Beben von historischem Ausmaß erschüttert die orthodoxe Kirche
Die Ablösung ist derweil schon lange im Gange. Die Kirche spiegelt dabei in gewissem Maße die Politik wider.
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Dass die beiden Gesandten zwar ukrainischer Abstammung sind, aber ausgerechnet aus Kanada und den USA kommen, liefert Moskau Futter für Verschwörungstheorien, wonach die Welt von Amerika gelenkt wird.
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Mit der Anerkennung einer autokephalen Kirche in der Ukraine würde Kyrill I. bis zu einem Drittel seiner Gemeinden verlieren. Und damit auch Einnahmen, Immobilien und Besitztümer. Russische Staatsmedien malen bereits Horrorszenarien von blutigen Kämpfen um Kirchengebäude.
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Als erste Reaktion hat das Moskauer Patriarchat alle Verbindungen zu Istanbul eingestellt. Der Patriarch von Konstantinopel wird in den Gottesdiensten nicht mehr ins Gebet einbezogen. Sollte Bartholomaios seine "antikanonische Tätigkeit" fortsetzen, sehe man sich gezwungen, die eucharistische Gemeinschaft aufzukündigen, hieß es. Es wäre die größte Kirchenspaltung, seit Rom und Byzanz getrennte Wege gingen - vor fast 1000 Jahren.