PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unser erstes Mal...



Tina
9.May.2009, 11:59
Hallo Zusammen,
da ich gerade nichts zu tun habe, da ich auf die 2. von gefühlten 100 Waschmaschinenladungen warte, werde ich Euch ein paar unserer Urlaubsbilder hochladen.

Es sind eine kleine Auswahl von 588 Bildern, die wir in den zwei Wochen gemacht haben - hoch lebe die Digitalkamera.

Wir haben es ganz entspannt angehen lassen und sind jeden 2. Tag irgendwo hin gefahren und haben die anderen Tage einfach nur auf unserer Terasse relaxt, gelesen und bis zum Irre-werden Rummikub gespielt.

Wir hatten bis auf 2 Tage, wo es deftigst geschüttet hat, eigentlich nur gutes Wetter, immer so um die 23°C. Das reichte uns auch vollkommen, da wir ja viel laufen wollten und ich zumindest bei höheren Temperaturen irgendwie lethargisch werde.

Unter anderem waren wir Chania, Paleochora, Chora Sfakion, Arkadi, Vamos, Rethimno, Agia Triada und und und - irgendwie hat uns alles sehr sehr gut gefallen.

Die ein oder andere Wanderung haben wir auch unternommen, allerdings sind wir dann doch keine Schlucht durchwandert, denn es gab soooo viel zu sehen und dann kam uns noch der Regen in die Quere.

Unsere Unterkunft war einfach, aber trotzdem wunderschön. Georgia, die Besitzerin, hat uns ständig mit Selbstgebackenem verwöhnt und sich auch sonst wie eine Mama um uns gekümmert.

Kurzum, wir haben uns super erholt und waren bestimmt nicht das letzte Mal auf dieser tollen Insel.

Wenn alles gesackt ist, werde ich bestimmt noch mehr erzählen, aber das wird wohl noch eine kleine Weile dauern.



Viel Spaß beim Bilder-Betrachten!

Mickey
9.May.2009, 12:11
schön, daß es Euch auf Kreta gefallen hat
Und ganz offensichtlich seid Ihr vom Virus infiziert :cool1:
Schon am Planen für den nächsten Urlaub???:nuts::laugh:

robinson
9.May.2009, 19:21
Na scheint ja ein gelungener Urlaub gewesen zu sein. Schöne Bilder. Habt ihr euch in Chania auch (so wie wir) von so einer Kutsche durch die Altstadt kutschieren lassen?

Erzähl ruhig weiter wir sind immer neugierig auf mehr.

Dörte
12.May.2009, 18:07
Hallo Tina,

wenn der Urlaub so toll war, wie es Deine Bilder sind, dann war er perfekt!:blink:

Danke für die schönen Einblicke!

LG

Dörte

Tina
14.May.2009, 19:51
Wer Lust (und vor allem Zeit) hat:

http://tinas-reisen.magix.net/

Habe jetzt mal die meisten Bilder eingestellt, allerdings noch nicht beschriftet.

Bettina
14.May.2009, 20:13
Hallo Tina,

ich habs mal überflogen...bis auf Sfakia..das hab ich mir richtig angeschaut.....ich hab ja auch bei Magix ein online album.....ich habe Musik drauf....finde ich einfach schön, wenn man da noch nebenher die Musik laufen hat....ich hab viel von Giorgos Chairetis....weil da hab ich privat die Rechte abgeklärt :grin::grin: und kann alle seine Lieder benutzen...Giorgos hat da keine Probleme....ich kann sie Dir gerne mit der mp3 Version als Mail schicken....die sollte ich dann allerdings haben....

Tina
14.May.2009, 20:44
Das wäre natürlich die Krönung....ich schicke Dir meine Mail-Adresse mal per PN.
1000 Dank!

Ednilreh
14.May.2009, 21:31
hallo tina

vielen vielen dank für die schönen bilder. einiges habe ich selber gesehen, es ist schön wenn man "nachwandern" kann.

lg herlinde

Kretagegge
14.May.2009, 21:40
Hallo Tina,

da habt ihr auf Kreta wirklich viel gesehen und eure Bilder sind sehr schön geworden. Habe gerade mal durchgeblättert. Auch Deine Hompage finde ich eine gute Sache.

Grüße Kretagegge

Reinikis
14.May.2009, 22:18
Hallo Tina,
schön Deine Kretatour und die Bilder dazu ebenfalls.
Wir haben das alles auch schon gesehen,aber nicht in einem Urlaub.
Der Kinder und uns zu liebe.
Ich hoffe der Kreta-Virus setzt sich bei Euch ganz fest.:jo:

robinson
15.May.2009, 06:53
Das hast du aber super gemacht. Schön anzusehen und mit zu reisen.:jo:

Tina
27.May.2009, 06:52
Hab jetzt mal etwas Zeit gefunden, um etwas ausführlicher über unseren Urlaub zu berichten. So peu à peu werde ich das "Tagebuch" vervollkommnen...


Kreta 24.04.-08.05.2009

Wie sind wir eigentlich darauf gekommen, unseren diesjährigen Urlaub auf Kreta zu verbringen? Nachdem wir unseren letzten richtigen Urlaub im Jahre 2006 gemacht hatten, beschlossen wir, dass es im Jahre 2009 "mal wieder wohin gehen sollte" - aber wohin genau, dass war die Frage.

Wir hatten mehrere Ideen, wie z.B. Spanien, Portugal oder auch richtig weit weg. Dann aber kam uns die Idee, es einfach mal mit Griechenland zu versuchen. Nachdem wir mehrere Leute im Freundes- und Verwandtenkreis ausgequetscht hatten, einigten wir uns schließlich auf die Insel Kreta.

Eines schönen Sonntags setzte ich mich vor unseren PC und fing an, das Internet zu durchstöbern. Alsbald stieß ich auf eine Seite eines Düsseldorfer Reisebüros und fand die "Kolimbari Cottages" im gleichnamigen Ort. Tom war auch sofort begeistert und so buchten wir daraufhin zwei Wochen Kolimbari, inklusive Mietwagen.

Im Folgenden möchte ich Euch ein wenig an unserem Urlaub teilhaben lassen...


Erster Tag - 24.04.2009

Nachdem wir am 23. April abends unsere Koffer zum Late-Night-Check-In gebracht hatten, legten wir uns gegen 21:00 Uhr aufs Ohr und versuchten trotz Aufregung einzuschlafen. Der Wecker sollte um 04:00 Uhr klingeln, doch wachte ich bereits um 03:00 Uhr auf und aus war's mit der Nachtruhe. Kurz darauf stand dann auch Tom auf der Matte und so machten wir uns allmählich fertig.

Um 04:45 Uhr kam dann Tom's Vater und brachte uns zum Düsseldorfer Flughafen. Gegen 10:45 Uhr Ortzeit landeten wir dann nach einem ruhig, um nicht zu sagen langweiligen Flug, endlich in Heraklio auf Kreta.

Kaum das wir all unsere Koffer zusammenhatten, sahen wir auch schon einen Herrn von der Autovermietung. Nach einer kurzen Verwirrung (er hatte uns eigentlich erst abends erwartet), packte er uns kurzerhand in sein Auto und fuhr mit uns ein paar Kilometer zu einer Tankstelle. Dort wurde der Wagen nämlich gerade noch saubergemacht – dann erhielten wir den Schlüssel zu unserem Gefährt für die nächsten 2 Wochen: einem netten, knallblauen Citroen C3.

Dann ging es auch schon auf die New Road nach Westen Richtung Chania. Tom fuhr und so konnte ich links und rechts schauen und kriegte mich fast nicht mehr ein: sooo lange schon hatte ich kein Meer mehr gesehen - es war einfach herrlich!

Hier und da hielten wir an, damit ich die Meerluft auch schnuppern konnte und irgendwann nach ca. 2 Stunden lasen wir auf einem Schild, dass es nur noch ca. 14 km bis Chania sein sollten und wir beschlossen, dass es an der Zeit sei, eine kleine Pause einzulegen, zumal ich auch Georgia Atsalaki anrufen musste, die Besitzerin unseres Cottages.

Kurz darauf erreichten wir bei Kalami eine nette Taverne mit einem herrlichen Ausblick auf die Souda-Bucht und wir bestellten uns ein leckeres Omelette - hmmmmmm! Gerne hätte ich ein paar Fotos gemacht, aber überall hingen Warnschilder, da es sich hier um ein militärisches Sperrgebiet handelte und da war ich dann doch ein wenig vorsichtig...

Bald saßen wir wieder im Auto und es dauerte nicht lange und wir konnten endlich die Ausfahrt nach Kolimbari nehmen. Den mit Georgia vereinbarten Treffpunkt, den Inka-Laden, fanden wir auch recht schnell und kurz darauf war sie dann auch schon da und nahm uns sehr herzlich in Empfang.

Zusammen fuhren wir dann hoch zu den Häuschen. Die Häuser selber kann man nicht direkt mit dem Auto erreichen, sondern muss 50 m vorher auf einem kleinen Plateau parken. Und was soll ich sagen? Wir waren begeistert...auf den ersten Blick sah es wirklich so aus, wie wir es aus dem Internet kannten. Auch innen wurden wir nicht enttäuscht. Das Haus war zwar einfach, aber durchaus zweckmäßig eingerichtet. Wir fühlten uns einfach sofort wohl.

Nachdem wir unser Gepäck hochgeschafft und uns ein wenig erholt hatten, fuhren wir noch einmal in den Ort runter, um uns mit Lebensmitteln einzudecken. Danach kochten wir uns eine Kleinigkeit und ließen den Abend bei einem herrlichen Glas Wein ausklingen.

Da wir ja heute Morgen arg früh aufstehen mussten, gingen wir auch recht zeitig ins Bett.



Zweiter Tag-25.04.2009

Nachdem wir tief und fest geschlafen hatten (so harte Matratzen haben wir selbst zu Hause nicht – herrlich!), wachten wir total ausgeruht an unserem ersten richtigen Tag auf Kreta auf.

Nach einem ausgedehnten Frühstück ging ich ins Bad und wollte mich duschen und die Haare waschen. Die ersten Wassertropfen, die mein Haupt erreichten waren sehr erfrischend, um nicht zu sagen arschkalt und ich kam mir vor, als würde ich eine Kneipp-Kur machen. Zum Glück fiel uns ein, was Georgia uns am Tag zuvor zur Wasserversorgung erklärt hatte: normalerweise werden die Häuser durch eine Solaranlage mit Warm-wasser versorgt, da aber die Tage zuvor Sonnenschein Mangelware war, konnte sich das Wasser natürlich nicht aufheizen und so mussten wir einfach nur am Sicherungskasten die Sicherungen für den Boiler einschalten und so gelang es mir nach einigen Versuchen doch noch, eine warme Dusche zu nehmen - Gott sei Dank...kalte Duschen kann ich einfach nicht ab!

So gegen Mittag haben wir uns ins Auto gesetzt und sind zu einem ersten Ausflug nach Chania gestartet. Laut Reiseführer (E. Fohrer) soll ja Chania eine der schönsten kretischen Städte sein. Als wir aber von der New Road runter sind, waren wir aber eher geneigt, die Ausführungen des Reiseführers nicht so ganz für bare Münze zu nehmen, war doch das Gewusel für uns Dörfler etwas gewöhnungsbedürftig - es war laut, es wurde ständig gehupt und an allen möglichen und unmöglichen Stellen überholt – irgendwie war alles chaotisch. Also ich, die ihren Führerschein seit vorgestern erst zwei Jahre hat, hätte mir das definitiv nicht zugetraut, aber Tom war total souverän!

Links und rechts der Hauptstrasse "Kissamou" war es einfach unmöglich einen Parkplatz zu finden und nach einigem Hin und Her sind wir dann ein Parkhaus angesteuert. Als wir wieder oben auf der Strasse waren, sind wir dann einfach mal drauflos marschiert und gelangten ganz schnell in die Ledergasse, von der ich schon im Reiseführer gelesen hatte. Ein Ledergeschäft neben dem Anderen, ab und an ein Laden mit herrlichem Silberschmuck und die üblichen Touri-Souvenirgeschäfte...das war’s.

Als wir diese dann durchschritten hatten, sahen wir linkerhand eine Art Platz wo sich diverse Cafés befanden. Tom schlug dann direkt vor, doch erst einmal etwas zu trinken - er war doch platter durch die Fahrerei, als ich gedacht hatte.

Und so kam ich zu meinem ersten Frappé, von dem ich ja bei Euch im Kreta-Forum schon so viel gelesen hatte. Und ich muss sagen, es ist mittlerweile zu meinem Lieblingsgetränk geworden.

Nach der Stärkung sind wir dann zum Hafen von Chania gelaufen. Die pittoreske Hafenpromenade hat uns begeistert. Die dort stehenden Fiaker hatten wir uns aber geschenkt, wir wollten die Stadt lieber zu Fuß erobern. Und diese Tavernenschlepper waren doch wirklich total harmlos – eine kurze, ablehnende Kopfbewegung und gut war. Hach, ich liebe diese kleinen Gässchen und hätte noch stundenlang weitergehen können.

Als ich irgendwo einen CD-Laden entdeckte, sind wir da kurz reingehüpft, denn es gibt doch nichts schöneres, als mit guter Mucke und offenen Fenstern durch die Gegend zu düsen. Da wir uns mit kretischer Musik nicht auskennen, haben wir uns kurzerhand für einen Sampler von den Eurythmics entschieden…

Da wir auch noch einkaufen wollten (in Kolimbari hatten wir uns nur mit dem Nötigsten für den ersten Abend und das Frühstück eingedeckt), suchten wir verzweifelt einen Supermarkt. Als wir aber nichts gefunden hatten, beschlossen wir, wieder zum Auto zurückzugehen und dann halt noch mal in Kolimbari einzukaufen.

Was soll ich sagen? Direkt neben dem Parkhaus befand sich ein riesengroßer Supermarkt - wir hatten ihn vor lauter Aufregung bei der Ankunft gar nicht bemerkt...schnell noch für die nächsten Tage eingedeckt und ab ging es wieder "nach Hause".

Mit Kaffee und Keksen machten wir es uns dann auf unserer sonnigen Terrasse gemütlich und lasen die zuvor in Chania gekaufte deutsche Tageszeitung (ich bin ein Nachrichten-Junkie und will immer informiert sein). Abends haben wir dann zusammen gekocht und ein bisschen TV geschaut - natürlich haben wir nichts verstanden, bis wir dann auf einen Film in englischer Sprache stießen, der nicht synchronisiert wurde, sondern mit griechischen Untertiteln versehen war – uff, war ich froh, dass ich dem Film folgen konnte und meine Englischkenntnisse doch noch nicht eingerostet waren.

Ach, ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass wir auf einem Sportkanal die Vorschau zum UEFA-Cup-Spiel HSV gegen Bremen sahen, welches am 30.04. gezeigt werden sollte. Tom war überglücklich, dass er doch noch seinen HSV würde sehen können.

Und schließlich war auch schon der zweite Tag vorbei...


Dritter Tag-26.04.2009

Unser dritter Tag begann, wie soll es auch anders sein, wiederum mit einem leckeren, ausgiebigen Frühstück.

Beim Abwasch überlegten wir gemeinsam, wie wir den heutigen Tag verbringen wollten uns so beschlossen wir, einfach mal die Gegend um Kolimbari zu erkunden.
Zuerst fuhren wir nach Westen Richtung Kissamos. Allerdings steuerten wir nicht den Ort, sondern den kleinen Hafen an, da das Wetter soooo schön war und wir ein bisschen Sonne tanken wollten. Wir ließen uns auf der Mole nieder und blieben dort so etwa eine Stunde. Hier hatte man einen schönen Blick auf Kissamos. Was uns aber direkt in Auge fiel, war ein auf der anderen Seite der Mole abgestellter LKW-Anhänger...die Aufschrift "VELTINS" war wirklich nicht zu übersehen.

Als es mir dann zu heiß wurde, kletterten wir wieder ins (kochendheiße) Auto, als Tom einfiel, dass er doch mal für "kleine Jungs" müsste. Welch Glück, so stand an der kleinen Werft am Anfang der Mole ein Toilettenhäuschen, so dass Tom sich erleichtern konnte. Kurz darauf kam er mit einem angewiderten Blick zum Auto zurück und erzählte von seinem Erlebnis...es handelte sich nämlich um ein "old-fashioned" Klohäuschen, wo man sich noch Stehenderweise erleichtern muss - also nicht so ein modernes Männerklo. Ich kenne es noch aus meiner Schüleraustauschzeit, wo ich mal eine Woche bei einer Familie in Lille/Frankreich verbringen durfte - allerdings dürfte, was die Sauberkeit anbetrifft, der Unterschied doch immens gewesen sein :-)

Naja, Tom hat es überlebt und keine bleibenden Schäden zurückbehalten und so steuerte er den Wagen wieder zurück zur Strasse und wir hielten uns in Richtung Gramvousa-Halbinsel. Aber als die Strasse immer steiler, enger und unübersichtlicher wurde und vor und hinter uns ein fetter LKW fuhr, bekam ich auf einmal eine Panikattacke und so musste Tom wieder umdrehen. Im Nachhinein ärgere ich mich über mich selbst, aber da konnte ich es halt nicht verhindern.

Also fuhren wir wieder zurück auf die New Road nach Kolimbari und bogen aber nicht in den Ort ab, sondern steuerten den Ort Spilia an, der etwas im Landesinneren liegt. Es war herrlich, die ganzen Olivenbäume zu sehen und unser Weg führte uns durch malerische kleine Weiler, vorbei an Episkopi, Kares, Panethimos bis hin nach Deliana. An und für sich Kilometermäßig gesehen keine wirklich lange Strecke, da wir aber andauernd angehalten haben, wurde daraus doch ein kleiner, wundervoller Tagesausflug.

Nach unserer Rückkehr hatten wir keine Lust auf Kochen und so begaben wir uns ins "Bellissima", einem Restaurant in Kolimbari und ließen uns verwöhnen. Die Portionen waren riesig und es will schon was heißen, wenn Tom und ich unsere Teller nicht schaffen.

Danach ließen wir den Tag auf unserer Terrasse, natürlich bei dem obligatorischen Gläschen Wein, ausklingen...


Vierter Tag-27.04.2009

Am heutigen Tage stand unser erster großer Ausflug an, der uns in den Süden nach Paleochora führen sollte. Wir brachen zeitig auf, da uns ja laut Reiseführer nur eine so genannte Main Road an die Südküste führen würde und wir natürlich nicht wussten, was da auf uns zukommt.

Die Fahrt nach Paleochora war einfach nur himmlisch. Diese Main Road war wider Erwarten wunderbar zu fahren und so konnte selbst ich diese Fahrt genießen. Natürlich hatte ich zuerst die Strecke im Hinterkopf, die wir Tags zuvor abbrechen mussten, weil ich so ein Angsthase war, aber es war absolut kein Problem. Auch auf dieser Route haben wir öfters die Fahrt unterbrochen, weil es so viel zu bestaunen gab: unter anderem hielten wir in Floria.

Kurz darauf nahmen wir unsere Fahrt gen Süden wieder auf und ich war total begeistert von den schroffen Steilwänden, die mich doch sehr an Schottland erinnerten. Alsbald wurden die Berge von einer Schlucht durchbrochen und man hatte einen fantastischen Blick aufs Meer und auf Paleochora. Und schon waren wir mitten drin und suchten uns einen Parkplatz, den wir dann auch schnell am Hafen fanden. Unser erstes Ziel war selbstverständlich ein Café, denn mich gelüstete es nach einem Frappé. Schnell kamen wir mit dem Wirt ins Gespräch und er riet uns, dass wir unbedingt hoch zum Plateau laufen sollten, denn dort würde uns ein toller Ausblick belohnen.

Der Wirt hatte nicht zuviel versprochen. Wir kletterten erst einmal in den Ruinen der alten Festung herum, um dann am Rand der Klippen stehend, den Ausblick zu genießen - atemberaubend! Natürlich konnten wir unsere Finger nicht von den Kamera-Auslösern lassen und es sind ein paar tolle Fotos entstanden.

Danach sind wir noch ein bisschen in dem kleinen Ort herumspaziert, wo ich in einem kleinen Souvenirladen ein deutsches Buch erstehen konnte - hatte ich doch meinen von zu Hause mitgebrachten 1294-seitigen Schmöker leider schon durch. Man muss dazu wissen, dass ich eine absolute Leseratte bin und ich manchmal, wenn mich ein Buch fesselt, ein atemberaubendes Lese-Tempo an den Tag lege...so geschehen mit dem Buch "Die Tore der Welt" von Ken Follet.

Am späten Nachmittag machten wir uns dann wieder auf den Heimweg - es war einfach nur ein toller Tag!!!




to be continued....:spin:

Britula
27.May.2009, 22:39
Hallo Tina,
....danke für Deinen interessanten Bericht, macht viel Spaß diesen zu lesen.
Nah, hat euch der Kretavirus auch schon infiziert ?!! ;))

Tina
28.May.2009, 05:11
Nah, hat euch der Kretavirus auch schon infiziert ?!!

Ich fürchte ja, aber es tut gar nicht weh:laugh::smilie_verl_070:

Nikoleta
28.May.2009, 08:27
Tolle Fotos und interessanter Bericht, Tina - freue mich auf die Fortsetzung!

Tina
29.May.2009, 06:18
die Fortsetzung:


Fünfter Tag – 28.04.2009

Am Abend zuvor hatten wir beschlossen, dass heute unser erster Wandertag sein sollte. Also wurde der Wecker gestellt und wir standen zeitig auf, da wir ja nicht in der Mittagshitze laufen wollten. Nachdem ich uns ein paar Brote geschmiert und Eier gekocht hatte, kletterten wir ins Auto und hielten nur kurz im Ort an, damit wir noch Wasser einkaufen konnten.

Wir hatten uns in unserem Wanderführer das Ziel Douliana ausgesucht, ein kleines Örtchen zwischen Chania und Rethymno, und es sollte eine etwa zweistündige Rundwanderung sein. Als Wegweiser diente uns der Ort Vamos. Und diesen zu finden, war irgendwie gar nicht so einfach.

Ich war mir absolut sicher, dass ich auf dem Weg vom Flughafen nach Kolimbari irgendwo ein Schild mit dem Hinweis auf Vamos gesehen hatte – aber wo??? Wir sind die ganze Strecke bis Vrysses gefahren, aber nirgendwo las ich diesen Namen. Das Blöde war zudem, dass man ja theoretisch auf der New Road nicht wenden darf. Und da wir während der Fahrt diverse Polizeiautos gesehen hatten, trauten wir uns auch nicht, dies einfach mal so zu machen (in den Tagen danach wurden auch wir cooler, was das angeht).

Als wir dann irgendwann den Abzweig Vrysses erreicht hatten, dämmerte uns, dass wir wohl eine Ecke zu weit gefahren waren. Also sind wir schnell rechts raus und dann erst mal durch Vrysses durch gedackelt, auf der Suche nach einer Stelle zum wenden. Aber ein Vorteil hatte der Umweg – wir fanden nämlich einen Hinweis auf die Strasse runter nach Chora Sfakion, wo wir ja später auch hinwollten.

Als wir dann wieder auf der New Road waren, natürlich wieder zurück Richtung Chania, sahen wir dann im Vorbeifahren kurz vor Kalami ein klitzekleines Schild, wo drauf stand „Vamos 12 km“ – ihr könnt Euch unsere Freude vorstellen… Also wieder gedreht und endlich ging es unserem Ziel entgegen.

Kurz darauf erreichten wir auch Douliana und dann konnte es endlich losgehen. Schnell noch die schweren Wanderschuhe an, Sonnencreme auf die Haut, Rucksäcke geschultert und ab dafür – mittlerweile war es 11 Uhr und die Sonne stieg auch schon merklich höher.

Schnell fanden wir den Startpunkt unseres Rundwanderweges. Die Route führte uns zunächst einen (für Flachlandtiroler) steilen Hügel hoch und wir konnten auch schon den ersten tollen Blick genießen. Aber dann standen wir auch schon vor dem ersten kleinen Problem. Der Wanderführer gab uns zwar ein paar Anweisungen à la „durchschreiten Sie das Gatter und folgen Sie einfach dem Weg“ – was aber tun, wenn gleich mehrere Gatter da waren und zudem ein Neubau mitten in der Landschaft steht, was natürlich nicht erwähnt wurde (ok, das konnten wir nun wirklich nicht dem Wanderbuch anlasten)? Wir verließen uns einfach auf unsere Intuition und wanderten ziemlich lange durch Felder und Wiesen auf einem Pfad, den wohl schon längere Zeit niemand mehr benutzt hatte.

Tom hatte mich vorher überredet, doch diesmal auf meine dreiviertel Hose zu verzichten und die lange Jeans anzuziehen und ich war ihm im Nachhinein ziemlich dankbar, denn bei den Gewächsen, die wir dort vorfanden, wären unsere Beine schon arg ramponiert worden.

Nach einiger Zeit stießen wir auf eine Weggabelung und nach kurzer Diskussion bogen wir links ab und befanden uns schon bald inmitten von Olivenhainen – ein herrlicher Anblick. Das Buch hatten wir übrigens schon längst wieder in den Rucksack gepackt. Wir sagten uns, dass wir schon irgendwie wieder zu unserem Ausgangspunkt finden würden.

Als wir dann die ersten Häuser erreichten, machten wir es und auf einem kleinen Mäuerchen bequem und hielten eine kleine Picknickpause ab. War schon lustig, die vorbeifahrenden Autos zu beobachten, denn man konnte den Autofahren förmlich von der Stirn ablesen, was sie dachten: „wieder zwei bekloppte Touris, die in der Mittagshitze nicht besseres zu tun haben“. Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg, bloß wohin?

Wir erreichten alsbald eine große Strasse und ich schlug vor, dass wir einfach bergab der Strasse folgen sollten und wir würden bestimmt irgendwann Douliana erreichen. Dem war auch so. Bei unserem Auto wollte ich erst einmal die schweren Wanderschuhe loswerden und wünschte mir nichts sehnlicher, als in meine Flipflops zu schlüpfen…das tat unendlich gut. Danach sind wir dann ins erstbeste Kafenion und die Wirtin sah uns wohl unsere Erschöpfung an, denn sie stellte jedem von uns ungefragt ein großes Glas eisgekühltes Wasser hin. Herrlich, das hatte fast was von Champagner. Doch dann wollte ich natürlich einen Frappé trinken, der mir dann auch umgehend serviert wurde.

Der Blick auf unsere Uhren verriet uns, dass wir doch so gute drei Stunden gelaufen sind und es war wirklich toll. Hat schon was, wenn man ausgepowert ist und was geleistet hat.

Etwas später machten wir uns auf den Heimweg. Da wir uns natürlich was Besseres vorstellen konnten, als am Herd zu stehen, suchten wir uns in Kolimbari ein Restaurant und ließen uns dort nieder. Das Essen war zwar in Ordnung, aber ansonsten gefiel uns der Laden nicht so wirklich, so dass wir uns den Namen nicht gemerkt hatten.

Später haben wir auf unserer Terrasse noch die ein oder andere Runde Rummicub und Maumau gespielt und fielen dann irgendwann todmüde ins Bett.


Sechster Tag – 29.04.2009

Für den heutigen Tag hatten wir nichts Großartiges geplant. Da wir aber auch nicht nur rumgammeln wollten, schlug ich vor, einfach noch mal nach Chania zu fahren. Bei unserem ersten Besuch hatte ich im Vorbeigehen ein paar nette Ledersandalen in der Ledergasse gesehen und die wollte ich mir doch mal näher anschauen.
Diesmal blieb uns eine Parkplatzsuche erspart, denn wir sind direkt in das uns schon bekannte Parkhaus gefahren – warum sollten wir uns groß stressen, wenn es auch anders geht. Schnell erreichten wir die Ledergasse und sind erstmal hoch und runter gelaufen, um uns sämtliche Ledergeschäfte anzuschauen. Ich fand dann auch recht schnell zwei Paar Sandalen, die es mir echt angetan hatten. Ein paar Läden weiter erstanden wir auch noch Ledergürtel. Da wir beide in den letzten Monaten ziemlich viel abgenommen hatten, waren neue Gürtel wirklich angezeigt. Wo wir gerade schon mal beim Einkaufen waren, konnten wir auch nicht an den schönen Geldbörsen vorbeigehen…

Zu guter Letzt sind wir einen Silberladen angesteuert. Wir hatten schon länger vor, uns neue Ringe zu kaufen – warum also nicht hier?! Nach einigem Suchen fanden wir dann auch richtig schöne, schlichte Silberringe, die uns beiden gefielen. Natürlich versuchte der Verkäufer uns noch die passenden Armreifen, Ketten und Ohrringe aufzuschwatzen, aber wir blieben standhaft.

Danach hatten wir uns eine Tasse Kaffee verdient und wir steuerten ein Café an. Ich liebe es, an einer belebten Stelle zu sitzen und Leute zu beobachten. Also fingen wir an zu raten, aus welchen Ländern die Menschen wohl so stammen würden und wir hatten einen Heidenspaß, das kann ich Euch verraten.

Gegen Mittag gingen wir noch mal kurz in den Supermarkt, holten unser Auto aus dem Parkhaus und fuhren wieder heimwärts.

Den Nachmittag verbrachten wir mit unseren Büchern draußen auf Liegestühlen und ließen uns die Sonne auf den Pelz brennen.

Abends beim Nachrichtengucken, versuchten wir zu verstehen, was denn so in der Welt passiert war. Was wir für eine Rentner-Kundgebung hielten, entpuppte sich später, beim stöbern im Forum, als eine Bauern-Demo in Athen. Was uns aber aufhorchen ließ, war ein Bericht, in welchem man Menschen mit Mundschutz sehen konnte. Kurz wurde ein Deutscher eingeblendet, der aus einem Hotel in China ein Interview gab und so hörten wir zum ersten Mal von der Schweinegrippe. Ich nahm mir dann vor, am nächsten Tag mal das Internet-Café aufzusuchen und dem nachzugehen.



Siebter Tag – 30.04.2009

Da heute so ein wunderschöner, sonniger Tag war, wollten wir uns mal das Meer von Nahem anschauen. Wir gingen runter in den Ort und spazierten ein bisschen auf der Mole herum und liefen dann an den Strand. Leider hat Kolimbari keinen Sandstrand, sondern einen Kiesstrand, aber das konnte mich natürlich nicht aufhalten. Da ich meine Gummisandalen anhatte, wagte ich mich auch todesmutig direkt ans Wasser. Schon kam auch die nächste Welle und brrrr, ganz schnell war ich auch schon wieder draußen – saukalt, sage ich nur! Wir machten ein paar schöne Fotos und gingen dann weiter in den Ort hinein.

Ich wollte ja unbedingt ins Internetcafé, um dem Bericht über die Schweinegrippe nachzugehen. Was wir dort lasen erschreckte uns dann – im Nachhinein wissen wir natürlich, dass nichts so heiß ist, wie es gekocht wird. Aber da sogen wir alles auf, was wir so zu lesen bekamen. Es war ja noch nicht wirklich klar, wie sich die Krankheit verbreiten würde und wir lasen nur so Schlagzeilen, wie „die Welt steht kurz vor einer Pandemie“ etc. Und wir saßen auf der sprichwörtlichen Insel (natürlich auch im wahrsten Sinne des Wortes) und konnten nichts tun. Normalerweise bin ich nicht so ein Paniker, aber irgendwie beschlich uns ein komisches Gefühl. Und so notierten wir uns noch die Nummer vom Robert-Koch-Institut in Berlin, um dort später vielleicht einmal nachzufragen.

Zur Erklärung: meine Familie hat schon einiges erlebt hat, wenn sie sich im Ausland befand. So war meine Schwester vor langer Zeit für ein Jahr in Israel, als nach längerer Ruhephase die Kämpfe wieder losgingen. Und sie schaffte es gerade noch so, den letzten Flieger nach Frankfurt zu bekommen. Und ich befand mich im Jahre 1996 in Nordirland, als nach längerem Waffenstillstand wieder Bomben hochgingen. Es ist nicht wirklich angenehm, wenn man abends in einer Pension vor dem TV sitzt und erfährt, dass ganz in der Nähe ein Hotel in die Luft gesprengt wurde und es viele Tote gegeben hat. Das vielleicht als kurze Erklärung für mein Verhalten.

Übrigens hat uns der Anruf beim Institut beruhigen können. Man sagte uns, dass es in Griechenland (inklusiver seiner Inseln) noch keinen Fall von Schweinegrippe gegeben hätte. Allerdings fanden wir es doch interessant, dass im Flughafen von Heraklio an vielen Türen Plakate hingen, die auf die Seuche hinwiesen – bei der Landung in Düsseldorf dagegen sahen wir so etwas überhaupt nicht!

Wie schon erwähnt, war es ein sonniger und daher auch warmer Tag und so pflanzten wir uns wieder auf unsere Liegestühle und ließen die Seele baumeln.

Abends war dann das bereits erwähnte Fußballspiel angesagt, was aber leider nicht so ganz in Tom’s Sinne geendet ist – der HSV hatte verloren.




to be continued:spin:

bally
29.May.2009, 10:56
Ich bin ganz begeistert von Deinem Bericht und fahre mit.

Das Reisebüro in Düsseldorf kann man wirklich empfehlen. Wir haben darüber auch schon mehrfach ein Studio im Areti in Aptera gebucht. Von daher macht es Spass Dich gedanklich zu begleiten.

In Kolimbari und Deliana kaufen wir das Olivenöl. Wart ihr auch in der Schlucht von Deliana ? Dort gibt es viel zu sehen für Vogelkundler.

Und die Gegend rund um Douliana gehört für mich zum schönsten Eckchen in Kreta. Ich bin gespannt, was ihr noch so erlebt habt.

Viele Grüße
Bally

Tina
29.May.2009, 13:38
Wart ihr auch in der Schlucht von Deliana ? Dort gibt es viel zu sehen für Vogelkundler.




Nee, in der Schlucht waren wir leider nicht - aber wir haben uns vorgenommen, wenn es uns wieder nach Kreta treibt, eine Woche in Kolimbari zu verbringen und eine zweite Woche im Süden...da können wir dann die Schlucht entern.

Und das Reisebüro war wirklich klasse, hat uns ohne Ungeduld jede noch so doofe Frage beantwortet. Die beiden Besitzer waren sogar an einem Tag in den Cottages, um sich mit jemandem zu treffen, der eines der Häuser für ein ganzes Jahr mieten will - leider hatten wir sie um eine halbe Stunde verpasst!

Tina
31.May.2009, 08:42
Achter Tag-01.05.2009

Dieser Tag sollte ganz im Zeichen der Besichtigung stehen und zwar hatten wir uns das Kloster Arkadi vorgenommen.

Da wir keine Lust hatten, im Häuschen zu frühstücken, bereitete ich kurzerhand ein kleines Picknick zu und wir fuhren alsbald auch schon los. Die Strecke Richtung Rethimno kannten wir ja mittlerweile im Schlaf und so hätten wir, wenn es vorhanden gewesen wäre, den Autopiloten einschalten können. Das Schöne ist, dass so Tom auch was von der Fahrt hatte, denn ich traute mich immer noch nicht, das Steuer zu übernehmen. Er konnte diesmal die Schönheiten rechts und links der New Road bewundern, da er nicht mehr so stark unter Strom stand.

Ab und an, wenn etwas ganz besonders interessant war, sind wir auch rechts ran gefahren, damit wir ein paar Bilder schießen konnten. So hatten wir auf einen kleinen Parkplatz einen tollen Blick auf die Lefka Ori – allerdings stießen wir hier fototechnisch an unsere Grenzen, denn ich hatte nur meine ganz normale, kompakte Digitalkamera von Polaroid mit und Tom seine Kodak, die zwar schon etwas mehr Zoom hatte, aber eben kein richtiges Teleobjektiv. Vor dem Urlaub hatten wir schlichtweg keine Kohle, um uns was Vernünftiges anzuschaffen – für den Normalgebrauch reichen unsere Kameras allemal. Doch trotzdem finde ich, dass unsere Urlaubserinnerungen gar nicht mal so schlecht geworden sind.

Aber wir haben uns feste vorgenommen, auf eine richtige Spiegelreflex-Digitalkamera zu sparen…

Nun gut, nach einem kurzen Verfahrer, der uns an einem Etablissement der roten Art vorbeiführte, fanden wir dann auch bei Platanias den Wegweiser zum Kloster. Die Strecke dahin gefiel uns außerordentlich gut, obwohl sie recht kurvig und daher unübersichtlich war. Aber ein „Huper“ vor jeder Kehre bewahrte uns vor einer Kollision. Diese „Huper“ wurden von einem anderen entgegenkommenden Mietwagenfahrer dankbar übernommen, stand dieser doch naßgeschwitzt und etwas verzweifelt aussehend mit seinem vollbesetzten Wagen an einer breiteren Stelle, um sich auszuruhen. Er machte wirklich den Eindruck, als wäre er gerade auf der Nordschleife mit einem Eselskarren im Gegenverkehr unterwegs gewesen, der Arme…

Kurz darauf erreichten wir den Parkplatz vor dem Kloster. Erst einmal mussten wir uns dringend erleichtern. Danach wurde, weil es wirklich warm war, der obligatorische Frappé geschlürft. So gekühlt gingen wir durch die Klosterpforte. Ich hab mich hier sofort wohl gefühlt, obwohl ich es eigentlich nicht so mit kirchlichen Dingen habe. Aber diese Einfachheit der Gebäude, die Ruhe (kaum Touris und wenn ja, wirklich „zivilisierte“ Leute!), das war wie ein Kurzurlaub für die Seele. Auch wenn man um die Geschichte des Klosters weiß, die wirklich tragisch ist.

Etwas später sind wir dann zurück zum Auto gegangen und verspeisten das mitgebrachte Picknick – um sich in die Sonne zu hocken, dazu war es schlicht und einfach zu heiß. Gestärkt starteten wir das Auto und begaben uns in Richtung Rethimno, was für heute auch noch auf dem Programm stand.

Hier sind wir, nachdem wir endlich einen Parkplatz gefunden hatten, der sogar noch kostenfrei war (wegen Feiertag???), durch nette Gässchen zum Hafen spaziert und dort konnte ich dann meinem Hobby „Leuchttürme-gucken“ frönen – ich bin nämlich leidenschaftlicher Leuchtturmsammler, in allen Variationen. Danach suchten wir uns ein nettes Café, was gar nicht so einfach war, denn es waren natürlich viele Menschen unterwegs. Vor einem Laden waren an einem Tischchen noch zwei Plätze frei und ein Mann winkte uns zu sich und bot die zwei Stühle an. Aber nach kurzer Zeit standen wir wieder auf, denn der gute Mann verströmte irgendwie einen seltsamen, undefinierbaren Geruch und sah auch nicht wirklich aus, als hätte die Bekanntschaft von Seife und Waschmittel gemacht – was wir aber zuerst nicht erkannten. Kurz darauf fanden wir aber einen richtig urigen Laden, mit herrlichen Sesseln und Sofas, auf die man sich wunderbar fläzen konnte. Das war genau nach meinem Geschmack und hier konnten wir wieder wunderbar Leute gucken, befand sich das Café doch an einer sehr belebten Ecke. Das ein oder andere seltsame Menschen-Exemplar konnten wir bestaunen.

Nach gut einer Stunde machten wir uns wieder auf dem Weg zum Auto und nachdem wir die ein oder andere Ehrenrunde durch die Stadt gedreht hatten, fanden wir dann auch schließlich die New Road und ab ging es wieder heimwärts.

Natürlich war es wieder so einer der Tage, an dem man überhaupt keine Lust hatte, sich selbst zu versorgen und so fuhren wir abends noch runter ins Dörfli und versuchten uns an einem Forums-Tipp, das Dyktina. Dieses Restaurant können wir bedenkenlos empfehlen: sauber, hübsch eingerichtet, nette Bedienung und das Essen war einfach nur himmlisch – der Preis war auch vollkommen in Ordnung!

Der Lacher des Tages:
als wir vor ein paar Tagen das Restaurant besuchten, welches ja nicht so der Brüller war, erhielten wir zum Abschluss etwas in die Hand gedrückt, was Form und Größe nach durchaus ein Bifi in Verpackung hätte sein können. Da die Beschriftung natürlich griechisch war, konnten wir nur spekulieren – und nachdem wir das Teil hin und her gedreht und betastet hatten, manifestierte sich unser erster Gedanke: es muss so etwas, wie ein Bifi sein. Aber da wir pappsatt waren, nahmen wir die Dinger kurzerhand mit nach Hause und legten sie in den Kühlschrank. Heute, nach der Tour dann der Moment des Öffnens. Ich reiße die Verpackung auf und wundere mich schon über den Geruch. Es strömte mir der Duft von Parfum entgegen. Wir beide waren ziemlich perplex und als wir das Ding dann ganz ausgepackt hatten, lagen wir am Boden vor Lachen, denn es handelte sich schlicht und einfach um ein in Kölnisch Wasser getränktes Gazetuch, um sich frisch zu machen…



Neunter Tag-02.05.2009

Am siebten Tage sollst Du ruhen – es war zwar der neunte Tag, aber das hielt uns nicht davon ab, es trotzdem zu tun. Heute gab es keine besonderen Vorkommnisse: wir hingen auf der Terrasse rum, nahmen unsere Bücher zur Hand und legten sie irgendwann wieder weg, spielten mal wieder stundenlang Rummicub und frönten ansonsten dem herrlichen Nichtstun.

Später dann ging ich noch mal kurz ins Internet-Café, denn ich hoffte in Erfahrung zu bringen, wie es meiner kleinen (zwei Jahre jüngeren Cousine) so gehen würde. Kurz bevor wir nach Kreta geflogen waren, erfuhr ich, dass sie kurz nach der Geburt ihres lang ersehnten Kindes mit einer Thrombose ins Krankenhaus musste. Da man das aber zuerst nicht erkannt hatte, wurden insgesamt drei lange Wochen Intensivstation daraus. Aber zum Glück las ich in einer E-Mail, dass sie auf dem Wege der Besserung wäre – Gott sein Dank!

Am frühen Abend besuchte uns dann noch Georgia, die Besitzerin der Cottages. Sie kredenzte uns einen griechischen Kaffee und wir saßen Ewigkeiten zusammen auf der Terrasse und schnackten über Gott und sie Welt. Sie ist wirklich eine superliebe Frau, die uns die ganzen zwei Wochen über mit selbstgebackenen Leckereien verwöhnte.

Das war nun der neunte Tag und der Zehnte folgt sogleich….


Zehnter Tag-03.05.2009

Heute standen erneut Kloster-Besichtigungen auf dem Programm und wir starteten früh Richtung Souda, um in aller Ruhe kreuz und quer über die Akrotiri-Halbinsel zu fahren. Unser erstes Ziel sollte der Flughafen Chania sein; warum auch immer, Tom wollte ihn sich einfach mal anschauen. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir den niedlichen Airport durchschritten und das, meiner Meinung nach, interessanteste, waren noch die ganzen hellblonden Reisenden. Nachdem wir uns die An- und Abflugstafel angeschaut hatten, war uns klar, warum…Chania-Airport scheint der Flughafen der Wikinger zu sein – es handelte sich fast nur um Destinationen in Skandinavien (na ja, es war auch das griechische Festland dabei).

Schnell wieder ins Auto und losgefahren zum Kloster Gouverneto. Wenn ich ehrlich sein soll, dann war ich ziemlich enttäuscht. Alles machte irgendwie einen ziemlich trostlosen, wenn nicht sogar feindlichen, Eindruck, zumal das Kloster auch geschlossen hatte. Als ich am Parkplatz des Klosters eine Hinweistafel (oder soll ich sagen „Warntafel“) mit Verhaltensregeln las, kam ich mir vor, wie in einem militärischen Sperrgebiet. Die Bitte um angemessene Kleidung und dementsprechendes Verhalten kann ich absolut nachvollziehen, aber mit diversen anderen Dingen hatte ich so meine Probleme. Warum bitte schön, darf ich das Gelände nicht fotografieren? Wenn man an dem kleinen Denkmal steht, hat man so einen wundervollen Ausblick Richtung Meer – schade eigentlich. Wir sind auf jeden Fall nicht lange geblieben und fuhren dann zum Kloster Agia Triada Tzangarolou.

Hier fand ich es einfach nur bezaubernd schön. Irgendwie kam es mir vor, wie in einer anderen Welt. Wiederum gab es hier wundervolle Pflanzen, an denen ich mich nicht satt sehen konnte; man konnte fast überall hingehen und die Kapelle war atemberaubend schön. Die wundervollen, silberbeschlagenen Ikonen raubten mir fast den Atem und als mein Blick zufällig nach oben, auf die Decke der Kapelle fiel, kamen mir fast die Tränen, so berührt war ich von dem Gemälde: auf einem strahlendblauen Hintergrund mit Sternen (?) ein prächtiges Jesusbild („Pantocrator of the Katholiko“) – irgendwie ist man völlig ergriffen von diesem Anblick. Da man selbstverständlich in der Kapelle nicht fotografieren darf, habe ich mir in dem kleinen Klosterladen eine Postkarte von diesem Bild gekauft.

Hier auf dem Gelände haben wir auch endlich ein paar Fotos bekommen, auf denen wir gemeinsam drauf sind. Vorher ergab sich nie die Gelegenheit, irgendjemanden zu bitten, ein Foto zu schießen…ich bin etwas vorsichtig, einem Fremden meine Kamera zu überlassen. Doch hier trafen wir auf einem kleinen Balkon einen netten Russen mit einer hyper Kamera-Ausrüstung und ich dachte mir, dass er es wohl nicht nötig hätte, meine kleine Polaroid zu klemmen. Er war auch sofort bereit uns abzulichten und bat uns hierhin und dorthin, um ein schönes Bild zu erzielen. Später sahen wir ihn noch mal draußen vor der Kapelle und er meinte, dass er uns hier noch mal gerne ablichten würde, bei dem schönen Hintergrund.

Als wir dann das Kloster verließen, winkte uns sogar noch ein Pope (?) zum Abschied zu.

Abends besuchten wir nochmals „unser“ Restaurant und nach dem Essen erreichten wir dann gerade noch trockenen Fußes unser Häuschen. Was dann folgte, war der Hammer – der Himmel öffnete seine Schleusen und es goss, wie aus Kübeln. Die ganze Nacht hörte es nicht auf und dementsprechend machten wir kaum ein Auge zu.


Elfter Tag-04.05.2009

Eigentlich hatten wir für heute geplant, eine Schlucht zu durchwandern. Als wir aber nach dem Aufstehen die Fensterläden öffneten, wurden wir ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: es regnete, regnete und regnete und zwar so heftig, dass die komplette Terrasse unter Wasser stand und der Weg zu unserer Behausung nur mit Wasserschuhen zu begehen war. Selbst die Katzen, die sonst so zahlreich um uns rum lagen, hatten sich irgendwo verkrochen. Also war wieder einmal ein „regeneration-day“ angesagt. Zum Glück hatten wir uns gestern auf dem Heinweg noch mit deutschen Zeitschriften eingedeckt, so dass wir die ersten Stunden genug zu tun hatten.

Es war so duster, dass wir im Haus das Licht anmachen mussten. Aber auf einmal machte es „Peng“ und der Strom war weg. Der erste Blick fiel natürlich auf unseren Sicherungskasten im Haus, aber da war alles in Ordnung. So rief ich dann Georgia auf dem Handy an. Da sie aber gerade in Chania war, musste die arme Despina, eine ältere Dame, die nebenan wohnt und die Häuser reinigt, vorbeikommen und nach dem Rechten schauen. Was wir nicht wussten - draußen vor dem Torbogen, der auf die Terrasse führt, befand sich noch ein großer Sicherungskasten und da war eine Sicherung rausgeknallt. Despina steckte sie wieder rein und kam danach pitschenass mit einem breiten Grinsen zu uns, streckte den Daumen hoch und meinte „endaxi“ – dieses Wort war im übrigen das erste griechische Wort, welches wir lernten. Despina kann nur griechisch und das war ihr Lieblingswort, aber zum Glück wurde es im Fohrer erwähnt und so wussten wir, dass sie „Okay“ sagte.

Am Nachmittag klarte es auf, so dass wir doch noch im Ort unsere Lebensmittelvorräte auffüllen konnten. Abends schauten wir die Nachrichten und da erfuhren wir, dass das Unwetter in Chania einige Keller hatte voll laufen lassen. Es wurden diverse Menschen gezeigt, die mit Eimern bewaffnet, versuchten, ihre Keller von Wasser zu befreien – dazu muss man natürlich kein griechisch verstehen.

Zu guter Letzt zeigten sie noch einen englischen Film und danach betteten wir unsere Häupter, in der Hoffnung, diese Nacht gut schlafen zu können.


to be continued:spin:

Tina
31.May.2009, 10:44
Sodele, jetzt folgt der letzte Teil unseres Urlaubs-Tagebuchs. Da mein Männe noch selig schlummert, hatte ich Zeit, Musse und vor allem Lust, den Bericht zu Ende zu bringen. Ich hoffe inständig, dass ich Euch nicht gelangweilt habe..., denn wenn ich einmal dran bin, dann kullern die Worte nur so aus mir raus!

________________________


Zwölfter Tag-05.05.2009

Die Nacht war zwar ruhig, dennoch wachten wir relativ kaputt heute Morgen auf, denn der Nachbarshund fing so gegen 08:00 Uhr an zu bellen und hörte nicht wieder auf. Trotzdem hielten wir an unserem Plan für heute fest und fuhren nach dem Frühstück runter nach Chora Sfakion. Da Tom bis auf kleinere Fahrten in unseren Ort ständig am Steuer saß, bat er mich, heute doch mal das Steuer zu übernehmen. Okay dachte ich, dass wirst Du ja wohl schaffen. Zum Glück erinnerte mich die Schaltung des C3 doch sehr stark an das Getriebe meines ersten Autos, einem 19-Jahre alten Renault 5, so dass ich das Auto mit nur einem Abwürgen auf die New Road bekam.

Allerdings ließ ich mich nur dazu herab, das Auto bis zur Abzweigung nach Vrysses zu bewegen, denn ich hatte kurz vor der Abfahrt noch mal den Fohrer studiert und der sagte mir etwas, dass mich frösteln ließ: „Achtung, das letzte Straßenstück, das sich bisher in schier unglaublichen Haarnadelkurven […] hinunterzog…“ – mehr braucht ich nicht zu lesen. Da fahre ich ganz bestimmt nicht runter!!!!

Also dann übergab ich in Vrysses das Steuer an Tom und wir durchfuhren zunächst die wunderbare Askifou-Ebene. An einer schönen Kapelle machten wir einen kurzen Stopp, weil ich dieses Kirchlein unbedingt fotografieren wollte. Bald darauf erreichten wir den Eingang zur Imbros-Schlucht, wo wir natürlich auch einen Foto-Stopp einlegten. Zuvor hatten wir noch einen kurzen gefährlichen Moment zu überstehen, denn hinter einer unübersichtlichen Kurve wären wir beinahe in eine Herde Schafe hineingerast (na ja, gerast ist jetzt übertrieben, Tom hatte schon ein angemessenes Tempo gewählt) und es hätte fast eine „nette“ Kollision gegeben. Auch das haben wir unbeschadet überstanden – die Schafe im Übrigen auch – und ich wartete auf die angekündigten Haarnadelkurven.

Zu meiner Freude begann nach Imbros ein neu ausgebauter Streckenteil mit diversen Tunneln, die mir das Leben leichter machten. Aber danach ging es los: zunächst war die Strecke schön breit und meine Anspannung wollte schon weichen, aber dann folgte ein Teilstück im ursprünglichen Zustand. Eng, ohne Leitplanken und neben mir ging es steil bergab. Zudem sah ich hier und da am Hang diverse Automobile liegen, wo wohl der Fahrer gedacht hatte, er käme geradeaus auch zum Ziel. Meine Nerven lagen blank – das ist ja gar nichts für mich. Tom wunderte sich, aber er hatte ja gut reden. Da er ja als Fahrer quasi in der Mitte der Strasse saß und sich konzentrieren musste, bekam er ja gar nicht mit, wie steil es war.

Irgendwann war auch dieses Stück geschafft und es wurde wieder breiter und so konnte ich dann auch die Fahrt genießen, denn der Ausblick über die Bucht war herrlich. An einer Tankstelle machten wir einen kurzen Stopp und dann ging es auch bald schon in den kleinen Ort hinein. Es war eine Menge los, so dass wir kaum einen Parkplatz fanden.

Nachdem wir ein wenig entlang der kleinen Mole gegangen waren, bekam ich auf einmal Hunger (Angst macht mich immer hungrig) und wir ließen uns in einer Taverna nieder. Das Omelette war sensationell lecker und auch von Tom’s Tzatziki konnte ich nicht die Finger lassen. Auf der Speisekarte entdeckte ich, dass man hier auch Paulaner bekäme und so bestellte ich es mir umgehend. Tom grinste mich nur an und meinte, dass ich mir mal besser ein Mythos bestellt hätte – das würde ja wohl eher passen. Aber dann erinnerte ich ihn daran, dass er in unserem Urlaub in Südafrika vor drei Jahren auch als erstes im Hafen das Paulaner-Brauhaus angesteuert hätte und sich ein zünftiges Weißbier gezischt hätte…darauf fiel ihm dann nichts mehr ein…!

Nach einiger Zeit zogen leider Wolken auf und es wurde merklich kühler, so dass wir davon absahen, noch den kleinen Hügel neben dem Parkplatz zu erklimmen und wir machten uns wieder auf den Heimweg.

Da ich ja nun wusste, was streckentechnisch auf mich zukommen würde, hatte ich meine Kamera auf Videomodus umgeschaltet und einfach mal wild drauf los gefilmt. Später, als Tom sich das Filmchen anschaute, konnte er mein Verhalten dann nachvollziehen.

Als wir irgendwann wieder auf der New Road waren, fühlte ich auf einmal etwas Seltsames an bzw. in meinem linken Ellenbogen. Ich saß, die Ellenbogen auf meine Oberschenkel gestützt, mit der Landkarte in der Hand und es fühlte sich so an, als würde der Arm auf einem wassergefüllten Ballon liegen. Tom schaute kurz rüber und fuhr sofort rechts ran, denn mein Ellenbogen war fast auf das dreifache seiner eigentlichen Größe angeschwollen. Komischerweise tat es überhaupt nicht weh. Er suchte dann nach einer Einstichstelle, weil wir vermuteten, dass mich irgendwas gestochen hätte, aber Fehlanzeige – es juckte auch gar nicht. Instinktiv benetzte ich ein Tempo mit Wasser, um die Stelle zu kühlen und als wir wieder zu Hause waren schmierte ich Mobilat drauf, was wir immer mit uns führen, wenn wir in Urlaub sind. Da es der vorletzte Tag auf Kreta war, hatte ich keine Lust hier noch einen Arzt aufzusuchen, zumal die Schwellung durch das Kühlen und Einschmieren leicht zurückging. Später bei meinem Hausarzt stellte sich heraus, dass ich mir eine Schleimbeutel-Entzündung zugezogen hatte, wohl durch einen Schlag gegen die Bettkante im Schlaf. Und unsere Notfallbehandlung war auch genau richtig; trotzdem „durfte“ ich meinen Urlaub unfreiwillig um eine Woche verlängern, weil ich den Arm ruhig stellen sollte. Leider ist die Schwellung jetzt nach zwei Wochen immer noch nicht ganz weg, so dass ich wohl nicht um eine Punktion herumkommen werde.

Das war dann das unrühmliche Ende eines ansonsten tollen Tages.


Dreizehnter Tag-06.05.2009

Beim frühstücken blätterte ich gedankenverloren durch den Fohrer und da fiel mir siedendheiß ein, dass es ja noch etwas gab, was wir uns unbedingt anschauen wollten. Da fahren wir viele Kilometer, um uns irgendwelche Klöster anzuschauen und vergessen dabei, dass direkt vor unserer Haustür auch ein berühmtes Kloster liegt, nämlich das Kloster Gonia. Also schnell angezogen und die paar Meter rüber gefahren.

Wir hatten Glück, denn eigentlich wollte der Pope gerade die Pforte schließen, da es mittlerweile kurz vor 12:00 Uhr war, aber netterweise ließ er uns noch rein und wir konnten in aller Ruhe herumschlendern. Von einem Balkon aus hatten wir einen fantastischen Blick über Kolimbari und konnten so noch ein paar schöne Fotos machen. Beim Hinausgehen stießen wir dann noch auf den größten Gummibaum, den wir je gesehen hatten. Wir schossen noch schnell ein Beweisfoto, denn Tom’s Vater hatte immer behauptet, dass sein Gummibaum daheim schon eine beachtliche Größe erreicht hätte – na der wird sich wundern!

Den restlichen Tag nutzten wir noch mal für ein ausgedehntes Sonnenbad. Leider werde ich ganz selten mal braun und normalerweise komme ich über den Status „rot“ nicht hinaus, aber oh Wunder – selbst ich erhielt ein wenig Farbe und zum ersten Mal bekam ich keinen Sonnenbrand…sollte die kretische Sonne etwa mein Ding sein?

Am späten Nachmittag begaben uns noch mal in den Ort runter, um die obligatorischen Souvenirs zu erstehen. Für meine Eltern und selbstverständlich auch für uns, erstanden wir Olivenöl aus Kolimbari. Wir holten aber nur kleine Kanister, da wir die Gepäckfreigrenze nicht überschreiten wollten (im Nachhinein stellte sich natürlich heraus, dass wir noch ca. 4 kg übrig gehabt hätten – typischer Fall von „Dumm gelaufen“). Da wir wussten, dass mein Schwiegervater das Öl nicht würde würdigen können, suchten wir für ihn eine kleine Ikone aus, über die er sich auch riesig gefreut hatte. Für uns erstanden wir auch eine, denn sie würde sich gut zu meinem überdimensionierten Rosenkranz aus Olivenholz machen, den ich vor Jahren von einer Tante geschenkt bekam, die über 40 Jahre bis zu Ihrem Tod als Nonne in Jerusalem lebte. Zu guter Letzt wollten wir auch noch eine Flasche Raki mitnehmen und da der Laden diverse Arten im Angebot hatte, kamen wir nicht über das Probieren herum. Da auch der Inhaber mit dem Probieren nicht zurückstehen wollte, wurde ein mittleres Saufgelage daraus, denn die Pegelstände in den Gläsern wurden immer größer. Am Ende hatte wir alle leicht glasige Augen und dem Herrn fiel das zusammenrechnen unserer Einkäufe recht schwer. Aber ich denke nicht, dass wir übervorteilt wurden…und wenn doch – Schwamm drüber – lustig war’s allemal und ich bin zum ersten Mal alkoholisiert Auto gefahren.

Nach einem erfrischenden Nickerchen begaben wir uns noch mal auf unsere Terrasse, wo mittlerweile auch die anderen Nachbarn saßen und der Abend klang bei nettem Geplauder aus.



Vierzehnter Tag- 07.05.2009

Der letzte richtige Tag auf Kreta brach an und es wollte irgendwie keine richtige Stimmung aufkommen. Und so haben wir den Tag einfach nur vertrödelt mit Lesen, Spielen, Sonnen und Kofferpacken. Wir hatten schon leichte Probleme die Koffer zu schließen, aber letzten Endes gelang uns auch das.

Bis auf die Kosmetika, Schlafklamotten und jene, die wir morgen anzuziehen gedachten, war irgendwann alles in den Koffern verstaut und wir schleppten sie dann schon mal hoch ins Auto.

Aus den letzten Lebensmitteln zauberte ich dann noch ein paar Sandwichs für die Fahrt zum Flughafen und da ich nicht die ganze Wurst verwenden konnte, entschlossen wir uns, unsere Prinzipien über Bord zu werfen und die Katzen damit zu füttern. Ein Festschmaus, welchen ich natürlich fotografisch und filmisch festhalten musste. Alle anderen noch verpackten Reste, wie Nudeln etc. vererbten wir noch den neuen Nachbarn, die vor etwa einer Stunde ankamen.

Als es dämmerte, machten wir uns ein endgültig letztes Mal auf ins Dyktina, um unsere „Henkersmahlzeit“ einzunehmen. Es war wie immer ein himmlisches Mal, welches wir richtig genossen.

Ja und dann legten wir uns zeitig ins Bett, da wir ja am nächsten Morgen früh aus den Federn mussten. Wir brauchten allerdings lange, um einzuschlafen. Wir ließen den ganzen Urlaub noch einmal Revue passieren und waren uns einig, dass es garantiert nicht das erste und letzte Mal sein sollte, dass wir hier waren.


Fünfzehnter Tag-08.05.2009

Heute war es dann leider soweit – der Abflug nahte. Nachdem wir zu menschenunwürdiger Zeit aufgestanden waren (04:00 Uhr), duschten wir uns kurz und tranken noch einen schnellen Kaffee. Wir packten die letzten Kleinigkeiten in unsere Rucksäcke und nach einem letzten Rundgang durchs Haus –wir mussten uns ja vergewissern, nichts vergessen zu haben- fiel dann auch endgültig die Tür hinter uns ins Schloss. Netterweise saß unsere Adoptiv-Mieze vor der Tür, so dass wir uns von ihr verabschieden konnten. Sie war auch die erste der kleinen Tiger, die uns bei der Ankunft begrüßte, so dass wir sie besonders in Herz geschlossen hatten.

Da wir ausgemacht hatten, dass ich die komplette Tour bis nach Heraklio fahren sollte, musste ich mir noch den Autositz zurechtrücken und die Spiegel einrichten. Dies tat ich aber sehr langsam, denn ich wollte den Moment des Abschied-Nehmens irgendwie noch herauszögern. Aber es half ja alles nichts, wir mussten los. Es herrschte totale Stille im Auto und erst, nachdem wir an Chania vorbei waren, fielen die ersten Worte. Ich hatte den sprichwörtlichen Kloß im Hals, mal ganz abgesehen von den Tränen in den Augen und selbst Tom musste zugeben, dass ihm selten ein Abschied so schwer gefallen ist. Dies ist ja wohl ein eindeutiges Zeichen, dass wir, wie so viele andere im Forum, mittlerweile vom Kreta-Virus befallen waren. Aber so eine schwere „Virus-Erkrankung“ lassen wir uns gerne gefallen.

Da wir viel zu früh losgefahren waren und dementsprechend wenig auf der New Road los war, erreichten wir nach zwei Stunden den Flughafen. In aller Ruhe konnten wir den Mietwagen abstellen und gemächlich mit unserem Gepäck in die Schalterhalle gehen. Allerdings mussten wir noch fast eine Stunde warten, bis wir endlich unser Gepäck aufgeben konnten, also ließen wir uns auf einer Bank vor dem Gebäude nieder und frönten ein letztes Mal unserer Vorliebe „Menschen-gucken“.

Ja und irgendwann saßen wir dann in unserem Flieger gen Heimat. Da wir diesmal so schlau waren, unser Kartenspiel mit an Bord zu nehmen, verging die Zeit wortwörtlich wie im Flug.

Pünktlich landeten wir wieder in Düsseldorf und Tom’s Vater sammelte uns ein. Boh, war das kalt in Deutschland…und das Wetter? Naja, es war bescheiden.

Leider wurde ich auch schnell wieder ins Alltagsleben zurückgeholt, denn als ich mein Auto starten wollte, um einkaufen zu fahren, tat sich, außer ein paar seltsamen Geräuschen, nicht wirklich viel. Also riefen wir den ADAC und der nette Mensch machte mir keine große Hoffnung auf eine billige Reparatur. Er schleppte mich dann zum Autohaus und auch dort erntete ich nur mitleidige Blicke. Aber alles im allem bin ich dann doch mit einem blauen Auge davon gekommen – aber da ist eine andere Geschichte…!

Fazit: es war ein wundervoller, erlebnisreicher Urlaub, den wir so im Vorfeld nicht erwartet hatten. Obwohl wir soviel unternommen hatten, war ich doch wunderbar erholt – was auch das Ziel der Übung war, hatte ich doch die Monate vorher Stress en masse. Das war garantiert nicht das letzte Mal, dass wir auf dieser tollen Insel waren. Nur haben wir uns vorgenommen, im nächsten Urlaub nicht an einem Ort zu verweilen, sondern eine Woche in Kolimbari zu verbringen und eine zweite Woche irgendwo im Süden…


Finito!!!!

Bettina
31.May.2009, 10:56
Diagnose: der Urlauber ist hochgradig infiziert...alle Symptome sind vorhanden...

Behandlung: Flug buchen

:smiley5::smiley5::smiley5::smiley5:

robinson
31.May.2009, 17:10
Diagnose: der Urlauber ist hochgradig infiziert...alle Symptome sind vorhanden...

Behandlung: Flug buchen
:jo::jo::jo::jo::jo::jo::jo::jo::jo::jo:
Da kann ich dir nur noch recht geben.

Britula
31.May.2009, 20:42
Danke Tina,
....war ein wundervoller Reisebericht !!
Klar zu erkennen: Der Virus hat euch voll erwischt !! :blink:

Stefan & Bea
31.May.2009, 21:22
Ich glaube so fing das bei uns auch an:blink:
Dann hatten wir wieder Urlaubszeit und uns is nix eingefallen ausser KRETA:smiley1:
Also wieder hin usw.

lg
Stefan