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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum immer wieder Kreta



messara
2.February.2008, 16:43
Hallo,
ich bin ganz begeistert von dem neuen Forum historisches Kreta, aber leider beginnen meine Kretaerfahrungen erst 1997. Ich hab mir trotzdem überlegt, mal ein paar Gedanken zu Papier zu bringen, warum ich immer wieder auf diese Insel zurück muss, das ist mir nämlich vorher noch nie passiert. Vielleicht findet sich ja der eine oder andere darin auch wieder :)


Wie alles begann...
Griechische Ostern 1997, Gründonnerstag lande ich das erste Mal auf der Insel und bin sehr gespannt, ob es hier wirklich so ganz anders ist, wie immer alle Freunde sagen, die schon länger hierher fahren. Griechenland kenne und liebe ich seit mehr als 10 Jahren und bis jetzt sind für mich die Kykladen der Inbegriff von Griechenland, so muss es aussehen, dort finde ich es "griechisch" wie aus dem Bilderbuch....
Wir fahren mit einem Taxi Richtung Südküste, ich habe mit Agia Galini ausgesucht, der Ort sieht auf Bildern aus wie ein Städtchen auf den Kykladen...
Es geht Richtung Mires raus aus dem Gedränge in Heraklion und als wir die für mich nicht sehr einladende Stadt hinter uns haben, beginne ich die Fahrt zu genießen. Die Landschaft ist einfach beeindruckend, diese riesigen Berge im Hintergrund, die Größe der Insel, die vielen Blumen am Wegesrand jetzt im Frühjahr. Die kurvenreiche Strecke schlägt mir etwas auf den Magen, aber dann wird man für das flaue Gefühl entschädigt - die Messara taucht vor uns auf und wäre ich jetzt alleine unterwegs, würde ich sofort anhalten und aussteigen - inzwischen ein festes Ritual bei jeder Ankunft.
Welche Landschaft! Vielleicht haben die Freunde doch recht, Kreta muss man gesehen haben, die Insel ist etwas besonderes. Ich bin sehr gespannt, was mich nach diesen ersten Eindrücken erwarten wird in diesen drei Wochen.


Agia Galini
Die Bilder aus den Reiseprospekten haben nicht zu viel versprochen. Ich fühle mich vom ersten Tag an wohl hier. Der Ort mit seinen Gassen und dem kleinen Hafen, die wunderbare Aussicht auf das Meer, der Strand, die netten kleinen Geschäfte und vor allem die Tavernen und Cafes und Bars vermitteln sofort eine wundervolle Urlaubsstimmung. Es gelingt rasch in Kontakt zu kommen mit anderen Urlaubern und schon nach ein paar Tagen stelle ich fest, dass ich immer wieder auf Leute treffe, die schon viele Male hier waren. Noch verstehe ich es nicht, es widerspricht so gänzlich meiner Devise, im Urlaub möglichst viel Neues zu entdecken und immer wieder andere schöne Plätze auf dieser Welt kennen zu lernen....
Wir erleben unser erstes griechisches Osterfest und sind schon ein wenig überrascht von all der Knallerei, die unser Silvester locker übertrifft. Die Mitternachtsmesse in der kleinen Kirche ist dann aber schon sehr stimmungsvoll und auch wir bemühen uns, unsere Kerzen brennend nach Hause zu tragen...
Das Wetter ist in diesen Apriltagen tagsüber meistens wundervoll warm und sonnig, abend wird es jedoch oft auch empfindlich kühl. Das hindert uns jedoch nicht daran, lange feucht-fröhliche Abende in unseren beiden "Stamm-Tavernen" zu verbringen - und gegen die Kälte hilft ja der Raki, wie wir schnell lernen.
Wir sind viel unterwegs, zu Fuß in der Umgebung, mit dem Bus in Mires zum Markt und nach Matala zu den Höhlen, natürlich machen wir auch den obligatorischen Busausflug nach Knossos wie jeder gute Kretaurlauber.
Richtig erholsam sind aber eigentlich die Tage, an denen ich einfach mit einem guten Buch in den Cafes am Hafen oder Strand sitze und die angenehme Stimmung und das warme Wetter genieße. Schon nach wenigen Tagen fühle ich mich wie zu Hause, die Kellner begrüßen uns wie alte Freunde, sie wissen, wer seinen Frappe mit Milch und ohne trinkt, man fühlt sich einfach wohl.
Ich beginne schon ein bißchen zu begreifen, warum es hier so viele gibt, die immer wieder kommen - dass es mir auch so gehen könnte glaube ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.....

Bei Interesse folgt bald die Fortsetzung....
messara

Manniki
2.February.2008, 18:44
Mach weiter ,auch uns ist es so ähnlich ergangen,aber dazu später. Wir gingen von Allinc., über Halbp.,Ü mit FRühstück bis zu Nur Zimmer und lass uns schauen.:na und:

Kreta-Klaus
2.February.2008, 19:14
warum ich immer wieder auf diese Insel zurück muss, das ist mir nämlich vorher noch nie passiert.

Ja messara, da hast Du etwas mit vielen hier gemeinsam ... mit mir auch!
Gruß Klaus

PS.: Mehr davon ...

W.W.7640
2.February.2008, 19:45
Hallo Messara,

mir erging es genau so, 2001 mit 61 Jahren! das erste mal Kreta und jetzt im Mai 2008 werde ich schon zum 10. Mal dort sein.
Übrigens, schreib weiter, mir hat es gefallen.:biggthump

spotty
2.February.2008, 19:59
Ja, weiterschreiben!

Gruss
Spottyhttp://www.smileygarden.de/smilie/Nahrung/99.gif (http://www.smileygarden.de)

kritikati
2.February.2008, 20:46
Ja, diese Insel kann einen schon verrückt machen...und je länger man hinfährt, desto stärker zieht sie einen in ihren Bann und desto interessanter und schöner scheint sie. Es gibt immer wieder Situationen, die mich denken lassen " wenn ich nicht sowieso schon so verliebt wäre in Kreta, dann würde ich mich spätestens jetzt verlieben".

Katharina

Guennie
3.February.2008, 00:36
Hallo,

1999 im Frühjahr das erste Mal nach Kreta. Warum ?
Bisher waren wir in den Frühjahrsferien immer in D oder NL unterwegs und waren trotz der losen Sprüche "es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur falsche KLeidung" das Regenwetter langsam leid. Im Vorjahr waren wir in "Egmond an Zee" NL verregnet worden und im Vor-Vor-Jahr sind wir sogar in Piran SL eine Woche wundervoll durchnäßt worden.
Also wohin ?
Also Atlas rausgeholt, Lineal angelegt und gesucht, soweit in den europäischen Süden wie sinnvoll möglich. Wir fanden Ierapetra und schauten im Reisekatalog nach wie man denn dahin kommt. Aha, Iraklion, Heraklion oder wie sich das auch immer schreiben mag, und dann Bustransfer. Das war mir dann doch zu weit weg vom Flughafen. Lineal weiter hochgeschoben: Agia Galini. Das war ja schon näher an Iraklion und wir fanden es auch im Reisekatalog. Ab ins Reisebüro und 1 Woche buchen. Als wir dann den Preis für die Folgewoche erfuhren buchten wir zu einem Spottpreis 2 Wochen Kreta für Ende Mai 1999. Der Flieger ging dann Nachmittags gegen drei, Ankunft also 7 Uhr Ortszeit, es war sogar noch hell.. Erstmals den Gepäckstress in Heraklion erlebt und natürlich kräftig mitgestresst ( mittlerweile sehen wir das absolut locker und schauen uns das bunte Treiben belustigt an). Nach einer Stunde hatten wir unser Gepäck und raus zum ????-Schalter. WIr wurden mit noch zwei weiteren Reisenden in ein Taxi gesteckt, erlebten den "Das Gepäck passt nicht in den Kofferraum"-Stress und fuhren dann dicht gepackt los, Taschen und Rucksäcke auf dem Schoss. Die anderen sollten erst nach Matala gebracht werden und wir dann ins Hotel (AVRA) in Agia Galini. Agia Varvara erlebten wir noch in der Dämmerung, Agia Dekka und Mires waren dann schon stockfinster. Die letzten Kilometer waren sehr dunkel und wir erreichten dann Matala, kehrtwende und dann nach Agia Galini wo wir gegen neun Uhr eintrafen. Im Hotel wartete man schon ungeduldig, brachte uns auf die Zimmer und ließ uns allein.
Hungrig und durstig stellten wir nur die Koffer ab und gingen zurück zur Hauptstrasse. In welche Richtung denn jetzt, hier ist ja der Hund begraben, totenstille. Die ganze Strasse runtern in beiden Richtungen nichts was wie eine Taverne oder so aussah. Wir entschieden uns dann für rechts und gingen die verschlungene Strasse lang bis wir links auf eine Treppe abwärts stiessen, an deren Ende Lichter zu schimmern schienen. Da war erst mal nichts was wie eine Taverne aussah, wir hatten schließlich richtigen Kohldampf. Links tat sich urplötzlich eine beleuchtete Gasse auf die eine unendliche Anzahl von vollbesetzten Restautanttischen zeigte. Die Treppe war mittlerweile zu Ende und ist in eine sehr steil abfallende Rampe übergegangen. Wir gingen weiter und kamen auf die Hauptstrasse und dann gefühlsmäßig bis an den Hafen und die Mole. Endlich am Meer. Wir sahen die strahlend leuchtende Ortsschaft und ein Kette vieler Laternen etwas weiter rechts. Irgendwie kamen wir über diverse Treppen in den Ortskern zurück und einige sehr bequem aussehende Sessel lockten uns an und wir entschieden uns, dort erstmal Platz zu nehmen. Ausserdem klang aus der Tür Musik der Beatles. Ein graubärtiger Mann kam heraus und stellte sich neben uns. Es war sehr windig und er sagte "Its a very cold wind today", oder so ähnlich und wir bestellten jeder einen halben Liter Wein. Wir waren im Hoi Polloi Cafe gelandet, was auch heute noch in AG unser Lieblingsziel ist und wo wir stets wie gute Freunde herzlich begrüßt werden. Es blieb nicht bei dem halben Liter pro Person, so dass wir erst gegen ein Uhr Nachts wieder im HOtel waren und uns endlich ausruhen konnten. Gegessen hatten wir in AG den Abend dann doch nichts mehr, ausser mehrerer Schälchen Erdnüsse im Hoi Polloi, so dass wir den zu Hause eingepackten Reiseproviant, ein paar Scheiben Brot und 2 Äpfel dann noch auf dem Balkon mit Blick auf das Meer sitzend vertilgten.
Wie gesagt, so richtig gesehen hatten wir noch nichts von dem Ort, vor allem nicht wie groß er denn war und was es so noch alles gibt. Obwohl.....ein Vorgeschmack ergab sich schon durch eine noch heute von mir gern zitierte Begebenheit. Ein älterer Mann, anscheinend auch Tourist, mit einer sehr auffälligen Jacke lief ca. 7 - 10 Mal an uns vorbei , als wir an den Tischen des Hoi Polloi saßen und meine Frau bemerkte nur grinsend, "Ist denn der bekloppt, der kommt jetzt schon zum 10. Mal hier vorbei."
Am nächsten Tag stellte sich dann sehr schnell heraus, das wir doch schon alles gesehen hatten und dass es nicht mehr gibt und dass der ältere Herr in der auffälligen Jacke so oft vorbeikam weil es nicht mehr Strassen bzw, Gassen gab.
Mittlerweile waren wir glaube ich 12 mal dort und zwei weitere Male werden dieses Jahr noch folgen. Wir haben unsere Lieblingsplätze, unsere Lieblingstavernen, unsere Lieblingskafenions und man begrüßt uns per Handschlag wenn wir den ersten Tag eines erneuten Besuches dort sind.

Ach ja noch was, obwohl wir schon am 2. Tag die berüchtigten 96 Stufen die Treppe hoch hassten wie sonst nichts auf der Welt, stiegen wir im Folgejahr 2000 wieder im AVRA-Hotel ab. Getoppt wurde das dann 5 Jahre Später durch das Hotel Adonis und noch ein Jahr später durch das Hotel Erofili. Eingeweihte wissen was ich meine.

Warum immer wieder Agia Galini ?
"Agia Galini Du strahlende Schönheit unten am libyschen Meer,
Du hältst niemand fest und Du schickst niemand fort,
wer Dich kennt der geht nimmer mehr." (G.N.2007)

GG

Schnegge
3.February.2008, 10:25
Na, da gehören wir auch zu dieser Sorte Touris......

Kreta immer wieder :biggthump

Unsere erste Kretareise hatten wir 2002 - also so lange ist es nun noch nicht her!
Wir feierten in diesem Jahr unsere silberne Hochzeit und hatten beschlossen am besagtem Datum - Ende Mai - ohne unser Verwandschaft zu feiern! Da ging es dann los mit der Urlaubsplanung: WOHIN fahren wir eigentlich?:confused:
Der erste Gedanke: Wohnmobil und Reise nach Schottland oder Irland. Da wollten wir immer schon mal hin.Aber Ende Mai - was hat man da für ein Wetter...mhhh..noch weiter hoch war die nächste Überlegung - Nordkap und dann noch Finnland wenn es machbar ist.Wir hatten ja mehr als drei Wochen Zeit.
Zum Schluß kam dann mein Schwager mit der guten Idee: wenn ihr Sonne haben wollt dann reist doch nach Kreta. Er kannte sich aus nach etlichen Jahren Urlaub auf der Insel.Der Gedanke festigte sich und es ging in die Planung, da wir dann doch beschlossen, daß uns die Sonne wohl mehr reizte als das kalte Klima!
Nach einigen Ratschlägen und Überlegungen haben wir dann mit der Hilfe meines Schwagers eine schöne Reise zusammengestellt um möglich viel von der Insel zu sehen.
Mit dem Mietauto ab Flughafen ging es erst nach Chania - Wohnung mittem im alten Viertel.Genial.Drei Tage haben wir dort genossen. Dann ging es weiter nach Agia Galini ins Hotel und zum Schluss noch in den Osten nach Sitia in eine Ferienwohnung. Ich kann es einfach mal so sagen: es war bisher der schönste Urlaub den wir verbracht haben:jo:Uns haben sofort die liebenswerten Menschen gefallen, mit ihrer inneren Ruhe,Freundlichkeit ohne dabei aufdringlich zu erscheinen!
Am letzten Abend in Richtung Flughafen hatten wir noch spät einen Stop in Mochlos eingelegt.So sentimental es auch klingen mag: ich hab noch nie geheult, wenn es nach Hause ging , aber da kullerten die Tränen.Die Stimmung, das Meer, die Musik es war einfach zu viel des GUTEN!
Die CD mit der besagten Musik (das war das, was wir fast drei Wochen immer wieder gehört haben) habe ich gestern Abend noch gehört und schon wurde ich wieder sentimental :smiley4:Schrecklich!
Niergendwo ,egal wo wir Urlaub gemacht haben, habe ich so eine Sehnsucht - bei Kreta bleibt sie und ist immer gegenwärtig!
Also freuen wir uns eventuell auf 2009, denn in diesem Jahr sitzt Kreta nicht drin.....schade.Dann ist die Vorfreude um so größer und das Forum hier, mit all den lieben Schreibern, tröstet über manches hinweg:Knuddel:

Rena
3.February.2008, 11:13
Ja, uns ging es genau so. Eigentlich nicht so die Typen, die jedes Jahr wieder an denselben Ort fahren, hat uns Kreta bei unserem ersten Aufenthalt 2001 so gepackt, das wir immer wieder hinfahren.
Agia Galini gehört zu unseren Lieblingsorten, auch wegen der Umgebung usw. Mittlerweile wechseln wir nach ein paar Tagen in A.G. allerdings mindestens einmal den Standort, um auch noch andere Bereiche der Insel intensiver kennen zu lernen. So waren wir im letzten Jahr im Südwesten mit Standort Paleochora. Im nächsten Jahr ist dann vielleicht mal der Osten dran.
In diesem Jahr wird es auch bei uns aus verschiedenen Gründen nichts mit Kreta. Und so gerne ich mir auch andere Länder, andere Gegenden ansehe, immer noch neugierig auf Neues bin - ich werde Kreta in diesem Jahr vermissen.

Gruß, Rena

messara
3.February.2008, 19:27
Das hab ich mir doch gedacht, dass es hier vielen ähnlich geht wie mir und dass fast jeder "seine" Geschichte hat, warum er oder sie immer wieder auf diese Insel muss...nach den vielen tollen Geschichten von euch hab ich Lust, auch noch ein bißchen weiter zu schreiben....

Preveli mal anders....
Eine Schiffahrt nach Preveli gehört selbstverständlich auch zu unserem Programm im ersten Urlaub. Bei strahlendem Sonnenschein starten wir in Galini, ausgerüstet mit allem, was man für einen Strandtag so braucht. Es sind nicht viele Gäste an Bord, wir haben genug Platz und genießen Sonne und Meer und die Landschaft, die an uns vorbei zieht. Urplötzlich verfärbt sich der Himmel, der Wind frischt heftig auf und es wird ziemlich dunkel. Ein Gewitter. Gott sei dank sind wir kurz vor dem Ziel und mit einiger Mühe macht das Boot am Anleger fest. Es stürmt und schüttet jedoch so heftig, dass wir nicht an Land kommen. Da sitzen wir nun am Traumstrand, der sich nach und nach braun verfärbt von all den Wassermassen, die da von den Bergen ins Meer laufen, und kramen nach unseren Badetüchern, um uns wenigstens ein bißchen gegen Kälte und Nässe zu schützen. Die Stimmung sinkt und wir fragen uns, wie es weiter geht. Aber unsere kretischen Gasstgeber lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie machen Musik und sie verteilen großzügig Raki ( natürlich nur gegen die Kälte!) und schon wird die Stimmung immer besser. Wir beschließen, dass wir hier gerade das ultimative Preveli-Erlebnis haben, was ist dagegen schon ein simpler Strandtag...!
Als es nach mehr als einer Stunde soweit aufhört, dass man sich rauswagen kann, klettern wir doch noch an Land. Wir bekommen in der Strandtaverne einen guten elliniko und natürlich auch noch den einen oder anderen Raki als Medizin, damit wir uns nocht erkälten. Es bleibt noch ein bißchen Zeit zum Umschauen, dann geht es zurück. Unterwegs - strahlender Sonnenschein, als sei nie etwas anderes gewesen.
Zurück in Galini, brauchen wie erst mal eine Mütze Schlaf. Statt des Sonnenbrandes, gegen den wir uns ja vorsorglich schon vor Abfahrt eingecremt hatten, haben wir einen gehörigen Schwips von all der "Medizin" :)
Abends in der Taverne gehts uns dann wieder gut und wir können von unserem Erlebnis berichten.....und an diesem Abend auch mit guter Begründung jeden weiteren Raki ablehnen.
Immer, wenn wir in den nächsten Tagen den Männern vom Boot oder den anderen Mitreisenden begegnen, ist die erste Frage..."Wie wärs mit einem Raki?"......

Kretische Gastfreundschaft
Wir haben uns für ein paar Tage ein Auto geliehen und ausgesrüstet mit Tipps von unserem Stammwirt starten wir. Es ist eine herrliche Fahrt durch wundervolle Landschaften und der etwas klapprig wirkende Fiat Panda hält auch durch. Wir fahren immer wieder durch winzige Bergdörfer, die so einladend wirken, dass wir immer wieder anhalten, schauen und fotografieren.
In einem dieser Dörfer, den Namen hab ich leider vergessen, stellen wir fest, dass es schon nett wäre, jetzt einen Kaffee zu trinken. Tja, ein Cafe wie an der Küste gibt es hier natürlcih nicht. Die einzige Lokalität ist ein winziges Kafenion, in dem ein paar ältere Männer sitzen und uns schon beobachten. Wir zweifeln, ob wir beiden Frauen aus Deutschland uns da jetzt einfach reintrauen sollen, aber dann beschließen wir, dass der Kaffeedurst doch größer ist als unsere Bedenken. Vor dem Kafenion steht eine wacklige Bank und ein Tisch, da setzen wir uns einfach, dann stören wir sicher auch nicht...Der Wirt kommt sofort, er ist sehr freundlich, spricht aber weder deutsch noch englisch, aber Kaffee bestellen geht ja irgenwie immer. Wir sind erleichtert, dass wir uns getraut haben. Plötzlich kommen zwei der Männer mit einem Tisch nach draußen, sie lächeln freundlich und die anderen folgen mit ihren Stühlen. So sitzen wir schließlich zu siebt vor dem Kafenion, der Wirt bringt unseren Kaffee. Keiner spricht die Sprache des anderen, aber mit Händen und Füßen "unterhalten" wir uns. Wir erklären, dass wir aus Deutschland sind, das erste Mal auf Kreta und in Galini wohnen. Es wird eine nette halbe Stunde und als wir gehen, haben wir fast das GEfühl, wir beleidigen den Wirt, als wir unseren elliniko bezahlen. Sie winken uns zum Abschied und ich beschließe endgültig, zumindest so viel griechisch zu lernen, dass ich mich ein bisschen leichter verständigen kann.
Wir erleben noch einen grandiosen Sonnenuntergang in den Bergen, es war ein wunderschöner Tag, und wenn wir beide uns heute nach Jahren treffen und über unseren ersten Kretabesuch sprechen, dann erinnern wir uns garantiert immer an unseren ersten Besuch in einem Kafenion in den Bergen...


Fortsetzung folgt..... messara