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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auf den Spuren von Karina Raeck



Kretamum
7.May.2006, 10:59
Schon vor meiner Abreise nach Kreta hatte mich das Andartis-Buch in seinen Bann gezogen. Besondere Pläne für meinen diesjährigen, relativ kurzen Kreta-Aufenthalt gab es keine – nur auf die Nida-Hochebene wollte ich unbedingt. Das Buch selbst war ein ideales Geschenk für zwei meiner kretischen Freunde. Gleich nach meiner Ankunft auf der Insel führte ich ein sehr erbauliches Gespräch mit Karina Raeck, aus dem eine tiefe Verbundenheit ihrerseits mit unserer Insel herauszuspüren war. Mit etlichen Ratschlägen Karina’s im Gepäck ging es am 1. Mai nach Iraklio, um in der kleinen Buchhandlung neben dem Löwenbrunnen, bei dem übrigens das Wasser wieder reichlich plätschert – noch nie habe ich ihn so beseelt gesehen –, den Andartis zu erstehen. Schon im Autobus nach Ano Asites ergab sich ein sehr interessantes Gespräch mit meinem Sitznachbarn, als ich im Buch blätterte. Er stellte sich als Verwandter von Katsouni Sbokos heraus, der wohl auch fleißig am Monument des Friedens mitgearbeitet hat.

Schon am ersten Abend, in meinem Lieblings-Kafenio in Asites, waren sowohl Karina als auch ihr Buch das Gesprächsthema. Die Dorfälteren, mit denen ich im Kreise um den bollernden, wohlige Wärme verbreitenden Kanonenofen saß, fanden so manch bekanntes Gesicht unter den Fotos, erzählten Geschichten aus alten Zeiten. Sogar das Schwalbenpärchen, das in der einen Ecke des Kafenio so wie jedes Jahr sein Nest gebaut hat, war andächtig am Lauschen.

Kretamum
7.May.2006, 11:03
Am vergangenen Mittwoch war es dann endlich so weit. Eine Flora-Cretica-Exkursion mit in-crete und seiner Frau sollte mich an das Ziel meiner Träume bringen. Im roten Jeep holten mich die beiden am Morgen aus Asites ab und auf ging’s, über Gazi hinauf in Richtung Anogia. Mit unzähligen Fotostopps natürlich, sobald die beiden mit geschultem Blumenblick ein verdächtiges Blatt oder Blümchen am Straßenrand entdeckten. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass sich die beiden irgendwie ein Blumen-Radar haben einbauen lassen. So arbeiteten wir uns immer mehr in Richtung Nida-Hochebene empor. Die Landschaft wurde zusehends rauer, zerklüftet mit interessant geschichteten Gesteinsformationen, so als hätten Riesen mit den Steinen gespielt, diese zerbrochen und dann wieder voller Phantasie zusammengesetzt. Petrus war uns wohl gesonnen und präsentierte uns nach einem Aufstieg im strahlenden Sonnenschein Wolkenschwaden, nebelverhangene Berge, von denen der gleißende, weiße Schnee noch seine Zungen in Talrichtung streckte, Nebelfetzen, blauen Himmel und später wiederum hellsten Sonnenschein. Mikroskopisch kleine Vergissmeinnicht zeigte mir Julia oberhalb der verlassenen, dem totalen Verfall preisgegebenen Skistation. Vereinzelte Liftpfeiler lassen die Streckenführung erkennen ... vor meinem geistigen Auge sah ich dann kühne Abfahrer sich den Berghang herabstürzen ... bis mich ein Jubelschrei aus den Gedanken riss, Tom und Julia hatten ein seltenes Pflänzchen entdeckt.

Kretamum
7.May.2006, 11:05
Dann war es so weit, wir fuhren auf den Talboden der Nida-Hochebene zu ... saftig grüne Wiesen, so weit das Auge reicht und Schafe, Schafe und nochmals Schafe, so viele Tiere auf einen Haufen hatte ich nicht einmal in Schottland gesehen. Stelis Stavrakakis, den ich gerade Askolimbros (Scolymus hispanicus) putzend in seiner Taverna vorfand, zeigte mir mit einem „apenandi pou einai ta prowata“ und einer weit ausholenden Handbewegung auf die gegenüberliegende Seite der Hochebene den ungefähren Weg zum Andartis.

Wir machten uns jedoch zuerst noch auf den Weg zur Ideon Andron-Höhle, vor deren Eingang noch ausreichend Schnee zu finden war. Bevor Tom und Julia beglückt einer ganz besonderen, seltenen Pflanze neben dem Höheneingang nachkletterten, spielte ich noch Tschu-Tschu-Lokomotive auf den Bahngleisen vor der Höhle, ehe ich mich dann dem stillen Zauber dieses Ortes hingab. Auf einer kleinen Anhöhe neben dem Höhlenschlund, mit einer phantastischen Aussicht auf die Hochebene ließ ich mir Karinas Erzählungen durch den Kopf gehen und verstand auf einmal, warum sie gerade diesen Ort, die Nida-Hochebene, für ihr Kunstwerk gewählt hatte. Ich konnte mich diesen intensiven Empfindungen so richtig hingeben und es gelang mir, sehr rasch den tiefen Zustand totaler innerer Ruhe zu erreichen – das ist etwas, das mir trotz meines ständig praktizierten autogenen Trainings in dieser absoluten Versenkung nur sehr selten gelingt (abgesehen übrigens von Paliani, dort funktioniert das auch). Ich habe also für mich einen dritten magischen Punkt auf Kreta gefunden, meine beiden rechten Winkel, eine Stelle am Strand von Malia, an dem die Wellen eben im rechten Winkel aufeinander treffen und ein Felsensitzplatz an der Schluchtwand von Agios Antonios in Ano Asites, haben also eine wunderbare Ergänzung bekommen.

Derart geistig erfrischt hatte ich dann auch ein tolles Blumen-Erfolgserlebnis, ich fand meinen ersten eigenen Aron-Stab. Könnte durchaus sein, wenn ich noch ein bisserl übe, dass mich Tom und Julia als Flower-Scout anstellen, nicht wahr? :grin: :ANGEL:

Kretamum
7.May.2006, 11:07
Unter Toms Führung kletterte dann unser Jeep den Pfad wieder hinunter zu den grünen Weiden. Wir richteten uns also gegen „apenandi“ zu den Schafherden, dort wo das Steinmonument zu finden sein sollte. Aber wo kamen auf einmal diese vielen Schafherden her, wir waren doch schon gegenüber, eine Hügelflanke noch, einmal um die Kurve, dort muss er dann aber kommen, der Friedensengel, jetzt, jetzt .... ein Hirte wies uns dann Weg und endlich waren wir am Ziel angelangt.

Na to, o Antartis!! Mächtig ausgebreitet liegt er da, an der Flanke eines Hügels, sanft bewachsen an so mancher Stelle, da und dort wild überwuchert, die Natur hat Karinas Werk vollendet, eine Symphonie des Friedens und der Eintracht, Mensch und Natur in Harmonie. Nach einer Umrundung des Kunstwerkes kletterte ich den Hügel empor und betrachtete dann das Mahnmal in seiner imposanten Größe, überwältigt von Ergriffenheit und Andacht.

Karina, das war er jetzt, der versprochene Bericht. Es würde mich übrigens riesig freuen, wenn es mit unserem geplanten Septembertreffen klappen würde. In Ano Asites sind Sie jedenfalls jederzeit herzlich willkommen.

Ganz besonders liebe Grüße soll ich Ihnen von zweien Ihrer alten Freunde bestellen, dem netten Hirten, der uns den Weg gewiesen hat (siehe Foto, seinen Namen habe ich leider vergessen) und von Stelis Stavrakakis, der uns zum krönenden Abschluss dieses Tages mit einem köstlichen Omelette „me ola“ und einem Skolimos-Salat verwöhnt hat.

P.S.: Karina, meine "Louisa" (ein Kräutertee zum Entwässern, gut für Frauen) habe ich gestern noch am Markt in Iraklio gefunden, gerade eben duftet eine Tasse davon vor meiner Nase - danke für den Tipp!

Und in Kamilari war ich natürlich auch, Vangelis Xenakis hat mich gebeten, Ihnen die allerbesten Grüße zu schicken www.southerncrete.gr/plakalono

Marga
7.May.2006, 13:08
Reinhilde mou,

...jetzt weine ich .......ein wunderschöner Bericht :Knuddel: :Knuddel: Danke!

Marga

in-crete
7.May.2006, 18:15
:) und damit auch das erste Bild auf dem Forum vom in-crete in voller Aktion...

Henry
7.May.2006, 18:34
Grüß Dich, Reinhilde.
Ein schöner, ein kurzweiliger Bericht aus einer Zeit Deiner Kreta-Reise. :)

Rena
8.May.2006, 07:46
Guten Morgen Reinhilde,

ein sehr schöner, anschaulicher Bericht. So hat das mit der Kontaktaufnahme zu Karina Raeck also geklappt. Ihre Arbeit, die sie dort geleistet hat, ist bewunderns- und anerkennenswert. Wir würden sie gerne einmal kennenlernen.

Leider haben wir vor zwei Jahren, als wir auf der Nida waren, ihren Andartis nicht erkennen können. Wahrscheinlich hatten wir den falschen Standort gewählt. Werden es in diesem Jahr auf jeden Fall noch einmal versuchen. Wir sind Anfang September auf Kreta. Vielleicht klappt es ja mit einem Treffen dort oben.

Gruß, Rena

Denis
9.May.2006, 00:34
Hallo Reinhilde,

ein schöner Tourenbericht ! Falls jemand die Stelle nicht findet, ist es übrigens hilfreich anwesende Schäfer zu fragen. :jo: Uns ging es auch so.

Für Interessierte hier (http://www.operation-merkur.de/Seiten/Andartis%20-%20Nida%20Hochebene.htm) noch ein paar größere Fotos.

Denis

joe
9.May.2006, 07:25
In meinem Bericht (http://www.freepler.de/text_78314187_72924755_49925691_deutsch.html) von 2005 habe ich zur Orientierung und Auffindung des Monuments geschrieben:

Ausgangspunkt sollte der Parkplatz bei der
Taverne sein. Von dort aus in Richtung auf die gegenüberliegenden Berge laufen, zugleich aber auch die
Höhle, wenn sie sichtbar ist, im Blick behalten und auf der Linie weitergehen, die Höhle und Taverne ver-
bindet. In der Verlängerung führt dieser Weg zum Kunstwerk. Anders ausgedrückt: Höhle, Taverne und
das Kunstwerk liegen in etwa auf einer Linie. Wenn man es geschafft hat und dann auf die Berghöhe steigt,
ist die Figur leichter zu erkennen und die Verbindung zur Höhle, direkt über der Taverne, ebenfalls.

Reinhilde + Denis, vielen Dank für die neuen Infos/Fotos. Ich habe dazu entspr. Links gesetzt.
Die Nida-Ebene ist immer eine Tagesreise wert, zu jeder Jahreszeit!
Jetzt bin ich mal gespannt, was die (Renn)-Radler darüber zu berichten haben ...

Ulrich
18.May.2006, 10:35
Es gibt ja keine Zufälle im Leben ...
Heute war das Andartis-Buch in der Post, mit Widmung von Karine Raeck und einem aktuellen Foto, wie das Monument jetzt aussieht.
Morgen um 6 Uhr hebt mein Flieger nach Kreta ab und ich habe heute noch einen Tag um im Buch zu schmökern. Ein erstes Durchblättern hat mich mehr als gespannt gemacht.
Ich denke, ich sollte etwas Zeit einplanen und einen Ausflug auf die Nida-Hochebene machen...

Bis zum 12 Juni. Ich werde Fotos mitbringen und berichten, wie es mir ergangen ist.

Grüße Ulrich

hermann
18.May.2006, 15:26
Viel Vergnügen und eine schöne Zeit ! Kalo taxidi !

hermann

kritikati
18.May.2006, 16:07
hallo ulrich,

auch von mir noch mal eine wunderschöne reise, hoffentlich klappt´s mit gavdos... und grüß paleochora und anidri von mir...

herzliche grüße
katharina

Kretamum
25.May.2006, 21:24
Hallo Rena,

endlich komme ich dazu - nachdem ich einen Ausdruck für Karina hergestellt habe, die derzeit leider nicht ins Internet gelangt - Dir zu antworten.

Zwischen Karina und mir ist vorläufig ein Treffen im September (in Anogia und auf der Nida) angedacht. Ich bin ab 15.9. auf der Insel - sobald wir einen Termin fixiert haben, lass ich Euch das wissen, vielleicht können wir uns ja alle "unter einen Hut" bringen.

Rena
26.May.2006, 07:34
Guten Morgen Reinhilde,

schade, wir sind nur bis zum 11. September auf Kreta. Das klappt dann also nicht mit einem Treffen. Weißt Du, ab wann Karina Raeck auf Kreta ist?

Übrigens, mit Ausstellung meines Mannes in Wien, von der ich Dir vor längerer Zeit einmal schrieb, wird es wohl 2008 was werden. Ja ja, die Galeristen planen lange im voraus.

Gruß, Rena

Jürgen
27.May.2006, 14:35
Weißt Du, ab wann Karina Raeck auf Kreta ist?

Nach meinem Stand ist sie seit dem 21. Mai in D und will ab dem 21. Juni auf Kreta sein. Oder habe ich die beiden Termine vertauscht.... Nene, so war ihre Planung

Kretamum
27.May.2006, 15:27
Hallo Jürgen und Rena!

Karina hat mir vorige Woche erzählt, dass sich ihre Pläne zeitlich geändert haben - sie wird wahrscheinlich erst ab etwa 10. Juni in Deutschland sein. Und vermutlich dann auch im Herbst auf Kreta. Diese Auskunft ist allerdings schon wieder eine Woche alt ... :)

@Rena: wenn mich nicht alles täuscht, liegt mein neues Büro ganz in der Nähe der besagten Galerie :jo:

Marga
28.May.2006, 12:09
...ich weiss jetzt nicht, ob ich hier veröffentl. darf ( Karina?), wann Karina wo ist - aber geplant ist, dass sie erst wieder Anfang August in GR ist.

... fragt doch mal beim ihr nach ... noch müsste sie in GR erreichbar sein.
lg
M.

Henry
28.May.2006, 13:18
Ihr seid alle so begeistert von Karina Raeck, ist sie denn wirklich eine so interessante Frau?

Ich kenne sie nicht, bin an sich nur neugierig und möchte gern wissen, warum Ihr so begeistert von dieser Künstlerin seid. :)

Jürgen
28.May.2006, 13:48
@Henry
also, ihr Buch und ihr Kunstwerk sind schon mal ne Wucht, wirklich toll. Auch die Idee dazu, wirklich!:jo: :)

Menschlich kenne ich sie bisher nur vom Telefon, ich hoffe, daß sich das bald ändert.
Menschlich gesehen ist sie wirklich ein toller Mensch, der zumiondest meiner Generation eine ganze Menge zu erzählen hat und erzählen kann. Wenn ich mit ihr telefoniere, finden wir immer kein Ende, es ist so wirklich spannend, was Karina so zu erzählen hat. Schade, daß sie keine Computer mag, sonst könnte man via Skype kostengünstiger telefonieren.
Auf jeden Fall lohnt es sich, die Frau kennen zu lernen und ich bin echt froh, daß ich mit ihr in Kontakt gekommen bin

Henry
28.May.2006, 14:27
Jürgen, dann bedanke ich mich erst einmal bei Dir für die aufschlussreiche Schilderung Karina Raeck'.

Vielleicht ergibt sich ja auch für mich einmal die Möglichkeit, diese Frau kennenzulernen. :)

Marga
28.May.2006, 19:33
Hallo Henry,

unter Anderem auch wegen ihrer schönen Postkarten-Aufnahmen von der Nida.... habe Dir eben ein pm geschrieben.

:smiley5: Marga

Rena
29.May.2006, 12:59
Hallo Henry,

da ich ja auch zu Leuten gehöre, die Karina Raeck gerne kennen lernen würden, hier meine Stellungnahme:

Mich interessieren alle Künstlerinnen/Künstler, die in unserer heutigen - manchmal so beliebigen - Zeit noch etwas zu sagen haben. Die sich nicht am Kunstmarkt orientieren, sondern Stellung nehmen zu politischen, gesellschaftlichen Fragen. Die erinnern wollen, wachhalten, mit ihren Mitteln aufmerksam machen wollen auf Mißstände usw.
Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich seit über 30 Jahren mit so einem Künstler verheiratet bin. Der dazu auch immer wieder den Kontakt zu Kolleginnen/Kollegen sucht, um mit ihnen zusammen zu arbeiten, Projekte zu realisieren.

Gruß, Rena

Kretamum
29.May.2006, 22:59
Ich habe Karina heute am Telefon von Eurem großen Interesse an einem Treffen berichtet. Sie läßt Euch alle grüßen und hat gemeint, uns in der ersten Augustwoche Bescheid zu geben, wann sie definitiv auf Kreta sein wird. Ein Treffen mit Forumsmitgliedern würde auch ihr viel Spass bereiten, wir haben schon ein kleines bißchen von einem Grillfest auf der Nida geträumt :)

Wolfgang
29.May.2006, 23:01
Wer Google Earth installiert hat, kann das Monument da als Sat-Bild finden:
http://www.wkistler.de/space/Nida_Andartis.kmz

Wenn man im Google die Entfernung erhöht und das entsprechende Bild der Nida-Ebene ausdruckt (Taverne, Wege und Pfade sind gut zu erkennen), läßt sich mit dieser Vorlage der Ort leicht finden.

Für diejenigen, die ein GPS-Gerät haben, die exakte Position ist:
Nord 35° 12' 14,35'' Ost 24° 50' 43,0'' (Datum: WGS84)

Denis
30.May.2006, 04:57
Ein Treffen mit Forumsmitgliedern würde auch ihr viel Spass bereiten, wir haben schon ein kleines bißchen von einem Grillfest auf der Nida geträumt :)

Das könnte richtig fein werden, nicht nur weil das Wetter dann besser ist und man sich nicht nur Zeitweise sieht wie im April :icon_lol: .
Das Treffen sollte nur nicht am 30.09. statt finden, da ist nämlich Matala-Party :smiley5: .
Aber wie Jürgen schon richtig schrieb, "es lohnt sich die Frau kennenzulernen".

Denis

deja
30.May.2006, 23:09
Ist ja toll, Wolfgang, ein Kunstwerk, daß vom Satellit aus zu sehen ist!
Reinhilde, Du solltest das der Künstlerin erzählen.
(Wobei eigentlich - mein Badezimmerfenster ist auch zu sehen ...)

An einem Treffen mit Karina Raeck wär ich auch sehr interessiert. Ich finde ihr Buch hochinteressant und gut gemacht und recherchiert. Am besten Ende September, erste Oktoberwoche.

Kretamum
31.May.2006, 06:11
Hallo Annette,

Ich habe Karina gestern, weil sie noch immer keinen Internet-Zugang hat, einen Farbausdruck des gesamten Beitrags und aller Fotos versprochen, natürlich werde ich ihr auch das "Himmelsbild" mitschicken.

@Wolfgang,
ich hatte versucht, das Homo Sapiens Museum über google earth zu finden, ist mir auch gelungen, allerdings ziemlich verschwommen? Kann es sein, dass ich da was falsch gemacht habe? Für Anregungen wäre ich dankbar.

Insel
31.May.2006, 21:07
Wer Google Earth installiert hat, kann das Monument da als Sat-Bild finden:http://www.wkistler.de/space/Nida_Andartis.kmz
Wenn man im Google die Entfernung erhöht und das entsprechende Bild der Nida-Ebene ausdruckt (Taverne, Wege und Pfade sind gut zu erkennen), läßt sich mit dieser Vorlage der Ort leicht finden.

Hallo Wolfgang, damits mir die Laune nicht noch mehr verhagelt (es ist nur noch affenkalt!!:fluch: ), könntest Du das Bild bitte hier einstellen??? Google Earth ist zwar installiert und geht auch auf, das ist aber auch alles. Mein Rechner ist doch so schwach auf der Brust. Vielen lieben Dank :Knuddel:

Denis
31.May.2006, 23:51
Zwei Ansichten, leider geht es hier nicht größer. Das Original gibt es hier :

Nida-Andartis (http://www.operation-merkur.de/Bilder/Nida-Andartis.jpg)

Und ein wenig Hilfe beim suchen :
Nida Hochebene (http://www.operation-merkur.de/Bilder/Nida%20Hochebene.jpg)



Denis

Insel
1.June.2006, 16:25
Hocherfreute Dankesgrüße lieber Denis:jo: Ohne das Forum und die Unterstützung wäre ich ja glatt schon zum Eiszapfen geworden:cool:
Danke nochmal:Knuddel:

Mariou
17.September.2014, 21:42
Hallo Reinhilde,
ich habe Deine Berichte zufällig gefunden - und zwar, als ich nach Karina Raeck suchte. Nun weiß ich natürlich nicht, ob du noch im Kreta-Forum bist und meine Frage liest? Immerhin sind diese Berichte aus dem Jahr 2006!
Falls doch: Meine sehr, sehr gute und langjährige Freundin, die ich auf Kreta kennenlernte, die aber jetzt wieder in Deutschland lebt hat mich gebeten, diese Karina Raeck zu finden. Sie hatten damals einen sehr, sehr guten Kontakt und meine Freundin war sehr beeindruckt von ihr! Sie soll in Berlin (oder Umgebung) leben? Weißt Du evtl. mehr?
Bitte antworte doch schnellst möglich, mußt ja nicht gleich die Adresse von Frau Raeck dazu schreiben, wenn sie es nicht wünscht?
Vielen Dank im voraus und liebe Grüße
Monika

Kithira
17.September.2014, 22:09
Das hier kennst du?: http://kuenstlerhaus19.de/die-kuenstler/karina-raeck.html
Mit Telefonnummer.

Kretamum
18.September.2014, 10:19
Hallo Mariou, versuch bitte zuerst dein Glück unter der Berliner Nummer. Wenn das nichts bringt, schicke mir bitte eine PN, dann frage ich bei Karina nach, ob ich ihre griechische Mobilnummer an dich weitergeben kann.

Mariou
25.September.2014, 14:24
Hallo Reinhilde,

nun habe ich mit meiner Freundin gesprochen. Sie bat mich ihre Telefonnummer an Frau Raeck weiterzugeben: 06321/4892021, es handelt sich dabei um Margarita Bauer. Vielleicht erinnert sich Frau Raeck an sie? Die Telefonnummer vom Künstlerhaus Schlachtensee habe ich an Frau Bauer gegeben.
Nun können wir nur noch hoffen, daß die beiden zueinander finden?
Vielen, vielen Dank für die Hilfe und ganz liebe Grüße
von Monika (die sich auf Kreta seit vielen Jahren zu Hause fühlt!)

kokkinos vrachos
4.July.2016, 10:24
Zum 25-jährigen Gedenken* hat Karin Raeck gemeinsam mit dem Verlag Dr. Thomas Balisier das lange vergriffene Buch Andartis - Monument für den Frieden Krieg - Widerstand - Versöhnungneu neu auflegen lassen.

*Andartis - Monument für den Frieden ist der Name einer Landschaftsskulptur, die als Mahnung zum Frieden am 23. Juni 1991 auf der Nida-Hochebene an der Nordseite des Psiloritis eingeweiht wurde. Die Zerstörung des Dorfes Anogia am 13. August 1944 durch deutsche Truppen war der äußere Anlass zur Errichtung des Denkmals an dieser Stelle.

http://www.kreta-buch.de/webseite/de/andartis---monument-fuumlr-den-frieden,269_1_0_82.5,1%26artikel%3D51

http://radio-kreta.de/buchtipp-andartis-von-karina-raeck/

www.kreta-umweltforum.de/Merkblaetter/368-12.pdf

http://www.matala-kreta.de/html%20Seiten/Opertion%20Merkur/Operation%20Merkur.htm

Das Buch ist absolut empfehlenswert.

vg, kv

kokkinos vrachos
13.November.2016, 09:45
Kalimera, möchte auf folgende Veranstaltung am 18.11. in Berlin hinweisen. vg, kv

Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung:
Zeit des Schreckens – Kriegsverbrechen der Wehrmacht auf Kreta
Dokumentarfilm „Andartis – Partisan des Friedens“
Monument der Künstlerin Karina Raeck

"„Andartis – so heißt das Gedenkzeichen, das die Berliner Künstlerin Karina Raeck im Ida-Gebirge zur Erinnerung an den kretischen Widerstandskampf gegen die deutsche Besatzung während des 2. Weltkrieges errichtete. Zwischen 1988 und 1991 baute sie in enger Zusammenarbeit mit den Bewohnern von Anogia aus etwa 5000 Felssteinen eine sich in die Ebene erstreckende menschliche Gestalt. Diese Landschaftsskulptur – der Partisan des Friedens – wurde als Symbol deutsch-griechischer Versöhnung unter Beteiligung der kretischen Bevölkerung am 23. Juni 1991 auf der Nida-Hochebene feierlich eingeweiht.“"
[Aus: Karina Raeck (Hg.), Andartis – Monument für den Frieden, Verlag Dr. Thomas Balistier]

Wir zeigen den SFB-Dokumentarfilm von Klaus Salge und Sakis Maniatis:
„Andartis – Monument für den Frieden“.

Anschließend spricht Frau Prof. Dr. Stefanie Endlich.
Die Künstlerin Karina Raeck ist anwesend.

Es laden ein:
Initiative Deutschlands unbeglichene Schuld(en)
Berliner Gesellschaft für Faschismus- und Weltkriegsforschung e.V.
Werketage e.V.

http://www.mediengalerie.org/veranstaltungen.html

kokkinos vrachos
19.November.2016, 12:29
Kalimera, möchte kurz von der gestrigen Veranstaltung in Berlin berichten. Ich schätze 50-60 Besucher sind zu der Veranstaltung gekommen.

Der SFB-Dokumentarfilm „Andartis – Monument für den Frieden“ von Klaus Salge und Sakis Maniatis hat mich sehr tief beeindruckt.

Der Film hat genau das gezeigt, was ich mit Kreta verbinde und Liebe, die rauhe Landschaft, die Mitatos, dazu die Musik von Psarantonis, die einfachen alten Häuser von Anogia, der Stolz in den Gesichtern der Alten und die klaren Gedanken der Menschen von Anogia.

Obwohl ich noch vor ein paar Stunden auf Kreta gewesen bin, habe ich bei dem Film eine große Sehnsucht nach Kreta gespürt, ebenso eine unglaubliche tiefe Verbundenheit mit Kreta und den Andarten festgestellt.

Über das Dorf Anogia mit seinen 500-600 Jahren alten Sitten und patriarchalischen Strukturen erfährt man einiges.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, schaut euch unbedingt den Film an.

Viele bekannte Kreta-Freunde getroffen, mit einigen neuen Kreta-Freunden und mit der liebenswürdigen Künstlerin Karina Raeck ins Gespräch gekommen.
Auch die Ausstellung Zeit des Schreckens – Kriegsverbrechen der Wehrmacht auf Kreta, die noch bis zum 16. Dezember in Berlin zu sehen ist, ist den Veranstaltern sehr gelungen. Leider gibt es kein Begleitheft zu der Ausstellung.

Ein rund um schöner Abend.

Am Freitag, 09. Dezember um 19 Uhr findet eine weitere Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung statt.
Verbrechen der Wehrmacht auf Kreta und die ungebrochene Traditionspflege der Gebirgsjägerkameradschaften.

http://www.mediengalerie.org/veranstaltungen.html

wünsche ein schönes Wochenende, kv

Ulla
6.August.2020, 22:25
https://www.youtube.com/watch?v=TZRTx8G7wgc&feature=share&fbclid=IwAR1CkI7Thsf4IfiQaFen_bIO4HAqWwanrP9LJOYMc Q0uSRgxmH5ZdTbbLcw

Vor Ort kann man heute kaum noch den Engel erkennen. Aber so, super mit einer Drohne ... obwohl ich kein Fan dieser Dinger bin ;)

Text-Video: Nikos Sarantos → Der "Rebell des Friedens" der steinerne Engel nur von oben gesehen
In einem vielen Menschen unbekannten, schrulligen und beeindruckenden Denkmal mit einer schweren Geschichte werde ich Sie heute durch meine Drohne und die Stimme von Nikos Xylouris führen.
Wenn wir die Psiloritis auf etwa 1450 Metern Höhe besteigen, sehen wir das Plateau von Nida mit der Ideon-Höhle, der Höhle des Zeus.
Stein, Berg, Kämme ... Ein Ort von wilder Schönheit, der auf unerklärliche Weise Ihre Seele mit Wärme erfüllt, Sie umarmt und Sie eins damit macht.
Dort versteckten sich Guerilla-Widerstandsgruppen und Bewohner der umliegenden Dörfer und operierten gegen die deutschen Besatzungstruppen.Jeder Stein der Psiloritis hat eine blutbefleckte Geschichte, die vom heldenhaften Widerstand der Bewohner der umliegenden Dörfer und den Gräueltaten der Nazideutschen erzählt wird. Mit Hinrichtungen, Folterungen und dem Martyrium Holocaust von Anogia.
Die Menschen in Anogia waren diejenigen, die der deutschen Bildhauerin Karina Reck geholfen haben, als sie Ende der 1980er Jahre das Bedürfnis verspürte, sich symbolisch für ihre Landsleute zu entschuldigen und den "Friedensrebellen" zu schaffen. Ein Denkmal für den Frieden zwischen den Völkern und gleichzeitig eine Hommage an den ungehorsamen kretischen Widerstand.
Der "Rebell des Friedens" hat die Form eines geflügelten Engels, der auf dem Boden liegt. Ein Teil des linken Fußes und Armes befindet sich im Boden und symbolisiert die Verbindung mit der Erde. Seine Form ist aus der gleichen Höhe am Boden nur von oben sichtbar. Dies verleiht ihm eine besondere Einzigartigkeit als Skulptur, die nur von der Luft in senkrechter Höhe oder von einem Satelliten richtig unterschieden werden kann. Es ist 30 Meter lang und 10 Meter breit und das zweite, aber ebenso wichtige Element, das das Denkmal noch wichtiger macht, ist, dass es aus Steinen besteht, die von den Einheimischen auf dem Nida-Plateau platziert wurden, damit deutsche Kampfflugzeuge nicht landen konnten.
Der Bau wurde 1990 abgeschlossen und die Kosten wurden vom deutschen Tourismusministerium übernommen. Karina, die einige Jahre in Anogia lebte und heute als Kreterin gilt, hatte von Anfang an erklärt, dass "kein einziger Drachme von einem Griechen für dieses Projekt vergeben wird, weil jedes Zeichen meiner Landsleute ein Stein der Vergessenheit und Entschuldigung sein wird, der die Größe der Gemeinschaft ermöglicht und Frieden. "
Wenn Sie das Denkmal besuchen möchten, befindet es sich am östlichen Ende des Nida-Plateaus in "Gria Aloutsa" und Sie können daran vorbeikommen, ohne es zu erkennen. Es wird wie ein Steinhaufen aussehen. Sie können sich nur durch Klettern auf den umliegenden Hügeln in einem Winkel ein Bild von seiner Form machen.

kiki
7.August.2020, 18:55
Danke Ulla , ein beeindruckendes Video mit dem traurig-schönen Lied von Xylouris .

Inke
7.August.2020, 22:25
Dieser Engel ist sehr beeindruckend. Wir waren schon ein paar Mal dort, aber ich habe wahrscheinlich nur Steine gesehen. Aber da wird nochmal deutlich, wie wichtig der Blickwinkel ist.

Gwg_49
8.August.2020, 09:33
Hier ist der Engel.
https://www.google.com/maps/@35.2039977,24.8454389,52m/data=!3m1!1e3

Geli
9.August.2020, 10:41
Danke fürs Video. Und danke vor allem Karin Raeck