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teuchi1
25.October.2007, 22:08
Kreta 2007

04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4


Reisebericht von Klaus Teuchert


Teil 1


Vom 04. April bis 06. Mai 2007 reise ich mit Mietzi auf die griechische Insel Kreta, wir wollen die letzten 540 km des insgesamt 10.450 km langen Europäischen Fernwanderweges E 4 wandern, der von Gibraltar über die Pyrenäen, die Alpen, den Balaton und die Peloponnes nach Kreta führt und dort endet. Wir nehmen uns gut vier Wochen Zeit dafür.

04. 04. Wir fahren mit dem Zug von Chemnitz nach Freising und von dort mit dem Bus zum Flughafen München. Mit der Aegean Airlines fliegen wir in 3 Std. in den Hauptort Kretas, nach Heraklion oder Iraklion, die Schreibweise der Ortsnamen ist oft unterschiedlich. Uhr eine Stunde vor stellen. Wir steigen kurz nach Sonnenuntergang aus dem Flugzeug, kaufen uns ein Ticket und fahren mit dem Stadtbus zum Busbahnhof A am Fährhafen. Da wir keine Lust haben, erst lange zu suchen, nehmen wir das Angebot der Dame an der Rezeption des am Hafen liegenden Hotel Kris an, für 35 € die Nacht (normal 55 €) im Doppelzimmer zu verbringen, es ist alles etwas spartanisch und abgewirtschaftet, das Fenster führt in einen Abzugsschacht, da wir aber früh gleich weiter wollen, kein Problem. Eine kleine Runde laufen wir in der Umgebung, in den Kirchen ist kurz vor Ostern eine Menge los. Ich koste das erste kretische Bier, Amstel, es schmeckt.

05. 04. Nachdem wir den leisen Wecker meiner Höhenmesseruhr überhört haben, geht alles sehr schnell: 7 Uhr 10 aufstehen, 7 Uhr 20 das Hotel verlassen, 7 Uhr 30 fährt der Bus ab, in 3 Std. über Rethimno nach Chania. Wir sehen erstmals die kretische Landschaft, die Levka Ori, die Weißen Berge sind von einer dicken weißen Schneedecke überzogen, was uns schon ein bischen nachdenklich macht, wir hätten uns im Nachhinein mehr davon abschrecken lassen müssen – doch davon später. In Chania frühstücken wir, kosten den leckeren Neskafe mit der cremigen Milchhaube. Wir laufen zum Hafen, sehr schön alles, wir sind das erste Mal in Griechenland, es gibt überall kleinere Hotels und Rent Rooms, also Zimmervermietungen, sowie viele Kafenios, Restaurants und Tavernen, auch einige Touristen sind schon da. 12 Uhr fahren wir weiter mit dem Bus ganz in den Westen Kretas, nach Kissamos Kastelli in 1,5 Std. Der Campingplatz liegt 5 min. vom Zentrum entfernt, öffnet ab Mai, wir dürfen trotzdem zum Vorzugspreis von 10 € zelten, der freundliche Chef entschuldigt sich, dass die Dusche noch geschlossen ist, waschen kann man sich ja auch am Waschbecken vor der Toilette. Wir laufen an den Strand, ich springe ins Meer, 15 Grad warm zum Anbaden geht doch. Dann laufen wir an den eigentlichen Ausgangspunkt des E 4, nach Trahilos zum großen Fährhafen, im dortigen Fischrestaurant bestellen wir eine Fischplatte, meist kleine Fische, es gibt kaum noch große in den Gewässern um Kreta. Hier koste ich das Mythos-Bier, Amstel schmeckt besser. Auf dem Weg liegt der kleinere Hafen von Kissamos, sowie eine in die Felsen gebaute Kapelle, wir schauen uns den Ort und den Strand mit den Tavernen an, die meisten sind geschlossen oder werden gerade mit leichten baulichen Veränderungen versehen. Nachts Nieselregen.

06. 04. Karfreitag. Es ist bewölkt, aber ohne Regen. Heute beginnen wir mit der ersten richtigen Tour unser 24-tägigen Wander-Etappen. Es geht auf kleineren Asphaltstraßen langsam hoch in die Berge, Ziel ist Sfinari nach 23 km. Später können wir die km-Angaben meist nicht dokumentieren, da es viel in den Bergen auf und ab geht und in dem von uns benutzten Stein-Wanderführer auch keine Angaben dazu sind. An unsere ca. 18 kg schweren Rucksäcke, sowie meine 1,6 kg „leichte“ Kamera gewöhnen wir uns nur sehr langsam. Wir erreichen Polyrinia mit einem alten Friedhof der Dorer, machen unsere erste Wanderpause im Hof einer ehemaligen Schule, wir haben uns mit dem gutschmeckenden Wasser, dass man überall unbedenklich aus Quellen und Wasserhähnen trinken kann, Weißbrot, Käse (meist Graviera, gut gereift aus Schafs- und Ziegenmilch), Wurst und süßen Sachen eingedeckt. Durch alte Olivenhaine mit unter den Bäumen ausgelegten schwarzen und orangen Netzen zum Auffangen der Oliven laufen wir durch Galouvas und Zachariana bis vor an die Hauptstraße bei Platanos. Weiter die endlos erscheinende breite Straße nach Sfinari, fast ohne Autoverkehr, uns glühen schon die Fußsohlen, die letzten 2 km nimmt uns ein Bauer in seinem Pickup-Toyota, die hier alle Einheimischen auf dem Land fahren, auf der Ladefläche mit bis kurz vor Sfinari. Vorher haben wir schon eine junge Frau, die uns mitnehmen wollte, ohne uns weiterfahren lassen. Wir laufen hinunter ans Meer, links an den noch geschlossenen Tavernen ist es erlaubt, in einer schönen Bucht zu zelten. Nach einem Bad am einsamen, etwas steinigen Strand, es gibt sogar eine Dusche, laufe ich nochmal hoch in den Ort einkaufen. Wir erleben einen schönen Sonnenuntergang über dem Meer.
1. Etappe : 23 km +580 m / -580 m in 8 Std. (Pause 1,5 Std.)

renagigi
25.October.2007, 22:47
Hallo teuchi1,

dein erster Beitrag hier, deshalb erstmal ein herzliches Willkommen. :)

Sehr interessant, bin schon gespannt auf weiteres.

Hast du noch mehr Fotos?

Ilona
25.October.2007, 23:08
Hallo Teuchi,

willkommen hier im Forum. Schön, dass Du hierher gefunden hast, mit Deinem tollen Bericht.

Liebe Grüße Ilona (auch von Frank der noch z. Zt. mit seiner Band probt)

teuchi1
25.October.2007, 23:11
Hallo Ilona und Frank!
Liebe Grüße von teuchi1 zurück.
Bin gerade noch am Bilder verkleinern,
da das hochladen sonst ewig dauert.
Tschüs teuchi1

Ulla
25.October.2007, 23:17
Hallo teuchi1 und ein herzliches Willkommen in unserer Runde Klaus :smiley5:

... ich bin gespannt auf Deinen weiteren Bericht - eine für mich bisher unbekannte Art Kreta zu erleben - durch's Erwandern - und das gleich bei der ersten Begegnung mit der INSEL - also Neuland für Euch.

Respekt .. :):)

Frank
26.October.2007, 05:01
Hallo teuchi1,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Kreta-Forum.

Wie schon von anderen erwähnt: Hut ab vor der Leistung, so eine Wanderung auf einer unbekannten Insel zu planen und durchzuziehen (zumal ja wohl auch die griechische Sprache als Extraschwierigkeit hinzukommt?). Und dann gleich mit dem ersten Beitrag in einem Forum so einen interessanten Reisebericht mit schönen Bildern (ich hoffe, es kommen noch einige) zu posten:
:respekt: :respekt: :respekt:

Frank

simon-1978
26.October.2007, 09:40
Hallo Teuchi,

super, dein erster Teil der Beschreibung. Ich freue mich schon auf den Rest!
Ich hoffe, du hast das mit GPS aufgezeichnet?!?

Gruß, Simon

Otto
26.October.2007, 15:45
Hallo,

schöner Bericht, Kreta ohne Wandern ist wie ein Ei ohne Salz....
Ich bin gespannt auf die nächsten Berichte.

Gruß Otto

Dicksaiter
26.October.2007, 19:00
Hi Teuchi,
na das wurde aber Zeit, hat ja lange genug gedauert! http://www.smilies-and-more.de/pics/smilies/wink/028.gif
Deinen Reisebericht habe ich ja schon vorm halben Jahr gelesen!
Aber schön dass du endlich hergefunden hast! Jetzt muß nur noch Witz mit hinzustoßen, überrede ihn mal!
Leider habe ich es noch gar nicht geschafft deinen Paddelbericht zu lesen.
Also mach mal schön weiter mit deinem Kreta-Bericht hier!
Zu eurer Party im Oktober konnten wir leider nicht kommen, mußte arbeiten. Wir hatten es aber ursprünglich ins Auge gefasst.

Grüße bitte Miezi und Witz und die restliche Rasselbande von mir!

Grüßchen, Frankus aus Leipzsch

stephan mausbach
27.October.2007, 18:34
Hallo Teuchi,

klasse erster Bericht über ein Thema, das mich brennend interessiert, da ich selbst gerade damit liebäugele, nochmal ein Stück E4 auf Kreta zu laufen.
Weiter so...:biggthump

Gruß,Stephan:nuts:

teuchi1
3.November.2007, 20:58
04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4


Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 2


07. 04. Wolkenlos und heiß. In Sfinari oben frühstücken wir in der deutsch beschilderten „Weinlaube“ von Stella & Antoni, unterwegs sehen wir steinalte dicke verdrehte Olivenbäume wie aus einem Märchen. Auf der Asphaltstraße laufen wir hoch in die Berge, um weit ausgeschnitte Täler in langen Serpentinen herum, über Ano Sfinari, erreichen Kambos. Um nicht weiter endlos auf den harten Straßen laufen zu müssen, probieren wir die Küstenvariante, es führt eine Schotterstraße hinunter ans Meer, wir versuchen etwas abzukürzen, was uns zweimal zum Ende einer grünen Sackgasse führt, in Zukunft wird uns das eine Lehre hier sein. Nach einem Bad im Meer laufen wir am Strand entlang bis zum kleinen Hafen und der Badebucht mit dem oberhalb gelegenen Hotel Agria Fisi. Von hier führt eine nagelneue, 12 bis 15 m breite Asphaltstraße ins Nichts, es gibt keine Häuser oder Dörfer, die an ihren Enden und Flanken liegen. Nach Erkundigungen erfahren wir, dass Kreta Geld von der EU bekommt und dieses auch verbauen muss, ob im Straßenausbau für winzige Dörfchen oder beim Ausbau winziger zu riesigen Häfen für kleine Fischerorte. Wir gelangen in den Ort Livadia, ruhen uns von der Hitze im Kafenio aus, zu unseren Getränken bekommen wir reichlich zu futtern und noch einen Rakí, den starken Tresterschnaps der Kreter, der aus den Resten der zur Weinherstellung zermatschten Weintrauben gebrannt wird. Die beiden freundlichen älteren Besitzer, Vater und Sohn warnen uns vor dem morgigen Küstenweg ab Elafonisi, die Hänge wären sehr geröllig, abgerutscht und der Weg schwierig zu finden, wir sollen oben über die Straßen gehen, wir werden sehen. Auf einer Staubpiste gehen wir in der Nähe des Meeresufers durch den verlassenen Ort Stomio, vorbei am Gipswerk und gelangen zum Kloster Chrisokalitissa, wo noch ein Mönch und eine Nonne, die aber miteinander verwandt sind, leben sollen. Zu Gesicht bekommen wir sie nicht. Ich erkunde die Umgebung zwecks Zeltplatz, entdecke einen schmalen Weg in eine kleine felsige Meeresbucht, wo wir direkt am Kloster unter einem Dornenbaum unser Domizil aufschlagen, Blick zum Meer. Es ist windig, ich spanne das Zelt zusätzlich ab. Einen km laufen wir zurück in den Ort zu einem Familienrestaurant mit drei Generationen, Chef ist der Opa, er kassiert auch das Geld. Als einzige Gäste lassen wir uns von den beiden Köchinnen verwöhnen mit griechischem Bauernsalat und Koteletts mit schönen handge-schnittenen Pommes. Im Fernsehen läuft ein Film über die Kreuzigung von Jesus, englisch, mit griechischen Untertiteln. Es dauert auch bei uns eine Weile, bis wir das griechische Alphabet entziffern können, was aber bei manchen Schildern unumgänglich ist.
2. Etappe : 31 km +685 m / -685 m in 9,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

08. 04. Ostersonntag. Wolkenlos. Auf der breiten, aber fast autofreien Straße laufen wir an den berühmten weißen Lagunenstrand mit dem türkisblauen Wasser von Elafonisi, wirklich eine Augenweide. Trotz Verbotsschilder stehen einige Zelte von Griechen am Strand, man erkennt diese immer an den dicken Jacken, die sie trotz frühsommerlicher Hitze meist noch alle anhaben. Das Baden ist wie an der Ostsee, breiter feinster weißer Sand. Wir sind fast die Einzigen hier, im Sommer soll das „etwas“ anders sein. Der Weiterweg führt uns am Strand über Steinfelder, an vielen Bäumen vorbei, mitunter stehen E 4-Schilder und Stangen, an denen man sich orientieren kann. Etwas Sucherei, aber wir finden immer den Weiterweg, gelangen an weitere einsame sandige Badebuchten mit Wasserzisternen. Später steigen wir durch ein kleines Tal 30 m hoch auf die Flanke des teilweise etwas rutschigen, aber gefahrlosen Geröllhanges, der Weg gut beschildert, erreichen die kleine weiße Kapelle Agia Ioannis. Wir steigen ab zu einer kleinen phantastischen Badebucht mit einem vom Meer getrennten Becken ohne Brandung, Mietzi ist so begeistert, dass sie auch in die Meeresfluten steigt, FKK ist hier kein Problem, ein weiteres einsames Pärchen liegt am anderen Ende der Bucht und sonnt sich nackt. Von einen Bergkamm aus sehen wir die vielen weißen Plastik-Tomaten-Zelte, die das ganze Tal ausfüllen, erreichen die Krios-Badebucht. Lernen Peter, einen Urlauber aus Deutschland kennen, der seit 35 Jahren nach Kreta kommt. Seine Tochter spielt in Chemnitz am Schauspielhaus meist Hauptrollen. Auf der langen Straße marschieren wir los, wollen über Gialos die 9 km nach Paleochora. Wir kosten die reifen köstlichen länglichen gelben Mispelfrüchte mit den dicken braunen Kernen, riechen den köstlichen Duft von Orangenblüten, die einträchtig am selben Baum mit reifen Orangen wachsen. Nach 2 km hält ein Kleinwagen neben uns, Peter, er will uns partout zum Camp Paleochora bringen. Was solls, wir quetschen unsere Rucksäcke in das Wägelchen und werden vom fröhlich plappernden Fahrer die restlichen 7 km nach Paleochora gefahren. In der Rezeption begrüßt uns Perso-Peter herzlich, verlangt auch gleich den Perso, für 9 € für uns zwei dürfen wir hierbleiben, der Camp ist klein, aber in Ordnung, es gibt saubere Toiletten und heißes Wasser, der Steinstrand ist gleich über die Straße, Die angeschlossene Taverne mit der Disko ist noch zu, wir haben unsere Ruhe. Abends bummeln wir die 10 min. in den Ort, genießen das Flair der einmaligen kleinen Stadt, vor den diversen Kneipen sitzen viele Einheimische (gut zu erkennen an den Jacken), aber auch etliche Touristen (auch gut zu erkennen an kurzen Hosen, T-Shirts, Sandalen und teilweise etwas bunten Klamotten, Hippieflair) in der warmen Sonne, an Zimmern ist kein Mangel hier. Abendessen bei einer deutschen Kellnerin, ich bekomme einen Gemüse“reste“teller, Mietzi gebratene Scampis, der kretische Hauswein, meist rötlicher Färbung ist lecker.
3. Etappe : 25 km +430 m / -430 m in 8 Std. (Pause 2 Std.) (Auto 7 km 10´)

09. 04. Ostermontag. Ruhetag. Wolkenlos. Wir besichtigen den großen Hafen von Paleochora, von hier fahren Schiffe nach Sougia, Agia Roumeli, Chora Sfakion. Begutachten beide Strände der Halbinsel Paleochora, am Sandstrand im Osten ruhen wir uns vom Wandern aus, gehen baden im Meer. Später besichtigen wir die alten Grundmauern der Festung über der Stadt. Im Third Eye Restaurant mit internationaler vegetarischer Küche esse ich indisches Gemüsecurry und Mietzi einen Spinatauflauf, es gibt hier auch Bier aus dem Fass, was von allen Sorten am besten schmeckt. Nach Sonnenuntergang wird es kalt, wir kuscheln uns in unsere Schlafsäcke, die wir vorsorglich für kühlere Temperaturen gewählt haben.

10. 04. Wolkenlos. In östlicher Richtung geht es früh los zum nächsten Sandstrand Anidri Beach mit Taverne (Schild: Dusche nur für Sonnenschirm- und Liegenbenutzer). Hier sehen wir auch die 6 jungen Schwaben (ca. 25 Jahre), ebenfalls mit Trekking-Rucksäcken das erste Mal, in hohem Tempo ziehen sie immer an uns vorbei, irgendwo treffen wir sie aber immer wieder bei einer Pause. Auf 30 m über dem Meer mit Blick auf das Kap Flomes geht es in leichtem auf und ab über die Hänge, der Weg führt dann auf eine Hochebene mit Schäferei. Später auf einem Bergweg hinab nach Lissos, dem Ausgrabungsort mit Tempeln, Ruinen, Kapellen in einer Bucht. Ein rostiges Schild weist auf die Serpentinen zur nächsten Hochebene hinauf, über die man in eine schmale Schlucht absteigt, die im kleinen Hafen von Sougia endet. Von dort erreichen wir in 5 min. den niedlichen kleinen Ort mit vielen Zimmervermietungen und Gaststätten, aber kaum Touristen. Am östlichen Sandstrand mit Geröll wird das Zelten toleriert, etwas erhöht errichten wir unser kleiner Blaues auf einer saftigen Wiese. Duschen gibt es auch am Strand, wir legen uns im warmen Sand in die Sonne und gehen schwimmen. Abendessen im Galinda, ich goutiere Ziege in Weißwein und Mietzi einen riesigen Thunfisch-salatteller, als Nachtisch vom Haus 0,1 L Raki in einer Karaffe, Ouzo wird hier nicht getrunken. Im kleinen Supermarkt kaufen wir Vorrat ein für die Berge, außerdem erstehe ich eine neuerstellte Wanderkarte 1:25.000 für die Levka Ori. Später merke ich, dass auch diese Karte trotz hoher Auflösung und vielen Höhenlinien ziemlich ungenau ist, auch die Wegführung des E 4 lässt zu wünschen übrig. Gut sind die eingezeichneten Wasserstellen von abgedeckten Zisternen, in denen das Wasser unbedenklich getrunken werden darf.
4. Etappe : +595 m / -595 m in 7 Std. (Pause 1,5 Std.)

Dicksaiter
4.November.2007, 01:57
Hi Teuchi,
schön dass du nun den zweiten Teil eurer Wanderung eingestellt hast! Ich kenne zwar schon deinen gesamten Reisebericht aber es ist mir ein Vergnügen ihn hier im Forum nochmals zu lesen! :)
Übrigens habe ich auf meinem Funktelefon noch Fotos von der Veranstaltung im Mai gefunden, ich sende sie dir die Tage per Mail!

@ all:
Wir (Teuchi & ich) kennen uns schon seit dem Jahre 1981! Wir haben uns damals auf einem (wilden) Zeltplatz in Síofok am Balaton kennengelernt, unseren Kontakt zunächst vertieft, uns aber später leider aus den Augen verloren.
Durch Zufall hat mich Teuchi Anfang des Jahres (musikalisch) wiederentdeckt. Wir haben anschließend eine sehr schöne Live-Musik-Veranstaltung miteinander durchgeführt und seit unserer "Wiederentdeckung" habe ich erst mitbekommen, was für ein Hardcore-Wandersmann inzwischen aus ihm geworden ist.
Eins kann ich euch versprechen: Die weiteren Teile seines Kreta-Reiseberichtes werden noch spannender!

Grüßchen, Frankus

hermann
4.November.2007, 11:43
Hallo Teuchi,
wirklich toll Eure Reise !

Danach ist es uns auch schon lange mal, aber bisher hat es noch nicht geklappt.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung !

P.S.: Das Ortsschild in Sfinari war wohl nagelneu, war ja noch total "ungelocht" !:laugh:

Gruß hermann

teuchi1
13.November.2007, 19:54
04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 3

11. 04. Wolkenlos. Beim Frühstückskaffee im Musik-Cafe erhalten wir vom Wirt wertvolle Tips für die Weißen Berge: er warnt uns vor den Schneefeldern, rät uns zu Steigeisen, die wir leider aus Gewichtsgründen zu Hause ließen, ein beinahe fataler Fehler, wie sich dann herausstellt. Wir verlassen nun die Küste für eine lange Zeit, um uns den Weißen Bergen oder Levka Ori zuzuwenden. Nach 6 km Asphaltstraße erreichen wir an einer Ausflugstaverne den Einstieg zur Agia Irini Schlucht, es geht am Grund eines leeren Bachbettes allmählich hinein zwischen hohe schmale braune Geröllwände, vorbei an grünen Bäume und Büschen, später führt der Pfad auch seitlich erhöht aufwärts durch das Tal. Hier treffen wir an einer der Rastplätze, an denen zur Zeit noch das Wasser abgestellt ist, auch die 6 Schwaben wieder, später einige andere Wanderer, die meist von oben nach unten gehen. Nach ein paar km begleitet uns ein kleiner Bach, es entstehen kleine Wasserfälle und Badebecken, was ich auch gleich zu einer Erfrischung ausnutze. Weiter oben Serpentinen über große Steinhänge mit Holzgeländer, an der Figoy-Schlucht befindet sich eine Höhle, in der früher zwei Heilige gelebt haben. Nach kurzer Zeit erreichen wir am Schluchtausgang vor Agia Irini eine grüne Wiese mit alten, von Steinmauern umkreisten Olivenbäumen an einer verlassenen Taverne. Komischerweise sind im großen unangeketteten Glaskühlschrank noch etliche Flaschen Mineralwasser und Limonade, deren Verfallsdatum noch nicht abgelaufen ist. Hier errichten wir unsere Hütte, waschen uns im vorbeifließenden Bach. Ich laufe nach einem Schild die „300“ m bis zum Kafenio mit Minimarkt in Epanohori, in Wirklichkeit 1000 m. Dort treffe ich unsere Schwäbele, sie wollen auch bei uns zelten, schicken Mietzi zu mir, die inzwischen einsam unser Zelt bewachte. Wir genießen auf der Terrasse einen warmen Sonnenuntergang mit Ausblick nach Süden auf die Täler, werden vom Besitzer zusätzlich zu unserem Bier und Kaffee verwöhnt mit gesalzenen Nüssen, Sonnenblumenkernen, Gebäck und Rosinen. Einen Raki und jede Menge frisches wohlschmeckendes Leitungswasser gibt es fast immer zu allen Getränken und Speisen. Kurz vor Sonnenuntergang entdecken wir un unserem Platz zwei steinalte Häuser in der Olivenbaumwildnis, wir waten durch den Bach, gehen auf Entdeckungsreise. Eine verfallene Kapelle mit alten Zeichnungen und ein anderes Haus, komplett mit Dach aus Stein erforschen wir, es ist geheimnisvoll wie im Märchen hier. Nachts leichter Regen.
5. Etappe : +695 m / -130 m in 5,75 Std. (Pause 1 Std.)

12. 04. Bewölkt, später Regen, weiter oben noch Sturm und Nebel. Wir laufen los, als die 6 Schwaben noch schlafen, auf einem gepflasterten Maultierweg aufwärts immer höher in die Berge, vorbei am oberen Ende der Figoy-Schlucht. Kurz vor Erreichen der Straße mit dem Parkplatz müssen wir erst- und letztmalig unsere Regenjacken und Regenhosen anziehen, sowie die Rucksackregenhüllen überstreifen. Es beginnt erst leicht, später heftiger zu regnen. Durch den Wind wird es eisig kalt, sodass wir auch Handschuhe und Mützen brauchen. An der Straßenabzweigung nach Omalos wärmen wir uns im Kafenio eines älteren Mannes auf, trinken Kaffee am gemütlich warmen geheizten runden Eisenofen, dessen Rohr sich durchs Zimmer zieht, essen ein paar Happen. Dann müssen wir doch wieder hinaus in die nasse windige Kälte, zu der sich auf dieser Hochebene auch noch Nebel gesellt. Am Abzweig zur Samaria-Schlucht (Schild: geöffnet Juni – Oktober) auch neue Schilder zur Kallergi-Hütte eines Österreichers, nach 4,5 km in Serpentinen auf der Schotterpiste bergauf erreichen wir bei starken Sturmböen und Sicht von 5 bis 10 m endlich die Hütte in 1680 m Höhe. Leider ist sie zu dieser Jahreszeit nur am Wochenende geöffnet, heute ist aber Donnerstag, es gibt keinen Unterschlupf, gar nichts, alles verrammelt. Die 6 Schwaben treffen ein, in kurzen Hosen, nach geringer Zeit klappern wir alle erbärmlich um die Wette. Sie beschließen aufzugeben, abzusteigen und sich in Omalos ein Zimmer zu suchen, wir verabschieden uns, da ich trotz Mietzis Drängen hart bleibe und unser Zelt oben im Windschatten vor dem Eingang der Hütte mit Hilfe einiger Steine und Holzstämme aufbaue. Wir kriechen in unsere warmen Schlafsäcke, erwärmen uns langsam, eine Stunde später sind wir wieder warm. Spät am Abend nach 19 Uhr, kurz vor Sonnenuntergang ziehen helle Flecke über die Leinwand, draußen klart es sehr langsam auf, zwischen den jagenden Wolkenfetzen ist ab und zu mal ein Berg oder ein Stück der näheren Umgebung zu sehen, ich bemerke 20 Hm unterhalb der Hütte eine schöne ebene Zeltwiese. Ich bin im Nebel am Hang rumgekrochen, hab aber keinen halbwegs ebenen Platz zum Zelten entdeckt. Langsam wird es heller, wir sehen endlich ab und zu die Sonne, sehen wo wir sind und was für einen traumhaft schönen Ausblick man von der Kallergi-Hütte aus hat. Wir sehen endlich auch den Pachnes ganz nah vor uns, mit 2453 m der zweithöchste Berg der Levka Ori. Nachts wird es unter null Grad, früh sind alle Pfützen gefroren. Wir liegen und schlafen aber wohlig warm in unserer Nylonhütte.
6. Etappe : +1180 m / -155 m in 6,5 Std. (Pause 1 Std.)

13. 04. Wolkenlos. Was keiner am Nachmittag vorher für möglich gehalten hätte, mein Starrsinn hat sich gelohnt. Deshalb beschließen wir, die Überschreitung der Levka Ori, der Weißen Berge zu wagen, es gibt nach der Hälfte eine Möglichkeit, um abzusteigen. Die Beschilderung zur Katsivelli-Hütte ist ausgezeichnet, später ändert sich das, es stehen nur noch sporadisch einzelne wenige Stangen in großen Entfernungen voneinander, die wir aber wegen des später permanent weißen Schneeuntergrundes immer von weitem gut ausmachen können, manchmal mit Hilfe des Fernglases. An der Hütte führt ein Weg in Serpentinen abwärts auf eine Schotterstraße, auf der ein Stück weiter eine Planierraupe ihr Unwesen treibt und die Straße aufwühlt, sodass wir froh sind, an ihr vorbei zu sein, um wieder festen Grund unter den Schuhen zu haben. An einer Wanderhütte füllen wir unsere beiden Trinkflaschen mit 2,5 L Wasser, da an der Kallergi-Hütte das Wasser abgeschlossen war. Später merken wir, dass trotz des kalten Wetters unser Wasservorrat zu gering bemessen ist, die Luft hier oben trocknet einen regelrecht aus. Steil geht es über Bergrücken aufwärts, wir queren erste kleine Schneefelder in Tälern. Im Tal zur Elegia-Schlucht, in der aber im Abstieg eine 25 m hohe Kletterwand der Stufe 3 – 4 abzuklettern ist, sehen wir von weitem 4 winzige einheimische Bergwanderer, die den kürzeren, aber nur Insidern bekannten Weg zurück zur Kallergi-Hütte einschlagen. Ansonsten sind wir hier oben allein auf uns angewiesen. Wir überqueren jetzt mehrere breite Täler im Norden und Nordosten, die noch dick mit vereistem festen Schnee bedeckt sind, da es aber schon über Mittag ist, ist er etwas weich, sodass die Schuhe tief genug einsinken, um an den steilen Hängen nicht abzurutschen. Manchmal sinke ich aber bis zum Schritt in Löcher ein, vor allem an den Rändern zu den Felsen. In den Tälern die offenen Zisternen sind alle noch vereist, das Tal mit der Katsivelli-Hütte noch mit einer dicken Schneedecke bedeckt, Spuren von anderen Wanderern sehen wir keine. Da das Wetter beständig ist, beschließen wir, nicht abzusteigen, sondern die morgige Königsetappe zu bewältigen, wissend wie schwer und lang das Unterfangen werden wird, angegeben auf Schildern hier mit 10, im Wanderführer mit 11 St., ohne Pause versteht sich. Noch eine weitere Stunde laufen wir bis zu einer Schäferei, verbringen die Nacht hier unter freiem Himmel auf gut windgeschützten Steinbänken vor dem Eingang. Die Räume sind zwar verdreckt, aber komplett eingerichtet: mehrere Gaskocher, Gaskartuschen, Feuerzeuge, Töpfe, Trinkwasser, Lebens-mittelkonserven, Kaffeepulver, Raki, 2 Flaschen Single Malt Scotch Whisky, noch zu, sowie technische Gerätschaften zur Käseherstellung. Da der Kaffee noch vom vorigen Herbst ist, koche ich für uns einige Tassen, kann dafür später nicht einschlafen. Nachts knapp unter null Grad, windig, es bleibt sternenklar.
7. Etappe : +1070 m / -825 m in 9,5 Std. (Pause 2 Std.)

14. 04. Wolkenlos. Start 7 Uhr 30 bei Sonnenaufgang, wir haben uns warm angezogen. Es geht meist über Schneefelder, die morgens noch steinhart gefroren sind, am Anfang kein Problem. 9 Uhr erreichen wir einen vereisten Hang, Nordost, 45 Grad steil, 200 m breit und ebenso tief, teilweise mit Felsen unterhalb, mit den Wanderschuhen kann ich nur 1 cm tiefe Trittstufen hacken, ich beginne sehr langsam, konzentriert und vorsichtig, mich in den Hang hineinzutasten, fast am Ende erwischt es mich doch, ich rutsche ab, überschlage mich und stürze mehrere Meter in ein Steinfeld, kann mich aber mit den Armen abfangen, rappele mich wieder auf, alles nochmal gut gegangen, ich zittere durch den Schock, lege den Rucksack ab, dabei rutscht mir auch noch die komplette Fotoausrüstung den Schneehang abwärts. Mit dem Fernglas halte ich vergeblich Ausschau, steige ab, schließlich finde ich sie wenige Meter unterhalb, sie hatte sich an einem Felsen verfangen und blieb unbeschädigt. 2 Std. später bemerke ich erst, dass mein digitales Notizbuch, der mp3-Player weg ist, eine Hosentasche ist beim Sturz aufgerissen. Sekunden später erwischt es Mietzi, mitten im Hang rutscht sie ab, 20 m weiter unten gelingt es ihr, den Sturz aufzuhalten, ihr Trekkingstock knickt dabei um. Mühsam kann sie zu mir herüber kriechen. Jetzt haben wir Angst, weitere Schneefelder zu überqueren, müssen erstmal entspannen und durchatmen. Der weitere Weg führt an den schneebedeckten Bergen meist auf 1900 bis 2100 m Höhe jetzt über weniger ausgesetzte Stellen, manche vereisten Hänge können wir auch mühsam und kräftezehrend umklettern. Das Gebirge ist ein riesiges endloses Steinlabyrinth, in dem man sich bei schlechter Sicht leicht verirren kann, es gibt viele tiefe Krater ohne einen See am Grund, es geht pausenlos auf und ab, die Felsen sind äußerst scharfkantig. Da der Großteil des E 4 noch unter Schnee liegt, sparen wir aber auch einige Höhenmeter ein, ab mittag werden die Schneehänge weicher, die Schuhe finden besseren Halt, wir können relativ gefahrlos die Schrägen queren, ohne allzutief ab- und aufsteigen zu müssen. Am Nordosthang des letzten Berges trifft es uns noch mal hart, wir sind zu tief, müssen über ein steiles rutschiges Geröllfeld aufsteigen, um eine weiter oben erspähte E 4-Stange zu erreichen, es kostet uns die letzten Kraftreserven, dann bemerken wir auch noch, dass wir 5 große bis 300 m tiefe 45 Grad-Schneefelder überqueren müssen, die man vorher nicht einsehen konnte. Wir zittern uns hinüber über alle 5. Der steile wilde Abstieg über die Felsen auf dem Osthang des Skoutsio Korifi bringt uns nur allmählich hinunter in gemächlicheres Terrain, bis zum letzten erschöpft erreichen wir die Schotterstraße mit der großen Wasserzisterne auf der Tavri-Hochebene mit der schon von oben zu sehenden Tavri-Hütte. Wir trinken uns satt, ruhen uns aus, Mietzi möchte trotzdem unbedingt noch die 400 Hm nach Askifou absteigen, um in einer Pension zu übernachten. Bei einbrechender Dunkelheit erreichen wir die Askifou-Ebene und den Ort Amoudhari in 780 m Höhe. Im ersten Kafenio eines sympathischen bärtigen Kreters erholen wir uns etwas, Kostis, ein junger kretischer Anthropologie-Student sieht sich nach einem Zimmer für uns um, wir ziehen ins Gästezimmer vom Restaurant Askifou (20 €), haben Fernheizung, warmes Duschwasser, ein WC.
8. Etappe : +825 m / -1885 m in 13 Std. (Pause 2 Std.)

stephan mausbach
13.November.2007, 20:51
Wow, definitv sehr beeindruckend und packend erzählt. Ich bin gespannt auf deine Fortsetzungen!!!

Gruß,Stephan:nuts:

Otto
13.November.2007, 20:52
Hallo,

im April die "Levka Ori" zu durchqueren, da habe ich großen Respekt!

Gruß Otto

Britula
13.November.2007, 21:56
Hallo Teuchi1,

....absolut beeindruckend, Dein Bericht !!
Was für eine Tour, die ihr da gemacht habt.
Muss neben all der Anstrengung, einfach auch wunderschön gewesen sein.
Was für ein Erlebnis !

spotty
14.November.2007, 04:59
Ich gestehe: Wandern ist nun nicht direkt eines meiner Hobbys ... Gott sei`s gedankt, dass ich heute mal wieder kurz geschlafen habe und den Rest der Nacht im Forum gestöbert habe --- was ich sagen will: Extraklasse dieser Bericht, kaum zu toppen das Motivgefühl ... und dann auch noch ein richtiger Landsmann!!! Also ab sofort bin ich hier voll "involviert", auch wenn ich aus den letzten Wanderschuhen heraus gewachsen bin!

Gruss
Spottyhttp://www.smileygarden.de/smilie/Nahrung/99.gif (http://www.smileygarden.de)

Juno
14.November.2007, 09:02
Ich finde es unverantwortlich, Dich und Deine Partnerin so in Gefahr zu bringen.

renagigi
14.November.2007, 22:39
Hallo Klaus,

ehrlich gesagt, ist mir beim Lesen deines Berichtes auch der Angstschweiß ausgebrochen.
Man sollte die Lefka Ori nicht unterschätzen.
Aber das habt ihr, du und Mietzi, wohl selber gemerkt und glücklicherweise ist es gut verlaufen.

Andererseits sind die Eindrücke und die Erlebnisse, die man von so einer Wandertour mitnimmt, einmalig und bleiben in Erinnerung.

Einiges aus deinem Bericht kenne ich auch, deshalb freue ich mich auf weiteres von dir.

teuchi1
15.November.2007, 14:00
Liebe Kretafreunde,

schön, dass Ihr Euch Sorgen um uns macht.

Da Mietzi mit mir aber schon etliche Touren in den Bergen,u. a. im Himalaya, in Nepal und Tibet, auch in Schnee und Eis bis knapp 6000 m unternommen hat, denke ich schon, dass wir wissen, was wir tun.

Wir hatten genügend Verpflegung, Zelt und warme Sachen mit, um auch noch einen oder mehrere Tage oben auszuhalten.

Die Schneefelder sind zwar lang und steil, aber bei einem Abrutschen landet man meist ziemlich sanft am unteren Ende und muss eben wieder aufsteigen, was viel zusätzlichen Kraftaufwand bedeutet. Oder man umklettert sie generell, was noch mehr Kraft erfordert. :longtom07
Auch hätten wir bis nach Mittag warten können, bis der Schnee antaut und weicher wird, aber man will ja auch den vollen Tag des schönen Wetters nutzen.
Oder man hat Steigeisen und Pickel mit, was ich ja für Kreta nicht für nötig hielt, außerdem hätten wir diese Sachen bis zum Ende unserer Tour mitschleppen müssen.
Beim nächsten Mal würde ich unbedingt Grödel (Leichtsteigeisen) mitnehmen, die würden für die Überquerung der Berge (inclusive der Leki-Stöcke) ausreichen.

Viel Spaß mit den nächsten Berichten, die "nur noch" die gemäßigteren, aber teilweise doch recht "gestrüppigen" Landschaften Zentral-Kretas streifen.


Gruß Teuchi

Lisi
15.November.2007, 16:06
Danke fuer den Bericht. Lange haben wir schon ueber - zumindest eine Teilstrecke - nachgedacht. Vielleicht schaffen wir es jedoch mit der Hilfe deines Berichtes, denn der hat uns erst recht Gusto gemacht.
Liebe Gruesse und noch viele weitere Berichte von Dir.

Lisi

W.W.7640
15.November.2007, 19:43
Wir haben im Forum einen super Schriftsteller, super Koch und jetzt auch noch einen super Kletterer plus Mietzi.:jo::jo: Ich kann jetzt nicht alle aufzählen.

Klaus herzlichen Dank schon ein mal für Deinen ausführlichen Bericht und die tollen Fotos.
Auch ich hoffe noch auf mehr und freue mich schon darauf.

Dicksaiter
15.November.2007, 20:43
Liebe Kretafreunde,

schön, dass Ihr Euch Sorgen um uns macht.

Da Mietzi mit mir aber schon etliche Touren in den Bergen,u. a. im Himalaya, in Nepal und Tibet, auch in Schnee und Eis bis knapp 6000 m unternommen hat, denke ich schon, dass wir wissen, was wir tun.....

Gruß Teuchi

Hi Teuchi,
laß dich nicht verrückt machen! Dieser eine Beitrag (http://www.kretaforum.eu/showpost.php?p=82387&postcount=19) verwundert mich nicht, und wahrscheinlich viele andere hier ebenfalls nicht!

Grüßchen, Frank aus Leipzsch :)

stephan mausbach
15.November.2007, 23:14
Danke fuer den Bericht. Lange haben wir schon ueber - zumindest eine Teilstrecke - nachgedacht.

Oja...wie schön wäre, zumindest, so eine Teilstrecke...

Gruß,Stephan:nuts:

Guennie
17.November.2007, 23:09
Hallo Teuchi,

das war Gänsehaut pur, danke für Text und Bilder.

GG

teuchi1
18.November.2007, 15:43
04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 4

15. 04. Wolkenlos. Sonntag. Ruhetag. Ausspannen. Die Männer des Dorfes sitzen früh im Kafenio gegenüber, trinken ihren winzigen Kaffee und spielen mit ihren Perlenketten. Wir frühstücken Feta-Omelett mit Honig, dazu Nescafe mit Milch und Zucker und das wohlschmeckende Wasser bei Rita, unserer jungen Wirtin und ihrer Mutter. Zuletzt gibt’s noch einen ordentlichen Raki, zum Frühstück wohlgemerkt. Wir lecken unsere Wunden und ordnen die geschundenen Glieder, renken sie wieder ein, waschen Wäsche, schreiben Tagebuch, ruhen uns einfach aus. Später erkunden wir den Ort, laufen auf der breiten 2006 neugebauten Straße bis nach Kares zur schönen Kirche San Manouel neben der Taverne. Maria, die Chefin spricht gut deutsch, 6 Jahre war sie in Deutschland, lernte dort Hotelfachfrau. Auf einem Hügel eine alte türkische Festungsruine, im Ortsteil Kares ein Kriegsmuseum. Abendessen Bauernsalat, Souflaki, ein Schaschlykspieß, Schafsbraten, dazu Spaghetti, diese leider versalzen. Zum Glück war der Hauswein vom Feinsten. In der Kneipe sitzen nur Männer, zählen die Perlen ihrer Ketten, spielen Karten, trinken aber keinen Alkohol, nur sehr vereinzelt.

16. 04. Bewölkt. Abmarsch von Askifou, wir besuchen noch eine Käsefabrik, bewundern die blitzenden Gerätschaften, das Salztauchbecken und die wohlgefüllte Lagerkammer mit den riesigen runden Käselaiben. Auf fast autoleeren Asphaltstraßen wandern wir heute nach Asi Gonia. Nach 4 km erreichen wir den Abzweig, es geht hoch nach Asfendos, wir haben einen herrlichen Ausblick auf Imbros, deren berühmte Schlucht hier ihren oberen Anfang nimmt. Auf 1165 m Höhe kommen wir an einer Radarstation vorbei, in Serpentinen führt die Straße hinunter nach Asfendos. Im grünen Grundstück von verlassenen Wohnhäusern frühstücken wir, ein Kafenio gibt es hier nicht. Der Weiterweg nach Kallikratis ist umgeben von einer sehr schönen Felsenlandschaft. Dort im Kafenio gibt uns der Wirt sofort einen Raki aus, spendiert Walnüsse und Brot zu unseren Getränken. Auf der Asphaltstraße hoch und dann in unzähligen endlosen Serpentinen gelangen wir hinunter nach Asi Gonia. Asi Gonia ist eine Arbeiterstadt und hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit. Im riesigen Kafenio am Hauptplatz spricht uns ein Kreter an und gibt uns sofort einen aus: Deutsche gut: „Heil Hitler“. Wir winken nur ab. Er ist ca. 70 und total begeistert von uns. Vom Wirt gibt es einen großen Teller Schafsfrischkäse und Weißbrot gratis. Dazu Heineken in Dosen 0,25 L. In der Stadt gibt es wie sonst selten viele Kinder und Jugendliche. Ich spreche den Vorarbeiter der Käserei nach einem Zeltplatz an. Er bietet mir an, auf dem Grundstück der Firma, auf einer kleinen vollumzäunten Wiese zu campen, die Toilette im Betrieb dürfen wir auch benutzen, so sind wir auch vor neugierigen Kindern sicher. Nachts regnet es.
9. Etappe : 30 km +710 m / -1075 m in 8,75 Std. (Pause 1 Std.)

17. 04. Bewölkt mit Sonne. Früh hört der Regen auf. Wir bekommen frische heiße Schafsmilch vom freundlichen Arbeiter der Käsefabrik, die macht satt. Gehen Kaffee trinken im großen Kafenio, waschen uns im dortigen Waschraum. In Kreta sind auch alle Wasserhähne so gebaut, dass man bequem seine Trinkflasche füllen kann. Wir wandern weiter auf der Straße bis Kato Poros, immer in einem Flusstal entlang. Unterhalb des Ortes Argiroupolis gibt es mehrere wunderschöne Tavernen, durch deren terassenförmige verwinkelte Grundstücke Wasserfälle geleitet sind, die abends angeleuchtet werden, am Anfang ein Restaurant mit einem Aquarium und Forellen. Kato Poros hat sehr schöne Häuser mit bunten Türen. Laut Wanderführer gehen wir weiter bergauf zum verlassenen Ort bis zur links liegenden alten versteckten Kirche, der Weiterweg ist leider nicht nachzuvollziehen: das blaue Schild Panagia führt zu einer weiteren Kirche, danach Sackgasse. Deshalb sind wir den richtigen E 4-Weg weiter gelaufen an den schwarzgelben Pfeilen vorbei, bergan bis links an einem Steinhaus vorrüber. Der breite schwarzgelb gekennzeichnete Weg endet an einer Schafsfarm, davor geht es gerade aus auf einem Pfad weiter, mit roten Punkten markiert, durch eine felsige Macchia-Landschaft auf und ab, durch mehrere Zäune hindurch und schließlich abwärts zu einer Staubpiste. Auf dieser rechts durch ein großes Tor in ein Grundstück und weiter vor zu einer Asphaltstraße, die links nach Velonado und weiter nach Moundros führt. Die in der Harms-Karte gezeichnete Variante rechts in der Schlucht nach Moundros haben wir nicht gefunden, es gibt zwar Trittspuren aber keine Kennzeichen, die letzte Stange steht vorn an der Straße. Es gibt hier etliche Schluchten, die auf der Harms-Karte gar nicht drauf und nachvollziehbar sind, die Gefahr des Sichverlaufens und Versteigens ist enorm. Durch den langen „richtigen“ E 4-Wegverlauf sind wir fertig auf den Knochen, 1 Std. Sucherei oben wegen der falschen Angaben im Wanderführer liegt hinter uns. Wir sind bereits 8 Stunden unterwegs. Deshalb laufen wir die Straße über Velonado, machen dort eine Bierpause, bis zum Abzweig nach Plakias, Moundros lassen wir weg, da noch der lange Weiterweg in die Schlucht zum Terrassencamp dazugekommen wäre. 300 m nach dem Abzweig hält ein schwarzer Pickup mit einem älteren kretischen Pärchen und fragt wohin. Ich zeige ihnen die Karte und frage nach der kleinen Straße, die in 300 m links in die Schlucht führen soll, er meint, es gibt keine durchgehenden Straßen dorthin, alles Macchia. Da auch die morgige Etappe von Moundros nach Angouseliana im Wanderführer nur vage und nicht richtig beschrieben ist, sowie auch die eingezeichneten Straßen in der Harms-Karte nicht stimmen, trampen wir kurzentschlossen mit den beiden mit bis Angouseliana. Dort gibt es eine schöne Zeltmöglichkeit. Kurz nach Ortsausgang führt links eine schmale Brücke zu einem Kirchlein. Links davon oberhalb eine große versteckte Zeltwiese, nicht einzusehen und mit Bachanschluss.
10. Etappe : +980 m / -775 m in 8,5 Std. (Pause 1,5 Std.) (Auto 10 km 10`)
(Suchen 1 Std.)

18. 04. Nach einer 12-stündigen Ruhephase mit nächtlichem Regen ist es früh bewölkt, später auflockernd, ab 15 Uhr wolkenlos. Wir waschen uns im kleinen Bach. Zurück in Angouseliana gibt es rechts ein altes Kafenio mit einer älteren freundlichen schwarzge-kleideten Besitzerin, die uns zum Kaffee Gebäck und Raki spendiert, von einem Foto aber nichts wissen will. Danach laufen wir statt nach Südosten nach Süden und gelangen über die Berghänge mit einer Stunde Umweg über Katsogrida nach Koxare. In weiter Ferne sehen wir unter den Wolken den höchsten Berg Kretas, den Psiloritis. Nach 30 Minuten Straße gehen wir links hinab in ein Bachtal und durchwaten den Bach. Auf einem Fahrweg weiter über Agia Pelagia und Mixorrouma auf der Fernstraße nach Spili. Wir machen ein Päuschen in einer blumengeschmückten Taverne. Ich werde von Papadakis Herakles angesprochen, hinter seinem Gästehaus unser Zelt „free“ aufzuschlagen und sogar kostenlos die Dusche und das WC im nagelneuen Bettenhaus benutzen zu dürfen. Margerita, seine Freundin verkauft an der Straße Kunstgewerbe, Teppiche und Holzschnitzereien. Sie spricht perfekt deutsch, lebte 30 Jahre in Darmstadt. Kristina, eine hübsche junge Rumänin, betreut das Haus und den Tresen. Was tut man nicht alles für sein Frauchen, damit es wieder mal warmes Wasser auf die Rippen kriegt, eigentlich wollten wir ja noch ein Stück weiter laufen und wild zelten. Für 1,50 € leiste ich mir gleich ein Amstel, setze mich in die Sonne, während Mietzi ausgiebig duscht und Wäsche wäscht, die wir zwischen den dicken Olivenbäumen aufhängen. Jetzt noch Ortsbesichtigung von Spili, dem Ort der an der Hauptstraße nach Agia Gallini im Süden am Meer liegt. Es gibt viele Zimmervermietungen, Gaststätten und Touristenläden. Im Zentrum ist alles voll mit Restaurants, ein riesiger Brunnen mit vielen wasserspeienden Löwenköpfen unter großen Bäumen beherrscht die Szene. Von hier machen wir einen kleinen Rundgang hinauf in die schönen engen steinernen Gassen zwischen alten und neuen verwinkelten Häusern. Die Verkäuferinnen sprechen meist fließend deutsch und sind echt freundlich. Als ich nach einem Einkauf meine Geldbörse in die Hosentasche mit dem Loch stecke, kommt mir nach kurzer Zeit die Verkäuferin nachgerannt und bringt sie mir zurück. Wir sitzen noch eine Weile bei Margerita / Rita, sie wünscht sich sehnlichst wieder nach Deutschland zurück, fühlt sich eigentlich als Deutsche. Gegenüber in der Taverne Maria Costas essen wir zu abend: Es gibt Stifado, Gulasch mit vielen Zwiebeln, dazu 2 x 0,5 L leckeren Weißwein aus dem Fass. Am Nachbartisch 4 ältere Österreicher, Botaniker, die am Tage seltene Blüten sammeln, es gibt hier Wiesen mit Orchideen, Tulpen..., und abends mit dicken Fachbüchern das Gesammelte auswerten, 4 Experten. Rita trinkt noch ein Glas Wein mit uns, dann muss sie Fernsehn schaun. Eine Miez läßt sich von mir in der Taverne auf meinem Schoß verwöhnen. 22 Uhr gehen wir ins Nest.
11. Etappe : +325 m / -275 m in 4,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

Dicksaiter
18.November.2007, 16:00
Teuchi, wenn ich die Käse sehe tropft mir der Zahn! http://www.smilies-and-more.de/pics/smilies/party/068.gif
Mach weiter so!

Grüße an alle von Frankus

teuchi1
19.November.2007, 00:36
Teuchi, wenn ich die Käse sehe tropft mir der Zahn! http://www.smilies-and-more.de/pics/smilies/party/068.gif
us

Hallo Frankus,

uns ging´s ebenso dort, wir wollten ein Stück davon kaufen, die verkaufen die Riesen-Rollen aber nur im Ganzen oder gar nicht.
Da wir mit so´nem Riesenteil auf dem Buckel nicht weit gekommen wären,
kauften wir dann eine schöne leckere Scheibe aus dieser Käserei im nahen Supermarket.
Unsere Hauptnahrung beim Wandern bestand meist aus Brot und Käse.

Danke für deine "Fürsorge".

Habt ihr demnächst Gigs mit deiner Band?
Vielleicht treffen wir uns mal dort?

Gruß Teuchi

teuchi1
22.November.2007, 23:32
04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 5

19. 04. Wolkenlos und warm. Wir frühstücken bei Kristina, verabschieden uns, Rita sollen wir unbedingt Leberwurst aus Deutschland zukommen lassen. Sie findet die deutsche Wurst so lecker und vermisst sie hier sehr. Das werden wir, einen Monat später bringt ihr mein Freund Witz ein Glas Hausmacher-Leberwurst aus dem Erzgebirge mit – guten Appetit. Auf der Straße aus Spili hinaus und auf einem Schotterweg bis Kissos, dort oberhalb auf dem E 4 weiter, es sind nur wenig Zeichen zu sehen, am Anfang geht es im Geröllhang rechts hoch bis fast unter den ersten sichtbaren Gipfel des Kedros-Massivs, bis hierher die Markierungen zu finden grenzte an ein Glücksspiel. Nachdem der Pfad sich wieder nach links auf den Sattel oberhalb von Kissos zuwendet, sind die schwarzgelben Markierungen an den Felsen besser. Ab dem Sattel gibt’s dann keine mehr, laut Harms-Karte führt der E 4-Weg weiter oben östlich durch die Felsen entlang, direkt nach Gerakari, unser Wanderführer schickt uns aber hinunter in ein wunderschönes Hochtal. Kurz vor einem Schäfer müssen wir nach links ausweichen, da sein wütender Hund einen Durchschlupf im Zaun findet und Anstalten macht, uns anzugreifen, unsere Stöcke halten ihn uns vom Leib. Den Mann interessiert das nicht weiter, er zeigt nur, wir sollen verschwinden aus seinem Revier und dann brennt er weiter seelenruhig die Berghänge ab. Also über eine rauhe wilde Felslandschaft abgestiegen zu einem kleinen Bächlein, an dem wir unsere Füße kühlen. Wir gelangen zu einer märchenhaften Blumenwiese, tausende rote Tulpen blühen, in der Umgebung wachsen viele verschiedene wilde Orchideen. Die Wiesen hier oben auf 820 m Höhe sind tiefgrün und saftig. Auf der Verbindungsstraße von Spili laufen wir noch eine Stunde nach Gerakari, unserem heutigen Ziel. Kurz vorm Ort zelten wir rechts oberhalb auf einer Terrasse wie auf einem Balkon, der Blick auf den Psiloritis ist gratis, Sonnenuntergang auch. Wir sehen, dass die meisten Ortsschilder, auch die E 4-Schilder Zielscheiben für die Schießübungen der Kreter sind, meist sind sie von Schrot zerhackt. Interressant sind auch die Essenabdeckungen vieler Häuser, manche sehen aus wie schwarze Vögel mit Auge, andere, die runden glänzenden drehen sich wie ein Windrad, haben alle die Aufgabe, für guten Zug im Ofen zu sorgen und den Regen aus der Esse fernzuhalten. Viele Eisenöfen haben verlängerte Ofenrohre, die durch den ganzen Raum führen mit der Aufgabe, mehr Wärme abzustrahlen. Geheizt wird mit dem harten Oliven- oder Wacholderholz, das es hier in großen Mengen gibt, der Winter ist kalt in den Bergen von Kreta, auch Schnee ist weiter unten keine Seltenheit. Mitte März diesen Jahres lag auf 700 Meter Höhe in einigen Orten noch 30 cm Schnee.
12. Etappe : +740 m / -405 m in 7,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

20. 04. Schäfchenwolken mit Sonne. Schwül. Sonnenaufgang über dem Psiloritis. In Gerakari spendiert uns ein Kreter den Frühstückskaffee, Im Minimarkt kaufen wir bei Despina ein, der Seiteneingang des Ladens war geöffnet, man hätte alles raustragen können, ist hier aber oft zu sehen, dass alles offen steht und keiner daheim ist. Ich muss die ältere Dame erst aus ihren hinteren Gemächern holen, wir kosten den starken Süßkirschwein, dessen Früchte am Ort geerntet werden, füllen eine Trinkflasche damit, kaufen noch Weißbrot, Wurst und Käse. Dann wandern wir nach Elenes auf der Straße, später auf einem alten, fast vollständig mit Stechginster und anderen stechenden Büschen zugewachsenen Eselsweg in die Berge. Wir kommen oberhalb von Amari vorbei, gelangen auf dem alten Weg vorbei an Ziegenherden durch mehrere Zauntüren nach Lambiotes, dann an einem Trinkwasser-Stausee vorbei nach Vizari. Im kleinen Kafenio spielen 2 niedliche Tigerkatzen mit uns. Unser Etappenziel Fourfouras liegt am Fuß des höchsten Berges auf Kreta, dem Psiloritis (2456 m), 2200 m ragt seine Südwest-Flanke vor uns auf, von unten sind nur kleine Schneefelder zu sehen, die aber einige hundert Meter lang sind, wir wissen auch, dass auf der gegenüber liegenden Seite alles noch tief verschneit und vereist ist. Nach dem Ort stellen wir unser Zelt auf eine Terrassenwiese, der Schäfer hat nichts dagegen, seine Schafe glotzen nur erstaunt unser Zelt an. Im Ort erfahre ich, dass es die nächsten beiden Tage schlechtes Wetter in den Bergen über uns geben wird - und dass es von hier keine Busverbindung nach Ano Zaros gibt, unserem nächsten Ziel. Da außerdem die Berge noch schneebedeckt sind, der E 4 auch direkt über den Hauptgipfel führt, das heißt an einem Tag über 2000 Hm Anstieg und 1000 Hm Abstieg, wir auch noch die schwierige Levka Ori-Über-schreitung im Hinterkopf haben, beschließen wir, das Psiloritis-Gebirge unten zu umgehen und von Ano Zaros aus wenigstens die Rouwas-Schlucht hoch in die Berge zu wandern - 37 km Straße morgen sind also offen.
13. Etappe : +450 m / -730 m in 8 Std. (Pause 2 Std.)

21. 04. Wolken und Sonne. 8 Uhr marschieren wir von Fourfouras los auf der Straße nach Ano Zaros, nach einer Stunde Gehzeit halten wir einen Bus an, der uns die 9 km nach Apodoulou mitnimmt. Wir laufen weiter über Vathiko nach Platanos, rechts in einem Kafenio lernen wir Elefteria, eine nette Kreterin, die sehr gut deutsch spricht, kennen. Sie arbeitete früher in Berlin, macht uns einen guten starken Kaffe, spendiert uns Tomaten, Oliven und Weißbrot, lässt uns vom guten Rosé-Hauswein kosten. Waren werden in den kleineren Dörfern meist von fahrenden Händlern mit Kleinbussen gebracht, auch Schuhe und Textilien, so kommt hier auch das Bäckerauto unter lauter Volksmusikbeschallung angefahren, wo wir uns gleich noch ein frisches Weißbrot eintun. Noch 18 km bis Ano Zaros, dort soll es guten Fisch geben. Weiter wandern auf der Straße über Ardaktos nach Lohria. Unterwegs hält auf der Gegenfahrbahn ein Pickup, der Fahrer fragt uns, ob wir Deutsche sind, ist begeistert, als wir bejahen, wir unterhalten uns in deutsch. Kurz vor Kamares hält ein Taxi, bringt uns die letzten 13 km für 10 € an unser Ziel Ano Zaros. Wir steigen ab im „Keramos“, einer ganz besonderen Zimmervermietung, große Empfehlung. Wir müssen uns erstmal in Ruhe setzen und essen, bekommen Tee, Kaffee, Milch und Gebäck, Marmelade und Orangen als Begrüßung von der herzlichen freundlichen grauhaarigen Küchenfee Katharina. Danach wird in aller Ruhe der Preis für ein Studio (Zimmer mit kleiner Küche, Balkon, Klimaanlage, Sat-TV, Dusche und WC) von ihr auf einen Zettel geschrieben, sie kann nur griechisch, 35 € mit dem legendären Frühstück, wir sagen natürlich zu. Als wir im Zimmer 7, direkt neben der Küche einziehen, bekommen wir noch eine große Schüssel mit Tomaten, Paprika, Artischocken und Olivenöl für einen Salat. Nach 10 min. klopft es erneut, sie bringt uns einen Teller mit Spiegeleiern mit Schinken und Brot, wir müssen ja sehr verhungert ausgesehen haben. Nach ausgiebiger Duscherei und Wäsche waschen besichtigen wir den Ort, laufen im Süden zu einem großen Felsentor, auf diesem entlang. Hier oben gibt es ein schönes Felsentheater und einen Sportplatz. Ab Mittag sind heute alle Berge oben in dicken schwarzen Wolken verschwunden, wir wissen, was das heißt, sind froh, diese Talvariante gewählt zu haben. Um die Kirche herum besuchen wir den schönen rekonstruierten Stadtkern von Zaros. Abends bereiten wir uns auf dem Balkon eine Riesenschüssel griechischen Salat zu, brauchen nichts anderes mehr. Die Kreter verwenden viel das doppelt gebackene Brot, das sich monatelang hält, sie tauchen es in Wasser, essen es dann mit Olivenöl, man kann es auch in den Salat brocken, schmeckt gut. Kreta ist mit 37 L Olivenölverbrauch im Jahr pro Einwohner Weltmeister.
14. Etappe : 15 km +305 m / -80 m in 3 Std.
(keine Pause) (Bus 9 km 15´, Taxi 13 km 10´)

22. 04. Unten leicht bewölkt. Oben ab 1300 m dicke dunkle Wolken. Wir bekommen ein Frühstück, wie wir es so noch nicht erlebt haben – auf kleinen Tellerchen bringt uns Katharina verschiedene frisch gebackene warme Leckereien, Gebäck mit Wildkräuterfüllung, mit Ziegenfrischkäse und Paprika, mit Schinkenwürfeln gefüllt, süßes Gebäck mit Schokolade, Marmelade. Schwimmend Gebackenes – Fetaschnecken, die man mit Honig isst, kleine runde Blätterteigkügelchen. Kleine süße Brötchen, ein großes Stück süßes Osterbrot. Dazu Kaffee, eine Kanne Schafsmilch, selbstgeernteten Kräutertee (mit Oregano). Sie bringt uns einen Plastebeutel: wir sollen den Rest zum Picknick mitnehmen. Die Enkelin Zoi (14) spricht gut deutsch, sie geht in eine Schule in Agia Varvara, ich erfahre von ihr, dass morgen früh 7 Uhr ein Bus dorthin fährt, 14 Uhr der nächste, da stehen wir morgen zeitig auf. Heut aber ist erstmal wandern angesagt, wir laufen hoch zum See Limni Botomou mit einigen Ausflugs- und Fischtavernen. In Wasserbecken und im See sehen wir Karpfen und Forellen, Gänse und Wasser-schildkröten. Der Einstieg in die 5 km lange Rouwas-Schlucht beginnt direkt oberhalb des Sees, der Weg ist mit geschnitzten Holzschildern gut ausgestattet. Wir queren hinüber zum neu gebauten Kloster Agios Nikolaos, es liegt am Eingang der Schlucht, wir müssen hier direkt das Bachtal nach links überschreiten. Der Weg hat meist ein Geländer, führt durch einige Tore hindurch, an einer großen Ziegenstall-Bofe führt er nach links oben in Serpentinen. Wir sehen das anfangs nicht, laufen weiter in die immer enger und romantischer werdende Schlucht hinein, stehn dann vor einer hohen Fels-wand und merken, dass wir falsch sind, also zurück zu den Ziegen. Oberhalb des Ziegenstalls erschweren einige Bergrutsche, die den Weg zerstörten, das Weiter-kommen. Dieser führt jetzt meist auf der linken Hangseite von Geländern begrenzt nach oben. Ein km vor dem Ziel plätschert plötzlich Wasser im vorher ausgetrockneten Flussbett. Fast oben führt uns der Weg dann nach rechts, dem Bächlein folgend, um nach 300 m an einem großen, herrlich gelegenen Picknick-Areal zu enden. Hier steht die Kirche Agia Ioannis und eine Berghütte, viele Wanderer ruhen sich auf den Wiesen zwischen den meterdicken bizarren alten Olivenbäumen aus. Hier hindurch führt auch der E 4, hier wäre unser Übernachtungsplatz gewesen. Das Gelände ist leider auch mit dem Jeep zu erreichen, deshalb die Menge Leute. Auf dem gleichen Weg, nur in der halben Zeit laufen wir wieder zurück. Abwärts wehen starke Stürme durch die Schlucht, in den oberen Bergen haust ein Unwetter, mit Sicherheit wäre gestern und heute ein Überquerung des Psiloritis-Gebirges mit einer guten Wegfindung nicht möglich gewesen. Es ist Sonntag, unten am See sitzen viele Einheimische, genießen ihren Frappé, kalten, süßen Kaffe mit aufgeschäumter Milch. Manche verspeisen auch leckere Fischgerichte. Wir beobachten die Fische, Gänse und Schildkröten, ich mehr die hübsche Kellnerin. In einem sonnigen Kafenio trinken wir noch ein Bierchen zum Abschied, sobald die Sonne weg ist, wird es sofort empfindlich kühl.
15. Etappe : +730 m / -730 m in 5,5 Std. (Pause 0,5 Std.)

teuchi1
29.November.2007, 16:17
04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 6

23. 04. Wolkenlos mit starken kühlen Sturmböen. 6 Uhr aufstehen, das reichliche Frühstück bereitet Katharina für uns extra zeitig zu, wir packen trotzdem das meiste ein, bekommen noch einen dicken Beutel mit Kräutertee, der Bus Richtung Heraklion fährt fast von der Haustür ab. Eigentlich wollten wir von Ano Ascites aus den E 4 weiter-wandern, dorthin fährt aber nichts, so lassen wir das kurze Stück aus. In Venerato steigen wir nach einer Stunde aus dem Bus, beginnen hier, den E 4 weiterzuwandern, einige Höhenmeter müssen wir heute schaffen. Es führt uns hinauf zum Frauenkloster Palianes, Fotos nicht erwünscht und weiter nach Kipparissos, wo wir unser zweites Morgenkäffchen trinken, den Tee von Katharina schenken wir dem Kafeniobesitzer, wir haben keinen Kocher dabei, ein älterer Gast bezahlt uns den Kaffee, danke. Weiter geht es hinunter ins Tal, wild über einen Bach und durch einen Olivenhain bis hoch nach Profitis Ilias. Ab hier sind einige grobe Fehler im Wanderführer, die uns zu einigen Umwegen und zum Suchen zwingen. Wir „gelangen“ wild in ein Tal durch Olivenhaine und Weinanbaufelder hinunter zu einem Bachtal, auf der anderen Seite finden wir die Schotterpiste, die uns hoch und um den Jouchtas herum nach Arhanes führt. Wieder stimmt die Beschreibung nicht, wir laufen den Weg hoch, der auf den Berg Jouchtas führt, müssen wieder den selben Weg zurück, auch den Weg durch die Olivenhaine gibt es nicht, wir müssen die 3 km auf der stark frequentierten Straße nach Ano Arhanes laufen. In einem Supermarkt kaufen wir ein, im Stadtpark machen wir eine Esspause, ich füttere einen kleinen Hund mit Käseresten. Wir laufen weiter zu der antiken Ausgrabungsstätte Phourni, stellen oberhalb unser Wigwam auf mit Blick auf Arhanes und die Berge. Der kleine Hund begleitet uns ein Stück, wird dann von einem Hundepärchen regelrecht von uns entfernt, diese beiden begleiten uns die nächsten zwei Tage, es sind wahrscheinlich Bruder und Schwester. In der ersten Nacht ist uns schon etwas komisch zumute mit den Hunden vor unserem Zelt, Brot wollen sie keines, auch Käserinden verschmähen sie. Was wollen sie dann von uns? Wir werden es erfahren. Ich träume nachts von einer hungrigen Hundemeute, die über unser Zelt herfällt.
16. Etappe : +1115 m / -975 m in 10 Std. (Pause 1,5 Std.) (Suchen 1 Std.)

24. 04. Wolkenlos mit leichtem Wind. Sonnenaufgang über den Bergen direkt vorm Zelteingang. Wir begrüßen unsere beiden Hundebegleiter, laufen weiter nach Kato Arhanes, hoch nach Mirtia, Ano Astraki und nach Kato Astraki, dem Ruinendorf. Ab hier wird es eine Odyssee durch zugewachsene Schluchten ohne begehbare oder überhaupt auffindbare Wege, es stehen zwar wie zum Hohn die E 4-Schilder und -stangen da, aber mitten in der Wildnis. Das wissen wir jetzt aber noch nicht, sonst wären wir die wenigen km auf der bequemen Straße nach Sgourokefali gelaufen. Es geht hinunter in ein Bachtal zu einer alten Wassermühle, von hier aus ist der Weg nicht mehr vorhanden. Am Anfang noch einigermaßen wegeähnlich, später dann wild erreichen wir mit Mühe und Not, blutend an Armen und Beinen, den neuen Rucksack zerschunden, oberhalb der ersten linken Querschlucht einen Olivenhain und den Zufahrtsweg hinauf zur Asphaltstraße. Unsere beiden Hunde kämpfen sich tapfer mit durch, nur manchmal müssen wir sie überzeugen, an den schmalen gerölligen Hängen oder durch das dornige Dickicht uns hinterher zu kriechen. Laufen dann auf der Straße erstmal in die falsche Richtung nach Sgourokefali hoch, weil nicht erkennbar ist, an welcher Stelle wir rausgekommen sind. Im Kafenio werden wir misstrauisch gefragt, ob das unsere Hunde sind, wir wissen es auch nicht. Ein Bauer erzählt, dass in letzter Zeit 40 Schafe von wilden Hunden gerissen worden. So laufen wir die 3 km wieder zurück bis zum Abzweig nach dem Kloster Angara, hier befindet sich oberhalb auf einem Hügel ein Freiluft-Kriegsmuseum mit einigen LKW, Geschützen u. a. Die Mönche im Kloster sind sehr freundlich, 12 leben noch hier, wir dürfen den Mönchsgärtner und einen alten Methusalem in einem Wohnraum fotografieren. Unser Ziel heute ist Kastelli, wir werden es nicht erreichen, da ein Update des Wanderführers uns noch einmal schön in die Irre führt. Auf einer schmalen Schotterstraße erreichen wir eine restaurierte Kirche kurz vor Apostoli, von hier soll der einzige Weg fern von der Asphaltstraße in diesen Ort führen, nach 20 min. endet er in einem gut verschlossenen Schäferbetrieb, wir betreten diesen dennoch, erforschen einen Weiterweg, vergebens. Wenigstens gibt es keinen Wachhund, der uns auch noch zu schaffen macht. Apropos Hund, unsere zwei Tapferen sind den ganzen Tag fleißig mitgelaufen, jetzt sind sie hundemüde. Zurück an der neuen Kirche fallen sie sofort in Schlaf. Wir errichten unser Zelt auf dem Kirchplatz, waschen und duschen uns an einem schwarzen Plastefass mit Trinkwasser, dass die Bauarbeiter, die gerade ein Nebengebäude hochziehen, verwenden. Eine Bäuerin mit Pickup macht ihre Runde über den Platz und staubt verwertbare Sachen ab vom Bau. Eine ruhige Nacht, in der uns nur einmal das Bellen eines unserer Hunde weckt.
17. Etappe : +720 m / -760 m in 10 Std. (Pause 2 Std.) (Suchen 2 Std.)

25. 04. Wolkenlos, später leicht bewölkt. 6 Uhr 53 Sonnenaufgang über den Bergen der nahen Lassithi-Hochebene. Wir packen unsere Rucksäcke, die Hunde wollen ihre Streicheleinheiten, dann laufen wir runter zur endlos langen von Eukalyptusbäumen gesäumten Straße nach Kastelli, unterwegs frühstücken wir auf dem Platz vor der Kirche in Apostoli, ein geöffnetes Kafenio gibt es nicht, sodass Mietzi ihren Unmut laut in die warme sonnige Welt hinausschreien muss, es wäre wie im Krieg, immer nur Wasser und Brot und Stress und keinen Kaffee früh... und unsere Hunde fast zum Jaulen veranlasst. Ich finde ja das gute kretische Wasser zum Frühstück ausreichend, muss mich aber mit meiner Meinung sehr zurückhalten. Hier ist es auch in den Kafenios erlaubt, mitgebrachte Speisen zu verzehren, bei uns undenkbar. In Kastelli, einer kleinen lebhaften Stadt am Rande einer militärischen Düsenjäger-Startbahn holen wir den versäumten Kaffee nach, Mietzi´s Laune bessert sich zusehends. Unmittelbar über den Häusern steigen zwei unbeschreiblich laut brüllende Jagdflugzeuge in den Himmel. Wir sind erschrocken, die Leute, die hier leben müssen, sind es gewohnt, schrecklich. Unser beiden Hunde dürfen natürlich nicht auf die Terrasse des Kafenios, sie haben auf der Straße zwei Spielgefährten gefunden. Nach einer Weile beobachten wir, wie sie sich zwei Touristen anbiedern, sie verlassen uns, wir haben ihnen wahrscheinlich (mit Absicht) zu wenig zum Fressen gegeben. Es ist nicht gut, mit verwilderten Hunden hier zu wandern, man wird überall schief angesehen. Die beiden haben es nun gepackt, in eine neue Stadt zu gelangen, allein wäre es für sie nicht möglich gewesen, man hätte sie unterwegs abgeschossen, ich glaube, das wussten sie genau und haben sich deshalb zeitweilig unter unseren Schutz gestellt. Über Lyttos erreichen wir Kastamo-nitsa, dann wandern wir auf Schotterwegen, die hier wie ein Spinnennetz die Berghänge überziehen weiter bis zum Anstieg zur Lassithi-Hochebene. Nach einigem Suchen zeigt uns ein hilfsbereiter Bauer den unscheinbaren, aber richtigen Einstieg des alten römischen Handelsweges, Roman Wall, der sich in breiten Kehren bis hoch in den Sattel zieht, ein Kunstwerk, stabile Wertarbeit mit dicken Steinmauern, gebaut für die Ewigkeit und fast alles sehr gut erhalten. Durch schöne Felsformationen hindurch erreichen wir den Sattel. Es geht wieder bergab auf die Lassithi-Hochebene. Wir treffen ein deutsches Pärchen mit einem kleinen Jeep wieder, die sich schon auf der anderen Seite nicht mehr zurechtfanden und uns nach dem Weg fragten. Wie sie allerdings hier hoch auf diese Bergseite gelangten mit dem Auto, ist mir bis heute noch ein Rätsel, ihnen wahrscheinlich auch, nach unserer Harms-Karte dürfte hier keine Verbindungsstraße sein. Wir gelangen über Kato Metohi nach Psichro. Etwas oberhalb ist ein großer Parkplatz zur Höhle Dikteo Andro, in der laut der Sage Rea ihren Sohn Zeus geboren hat. Wir stellen unsere Säcke in der Taverne Dictamus ab, laufen die 100 Hm hinauf zum Eingang, bezahlen 4 €, die sich aber lohnen. Die Riesenhöhle geht steil nach unten, Treppen mit Geländer führen uns vorbei an malerisch phantasievollen Tropfsteingebilden, vorbei an stalagtischen Mitten und Titten und allem was dazu gehört, schön angeleuchtet, eine Zauberwelt tut sich auf für uns, wir sind die einzigen hier unten, da es schon nach 17 Uhr ist. Zurück in der Taverne beschließen wir, nicht erst nach Agios Georgios zu laufen, sondern gleich hier bei der sehr freundlichen Tavernenbesitzerin Emanuela den Abend zu verbringen, sie bereitet uns griechischen Salat, Lamm, Hühnchen, kredenzt dazu frisch gepressten Orangensaft und leckeres Fassbier. Ich frage wegen Zelten, kein Problem, meint sie nur, wir sollen uns unterhalb auf den Terrassen einen Platz suchen. Das machen wir, auf einem geraden Wiesenplätzchen mit Bäumen stellen wir unser Domizil auf. Als Betthupferl gibt sie uns noch ein Flascherl Eigenanbau-Hauswein mit, wir sind im Himmel, so gut schmeckt er. Es wird ein fröhlicher Abend. Oberhalb übernachtet ein sympathisches österreichisches Pärchen in einem kleinen Pickup-Wohnwagen.
18. Etappe : +1170 m / -680 m in 11 Std. (Höhle 1 Std.)
(Pause 2 Std.) (Suchen 0,5 Std.)

26. 04. Wolkig, ab 15 Uhr wolkenlos. Um uns herum lecken Passatwolken über die westlichen Berghänge der Hochebene, auch im Süden am Meer ist alles unter einer Wolkenschicht, sollte Zeus uns heute mal sein Wohlwollen zeigen, wenn wir das Dikti-Gebirge überschreiten werden? 7 Uhr 45 Frühstück in der Taverne bei Emanuela und ihrem netten Mann. Wir bekommen Nescafe mit extra Leitungswasser, zum Abschied will sie uns einen Beutel voll Apfelsinen füllen, ich winke ab, zu schwer für die Berge, trotzdem müssen wir jeder 3 einpacken. Vor 2 Jahren hatte sie mit ihrem Mann die große dreistöckige Taverne errichten lassen für 500.000 €, auf 240.000 wurde sie geschätzt, dafür bekamen sie 40.000 von der Kommune und von der EU noch mal 90.000, steht alles auf einem Schild außen, aber in griechisch. Ihr Prinzip ist, erstmal leben, danach kommt erst das Geld verdienen. Wir verabschieden uns, bedanken uns für ihre Gastfreundschaft hier an einem Platz, an dem es im Sommer vor Reisegruppen nur so wimmelt. Wir überqueren die Lassithi-Hochebene, flach wie ein Kuchenteller, erreichen Agios Georgios, bei einem Bäcker essen wir Gebäck, füllen unsere 4 Trinkwasserflaschen. Über Koudoumalia vorbei am neuen Eco Park steigen wir auf ins Dikti-Gebirge, erreichen die Limnakarou-Hochebene mit mehreren Bauernhöfen. Auf dem breiten trockenen Geröllfeld eines Flusses erreichen wir den Einstieg des E 4, der zwischen Dikti (2148 m) und Afendis Hristos (2121 m) hindurchführt. Die Schneefelder sind zu unserem Glück etwas weiter oben, unser steiniger Weg ist sehr gut markiert mit gelben Punkten und E 4-Stangen und leicht zu finden, es macht richtig Spaß heute. Der 3-stündige gut markierte Abstieg später zieht sich bis auf die 900 m des Örtchens Selakano hinunter, unterwegs schöne Felsformationen und viele alte knorrige Wacholderbäume. Wir pausieren an einer Quelle mit Steinwanne. Die Wolken in den Tälern unten bleiben alle brav an ihrem Ort, wir haben Glück gehabt. Selakanos Häuser liegen malerisch hingestreut in der Berglandschaft. Im Kafenio ist niemand, die Türen sind alle auf wie meist, ich nehme mir schon mal ein Amstel aus der Kühltruhe, was man hat, hat man. Nach einer Weile erscheint eine 63-jährige Frau, schwarz gekleidet, Stella, sehr freundlich, sie spricht nur griechisch, gibt uns erstmal zwei dicke Scheiben Brot, lädt uns dann für 20 Uhr ein, bei ihr zu Abend zu essen. Sie betreut auch die Kirche und die nahe Wanderherberge mit den 7 Schlafplätzen, wir dürfen dort übernachten, die Küche, Toilette und Dusche sind im Haus gegenüber. Mietzi duscht kalt und wäscht Wäsche, ich sitze vor unserer Unterkunft auf der Schaukel in der Sonne und genieße deren langsamen Untergang. Es ist sehr ruhig hier oben, keine anderen Touristen. Zum Abendessen macht uns Stella ein Kartoffelomelett mit Graviera-Käse, dazu einen Salatteller, später Obst, sehr lecker. Um uns herum sitzen 60 – 70-jährige kaffeetrinkende Kreter, sowie eine ebenso alte, schwarz gekleidete Frau. Wir verabschieden uns zeitig, gehen schlafen auf die Matratzen der Doppelstockbetten.
19. Etappe : +1115 m / -1100 m in 9 Std. (Pause 1,5 Std.)

teuchi1
29.November.2007, 16:43
Liebe Kreta-Freunde, da ich jetzt 3 Wochen auf Teneriffa wandern gehe,
schon mal die nächsten Wandertage für Euch

04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 7


27. 04. Leicht bewölkt. Frühstückskaffee bei Stella, sie reicht uns noch Brot, selbstgemachte Orangenmarmelade und riesige Oliven dazu. Als ich Übernachtung und Frühstück bezahlen will, winkt sie ab, es ist alles o. k. Wir bedanken uns herzlich bei ihr, sagen adio und brechen zu einer unserer härtesten Tagestouren auf. Der Weg über Mathokotsana ist gut zu finden dank der geschnitzten Hinweisschilder aus Holz. Danach verlässt uns wieder einmal das für heute sehr salopp geschriebe Stein-Buch. In Males suchen wir den Einstieg hoch in die Berge, auch Nachfragen bringt nichts, die Einheimischen verstehen uns nicht, bzw. waren noch nie dort oben, um über die Berge nach Prina zu laufen, sie haben ja alle ihre schönen Autos jetzt. Den E 4 kennt fast niemand hier. In der Post frage ich einen jungen hilfsbereiten Mann, der gut englisch spricht, und uns ein halbes Brot schenkt, das ist auch gleich alles, er erklärt uns prompt einen falschen Weg. Durch einiges Suchen finden wir dann von einer anderen Stelle aus den richtigen Weg über die Berge, da aber die Beschreibung im Buch nicht genau nachzuvollziehen ist, verlaufen wir uns noch einige Male weitläufig in Täler hinein, wo dann der Weg jedesmal irgendwo endet, müssen alles wieder zurück und erneut suchen. Es ist einfach lästig und total anstrengend. Schließlich verlassen wir uns einfach auf die wenigen roten und blauen Markierungen auf und an der Straße, werden aber wiederum von diesen verlassen. Statt ins Tal nach Prina weisen sie hinauf auf einen schönen Panoramaweg, der uns immer oben wie an der Nase herum führt, die Ausblicke an die Nordküste sind sicher phantastisch, aber unserem Ziel kommen wir nicht näher. Schließlich wählen wir eine vermutete Abstiegspiste, die uns auch wirklich runter zur Kirche nahe der Verbindungsstraße führt. Mietzi kann und will nicht mehr, uns brennen die Füße, gerade noch so erreichen wir vor Prina die Musik-Taverne, schlagen nach kurzer Nachfrage und einem Abendessen unser Zelt direkt auf einer Wiese an der Straße auf, Autos gibt es hier in dieser Einöde so gut wie keine.
20. Etappe : +860 m / -1370 m in 10,5 Std. (Pause 1 Std.) (Suchen 2 Std.)

28. 04. Früh bedeckt. Ab 10 Uhr wolkenlos mit brutalen kalten Orkanböen. Kaffee in der Taverne, im Ort wollen wir einkaufen, es gibt trotz Nachfrage nichts. Wir lernen den holländischen Pilger Franz kennen, später treffen wir ihn wieder. Auch im nächsten Ort Meseleri sehen wir keinen Laden, wir trösten uns mit dem vielen Weißbrot, was wir noch haben, das muss auch alle werden. Und zur Not schmeckt das Brot auch ohne Wurst, oder wie hieß das gleich? Wir kommen zum restaurierten ehemaligen Kloster Agia Panagia Vyromeni, besichtigen es. Nach langer Gehzeit auf den endlosen Schotterpisten erreichen wir Vasiliki. Noch oberhalb haben wir den schönen Ausblick auf die Wespentaille von Kreta, die Insel ist hier nur 15 km breit und man sieht gleichzeitig beide Meeresufer. Die Kafenios in Vasiliki sind geschlossen, einen Laden gibt es nicht, eine Unterkunft Nevasina kennt auch niemand, ich sehe zwar ein House Madeleine mit Schild: Visitors Welcome, es steht auch alles offen, aber keiner da. Bis zur Öffnung des Kafenio haben wir Stunden Zeit, da wir keine Vorräte mehr haben und morgen wieder hoch ins Gebirge wollen, laufe ich die 4 km runter ans Meer nach Pachia Ammos, da heute Sonnabend ist, weiß ich aber nicht, ob nachmittags um vier noch was offen hat. Es hat und ich kaufe wieder mal richtig ein, Brot, Wurst, Ziegenkäse, Kekse und Schokolade, dann den selben Weg zurück nach Vasiliki, Mietzi sitzt noch vorm zuen Kafenio, ein paar Männer unterhalten sich mit uns, bringen uns Mispelfrüchte. Endlich öffnet der gemütliche junge langhaarige Dimitri 17 Uhr 30 sein Wirtshaus, zu Bier und Kaffee reicht er uns neben dem obligatorischen Wasser kleine Teller mit dicken Bohnen, Feta mit Kräutern, Schnitzelstreifen, warmem Wurstsalat, Zwieback und Olivenöl, wie gesagt, alles im Getränkepreis enthalten. Dann geleitet er uns noch zum inzwischen von mir erforschten Travellers Rest Haus von Madeleine, Melvin (beide ca. 60) und Sohn Mark (35), der gerade auf Besuch für einen Monat da ist. Wir werden herzlich eingeladen, bei ihnen zu übernachten, zwar nur in der Fernseh-Lounge auf dem Klappbett, sie entschuldigen sich, dass das Schlafzimmer von Mark belegt ist. Es sind Engländer, die viele Jahre in Südafrika lebten, 14 Jahre auf Kreta in Vasiliki und in zwei Tagen am Montag für immer zurück nach England gehen, ihr Sohn bleibt noch eine Weile hier und hilft bei der Übergabe des Hauses, das sie bereits mit dem gesamten Inventar an ein jüngeres Pärchen aus England verkauft haben. Mark arbeitet später wieder in Südafrika. Der Name „Nevasina“ ist, wie ich schon vermutet hatte von „never seen“ entstanden, sie kauften dieses Haus 1993, ohne es jemals gesehen zu haben, never seen. Es wird jetzt von den neuen Besitzern erstmal ein Jahr umgebaut, um dann evtl. ab 2008 neuen Gästen offen zu stehen. Es gibt viele Katzen hier, sie bekommen sogar Futter. Abends gehen die Besitzer aus, wir sind allein, dürfen uns in der Küche bedienen. In der Nacht liegen zwei Katzen auf der Couch zu unseren Füßen.
21. Etappe : +590 m / -835 m in 6,75 Std. (Pause 1 Std.)

29. 04. Wolkenlos mit brutalen kalten Orkanböen. Sonntag. Wir bekommen ein reichliches original englisches Frühstück von Madeleine, bezahlen für beide 15 € für die Übernachtung und nach einem Abschiedsfoto und dem Eintrag in ein kleines Gästebuch verabschieden wir uns von den Gastgebern, laden sie zu uns nach Chemnitz ein. Mark will uns nach Monastiraki fahren, was wir ablehnen. Zur Verbindungsstraße runter und dann auf einer Schotterpiste erreichen wir diesen Ort, von hier geht es nur allmählich ansteigend ins Thripti-Gebirge hoch, irgendwann erreichen wir die Straße nach Thripti, jetzt mit feinstem Ashalt bedeckt. Wir versuchen noch, einen Blick in die bizarre enge Schlucht von Monastiraki zu werfen, wissen jedoch nicht genau, wo der Einstieg ist. Deshalb gleich hoch in den Ort Thripti, der auch der Ausgangspunkt für die Besteigung des 1476 m hohen Afendis Stavromenos ist, dem höchsten Berg hier. In der Taverne am Ortsbeginn legen wir eine schöne Pause mit Sonntagsessen ein, trotz Sonne ist es hier oben sehr kalt, ab und zu müssen wir uns am geheizten offenen Kamin aufwärmen, in dem so nebenbei am elektrischen Drehspieß zwei große Ziegenstücke vor sich hin brutzeln. Es geht noch etwas aufi, am Ortsende werden wir lautstark zum Raki-Trinken ins letzte Haus, eine Taverne eingeladen, wir lehnen dankend ab, unser Weg ist noch lang. Bei 1000 m geht es wieder abwärts Richtung Orino. Der Nordosthang des Afendis ist total zerwühlt von neuen Schotterstraßen und neuen Terrassenfeldern, schade um die schöne Berglandschaft, auch wenn man bedenkt, dass auf Kreta viele Bergdörfer mit Wein- und Olivenfeldern verlassen und brach liegen. Von Orino aus nochmal hoch auf einen Hügel und unterhalb der Sendemasten auf einem wilden Pfad durch die Macchia über Geröllfelder, zuletzt auf Schotterpiste nach Chrisopigi. Am zentral gelegenen Kafenio mit dem freundlichen jungen Wirt, der uns etliche Extra-Naschereien zu Kaffee und Bier bringt, wird heiß diskutiert. In einem Brachfeld vor dem Ort errichten wir das Zelt. Ringsum gibt es viele kläffende Hunde, denen wir etwas vom Pelz bleiben wollen.
22. Etappe : +1190 m / -900 m in 9,5 Std. (Pause 2 Std.)

30. 04. Wolkenlos mit leichtem warmem Wind. Früh staunt ein Bauer im benachbarten Feld, als wir unsere Rucksäcke aufsatteln und wieder ins Dorf zurücklaufen. Da das Kafenio zu ist, füllen wir unsere Wasserflaschen und wandern los Richtung Dafni. An einem kleinen feinen Kafenio mit Einkaufslädchen unter einer riesigen Platane werden wir von der freundlichen Besitzerin mit Frappé und etlichem Gebäck verwöhnt. Weiter geht es in ein Bachtal hinab, wo ich später in einer Gumpe ein eiskaltes Bad nehme, wir unsere Füße abkühlen lassen. Vor uns liegt ein riesengroßes Tal, mit dem Kompass peile ich den Ort Vori an, da die Beschreibung im gelben Märchenbuch uns wieder mal zu einiger Sucherei veranlasst. Aber wir finden alle Wege, erreichen nach kurzem heftigen Aufstieg Vori. An einem verlassenen Haus erfrischen wir uns am noch funktionierenden Wasserhahn. Von hier laufen wir immer auf Asphaltstraßen aufwärts, am Abzweig kurz vor Papagianades gehen wir Richtung Armeni, dort auf der Hauptstraße nach Handras, zum Schluss erreichen wir Ziros, unseren vorletzten Etappenort. Es ist schon schön zu wissen, dass morgen unser letzter Wandertag sein wird, der E 4-Wanderweg ist sehr anstrengend, wenn man dabei immer alles auf dem Rücken tragen muss, auch durch die Sucherei durch schlechte Wegbeschreibung ist uns viel Zeit und Kraft verloren gegangen. Aber morgen, ja morgen werden wir endlich alles überstanden haben. Im Restaurant Ziros trinken wir erstmal was, ich gehe auf Pirsch wegen Übernachtung, mit einem Bauern regele ich, dass wir auf seinem Feld das Zelt aufstellen dürfen, später stellt er uns sogar noch ein Schild hin, was aber auch heißen könnte, schert euch... Ich frage den Restaurantbesitzer nach dem Preis für ein Zimmer, für 20 € rente ich schließlich einen Room. An einer Außentreppe hoch in den ersten Stock, es sind alle Zimmer frei, wir sind die Einzigen, haben zwei Duschen mit WC für uns. Der Balkon schaut auf den Platz hinter dem Haus. Ortsbegehung Ziros, eine kleine Kirche mit einem schönen Glockenturm, viele verwinkelte schmale Gässchen, Treppen und Durchlässe zwischen den alten, teilweise verlassenen Häusern. Wir landen in einer großen Musik-Kneipe an der Straße nach Süden, stilvoll eingerichtet mit gemalten Jim Morrison-Bildern auf den Wänden, einer langen Bar mit gut sortiertem Alkoholangebot. Für einige Stunden bleiben wir hier kleben. Der Besitzer, Panagiotis oder Peter ist ein großer Musikfreak, er zeigt mir auf dem PC seine 300 GB große Musik- und Videosammlung, wir fachsimpeln ein bischen, er spielt The Doors, Frank Zappa und City Am Fenster. Er stammt aus Australien, hat auch dort heimlich seine auch anwesende, aus Ziros stammende Frau geheiratet. Sein Bruder kredenzt uns Cocktails nach seinem Geschmack. Peter gibt einige Runden kleine Gläser mit Gemixtem aus, wir stoßen immer an. Ich mache ihm den Vorschlag, ein kretisches Hardrock Cafe zu eröffnen, er will an der Küste eine andere Musikkneipe aufmachen, weil hier oben tote Hose ist, wie er sagt. Ein schöner Abend, nur Mietzi quengelt laufend, sie will ins Bett.
23. Etappe : +935 m / -770 m in 10,5 Std. (Pause 1,5 Std.) (Suchen 0,5 Std.)

teuchi1
29.November.2007, 17:09
Liebe Kreta-Freunde, da ich bis Ende Dezember 3 Wochen auf Teneriffa wandern gehe,
auch noch die letzten Tage für Euch.
Ich hoffe, es hat Euch gefallen und es sind einige Anregungen dabei,
ab und zu mal die bequemen Hotels und Kneipensessel zu verlassen,
um die Schönheit der kretischen Natur zu Fuß kennenzulernen.
In diesem Sinn kalispera und adio.
Euer Teuchi

04. 04. bis 06. 05. 2007

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Reisebericht von Klaus Teuchert

Teil 8 (ENDE)

01. 05. Kampftag der Werktätigen. Wenige Wolken, kurz vorm Ziel tröpfelt es, aber nur leicht. Endlich ist unser letzter Wandertag herangekommen, unsere Füße sind schon ganz abgelaufen, taub und gefühllos. Wir werden heute die Ostküste Kretas erreichen, den Strand von Kato Zakros küssen und in die Fluten des Meeres springen. Beim Frühstückskaffee treffen wir Franz aus Amsterdam wieder, haben uns viel zu erzählen, er zeigt mir seinen Stein-Wanderführer, auch er hat auf etlichen Seiten Verbesserungen vorgenommen, wir tauschen uns aus über verschiedene Falschbeschreibungen und wie wir trotzdem alles gefunden haben. Er ist ein toller Weltreisender-Typ, sieht bischen aus wie Rüdiger Nehberg. Da heute Feiertag ist, haben alle Läden geschlossen, der Wirt gibt uns ein halbes Brot auf den Weg. Spät wandern wir aus Ziros los, noch einmal auf einem wunderschönen alten Wanderweg über eine unberührte endlose Hochebene immer Richtung Nordosten. Später durchqueren wir schöne Steinfelder mit vielen Figuren und Phantasiegestalten, erreichen kurz danach eine Schäferei mit einer Quelle und einer Kirche, soviel Kirchen wie in Kreta hab ich sonst noch nie auf so kleinem Gebiet gesehen. Auf einem Maultierweg, zwischendurch über eine richtige saftige Gras- und Getreidewiese, mit Toren vor Schafen gesichert, erreichen wir weit unten Zakros. Das Meer, unser Ziel, sehen wir schon von weit oben verführerisch glitzern. Im Hotel Zakros machen wir eine Pause, um uns dem letzten Highlight, der Schlucht oder dem Tal der Toten zuzuwenden. Vorbei an den vielen Höhlen der Minoiten in der rotbraunen zerfurchten Schlucht auf einem sehr gut ausgeschilderten Weg im Bachgrund erreichen wir das Meer und Kato Zakros. Hier endet der Europäische Fernwanderweg E 4 und auch für uns sind 24 Wanderetappen absolviert, unser Ziel endlich erreicht. Die Tavernen am Meer sind gut mit Ausflüglern, meist einheimischen Familien gefüllt, ich frage im Kato Zakros Bay Restaurant, ob wir hier unseren spanischen Champagner, den ich oben in Zakros kaufte, kühlen und trinken können, kein Problem, sie geben uns auch noch die Gläser dazu. Nach dem guten Abendessen mit Kaninchen und Mousaka köpfen wir den Schampus und stoßen auf den glücklich beendeten E 4 und auf uns beide an. Auf der Straße stolziert eine weiße Gans und wird von unserem Wirt gefüttert. In den Grills an der Tavernen brennen Feuer, es werden Fische und Fleisch gegrillt. Auch abends kommen noch kretische Familien, um in den Tavernen zu essen und zu trinken. Rechts am Strand stehen zwei deutsche Wohnwagen, hier kann man auch sein Zelt aufstellen, die junge hübsche, gut englisch sprechende Wirtin bestätigt es mir noch einmal, offiziell wäre es zwar verboten, es sagt aber keiner was. In einem Grundstück mit Wohnwagen und großem Fischerboot frage ich einen 35-jährigen Mann, ob wir bei ihm eine Nacht zelten dürfen - wenn wir keinen Hund haben, keinen Müll verursachen und kein Feuer machen – ja. Das kann ich ihm versprechen, in der hinteren Ecke bauen wir uns auf, die letzte Nacht im Zelt. Wir liegen darin, das Meer rauscht uns seit langem wieder einmal in den Schlaf, manchmal regnet es ein bischen. Die Grillen zirpen, ab und zu lärmen abfahrende Gäste an der Straße vorrüber, wir sinken in unseren wohlverdienten Schlaf.
24. Etappe : +275 m / -840 m in 7,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

02. 05. Wolkenlos. Rundgang durch Kato Zakros. Am linken Ufer stehen einige Zimmervermietungen mit schönen Terrassen zum Meer, in 1 ½ Std. kann man über einen Pfad am Ufer eine Höhle erreichen. Wir besichtigen die Ausgrabungsstätte eines der 4 großen alten minoischen Paläste auf Kreta. Es sind eigentlich nur braune Mauerreste, die aus der Erde ragen. Von hier sehen wir auch Franz eintrudeln, wir sitzen zusammen in einer Taverne, gehen später gemeinsam schwimmen, haben viel zu erzählen. Er entschließt sich kurzfristig, mit uns 15 Uhr 30 den einzigen Bus heute nach Sitia zu besteigen, wir freuen uns darüber. In 1 ½ Std. durch viele Serpentinen erreichen wir den Hafenort als fast einzige Fahrgäste. Nach kurzer Beratung fragt Franz im schicken Hotel Itanos, direkt an der Hafenpromenade gelegen, nach dem Preis für ein Dreibett-Zimmer, die sehr nette ältere Rezeptionsdame nennt uns 40 €, was wir natürlich sofort akzeptieren. Frühstücksbüfet für 5 € ist auch toll. Wir bekommen ein schönes Zimmer mit Blick auf den Hafen, duschen uns der Reihe nach, gehen dann bummeln in die Stadt. Die Festung ist zur Zeit geschlossen, wir besuchen eine Kirche, essen von eines freundlichen Franzosen Mispelbaum einige Früchte, Franz wirft einige Male seinen Pullover in die Zweige, um Früchte herunterzubekommen, wir haben unseren Spaß. Es gibt viele Tavernen am Hafen und in den anliegenden Straßen, dessen Kellner uns ansprechen. Gemeinsam setzen wir uns im Freiluftrestaurant unseres Hotels zum Abendessen. Wir verbringen eine ruhige Nacht, bis uns früh ½ 7 die Sonne und die lärmenden Müllmänner wecken.

03. 05. Wolkenlos. Frühstücksbüfet im Hotel, wir haben eine große Auswahl und genießen es ausgiebig und lange. Nach kurzem Einkaufsbummel fahren wir gemeinsam mit dem Bus 12 Uhr 15 nach Agios Nikolaos, kommen durch Pachia Ammos, für die 64 km braucht er 1 ½ Std. Franz will wieder hoch ins Gebirge auf die Lassithi-Ebene, bringt uns aber noch an den Hafen zur kleinen Pension Atlantis, dort wünschen wir uns alles Gute, verabschieden uns herzlich voneinander, wir hoffen sehr, diesen feinen gebildeten Menschen bald wieder zu sehen. Im Atlantis ist keiner da, bei den 2 älteren Türken nebenan setzen wir uns vors Restaurant und nach kurzer Wartezeit kehren die beiden Besitzer, ein älters Pärchen vom Einkaufen zurück. Wir werden herzlich in Empfang genommen und sofort in ein kleines, aber sauberes Zimmer im 2. Stock mit Dusche und WC, sowie Balkon mit Blick auf den Hafen, den Sandbadestrand und das Meer und Sonne den ganzen Tag für 20 € die Nacht eingewiesen. Nach einem ersten Bummel durch die wundervolle Stadt mit einigen schönen Meeresbuchten, dem schönen Meeressee, genießen wir die untergehende Sonne von unserem Balkon aus. Am großen Fährhafen im letzten Haus ist Yanni´s Rock & Blues Kneipe, wo ich 22 Uhr noch mal einlaufen will. Restaurants gibt es hunderte hier, die Kellner sprechen einen höflich an und versuchen, die vorbeiflanierenden Touristen in ihre Lokalitäten zu locken. Die meisten Tagesbesucher und Pauschaltouristen besteigen 18 Uhr im Fährhafen wieder die nummerierten Zeus-Hotel-Reisebusse und werden in ihre Bettenburgen gekarrt. Man kann von hier auch mit Schiffen Ausflüge nach mehreren Inseln, Spinalonga, auch Santorin, unternehmen. Allein gehe ich abends zum Fährhafen, von der Roofgarden Dancing Bar auf dem Dach eines Hauses tönt laute Motown-Musik herab, ich werde von einem jungen Kellner in Empfang genommen, Kerzen auf den Tischen, es ist sehr romantisch hier oben. Der Chef ist so um die 60, umgibt sich mit mehreren jungen gutaussehenden Kellnern und Barmännern. 22 Uhr gehe ich hinüber in Yanni´s Rockkneipe, 1983 eröffnet. Jorgo ist ca. 55, hat viele Schallplatten, deren Hülle alle leicht zerfledert sind, CDs jede Menge, er steht hinter seinem Tresen an seinem Mischpult und legt Musik auf, er zelebriert es richtig: Blues, Rory Gallagher, Led Zeppelin, Eric Burdon usw., meist unbekanntere längere Sachen, er kennt sich bestens aus. Engla, die dunkelhaarige hübsche junge Bardame kommt aus Albanien, bedient die wenigen biertrinkenden Musikfreaks auf den Barhockern. Um Mitternacht schließt der Chef Türen und Fenster wegen der Lautstärke nach draußen, er besitzt eine gute Anlage und es ist entsprechend laut eingestellt, an Unterhaltung ist nicht zu denken. Er legt für mich einen Zappa-Titel auf. 1 Uhr schwebe ich nach Hause, vereinzelte Geschäfte haben noch offen, es sind auch noch Leute unterwegs, am heutigen frühen Freitag.

04.05. Wolkenlos. Heiß. Ruhetag in Agios Nikolaos. Nach ergiebigem Ausschlafen und Frühstück in unserer Pension erkunden wir weiter die Stadt, erst einmal den Stadtteil bis zum Strand Kitroplatia. In der Pension Mylos lädt uns Georgina zu einem Rundgang durch ihre Zimmer ein, sie haben alle herrlichen Meeresblick, sind sehr sauber und nett eingerichtet. Die freundlich liebenswerte über 60-jährige Dame bietet uns in ihrem Wohnzimmer noch Selbsgebackenes an, wir verabschieden uns von ihr und ihrem Mann Lucas mit dem Versprechen, vielen Bekannten von der schönen Pension zu erzählen, was hiermit geschieht. Weiter zum Archäologischen Museum, hier studieren wir die Geschichte der minoischen und anderer griechischer Kulturen. Es sind viele Sachen ausgestellt, Vasen, Töpfe, Särge mit und ohne Inhalt, Werkzeuge, Waffen, Schmuck. Am Strand Ammoudi gehe ich schwimmen, immer am Ufer entlang laufen wir zurück zu unserer Pension. Später liegen wir 3 Std. am Strand Ammos vor unserem Zimmer, gehen oft ins Wasser, es ist sehr heiß. Abschiedsessen abends beim piekfeinen Italiener La Strada, weiße Tischdecken, dicke Stoffservietten, wir sind 18 Uhr die ersten Gäste des heutigen Abends. Bestellen kretischen Roséwein aus Sitia, essen selbstgebackenes leckeres Knoblauchbrot, italienischen Salat, Stifado mit Spaghetti, Kebab mit selbstgemachten Kartoffelspalten, Fladenbrot, zum Abschluß Ouzo mit Eis, Raki und Kaffee. Alles sehr stilvoll. Abendbummel und letzte Weinverkostung bei den 2 Türken am Atlantis, da er nicht so gut schmeckt zum mit nach Deutschland nehmen, lasse ich es, wir trinken noch ein Mythos-Bier. Trinkgeld lehnt der Besitzer rigoros ab, die Weinverkostung mit dem Stück Käse wäre kostenlos.

05.05. Frühstück in der kleinen Kneipe der Türken, es gibt Spiegeleier mit Schinken. Wir laufen zum Busbahnhof, fahren 9 Uhr 30 nach Heraklion in 75 min. Wir kommen durch Neapoli, fahren lange Zeit durch die riesenhafte Touristenhochburg Malia. In Kretas Haupstadt finden wir die zentral gelegene, saubere Pension Rent Rooms Hellas, sie hat auf dem Dach ein schönes Restaurant, Toiletten und Duschen sind auf der Etage. Wir quartieren uns für die letzte Nacht für den für Heraklion angenehmen Preis von 26 € ein, ein Zimmer mit Balkon auf die belebte Straße mit den Tavernen. Was sich als Fehlgriff herausstellt, wir machen kaum ein Auge zu. Stadtrundgang – in den Fußgängerzonen erschlagen einen die Touristenmassen, was wird hier erst im Sommer los sein? In den weitläufigen Biergärten vor den Kneipen alles wie mit Beton ausgegossen, an freie Plätze kaum zu denken, schnell weg hier. Wir starten unseren Pflichtbesuch nach Knossos zur berühmten antiken Ausgrabungsstätte, die mindestens jeder Kreta-Besucher einmal gesehen habe soll. Der Bus braucht schon eine kleine Ewigkeit für die 6 km, es ist Dauerstau in der Haupstadt angesagt. Rückzu laufen wir die Strecke zu Fuß in einer guten Stunde. Sehenswert ist der ausgebuddelte Palast auf jeden Fall. Wir kaufen auf der Marktstraße 1866 noch bischen ein für zu Hause, ruhen uns im Zimmer aus. Am frühen Abend ein letzter Spaziergang zum Hafen und der venezianischen Festung. Wir gehen nochmal Fisch essen, der in Kreta sehr rar geworden ist. In unserem Zimmer ist trotz geschlossenen Fenstern an einen ruhigen Schlaf nicht zu denken. Unter uns auf der Fußgängerzone an den Restaurants amüsieren sich meist junge Leute bis in die frühen Morgenstunden, es ist die Nacht zum Sonntag. Knatternde Mopedfahrer mit ihren Bräuten auf dem Sozia müssen ihren Kumpels und anderen Bräuten zeigen, was sie drauf haben.

06. 05. Abreisetag. 4 Uhr klingelt der Pensionswecker schrill und unerbittlich, aufstehen. Wir laufen durch die dunklen, noch immer belebten Fußgängerzonen mit den vereinzelt noch geöffneten Gaststätten zum Taxistand, zahlen 10 € für die 5 km zum Flughafen. Wir nehmen Abschied von Kreta und Griechenland, eine lange, anstrengende, aber sehr erlebnisreiche und schöne Wandertour geht zu Ende. Die letzten 3 Tage haben auch viel zu unserer Erholung beigetragen, sodass wir uns wieder etwas Speck auf den ausgemergelten Rippen angefressen haben. 50 min. dauert unser erster Flug nach Athen in einer 4-motorigen Avro RJ-100. Dort besteigen wir den Airbus A 320 nach München, das wir nach 2 ½ Std. erreichen. Uhr wieder zurückstellen eine Stunde. Mit dem Bus nach Freising und dem Zug über Regensburg, Hof nach Chemnitz. 19 Uhr 30 holt uns Marie vom Bahnhof ab, ein herzliches Wiedersehn mit unserer Tochter.

teuchi1
29.November.2007, 17:20
Kreta 2007 - E 4

Übersicht der Etappen und Stationen

04. 04. bis 06. 05. 2007 (33 Tage)

24 Trekking-Tage über 540 km des Europäischen Fernwanderweges E 4

Klaus Teuchert (Teuchi 1) & Liane Mietzner (Mietzi)



Tag/Trektag - Datum - Orte - Entfernung - Höhenmeter - Gehzeit incl. Pausen (Pausen )


01/- 04.04. 7:30 - 13:30 Deutsche Bahn von Chemnitz - Freising - München
Flughafen
15:50 - 19:50 - 3 Std. Flug nach Heraklion auf die griechische Insel
Kreta
Bus in die Nähe des Hafens zur Busstation A
Hotel

02/- 05.04. 7:30 – 10:30 Bus über Rethimno nach Chania – Besichtigung Chania
12:00 – 13:30 Bus nach Kissamos Kastelli – Kurzwanderung 4 km zum
Fährhafen Trahilos, dem eigentlichen Start des E 4 auf Kreta –
Campingplatz im Ort

03/01 06.04. Kissamos Kastelli – Polyrhinia – Sfinari
Camp am Meer
23 km +580 m / -580 m in 8,0 Std. (Pause 1,5 Std.)

04/02 07.04. Sfinari – Kambos – Küstenvariante - Kloster Chrisokalitissa
Camp am Meer
31 km +685 m / -685 m in 9,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

05/03 08.04. Chrisokalitissa – Elafonisi - Paleochora
Camp am Meer
25 km +430 m / -430 m in 8,0 Std. (Pause 2 Std.) (Auto 7 km 10´)

06/- 09.04. Paleochora – Ruhetag (Ostermontag) – Besichtigung und Baden
Campingplatz am Ort

07/04 10.04. Paleochora – Lissos - Sougia
Camp am Meer
+595 m / -595 m in 7,0 Std. (Pause 1 Std.)

08/05 11.04. Sougia – Agia Irini Schlucht – Agia Irini
Camp an verlassener Gaststätte
+695 m / -130 m in 5,75 Std. (Pause 1 Std.)

09/06 12.04. Agia Irini – Kallergi-Hütte (1680m)
Camp an Hütte
+1180 m / -155 m in 6,5 Std. (Pause 1 Std.)

10/07 13.04. Kallergi-Hütte – Levka Ori – Katsivelli-Hütte
Biwak in Schäferei 1 Std. nach Katsivelli-Hütte
+1070 m / -825 m in 9,5 Std. (Pause 2 Std.)

11/08 14.04. Katsivelli-Hütte – Levka Ori - Askifou
Pension
+825 m / -1885 m in 13 Std. (Pause 2 Std.)

12/- 15.04. Askifou – Ruhetag – Besichtigung Ort und Umgebung
Pension

13/09 16.04. Askifou – Asfendou – Kallikratis – Asi Gonia
Camp hinter Käsefabrik
30 km +710 m / -1075 m in 8,75 Std. (Pause 1 Std.)

14/10 17.04. Asi Gonia – Kato Poros – Argiroupolis – Velonado - Angouseliana
Camp an Kapelle am Ort
+980 m / -775 m in 8,5 Std. (Pause 1,5 Std.) (Auto 10 km 10´)
(Suchen 1 Std.)

15/11 18.04. Angouseliana – Katsogrida – Koxare – Mixorrouma - Spili
Camp im Hotelhof
+325 m / -275 m in 4,5 Std. (Pause 1 Std.)

16/12 19.04. Spili – Kissos - Gerakari
Camp am Ort
+740 m / -405 m in 7,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

17/13 20.04. Gerakari – Elenes – Lambiotes - Vizari - Fourfouras
Camp am Ort
+450 m / -730 m in 8 Std. (Pause 2 Std.)

18/14 21.04. Fourfouras – Apodoulou – Platanos – Ardaktos – Lohria – Ano Zaros
Pension
15 km +305 m / -80 m in 3 Std. (keine Pause)
(Bus 9 km 15´, Taxi 13 km 10´)

19/15 22.04. Ano Zaros – Ortsbesichtigung – See Limni Botomou – Rouwas-
Schlucht – Picknickareal oberhalb
Pension
+730 m / -730 m in 5,5 Std. (Pause 0,5 Std.)

20/16 23.04. 7:00 – 8:00 Bus nach Venerato – Frauenkloster Palianes – Kipparissos
– Profitis Ilias – Ano Arhanes - Phourni
Camp an der Ausgrabungsstätte
+1115 m / -975 m in 10 Std. (Pause 1,5 Std.) (Suchen 1 Std.)

21/17 24.04. Phourni – Kato Arhanes – Mirtia – Ano Astraki – Kato Astraki –
Sgourokefali – Kloster Angarathou – Kirche vor Apostoli
Camp an Kirche
+720 m / -760 m in 10 Std. (Pause 2 Std.) (Suchen 1,5 Std.)


22/18 25.04. Kirche vor Apostoli – Apostoli – Kastelli – Lyttos – Kastamonitsa –
Lassithi-Hochebene – Kato Metohi – Psichro (Zeushöhle)
Camp an Taverne
+1170 m / -680 m in 11 Std. (Pause 2 Std.)
(Höhle 1 Std.) (Suchen 0,5 Std.)

23/19 26.04. Psichro – Agia Georgious – Limnakarou-Hochebene – Dikti-Gebirge –
Selakano
Wanderherberge
+1115 m / -1100 m in 9 Std. (Pause 1,5 Std.)

24/20 27.04. Selakano – Marthokotsana – Males - Prina
Camp an Taverne
+860 m / -1370 m in 10,5 Std. (Pause 1 Std.) (Suchen 2 Std.)

25/21 28.04. Prina – Meseleri – Kloster Vyromeni - Vasiliki
Privatwohnung
+590 m / -835 m in 6,75 Std. (Pause 1 Std.)

26/22 29.04. Vasiliki – Thripti-Gebirge – Thripti – Orino - Chrisopigi
Camp am Ort
+1190 m / -900 m in 9,5 Std. (Pause 2 Std.)

27/23 30.04. Chrisopigi – Dafni – Vori – Armeni – Chandras - Ziros
Pension
+935 m / -770 m in 10,5 Std. (Pause 1,5 Std.) (Suchen 0,5 Std.)

28/24 01.05. Ziros – Zakros – Tal der Toten – Kato Zakros
Camp am Meer
+275 m / -840 m in 7,5 Std. (Pause 1,5 Std.)

29/- 02.05. Kato Zakros – Besichtigung Ort und Ausgrabungsstätte – Baden
Bus 15:30 – 17:00 nach Sitia - Besichtigung
Hotel

30/- 03.05. Bus 12:15 – 14:45 nach Agios Nikolaos – Besichtigung
Pension

31/- 04.05. Agios Nikolaos – Besichtigung Ort, Strände und archäologisches
Museum - Baden
Pension

32/- 05.05. Bus 9:30 – 10:45 nach Heraklion – Besichtigung Ort und Knossos
Pension

33/- 06.05. 4:30 Taxi zum Flughafen Heraklion
7:00 - 7:50 Flug nach Athen
8:45 – 10:15 (2,5 Std.) Flug nach München
Bus nach Freising
Deutsche Bahn von Freising – Chemnitz - Ankunft 19:30


Länge E 4 in Kreta : 540 km


Gehzeit (mit Pausen) : Gesamt 197,75 Std.
: 24 Trekkingtage = Ø 8,25 Std. / Tag


Höhenmeter : +18.270 m / -17.585 m = Gesamt 35.855 Hm
: 24 Trekkingtage = Ø 1500 Hm / Tag


Höchste Höhe : 2085 m


Reisekosten (pro Person) :

Flug 325 €

Deutsche Bahn 45 €

Reisegeld 685 €


Gesamtkosten: 1055 €

Lisi
29.November.2007, 17:29
Endlich hatte das quälende Warten ein Ende!

BRAVO, BRAVO!

Lisi

Guennie
29.November.2007, 21:38
Hallo,

hat mal wieder viel Spaß gemacht, das Abenteuer miterleben zu dürfen.
Vielen Dank auch für die vielen Detaills und die Tabelle am Schluss.

Kompliment für die Bilder, die wirken nicht nur richtig toll erfrischend sondern würden ganz allein schon einen tollen Wochenkalender "Kreta, Kurioses, Landschaften und Leute" ergeben.

Viel Spaß auf Teneriffa.

Gruß Günter

P.S.: Das mit dem Quälen und Warten hat Lisi gut gesagt, mir voll aus dem Herzen.

spotty
30.November.2007, 07:18
Günnie + Lisi haben es auf den Punkt gebracht: einfach nur spannend und mit solch typischen Bildern garniert, dass man sofort los möchte ...

Kompliment und Danke für beste Unterhaltung!

Gruss
Spottyhttp://www.smileygarden.de/smilie/Nahrung/99.gif (http://www.smileygarden.de)


In welchem Forum finde ich dann den Teneriffa Bericht?

Frank
30.November.2007, 07:21
Hallo Teuchi,

ganz schön viel zum Lesen am frühen Morgen. War aber nicht anstrengend. Danke dafür und viel Spaß bei Deiner/Eurer nächsten Wandertour.

Frank

Juno
30.November.2007, 11:14
Ein schöner Bericht :) Danke dafür :)
Viel Spaß auf den Kanaren :)

stephan mausbach
1.December.2007, 12:36
Ein tolles Finish für einen sehr schönen, detaillierten und spannenden Bericht!
Ich hoffe, dass du uns in Zukunft noch das ein oder andere Detail zu der Tour wissen läßt!:jo:

Viel Spaß auf Teneriffa!!!

Gruß,Stephan:nuts:

Dorli
1.December.2007, 19:16
Eine sehr beeindruckende Tour, superschöne Fotos und eine tolle, mutige Partnerin hast du, Teuchi!

Dorli

Kretagegge
13.December.2007, 15:32
Hallo, liebe Freunde

wir haben den E4 fast durch, hier ein Abschnitt auf den Gingolos über der Samaria-Schlucht vielleicht der eindruckvollste Teil

grüsse kretagegge


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Kretagegge
14.December.2007, 09:40
Hallo, Frank
schau mal unsere Bilder vom E4 an, was macht ihr denn auf Kreta immer, liegt ihr nur am Strand. Da wo wir herkommen ist Bergwandern normal und auf Kreta haben wir fast alle bekannten Schluchten schon durchwandert. Haben ja auch 25 Jahre Kreta-Erfahrung. In den Bergen braucht man nicht sprechen laufen, laufen, laufen wegen Luft :krücken:
Grüsse Kretagegge


Hallo teuchi1,

Herzliches Willkommen im Kreta-Forum.

Wie schon von anderen erwähnt: Hut ab vor der Leistung, so eine Wanderung auf einer unbekannten Insel zu planen und durchzuziehen (zumal ja wohl auch die griechische Sprache als Extraschwierigkeit hinzukommt?). Und dann gleich mit dem ersten Beitrag in einem Forum so einen interessanten Reisebericht mit schönen Bildern (ich hoffe, es kommen noch einige) zu posten:
:respekt: :respekt: :respekt:

Frank

Frank
14.December.2007, 09:44
Hallo, Frank
schau mal unsere Bilder vom E4 an, was macht ihr denn auf Kreta immer, liegt ihr nur am Strand. Da wo wir herkommen ist Bergwandern normal und auf Kreta haben wir fast alle bekannten Schluchten schon durchwandert. Haben ja auch 25 Jahre Kreta-Erfahrung. In den Bergen braucht man nicht sprechen laufen, laufen, laufen wegen Luft :krücken:
Grüsse KretageggeWoraus schließt Du, dass ich am Strand rumliege? Meine Am-Strand-Rumliege-Tage der letzten 13 Jahre kann ich immer noch an einer Hand abzählen, ehrlich. Ich hab ja auch nix gegen Wandern. Hab ich auch nicht geschrieben.
Frank

Kretagegge
1.January.2008, 19:32
Hallo, Frank

wünsche Dir einen guten Start ins neue 2008

Grüsse Kretagegge