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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unsere Traumreise - SAF 2006



Tina
3.June.2009, 20:01
Nachdem uns mein Vater so von Südafrika vorgeschwärmt hatte (er war bereits dreimal da), wollten auch wir dieses Land unbedingt einmal kennen lernen. Nach dem Studium diverser Angebote entschieden wir uns schließlich für eine 11-tägige Tour des Anbieters „Berge und Meer“ aus dem Internet und Ende 2005 buchten wir eine Rundreise vom 27.04. – 07.05.2006

27.04.2006

Gegen Mittag machten wir uns langsam auf den Weg zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, wo wir den ICE zum Frankfurter Flughafen bestiegen und nach rasanter 1,5-stündiger Fahrt unser Ziel, den Flughafen Frankfurt erreichten. Zum Glück konnten wir auch recht schnell unser Gepäck loswerden. Wir sind extra so zeitig losgefahren, weil wir uns den riesigen Flughafen anschauen wollten und da wäre das Gepäck mehr als hinderlich gewesen.

So gegen 18 Uhr begaben wir uns durch die Zollkontrolle und ließen uns bei einem zünftigen Weißbier und unseren letzten Zigaretten in einem Café nieder. Da uns ja ein fast 10-stündiger Flug bevor stand, auf dem man natürlich nicht rauchen durfte, wollten wir noch ein letztes Mal das Nikotin-Reservoir auffrischen.

Bald war es auch schon Zeit, den Flieger zu besteigen…meine Herren, war der riesig. Aber wir hatten Glück, so dass wir in einer Zweierreihe am Fenster unsere Plätze einnahmen und wir uns nicht zwischen andere Passagiere klemmen mussten. Und so begann ein unendlich langer, langweiliger Flug…

28.04.2006

Morgens um 07:00 Uhr landeten wir, völlig übernächtig, am Johannesburg Airport, wo wir auch schon von Carl, unserem Reiseleiter im nördlichen SAF erwarten wurden. Peu à peu trudelten auch die anderen aus unserer zukünftigen Gruppe ein und mit Freude stellten wir fest, dass wir lediglich 12 Personen sein sollten. Trotz der Altersunterschiede fanden wir alle recht schnell einen guten Draht zueinander.

Die Raucher unter uns konnten sich noch in aller Ruhe ein Kippchen rauchen und kurz darauf bestiegen wir unser Gefährt für die nächsten Tage, es handelte sich hier um einen wirklich bequemen Kleinbus.

Da wir unser Hotel erst gegen 15 Uhr beziehen konnten, starteten wir sodann zu einer Rundfahrt in Johannesburg. Der Anblick dieser Stadt ist ein regelrechter Schock: dreckig, chaotisch, laut…und so viele große, fast neuwertige Gebäude, die leer und verrammelt waren – irgendwie gruselig. Carl erklärte uns, dass viele Firmen und Hotelketten Johannesburg aufgrund der extrem hohen Kriminalitätsrate verlassen hätten, um ins beschaulichere Pretoria überzusiedeln.

Danach steuerten wir Soweto, das größte Township Südafrikas, an und wurden ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Carl erzählte uns in seiner feinfühligen Art viel über die die schrecklichen Lebensumstände der Schwarzen dort und wir gewannen ganz schnell den Eindruck, dass er ganz bestimmt kein Apartheid-Befürworter war (Carls Vorfahren waren einst aus Mecklenburg-Vorpommern nach Südafrika ausgewandert, er selber ist dort geboren).

Wir hielten unter anderem an einem Denkmal an, welches dem Schüleraufstand von 1976 und seinem ersten Opfer, Hector Peterson, gewidmet ist. Dort konnte man die Geschichte nachlesen und als dann noch ein paar Kinder die Nationalhymne sangen, beschlich uns ein seltsames Gefühl.

Später fuhren wir dann noch an den Wohnhäusern von Nelson Mandela und Desmond Tutu vorbei und steuerten dann auf Pretoria zu. Diese Stadt ist im Vergleich zu Johannesburg ein Traum. Schöne Häuser, gepflegte Anlagen usw. Als sich bei uns allen der Hunger meldete, hielten wir an einem netten Restaurant. Dort probierte ich mein erstes exotisches Gericht, einem Auflauf aus Kartoffeln, Gemüse und….Springbock – himmlisch lecker!!! Tom war nicht ganz so mutig und bestellte sich im Prinzip das gleiche Gericht, allerdings mit Lammfleisch.

So gestärkt erreichten wir nach kurzer Zeit den Capitol Hill, wo das Regierungsgebäude erbaut wurde. Man muss dazu wissen, dass das Parlament eine Hälfte des Jahres in Pretoria tagt und die andere Hälfte in Kapstadt. Von hier aus hat man einen wundervollen Panoramablick über die Hauptstadt Südafrikas.

So langsam ging es auf 15 Uhr zu, so dass wir endlich unser Hotel beziehen konnten. Das Manhattan liegt in Pretoria und man kann es nur empfehlen. Freundliche Bedienung, saubere Zimmer, riesige bequeme Betten und das Essen….ein Traum. A propos Traum – wir waren mittlerweile so kaputt, dass wir nur unsere Koffer in die Ecke geschmissen hatten und kaum, dass wir uns hingelegt hatten auch schon in einen traumlosen Schlaf fielen. Zum Glück hatten wir es noch geschafft, den Wecker zu stellen und als dieser dann irgendwann klingelte, stellten wir fest, dass wir doch tatsächlich 3 Stunden geschlafen hatten. Kurz eine erfrischende Dusche genommen und ab ging es zum Abendbrot. Später dann saßen wir noch auf ein Bierchen mit einigen aus der Gruppe in der Bar.

29.04.2006

Frisch gestärkt durch ein fantastisches Frühstück fanden wir uns mit unseren Koffern draußen vor dem Bus ein. Nachdem das Gepäck verstaut war, scharrte Carl seine Schützlinge (O-Ton) um sich, um den Tagesablauf abzuklären. Vom Veranstalter aus stand die Besichtigung einer der größten Südafrikanischen Diamantenminen (Cullinan) auf dem Programm, aber Carl meinte, wenn sich die Gruppe einhellig dagegen aussprechen würde, hätte er ein schönes Alternativprogramm auf Lager. Ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt keinen Bock, den ganzen Tag in einer staubigen Mine zu verbringen und so war ich heilfroh, dass sich alle aus der Gruppe dagegen entschieden und das sogar recht schnell – hier liegt der Vorteil einer kleinen, übersichtlichen Gruppe ganz klar auf der Hand.

Alsdann starteten wir in Richtung Pilgrim’s Rest, einem süßen kleinen Örtchen, welches in grauer Vorzeit das Zentrum der Goldsucher war. Heutzutage ist es eine Art Freilichtmuseum, wo der geneigte Besucher die Goldschürf-Ära nachempfinden kann. Es ist wunderhübsch zurecht gemacht und man fühlt sich sofort heimelig. Einige von uns erstanden hier schon diverse Souvenirs, auch wir, denn wir sahen einige nette geschnitzte Elefanten und dachten sofort an Tom’s Tante, die seit Jahren Elefanten sammelt. Nur an das Handeln konnte ich mich nicht gewöhnen und fand es eher peinlich, da die Waren in unseren Augen eh schon mehr als billig waren. Nachdem uns aber eine Verkäuferin förmlich angefaucht hatte, fielen die Hemmungen und wir feilschten, was das Zeug hielt.

Als nächstes versprach Carl uns eine Überraschung und so fuhren wir einem Ziel entgegen, welches wir vorher nicht kannten: Wonder View. Was uns da erwartete, war ein wundervoller Wasserfall. Wir kletterten über ein paar kleine Brücken und schließlich erreichten wir einen kleinen See – ein wirklich herrlicher Anblick. Dort verweilten wir ca. eine Stunde um dann zu unserer nächsten Unterkunft zu fahren.

Diese Unterkunft stellte sich als herrliche Anlage im Bezirk Mpumalanga heraus, dem Bezirk zu dem auch der Krügerpark gehört. Das Pine Lake Inn in White River/Hazyview erinnerte uns stark an den Film „Jenseits von Afrika“. Es ist komplett im afrikanischen Stil dekoriert und wir fühlten uns sofort wohl. Abends saßen wir dann bei einem herrlichen Buffet noch relativ lang mit der Gruppe zusammen und dann hieß es auch schon „ab in die Heia“, denn am nächsten Morgen sollte um 04:30 Uhr der Wecker klingen, denn der Krügerpark war angesagt.

30.04.2006

Nach einer Katzenwäsche und einem schnellen Kaffee bestiegen wir unseren Bus und fuhren zum Numbi Gate, einem der zahlreichen Eingänge des Krügerparks. Ursprünglich war vorgesehen, dass wir mit unserem Bus durch den Park fahren sollten, da aber der Preis für Jeeps doch nicht so hoch war, wie befürchtet, hatten wir uns mit der Gruppe entschieden, zwei 6er Jeeps inklusive Guide zu mieten.

Was bzw. wer dann kam, lässt mich heute noch in einen Lachanfall ausbrechen, denn Louie, der Ranger unseres Jeeps sah haargenau aus, wie Stefan Raab. Na ja, wie Raab in 20 Jahren. Alle mussten sich mühsam das Lachen verkneifen. Louie merkte das natürlich und so hatte ich mich seiner erbarmt und ihn die Sache erklärt – dann war das Eis gebrochen und wir hatten den coolsten Ranger der Welt. Meine Besatzung hatte schnell raus, dass ich recht gut des Englischen mächtig bin und so durfte ich auf der ganzen Tour den Übersetzer spielen.

Kaum das wir ein paar Kilometer unterwegs waren, sahen wir auch schon in der Dämmerung die ersten Tiere, Zebras und dann folgte es Schlag auf Schlag…Kudus, Impalas, Elefanten, Giraffen, Warzenschweine, Zwergmangusten, Nashörner und Flusspferde. Es war einfach nur toll und vor allem mächtig beeindruckend, all die ganzen Tiere einmal in live zu sehen, die man sonst nur aus dem Zoo kannte.

Es hat schon was imposantes, wenn auf einmal aus dem Dickicht ein riesiger Elefant bricht und sich neben einen stellt…es verschlägt einem den Atem, vor allem, weil man ja nicht weiß, wie die Tiere reagieren. Aber natürlich sind sie die Touristen gewohnt und so war eigentlich keine Gefahr im Verzug.

Zu meinem großen Leidwesen haben wir keine Löwen gesehen. Da wir ja Ende April dort waren, dem südafrikanischen Herbst, hatten sich meine Lieblingstiere schon tief in den Busch verzogen, wie Louie erklärte – Katzen halt.

Am späten Nachmittag verließen wir dann wieder den Park und fuhren zu unserem Hotel, wo wir nach einem wiederum leckeren Abendessen völlig kaputt in unsere Betten sanken.

Tina
3.June.2009, 20:03
Teil 2

01.05.2006

Heute sollten wir erneut einen Park besuchen und zwar den Kapama Private Game Park. Ihre Hauptaufgabe sehen die Betreiber darin, verletzte oder mutterlose Geparden aufzupäppeln (Cheetah Projekt). Darüber hinaus hegen und pflegen sie noch ein recht großes Naturreservat. Auch hier fuhren wir mit einem Jeep kreuz und quer durch die Gegend und sahen viele Tiere. Aber hier ist man irgendwie viel näher an allem dran und Chris, unser heutiger Guide wusste eine Menge zu erzählen.

Nach einem zünftigen Mittagessen im Restaurant des Parks ging es weiter zum Blyde River Canyon, einem imposanten 26 km langen Canyon in den Drakensbergen. Von dort genießt man eine prächtige Aussicht, die wir alle natürlich fotografisch festhalten mussten. Einen weiteren Fotostopp machten wir noch bei den „Drie Rondavels“. Dabei handelt es sich um drei Berge, die aussehen wie die traditionellen afrikanischen Rundhütten (=Rondavel).

Unser nächstes Ziel waren die so genannten „Bourke’s Luck Potholes“, auch eine Art Canyon, die durch Wasser-Erosion entstanden waren. Die Auswaschungen haben recht witzige Löcher entstehen lassen.

Da ich vor dem Eingang zu den Potholes ein paar Frauen gesehen hatte, die wunderbare farbenfrohe Stoffe zu verkaufen hatten, bin ich den Anderen voraus gegangen und auf einmal hatte ich eine Begegnung der dritten Art. Vor einem großen Schild, welches die Entstehung des Canyons erklärte, stand eine Holzbank. Auf dieser Holzbank stand eine Skulptur, die aussah, wie ein Affe. Ich ging näher heran, auch weil ich das Schild lesen wollte und da bewegte sich doch auf einmal diese Skulptur – es war nämlich ein richtiger Affe, der aber mindestens 5 Minuten regungslos dasaß, so dass ich echt an ein bildhauerisches Kunstwerk glaubte. Ihr könnt Euch meinen Schreck bestimmt vorstellen…aber netterweise haute der Affe nicht sofort ab, sondern erbarmte sich noch als Fotomodell!

Nach diesem Ausflug waren wir so zeitig wieder im Hotel, so dass wir noch das herrlich warme Wetter bei einem eiskalten Bier auf der Terrasse genießen konnten. Abends durften wir nochmals vom Buffet kosten und schon ging auch der letzte Tag in Hazyview zu Ende.

02.05.2006

Da wir heute nach Swaziland fahren wollten, mussten wir unsere Koffer packen. Bald darauf waren wir auch schon auf der Autobahn und fuhren stundenlang durch öde Landschaft, bis wir die Grenze erreichten. Swaziland ist eines von zwei eigenständigen Königreichen in Südafrika, so dass man eine richtige Passkontrolle mit Stempeln usw. über sich ergehen lassen muss.

Kaum dass wir die Grenze hinter uns gelassen hatten, änderte sich schlagartig die Landschaft. Alles war grün und man fühlte sich in die Schweiz versetzt. Irre… Irgendwann erreichten wir unser erstes Ziel, eine Glasbläser-Fabrik. Bei dieser Fabrik und einer Kerzenfabrik, die wir später noch besichtigten, handelt es sich um soziale Projekte, wo bis dato Arbeitslose wieder an das Berufsleben herangeführt werden.

Später erreichten wir Mbabane, die Hauptstadt Swaziland. Während einer kurzen Rundfahrt passierten wir den Palast des Königs. Carl warnte uns vorher eindringlich, bloß die Kameras in den Taschen zu lassen, denn sollte man beim fotografieren erwischt werden, so müsse man mit einer Verhaftung rechen. Königs mögen es gar überhaupt nicht, abgelichtet zu werden und die Bewacher im Umfeld des Palastes sahen nicht aus, als könnte man mit ihnen spaßen.

Der Anblick des Palastes macht einen echt sprachlos, wenn nicht sogar wütend. Man fährt an Elendsvierteln vorbei und Königs ergeben sich einer Verschwendungssucht ohne Gleichen. Da fehlen einem echt die Worte.

Eigentlich hätten wir im Lugogo Inn, unserem Hotel für diese Nacht, selber für unser Abendbrot sorgen müssen, aber Carl, der froh war, endlich mal wieder eine kleine Gruppe zu leiten, lud uns spontan zum Abend-Buffet ein (allerdings hatten wir drauf bestanden, für unsere Getränke selber zu löhnen). Normalerweise „darf“ er Gruppen mit 40 Personen und mehr betreuen, was für ihn, der schon jenseits der 70 war, natürlich Stress pur bedeutet.

Nachdem wir uns in unserem Zimmer eingerichtet hatten, bekamen wir unheimlichen Durst auf ein Bier und so begaben wir uns in die Bar. Dort waren zu der Zeit nur Engländer, die im TV irgendein Spiel aus der Premier League sahen, so dass wir kurz davor waren, nach einem Bier wieder zu verduften. Aber kurz darauf kamen immer mehr von unseren Leuten dazu, so dass wir eine spontane Sause veranstalteten und schließend irgendwann spät nachts auf unsere Zimmer wankten.

03.05.2006

Nach dem besten Frühstück meines Lebens mussten wir uns gegen 09.00 Uhr wieder auf den Weg Richtung Grenze machen, da wir nachmittags am Flughafen unseren Flieger nach Kapstadt erreichen wollten. Wider Erwarten war an der Grenze die Hölle los. Es drängten sich Menschen über Menschen, die so wie wir rüber nach Südafrika wollten. Als sich auf einmal ein paar Unverbesserliche vordrängeln wollten, brach ein Heidenspektakel los, so dass irgendwann sogar die Polizei einschreiten musste. Aber ich kann versichern, dass nicht wir die Aufrührer waren, sondern andere, die auch überrumpelt wurden. Wir standen nur dumm glotzend, mit Schweiß auf der Stirn da und wussten nicht, wie uns geschah.
Zum Glück hatten wir alle diese Episode unbeschadet überstanden, so dass wir unsere Fahrt fortsetzen konnten. Am Flughafen mussten wir dann leider Abschied von Carl nehmen, der uns allen sichtlich schwer gefallen ist. Nach einem spontanen Ständchen, bei dem Carl Tränen der Rührung vergossen hatte, gingen wir durch die Passkontrolle und bestiegen unseren Flieger gen Kapstadt.

Stunden später landeten wir dann auch schon in Kapstadt und wurden von Christel, unserer Reiseleiterin für die nächsten Tage begrüßt. Da es schon dunkel war, fuhren wir auf dem schnellsten Wege in unser Hotel namens „Parkinn“ am Greenmarket Square mitten in der Stadt.

Selten habe ich in einem so luxuriösen Etablissement übernachtet, wir waren total begeistert!
Nach einem schnellen Abendessen verschwanden dann alle auf ihren Zimmern zur Nachtruhe. Die Aufregung in Swaziland und der Flug forderten ihren Tribut.

04.05.2006

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen Kapstadts. Nach dem trostlosen Johannesburg ist diese Stadt ein Traum, alles ist fröhlich und bunt, selbst die Menschen hier machen einen lockeren Eindruck – am buntesten und meiner Meinung nach schönsten, ist das Viertel der Kapmalaien, deren Häuser in den tollsten Farben erstrahlen. Nach einer mehrstündigen Stadtrundfahrt landeten wir schließlich auf dem Signal Hill, neben dem Lion’s Head und dem berühmten Tafelberg, einer der drei Hausberge von Kapstadt. Zu früheren Zeiten wurde, wenn ein Handelsschiff den Hafen erreichte, ein Signal gegeben, damit sich die Händler in der Stadt vorbereiten konnten.

Nach dem obligatorischen Fotoshooting war eigentlich angedacht, mit der Seilbahn auf den Tafelberg zu fahren. Dies haben wir aber bleiben lassen, da sich mittlerweile das so genannte Tischtuch (Nebel) über den Berg gelegt hatte und man so eh nichts hätte sehen können. Es war auch davon auszugehen, dass der Seilbahnbetrieb wetterbedingt eingestellt würde.

Also zogen wir weiter zum South Africa Museum. Dort bekommt man einen sehr guten Einblick in die Geschichte der afrikanischen Völker, auch die der bereits ausgestorbenen. Alles in allem absolut interessant und sehenswert.

Später dann wurden wir wieder an unserem Hotel abgesetzt. Da Tom sich ausruhen wollte, beschloss ich, mich auf dem sich vor dem Hotel befindlichen Greenmarket umzuschauen. Dies ist ein wahres Paradies für Liebhaber afrikanischer Kunst, Stoffen, Schnitzereien etc. Dort wurde ich auch einige Rand los, denn ich kaufte diverse Mitbringsel für unsere Verwandten, aber natürlich auch für uns selber.

Da heute kein gemeinsames Abendessen mit der Gruppe vorgesehen war, wir aber keine Lust hatten, in die Stadt zu gehen, probierten wir einfach das Steakrestaurant im Hotel aus. Irgendwie kamen wir mit den Mengenangaben auf der Speisekarte durcheinander (wir orderten Steak & Salat), so dass uns schließlich das größte Steak kredenzt wurde, das wir je gesehen hatten. Himmel, was hatten wir uns da bloß angetan…im Nachhinein weiß ich auch den Blick des Kellners zu deuten – er hätte ja mal was sagen können. Wir hatten das Gefühl jeder ein halbes Rind auf dem Teller zu haben. Natürlich mussten wir die fast die Hälfte zurückgehen lassen. Aber es war wirklich nicht teuer, das Essen….

05.05.2006

Nach dem Frühstück stand eine besondere Fahrt auf dem Programm. Wir sollten einmal rund um die Kaphalbinsel fahren. Das erste Ziel eine kleine Hafenstadt, von wo aus wir einen Bootstrip zu einer Robbenbank unternahmen. Nee, was sind das putzige Viecher, wenn die nur nicht so stinken würden. Die Fahrt dahin war (zumindest für mich) ein großer Spaß, hatte es doch beträchtlichen Seegang. Aber ich glaube, dass nur ich die Fahrt genossen hatte – die anderen waren augenscheinlich froh, als sie wieder Land unter den Füßen hatten.

Weiter ging die Fahrt zum berühmten Kap der Guten Hoffnung. Fälschlicherweise wird es oft als der südlichsten Punkt Afrikas bezeichnet, dies ist aber das weiter östlich gelegene Kap Agulhas. Nachdem alle ihre Fotos geschossen hatten (und ich einen weiteren Leuchtturm für meine Sammlung erstanden hab) fuhren wir weiter nach Boulders Bay.

Ein paar Tage vor unserer Reise hatten wir noch einen Bericht über Boulders Bay im Fernsehen gesehen, so dass Tom und ich bereist wussten, was uns dort erwartete – nämlich eine riesige Pinguin-Kolonie. In der 80er Jahren brütete dort zum ersten Mal ein Pärchen, mit der Zeit kamen immer mehr dieser possierlichen Tierchen nach, so dass die Kolonie mittlerweile die stattliche Anzahl von über 3000 Tieren aufweist.

Nachdem wir uns alle satt gesehen hatten, starteten wir zu unserem letzten Ziel am heutigen Tage, dem botanischen Garten in Kirstenbosch. Da es inzwischen angefangen hatte zu regnen, wollten Tom und ich uns den Park nicht antun und so hockten wir uns auf einen leckeren Kakao in das Parkrestaurant und warteten, bis die anderen klitschnass zurückkehrten.

Tina
3.June.2009, 20:04
Teil 3

06.05.2006

Die anderen aus der Gruppe hatten für heute einen fakultativen Ausflug nach Stellenbosch gebucht. Diese Gegend gilt als das Weinanbaugebiet in Südafrika. Da man aber mittlerweile auch guten südafrikanischen Wein bei uns erstehen kann, hatten wir diese Tour nicht gebucht und wollten lieber Kapstadt genauer unter die Lupe nehmen. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt hatten, machten wir uns auf den Weg an die Viktoria & Alfred Waterfront, dem Vergnügungsviertel im Hafen von Kapstadt. Dort herrscht reges Treiben und man kann herrlich an der Promenade flanieren und in tollen Shops stöbern.

Auf dem Weg zur Waterfront kamen wir an einem wunderschönen Segelschiff vorbei, das just zu der Zeit mit Lebensmitteln beladen wurde. Wir kamen mit einem netten Holländer ins Gespräch, der uns erzählte, dass es drei Tage später nonstop Richtung Deutschland gehen sollte – am liebsten wäre ich mitgesegelt, aber ich glaube Tom hätte da so seine Probleme mit gehabt *lach*….

Nach einem zünftigen Weißbier im Paulaner-Brauhaus (jaaa, so weit sind die Bayern schon vorgedrungen) sind wir dann gemütlich wieder zum Hotel geschlendert. Nach dem Abendbrot mussten wir dann leider auch schon Kofferpacken, da wir am nächsten Morgen die Heimreise antreten sollten.

07.05.2006

Ganz früh am Morgen, um nicht zu sagen spät in der Nacht, wurden wir vom Hotelpersonal geweckt, da wir um 03:00 Uhr zum Flughafen aufbrechen mussten, sollte unser Flieger doch um 05:00 Uhr Richtung Heimat starten. Eine halbe Stunde später erreichten wir dann auch den Airport, wo wir schnurstracks zur Gepäckaufgabe gingen. Dort wartete schon eine lange Schlange und der Schaltermensch hatte die Ruhe weg. In Afrika gilt halt „kommste heut nicht, kommste morgen“ und man konnte den wartenden Leuten genau ansehen, wer die afrikanische Lebensweise innehatte und wer die westeuropäische „Zeit ist Geld“-Mentalität. Natürlich konnten wir alle rechtzeitig unsere Sitze einnehmen und auf uns wartete mal wieder ein langweiliger Flug…und schon war sie vorbei – unsere Traumreise nach Südafrika!!!

hermann
4.June.2009, 08:16
Hallo Tina,

schöner Bericht,
müssen wir auch noch hin.

Wir waren vor Jahren mal in Namibia, aber SA ist noch ein wenig anders.

Allerdings würde ich dann nicht im Süd-Winter fahren, sondern eher ein wenig Richtung März oder Okt..
Wir waren damals im Süd-Hochsommer, das war auch nicht der wahre Jakob, im Süden hatten wir fast 50 Grad.

Gruß hermann

Sonne
4.June.2009, 10:21
Hallo Tina,

ein schöner, interessanter Bericht. Südafrika steht auch noch auf meiner Liste zukünftiger Ziele. Aber nach dem was ich bisher gehört habe und auch Du in Deinem Bericht schreibst werde ich Johannesburg definitiv auslassen...

Schöne Bilder und sicherlich einmal ein ganz anderes Erlebnis und Urlaubsfeeling.

Frage von mir: kannst Du die Schwärmerei Deines Vaters unterstützen und wollt Ihr nochmal hin?

Grüße aus Köln
Sonne :smiley5:

Tina
4.June.2009, 17:29
Frage von mir: kannst Du die Schwärmerei Deines Vaters unterstützen und wollt Ihr nochmal hin?




Hallo Monika,
diese Frage kann ich definitv mit "JA" beantworten (sofern es denn der Geldbeutel zuläßt). Es ist ein traumhaftes Land, die Leute sind superfreundlich und man kann sich einfach nur wohlfühlen.

Mein Traum wäre folgende Konstellation: 1 Woche in einer Lodge im Krüger-Park (da natürlich auch mit Jeep alleine rumdüsen) und danach eine Woche mit dem Auto über die Gardenroute, die soll nämlich, laut meinem Vater, auch phantastisch sein.

Das erste Mal hatte auch er eine Gruppenreise gebucht, die anderen beiden Male waren er und seine Frau mit dem Mietwagen im Süden unterwegs (Kapstadt, Weinroute, Gardenroute).

LG Tina:smiley5:

P.S.: Ich "fürchte" aber, dass es uns eher mal wieder nach Kreta verschlägt, als nach Südafrika....:icon_lol:

P.P.S.: Man muss allerdings was den Preis bei den Gruppenreisen angeht, genau vergleichen. Wir haben damals für die Tour pro Person ca. 1600 € gelatzt. Im Pine Lake Inn trafen wir eine andere Deutsche, die genau "unsere" Tour bei einem anderen Abieter gebucht hatte (selbst die Hotels waren gleich!!!) und sie durfte fast 500 € mehr hinlegen - das ist doch krank, oder?

nimmi
4.June.2009, 20:27
Mit deine Bilder und Buchstaben habe ich endlich mal einem Eindruck von (ein Stückchen) Südafrika, es war bis jetzt immer von 'hören sagen' wobei immer das Wort 'Braai' genennt wird - Du weißt schon. Den Canyon mit den komischen Wasserlöcher gefällt mir unheimlich gut !

LG Nimmi

Tina
5.June.2009, 04:23
wobei immer das Wort 'Braai' genennt wird

Das Wort "Braai" wörtlich übersetzt aus dem Afrikaans, beudeutet schlicht und einfach "braten". Aber es wird im Allgemeinen mit "grillen" gleichgesetzt, denn die die Südafrikaner lieben es zu grillen - überall kann man öffentliche Grillplätze vorfinden.

Mit das beliebstete "braaivleis" (Grillfleisch) ist die sogenannte "Boerewors" (Bauernwurst) - haben wir auch mal kosten dürfen...ich sag nur: lecker!!!:spin:

Übrigens, ich hatte mir vor dem Urlaub aus der Kauderwelsch-Reihe das Büchlein "Afrikaans Wort für Wort" gekauft und mit dieser Hilfe hab ich es mir ab und an sogar zugetraut, dort unten niederländisch zu sprechen (hab ich vor Jaaaaahren mal in der Schule gelernt). Einige Begriffe sind natürlich anders, z.B. sagt der Südafrikaner statt "ik" (ich) "ek" und auch die Grammatik ist manchmal etwas kurios, aber ansonsten könnte man da wirklich mit niederländisch durchkommen - Du Nimmi, hättest es einfach:blink:...aber englisch geht natürlich auch:laugh:

hermann
5.June.2009, 08:01
Hallo,

wir haben seinerzeit in Namibia einen südafrikanischen Guide gehabt und später auch Reisebegleiter aus SA kennengelernt.

Die Sprache hat mich so fasziniert, vor allem, daß ich spontan viel verstanden habe, daß ich mir dort noch ein Wörterbuch "Deutsch-Afrikaans" gekauft habe.
Das hat mich Stunden gekostet, in einem Antiquariat in Windhoek bin ich dann aber fündig geworden und habe mir für 5 Euro das gebrauchte Wörterbuch der Inhaberin geklauft.

Schöne Grüße

hermann

Sonne
5.June.2009, 10:27
P.P.S.: Man muss allerdings was den Preis bei den Gruppenreisen angeht, genau vergleichen. Wir haben damals für die Tour pro Person ca. 1600 € gelatzt. Im Pine Lake Inn trafen wir eine andere Deutsche, die genau "unsere" Tour bei einem anderen Abieter gebucht hatte (selbst die Hotels waren gleich!!!) und sie durfte fast 500 € mehr hinlegen - das ist doch krank, oder?


Hallo Tina,

wow - das ist in der Tat ein Unterschied..... ich würde am liebsten selbst mit dem Auto eine Route fahren, müsste ich mich noch genauer erkundigen. Allerdings hab' ich mir auch sagen lassen, dass das teilweise nicht so ganz ungefährlich ist, wenn man sich nicht genau auskennt. Der Vater eines Bekannten hat lange Jahre in Südafrika gelebt, deswegen kenn' ich so einige Geschichten. Mal sehen - die nächste Zeit ist das eh' nicht aktuell, kam nur wegen Deines Berichtes hoch.

Dieses Jahr waren wir ja schon in Florida, ich hoffe noch auf 1-2 Wochen Kreta, mal sehen. An Fernreisen geht es evtl. nochmal nach Florida, wobei mich auch Asien sehr interessieren würde, speziell Sri Lanka oder Vietnam. Mal schauen.... Wie Du auch so schön schreibst: ist ja auch eine Frage des Geldbeutels und anderer Pläne...

Tina
5.June.2009, 10:49
Also ich kann die Kauderwelsch-Reihe nur empfehlen. Wenn man nicht den Anspruch hat, die Sprache perfekt zu können, sondern sich einfach nur im Urlaub damit behelfen will, so sind die kleinen Bücher wirklich klasse.

Mein erstes Büchlein war "Irisches Gälisch" und es hat mir in der "Gaeltacht" in Irland wunderbar weitergeholfen. Ich finde, es macht immer einen netten Eindruck, wenn man zumindest ein paar Brocken der Landessprache radebrechen kann...