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Thema: "sfakia"....

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  1. #1
    Bettina Gast

    Standard "sfakia"....

    ΣΦΑΚΙΑ .......Η ΡΙΖΑ ΤΗΣ ΚΡΗΤΗΣ.
    SFAKIA.....Die Wurzel Kretas

    Hallo Ihr Lieben,

    und wieder mal geht es um einen Link den ich gefunden habe...von "MEINER" Sfakia.....der Link gefällt mir so gut, daß ich ihn euch zeigen möchte.....er ist auf griechisch, aber ich werde immer wieder Seite für Seite übersetzen.

    Ich fange an mit

    Sitten und Bräuche

    die Geburt

    Wenn eine Frau Schwanger war, brachten ihr die Nachbarinnen einen teller Essen, dem Kind im Bauch zuliebe. Die Hebamme, die auch Meisterin genannt wurde lernte sich ihr Wissen selber an und sie entnahm die Kinder bei der Geburt. Ihre "Apotheke" war, Anis, "Apigansus" / Gefranste Raute und Kamille.
    Damit die "Louchouna" so wurde die Frau, die gerade ein Kind bekam, Milch produziert, bekam sie "Tholostasi" zu trinken, Mehl in viel Wasser gelöst....damit das ganze trinkbar wurde, gab man entweder Zucker oder auch Sesam dazu.
    Die Geburt eines Jungen wurde begleitet von freudigen Schüßen, während bei der Geburt eines Mädchens dies nicht geschah.
    In den ersten Tagen nach der Geburt kam der Geistliche ins Haus, um Mutter und Kind zu segnen. Nach einigen Tagen ging dann die Mutter mit dem Kind zur Kirche, dort wurde es mit dem ihm vorgesehenen Namen in die Kirchengemeinde aufgenommen (keine Taufe).
    In den ersten 40 Tagen darf die Mutter über keine fremde Türschwelle treten. In diesen Tagen kommen die Fremden zu Mutter und Kind um es zu sehen und die Geschenke zu überbringen, Geld oder Gold.

    Das Kind wurde am Brustkorb eingebunden, mit einem Tuchband "Faskoni", dann kamen die "Kolopana" Windeln und dann wurde das ganze Kind bis auf den Kopf in ein weiteres Tuch gewickelt "Fasika"....damit es gerade wird wie eine Zypresse.
    Wenn die Mutter das Kind das erste mal zu Fremden bringt, bekommt es etwas Zucker aufs Köpfchen.

    Ein Lied zur Entwicklung des Kindes
    (da es sehr schwer war, recht frei übersetzt)

    Vom Kind das neugeboren wird, wird von einer Frucht gesprochen.
    Im 2. Monat ist es gut, wenn es zu lachen beginnt.
    Im 5. Monat sitz es dann und im 6. kommt es dann voran.
    Im 7. soll es sich nicht scheuen auf seine Sohlen aufzutreten.
    Im 9 Monat _____?? und kann 10 Wörter sprechen.
    Mit 18 Jahren fast ein Mann wächst ihm der erste Bart heran.
    Mit 25 beginnt er sich zu binden.
    Mit 30 hinterfragt er dann denn Sinn sein eigen Haus und Familie zu gründen.
    Mit 60 ist es klipp und klar, die guten Zeiten waren mal.
    Mit 70 ?????
    Mit 80kommt er schlecht voran sieht kaum und hört nichts mehr.
    Mit 90 ist es dann genug und langweilt auch die Seinen.



    ΓΕΝΝΗΣΗ - GEBURT

    Fortsetzung folgt....das nächste mal " TAUFE"

  2. #2
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    Standard AW: "sfakia"....

    Schöööön, Bettina
    Wirkliche eine tolle Seite. Μου άνοιξες την όρεξη ... :flenn:

    ζάλο κάνει - das stammt wohl von ζαλίζομαι oder?

    mit 9 Monaten steht es wacklig auf den Beinen und kann zehn Wörter .....
    das wäre mein Vorschlag, auch so ziemlich ganz frei kombiniert :grin:
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  3. #3
    Bettina Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Zitat Zitat von Reinhilde Beitrag anzeigen
    Schöööön, Bettina
    Wirkliche eine tolle Seite. Μου άνοιξες την όρεξη ... :flenn:

    ζάλο κάνει - das stammt wohl von ζαλίζομαι oder?

    mit 9 Monaten steht es wacklig auf den Beinen und kann zehn Wörter .....
    das wäre mein Vorschlag, auch so ziemlich ganz frei kombiniert :grin:
    ja...kann man doch so stehen lassen...:biggthump:biggthump

  4. #4
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    Standard AW: "sfakia"....

    Ich kann nicht so richtig den Zusammenhang erkennen mit der Sfakia:schild11:
    Roland

  5. #5
    Bettina Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Zitat Zitat von robinson Beitrag anzeigen
    Ich kann nicht so richtig den Zusammenhang erkennen mit der Sfakia:schild11:

    ...es sind Sitten und Bräuche der Sfakia...und wohl auch anderer Orts....aber so war es eben früher hier in der Sfakia....


    @ Kashi...es sind viele Wörter mit dem Dialekt u.a. der Sfakia dabei....

  6. #6
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    Standard AW: "sfakia"....

    Vieleicht war ja die Sfakia der Ausgangspunkt von dem aus sich dann so manches weiter verbreitet hat.

    Interessant, mach ruhig weiter.
    (Und merk dir alles für`s Vierte:nuts::icon_lol:)
    Roland

  7. #7
    Kashi Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Hallo Bettina,

    finde ich auch ganz interessant, diese Seite.

    Ist das Gedicht auf kretisch, sprich mit kretaspezifischen Vokabeln und Ausdrücken durchsetzt, oder sind es eher altertünliche Formulierungen. Da sind mir nämlich einige recht fremd, auch die grammatikalischen Formen. Spannend!

    Liebe Grüße

    Kashi

  8. #8
    Bettina Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Η ΒΑΠΤΙΣΗ / DIE TAUFE

    Die Taufe des Kindes war ein großes Fest für die Familie.
    Die Wahl des "Sindeknos" ( Verhältnis Paten-Eltern) also des Paten vollzog sich nach verschiedenen Kriterien. In den meisten Fällen um eine Freundschaft oder eine Hochachtung zu besiegeln, die Wahl des Sindeknos wurde auch benutzt um eine Vendetta zu beenden...oder Freund einer reichen einflußreichen Familie der Gemeinde zu werden.

    Der Pate wählte eine gewisse Anzahl (ein paar Dutzend) würdiger Leute aus, die singen und tanzen konnten und so ging man gemeinsam zur Kirche zur Zeremonie der Taufe des Kindes.
    In ganz alten Zeiten gingen die Eltern des Täuflings nicht zu Heiligenstette, später änderten sich die Bräuche und nur die Mutter ging nicht, heute gehen alle.
    Nach der Zeremonie trug man das Kind nach hause, dort folgte dann das große Fest mit Rizitika wie z.B. folgendem:

    <<Σαν εβαφτίστην το παιδί να πούμε να τραγούδι.

    Να το χαρού οι γονέοι ντου και να το μεγαλώσου

    Και να το μπέψου στο σκολειό γράμματα να του μάθου.

    Να το χαρεί και ο νονός και να το στεφανώσει

    Να του βαφτίσει και παιδί - Να του βαφτίσει και παιδί>>.

    freie Übersetzung!!!!
    "dem getauften Kind dem singen wir ein Lied
    das es die Eltern erfreut und sie es erziehen
    das sie es zur Schule begleiten und es was lernt
    das es auch den Sindekno erfreut und das er es vermählt
    das auch ihm ein Kind getauft wird!-das auch Ihm ein Kind getauft wird!"

    Aber es gab auch Mantinades, Tanz, Wein im Überfluß und üppiges Essen. Die Feier dauerte über einen Tag hinaus, mit den Eltern und Verwanten wurden die Sindekni zu Tisch geladen.
    Bei der Verabschiedung schenkte man dem Sindekno ein besticktes Tuch (siehe Bild von meiner eigenen Taufe) und ein "Sack" voll Fleisch.

    Die Sindekni untereinander hatten gegenseitigen Respekt, hierzu eine kleine Geschicht....es war einmal ein Viehzüchter, der einen Sindeknos besuchen wollte, nach einem zweitägigen Fußmarsch erfuhr er, daß sein Sindeknos nicht anwesend war....seine Sindeknissa bot ihm Essen und Wein an, aber er überschritt nicht die Türschwelle, verabschiedete sich und ging.....

    Η ΒΑΠΤΙΣΗ / DIE TAUFE


    Fortsetzung folgt......es kommt noch....
    # Hochzeit
    # die Frau in der Sfakia
    # Gerechtigkeit
    # Gastfreundschaft
    #Tod
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  9. #9
    Sabinara Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Bettina, mou


    danke für deine Arbeit und die interessanten "Wurzeln" der sfakiotischen Geschichte.
    Das Baby, welches bei einem Hochzeitspaar auf das künftige Ehebett "geworfen" wurde, soll wohl reiche Fruchtbarkeit vorhersagen, habe es bei meiner Freundin anläßlich der Hochzeit auch erlebt in den 90igern.

    Einen schönen Freitag

    lG
    Sabinara

  10. #10
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    Standard AW: "sfakia"....

    Sabinara, in erster Linie soll durch das Werfen der Kinder auf das Brautbett das Geschlecht des ersten Kindes bestimmt werden :)
    Bei dem jungen Paar, bei dem ich zuletzt beim "Strossimo" dabei war, hat's allerdings nicht so ganz funktioniert ... :biggthump

    Bettina, wenn ich mir jetzt die Stellung der "Frau in der Sfakia" so überlege, wird es wohl auch dort so sein wie sonst auch auf Kreta. Nach außen hin sind die Männer die großen Chefs, aber daheim führt schon die Frau das Regiment, oftmals sogar ein strenges. Oder irre ich mich da :)
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  11. #11
    Bettina Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Zitat Zitat von Reinhilde Beitrag anzeigen


    Bettina, wenn ich mir jetzt die Stellung der "Frau in der Sfakia" so überlege, wird es wohl auch dort so sein wie sonst auch auf Kreta. Nach außen hin sind die Männer die großen Chefs, aber daheim führt schon die Frau das Regiment, oftmals sogar ein strenges. Oder irre ich mich da :)
    Reinhilde, gaaanz genau.....und ich denke das war schon immer so...dabei rede ich von Situationen ohne Gäste, also die Familie unter sich.....und noch was, im Text wird ja auch zu Beginn erwähnt, daß das Mädchen die unverheiratet Tochter also so ganz und gar keine Rechte hat.....mit der Hochzeit nahm die Stellung der Frau in der Familie wohl eine "gewaltige" Veränderung an.....

  12. #12
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    Standard AW: "sfakia"....

    Nach außen hin sind die Männer die großen Chefs, aber daheim führt schon die Frau das Regiment, oftmals sogar ein strenges. Oder irre ich mich da
    Ist in Marzahn auch so!:laugh:

    Super Arbeit Bettina!
    Roland

  13. #13
    Henry Gast

    Standard AW: "sfakia"....

    Ich lese auch Deine Beschreibungen des kretischen Lebens, Bettina. Man erfährt immer noch etwas, was einem überhaupt nicht bekannt gewesen ist. :)

    Ευχαριστώ πολύ!

    Henry

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