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Thema: der längste Urlaub meines Lebens 1978

  1. #1
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    Cool der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Tja, auch ich möchte von einem Urlaub erzählen, der mir in guter Erinnerung geblieben ist.
    1978......man kratzte alle verfügbaren freien Tage sowie Feiertage zusammen und kam dann ,mit ein paar unbezahlten Urlaubstagen ,auf sage und schreibe FÜNFEINHALB Wochen!!!
    Ein befreundetes Päärchen machte sich mit uns und unserem niegelnagen neuen Ford Taunus V6 auf den Weg ins Unbekannte
    Bepackt wie die Kesselflicker - damals gab es nur einen Dachgepäckträger - der Kofferraum platzte aus allen Nähten (wir hatten zwei große Zelte mit, Vorrat, Campingstühle und Tisch usw.) und die, die hinten im Auto saßen hatten die Füße auf dem Gaskocher oder verschwanden unter dem Bettzeug, was ja auch mit mußte!
    Es ging an der jugoslawischen Küste vorbei und man wechselte sich ab.Mal fuhren die Männlein und auch die Weiblein besaßen das Talent, damit die Herren der Schöpfung zwischendurch mal ein Nickerchen halten konnten!
    Alles hat uns für verrückt erklärt, als man erzählte, daß man mit einem neuen Auto so eine Strecke zurück legen wollte. Es sollte ja schließlich bis Griechenland gehen.Na, da hatten wir uns was Schönes vorgenommen:biggthump
    Unterwegs war es schon Abenteuer pur. Wir hatten natürlich im Vorfeld die wildesten Gerüchte gehört: Autoputt, Überfälle und Sonstiges!
    Wir sind Tag und Nacht durchgefahren und immer wenn etwas Besonderes anlag, saßen natürlich die Frauen am Steuer!
    Mitten in Jugo , irgendwo im Niemandsland, kein Schild, kein Haus, geschweige denn ne Tankstelle,stockduster......unsere Männer hatten sich in die hinterste Ecke gekuschelt und schnarchten vor sich hin.....überholte uns ein kleines Auto mit 4 dunklen Gestalten. Da die Strecke ein tolles Kopfsteinpflaster hatte, konnte man mit dem vollpepackten Auto auch nicht schnell fahren.60 KM waren das Äußerste! Dann hielt das kleine Auto irgendwo an der rechten Straßenseite und wir fuhren vorbei. Dieses "Überholspiel" wiederholte sich mehrere Male - bis es uns zu bunt wurde , wir unsere Männer weckten, sie sich gerade hintsetzten (nanu, dachten die sicher, die Mädels sind ja gar nicht alleine unterwegs) einmal die Faust ballten - da war der Spuk vorbei.
    Kurze Zeit später - ein Fluß quer über die Straße - wer fuhr? Na, wir Frauen natürlich - und man konnte nicht erkennen, wie tief das Wasser war. Natürlich war es wieder in der Nacht......abwarten hieß es da, mindestens eine halbe Stunde hat es gedauert. Von vorne kam ein Kleintransporter - gab Speed und fuhr einfach durch. Na, Anlauf genommen und das gleiche gemacht. Hat
    funktioniert!
    So fuhren wir durch Montenegro und weiter ging es Richtung Grenze.
    Um zum Campingplatz zu kommen, den wir uns durch den ADAC rausgesucht hatten, mußten wir eine Strecke um Athen herum fahren. Fragt mich nun bloß nicht mehr wie der hieß
    Auf alle Fälle war die Tour vom ADAC ausgearbeitet- tolle Wurst!
    Wir wurden in die Berge geschickt. Serpentinen ohne Ende und von der Straße, wenn man das so nennen konnte, ganz zu schweigen! Unser Freund fragte ständig: man Hotte,kannste nicht ein bißchen weiter nach links fahren?
    Ging aber nicht, dann hätten wir uns den Außenspiegel am Fels abgefahren. Rechts sah es noch prikkelnder aus: da ging es steil den Berg hinunter ohne Leitplanken.Schlaglöcher ohne Ende und einzelne Felsbrocken säumten auch noch unseren Weg. Es war Abenteuer pur und wir waren froh, als endlich die Sonne aufging und man eine bessere Sicht hatte.Landschildkröten schlichen über die Straße und Störche haben uns ein bißchen begleitet. Sogar eine große Schlange huschte vor unserem Auto davon. Gut das wir sie nicht früher gesehen haben,dann wäre das kleine Geschäft bestimmt nicht in die Büsche gegangen:laugh:
    Am Campingplatz angekommen mußten wir feststellen, das er gar nicht so dolle war und wir beschlossen uns eine ander Bleibe zu suchen.
    Haben dann auch einen tollen Platz gefunden, der terassenförmig angelegt war mit Blick zum Meer. Es war ein Traum, hatte aber auch seinen Preis,und der war nicht gerade wenig! So haben wir dann nach einiger Zeit beschlossen wieder abzubrechen und um Albanien herum zurück zu fahren nach Jugoslawien.Gesagt - getan.Man war ja jung und spontan - kein Problem.:biggthump
    Wieder auf der Piste ,wurde dann beschlossen auf die Insel Hvar überzusetzen und dort sind wir dann auch geblieben. Ohne Probleme, braun gebrannt und etliche KM weiter kamen wir heil zu Hause an und hatten ein super eingefahrenes Auto, welches dann zur ersten Inspektion kam!
    Könnte noch ein paar Episoden aus diesem Urlaub schreiben, aber das würde den Rahmen sprengen (finde eigentlich diesen Bericht schon zu lang, konnte es aber nicht mehr einkürzen!)
    Nur so viel zum Schluss : es war für uns der längste und darum wohl auch der schönste Urlaub den wir je erlebt haben und so etwas läßt sich nicht wiederholen.Wir haben unheimlich viel erlebt unterwegs und es war eine tolle Zeit.:)
    Ich kam an deine Küste als ein Fremdling, ich wohnte in deinem Haus als ein Gast, ich verlasse deine Schwelle als ein Freund, meine Erde.
    (Verfasser: Rabindranath Tagore)

  2. #2
    renagigi Gast

    Standard AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Hallo Schnegge,

    schöner, lustiger und interessanter Bericht,

    geht noch ein bißchen mehr?

  3. #3
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    Lächeln AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Mooin Rena :Knuddel:

    Wie hättest Du es denn gerne? Aus diesem Urlaub oder von anderen Touren?
    Könnte auch von Segelurlauben berichten - da haben wir auch so einiges erlebt
    Hauptsache es hat schon mal gefallen - das freut mich besonders!:biggthump
    Ich kam an deine Küste als ein Fremdling, ich wohnte in deinem Haus als ein Gast, ich verlasse deine Schwelle als ein Freund, meine Erde.
    (Verfasser: Rabindranath Tagore)

  4. #4
    renagigi Gast

    Standard AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Mooin Anke,

    egal, was dir so gerade einfällt.
    Geschichten aus Griechenland wären natürlich schön. :)

  5. #5
    Manniki Gast

    Standard AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Hallo Schnegge , warum schreibst du zu lang . Ich könnte noch Stundenlang lesen wers nicht will brauchts ja nicht zu lesen.Ich sag lass die Tastatur glühen ,es gibt doch nichts schöneres Abends nach getanner Arbeit sich beim lesen zu entspannen:boing::boing::boing::clap:

  6. #6
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    Standard AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Hallo Schnegge,

    was für Fragen, wir wollen natürlich alles lesen :icon_lol:

    Der Anfang war ja schon mal gut, mach mal weiter so

    Grüßchen Ilona

  7. #7
    spotty Gast

    Standard AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Zitat Zitat von Schnegge Beitrag anzeigen

    Könnte noch ein paar Episoden aus diesem Urlaub schreiben ....
    Na dann aber los, liebe Anke! Nur den Mund wässrig machen ist nicht!

    Auf mehr Erinnerungen freut sich

    Spotty

    (dem gerade seine Briefschuld eingefallen ist ...)

  8. #8
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    Lächeln AW: der längste Urlaub meines Lebens 1978

    Na, wenn ihr so SCHÖN bittet :Knuddel:

    Da fällt mir noch ne nette Geschichte ein

    Auf unserer damaligen Rückreise sind wir durch die Karpaten gefahren. Deutlich am :smiley75: der Welt. Da war echt der sogenannte Hund begraben!
    Da wir in den frühen Morgenstunden losgefahren sind, wurde entsprechend etwas Proviant eingepackt. Man wußte ja nicht, wann man auf eine kleine Gaststätte stoßen würde - geschweige denn - ob man in dieser Gegend überhaubt so etwas fand!
    das heißt : Stullen schmieren und damals nahm man sich auch den löslichen kaffee mit, da es meist nur nen ollen Muckefuck gab oder der Kaffee schmeckte so scheußlich, daß man erst gar keinen bestellte.
    Mitten in den Wäldern so gegen 11 Uhr fand man eine urige Blockhütte mit einem kleinen Parkplatz davor und - man staune nicht schlecht - einem Sonnenschirm mit Langnese Aufschrift aus Deutschland:icon_lol:
    Die verstehen uns bestimmt - dachten wir - und machten Halt!
    Vor der Hütte gab es ganz rustikale Tische und Bänke - hä,hä ganze zwei Stück :biggthump
    An dem einen Tisch saßen Holzarbeiter mit ihren Äxten und hasse nicht gesehen - also der Räuber Hotzenplotz war dagen ein harmloses Geschöpf.
    Sie sahen schon sehr wüst aus , diese Gesellen, aber was solls, man hatte ja Hunger und Durst.
    Mit Händen und Füßen wurde eine kleine Brotzeit bestellt. Kaffee konnte man nicht bekommen, aber nach vielem Hin und Her, haben wir dem Wirt klar gemacht, uns doch bitte heißes Wasser zu bringen, da wir ja unseren löslichen Kaffee mit hatten. "Nema Problema" war die Antwort. Kurze Zeit später - wir bekamen unsere Brote - und wurden natürlich mit Argusaugen von den Hotzenplötzlern beobachtet - nur das heiße Wasser kam und kam nicht!
    Es vergingen 10 Minuten , 15 Minuten und nach einer geschlagenen halben Stunde, die Brote waren natürlich verspeißt, haben wir uns dann doch entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Da stimmte doch was nicht
    Der "Stärkste" wurde dann vorgeschickt, und da mußte dann unser Freund dran glauben. Er ging in die Blockhütte und kam nach kurzer Zeit wieder herraus, hielt sich den Bauch fest vor lachen und konnte kaum ein Wort raus bringen!
    Nachdem er sich einigermaßen gefangen hatte hat er uns dann aufgeklärt - der liebe Wirt meinte es ganz besonders gut mit uns. In dem Blockhaus war ein offener Kamin mit loderndem Feuer - darüber hing ein riesen Kupferkessel - und der war gefüllt worden (frisch natürlich mit kaltem Brunnenwasser) und da könnt ihr euch sicherlich denken - ehe so etwas kocht - das DAUERT :icon_lol:

    Es war eine der lustigen Episoden die wir erlebt haben und man vergißt so etwas so schnell nicht.Ein kräftiges Trinkgeld war fällig, für seine Mühe und dann haben wir uns doch ohne nen Kaffee davon getrollt und an unserer lauwarmen Cola genuggelt!:laugh:
    Ich kam an deine Küste als ein Fremdling, ich wohnte in deinem Haus als ein Gast, ich verlasse deine Schwelle als ein Freund, meine Erde.
    (Verfasser: Rabindranath Tagore)

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