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schneemann
21.November.2016, 10:47
Ich musste zwei Medikamente kaufen, weil ich zu wenig aus D mit gebracht hatte, denn die Reise dauerte länger als geplant :-)
In D sind diese Medikamente verschreibungspflichtig. In Hellas bekam ich sie ohne Rezept in der Apotheke, und sie waren auch noch deutlich billiger als in D. Eines war sogar so spottbillig, dass ich zuerst dachte, ich hätte den Apotheker falsch verstanden.

Fragen: Sind eigentlich alle Medikamente in Hellas frei verkäuflich?
Warum sind die Medikamente so billig? Werden sie subventioniert?

Gwg_49
21.November.2016, 13:00
Ich glaube nicht, dass alle Medikamente in Hellas frei verkäuflich sind.
Ich habe jedoch den Eindruck, dass mit der Rezeptpflicht lockerer umgegangen wird und die Preise teilweise erheblich niedriger sind.
2014 bin ich mit einem entzündeten Insektenstich in Ermoupolis in eine Apotheke. Die Verkäuferin erkundigte sich bei der Apothekerin und ich erhielt dann das in D rezeptpflichtige Fucicort lipid in einer 30g-Packung für knapp 10€.
Ich habe später einmal im Inet gesucht und fest gestellt, dass von diesem Medikament hier eine 5g-Tube mindestens 17,49€ kostet und die obige 30g-Tube sogar stattliche 43,04€.
Im Mai werde ich auf Kreta versuchen, das Medikament für eine Freundin noch einmal zu kaufen.

Honigbaer
21.November.2016, 13:07
Hallo zusammen,

die Medikamentenfrage habe ich letzte Woche auf Kreta auch mit einem Apotheker gehabt. Er meinte grob könne man es so sagen, alles was als "Droge" durchgehen kann, wird nur mit Rezept verkauft, alles andere ist frei und wesentlich günstiger verkäuflich.

Warum bei uns Medikamente sooo teuer sind, ???? Was Geld kostet sind ja wenn nur die Entwicklung und das Patent, selten die Inhaltsstoffe.

Grüße
Gerd

krassi
21.November.2016, 13:10
Meine Medikamente nehme ich von zu Hause mit hierher, der Arzt in D kann sie für mehrere Monate bei Auslandsaufenthalt verschreiben. Ich glaube nicht, dass ich genau diese hier bekommen würde. Ich fragte mal in der Apotheke nach Nasentropfen, die hatten sie nicht.

Ich habe gehört, dass man sogar Antibiotika frei in der Apotheke kaufen kann - wenn man sie denn will....

kiki
21.November.2016, 14:04
Vor 3 Jahren bekam ich von der Zahnärztin in Plakias Antibiotika verschrieben,also mit Rezept. Kosten 5 Euro.
Von der Griechenlandhilfe weiß ich, dass es besondere Medikamente z.B.Krebsmedikamente nicht mehr gibt oder kaum noch erhältlich sind.

Honigbaer
21.November.2016, 16:36
@ Krassi,
Medikamente haben nicht immer die gleiche Bezeichnung/Namen im Ausland, unsere Ärzte machen sich ganz bestimmt nicht die Mühe das rauszusuchen. Wieso auch, warum sollte er seinem Apotheker-Spezl hier schaden.
@Kiki,
Antibiotika ist auch nichts schlimmes, außer für die Homöopathische Fraktion und einige Medikamente gibt es nicht auf Bevorratung (auch Krebsmedikamente sind in GR teuer) und müssen daher auf Bestellung geordert werden. Das kann dauern und ist eben nicht günstig.
Rein Logistisch ist das auch alles nicht machbar, ist euch schon mal aufgefallen, wie viele Apotheken es in GR gibt, wenn die alle das Vollsortiment hätten!!

krassi
21.November.2016, 16:48
Ist schon richtig, honigbaer, aber ich kaufe in der Versandapotheke und spare so Geld.

fengari
21.November.2016, 16:55
Antibiotika bekommt man nicht rezeptfrei, (versuche gerade händeringend welche zu finden, auf die ich nicht allergisch reagiere) aber sehr preiswert, ebenso wie lebenswichtige medikamente wie betablocker oder schildruesentabletten. spezielle insuline kosten wie in Deutschland sehr viel. Ich bestelle vierteljährlich ein carepaket von ärztin und apotheker, die da hand in hand arbeiten. Bisher klappt das (noch) ausgezeichnet.

schneemann
21.November.2016, 17:03
@ Krassi,
Medikamente haben nicht immer die gleiche Bezeichnung/Namen im Ausland, unsere Ärzte machen sich ganz bestimmt nicht die Mühe das rauszusuchen.

ist euch schon mal aufgefallen, wie viele Apotheken es in GR gibt, wenn die alle das Vollsortiment hätten!!

Der Wirkstoff steht auf der Packung/Beipackzettel und muss nicht identisch sein mit dem Namen des Medikamentes. Über Gugel findest Du dann aber leicht den Namen im Ausland. Aber bitte auf die Dosierung achten. Die kann sich auch von Land zu Land unterscheiden.

In Hellas gibts an jeder Ecke eine Apotheke. Aber bei vielen habe ich den Eindruck, dass die Medikamente nur nebensächlich sind und das Hauptgeschäft mit Körperpflege, Kosmetik u.ä. gemacht wird.

schneemann
21.November.2016, 17:16
Mein Arzt in D war bisher immer so freundlich, mir vorsorglich zwei Breitband(?)-Antibiotika zu verschreiben, weil er Angst hat, mein noch vorhandener Blinddarm könnte sich auf Reisen entzünden. Mit den Pillen hätte ich dann eine gute Chance :-)

Pezl
21.November.2016, 17:49
Ich hatte auf einer griechischen Insel einen Blinddarmdurchbruch, da hätten ein paar Pillen auch nichts mehr geholfen. Ich würde mich nicht darauf verlassen.

geliki
21.November.2016, 18:23
Ich lasse mir in D immer meine Medikamente auf Vorrat verschreiben und reiche so immer über die Zeit. In unserer Reiseapotheke haben wir darüber hinaus die gängigsten Sachen gegen Erkältung, Verstauchungen etc. Ansonsten versuche ich es eben im Dorf mit Medikamenten aus der hiesigen Apotheke. Bin immer gut beraten worden ( Husten, Ausschlag, Verstauchungen etc.)
Angelika

schneemann
21.November.2016, 18:53
Ich hatte auf einer griechischen Insel einen Blinddarmdurchbruch, da hätten ein paar Pillen auch nichts mehr geholfen. Ich würde mich nicht darauf verlassen.

ja, wenn der Blinddarm bricht, besteht akute Lebensgefahr, das ist klar.
Aber sowas kündigt sich in der Regel mit starken Schmerzen im unteren Bauch an. Und dann kann man mit Antibiotika noch gegensteuern und den Bruch verhindern.
Heute operiert man nicht unbedingt, sondern versucht es auch mal mit Antibiotika. In vielen Faellen hilft das schon.
Aber bitte, ich bin kein Arzt. Meine Weisheit stammt aus dem Web.

Honigbaer
22.November.2016, 11:45
Puhh, das sind aber medizinische Theorien, die ich eher auf den internistischen Bereich bei Schneemännern beziehenmöchte!
Ansonsten wandelst Du lieber Schneemann auf ganz dünnem Eis, wenn Du der Meinung bist einen Blinddarmdurchbruch mit Antibiotika zu verhindern. Bei einer Appendizitis, also der Entzündung mag ich Dir bis zu einem gewissen Grad noch zustimmen, da ich hier die Entzündung mit dem Antibiotika bekämpfe, was aber auch nicht immer gelingt.
Evtl. mag bei Dir der Glaube daran auch helfen, wie das bei vielen Dingen ja der Fall ist (siehe Glaube und Berge)
aber bitte niemals einen Durchbruch, der sich übringens auch auf unterschiedlichsten Arten andeuten kann und nicht immer mit "starken Schmerzen" einhergeht. Also bitte nicht "verpauschlisieren", denn je nach Alter und Konstitution des Betroffenen, kann ein Durchbruch auch die letzte Krankheit gewesen sein, die man in seinem Leben hatte. Dann hätte das Antibiotikum allerdings seinem Namen alle Ehre gemacht ( Anti- gegen, Bio- das Leben).
In diesem Sinne, bitte nicht einfach so leichtgläubig mit ernsthaften Themen umgehen, es gibt leider genug Menschen auf der Erde, die solchen Aussagen Glauben schenken würden.

Grüße
Gerd

schneemann
22.November.2016, 12:00
In diesem Sinne, bitte nicht einfach so leichtgläubig mit ernsthaften Themen umgehen, es gibt leider genug Menschen auf der Erde, die solchen Aussagen Glauben schenken würden.

Grüße
Gerd

Ja gut, ich werde den beiden Ärzten, die mir das empfohlen haben, bei Gelegenheit mitteilen, dass Du Bedenken hast. Deinen Sarkasmus werde ich dabei aber nicht transportieren.

Es ging, um genau zu sein, um folgende Frage: Eine sechsmonatige Auslandsreise steht an, die auch durch Gebiete führen wird, wo nicht an jeder Ecke ein Krankenhaus ist. Sollte man den Blinddarm, der bisher keine Probleme gemacht hat, vorsorglich entfernen?

Die Antwort war: Nein. Aber die Mitnahme von Antibiotika sei sinnvoll, weil das im Notfall die Chance eröffnen würde, die Entzündung zu bekämpfen und ggf. ein Krankenhaus zu erreichen.

Wie so ziemlich alles im Leben, hat auch das wahrscheinlich keine Allgemeingültigkeit. Aber für mich war das erstmal beruhigend, und seitdem habe ich diese Pillen auf Reisen immer dabei, ohne sie bisher gebraucht zu haben.

Und im übrigen kann man zu dem Thema auch hervorragend gugeln. Es gibt da auch seriöse Kommentare im Web, die ohne Sarkasmus auskommen :-)
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/blinddarmentzuendung-antibiotika-macht-op-oft-ueberfluessig-a-1039024.html

ernstsch
22.November.2016, 12:29
Hinsichtlich Antibiotika hatte ich zuletzt dei Info, dass alle ABs zur äußeren Anwendung rezeptfrei sind und alle zur inneren ANwendung nur mit Rezept zu bekommen sind.

Interessant fand ich die Apothekerin, die mir keine Pilzcreme (so ein normales Haut/Fusspilz Zeug) verkaufen woltle, als ich ihr sagte, ich wolle damit eine Katzenpilzstelle am Arm eines 2-Jährigen behandeln. Ich seufzte, sagte ihr, dass ich mich geirrt habe und die Creme für meine Füsse ich und bekam das passende Bayer-Produkt, welches tatsächlich ziemlich günstig war. :)
Hier muss man einfach etwas kreativ sein und auf alles gefasst ;)

Ob das nun gut ist oder schlecht, auf Kreta sind Apotheker/Innen die Leute, wo der Normalkranke als erstes hingeht. Krankenhäuser sind teuer, kompliziert, unfreundlich. Demnach sind die Apotheker recht gut in Diagnosen mittlerweile. Zumindest mein Eindruck. Was ich sehr schade finde ist, dass die Kretaner total auf Phramazeutika stehen anstatt sich darauf zu besinnen was Ursprung einer Krankheit ist und womit am sie hier traditionell behandelt hat (Salbei, Aloe Vera,............). Fast jedes durchschnittliche Schul/Kindergartenkind ist hier irgendwie auf Pillen. Gegen das eine, oder das andere oder beides .... aber immer brav mit Zuckerschnuppi vollpumpen und ganzjährig unter die Klimaanlage setzen anstatt nach draussen zu gehen. Man möcht sich an den Kopp packen.... Aber ich schweife vom Thema ab.

Medikamente in Deutschland teuer... tja. Dicke Lobby, gelle?! Ausserdem die totale Kundenverar$che. Kaufste einen Hustenschleimlöser für Kinder in Deutschland (gibt da so einen bekannten....) dann ist exakt das gleiche drin wie in der Version für Erwachsene. Nur die Flasche ist kleiner, der Preis hat 100% Aufschlag und es steht "für Kinder drauf"....
In Deutschland 87aber auch auf Kreta) gilt: Nachfragen, vorher schonmal grob vergleichen im Netz und sich nicht reinlegen lassen. Jeder Apotheker hat unterm Ladentisch auch die günstigen Versionen / Generika. Fragt man extra nach einem günstigen Präparat, dann kommen die Hälfte der Typen nicht erstmal mit der Bayer-Packung ausm Lager geschlurft. Die andere Hälfte versucht dich reinzulegen, insem die schlau in den Rechner guckt und sagt "Hier: Das von Bayer kostet 10 Euro und das von Ratiopharm kostet auch 10. [Ich halte dich aber für einen Volldeppen und verschweige dir, dass in der Ratiopharmpackung fast das oppelte drin ist]"

Honigbaer
22.November.2016, 14:28
Lieber Schneemann,

anscheinend hast Du ein Problem mit Sarkasmus :SM072:, dabei war mein Kommentar noch nicht mal sarkastisch, oder bist Du verletzt worden? Wenn Du aber eher zarter besaitet bist, so dass meine allgemein gemeinte Warnung, solche Themen in Urlaubsforen mit Vorsicht zu genießen dich verletzt hat, dann kann es durchaus sein, dass dagegen noch kein Kraut gewachsen ist (Ironie, nicht Sarkasmus).

Es freut mich, dass Dich die Pillen beruhigen (ernsthaft) und ob Du es glaubst, oder nicht, es gibt Kommentare...... nein lassen wir das.
Friede, Freude, Eierkuchen.
Bleib gesund und kalo taxidi

schneemann
22.November.2016, 15:47
Einfach lesen und vielleicht akzeptieren, dass Du nicht mehr auf der Höhe der Zeit bist.

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/blinddarmentzuendung-antibiotika-macht-op-oft-ueberfluessig-a-1039024.html

tomnett
23.November.2016, 16:22
und Spiegel Leser wissen mehr... und Ärzte sowieso, die geben dir nämlich egal was du hast gleich mal AB mit, obs n Virus ist oder Bakterien, das prüfen die vorher gar nicht! Also, rein damit, wird schon helfen und wenn nicht, nimmt man ein anderes AB und dann noch eins... weiter oben habe ich gelesen, das AB ja nicht schlimm sind, AHA, stand bestimmt auch im Spiegel oder in der Apotheken Rundschau?! Und wenn man dann Magen und Darmprobleme hat von dem vielen AB gehts wieder zum Arzt, da gibs bestimmt auch ne tolle Pille für...

Sollte man sich bei einer 6monatigen Auslandsreise nicht am besten gleich alles entfernen lassen, was eventuell Probleme bereiten könnte? Fragen über Fragen schlagen auf den Reisenden ein!

Um die Fragen von Schneemanns Ausgangsposition mal zu beantworten (aus meiner Sicht und nach meinem Wissen!!!), natürlich sind Medikamente in Gr extrem billiger als in Dt, erstens werden viele Medikamente in Gr (noch) subventioniert, zweitens werden viele Medikamente in Gr hergestellt (auch die aus dt. Apotheken!), naja und drittens guck dir dooch die Lobby hier an, da traut sich kein Politiker ran an diese Schweinereien von Bayer und Co und die Kassen haben ebenfalls kein Interesse daran, dass die Medikamente billiger werden oder erst gar nicht verschrieben werden (siehe AB bei einer Viruserkrankung!).

Viele Medikamente in Gr bekommt man (leider?) auch ohne Rezept, so auch AB. Ein AB was hier (in Dt) ca 80-100 Euro kostet, kostet dort um die 10 Euro... Hat alles seine Vor - und Nachteile... Hier in Dt gehen alle wegen jedem Schnupfen zum Arzt und der knallt erst mal AB aufn Tisch, hat ja keine Zeit, zahlt ja die Kasse, in Gr können sich das die wenigsten leisten, ja was ist nun besser?

Im Übrigen, oben stehendes war kein Sarkasmus, sondern teils Ironie, teils fragendes Nachdenken...
In diesem Sinne, glaubt was geschrieben steht...
Grüße
Thomas

schneemann
23.November.2016, 18:47
"Antibiotika SIND ein Segen. Wer das nicht glaubt, kann ja Bonbons lutschen." Sagt der HNO-Arzt von nebenan :-)
Recht hat er.

schneemann
23.November.2016, 18:53
Sollte man sich bei einer 6monatigen Auslandsreise nicht am besten gleich alles entfernen lassen, was eventuell Probleme bereiten könnte? Fragen über Fragen schlagen auf den Reisenden ein!



Dafür gibts entsprechende Foren für Fern- und Langzeitreisende.

chicarena
24.November.2016, 07:55
"Antibiotika SIND ein Segen. Wer das nicht glaubt, kann ja Bonbons lutschen." Sagt der HNO-Arzt von nebenan :-)" Zitat Schneemann bzw. HNO-Arzt von nebenan

Ziemlich platt diese pauschale Aussage und ich halte es für unverantwortlich, wenn ein Mediziner, von nebenan oder nicht, solche allgemeinen Urteile abgibt ohne
jegliche Differenzierung.
Recht hat er wohl (noch) damit, dass AB bisher oft ein Segen waren, aber ein Zuviel an AB, leichtfertig und voreilig verordnet, hat die Sache inzwischen weitgehend ins Gegenteil verkehrt. Um dies zu erkennen, muss man noch nicht mal ein verantwortungsvoller Mediziner sein.
Schon gar nicht sind AB ein SEgen, wenn sie bei jedem Kinkerlitzchen eingesetzt werden; aus Bequemlichkeit oder aus Dummheit.
Recht hat er nicht, wenn er es genau so gesagt haben sollte, was ich eigentlich gar nicht glauben kann. Viele Menschen neigen dazu, das zu hören, was sie hören wollen...

tomnett
24.November.2016, 08:28
Leider sind AB wie Rena schon sagte heute kein Segen mehr, sondern eine Bedrohung! Wie gesagt, bei nicht fachgerechtem Einsatz!!! Siehe gestrigen Beitrag bei Plusminus, der dies nur bestätigt...

http://www.ardmediathek.de/tv/Plusminus/Zu-viel-und-zu-oft-Wer-wirksamere-Antib/Das-Erste/Video?bcastId=432744&documentId=39121664

Grüße Thomas

schneemann
24.November.2016, 10:38
Ist schon runde 20 Jahre her, da habe ich mir in Indien eine schwere Lungenentzündung eingefangen. Zum Glück haben die AB sofort gewirkt. Mit Tee und Bonbons wäre ich vielleicht zügig ins Nirvana aufgestiegen.

Seitdem habe ich nie mehr AB gebraucht, Aber sie gehören fest in die Reiseapotheke.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der eine oder andere Arzt dieses segensreiche Medikament verschreibt, obwohl auch ein paar Tage Bettruhe zur Genesung führen könnten. Da sollte man als Patient vielleicht auch mal kritisch nachfragen und nicht bei jedem Halskratzen schon ein Hammermedikament einwerfen.

krassi
24.November.2016, 11:27
In Griechenland bekommt man einige Medikamente billiger. Viele fehlen aber oder sind schwer zu bekommen.

Bitte nehmt die Medikamente, die ihr immer braucht von zu Hause mit hierher. Es ist doch nicht nötig, dass die Ausländer (also wir) den Griechen die Medikamente wegnehmen. :biggthumpup:

Hausärzte in D können auch über mehrere Quartale bei Auslandsaufenthalt Medikamente verschreiben und man hat dann alles mit.

VG Krassi

Pezl
24.November.2016, 12:29
Na endlich. Das denke ich mir schon die ganze Zeit.

Elvetakis
24.November.2016, 13:41
Nicht fachgerechter Einsatz von Antibiotika...wäre auch ein schönes Thema in einem Kretaforum.... hat wer die Erfahrung gemacht, dass da ziemlich schnell nach diesen Pillen gegriffen wird? Ach ja, die meisten Medikamente gibts wohl ohne Rezept. Hat vielleicht mit der Krise zu tun.

schneemann
24.November.2016, 17:24
Es ist doch nicht nötig, dass die Ausländer (also wir) den Griechen die Medikamente wegnehmen.
VG Krassi

Angesichts des aktuellen Griechenland - Krisentreffens am morgigen Freitag in Berlin will doch wirklich niemand den Griechen was wegnehmen. Im Gegenteil.

Meine Ausgangsfrage war ja eben: Werden die Medikamente in Hellas subventioniert?
Sollte das nicht der Fall sein, könnte man die doch ruhigen Gewissens dort kaufen.

Apropos Subventionen: Viele Fährverbindungen werden angeblich hoch subventioniert. Muss ich also ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich mit einer Fähre fahre?

krassi
24.November.2016, 19:28
Hallo Schneemann,

ob nun subventioniert oder nicht ist doch egal - da es in Gr zu wenig Medikamente gibt.

Bei einem unvorhergesehenen Krankheitsfall ist es ja was Anderes, dann wird sicher geholfen, wenn möglich. Aber die Medikamente, die man selbst immer braucht, sollte man besser mitbringen.

vg Krassi -

Pezl
24.November.2016, 20:04
Schade, dass man das erst erklären muss. Sollte eigentlich selbstverständlich sein.

tomnett
25.November.2016, 10:39
Kann mir jemand sagen, woher ihr das habt, dass es in Gr zu wenig Medikamente gibt??? Nur mal so interessehalber... Danke und Grüße Thomas

krassi
25.November.2016, 11:23
Von der Griechenlandhilfe - Tomnett - die sind im anderen Forum aktiv, Spenden für Medikamente immer willkommen! - schönen Gruß Krassi

tomnett
25.November.2016, 12:26
da gehts doch aber eher um Medikamente, die es 1. nicht in Gr gibt und 2. für Bedürftige, die sich die Medikamente nicht leisten können, oder? Es geht nicht um Medikamente, die es sowieso frei verkäuflich in Apotheken gibt und die (auch) in Gr hergestellt werden? Klär mich auf!

Ulli
25.November.2016, 12:45
Ich gebe Krassi recht, dass man seine benötigten Medikamente besser von zu Hause mitbringt.

Ja, Tomnett, der Medikamentenmangel bezieht sich vor allem auf die Krankenhäuser und auf die Menschen, die nicht versichert sind.
Aber da rund 1/3 der griechischen Bevölkerung nicht mehr krankenversichert sind, kann es schon schnell passieren, dass man allgemein wird ...

Aber auch bei den frei verkäuflichen Medikamenten kann es durchaus mal unvorhergesehene Engpässe geben, bzw. Medikamente müssen vielleicht erst aus Athen geordert werden.

Honigbaer
25.November.2016, 14:44
Ich glaub es ging hier ja nie so richtig um Medikamenten-Tourismus, was insofern ja dämlich wäre, wenn ich in D alles auf Rezept und somit günstiger bekomme (je nach Art der Versicherung) als ich sie in GR selber bezahlen müsste.
Das man Einheimischen etwas wegkaufen würde sehe ich wiederum nicht so, denn
a) gibt es mehr als ausreichend Apotheken in den größeren Orten/ Städten (und von denen reden wir hier hoffentlich, da ich mir irgendwie nicht vorstellen möchte, dass jemand in eine kleine Dorfapotheke einfällt und dort in Ermangelung sonstiger Geschäfte alles zusammenkauft) eine zu finden ist, in der es benötigtes Mittel gibt.
und b) ist eine Apotheke dann auch ein Geschäft in dem ich etwas käuflich erwerben kann und der Inhaber entsprechend nachbestellen kann/muss. Denn bei allem Verständnis für die Situation, wie auch Ulli sie angedeutet hat, so lebt der Apotheker in der Saison auch von Touristen, die Sonnencreme, Mittel gegen Sonnenbrand (nicht bei Engländern), Mückenstich, Sodbrennen etc und auch kosmetische Artikel bei ihm kaufen.

Aber nochmals, ich hoffe es geht hier um Ergänzung der Reiseapotheke, oder wenn einem mal ein benötigtes Medikament ausgegangen ist, bzw. nach einem Not- oder Unfall ein spezielles Mittel besorgen muss.
Was die Griechenlandhilfe derzeit dringend benötigt, könnt ihr hier sehen: http://griechenlandhilfe.at/images/projekte/dringend_benoetigtes_01.jpg
Schönes Wochenende
Gerd

schneemann
25.November.2016, 17:35
Aber nochmals, ich hoffe es geht hier um Ergänzung der Reiseapotheke, oder wenn einem mal ein benötigtes Medikament ausgegangen ist,
Gerd

Das habe ich in meiner Ausgangsfrage ja nun wirklich deutlich gesagt.

Im übrigen hatte ich in den zwei Apotheken, in denen ich nachgekauft habe (Igoumenitsa und Paleochora), nicht den Eindruck einer Mangelwirtschaft. Die Regale waren gut gefüllt und meine beiden Medikamente waren vorrätig und wurden mir ohne Rezept oder Nachfrage zu sehr günstigen Preisen verkauft.

Aber mal eine Nachfrage an die Experten:
Überall im Land sieht man diese "Health Center". Sind das kleine Krankenhäuser oder Arztpraxen oder was ist das?

Tom
25.November.2016, 20:06
Es handelt sich um medizienische Soforthilfeeinrichtungen, welche wie kleine Krankenhäuser agieren. Sie sind vor allem für schnelle Hilfe für den Bürger gedacht. Für die Röntgenaufnahme eines gebrochen Fusses zum Beispiel ist an dem Tag eventuell der Röntgenartzt nicht anwesend. Da ist das nächsgelegene Krankenhaus die bessere Adresse.
LG, Tom

Kretamum
26.November.2016, 13:38
So wie sich die Situation für die Griechenlandhilfe in den letzten vier Jahren darstellt, gibt es immer wieder massiven Mangel an bestimmten, zumeist hochpreisigen, Medikamenten. Die Ursache sehen die mit uns zusammenarbeitenden Organisationen vor Ort vor allem darin, dass die Krankenkassen (zB IKA) stark verschuldet bzw. teilweise sogar überschuldet sind. Dazu gibt es auch aktuelle Berichte aus den letzten zwei oder drei Monaten in den Medien. Viele Apotheker haben daher hohe Forderungen gegenüber den Krankenkassen, die nicht oder nur sehr schleppend beglichen werden. Das heißt zum einen, dass Medikamente nur noch gegen Barzahlung ausgegeben werden und andererseits, dass die Apotheken, nicht alle, aber viele, vor allem kleinere, auch nicht die nötige Liquidität haben, teure oder Spezialmedikamente einzukaufen oder gar größere Vorräte auf Lager zu halten.
Gleiches gilt im weitesten Sinne auch für den Staat, wie uns die öffentlichen Spitäler berichten. Nicht nur bei Medikamenten, sondern auch bei allen medizinischen Hilfsmaterialien.

Panaroma23
27.November.2016, 14:41
An der Stelle sind vielleicht einfach mal ein paar "Fach-Infos" hilfreich von jemandem vor Ort...

Die Medikamente in Griechenland sind deutlich billiger als in Deutschland. Sie werden meines Wissens nicht subventioniert. Im Rahmen der Krise hat der Staat per Gesetz die Preise gesenkt und eine Art Festpreissystem eingeführt, in erster Linie um das staatliche Gesundheitssystem und die Krankenhäuser zu entlasten, die ihre Schulden bei den Klinik-Apotheken nicht mehr bezahlen konnten und nicht nur deswegen in Schwierigkeiten sind wie Kretamum bereits erwähnt hat. Nebeneffekt ist, dass auch die einfachen Leute, von denen viele ihre Medikamente selbst bezahlen (müssen, da nicht versichert) und sich nicht verschreiben lassen (können). Medikamente, die aus dem Ausland eingeführt werden müssen sind in der Regel teurer, aber immer noch billiger als in Deutschland. Die Preisdiskrepanz zeigt lediglich wie unglaublich hoch die Gewinnspanne der deutschen Pharmaindustrie ist... die damit auch erfolgreich die entsprechende Lobby-Arbeit finanzieren kann, damit sich daran nichts ändert.
Die meisten Medikamente gehen hier auch ohne Rezept over the counter, leider auch die meisten Antibiotika. Ausgenommen sind Opiate, Psychopharmaka, also Suchtmittel und einige Antibiotika. Das hier Antibiotika von den Leuten viel zu viele genommen werden aber auch von den Ärzten verordnet werden ist ein sehr großes Problem. Die großen Krankenhäuser haben ein sehr großes Problem mit Keimen, bei denen keine Antibiotika wirken (MRSA, ESBL etc). Das haben wir in Deutschland aber auch, wobei dort auch das Problem mit daher kommt, dass wir dort die Antibiotika in den Fleischfabriken an die Tiere verfüttern.
Ja, Medikamentenengpässe gibt es, aber nicht dauerhaft und so dramatisch wie oben beschrieben. Iim Grunde ist das gesamte Angebot an Medikamenten verfügbar. Hatte gerade diesbezüglich die Situation, dass ein seltenes Krebsmedikament über Athen bestellt werden musste, weil es in Deutschland nicht mehr rechtzeitig vor Abreise nach Kreta angekommen war. Ging hier innerhalb von 4 Tagen, aber tatsächlich gegen Vorkasse! Preis in Deutschland 7.500 Euro. Preis hier 2.500 Euro!
Will sagen, ihr nehmt den Leuten hier nicht die Medikamente weg, solange ihr für den persönlichen Gebrauch und nicht einen Lastwagen voll kauft. Die meisten Medikamente werden hier unter Lizenz der großen Pharmariesen im Land hergestellt. Ihr unterstützt also eher noch die Arbeitsplätze hier, nicht nur die der Apotheken, die sich wie alle Selbstständigen freuen, wenn sie etwas verkaufen und nicht nur wegen der Festpreise und den Schulden vom öffentlichen Gesundheitssystem (IKA/EOPYY) oft am Existenzrand agieren sondern auch derjenigen, die in der Produktion arbeiten. Dies ist kein Aufruf, sich seine oder ihre Medikamente nicht aus Deutschland auf Rezept mitzunehmen, finde ich völlig in Ordnung, zumal es hier auch Medikamente gibt, die hier gar nicht von der Gesundheitsbehörde zugelassen sind wie zum Beispiel das Schmerzmittel Novalmin. Aber man muss auch keine Angst haben, dass man hier auf dem Trockenen sitzt. Wie sagen die Griechen... es gibt immer eine Lösung ;)

kiki
27.November.2016, 15:48
Danke für die beiden letzten informativen und aufschlussreichen Beiträge ,

Gruss Sabine