PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kefallinia und chios



meg
27.July.2008, 13:43
hier noch zwei erlebnisse, die wir in griechenland hatten:

1994, kefallinia:

wir spazieren mit unseren 1 und 4jährigen söhnen die hafenpromenade in argostoli entlang. plötzlich hält neben uns ein kleinbus, heraus springt eine griechin, stürzt sich auf den jüngeren sohn und reißt ihn in ihre arme. wir stehen schreckerstarrt da....kindesentführung!?! aber nein, er wird wildest abgebusselt und die frau erklärt uns, dass sie selbst 4 kinder hat, kinder total liebt und als da unser strohblonder, knuddeliger windelmops die promenade entlanggewackelt ist, konnte sie einfach nicht widerstehen und musste ihn ein bisschen drücken. er selbst war so überrascht, dass er vergessen hat, loszuplärren :)

im übrigen sind "knuddelattacken" noch des öfteren passiert, wenn auch nicht so überfallsartig. hellblonde kinder kommen in griechenland offenbar gut an

1996, chios:

wir besuchen ein bergdorf und lassen das auto am unteren dorfende stehen. gemütlich schlendern wir durch das dorf und kommen irgendwann einmal am oberen ende heraus, an dem die straße auch vorbeiführt. wir beschließen, den schon etwas quengeligen söhnen den rückweg zu ersparen, mein mann geht los, um das auto zu holen und uns am oberen ende abzuholen. wir warten.....wir warten.....wir warten. ich denke mir, ja fix, das kann doch gar nicht sein, dass das so lang dauert. endlich kommt mein mann mit dem auto um die ecke gebogen und erzählt eine wirklich witzige geschichte: als er ins auto einsteigt, reißt plötzlich jemand die beifahrertür auf und eine schwarzgekleidete, alte frau mit gehstock steigt ein und bedeutet ihm mit armbewegungen, loszufahren. mein mann ist total verblüfft, will die frau aber nicht aus dem auto werfen und tut, wie ihm geheißen. die kann natürlich kein deutsch, zeigt ihm aber immer wieder an, wo er fahren soll. nach ca. 3km im nächsten dorf deutet sie plötzlich, dass er anhalten soll, sie steigt aus, murmelt "efcharisto" und geht in ein haus. mein mann erkennt: das ist das haus des arztes, der auch fürs nachbardorf zuständig ist, die alte frau musste diesen offenbar aufsuchen, hatte aber keine mitfahrgelegenheit, worauf sie einfach einen touristen "überfallen" und diesen dazu gebracht hat, für sie taxi zu spielen. wir haben später noch oft darüber gelacht, dass er sich von einer griechischen oma hat kidnappen lassen :icon_lol:

lg, meg.

Kretamum
27.July.2008, 14:27
Meg :)

Du triffst sie richtig gut, die Pointen in Deinen Berichten - ich glaube nämlich, dass das genau diese kleinen Begebenheiten und Erlebnisse sind,
die uns allen das Land so liebenswert machen :jo:

nimmi
31.July.2008, 20:32
Fällt mir jetzt ein:

Wir fuhren eine einsame Landstraße entlang, und sehen eine alte Frau in Schwarz langsam und schwierig laufen. Wir halten an und deuten ihr (mit Hand/Fuß) einzusteigen. Dankbar nimmt sie das Angebot an und einige Kilometer weiter deutete sie, sie sei da.
Dann, der Autositz war voll, aber VOLL, mit Flöhe. Ja so kam ich drauf, das solche alte Witwen machmal in tiefesten Armut und oft Einsamkeit leben mussen.
Pelepones, 1993 glaube ich.

Aber es hat mir keine 'Angst' für die Aelteren besorgt, nur mehr Verständnis.

Meg, Du schreibst aber sehr schön, mir gefällt das sehr.

Gruß,
Nimmi (wie man mir pflegt zu nennen)

charalambos
1.August.2008, 00:27
Hi Nimmi
Wie Du so schön die Situation beschreibst, das blüht mir auch.
δενβιρασι