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Thema: Prozeß gegen den Historiker Heinz Richter in Rethymno

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  1. #1
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    Standard Prozeß gegen den Historiker Heinz Richter in Rethymno

    Gestern begann der Prozeß gegen Heinz Richter, einen deutsche Historiker, in Rethymnon.
    https://griechenland.net/nachrichten...hter-auf-kreta
    "Richter, der sich intensiv mit der griechischen Geschichte beschäftigt und zahlreiche Bücher dazu veröffentlicht hat, wird vorgeworfen, bei seinem Buch „Operation Merkur: Die Eroberung der Insel Kreta im Mai 1941“ beleidigende Äußerungen gegen das kretische Volk gemacht zu haben. Im Mittelpunkt stehe die Leugnung von Verbrechen durch die deutschen Besatzer...."

    Heinz Richter selbst wird wohl nicht anwesend sein.

    Die taz erläuterte in einem Artikel vom Juni 2015 http://m.taz.de/!5205659;m/ ,
    die Südwestpresse im Juli 2015 http://www.swp.de/ulm/nachrichten/po...rt4306,3323753

    Es geht dabei auch um das neue griechische Antirassismusgesetz. Ein Artikel auf telepolis vom Mai 2015 dazu.
    http://www.heise.de/tp/artikel/44/44973/1.html

  2. #2
    Dionysios Gast

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    Da er nicht wahnsinnig ist, wird er definitiv nicht anwesend sein.

  3. #3
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    Hat jemand das Buch gelesen?

  4. #4
    Dionysios Gast

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    Ich hatte seinerzeit sowohl den Band 'Griechenland 1940-1950' als auch den über die Operation Merkur gelesen. Die Sache ist nicht ganz so einfach: Was Richter über den Bürgerkrieg schreibt (das ist ja seit den 60ern sein großes Thema), ist, auch wenn es mit der griechischen Forschung sicher nicht mithalten kann, ganz solide, und es ist gut, dass jemand das überhaupt mal dem des Griechischen und Englischen nicht kundigen Publikum zugänglich gemacht hat. Aber auch hier gibt es seltsam 'verständnisvolle' Äußerungen über bestimmte Offiziere der Wehrmacht, der Ton gegenüber der griechischen Geschichtsschreibung ist zum Teil hingegen recht herabsetzend, etwa wenn es um die schwierige Bestimmung der Zahl der Hungertoten in Athen geht, die Richter gerne deutlich niedriger angesetzt sehen möchte, als in der griechischen Forschung üblich.

    Die Kritik am Kreta-Buch ist leider weitgehend berechtigt, und ich verstehe auch die Empörung der Angehörigen von Opfern der Wehrmacht bzw. von Kämpfern der Widerstandsbewegung gut: Das alles aber sollte wissenschaftlich und in der Öffentlichkeit diskutiert werden und darf nicht zum Gegenstand eines Prozesses gemacht werden.

    Auch das Verfahren der Ehrenpromotion an der UOC erscheint mir fragwürdig, aber ich kenne die näheren Umstände auch nicht (es waren ja nicht die Historiker, sondern die Politikwissenschaftler, also wohl Richters ehemaliger Doktorand A.S., die dieses Verfahren initiiert haben).Und es waren übrigens konservative Professoren (leider auch von der UOC), noch konservativere Journalisten und ultrakonservative Politiker, die den Fall Richter in die Medien und vor Gericht getrieben haben.

    Als Gerichtsreporter bist jetzt aber du gefragt, Taki!

  5. #5
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    Danke für diese Infos Dionysios. Ich denk, ich werd doch mal noch in das Buch reinschauen, um mir n Urteil zu bilden und zu schauen, ob und wie ich die verschiedenen Reaktionen verstehe.

    Gruss

  6. #6
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    Dass ein Leser mit einer Gesinnung wie der des Rezensenten Christian Müller dieses Buch für 'ein gelungenes Geschichtsbuch' hält,
    ist vermutlich genau das Problem ...

    http://www.amazon.de/review/R3OOEBVK...56&store=books

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