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ar_ro
30.November.2014, 12:07
Hallo und einen lieben Gruss an alle Kreta-Forum-User.

Schon wieder dasselbe Thema von uns, Rachel und Armin, die auf Kreta bleiben und Geld verdienen wollen.

Damit ihr uns einordnen könnt, sei gesagt, das wir ein Ehepaar um die 50 Jahre sind und ein gewisses Startkapital mitbringen.

Unsere Idee basiert auf 2 Säulen.

Meine Frau würde gerne an der Strandpromenade ein Cafe eröffnen. In dem auf Schweizer Art , Cafe Kuchen, Glace , event. Cocktails angeboten werden.

Der Armin hat folgende Idee für das zweite Standbein. Aufbau eines kleinen Metallverarbeitungsbetriebes, indem gefräst, gedreht, gebohrt, geschweisst etc. wird.
Die Maschinen und teilweise die Werkstoffe hierfür würde ich mitbringen.

Wir freuen uns über eure Ratschläge Erfahrungen und Tipps.

Viele liebe sonnige Grüsse

Und im Voraus besten Dank

Rachel und Armin

kretadick
30.November.2014, 12:47
erzählt mal etwas mehr.
wie gut kennt ihr die insel, die menschen, die gepflogenheiten, den alltag...den umgang mit ausländern dort, die gastroszene, die handwerksszene, kretische bezahlgewohnheiten fremden dienstleistern oder handwerkern gegenüber?
sprecht ihr etwas griechisch, englisch?
habt ihr enge einheimische freunde und fürsprecher dort?
habt ihr euch mal mit krankenversicherung und altersvorsorge auseinandergesetzt?
wißt ihr was so im winter dort, wo ihr leben wollt, so abgeht?

meist spielt das echte leben anders, als in irgendwelchen auswanderer-serien auf werbefinanzierten privatsendern...wobei ich euch solch eine naivität, wie wir sie in solchen tv sendungen erleben konnten, natürlich nicht unterstelle.

ar_ro
30.November.2014, 12:59
Hallo Kretadick

wir sind im Moment auf Kreta unterwegs,seit ca. 2Monaten. Wir sprechen beide englisch, meine Frau etwas griechisch und wollen natürlich vorab die Sprache erlernen.
Die Geplogenheiten und den Alltag haben wir als Touristen kennengelernt, wohlwissend das dies bestimmt was Anderes ist.
Fürsprecher haben wir keine, aber etliche griechische Freundschaften teils in Deutschland teils in Greece. Die Gastro und die Handwerkerszene kennen wir eben nicht so genau, deswegen sind wir auch für eure Ratschläge dankbar.
die sache mit den Versicherungen haben wir auch noch nicht abgeklärt. Sind eigentlicht noch ganz am Anfang mit dieser Idee und möchten das sorgfältig für die nächsten JaHRE planen.

Freunlicher sonniger Gruss aus Kreta

Elvetakis
30.November.2014, 19:03
Das mit der Schweizer Art find ich schonmal keine schlechte Idee. Wenn man hier was macht, dann muss es erfrischend anders sein und vielleicht mit etwas "ethnoflair". Wichtig ist, dass die Griechen auch kommen, denn ab November ist Rethymno leer. Wenn Ihr Freunde/Bekannte habt, ist doch schonmal gut.
Generell versteh ichs aber nicht, wie man zurzeit hier Fuss fassen will/kann, aber das ist ja auch Eure Sache. Mit den Behörden, Internetdiensten etc etc. habt Ihr schon Erfahrungen gemacht? Das sind kleine Sachen im Alltagsleben, aber sie unterscheiden sich extrem zum Leben in der Schweiz. Und das kann ganz schön Nerven kosten - wie auch in der Schweiz, aber m.E. noch viel mehr.
Grüsse Euch

chicarena
30.November.2014, 19:38
[QUOTE=Elvetakis;279805]

".....Generell versteh ichs aber nicht, wie man zurzeit hier Fuss fassen will/kann....."

:dream: Was ist daran NICHT zu verstehen? Und warum gerade ZUR ZEIT nicht?

Egal was man tun möchte, einen 100%ig perfekten Zeitpunkt gibt es nie, und vor allem weiß man heute nie wirklich, was morgen sein wird. Besser? Schlechter?
Nerven braucht man überall. Es kommt auf die "Verteilung" an.

Wer etwas versucht, kann evtl. scheitern. Wer nie etwas versucht, weil er evtl. scheitern könnte, wird sich evtl. am Ende selbst vorwerfen, dass er es immerhin hätte versuchen können.

Eine gute Vorbereitung allerdings kann nie schaden.

Dimitri Stupaki
1.December.2014, 00:09
Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurem Vorhaben! Das ganze klingt grundlegend interessant und warum nicht etwas probieren das nicht alltäglich auf Kreta ist. Ich würde mich freuen weiterhin von euch zu lesen und vielleicht sieht man sich mal auf Kreta :-)

Beste Grüße

Dimi

Elvetakis
1.December.2014, 08:32
[QUOTE=Elvetakis;279805]

".....Generell versteh ichs aber nicht, wie man zurzeit hier Fuss fassen will/kann....."

:dream: Was ist daran NICHT zu verstehen? Und warum gerade ZUR ZEIT nicht?

Egal was man tun möchte, einen 100%ig perfekten Zeitpunkt gibt es nie, und vor allem weiß man heute nie wirklich, was morgen sein wird. Besser? Schlechter?
Nerven braucht man überall. Es kommt auf die "Verteilung" an.

Wer etwas versucht, kann evtl. scheitern. Wer nie etwas versucht, weil er evtl. scheitern könnte, wird sich evtl. am Ende selbst vorwerfen, dass er es immerhin hätte versuchen können.

Eine gute Vorbereitung allerdings kann nie schaden.

Ich verstehs eben nicht. Punkt. Wegen der Krise. Ich hab explizit betont, es ist Ihre Entscheidung und nicht meine Sache, als was gibts hier jetzt wieder rumzustänkern? Such Dir n Hobby, aber bitte nicht Geschichte. Und von wegen Nerven hier auf Kreta - kannst Du es beurteilen? Wohnst du hier? Es geht doch hier um Meinungen, Hilfestellungen, Tipps, subjektive Eindrücke - die müssen nicht immer positiv sein......Dass gewisse Leute hier wirklich einfach alles immer besser wissen wollen und ihren Senf dazu geben müssen, das nervt mich sowas von.

P.S. Rachel und Armin. Hab jetzt nicht mitgekriegt, ob Ihr bereits Griechischunterricht nehmt. Wenn Ihr aus Rethymno seid, könnt ich Euch sonst jemanden guten und günstigen vermitteln. Gruss

chicarena
1.December.2014, 08:58
eben, Elvetakis;
es geht nur um Meinungen. Auch um meine Meinung. Und meine Meinung kann ich beurteilen, ja.
Man muss nicht immer alles negativ sehen. Mit Besser-Wissen hat das meinerseits nichts zu tun und ich würde mir ein solches Urteil Dir gegenüber nicht anmaßen. Jedenfalls nicht öffentlich. Man muss auch nicht auf Kreta wohnen, um eine Meinung zu haben.
Welches Hobby ich mir suche oder schon habe, ist meine Entscheidung. Denken magst Du darüber, was Du willst. Die Gedanken sind frei.

Gerne zurück zum Thema. Ich wünsche jedenfalls allen, die wie Rachel und Armin einen wohl überlegten Schritt wagen, einen guten Neuanfang und viele wirklich brauchbare Ratschläge!

Elvetakis
1.December.2014, 11:22
Dann bezieh dich doch nicht auf meinen Post und lass die Meinung stehen. Und wenn doch, dann tu es wenigstens konstruktiv. Und klar kann man die administrativen Abläufe und das Alltagsleben besser beurteilen, wenn man sie nicht nur in den Ferien erlebt hat. Ob man dieses eher Gemütliche dann wiederum als gut oder schlecht beurteilt, ist subjekt. Auf Schweizer jedenfalls hat hier in Rethymno in der Tourismus-/Gastronomiebranche kaum jemand gewartet, die Konkurrenz ist gross, und - vielleicht auch noch zu bedenken - sehr viele Schweizer Touristen hat es hier nicht. Ohne Statistiken zu kennen. D.h. eben, auch die Einheimischen und andere Touristen müssten auf den Geschmack dieses Ladens kommen. Aber mit einem finanziellen Notvorrat und einem zweiten Standbein, wirds vielleicht gehen.

ar_ro
1.December.2014, 12:51
Hallo Elvetakis
Hallo Kreta-Süchtige
Hallo Dimi

vielen herzlichen Dank für eure Mitteilungen und die besten Wünsche.
Wie gesagt wir sind erst bei den grundsätzlichen Planungen und für jeden Rat und Hinweis dankbar. Wir haben bisher keinerlei Erfahrungen mit den Behörden und Internetdiensten gesammelt.
Was ist denn so viel anders? Oder was nervt? Siga Siga?
Danke auch für die Adresse zum griechisch erlernen. Gerne würden wir diese Adresse entgegennehmen. Event per Boardmail.

Ich frage mich noch sehr, in welchem Bereich hier in Griechenland Drehteile, Frästeile, event. Stanzteile benötigt werden, ausser für Balkongeländer.
Vielleicht könnte mir hierbei jemand behilflich sein .

Liebe herzliche und sonnige Grüsse

Armin & Rachel

Kithira
1.December.2014, 13:12
Wir haben bisher keinerlei Erfahrungen mit den Behörden und Internetdiensten gesammelt.
Was ist denn so viel anders? Oder was nervt? Siga Siga?

Ohne aus eigener Erfahrung reden zu können: die Bürokratie in GR kann einem nach allem was ich bisher so gelesen habe, ziemlich den Zahn ziehen. Langsam, intransparent, willkürlich. Wenn du keine Einheimischen hast, die dir dabei helfen, dann wird es ziemlich schwierig. Und wer wirklich ein Freund ist, das merkst du dann.

Kennst du diese Forum hier? http://www.gotohellas.gr
Vielleicht mal etwas querlesen...

Und natürlich solltest du bzw. ihr nicht vergessen, dass ein Café von den anderen Cafébesitzern in erster Linie als Konkurrenz wahrgenommen wird, und diese Konkurrenz versteht da evtl. nicht viel Spaß, und kann dir das Leben echt schwer machen.

chicarena
1.December.2014, 13:48
@ Elvetakis:
zu administrativen Abläufen und Alltagsleben hatte ich mich nicht geäußert. Meine "philosophische Betrachtung" war ganz allgemeiner Natur, ein völlig anderer Aspekt. MIr ging es darum, ob man etwas unternehmen oder unterlassen sollte, weil "jemand" es nicht versteht. ABer Du hast Recht damit, man kann eine Meinung auch einfach stehenlassen. Das gilt für meine ebenso wie für Deine.

Bei einer solchen Entscheidung geht es ja nicht NUR um Fakten, sondern vielleicht um etwas mehr. Ein "Bauchgefühl" oder einen Lebenstraum muss nicht unbedingt jeder verstehen können.
Kithiras Hinweise finde ich in diesem Zusammenhang eher hilfreich, als ein pauschales "nicht-verstehen-können". Sie spricht an, was faktisch wirklich wichtig ist und was man auf jeden Fall bedenken sollte. Ich bin überzeugt davon, dass die beiden das auch tun wollen und tun werden. Drum haben sie ja hier "angefragt".

Sicher, wer auf Kreta lebt, ist dafür sicher in der Regel kompetenter als ein Urlauber; aber auch andere Kreta-Freunde, die sich mit Land und Leuten mehr auseinander setzen als ein Pauschaltourist für 2 oder 3 Wochen, sind nicht zwangsläufig blauäugig, naiv oder unwissend.

beste Grüße an alle!
Rena

Xioni
1.December.2014, 20:30
Auch wir hatten vor Jahren überlegt, unser " Büro" beim Umzug mitzunehmen.
Nach genauen Erkundigungen vor Ort haben wir uns aber dagegen entschieden : wahnsinnig viel Bürokratie , ständig wechselnde Steuergesetze, du brauchst einen fähigen :dream: Buchhalter / Steuerberater ....

Und wenn man sich doch dafür entscheidet, helfen griechische Freunde vor Ort ungemein. Denn meistens flutscht alles besser und schneller auf Griechisch.

Hartmut
2.December.2014, 12:39
Möchte nun auch noch einen Beitrag dazu leisten. Wenn man sich die Gastronomieszene in und um Rethymnon anschaut ergibt sich folgendes Bild.
Es gibt auf allen gastronomischen Feldern ein Überangebot. Je näher man den Bereichen kommt, wo das Leben pulsiert zahlt man auch entsprechende Mieten.
Nach jeder Saison kann man beobachten, wer sich vom Markt wieder verabschiedet. Sehe - ganz realistisch - für das geplante Vorhaben keine Chance. Der einzige ausländische Anbieter in dem Bereich der seit Jahren Erfolg hat ist der Global Player Häagen-Dazs! Er ist auch in den Wintermonaten gut besucht.
Zum dem anderen Geschäftsfeld kann ich nicht viel sagen. Einige arbeiten im Bereich Handwerk erfolgreich, bieten Qualität und Zuverlässigkeit und kommen so halbwegs über die Runden. Eine echte Marktlücke ist auch hier nicht zu sehen.
Wenn Kreta irgendwann einmal Ganzjahrestourismus anbieten sollte, sieht es sicherlich auf etlichen Feldern etwas anders aus. Aber, und da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen, ein Ausländer der den Einheimischen Umsatz und Arbeit streitig macht, hat auf jeden Fall ein oder eher mehrere Probleme.
Was lernen wir daraus, man kann hier gut leben, wenn man das Leben geniessen kann und nicht zum Arbeiten hierher kommt.
Beste Grüße
Hartmut

go2crete
2.December.2014, 21:42
"Oh je, ich mache das besser nicht, sonst passiert ja noch, was ich mir gerade vorstelle…" sagt der Worst Case Sortierer

Gut, dass die Welt nicht nur aus WCS besteht. Dann wären wir noch immer in der Steinzeit.

kiki
2.December.2014, 22:17
Vielleicht könnten Forumsmitglieder wie z.B. Tom ,Anette oder Mia praktische Tipps aus eigener Erfahrung geben?

Gismo
2.December.2014, 23:35
Ich werd nun auch mal meine Erfahrungen hier ausbreiten.

Im Frühjahr 2012 ging ich von Bayern nach Polikastro bei Thessaloniki in Nordgriechenland, die Gründe warum in dieses Nest, würde jetzt den Rahmen sprengen. Ich hate in Bayern meine eigene, kleine Firma mit Fenstern, Türen, Parkett, Renovierungen und Sanierungen vielseitiger Art sowie auch z.Tl. Bauleitung, allerdings nur bei Renovierungen.

Freunde und Bekannte in Polikastro sagten immer, "Du findest immer Arbeit und wir haben auch Kontakte" Nun, das erfüllte sich nur z.Tl., ich erledigte zwar Arbeiten, di die einheimischen Handwerker nicht machten, wie z.B. auch Kleinreparaturen, aber davon zu leben war schlichtweg nicht möglich, zumal die Gegend dort oben eher das Armenhaus Griechenlands ist.
Seit Februar d.J. bin ich nun in Athen bei einer weltweit grossen Firma angestellt und verdiene für hiesige Verhältnisse ein gutes Geld.

ABER...................Sich derzeit von handwerklicher Arbeit ein Einkommen zu versprechen, ohne gute und langjährige Kontakte zu haben, ist fast Utopie, auch wenn man gute und evtl. auch nicht alltägliche Arbeit anbieten kann, da es an Neubauten, Renovierungen und vor allem an Geld fehlt.

Ich selbst habe im Jahr vielleicht 2 wenns gut geht 3 Komplettrenovierungen von Häusern, die z.B. Deutsche, Ösis oder Schweizer kaufen und sich von guten und zuverlässigen Handwerkern mit Referenzen herrichten lassen. Was nicht heissen soll, dass die griechischen Handwerker schlecht arbeiten. Und diese Arbeiten werden mir von einem Freund, der Immobilienmakler ist, vermittelt. Leben könnte ich von diesen 2-3 Aufträgen kaum.

Hier in und um Athen ist die finanzielle Situation auch noch ein gutes Stück besser und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Auftragslage auf Kreta sehr viel besser ist. Und wie schon ein Vorredner ansprach, gibt es u.U. auch Probleme mit den einheimischen Handwerkern. Ausserdem geht man eher zu einem Handwerker, den man schon seit der Schulzeit kennt und man zusammen seinen täglichen Frappe im Kafenion trinkt.

Ich will euch nicht den Mut nehmen, ich bin auch erst mit 50 nach Elladha gegangen, aber gerade im Bau- oder Baunebengewerbe schauts eher schlecht aus, sich etwas aufzubauen.
Und wie gesagt, ich spreche von meinen Erfahrungen, die nicht unbedingt zutreffend sein müssen.
Zur Gastronomie kann ich nichts sagen, da ich hierzu keinerlei Erfahrungen habe.

Auf alle Fälle wünsch ich euch alles Gute bei eurem Vorhaben.

kretadick
3.December.2014, 01:18
...und gerade wenn man gastronomie betreiben will, sollte man zum einen die branche und zum anderen(sehr wichtig)auch die örtliche situation( macht euch selbst einen businessplan - und macht euch ein ausführliches bild über die konkrete situation dort!!!)kennen.
branchenfremd, ohne lokale beziehungen und ohne intime kenntnisse des gastronomischen umfeldes, würde ich mir persönlich keine gedanken darüber machen, ein lokal auf kreta (oder auch sonstwo) zu eröffnen.
in den letzten jahrzehnten sind, von uns beobachtet, zu viele gastronomische laien unter gegangen...wieso sollte auch diese branche einfacher sein, als jede andere...das wird zu oft falsch gedeutet.
dennoch wünsche ich euch auch alles gute ... aber lauft nicht blind in irgendwas rein.

mia
3.December.2014, 15:29
Mein Kommentar ist gefragt?
Ich weiß aber weder was über Gastronomie - nur dass man höllisch aufpassen muss, dass es eine Genehmigung für das Lokal gibt. (auch wenn vorher in dem Objekt ein Gastro-Betrieb war!! - oder gerade deshalb ...) Also nichts mieten, renovieren, investieren, bevor man das nicht gecheckt hat.

Und dass Handwerker leider ein Problem haben, nach dem Auftrag bezahlt zu werden.

In unserer Region gibt es Tageslöhner für die Gewächshäuser und die Olivenernte - aber das wäre eher was für ganz junge Leute.

Monica
3.December.2014, 22:54
Gismo hat schon viel wichtiges beigetragen wo ich nur zustimmen kann. Bei mir war der Ablauf so, dass ich zuerst einige Zeit rumgejobt hab und dann etwas eigenes gemacht habe, was sehr hilfreich war um Griechisch zu lernen, die Gepflogenheiten kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen, die ich nach wie vor pflege. So werde ich von meiner früheren Chefin auch weniger als Konkurrenz gesehen und sie freut sich, wenn ich bei ihr Essen komme. Dieses Vorgehen spart sicher viel Lehrgeld. Was den Handwerksbetrieb betrifft, sehe ich das auch wie Gismo: am ehesten bekommst Du Aufträge von deutschsprechenden Eingewanderten, aber davon lässt sich kaum leben, auch weil die Sozialversicherung für Selbständige sehr teuer ist.

lilly
5.December.2014, 06:12
Ein sehr interessantes Thema.

Von Anfang an habe ich mit großem Interesse die Sendungen „Goodbye Deutschland“ und „Restaurant Tester“ verfolgt.

Angefangen hatte es bei „Goodbye Deutschland“ mit den Reimanns die von Hamburg mit 2 schulpflichtigen Kindern nach Texas /USA zogen. Ihr englisch war noch nicht perfekt, aber sie hatten Geld, waren kreativ, fanden einen Job und super Allround-Handwerker. Ich hätte es am Anfang nicht erwartet, was diese Familie im Laufe der Jahre alles auf die Beine gestellt hat.

Bei diesen Sendungen gab es auch viele Familien, mit Kindern und vielen Haustieren, die von Deutschland in ein fremdes Land umgezogen sind, welches sie von 1 Woche Urlaub, mehrfachen Urlaubsreisen oder nur von der Landkarte kannten. Sie hatten viele Wünsche, waren nicht gut ausgebildet, verfügten über keine Sprach- und geringe Ortskenntnisse und waren mit abgezähltem Geldbeutel aufgebrochen. Es hat mich dann auch nicht großartig erstaunt, dass viele sehr schnell wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind.

Es gibt viele Profis und Quereinsteiger die in Deutschland ein Restaurant eröffnen, sich aber nicht informieren welche Kosten entstehen und welche Dinge erforderlich sind.

Ich habe von 1987 bis 2014 regelmäßig Urlaub auf Kreta gemacht. In Hamburg von 1990 bis 1997 regelmäßig einen Sprachkurs besucht, meine Sprachkenntnisse im nächsten Urlaub aktiv angewendet und verbessert habe. Seit 2007 höre ich meinen Lieblingsradiosender von Kreta über Internet in Hamburg. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Sprachkenntnisse für Gespräche mit Behörden, Versicherungen etc. ausgereicht hätten.

Ich habe regelmäßig verschiedene Supermärkte aufgesucht und mir einen Überblick verschafft, was Lebensmittel, Getränke und Pflegeprodukte dort kosten. Ein Lichtblick im Jahr 2002 war für mich, einige deutsche Freunde die dort leben, Freunde die in den letzten Jahren regelmäßig Langzeiturlaub auf Kreta machen und vielen Einheimischen die Eröffnung von Lidl. Einige Jahre hatte ich ein Studio gemietet, meinen Bedarf an Lebensmitteln für Frühstück und Snack regelmäßig selbst eingekauft. Das war schon ein großer Unterschied was ich in kleinen Märkten im Vergleich zu Lidl oder anderen gutsortierten Supermärkten bezahlt hatte.

Als ich nach dem Urlaub wieder in Hamburg einkaufen ging, fiel mir auf, dass einige Artikel in Griechenland 10 bis 30 Cent teurer waren. Ich berücksichtigte dabei ebenfalls, dass die Löhne geringer wie in Deutschland sind.

2007 hatte ich einen Unfall, wo ich mir mein rechtes Sprunggelenk brach und einige Tage im Krankenhaus in Chania verbrachte. Das war ein Highlight. Ich wartete im Studio sehr lange auf den Krankentransport. Ein Fahrer kam ins Zimmer, sah mich, ging weg, suchte sich in der Nähern Umgebung drei kräftige Männer als Unterstützung, kam wieder. Ich wurde auf die Trage verfrachtet und von 4 Männern zum Krankenwagen getragen. Wusste nicht ob ich weinen oder lachen sollte. Während der Fahrt hatte ich Sorge, dass ich in den Kurven herunterfalle. Ich schaute durch einen Schlitz beim Fenster, kannte jede Abzweigung, war froh als wir nach einiger Zeit das städtische Krankenhaus erreichten und ich sofort in die Notaufnahme kam. Die Ärzte und Krankenpfleger waren sehr nett. Die Krankenschwestern verteilten morgens und abends Medikamente. Helfer (Damen und Herren) verteilten morgens, mittags und abends Essen. Für die übrigen Tätigkeiten hatten andere Leute ihre Familie und Freunde. Neben mir lag eine Dame mit Beckenbruch. Bei ihr waren rund um die Uhr Mann, Tochter, Schwester, Tante, Nichte oder Freundin anwesend. Die Getränke geholt oder für sie mitgebracht hatten, sie gewaschen haben, ihr beim Anziehen, Toilette behilflich waren. Die das Krankenbett von der Notaufnahme zum Röntgen und ins Krankenzimmer durch die Krankenhausflure schoben. Ich wurde mit starken Medikamenten ruhig gestellt. Sah am zweiten Tag, dass ein Telefon bei uns im Zimmer war, fragte nach der Telefon-Nr. und lieh mir ein Ladegerät für mein Handy aus. Dank meiner Sprachkenntnisse konnte ich mir bei völlig fremden Personen Hilfe anfordern. Ich fragte die Besucher meiner Nachbarin, ob sie mir etwas vom Kiosk mitbringen könnten. Das wurde kurzfristig erledigt, nach dem Einkauf korrekt abgerechnet und eine Aufrundung strikt abgelehnt.

Dank SMS, Anrufen von meiner Familie und meiner ADAC Plus Mitgliedschaft wurde ein Rücktransport organisiert. Ich musste nur 3 Tage dort bleiben. Vom Krankenhaus im Rollstuhl zum Taxi, mit dem Taxi zum Flughafen Chania, mit Rollstuhl zum Check-in, durch die Sicherheitskontrolle super schnell, mit einem LKW vom Flughafengebäude mit einer anderen Dame im Rollstuhl zum Flugzeug. Dort wurde ich von einem Sanitäter erwartet, der den Umstieg von München nach Hamburg überwacht und mich in Hamburg seinen Kollegen übergab. Vom Flughafen Hamburg ging es mit großem Gepäck direkt ins Krankenhaus in der Nähe.

Es war eine andere Welt. Die Krankenschwestern halfen bei der Körperpflege, verteilten Nachthemd, Zahnbecher und Handtücher, waren mir für den Weg vom Bett zum Klo behilflich und brachten mir Getränke ans Bett. Ich fühlte mich in Hamburg irgendwie besser aufgehoben.

Diese Erfahrungen und der Vergleich waren sehr wertvoll für mich und mein Leben.

Ich hatte immer Tagträume und habe mir Gedanken gemacht, mit welcher Geschäftsidee ich auf Kreta erfolgreich seien könnte. Ich bin regelmäßig mit dem Mietwagen über die Insel gefahren und habe verschiedene Orte kennengelernt. Dabei habe ich verschiedene Hotels, Pensionen, Lokale, Kaffees, Bars, Geschäfte, Autovermietungen besucht und mich mit vielen Menschen (Inhabern, Mitarbeitern, Freunden, Bekannten) unterhalten.

Ich habe immer wieder festgestellt, dass einige Läden regelmäßig den Besitzer gewechselt hatten oder in den letzten Jahren viele Läden leer standen.

In einem Jahr gab es im Supermarkt für 50Cent Plakatvordrucke zu kaufen, wo man etwas eintragen konnte z.B. Auto zu verkaufen, Wohnung zu vermieten usw. Diese konnte ich auch in einigen PKW später wiederfinden.

Es war 2014 erstaunlich am Morgen, Nachmittag oder Abend auf meinem an meinem Balkon sitzend zu beobachten, wie viele Menschen (Frauen und Männer, Jung und Alt) zu Fuß gingen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit ins Hotel, Geschäft, Autovermietung fuhren.

Nach meinem Unfall habe ich ab 2008 wieder regelmäßig in einem Hotel in der Nachbarschaft vom Studio Urlaub gemacht. Ich bei Urlaub am Saisonanfang durch Baulärm gestört wurde, miterlebt hatte, dass die Zimmer regelmäßig renoviert und neu eingerichtet wurden. Wo ich im Zimmer ein Telefon hatte. Mich die Putzfrau gefunden hätte, oder andere Hotelgäste beim Frühstück oder Abendessen vermisst hätten und Hilfe geordert hätten. Also am Anfang haben dort viele fleißigen Hände aus Südosteuropa gearbeitet, der Chef hat nach dem Rechten geschaut und einen Angestellten beauftragt dieses oder jenes zu erledigen. 2014 haben dort hauptsächlich Leute aus dem Umfeld der Besitzerfamilie Familie und Freunde gearbeitet. Der Chef ging mit dem Staubwedel um die Tische, fegte Krümel weg und legte bei Bedarf neue Tischdecken auf. Die Chefin nutzte die Wartezeit bei einer Kundin, um ihre Blumen zu gießen. Ich war echt erstaunt. In diesem Jahr waren wieder viele Stammgäste dort, einige wollten noch einen 2. Urlaub dort machen. Wenn am Morgen ein Gast abfuhr, hing am Nachmittag ein anderes Badehandtuch über dem Balkongeländer.

In einem anderen Lokal – Familienbetrieb – ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Urlaubsgästen wurde ich sehr gut bedient, die neuen Sitzmöbel haben mir gut gefallen und das Essen war sehr köstlich.

Ich war dann auch 4 Mal in Rethymnon zum Markt und Bummeln. Die liebe Frau vom Textilstand hatte wieder schöne T-Shirts und freute sich über meinen Einkauf. An der Promenade war das Ladenlokal, wo einige Jahre eine schottische Taverne beheimatet war, immer noch nicht anderweitig vermietet. Sowie viele Geschäfte zu vermieten waren. Ich besuchte ein Lokal was regelmäßig in der Funkwerbung bei Astro FM 96,4 beworben wurde. Die Mitarbeiter waren auf Zack, der Auslieferungsfahrer fuhr 4 Mal vom LKW ins Lokal und lieferte Nachschub. Das Essen war lecker, das Personal freundlich. Als ich zahlte und noch kurz einen Boxen-Stopp machte, war mein Tisch bereits von anderen Gästen besetzt. Eines meiner Lieblingsgeschäfte ist ein Sportgeschäft, welches im Winter und Sommer geöffnet ist und wo ich in den vergangenen Jahren einige Schnäppchen fand. Mir ist wieder aufgefallen, der Laden war wieder etwas umgebaut worden und die Verkäufer kannten sich sehr gut aus. Ich hatte meinen Mietwagen etwas außerhalb geparkt und kam an einigen größeren China Textilgeschäften vorbei. Ich machte dann mal einen Rundgang durch einen Shop. Die hatten viele Sachen im Angebot, in sehr unterschiedlichen Größen und Farben, Preise waren bezahlbar.

Ein eigenes Lokal ist gut und schön. Das müsste dann aber etwas sehr besonderes sein und auch bei den Einheimischen angenommen werden. Sowie alle Kosten, Baumaßnahmen, Genehmigungen etc. sorgfältig zu prüfen sind. Besondere Obacht auf übereifrige Makler, die einem unwissenden Quereinsteiger ein Ladenlokal in einer Toplage mit tollen Umsatzmöglichkeiten anpreisen. Später selten oder nie Urlaubsgäste dort einkehren, weil es nicht auf ihrem Weg liegt.

Ich habe 100 Euro in meinem Geldbeutel, wenn es 10, 20 oder 50 Geschäfte oder Lokale in meiner Umgebung gibt, kann ich diese nicht innerhalb von 10 oder 14 Tagen besuchen. Das ist in Hamburg und im Urlaub gleich. Ich gehe gern in Lokale/Geschäfte wo ich einen guten Service und gute Angebote finde. Bei Lokalen ist es mir wichtig, dass das WC sauber ist, die WC Spülung funktioniert, Klopapier, Seife und Wasser verfügbar sind und die Tür abschließbar ist. Ich besuche meistens Lokale die ich länger kenne, wo mich der Service, das Essen und die Einrichtung angesprochen haben, ich im nächsten Jahr wieder dorthin gehe um zu testen ob es immer noch so gut ist. Oder ein besonderes Event z.B. Live-Musik angeboten wird.

Handwerkerdienstleistungen werden nicht mehr so schnell vergeben, wie vor einigen Jahren. Das Alte wird gepflegt und ausgebessert. Die Ausgaben für eine Erneuerung aufgeschoben. Auf jeden Fall musst du dir sicher sein, dass du auf diesem Gebiet ein Profi bist. Alle erforderlichen Werkzeuge und Materialien im Auto mitbringst. Die nächsten Einkaufsmöglichkeiten (Fachgeschäft, Baustoffhandel oder Baumarkt) können sich einige KM entfernt befinden. In den letzten Jahren ist Benzin sehr teuer geworden. Du kannst nicht sicher sein, dass deine Auftraggeber nach Abschluss der Arbeiten ihre Rechnungen sofort bar bei dir bezahlen. Feste Termine im letzten Augenblick storniert werden.

Ich hatte im Winter 2008 die Möglichkeit Urlaub auf Kreta zu machen und bei einer Freundin zu wohnen. Das Haus war in einem Dorf, ruhige Straße und war sehr alt. Das Duschbad war 10 oder 15 Schritte von der Haustür entfernt. Im Haus gab es einen Ofen mit einem langen Rohr. Beim Holzhändler kann man Holz bestellen, das Ofen Modell angeben und bekommt das Holz dann in entsprechender Größe vor die Haustür geliefert. Für den Augenblick war dieses für mich interessant. Kreta im Winter zu erleben war eine völlig andere Welt. Neue Wohnungen sind häufig mit Heizungen ausgestattet. Jedoch sind die Mieten auch recht teuer.

Für mich stand jedoch fest ich möchte nicht auf meine warme Zentralheizung, warmes Wasser ohne Boiler, Indoor Duschbad verzichten. TV Sendungen und Spielfilme ohne Untertitel anschauen.

Habt ihr auf Kreta mal ein Unwetter einen starken Wind, heftiger Regen mit Gewitter mit Blitz und Donner und Hagel erlebt? Ich telefonierte mit einer Freundin, die mir sagte, Ende September hat es so heftig geregnet, dass sie sich für die Fahrt vom Strand zum Hotel ein Taxi gerufen haben. Eine andere Freundin sagte mir, nach einigen Stunden hätten riesige Hagelkörner auf ihrem Balkon gelegen. Ein heftiger Sturm kann dann sehr anstrengend werden, wenn es stunden oder tagelang heult und man Kopfschmerzen bekommt. Es viel Mühe und Zeit kostet den Dreck vom Balkon, Fußboden etc. zu beseitigen. In den letzten Jahren hat sich das Wetter verändert. Ich habe auch davon gehört, dass Freunde im Dezember am Strand waren, die Sonne schien und gegrillt haben.

Ich wünsche euch gutes Gelingen und viel Glück.

Gismo
6.December.2014, 18:27
Nun, dass man hier unten teilweise gewaltige Abstriche, gerade im "Gesundheits"wesen machen muß, das ist nichts Neues, und auch gerade für mich, ich war in Bayern bei der Feuerwehr und auch als Freiwilliger im Rettungsdienst tätig und die Unterschiede sind schon gravierend, teilweise habe ich einen besseren, grossen Notfallkoffer mit Intubationsinstrumente, Beatmungsbeutel in meinem Privatauto, als die meisten Krankentransporter auf dem Land.

Wer also auf wirkliche spezielle Fachärzte angewiesen ist, der sollte sich diesen Schritt gut überlegen oder die möglichkeit in Betracht ziehen, eben ein oder zweimal im Jahr nach D oder CH zu fliegen, um dann die entsprechenden Untersuchungen vorzunehmen.

Was ich noch zur Bezahlung von Kunden sagen möchte, auf jeden Fall eine Anzahlung, mind. die Hälfte, bzw. dass die Materialkosten zumindest gedeckt sind. Und dann je nach Leistungsfortschritt immer wieder Abschlagszahlungen, auch wenn es vielleicht nur 100 oder 200 Euronen sind, aber damit ist die Seriosität für beide Seiten gewährt. Und wenn eine am Ende den Rest wirklich nicht mehr bezahlen will.....................Die Tavernen und Kafenion sind die besten Nachrichtendienste und das wird sich kaum jemand leisten, wenn derjenige im Umland bekannt ist. Also gewisse Druckmittel hat man schon.

So, das wars von mir, schöne Grüße aus Athina...........

Charumeni
7.December.2014, 04:14
. Und wenn eine am Ende den Rest wirklich nicht mehr bezahlen will.....................Die Tavernen und Kafenion sind die besten Nachrichtendienste und das wird sich kaum jemand leisten, wenn derjenige im Umland bekannt ist. Also gewisse Druckmittel hat man schon.

So, das wars von mir, schöne Grüße aus Athina...........

Das ist jetzt total aus der Sicht von Ausländern . Kein Kreter wird ein Lokal meiden nur weil sein Inhaber Schulden hat. Alle haben Schulden, das ist normal. Uns schulden viele Leute noch Geld, aber das ist jetzt egal. Es gehörte einfach dazu zum Leben auf Kreta und wenn man damit nicht leben kann, dann am besten gar nicht erst anfangen.

Gismo
7.December.2014, 18:07
Klar bin ich hier Ausländer, aber dieses Prinzip hat hier auch schon Wirkung gezeigt. Mir schuldete ein Auftraggeber noch etwa 600 Euro Rest vom Auftrag, den er trotz entsprechendem Wohlstand nicht bezahlen wollte. Also gingen ein paar Worte hin und her und schon hatte ich mein Geld, da sich der Kunde nicht blossstellen wollte, da er ja auch bekannt ist.

Und wer Arbeiten in Auftrag gibt, wo er von vornherein weiß, dass er sich nicht bezahlen kann oder will, ist sowieso ein Betrüger. Und wenn man kein Geld hat, dann darf man auch keine Arbeiten in Auftrag geben. Dieses Prinzip ist überall auf der Welt gültig.

Monica
11.December.2014, 09:54
So wie ich Post # 22 verstanden habe, war ja nicht gemeint, dass der Kafeneion-Inhaber Schulden hat, sondern dass per Kafeneion Infos verbreitet werden koennen. Und andere Handwerker werden sich das schon merken, wenn sie hoeren von wem ein Handwerker nicht bezahlt wurde. Ich kenne Handwerker, die ihren Beruf an den Nagel gehaengt haben und lieber andere Jobs machen, weil sie einfach kaum je Geld gesehen haben und auf Dauer geht das ja fuer niemand.

hermann
11.December.2014, 22:29
Kann ich so bestätigen, Monica.

Ich kenne jemanden, der mal eine Kfz.-Werkstatt hatte.
War ein guter Monteur, hatte auch gut zu tun.
Mußte nur irgendwann seinen Betrieb aufgeben, weil seine Kunden so gut wie nie seine Arbeit bezahlt haben.
Und er war einfach zu gut, bzw. auch zu fest in die dörflichen Strukturen eingebunden, als daß er die Möglichkeit gehabt hätte, da mal richtig durchzugreifen. Lieber hat er aufgegeben.

Gruß hermann

Sarah
12.December.2014, 00:11
Mich würde interessieren was der Bekannte nun arbeitet. Stelle mir vor das es in jedem Job auf Kreta das Problem der Zahlungsmoral gibt?! Gut, vielleicht in den Bars, etc.und Geschäften weniger. Aber wer kann schon ohne Kapitel ein Einzelhandelsunternehmen eröffnen.

hermann
12.December.2014, 00:51
Hallo Sarah,

heute ist er im Torismusgeschäft tätig, überwiegend mit westeuropäischen Touristen. Das ist mit Sicherheit auch kein Zuckerschlecken, aber wenigstens kriegt er für seine Arbeit auch sein Geld. (Davon gehe ich mal aus, was Negatives hat er mir jedenfalls nicht darüber berichtet)

Gruß hermann

Sarah
16.December.2014, 14:10
Danke dir Hermann für die Antwort! Hat mich wirklich interessiert, habe nur vergessen zurück zu schreiben. Denke schon das Touristen zahlen, meist doch sogar im Voraus beim buchen. Ist es wirklich so, das letztes Jahr ein gutes Tourismusgeschäft war? Lese es überall. Dann müssten doch auch wieder mehr Geschäfte geöffnet sein?!

hermann
19.December.2014, 21:42
Hallo Sarah.

Ja, das Jahr 2014 war, zumindest in dem Bereich, den ich überblicken kann, und für die Gastgeber, mit denen ich gesprochen habe, sehr zufriedenstellend.
Ob das nun gleich zu Neueröffnungen führt, bezweifele ich, es handelt sich doch eher um das Aufholen, bzw. Nachholen verlorengegangener Marktanteile und war für so Manchen auch wirklich notwendig. Ich denke, daß durch die Zuwächse in 2014 nun eher wieder das Level der Vorvorjahre erreicht wurde, ein tatsächliches Plus sehe ich noch nicht.

Gruß hermann

TheoW
30.January.2015, 09:35
Hallo Rachel und Armin und an alle Kreta Freunde,

ich möchte mich kurz vorstellen, mit 18 nach D ausgewandert, Ausbildung und anschließend seit Zwanzig Jahren erfolgreich Selbständig in D.
Im Jahr 2012-13 Mitte vom Krise habe ich mich entschlossen auch mein Land parallel zu helfen und gleichzeitig für meine schon ältere Mutter öfters in Ihre Nähe zu sein.
Ich habe mir eine Wohnung in Rethymno gekauft und einen kleinen Laden an der Promenade eröffnet.
Die Bürokratie ist Enorm, klar nicht mit D zu vergleichen und ohne griechischen Sprachkenntnissen und Hilfe ist so ein Schritt fast unmöglich.
Die Konkurrenz ist groß und man wird nicht mit offenen Armen willkommen begrüßt.
Ich habe Arbeit an drei Personen gegeben und mit meiner Frau , zu fünft haben es schwer gehabt manchmal den Kunden Ansturm zu überwältigen, also es ist möglich...
Eine neue und gute Idee ist immer Interessant für die Einheimischen als erstes und dann für die Touristen.
Es ist richtig das in den letzten Jahren nach jeder Saison mehrere Läden schließen oder andere wechseln einfach den Besitzern, aber es gibt auch die neue die jeder Saison mehr Fuß fassen.
Bloß nicht einfach die Anderen kopieren und das gleiche anbieten.
Ich finde es toll und respektiere jeden der so ein Schritt mit ein guten Businessplan wagen will und gerne helfe ihm auch wenn ich Vorort bin.

Yaourtaki Frozen Yogurt And More
Theodoros Walter

rud
1.February.2015, 21:39
Selbständigkeit in Rethymnon ist OK. Ohne gründliche Vorbereitung habt Ihr keine Chance:
1.) Unter 100.000 Euro Startkapital sollte man es wirklich lassen und sich nicht sein Leben versauen.
2.) Man braucht einen seeehr langen Atem, Ruhe, Geduld und Freundlichkeit.

3.) Es bedarf einer Karenzzeit von mindestens einem Jahr ohne Tätigkeit, in dem nur sondiert wird und mit viel Glück die richtigen Kontakte erworben werden. Dann sollte man einige Zeit in der gewünschten Branche angestellt arbeiten und hoffentlich seinen Lohn bekommen. Danach kann man langsam versuchen, in die Selbständigkeit zu kommen

Metallverarbeitung ist, um nicht zu sagen Unsinn, schwierig. Selbst die Einheimischen, die "drin" sind, haben große Schwierigkeiten zu Überleben.
Kunden bezahlen nicht oder ungern. Wenn man nicht "drin" ist und die kretischen Techniken kennt an Geld zu kommen, d.h. seine Kunden zur Zahlung zu bewegen, ist man schnell "tot".

Ein Café an der Strandpromenade bedeutet irre teure Mieten oder schlechte Lage.
Für den Sommer, d.h. die Saison kann es klappen. Man muss den Mut und das Geld haben oder verdienen, im Winter dicht zu machen.

Kreter sind sehr konkurrenzfähig, erfinderisch und können sehr böse werden, wenn sie meinen, es nimmt ihnen jemand die Arbeit weg.

Glückwünsche sind angesagt, werden gerne gegeben und dringend gebraucht.