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Kritiker aus der Opposition werfen der Regierung vor, dass sie mit ihrer restriktiven Testpolitik die wahre Zahl der Infizierten nicht erfassen könne. Zu den Anordnungen der Gesundheitsbehörde EODY zählt unter anderen, dass Bürger mit leichten, verdächtigen Symptomen freiwillig für zwei Wochen in häusliche Quarantäne sollen. Getestet werden sie nicht. Nur zögerlich getestet werden, wie sie selbst anprangern, die Angehörigen von erkrankten oder gar verstorbenen Patienten. In mindestens einem Fall, einem knapp 55-Jährigen Griechen, der zu Hause starb, wird das nach der Obduktion bekannt gewordene Testergebnis einer Covid-19-Infektion vom EODY nicht als ursächliche Todesursache anerkannt.
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Das Straßenkonzert versetzte am Wochenende Griechenland in Aufregung. Mitten in der Corona-Virus-Zeit fuhr die Sängerin und frühere Kulturministerin Alkistis Protopsalti samt Musikern mit einem LKW durch Athen und bot ihre Gesangskünste den in den Wohnungen eingeschlossenen Bewohnern an. Dabei kam es zu Szenen, die eindeutig mit den geltenden Bestimmungen zum Infektionsschutz kollidieren. Zentral mitten im Geschehen waren ausgerechnet Premierminister Kyriakos Mitsotakis und sein Neffe, der Bürgermeister von Athen, Kostas Bakoyiannis. Diese hatten nach Angaben der Künstlerin mit einem Telefonat dafür gesorgt, dass der LKW samt Band in der Herodes Attikus Straße vor dem Amtssitz Mitsotakis, dem Megaron Maximou, auftauchte. Regierungssprecher Petsas hingegen behauptete, dass die Künstlerin den Premier überraschen wollte.
Fakt ist, dass Mitsotakis und Bakoyiannis, die beide nicht in einem Haushalt wohnen, Arm in Arm auf der Straße vor dem Megaron Maximou fotografiert wurden. Schlimmer noch, rund um Bürgermeister und Premier hatte sich eine Menschentraube gebildet, bei der keine Abstandsregel eingehalten wurde.