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Thema: Abenteuer Prassano-Schlucht Ende Mai (2017)

  1. #1
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    Standard Abenteuer Prassano-Schlucht Ende Mai (2017)

    Die Prassano-Schlucht liegt im Hinterland von Rethymno.

    Ich kannte vier Wanderbeschreibungen über die Prassano-Schlucht. In den Beschreibungen stand, dass die Schlucht nur von Juni bis September/Oktober bzw. Ende Juni zu begehen ist.

    Nach dem härtesten Winter seit 30 Jahren auf Kreta mit sehr viel Schnee war klar, dass in der Schlucht noch viel Wasser sein wird. 2 Tage vor unserer Wanderung hat es auch noch durchgehend geregnet. Das sind die Ausgangsbedingungen gewesen.
    Mit zwei Freunden machten wir uns an einem sonnigen Freitag (19. Mai) auf den Weg. Über den E4 sind wir zum Schluchteingang der Prassano-Schlucht gelangt. Der E4 führt am Schluchteingang der Prassano-Schlucht vorbei.

    Angekommen im breiten Flussbett führte der Fluss noch viel Wasser. Es stellte sich gleich am Anfang die Frage, wie weit wir in der Schlucht vorankommen und evtl. umkehren müssen. Diese Frage begleitete uns die ganze Wanderung. Nach jeder Biegung wusste man nicht was einen erwartet, und ob man evtl. wieder den ganzen Weg zurück muss.

    Gleich am Start der Wanderung, hier war ein breites, schönes Flussbett mit einer Insel in der Mitte (50 Meter vor dem Schluchteingang) mussten wir das erste Mal die Schuhe ausziehen und im kalten erfrischenden Wasser den Fluss überqueren, um auf die andere Seite zu kommen. Der Startpunkt, das breite Flussbett, ist auch ein schöner Platz zum Zelten.

    Auf der rechten Seite ging es dann auf einem schmalen Weg (Trampelpfad) neben dem Fluss in die schmale Prassano-Schlucht Richtung Norden.

    Ab und zu mussten wir die Fluss-Seite wieder wechseln, meistens konnte man auf Steinen den Fluss überqueren, einige Male mussten wir aber auch wieder die Schuhe ausziehen und durch das Wasser latschen.

    Auf sehr schmalen Trampelpfaden ging es ungefähr zwei Stunden, mal auf der rechten Seite, mal auf der linken Seite neben dem Fluss in der Schlucht voran. Immer wieder mussten wir die Schuhe ausziehen und den Fluss queren, wenn es auf der einen Seiten nicht mehr weiter ging. Ab und zu konnte man auch im Flussbett rechts oder links am Rand auf den Steinen oder auf dem steinigen Ufer gehen.

    Nach ungefähr zwei Stunden kam die schönste Stelle in der Prassano-Schlucht. Im Flussbett lagen auf ca. 50 Meter große weiße Felsen im Flussbett. Über die Felsen muss man irgendwie rüber kraxeln. Hinter uns lag der Berg Gaspari (481m) eine wunderschöne und sehr beeindruckende aufragende Felswand/Berg. Einige Bartgeier waren hier am kreisen. Eine wirklich schöne Stelle hier. Wir der Bayer sagt, für eine Brotzeit.

    Danach sind wir ca. 20 Minuten im Wasser gelaufen, hier hätte man alle paar Meter die Schuhe ausziehen müssen. Oft ging und das Wasser bis zu den Knien, war aber eine schöne Erfrischung.

    Hinter der Stelle mit den Steinen gab es jetzt öfters einen freien nassen Sandstreifen am Ufer auf den wir gelaufen sind. Das war sehr glitschig, wie Tonerde. Man hat das gefühl das es hier Ebbe und Flut gibt, und das sich das Wasser an den Rändern vom Ufer gerade zurückgezogen hat. Der Schlamm klebte uns ordentlich unter den Schuhen.

    Dann kamen mehre Stellen wo sich Seen in der Schlucht gebildet haben. Rechts und links nackte Wände. Entweder umkehren oder durch die Seen hindurch. Es gab keine Alternative diese Seen irgendwie anders zu umgehen. Zum Teil waren diesen Seen 20-30 Meter lang. Ab Mitte Juni/Juli sind dann hier nur noch die Gumpen zu sehen.

    Also sind wir durch die Seen geschwommen. Die Prassano-Schlucht wurde ab hier auch sehr eng, machte mehrere Biegungen. Für 45 Minuten bis 1 Stunde staute sich immer wieder das Wasser, schwimmen brauchten wir zun Glück nicht mehr. Mehrmals mussten wir aber noch durch die kniehohen Seen hindurch. Die Schuhe anzuziehen hat sich auf diesem Teil nicht mehr gelohnt.
    Nach einer Stunde "Abenteuer und Überlebungskampf" konnten wir das letzte Stück wieder rechts oder links auf den Steinen oder dem glitschigen Ufer gehen.

    Inzwischen sahen wir aus wie die "Schweine", Schuhe, Klamotten und Rücksäcke nass und lehmverschmiert. Zum Schluss wird die Prassano-Schlucht wieder breiter und die Felswände rechts und links werden niedriger. Vor uns auf der Linken Seite künden zwei Strommasten aus Holz Zivilisation an.

    Kurz vor einer Brücke verlässt man das Flussbett auf der linken Seite. Hier gibt es eine Schotterpiste. Auf der rechten Seite ist in einem Felsen ein Tunnel zu sehen (gehört zu einem Staudamm). Die Schotterpiste führt paralell zur Prassano-Schlucht weiter, Richtung Rethymno. Wir folgen der Schotterpiste, es geht an Gärten und einem Autofriedhof vorbei. Nach zwei Kilometern wird aus der Schotterpiste eine Asphaltstraße und die ersten Gebäude und Haüser sind zu sehen.

    Ausgepowert und verdreckt kamen wir in Rethymno an. Insgesamt waren wir 5 Stunden unterwegs, 4 Stunden davon in der Schlucht (Pause haben wir keine gemacht). Sonne gab es in der Prassano-Schlucht nicht.

    Von den Wassermassen ist die Prassano-Schlucht mit der Kolita-Schlucht im April vergleichbar. Die Schwimmstelle mit der Frati-Schlucht. Ohne Wasser würde ich von der Schwierigkeit die Prassano-Schlucht ein wenig mit der Diktamos-Schlucht vergleichen, durch ein wegloses ausgetrocknetes Bachbett. Die Prassano-Schlucht ist aber viel wilder, und die Schluchtwände höher.

    Die Prassano-Schlucht im Mai ist ein Abenteuer.......

    Prassano-Schlucht : http://www.crete-unlimited.com/fenster.php?pageID=321

    Im Fohrer gibt es auch eine Beschreibung.

    vg, kv
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    Geändert von kokkinos vrachos (22.May.2017 um 19:18 Uhr)

  2. #2
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  3. #3
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    Danke für den Bericht mit Fotos! ,Das hört sich wirklich abenteuerlich an und ziemlich nass ☺
    Η Κρήτη βρίσκεται στην καρδιά μου

  4. #4
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    Das war ein spannend-nasser Bericht, kv, und mit den Fotos kann man das viel besser nachvollziehen.

    Danke und schönen Gruß nach Kreta - krassi

  5. #5
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    Hallo kv,

    ich habe Deinen Bericht mit großem Interesse gelesen. Anja und ich haben die Schlucht im September 2007 durchwandert.
    Seinerzeit gab es nur ein paar feuchte Stellen. Bei dem aktuellen Wasserstand wären wir vermutlich nicht in die Schlucht eingestiegen.

    VG Thomas
    VG Anja & Thomas
    Holzwege eröffen einem oft neue Perspektiven. Allerdings enden sie über kurz oder lang im Wald.


  6. #6
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    Zitat Zitat von Anja&Thomas Beitrag anzeigen
    Hallo kv,

    ich habe Deinen Bericht mit großem Interesse gelesen.

    VG Thomas
    das freut mich. Das ist das interessante an einigen Schluchten, die zwei Gesichter. Wandert man im Sommer/Herbst durch die Prassano-Schlucht, geht es im trockenden Flussbett voran. Ende Mai ein ganz anderes Bild......

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    vg, kv

  7. #7
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    wunderschöne, abenteuerliche Bilder. Habt Ihr die Geier gesehen ?
    Hier noch ein Bild vom Ausgang der Schlucht.
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  8. #8
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    Zitat Zitat von Warspite Beitrag anzeigen
    wunderschöne, abenteuerliche Bilder. Habt Ihr die Geier gesehen ?
    ja, bei der schönen Stelle mit den großen weißen Felsen im Flussbett und dem imposanten Berg Gaspari (481m) im Hintergrund. Hier kreisten einige große Geier. Sehen immer wieder beeindruckend aus, mit ihrer großen Flügelspannweite.

    vg, kv

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