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Thema: Medizinische Versorgung auf Kreta?

  1. #1
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    Standard Medizinische Versorgung auf Kreta?

    Liebes Forum,
    nachdem mir die Suche im Netz gar nicht und der ADAC nur ein klein wenig helfen konnte, hoffe ich auf Eure Erfahrungen und da vor allem auf die der "Kreta-Deutschen".
    Die Frage ist, wie sieht es mit der medizinischen Notfallversorgung auf Kreta aus, konkret im Falle eines Schlaganfalls?
    Mir ist klar, dass ein Rettungssystem wie in D wohl vorzugsweise wenn überhaupt in Nordeuropa zu finden ist, aber ich will ja wieder nach Kreta.

    Ich hatte also Anfang März d. J. einen Schlaganfall, den ich dank Schutzengel und Großstadtklinik mit mindestens drei blauen Augen gut überstanden habe. Gebucht war da schon für Mitte September das Zimmer im mehr als abgelegenen Kato Zakros (rechts unten auf der Karte) und der Mietwagen für 2 Wochen ab Heraklion. Nun ist die Frage, fliegen oder nicht und wenn ja, wie sieht es dort im Falle des Falles aus. Die Meinung der Ärzteschaft hier ist wegen der bis dahin vergangenen 6 Monate sagen wir verhalten positiv. Der Professor in der Klinik verwies froh auf die Uniklinik in Heraklion. Etwas verhaltener äußerte sich eine griechische Ärztin hier. Im nächstgelegenen Sitia gibt es eine Klinik, aber wie die meisten Kliniken ohne englische Webseite, selbst die Uniklinik hat nur eine auf GR.
    Laut unserem Vermieter, der leider ein anderes Englisch als ich spricht, sei die Klinik in Sitia auch für Schlaganfall gewappnet und der Krankenwagen von dort sei in 40 Minuten in der Bucht. Angesichts der Straßen dort scheint mir das schon rekordverdächtig, aber bei einem Zeitfenster von 4 bis max. 5 Stunden noch ok. Laut ADAC haben 3 Kliniken eine spezielle "stroke unit" für Schlaganfälle - 2 in Chania, 1 in Heraklion und das ist wohl nicht die Uniklinik. Daneben immerhin Häuser mit einer Neurologie. Keine der genannten Kliniken hat eine mindestens auf Englisch informative Webseite. Die Krankenwagen scheinen zu den Kliniken zu gehören, also kein öffentlicher Rettungsdienst wie hier.

    Im Notfall sei die 112 zu wählen. Angenommen, dass dort so weit wie nötig englisch gesprochen wird, wie sicher kann man sein, vom Krankenwagen tatsächlich in das geeignete Krankenhaus und nicht in die ungeeignete "Stamm-Klinik" gefahren zu werden?
    Unsere Überlegung ist schon, die Anzahlung in Kato Zakros zu riskieren und lieber in der Nähe von Chania oder Heraklion zu bleiben, das zumindest vom mittleren Süden schnell erreichbar wäre.

    Also bin ich euch schon im Voraus dankbar für Erfahrungen mit Kretas Rettungsdienst und den Kliniken dort.

    Beste Grüße
    Bernd

  2. #2
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    Habe zwar keine Erfahrung mit Notfalldiensten auf Kreta, aber in deiner Stelle würde ich, wenn überhaupt, bestenfalls in einer Stadt mit Stroke Klinik urlauben. Kato Zakros ist am A. der Welt, besonders bei zeitrelevanten Notfällen.
    Dein Arzt wird dir vermutlich auch gesagt haben, dass das Risiko, in relativ kurzem Zeitabstand einen neuerlichen Anfall erleiden zu müssen, relativ hoch ist.
    Gute Gesundheit,
    Gruß Heinz

  3. #3
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    Kalimera,
    in Chania gibt es die Tsepeti Klinik mit deutschsprachigen Aerzten und ein Standard wie man ihn in Deutschland kennt. Ob sie spezialisiert sind auf Schlaganfälle weiss ich nicht, aber Du kannst ja dort anrufen. Hier die Website:

    http://chaniaclinic.com/de

    In Heraklion gibt es die InterClinic. Sie hat ebenfalls einen sehr guten Ruf und Top Standard. Die Website: www.cic.gr/el/

    Beides sind zwar Privatkliniken. Wenn man eine Auslandskrankenversicherung hat rechnen sie direkt darüber ab.

    Wir haben beide Kliniken schon kennengelernt und können nur positives berichten.

    Viele liebe Grüsse
    Babis

  4. #4
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    Wenn man gerade erst einen Schlaganfall erlitten hat, halte ich es nicht für sicher, dass die Auslands-Kv im Wiederholungsfall dann zahlt. Ich würde mich vorher erkundigen.
    MfG Günt(ohne h)er
    εν οιδα οτι ουδεν οιδα (Σωκράτης )

  5. #5
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    Das Problem ist hier - wie schon von Bernd richtig erkannt - die Abgeschiedenheit von Kato Zakros. Eine Klinik in Chania oder auch Heraklion hilft ihm da nichts mehr, da im Falle eines Schlaganfalles oder Herzinfarktes jede Minute zählt.

    Wie die Klinik in Sitia ausgestattet ist, weiß vielleicht unsere Xioni hier im Forum, sie wohnt da. Wenn sie sich hier nicht meldet, schreibe sie doch mal per PN an, Bernd. Sitia ist aber auch nur durch kleine Straßen von Kato Zakros aus zu erreichen und dauert eine ganze Weile.......

    Ist denn eigentlich ein 4-stündiger Flug unproblematisch, der ist ja auch anstrengend?

    Gut, wenn man sich das vorher überlegt - alles Gute!
    vg krassi

  6. #6
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    Ich habe da mal gewohnt und nicht sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist nicht Deutschland.
    Sicher gibt es Krankenhäuser, aber weit entfernt von dem deutschen Gesundheitsystem.
    Bei einer schwereren Erkrankung würde ich nicht nach Kreta wollen.
    Hier in Deutschland ist man doch am besten aufgehoben. Das ist meine Meinung

  7. #7
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    Wenn Du Dir ernsthaft Sorgen machst, würde ich mich den vorherigen Kommentaren anschließen und Du solltest Deine Urlaubsortwahl noch mal überdenken. Du hast auf ganz Kreta den Ort erwischt, der am weitesten von einer geeigneten medizinischen Versorgung entfernt ist (es gibt auf Kreta keine Rettungshubschrauber im öffentlichen Rettungsdienst). bei akuten Schlaganfallsymptomen brauchst Du umgehend eine Computertomographie (CT), um eine Blutung als Ursache auszuschließen bevor die richtige Behandlung beginnen kann. Die Klinik in Sitia kenn ich zwar nicht, glaube aber eher nicht, dass die ein CT haben.

    Rettungsdienst: Hier wie bei uns im Notfall die 112 wählen. Dann kommt der staatliche Rettunsdienst, der gesetzlich verpflichtet ist, ein staatliches Krankenhaus anzufahren. Daher haben die zahlreichen Privatkliniken einen eigenen Rettungswagen, der aber nur alarmiert wird, wenn man die Klinik direkt anruft und den anfordert, also nicht über die 112.

    Und Gwg_49 hat völlig recht. das könnte Dir dann passieren, dass die Krankenversicherung die Kosten nicht übernehmen will aufgrund vorbestehender Gesundheitsprobleme und das könnte richtig teuer werden. Auslandsreisekranken-Unfallversicherung ein Muß. Und ganz wichtig: VOR Reiseantritt solltest Du Dir einen wohlgesonnen Arzt suchen, der Dir ein Attest ausstellt, dass er keine medizinischen Bedenken sieht bezüglich Deiner Reise nach Kreta.

    Von mir auch Alles Gute!

  8. #8
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    Zitat Zitat von Berndos Beitrag anzeigen
    Laut unserem Vermieter, der leider ein anderes Englisch als ich spricht, sei die Klinik in Sitia auch für Schlaganfall gewappnet und der Krankenwagen von dort sei in 40 Minuten in der Bucht. Angesichts der Straßen dort scheint mir das schon rekordverdächtig, aber bei einem Zeitfenster von 4 bis max. 5 Stunden noch ok. Laut ADAC haben 3 Kliniken eine spezielle "stroke unit" für Schlaganfälle - 2 in Chania, 1 in Heraklion und das ist wohl nicht die Uniklinik. Daneben immerhin Häuser mit einer Neurologie. Keine der genannten Kliniken hat eine mindestens auf Englisch informative Webseite. Die Krankenwagen scheinen zu den Kliniken zu gehören, also kein öffentlicher Rettungsdienst wie hier.

    Bernd
    Lieber Bernd,

    falls dir etwas an deiner Gesundheit liegt kann ich nur von einem Urlaub in dieser Ecke, Kreta und Griechenland allgemein abraten!
    Ja, es gibt gute Ärzte und gute Krankenhäuser.
    ABER - wie kommst du dorthin? Ich muss immer noch über die nette Aussage oben "...Krankenwagen in 40 Minuten in Sitia" lachen bzw. eher weinen.
    WELCHER Krankenwagen????? Ja, es gibt 2-3 in Sitia, von denen 1 auch fahrtüchtig ist, jedenfalls meistens. Wenn der Krankenwagen allerdings irgendwo ist.....
    Die meisten Kranken hier werden mit Privatwagen oder der Polizei eingeliefert.
    Wenn du also nach ca. 2-4 Stunden im Krankenhaus ankommst, ist die ärztliche Versorgung je nach Tages-/Nachtzeit vielleicht gegeben. Das Personal für die Geräte hat aber Feierabend.

    In den letzten Jahren sind mehrere Leute nach einem Schlaganfall gestorben, weil sie nicht rechtzeitig versorgt wurden - und ich wohne ca. 12 Minuten von der Stadt entfernt.

    Das gleiche gilt übrigens für fast alle Urlaubsorte in Griechenland. Die gute, neurologische Privatklinik in Athen erreichst du selten rechtzeitig.
    Und die anderen Krankenhäuser sind zwar gut, aber....auch viele Kreter werden für Notfälle durchaus mal aufs Festland geflogen, weil hier eben nicht alles vorhanden ist.

    Auch wenn das jetzt sehr negativ klingt, ist es ein gut gemeinter Rat von mir.

    PS: Vergessen. Verlass dich bitte nicht auf irgendwelche "schnellen Verbindungen" aus dem Süden nach Heraklion oder Chania. Wenn es an dem Tag gerade regnet, oder stürmt, oder....
    kann so eine Straße auch mal ncht befahrbar sein. Außerdem werden die Privatkliniken nie als erste Wahl im Notfall angefahren, da muss man selber für kämpfen. Und braucht dazu am besten einen Griechen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Babis Beitrag anzeigen
    Kalimera,
    in Chania gibt es die Tsepeti Klinik mit deutschsprachigen Aerzten und ein Standard wie man ihn in Deutschland kennt. Ob sie spezialisiert sind auf Schlaganfälle weiss ich nicht, aber Du kannst ja dort anrufen. Hier die Website:

    http://chaniaclinic.com/de

    In Heraklion gibt es die InterClinic. Sie hat ebenfalls einen sehr guten Ruf und Top Standard. Die Website: www.cic.gr/el/

    Beides sind zwar Privatkliniken. Wenn man eine Auslandskrankenversicherung hat rechnen sie direkt darüber ab.

    Wir haben beide Kliniken schon kennengelernt und können nur positives berichten.

    Viele liebe Grüsse
    Babis
    Kalimera Babis,

    vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
    Lob für die Klinik in Chania wegen der deutschsprachigen Webseite, eine Neurologie oder gar Schlaganfall/Stroke-Abteilung hat sie aber nicht.
    Die Interclinic in Heraklion hat lt. ADAC-Auskunft eine stroke unit.

    Liebe Grüße
    Bernd

  10. #10
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    Hallo und herzlichen Dank an alle, die noch geschrieben haben, während ich am 31.05. noch mit meiner Antwort mit Zitat an Babis beschäftigt war...mir fehlt schlicht die Übung.

    @Xioni:
    Danke für deine Beschreibung, die an Deutlichkeit ja nicht zu überbieten ist und mich schon ins Grübeln brachte.
    Aber auch die Hinweise auf die Frage von Reisekrankenversicherung und Vorerkrankung waren sehr hilfreich und ich werde das noch klären.

    "Kreta sehen und sterben" muss ja wirklich nicht sein und "das Tal der Toten" bei Kato Zakros soll ein Ausflugsziel bleiben und nicht meine letzte Ruhestätte.
    Aber mal am Rande: Welche medizinische Versorgung im und ums Mittelmeer herum ist schon mit der in D vergleichbar? Und was ich dazu über das "17. Bundesland" gelesen habe, sei es auch auf Mallorca riskant bis lebensgefährlich, in ein Krankenhaus zu müssen, wobei dieses dazu neigen sollen, den Patienten nicht in ein besseres Haus wechseln zu lassen.
    .
    Sicher ist mittlerweile, dass es dieses Jahr nicht in den letzten Winkel unten rechts der Insel geht. Wenn wir fliegen, dann wohl in die Nachbarschaft von Chanie.
    Für dort wurde auf der ADAC-Liste mit stroke unit die "Iasis Gavrilakis General Clinic" in Chania genannt. Da die stroke unit nicht auf deren Webseite steht, habe ich nachgefragt und die Bestätigung erhalten. Man habe eine 24/7 Dienstbereitschaft und 4 Krankenwagen (na ja?). Die Frage ist, ob man der Antwort glauben darf.

    Kann vielleicht jemand etwas zu dieser Klinik in Chania sagen?
    Weiter mit stroke junit nennt der ADAC in Chania noch die "Geniko Nokosomio Chanio "Agios Georgios" und in Heraklion die "Creta Interclinic".

    Xioni, halte mich jetzt bitte nicht für ignorant oder verrückt, deine guten Worte hallen schon noch nach. Ein bisheriges Motto bei mir war "wir können es ja mal versuchen" und dann hatte der Prof. Dr. in meiner Dortmunder Klinik das Risiko ab einem halben Jahr nach dem Schlag als "normal" eingestuft.

    Also nochmals herzlichen Dank für eure bisherigen Beiträge und danke für die noch kommenden.

    Lieben Gruß,
    Bernd

  11. #11
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    Hallo Bernd,

    Deinen Nickname finde ich toll! Mein Mann heißt Bernhard, wird aber nur Bernd gerufen aber im Urlaub (englischsprachig) sind wir dann wieder zu "Bernhard" umgeschwenkt - warum auch immer. Aber Berndos ist genial!

    Zu Schlaganfall und Klinik kann ich nicht viel beitragen. Mir kam nur der Gedanke, wenn es mit den Krankenwagen und deren in die richtige Klinik bringen schwierig werden kann, wie wäre es, wenn ihr die ganze Zeit einen Mietwagen habt, ins Na i die Anschrift der Klinik programmiert und dann selber fahrt? Keine Ahnung, ob das bei Schlaganfallpatienten so einfach möglich ist, aber ggf. besser, als lange auf den Krankenwagen zu warten.

    Ich wünsche Dir gute Entwcheidung, ist sicher nicht einfach. Aber die Insel läuft Dir auch nicht weg

    Viele Grüße (noch) von Kreta

    Angelika

  12. #12
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    Hallo Andrea,

    dann kann sich dein Mann ja vielleicht zukünftig "meines" Namens bedienen, der vor Jahren mit unseren damaligen Vermietern in Georgioupolis aus der Taufe gehoben wurde. Bernd klingt schon nordisch-hart und Bernhard geht mindestens im Englischen weicher über die Zunge und viele kennen den Trickfilm "Bernard and Bianca".

    Einen Mietwagen haben wir seit Jahren immer zur Verfügung. Solange die Fahrt nicht durch die Berge oder oberhalb der Küste führt, traut sich auch meine Frau zu fahren. Xioni schrieb hier ja schon, das (wohl nicht nur in Sitia) die meisten Kranken mit Privatwagen oder Polizei in die Krankenhäuser kommen. Und daher hatte ich ich auch schon den Gedanken, als Plan B mit dem Mietwagen ins Krankenhaus kommen zu können.

    Beste Grüße,
    Bernd

  13. #13
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    Hallo Berndos,

    zu Deiner Frage bzgl der Gavrilakis Klinik in Chania. Es kann ja sein, dass sie eine Bereitschaft haben aber glaub ja nicht, dass sie alles zu jeder Uhrzeit machen werden bzw. können, denn das Personal ist nicht da. Ich hatte letztes Jahr eine schwere Lungenentzündung und musste Abends um 10.00 Uhr ins Krankenhaus zum röntgen. Ein Anruf bei der Gavrilakis Clinic ergab, nö keiner mehr da aufnehmen ja, röntgen nein. Das ging dann nur im staatlichen Krankenhaus "Geniko Nosokomio". Dort bekommst Du alles zu jeder Uhrzeit gemacht und wirst auch versorgt. Dort fahren auch die normalen Krankenwagen hin. Verbunden häufig mit viel Wartezeit und es ist die Hölle los, weil natürlich jeder da hin muss und sie leider auch sehr überlastet sind. Aber sie geben ihr bestes. Ob es Dir da aber gut geht ist die andere Frage, weil nicht vergleichbar mit dem was wir aus Deutschland kennen und gewöhnt sind. Die andere Privatklinik ist sehr zu empfehlen "Tsepeti" die hat aber ja nach Deinen Recherchen keine Stroke Unit. Und da kann ich sagen da kommen die Ärzte auch Nachts von zu Hause. Wurde dort auch mitten in der Nacht aufgenommen und versorgt. Große Untersuchungen werden da aber auch nicht Nachts gemacht. Bleibt wirklich nur das staatliche Krankenhaus.

    Schwierige Entscheidung
    Vg Suska

  14. #14
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    würde Suska größtenteils zustimmen. Im "echten" Notfall außerhalb der regulären Arbeitszeiten ist das staatliche Krankenhaus schon die bessere Wahl. Tsepeti ist für allgemeinchirurgische und unfallchirurgische Fälle gut aufgestellt. internistische Fälle werden nicht optimal abgedeckt. Gavrilaki verfügt über die Kriterien einer Stroke-Unit (CT, MRT, Neurologe, Neurochirurg, Internist, Intensivstation) in der Diagnostik, ob es Unterschiede in der Therapie im Vergleich zum staatlichen Krankenhaus gibt, weiss ich nicht. Denke aber, sie sind gleich. Gavrilaki ist hier dafür bekannt, dass sie gute Medizin machen, aber Dollarzeichen in den Augen haben, wenn Du bei der Aufnahme bist... keine Behandlung ohne Kostenabdeckung... wer es sich leisten kann ;) Also tagsüber zu Gavrilaki, abends ins staatliche. Aber schon mal eine sehr weise Entscheidung nicht in der entferntesten Ecke von Kreta deinen Urlaub zu verbringen ;)

  15. #15
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    Danke Suska und Panaroma für eure "Insider-Kenntnisse"!
    Das sind ja Einblicke, die man bei der Gelegenheit erhält...Bereitschaft ja, aber nicht vollständig usw...man kann den Kopf schütteln oder verzweifeln.
    Aber zum Thema "wie in Deutschland", verzweifeln kann man auch da und ich plaudere mal aus meinem Nähkästchen:
    Ich arbeite in der Kreisstadt Unna neben meinem Wohnort Dortmund, ca. 30 Autominuten auseinander, oder 15 Minuten mit Blaulicht und Musik.

    Der Schlag traf mich im Büro. Die Kollegen waren super in 1. Hilfe, der Rettungswagen in gefühlt weniger als 10 Minuten da. Die Sanitäter vermissen den Notarzt - den hatte die Leitstelle auch nicht alarmiert, das wird nachgeholt. Weniger als 10 Minuten später ist auch eine Ärztin bei mir, das Büro voll. In welches Krankenhaus, fragen die Kollegen. Ins Evangelische Unna, stroke unit, sagen die Sanis. Unten im Rettungswagen denn dieser Dialog: Im Evangelischen ist das CT kaputt, dorthin gehts nicht. Das Katholische KH hat ein CT, aber Angst, auf mir sitzen zu bleiben und nicht richtig behandeln zu können. Und da liegt man auf der Trage und denkt "Time is brain". Ich schlage vor, doch bitte kurz die Bundesstraße 1 nach Dortmund zu fahren in Klinikum Mitte (städtisch), die haben eine stroke unit. Rücksprache mit der Leitstelle, okay, auf nach Dortmund. Ich freue mich, alles wird gut. Etwas später fahren wir durch einen Tunnel...das ist nicht der Weg zum Klinikum Mitte, aber gut, vielleicht wird ein Stau umfahren. Weiter später sehe ich die charakteristischen Bäume an einem DER Verkehrsknotenpunkte (Borsigplatz, BVB-Fans sagt das was). Wohin fahren wir, frage ich. Zur Unfallklinik, Klinikum Nord, die Antwort. Aber die haben keine Stroke...keine Reaktion. Am Klinikum Nord kurz Schlange stehen, weil 2 Rettungswagen vor uns. Ein Arzt kommt: Schlaganfall? Da seit ihr hier falsch, die Stroke ist in Mitte...sagte ich doch. Der Wagen aus Unna darf mich aber nicht weiter fahren, weil ich ja in ein Krankenhaus gebracht wurde. Aber ich komme schon mal ins CT. Die Notärztin aus Unna wartet mit ihrer Mannschaft. CT sagt Schlaganfall, ab in die Stroke nach DO-Mittte. Die aus Unna dürfen mich nicht verlegen, die Notärztin bedauert das sehr. Ein anderer Krankenwagen vor Ort muss sowieso nach DO-Mitte, nimmt mich mit. Ich winke den Unnaern zum Abschied und beschließe dann eine Ohnmacht, um mich nicht weiter aufzuregen. Wach werde ich gute 3 Stunden später im richtigen Klinikum nach Entfernung des Verschlusses und bekomme gesagt, großes Glück gehabt zu haben. Später erfahre ich dann, dass das Zeitfenster zwischen Ereignis und Behandlung bei 4 Stunden liege, in der Reha später ist von 5 Stunden die Rede. In der Reha treffe ich Menschen, die aus Unkenntnis, Dummheit oder auch ärztlicher Versäumnisse aus diesem Zeitfenster gefallen sind und "richtig einen weg bekommen haben". Dies halt als mein Beitrag für "zu Lachen gibt es auch in Deutschland" (im Nachhinein).

    Ach ja, und noch zum Einwand, die Auslandskrankenversicherung könne sich wegen Vorerkrankung schräg stellen: Laut ADAC-Versicherung sei alles kein Thema, sofern mir u. a. der Hausarzt zuvor die Reisefähigkeit bescheinigt habe.

    Ansonsten, eine schwierige Entscheidung.

    Danke nochmals an Alle!

  16. #16
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    Die Gabrilakis-Klinik, sie heisst heute IASIS-"https://www.iasishospital.gr/el/ " entspricht durchaus erster Wahl; sie agiert absolut professionell, Engpässe fast ausgeschossen! Ich wurde selbst absolut professionell behandelt.
    Nach deiner letzten körpelichen Beurteilung deines Hausarztes /Clinikum ist die Warscheinlichkeit für eine neuerliche Problematik in weiter Ferne! Plane einfach deinen Urlaub wie gewohnt, und alles wird dir gelingen!
    LG, Tom
    Geändert von Tom (10.June.2019 um 20:58 Uhr) Grund: ...

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