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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schluchten-Wandern



hörnchen
17.August.2015, 13:31
Ein herzliches Hallo an alle hier im Forum!

Ich habe bereits seit einiger Zeit hier im Forum mitgelesen, heute habe ich mich nun auch angemeldet.

Wir fahren seit einigen Jahren fast jedes Jahr im Herbst nach Griechenland, unter anderem nach Rhodos, Karpathos, Kos, Nissiros und natürlich auch Kreta.
Wir wollen uns auch in diesem Jahr nicht davon abbringen lassen und so soll es nach 2001 und 2006 zum dritten Mal nach Kreta gehen, und zwar zum Schluchten-Wandern in den Südwesten.

Unter anderen haben wir uns die Imbros- und die Aradena-Schlucht vorgenommen, und natürlich die Samaria-Schlucht. Diese haben wir bereits 2001 schon mal gesehen, damals haben wir allerdings (der Kinder wegen) den kurzen Weg bis zur Eisernen Pforte und zurück genommen. Da wir erst am 12. Oktober nach Kreta fliegen, hat natürlich das Wetter einen entscheidenden Einfluss auf die Planung. Deshalb haben wir noch keine feste Planung, wo wir zuerst unser Lager beziehen wollen.

Auf jeden Fall wollen wir uns gleich am Flughafen Heraklion ein Mietauto nehmen.
Ist es möglich, das Mietauto über mehrere Tage in Chora Sfakion stehen zu lassen, oder wäre es ratsamer, es mit der Fähre immer mitzunehmen? Geht das überhaupt?

Ich freue mich auch über sonstige Tipps zu diversen Wanderungen.

LG
Petra

Pezl
17.August.2015, 14:10
Hallo Hörnchen,

In Chora Sfakion gibt es eine Parkmöglichkeit, ich glaube allerdings kostenpflichtig.

Kithira
17.August.2015, 14:30
Wohin auf die Fähre wollt ihr das Mietauto denn mitnehmen?
An den KÜstenorten zwischen Paleochora und Chora Sfakion braucht man es eigentlich nicht.

kokkinos vrachos
17.August.2015, 14:38
Moin Petra, rechts und links beim Busstopp in Hora Sfakion wird abkassiert. Kostenlos parken, auch für ein paar Tage kann man nur wenige Meter entfernt vom Busstopp auf der Straße hoch nach Anopoli. Habe ich auch schon gemacht.

Das Auto könnt ihr mitnehmen, da es eine kleine Auto/Personenfähre ist. In Agia Rpumeli braucht man kein Auto und in Loutro ist es nicht gestattet sein Auto mit von der Fähre zu nehemen.

vg, kv

hörnchen
17.August.2015, 14:44
Hallo Pezl,
Hallo Kithira,

vielen Dank für eure Antworten.
Ich denke auch, dass es am Besten ist, das Auto in Chora Sfakion zu lassen, ich wusste eben vorher nur nicht, ob es möglich ist.
Ursprünglich hatte ich auch geplant mit dem Bus zu fahren (ist ja auch immer ein Erlebnis), da wir nun aber unseren Urlaub leider auf 10 Tage kürzen mussten, wollen wir uns noch doch ein Mietauto gleich ab Flughafen Heraklion nehmen, damit wir schneller im Süden sind.

LG
Petra

Kithira
17.August.2015, 15:30
Hallo Petra,

als Standorte zum Schluchtenwandern kann ich Chora Sfakion (Aradena-Schlucht, Imbros-Schlucht, Wanderungen nach Loutro etc.) und Sougia (Agia Irini-Schlucht, Samaria-Schlucht, Wanderung nach Lissos) empfehlen.
Da kann es sich dann lohnen, das Auto zwischen diesen beiden Orten auf die Fähre mitzunehmen auch wenn ihr es dort nicht braucht.

hörnchen
17.August.2015, 16:12
Hallo Kithira,

da hast du wohl recht, auch im Hinblick darauf, dass man dann evtl. gleich von Sougia aus den Rückweg antreten kann.
Übrigens kam mir die Idee zum Schluchten-Wandern nach einem Besuch auf deiner Website.
Da bin ich stundenlang beim Lesen hängengeblieben und habe gleich Pläne geschmiedet.

Ich finde, man kann auf Kreta (natürlich auch auf anderen gr. Inseln wie letztes Jahr auf Karpathos) prima Wandern und Baden vereinbaren, und das zu einer Zeit, wo bei uns der Sommer schon vorbei ist.

LG
Petra

michael
17.August.2015, 18:39
Hallo Petra,
wenn Du durch die Aradena-Schlucht wandern möchtest, kannst Du das Auto aber auch in Chora Sfakion stehen lassen. Vom dortigen Busbahnhof gibt es eine morgendliche Verbindung hoch zum Eingang der Aradena-Schlucht.
Letztes Jahr fuhr der Bus um 08:30 Uhr dort ab. Und war um 09:00 Uhr am Schluchteingang. Von dort kannst Du (Ihr) die Schlucht bis zur Marmorbucht runter laufen. Und weiter am Meer entlang bis Loutro. Von dort geht´s dann entweder nochmals zu Fuß weiter zurück nach Chora Sfakion. Ersatzweise kann man aber auch abends um 17:00 Uhr das Fährschiff nehmen. Viel Spaß bei einer möglichen Tagestour mit entsprechenden Badestopps!
Gruß
Michael

Kithira
17.August.2015, 18:41
Hallo Petra,
das freut mich wenn ich dich inspiriert habe.:smile:
Ich bin ja eher ein Freund deutlich kleinerer Inseln (du erwähntest Nisyros, seufz - Fernweh! Und Karpathos *schmelz*), aber gerade dort am der Küste der Lefka Ori hat man doch auch ein bißchen Inselgefühl (weniger Auto, mehr Fähre), und das gefällt mir.

kokkinos vrachos
17.August.2015, 21:44
Hallo Petra,
wenn Du durch die Aradena-Schlucht wandern möchtest, kannst Du das Auto aber auch in Chora Sfakion stehen lassen. Vom dortigen Busbahnhof gibt es eine morgendliche Verbindung hoch zum Eingang der Aradena-Schlucht.
Letztes Jahr fuhr der Bus um 08:30 Uhr dort ab. Und war um 09:00 Uhr am Schluchteingang.
Gruß
Michael

Hallo Michael, bis du dir sicher das der Bus auch im Oktober fährt? Ich habe da so meine Bedenken.
Im Januar führ ein Bus von Anopoli um 06.30 Uhr nach Hora Sfakion. Der fuhr dann um 07.00 Uhr weiter nach Chania.

vg, kv

Gwg_49
18.August.2015, 08:08
Zur Zeit fährt der Bus um 9 Uhr ab Sfakia. Den jeweils akuellen Fahrplan gibt es hier (http://bus-service-crete.com/timetablepop.php?line=M42&lg=3).

Durch die Samaria geht es am Einfachsten morgends um 7 Uhr mit dem Bus nach Chania und unterwegs umsteigen nach Omalos.
Von Agia Roumeli fährt dann um 17:30 Uhr wieder eine Fähre nach Sougia.
Busplan Sougia - Chania (http://bus-service-crete.com/timetablepop.php?line=M24&lg=3)
Mit dem gleichen Bus kannst du auch zum oberen Einstieg der Agia Irini Schlucht fahren.

Kithira
18.August.2015, 08:32
Durch die Samaria geht es am Einfachsten morgends um 7 Uhr mit dem Bus nach Chania und unterwegs umsteigen nach Omalos.

Günter, du meinst ab Sougia? Finde ich auch.
Im Oktober fährt der Bus aber nicht mehr unbedingt täglich!

kokkinos vrachos
18.August.2015, 09:34
Zur Zeit fährt der Bus um 9 Uhr ab Sfakia. Den jeweils akuellen Fahrplan gibt es hier (http://bus-service-crete.com/timetablepop.php?line=M42&lg=3).


es ging ja darum ob ein Bus von Hora Sfakion nach Aradena im Oktober fährt. Es bringt nichts auf die Fahrpläne zu verweisen.

Meine Erfahrungen aus den letzten Jahren im September und Oktober waren, es fuhr kein Bus von Hora Sfakion nach Aradena (obwohl es im Fahrplan stand).
Auch auf Nachfrage im Minimarkt wurde mir gesagt das der Bus fährt, kam aber keiner. Dann erfuhr ich, fährt nur in der HS.

Also der Fahrplan hat nichts zu sagen, und ich denke man kann zum jetztigen Zeitpunkt nicht sagen ob der Bus im Oktober fährt.

vg, kv

michael
18.August.2015, 10:00
Hallo,
ist ja toll zu lesen, was so alles zum Busfahren geschrieben wird. Wir jedenfalls haben den örtlichen Kleinbus letztes Jahr - zeitlich so wie von mir beschrieben - noch Mitte September benutzt und wurden gemütlich hinauf zum Schluchgteingang gefahren!
Gruß
michael

hörnchen
18.August.2015, 10:04
Hallo an alle,
Jetzt habe ich noch eine andere Idee.

Fährt denn auch ein Bus irgendwann tagsüber von Omalos zurück nach Sougia? Oder man nimmt ein Taxi von Omalos nach Sougia, was würde das denn kosten?

Dann könnte man nämlich am Vortag das Auto nach Omalos bringen, das Ganze mit einer kleinen Wanderung dort oben verbinden und dann mit Bus oder Taxi wieder nach Sougia zurückfahren.
Am nächsten Tag könnte man dann mit der Fähre morgens nach Agio Roumeli faharen, die Schlucht nach oben steigen und oben in Omalos übernachten und für den nächsten Tag steht das Auto schon bereit.

LG
Petra

Kithira
18.August.2015, 10:22
Hallo Petra,

es geht hier gerade etwas durcheinander.

Aradena-Schlucht am besten von Chora Sfakion aus, entweder mit dem Bus morgens rauf wenn der fährt, oder mit dem Mietauto (das habt ihr ja eh), und abends oder am nächsten Tag trampt einer rauf und holt das Auto wieder. Oder per pedes hinauf, z.B. ab Loutro.:biggrin:

Samaria-Schlucht am besten von Sougia aus. Es fährt ein Bus morgens nach Omalos, nur im Oktober nicht unbedingt täglich (zumindest war es bei uns so, aber das kann sich auch geändert haben. Ich hab das nicht verfolgt). Aber ihr werdet ja nicht nur einen Tag in Sougia sein (würde ich zumindest nicht empfehlen), dann sucht euch den passenden Wochentag aus.
Den Aufwand, am Tag vorher hochzufahren umd das Auto hochzubringen, und die Schlucht am nächsten Tag hinaufzugehen (gut 1.200 Höhenmeter), den würde ich mir nicht antun.

Honigbaer
18.August.2015, 10:41
Hallo Hörnchen,

ich hab zwar keine Idee, was das Taxi kostet, aber hier könntest Du bestimmt Antworten bekommen.
taxi-sougia.com
Schöne Zeit
G.E.

Gwg_49
18.August.2015, 10:54
Günter, du meinst ab Sougia? Finde ich auch.
Im Oktober fährt der Bus aber nicht mehr unbedingt täglich!

Ja, sicher. Ab Sougia.
Es geht aber auch morgends ab Paleochora. Die Busse ab Sougia und Paleochora treffen sich.

@ kv : Wegen der Aktualität der Busse habe ich ja den Busfahrplan verlinkt.

hörnchen
18.August.2015, 12:05
Hallo an alle,

vielen Dank für die vielen Anregungen und Vorschläge.

Aber es sieht wahrscheinlich wohl so aus, dass ich mit der genaueren Planung erst mal abwarten muss - was mir zwar ziemlich schwer fällt, ich muss sonst immer alles genau im Voraus planen - bis ich weiß, wie im Oktober die Busse fahren werden. Denn so oft wie jetzt im Fahrplan werden sie im Oktober wohl nicht fahren, wie Kithira auch meint.

LG
Petra

kokkinos vrachos
18.August.2015, 12:20
@ kv : Wegen der Aktualität der Busse habe ich ja den Busfahrplan verlinkt.

es nützt aber nichts für die Strecke Hora Sfakion - Aradena auf den Busfahrplan hinzuweisen. Da er meißtens mit der Relität nichts zu tun hat. Hinzu kommt noch das man zwischen HS und NS unterscheiden muß.

Ich Blicke bei der Strecke aber auch nicht durch wie es dort zu geht. Selbst die Einwohner von Hora Sfakion wissen es anscheinend nicht genau, die einen sagen er fährt, andere sagen er fährt nicht. Die Sfakia hat seine eigenen Regeln.

Wie gesagt ich hatte mehrmals die Erfahrungen Ende September/Anfang Oktober das der Bus laut Fahrplan morgens von Hora Sfakion - Aradena fahren sollte, in der Realität kam er aber nicht. Manchmal kann man auch mit dem Schulbus mitfahren.

vg, kv

Lisi
18.August.2015, 18:50
Wir haben die Aradena-Schlucht so gemacht: Mit dem Auto nach Anopolis, zu Fuß runter nach Loutro, an der Küste zur Marmara Bucht, die Aradena-Schlucht hoch und auf dem Maultierpfad raus und zu Fuß retour nach Anopolis. Ca. 7-8 Stunden

hermann
18.August.2015, 20:22
Hallo

Wir haben uns mit Freunden zusammengefunden, sind mit zwei Autos hochgefahren und runter nach Livaniana.
Haben dort ein Auto abgestellt und sind mit dem Zweiten hoch an den Parkplatz neben der Aradainabrücke gefahren.
Von dort oben dann die Aradainaschlucht runter bis Marmara und unten ein Stück rüber Richtung Finix und hoch nach Livaniana.
Von dort mit dem frühs abgestellten Auto hoch zum Parkplatz, das zweite Auto abholen, hat wunderbar geklappt.

....und die gesparte zeit haben wir herrlich bei Tilman in seiner Taverne verbracht, die es damals noch gab.

Schönen Gruß hermann

michael
19.August.2015, 08:20
Hallo,
also bevor das ganze "Busfahrthema" hier noch zur Doktorarbeit wird sollte man vielleicht auch mal unsere "Vor Ort Mitglieder" aus Chora Sfakion oder Komitades befragen!
Von Anette hatte wir im letzten Jahr hierzu eine verlässliche Info erhalten!
Gruß
Michael
PS: "Wir freuen uns schon auf den diesjährigen Oktoberaufenthalt in Lefkogeia"

Arnold
19.August.2015, 10:26
PS: "Wir freuen uns schon auf den diesjährigen Oktoberaufenthalt in Lefkogeia"


Ach. Ich war mal in Lefkogia, glaub 87, mit meiner damaligen Freundin.
Kein Griechisch, aber Liebe und alles fein. Wir wurden jeden Tag von unserer
Gastgeberfamilie eingeladen, meist Pommes und Fisch oder Fleisch dazu. Sie
hatten keine Kinder und dementsprechend Interesse an uns. Freundin konnte bisschen
Griechisch. Es war ja nix in dem Ort. An einen Laden erinnere ich mich, da standen so
Flipperautomaten rum, die ich fast täglich bespielte. Ich war ja in meiner Jugend der
sogenannte Flipper-Professor. (Zitat Goetz aus "Irre": Mit der dritten holt man das Freispiel!").
Sonst nach Damnoni, das ging damals noch. War mal eine schöne Bucht.

Inke
19.August.2015, 10:58
Günter, du meinst ab Sougia? Finde ich auch.
Im Oktober fährt der Bus aber nicht mehr unbedingt täglich!

Ich war oft im Oktober in Sougia. Der Bus morgens um 7:00 Uhr fährt immer. Außer Sonntags, da fährt er um 12:00 Uhr. Der am Nachmittag bzw. 18:00 Uhr wird irgendwann im Oktober eingestellt.

Arnold
19.August.2015, 13:53
Unsere Mama hieß Stella, fällt mir grad ein.

hörnchen
4.November.2015, 13:28
Hallo an alle!

Nun sind wir zurück von unserer Kreta-Reise und haben wundervolle Erinnerungen und Fotos im Gepäck.
Eins gleich vorab, wir wurden wie immer außerordentlich freundlich aufgenommen – vom Autovermieter über Tavernenbetreiber bis Hotelangestellten - von irgendwelchen Anfeindungen gegenüber Deutschen war nichts zu spüren.

Nachdem ich ja im Vorfeld hier im Forum schon viele Anregungen für diverse Wanderungen bekommen hatte und auch die Wetteraussichten sehr gut waren, hatten wir uns entschieden, gleich zu Beginn die Samaria-Schlucht anzugehen und damit zuerst Sougia anzusteuern.
Die erste Übernachtung in Sougia (im Aretousa, war sehr gut!) hatte ich bereits vorausgebucht, alles Weitere sollte sich dann ergeben. Leider war das Aretousa die darauffolgende Nacht ausgebucht, der freundliche Hotelangestellte konnte uns aber danach noch mal zwei Übernachtungen anbieten.
So entschieden wir uns, gleich am nächsten Tag die Wanderung durch die Samaria anzugehen und danach in Omalos zu übernachten. Der freundliche Angestellte organisierte uns auch gleich noch dazu die Übernachtung im Neos Omalos.

Nach einer ruhigen Nacht begannen wir den Tag bei Sonnenaufgang mit einem gemütlichen Frühstück auf unserem Balkon. Wir packten unsere Sachen ins Auto - das konnten wir am Aretousa stehenlassen - und gingen zum Fähranleger.
Ein Weilchen mussten wir noch warten und genossen die warmen Sonnenstrahlen bis die „Samaria“ um die Ecke bog.

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Die Fahrt an der Küste entlang verlief sehr kurzweilig, wir betrachteten die bizarren Felsen und Schluchten und einsame Strände und nach ca. 45 min war bereits Agia Roumeli in Sicht.

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Den Weg durch Agia Roumeli kannten wir noch von unserer ersten Schnuppertour 2001. Damals waren wir mit der Fähre von Chora Sfakion nach Agia Roumeli gefahren, waren bis zur engsten Stelle gelaufen und auf gleichem Weg zurückgegangen. Da waren unsere Kinder noch dabei und wir hatten noch nicht so große Wanderambitionen!
Diesmal wollten wir nun durch die ganze Schlucht wandern und auch noch bergauf und los ging’s!

Zunächst schlängelte sich der Weg sehr idyllisch im Bergschatten Richtung Schlucht, es war angenehm still, man hörte nur die Vögel zwitschern. Mit uns hatten sich von der Fähre nur noch zwei Mädels und eine französische Familie mit einem Jungen auf den Weg gemacht, wir liefen aber in größerer Entfernung voneinander, so dass wir uns wie allein fühlten. Diese Stille durchbrach nur der Baulärm von der Baustelle am Schluchteneingang, dort wurde der Weg gepflastert.

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Nach ca. einer Stunde erreichten wir die engste Stelle. Obwohl wir diese ja schon gesehen hatten, war es doch wieder sehr beindruckend, wie die Felswände steil aufragten und welch bizarre Gesteinsformationen entstanden waren.

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Nach ausgiebigem Betrachten und Fotografieren machten wir uns wieder auf den Weg schluchtaufwärts. Bald kamen uns die ersten Wanderer von oben entgegen, aber da die Schlucht dann breiter wurde, war das kein Problem.

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Nachdem wir das Schluchtenbett verlassen hatten, legten wir im schattigen Wald eine Rastpause ein und stärkten uns an der mitgebrachten Verpflegung.

Kurz darauf erreichten wir das ehemalige Dörfchen Samaria. Auf dem hatten sich doch so einige Wanderer niedergelassen und die dementsprechende Lärmkulisse drang bis auf den Wanderweg herüber. Wir verschnauften nur kurz und weiter ging’s!

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Nach Samaria waren wir wieder so gut wie allein unterwegs, man hörte nur den Wind in den Bäumen und ab und zu den Bach rauschen. Nun ging es auch erst einmal ziemlich steil bergan, leider führte der Weg dann wieder bergab, so dass wir die mühsam gewonnenen Höhenmeter erst einmal wieder verloren.
An einer weiteren Wasserstelle entdeckten wir eine Ziege, die wohl an Wanderer gewöhnt war und noch ein Stück weiter aufwärts trafen wir auf diesen Lastentransport.

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Es ging nun merklich bergauf und bald machte sich die Anstrengung des Anstiegs bemerkbar, wir legten nun an jeder Quelle eine kurze Trinkpause ein.
Bald kamen wir zur kleinen Kirche Agios Nikolaos, laut Karte befindet sie sich auf ca. 650 m, das bedeutete, dass wir nun ca. die Hälfte der Höhenmeter geschafft hatten. Wir machten wieder eine kurze Pause und dann ging’s weiter!

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Endlich erreichten wir die letzte Wasserstelle Neroutsiko auf 950m, das gab noch mal Antrieb für den letzten Abschnitt.
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Wir kamen an einem Wegabschnitt vorbei, wo vor Steinschlag gewarnt wurde und Netze gespannt waren, also schnell daran vorbei!
Das letzte Stück ging‘s noch einmal sehr steil bergan, dafür konnte man bei kurzen „Verschnaufpausen“ den Blick auf den Gingilos genießen, dessen Gipfel aber leider in den Wolken verschwunden war.

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Endlich geschafft!
Nach ca. 6,5 Std. haben wir die Hochebene erreicht, der Gingilos hängt voller Wolken und es ist ziemlich kalt - schließlich sind wir nun mal auf 1200m!

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Nach einer weiteren Stärkung mit Blick auf den Gingilos sammelten wir unsere „letzten Kräfte“ und dann ging’s weiter nach Omalos. Der Weg die Straße entlang kam uns endlos vor, doch letztendlich erreichten wir – ziemlich erschöpft, jedoch glücklich und zufrieden - unser Hotel.

Am nächsten Morgen dauerte es eine kleine Weile, bis die Sonne den Nebel vertrieben hatte, man konnte sogar die“ Dampfwolken“ sehen. Wir spazierten ein wenig durch den kleinen Ort, um uns die Zeit bis zur Busabfahrt zu vertreiben. Am Ortsausgang sahen wir wieder die Bauarbeiter, die am Vorabend noch mit der Markierung der Straße beschäftigt waren – bis abends ca. 18:30 Uhr!

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Der Bus aus Chania kam pünktlich 9:45 Uhr. Wie stiegen zu und nach dem Abstecher zur Xyloskala waren wir die einzigen Fahrgäste, die bis hinunter nach Sougia wollten. Wir genossen die Aussichten über die Berge und kamen wohlbehalten (der Busfahrer musste selbst in den engsten Kurven telefonieren!) in Sougia an. Hier war wieder das schönste Sommer wetter bei 26 ° C.
Wir verbrachten den restlichen Tag mit Ausruhen am Strand und einem kleinen Bummel durch Sougia.

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Sougia – kleine Dorfidylle mit himmlischer Ruhe, nur ab und zu ein krähender Hahn oder ein blökendes Schaf zu hören

Wir verbrachten noch zwei Tage in Sougia bevor wir unser Quartier wechselten und hinüber nach Chora Sfakion fuhren. Davon aber später mehr.

LG Petra

krassi
4.November.2015, 14:09
Vielen Dank - Hörnchen - für den klasse Reisebericht mit den vielen Fotos. Wir haben vor 2 Jahren im gleichen Hotel in Omalos übernachtet, es freut mich sehr, die bekannten Bilder zu sehen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. :freu:

VG Krassi

Cartouche
4.November.2015, 17:12
Hallo,

auch von mir vielen Dank für den Bericht und die schönen Bilder, da werden Erinnerungen wach, mein Sohn, jetzt 17 Jahre alt, und ich waren vor 2 Jahren auch in Sougia, uns hatte es dort auch sehr gut gefallen. ich freue mich schon auf die Fortsetzung Deines Berichts.

Dieses Jahr waren mir mal nicht im Südwesten, sondern im Südosten, in Mirtos, war auch sehr schön, davon an anderer Stelle mehr. Nun sind wir schon seit einer Woche wieder hier und ich würde am liebsten schon gleich die nächste Reise nach Kreta planen, aber ich kann jetzt noch nicht abschätzen, was im nächsten Jahr ist.


LG

Cartouche

mino
4.November.2015, 19:16
Ein schöner Bericht, wir haben 2005 die Schlucht auch in dieser Richtung begangen!

hörnchen
12.November.2015, 18:29
Heute nun weiter im Bericht:

Nach dem wohlverdienten Ruhetag in Sougia wollten wir am nächsten Tag wieder etwas unternehmen, der Wanderführer versprach ja in der Umgebung von Sougia weitere lohnende Wanderziele. Sollten wir nun zur Polifimos-Höhle und weiter nach Koustogerako oder aber nach Lissos wandern? Der Weg führte aber überwiegend über die Berge und war ohne Schatten und dafür war es uns eindeutig zu heiß!
Also doch die Irini-Schlucht? Dann aber ohne das Stück Landstraße. Wir entschieden uns, mit dem Auto bis zum Schluchtenausgang zu fahren und dann so weit wie wir wollten hinein zu wandern und auf gleichem Weg wieder zurück.
Gesagt, Getan. In der Schlucht war es angenehm schattig und es lief sich sehr gut, zunächst wie ein Waldspaziergang. Später waren dann ein paar Stellen zum Klettern, da musste man schon mal die Hände zur Hilfe nehmen.

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Ab und zu vernahmen wir einen eigentümlichen, ziemlich starken Geruch, wir stellten fest, dass er von den Blüten dieses Baumes ausging (ich weiß leider nicht, was es für einer ist).

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Hier war auch ein ununterbrochenes Gesumme zu hören, die Bienen (?) waren wohl davon sehr angetan.

Der Weg führte nun wieder durch schattigen Wald, wir kamen an einem Rastplatz mit Wasserstelle vorbei. Später ging’s am linken Schluchtenrand über einen treppenartigen Stieg aufwärts, bis wir zu diesem „Felsbrockenhaufen“ kamen und ihn überqueren mussten.

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Wir kamen an einen weiteren Rastplatz und legten erst einmal eine Pause ein. Wir waren nun schon ca. 1,5 Stunden gelaufen, deshalb beschlossen wir, es dabei zu belassen und machten uns nach der Rast auf den Rückweg.

Fazit: Natürlich ist die Irini-Schlucht in punkto Größe und Mächtigkeit nicht mit der Samaria zu vergleichen, aber ich fand die Wanderung inmitten des vielen Grüns sehr entspannend.

LG Petra

hörnchen
12.November.2015, 18:46
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns vom kleinen Örtchen Sougia – es hat uns dort sehr gut gefallen, wir werden bestimmt auch noch mal dorthin zurückkehren – und fuhren über Chania nach Chora Sfakion.
Wir verbanden die Tour mit einem Abstecher nach Omalos und wollten noch eine kleine Wanderung bis zur Kallergihütte unternehmen. Wir stellten also unser Auto auf dem Parkplatz am Schlucht Eingang ab und los ging’s. Das Schild vom E 4 zeigte uns den Weg - zunächst ging es einen kleinen Pfad entlang, später dann diese Schotterpiste. Erstaunlich, wie man darauf fahren kann!?

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Mit jedem Meter Höhe wurde die Aussicht fantastischer, zunächst zum Gingilos und dann auf die Omalos-Hochebene. Jetzt konnten wir auch deutlich sehen, wie weit die Strecke vom Schlucht Eingang bis nach Omalos war!

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Die Schotterpiste schlängelte sich den Berg hinauf bis endlich die Kallergihütte zu sehen war.

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An der Hütte angekommen, liefen wir zunächst zur Aussichtsplattform, um den Blick in die Samaria-Schlucht zu genießen.

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Danach legten wir eine kurze Rast an der Hütte ein – dort gab es Bohnensuppe zu essen. Wir setzten uns auf die Bänke vor der Hütte, ließen die Sonne auf uns scheinen und schlürften unsere Bohnensuppe.
Danach machten wir uns wieder an den Abstieg.

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Was guckst du?

Wieder im Auto setzten wir unsere Fahrt durch die Berge zunächst in Richtung Chania fort. Hier und da legten wir einen kurzen Fotostopp ein und genossen den Blick über die Berge.

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Der Verkehr auf der Straße nahm nun zu, ein Zeichen, dass wir uns Chania und damit der Schnellstraße näherten. Das Stückchen Schnellstraße bis zum Abzweig nach Chora Sfakion war schnell geschafft und bald wurde es wieder ruhiger auf der Straße.
Wir kamen durch Imbros, danach waren ein paar kurze Tunnel zu durchfahren (die waren 2006 noch nicht da) und schon hatten wir den Blick auf die Südküste vor uns.

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In Chora Sfakion angekommen, suchten wir unser Hotel Lefka Ori und beendeten den Tag mit einem gemütlichen Abendessen in einer Taverne am Hafen.

LG Petra

kiki
12.November.2015, 19:01
Hallo Petra, danke für den schönen Bericht! Leider kann man in Deinem letzten Beitrag die Fotos nicht sehen,

Gruss Sabine

hörnchen
13.November.2015, 09:03
Hallo Sabine,

ich weiß nicht, was da passiert ist, hab eigentlich alles so gemacht, wie beim ersten Beitrag!?

Ich hab die Bilder jetzt noch mal hochgeladen. Ich hoffe, dass sie in der richtigen Reihenfolge sind.

LG Petra

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hörnchen
18.November.2015, 15:33
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Fähre nach Loutro. Da wollte ich schon immer mal hin, seit ich es damals 2001 auf dem Weg nach Agia Roumeli von der Fähre aus gesehen hatte.

Es war wieder herrliches Sommerwetter, die Sonne strahlte und nicht eine Wolke war zu sehen am Himmel.

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Die Fahrt dauerte nicht lange und schon hielt die Fähre in Loutro. Wir suchten den Zugang zum Wanderweg E 4 und ließen Loutro unter uns liegen.

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Der Weg führte bergan und die Sonne brannte auf uns herab. Wir suchten den Schatten der wenigen Bäume und den Ziegen und Schafen ging es ebenso.

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Wir kamen zur Bucht von Finiki und konnten bis zum hin Marmara-Strand am Schluchtausgang der Aradena blicken.

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Eigentlich wollten wir ja bis dorthin gehen um mal einen Blick in die Schlucht hinein zu werfen, aber die Sonne brannte vom Himmel (und das Mitte Oktober!) und der Weg zog sich nun über so gut wie völlig baumloses Gebiet hin.

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Nein – wir hatten Urlaub! Und so beschlossen wir am Lykos-Strand eine Bade- und Schnorchelpause einzulegen und dann wieder zurück nach Loutro zu gehen.

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Am Lykos-Strand waren Felsplatten im Meer, es war gar nicht so einfach, hier ins Wasser zu kommen. Aber die Aussicht unter Wasser entschädigte dafür, so viele Fische wie hier, hab ich sonst nur auf Karpathos gesehen! Diese Bucht ist für Schnorchler wirklich zu empfehlen!

Wir liefen auf gleichem Weg nach Loutro zurück, nahmen in einer Taverne eine kleine Stärkung zu uns und fuhren mit der Neptun wieder nach Chora Sfakion zurück.

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LG Petra

hörnchen
23.November.2015, 17:38
Der nächste Tag versprach wieder heiß zu werden, deshalb war nun wieder Schluchtenwandern angesagt. Auf dem Plan hatten wir noch die Imbros- und die Aradena-Schlucht. Wir mussten uns nun aber für eine entscheiden, da wir am nächsten Tag Richtung Heraklion aufbrechen wollten oder besser mussten, da am übernächsten Tag unser Heimflug anstand und wir vorsichtshalber am Tag vorher schon nach Heraklion fahren wollten.

Wir entschieden uns für die Aradena-Schlucht, vor allem, weil ich die „berühmte“ Brücke sehen wollte.
Aus logistischen Gründen beschlossen wir, nach Aradena hoch zu fahren und dort in die Schlucht hinab zu steigen und dann wieder so weit zu gehen, wie wir wollten und auf gleichem Weg zurück zu gehen.

Die Fahrt die vielen Serpentinen hinauf nach Anopolis war schon das Erlebnis an sich. Der Straßenrand war wieder von etlichen mit Schusslöchern durchbohrten Schildern gesäumt und die Aussicht auf die Küste war grandios!

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Blick auf den Pachnes

Die Brücke über die Aradena-Schlucht hatte ich schon auf Bildern gesehen und wollte sie nun auch in „Echt“ betrachten.

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Es war schon sehr beeindruckend, auf ihr zu stehen und durch die Gitter nach unten zu sehen, aber die Brücke von unten zu sehen und den donnernden Lärm zu hören, den die darüber fahrenden Autos machen, fand ich noch beeindruckender.

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Unterhalb der Brücke lagen LKW-Reifen in der Schlucht – stell dir vor, du gehst durch die Schlucht und es kommt so Ding von oben!

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Anfangs war die Schlucht ziemlich eng und damit auch sehr schattig.
Später führte der Weg am rechten Schluchtenrand nach oben und dann wieder ziemlich steil nach unten, um ein durch große Felsbrocken versperrtes Stück der Schlucht zu umgehen. Man konnte allerdings auch über Leitern diesen Abschnitt bewältigen, wir haben auch auf dem Rückweg zwei Wanderer gesehen, die sich das getraut haben, für mich wäre das nichts gewesen! Ich hatte schon mit dem Weg bergab zu tun, um auf dem losen Geröll nicht auszurutschen!

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Wir meisterten aber auch diesen Abschnitt und dann ging es zunächst gemütlich im Bachbett entlang.

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Wir beobachteten zwei Ziegen, die sich an den steilen Felswänden entlang „hangelten“ und immerzu meckerten, als wollten sie fragen, wo denn der Weg langgeht.
Wir hofften, dass sie wohlbehalten an ihr Ziel kommen würden. (Dass dies wahrscheinlich nicht immer gelingt, merkten wir ein paar Meter weiter, als wir eine tote Ziege liegen sahen).

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Der Weg führte nun über mehrere Geröllfelder, da war Klettern angesagt. Außerdem weitete sich die Schlucht, so dass die Sonne wieder vom Himmel brannte. Nach der Kletteraktion suchten wir uns einen Baum, in dessen Schatten wir erst einmal eine Pause einlegten.

Danach beschlossen wir den Rückweg anzutreten und liefen den gleichen Weg zurück, zunächst die Kletterpartie über die Geröllfelder, dann den Treppenweg an der Schluchtenwand entlang bis wir wieder unter der Brücke entlangkamen und diese noch einmal bestaunten.

Zum Schluss stiegen wir den Serpentinenweg aus der Schlucht bis nach Aradena hinauf und schlenderten noch einmal durch das verlassene Dörfchen.

Ich fand die Aradena-Schlucht sehr beeindruckend und war im Nachhinein mit der Entscheidung gegen die Imbros-Schlucht zufrieden. Natürlich weiß ich nicht, wie es dort gewesen wäre, aber so haben wir noch ein Ziel für das nächste Mal!

LG Petra