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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Riesenhafen auf Kreta geplant



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Frank
9.December.2005, 16:58
:offtopic: - Weil gehört eigentlich nicht wirklich hierher:


@Eraikos - Ja, es gibt chinesische Geschaeft, so soll es zum z.B. in Agios Nikolaos einen China Shop geben. Interessanterweise arbeite dort eine wahrscheinlich ueberqualifizierte Chinesin, die perfekt deutsch und auch griechisch spricht, die extra aus Hamburg nach AN geschickt wurde...
:jo: In Ágios Nikólaos gibt es definitiv mindestens einen China-Laden. Leider ist mir der Straßenname entfallen und ich hab grad keine Karte griffbereit. Ist aber fast direkt neben dem Grill "Nontas" Richtung Kritsá. Früher war das, glaube ich, ein Klamottenladen.
Frank

elfi
9.December.2005, 17:16
Zum Thema chinesische Läden auf Kreta
Ihr beschäftigt euch damit, ob und wieviele chinesische Läden und Verkaufsstätten auf Kreta errichtet und ob das Land von chinesischen Produkte überflutet wird.
Die Chinesen sind sicher nicht auf die kleinen Verkaufsläden angewiesen, die vielleicht da und dort entstehen. Das ursächliche Problem liegt woanders. Europa ist längst von chinesischen Produkten aller Art überschwemmt, von denen man nicht vermutet, dass sie aus China kommen. Schaut doch mal nach, wo der letzte MP3 - Player produziert wurde, den ihr gekauft habt oder die Digitalkamera. Und wo glaubt ihr werden die meisten Stoffe und Sportartikel hergestellt ....? China braucht einen Platz, von wo aus es die billigst produzierten Waren (die wir alle haben wollen und auch fleißig kaufen!)möglichst günstig nach Europa verteilen kann, wo sie um teures Geld an den Mann/die Frau gebracht werden.
Mir ist klar: China braucht einen Umschlagplatz, nur die Vorstellung darüber,dass dies ausgerechnet in Südkreta sein soll, am Ende des Como- Beach zerbricht mir das Herz. Und zwar nicht, weil ich persönliche Interessen dort habe. (Nun gut, wenn ich mal wieder dorthin komme, möchte ich alles wieder so schön vorfinden:) Wir Menschen haben schon soviele Kleinode zerstört durch unseren Egoismus und unsere Konsumgier. Wenn solche Großprojekte unbedingt sein müssen, dann bitte in Gebiete, bei denen nichts mehr kaputt gemacht werden kann.

Denis
9.December.2005, 17:22
Wo wir gerade beim Handel sind, vielleicht glaubt die Gr. Regierung Ihr Handelsdefizit gegenüber China durch den Bau des Hafens ein wenig verbessern zu können. Will sagen, sie glauben das die Chinesen dann mehr Gr. Produkte kaufen.
:dooya003: www.dgap.org (http://www.dgap.org/Publikationen/Deutschland/Besondere%20Wirtschaftsbeziehungen%20zur%20Volkswi rtschaft%20China,%20zu%20Japan%20und%20S%FCdkorea: .html)

www.wsws.org (http://www.wsws.org/de/2005/jun2005/chin-j22.shtml)

www.epp.eurostat.cec.eu.int/ (http://epp.eurostat.cec.eu.int/cache/ITY_PUBLIC/6-07122004-AP/DE/6-07122004-AP-DE.PDF) ( PDF Datei )

Dieses Defizit hat große Auswirkungen, wie das Wort Handel schon sagt wird immer versucht das Verhältnis zwischen Ein und Verkauf einigermaßen gleich zu halten. Wenn das über einen längeren Zeitraum nicht der Fall ist, und der Unterschied sehr groß ist gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren.
Gerade die Chinesen sind in diesen Belangen ziemlich heftig, nicht nur im Bezug auf die USA.
Was noch erschwerend hinzu kommt, die Chinesen sind mittlerweile Weltmeister im kopieren von Produkten. Es geht auch um staatlich subventionierte Patentrechtsverletzungen. Aber das geht jetzt ein wenig zu weit......

Denis

erakikos
9.December.2005, 17:32
Die Chinesen sind sicher nicht auf die kleinen Verkaufsläden angewiesen, die vielleicht da und dort entstehen.

Die Chinese, die den Hafen bauen wollen vielleicht nicht. Die, die diese kleinen Läden betreiben wahrscheinlich schon.

Man sollte vielleicht zwischen den chinesischen Unternehmen bzw. der Regierung, die den Hafen bauen will und den kleinen Gewerbetreibenden unterscheiden. Hier jetzt alle chinesischen Menschen in Sippenhaft zu nehmen, bringt garnichts.

Ich glaube auch nicht, dass ein Boykott der chinesichen geschäfte auf Kreta -die mir persönlich nie aufgefallen sind - irgendeinen Einfluss darauf hat, ob der Hafen gebaut wird oder nicht. man kann eigentlich nur versuchen, auf die griechische Regierung druck auszuüben. Anders lässt sich dieser Schwachsinn nicht stoppen.

Kallia
9.December.2005, 18:51
In AN kenne ich 2-3, ich war mal in eine neben der alte KTEL drin und die Sachen waren fuer mein Geschmack schreeeklich :bash: , aber SEHR SEHR SEHR billig. Hier gibts auch Kik, usw. auf Kreta wird es halt anders genannt.

Die Jeans fuer 150 Euro haben konkurenz bekommen, die andere Laeden laufen nicht gut, die Leute jammern.
Ich habe sogar von jemand gehoert dass es organisierte Ausfluege nach Bulgarien gibt um einzukaufen, aber das ist ein anderes Thema.

Frank
9.December.2005, 19:11
Hier gibts auch Kik, usw. auf Kreta wird es halt anders genannt.Ja, es gibt auch Lidl :bash: :bash: :bash: :bash: Schluss damit. Es geht hier bestimmt nicht um den kleinen "China-Laden". Das, was in Timbáki geplant wird (ist), hat andere Dimensionen. Ob man es wirklich abwenden kann, ist die eine Sache. Aber ich wiederhole mich gerne: "Wer nicht kämpft, hat schon verloren" (OK, Zitat stammt nicht von mir). Ich werde auch nur solange für (gegen den Hafen) die Sache sein, solange es noch ein paar Kreter gibt, welche genauso denken. Sind alle Kreter der Meinung, dass der Hafen kommen muss, dann werde ich auch schweigen.

Ich würde es auch nicht gut finden, wenn die Vietnamesen (hier in DD sind es eben mal keine Chinesen :smoke: ), welche hier in Dresden und Umgebung leben, gegen den Bau der neuen AMD-Fab gewesen wären. Dafür wurde auch Wald geopfert! Aber es wurden auch wirklich Arbeitsplätze geschaffen.

Naja, was solls, das (oder so Ähnliches) haben auch schon andere hier geschrieben. Wiederholungen sind langweilig. Wenn ich die Möglichkeiten habe, werde ich den Kampf gegen den Hafen unterstützen.

Frank

Kallia
9.December.2005, 19:30
Ich habe nicht gesagt dass ich fuer das eine oder das andere toll finde. Die Frage ist nur wie kann man es unterbinden, besonders wenn man zu wenig Infos was tatsaechlich ablaeuft hat. Hinter die Kolissen muessen wir eine "Zahn" (= Beziehung, Bekannte) finden.

Henry
9.December.2005, 19:34
Frank: Ich werde auch nur solange für (gegen den Hafen) die Sache sein, solange es noch ein paar Kreter gibt, welche genauso denken. Sind alle Kreter der Meinung, dass der Hafen kommen muss, dann werde ich auch schweigen.

Genau, so wie Frank werde ich mich auch verhalten; meine Unterschrift steht denen auf Wunsch zur Verfügung, die Eingaben, Rundschreiben, Aufklärung usw. gegen die Installation eines Containerhafens verfassen und betreiben.

TROOZY
9.December.2005, 21:05
Representative Umfrage Im Suedkretischen Regionalblatt Antilallos
06.12.05

Soll Der Hafen Gebaut Werden?

Tymbaki:

Ja : 3.25%
Nein: 84,4%
Ich Antworte Nicht :2.5%
Ich weiss nicht: 9,75%

Der Ganze Messaras

Ja : 2.6%
Nein : 92.9%
Ich Antworte Nicht: 4,5%
Ich weiss nicht: 0%

Frank
9.December.2005, 21:16
Hallo TROOZY,

fehlen doch glatt 0,1% der Stimmen bei Timbáki. :)
Spass bei Seite. Sind schon erstaunliche Werte. Fragt sich nur, WIE representativ die Umfrage wirklich war und von wem organisiert/gesponsort :wut:

Frank

Tassi
9.December.2005, 21:16
Hallo hier ein paar Daten zum Terminal Altenwerder.
http://www.hhla.de/de/Geschaeftsfelder/HHLA_Container/Altenwerder_(CTA)/Daten_und_Fakten.jsp
Der geplante Hafen wird weniger als halb so groß sein, ich werde mal sehen ob ich die vermutlichen Ausmasse in eine Karte reinbekomme.

Gruß
Tassi

peter
9.December.2005, 22:05
Hallo Tassi,
prima Link!


Der geplante Hafen wird weniger als halb so groß sein, ich werde mal sehen ob ich die vermutlichen Ausmasse in eine Karte reinbekomme.

hast Du das Luftbild vom Cuxhavener Terminal auf dieser Webseite gesehen? Könnte das ungefähr die Größe sein? Und weißt Du, welche Fläche der Chinaport einnehmen wird?

Gruß,
Peter

Jürgen
9.December.2005, 22:41
@tassi @ peter

laßt euch bitte nicht von dem Bild auf der seite unter dem Link täuschen, das bild spiegelt gerade mal einen bruchteil von altenwerder wider, nicht mal die Hälfte

wie ihr seht, sind dort nur 7 brücken von insgesamt 14 und es sind auch keine 1,5 kilometer kaimauer abgebildet....:icon_roll

Fritz
9.December.2005, 22:57
Hallo Judith,

habe vom gelanten Hafen gehört und mich mal durch dieses Forum gelesen. Hier oben im norden gibt es seit langem Bestrebungen, einen neuen Tiefwassercontainerhafen zu bauen, weil die Kapazitäten in Bemerhaven angeblich nicht mehr ausreichen, und weil die neuen, grösseren Schiffe eine grössere Wassertiefe benöigen werden.

vielleicht solltet Ihr mal Kontakt mit den Initiativen hier aufnehmen, die inzwischen sehr viel KnowHow über Contaiernhäfen, angebliche Arbeitspläte, Genehmigungsverfahren etc. haben und die Euch vielleicht wichtige Informationen geben können.

Schaut doch zur ersten Information mal auf die Seite

www.antiport.de

Hoffe, es hilft euch etwas weiter!

Gruss aus Bremen

Fritz + Beate

peter
9.December.2005, 23:39
Hallo Fritz+Beate,

die Seiten sind Spitze! Und nachdem der Betreiber dort noch nicht feststeht, können wir ja mal die Chinesen fragen, ob sie nicht statt Timbaki lieber den JadeWeserPort nehmen wollen ... :smirk:

Update:
hoppla! mein sarkastischer Vorschlag ist von der Realität längst eingeholt, sie waren schon da:
http://www.wilhelmshaven-port.de/default.asp?rubr=3&grp=136&page=180&mon=11&artnr=1170

Gruß
Peter

Fritz
10.December.2005, 00:11
Naja, die sind stark in Hamburg vertreten. Und Hamburg hat sich bis jetzt verweigert, im Nordverbund den Containerhafen mitzutragen und kocht lieber sein eigenes Süppchen - mit ausbaggern der Elbe bis weit über die Schmerzgrenze hinaus.

Grundsätzlich habe ich allerdings nichts gegen Handel mit China und schon gar nicht gegen Chinesen - deshalb fand ich auch einige Beiträge hier im Forum etwas grenzwertig. Beispiele für umweltzerstörende Großprojekte gibts leider viele - ob hier oben im Norden, ob Flughafenerweiterungen oder Flußbegradigungen und -vertiefungen, ob den drei-schluchten-staudamm in China, die Katastrophe des Aralsees oder eben, wie ich finde, die Hybris dieses Containerhafens bei Tymbaki.

Mir gehts eher darum, eine "vernünftige" Balance zwischen Natur und Wirtschaft hinzukriegen, nur leider läßt die sog. Globalisierung wenig Zeit, das rechte maß zu finden.

Gruss

Fritz

Kapitan Michalis
10.December.2005, 00:19
Es wird schon aufgerufen nicht in chinesischen Geschäften zu kaufen.
:kotz: :kotz: :wut: Herr wirf Hirn vom kretischen Himmel...auf dass es diese Deppen treffen möge. Völlig krank, wie weiland in düsteren Zeiten nach 33, widerlich.

K.M.

Denis
10.December.2005, 03:17
Wer schauen möchte, hier gibt es ein großes Satellitenbild der Bucht.
Der Flughafen ist sehr gut zu erkennen. Die Maße der Start/Landebahnen sind übrigens 2713 x 49 Meter. Die Größe des kompletten Gebietes habe ich noch nicht gefunden. Auf jeden Fall viel Platz für Blödsinn.....

Messara Bucht. (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/kein_containerhafen_bei_timbaki_4.htm)

kritikati
10.December.2005, 08:58
guten morgen kapitan michalis,
den ausdruck "deppen" und die "düsteren zeiten nach 33" hättest du dir sparen können, um das mal gelinde auszudrücken, ich denke es steht hier niemandem an, die "ereignisse" auf kreta mit der zeit nach 1933 zu vergleichen oder irgendwie in zusammenhang zu bringen!!!!!

vg
katharina

TROOZY
10.December.2005, 10:27
ich weiss natuerlich nicht wie vertrauenswuergig die umfrage ist.
sie wurde in einem leidenschaftlichen artikel gegen den hafen von dem schriftsteller dimitris kosakis aus tymbaki veroeffentlicht.

aber eines ist sicher, es gibt eine grosse zahl von kretern, die den hafen nicht wollen,
UND DIE BRAUCHEN JEDE HILFE, DIE SIE BEKOMMEN KOENNEN!!!!

denn hier sollen sie von der regierung vergewaltigt werden, die bewusst die unwissenheit der landbevoelkerung AUSNUTZEN will, und das im interesse der
grosschiffsreeder und ihrer eigenen taschen natuerlich.

es gibt ueber 100 chinalaeden auf kreta, aber das hat nichts damit zu tun.

ich fand die idee mit der videokonstruktion ganz toll, dass wuerde vor ort
sehr helfen, damit sich die landbevoelkerung, die nicht die gerinste vorstellung von einem containerhafen hat, ein bild machen kann, wie das neben ihrem dorf aussehen wuerde.

oder zuminnest ein paar eindrucksvolle fotomontagen, die man an judith schicken koennte.
das wuerde sehr helfen, kann das bitte jemand anfertigen??

danke!!!!!!!

Ursula
10.December.2005, 12:37
1. Versuch

@ Wolfgang Ich hoffe, ich durfte dein Bild klauen.

Marx
10.December.2005, 12:49
Interessant ist vielleicht der Vergleich zu einem deutschen Containerhafen IN PLANUNG

http://www.jadeweserport.de/

Die Haupthafenfläche liegt nach den Planungen komplett in einem an der Küste aufgeschütteten Bereich.

Die Dokumentation positiver Stimmen wurde nicht vergessen, so z.B.

„Die Häfen an der deutschen Küste sind Wachstumsmotoren und Jobmaschinen. Mit der positiven Entscheidung für den neuen Tiefwasserhafen ist ein Leuchtturmprojekt auf den Weg gebracht worden.“
Bundeskanzler Gerhard Schröder auf der 4. Nationalen Maritimen Konferenz der Bundesregierung am 25.1.2005

oder

„Dieser Tiefwasserhafen ist eine ökonomische Notwendigkeit und eine große Chance. Eine Chance vor allem für die Region und für neue
Arbeitsplätze.“
Henning Scherf, Bremens Bürgermeister, auf der
4. Nationalen Maritimen Konferenz, 25.1.2005

aber auch ein Pressebericht über ein lokales Treffen von Planern mit kritischen Kommunalpolitikern und besorgten Leuten aus der Tourismusbranche:
http://www.jade-weser-port.de/corvoweb/index.asp?Auswahl=12&Anzeige=10&page=archiv&jahr=2004&mon=5&artnr=491

dort auch ein Hinweis auf die Zahl der Arbeitsplätze
"Anfangs würden 400 bis 600 neue Arbeitsplätze geschaffen, später 1000 bis 1500, hinzu käme etwa die gleiche Anzahl indirekter neuer Arbeitsplätze." (Selbstdarstellung der Planer; bei ungefähr doppelter Kapazität zu Timbaki)

joe
10.December.2005, 13:30
Die genannten Zahlen für neue Arbeitsplätze halte ich für übertrieben.
Auch hier wird Rationalisierung (=Technisierung) stets im Vordergrund stehen.

Vermutlich werden sich die Chinesen für eine der beiden Lösungen im Süden
oder im Norden entscheiden. Sie stehen ja wohl mit beiden Seiten zeitgleich
in Kontakt. Oder noch besser: je einen neuen Containerhafen für Europa-Süd
(mit Balkan ua.) und einen für Europa-Nord (Mittel-/Nord-/Osteuropa + GB).
Das ist dann ein Aufwasch bei der EU.

Wir haben das Problem also auch bei uns vor der Haustür in gleicher oder in
ähnlicher Weise.

Wenn beide Projekte nicht konkurrieren, dann ziehen GR und D in Brüssel an
einem Strang und werden sich gegenseitig in dieser Sache unterstützen,
vermute ich mal. Wie in vielen anderen Dingen schon erprobt ....

deja
10.December.2005, 13:35
Sehr hübsch-häßlich ;-) hast Du das hingekriegt, Ursula!
Aber die Hafen-Befürworter werden monieren, daß Du den ganzen Kommos zugebaut hast.
Kann denn nicht wirklich mal jemand auf den Satelitenbildern oder eine Karte die ungefähren Ausmaße der geplanten Anlage markieren? Dann könnten wir nämlich mit halbwegs realistischen Dimensionen ein paar Montagen basteln. Ihr habt doch teilweise schon ganz gut gerechnet, wie groß das Teil werden soll.


Arbeitsplätze - ich nehme an, manche arbeitssuchenden Anwohner denken erstmal an die lange Bauphase, die sicher eine Menge Arbeitsplätze bringt und an die Rahmenmaßnahmen - Straßenbau, Handeslfirmen etc. - die das Ganze sicher auch mit sich bringen wird.

joe
10.December.2005, 14:12
Es gibt das Satellitenfoto bei Denis und in der Bearbeitung von Wo ...

Bei Denis stehen die Maße der Iimbakipiste.

Beim Hafenprojekt in Norddeutschland steht dieser Text:

"Der Standort direkt am Jadebusen ist ideal gewählt: Nautische Simulationen haben bestätigt, dass der geplante Hafen mit einer kurzen Revierfahrt von nur 23 Seemeilen und Tide unabhängig von Containerschiffen der nächsten Generation angelaufen werden kann, also auch von Schiffsriesen mit einer Kapazität von mehr als 8.000 TEU (= Standard-Containern), bis zu 430 Metern Länge und Tiefgängen bis zu 16,50 Metern. An der geplanten 1.725 Meter langen Stromkaje sollen vier Großcontainerschiffe und Feederschiffe mit bis zu 17 Containerbrücken zeitgleich an einem Terminal abgefertigt werden. Der Zeitpunkt für den Zukunftshafen ist günstig: Der internationale Handelsaustausch wächst rapide an, der Containerverkehr boomt."
(www.jade-weser-port.de)

Das steht da auch noch:
"An die Terminalfläche mit 120 Hektar wird sich der Hafengroden anschließen, eine Logistikzone mit 170 Hektar Fläche zur Ansiedlung hafennaher Industrie- und Logistikunternehmen. Hier wird auch ein Güterverkehrszentrum eingerichtet. Weitere 400 Hektar zusammenhängende Flächen können bedarfsgerecht erschlossen werden. Die Verkehrsträger Bahn und Straße werden leistungsfähig angeschlossen; die Bundesautobahn A 29 endet unmittelbar vor dem Güterverkehrs-zentrum im Hafengroden. Das Investitionsvolumen beträgt insgesamt 900 Millionen Euro. Der zukünftige Betreiber muss bis zu 300 Millionen Euro davon für die Suprastruktur aufbringen."

In D soll das bereits 2009/2010 fertig sein. Wie ist der momentane Stand?
Ich schätze mal, dass die Ostfriesen auch PRO-Arbeitsplätze eingestellt sind
und die einzigartige Wattenmeer-Fauna und -Tierwelt etc. hintenansteht.

Also die 430-450 Meter langen Schiffe müssen in der Kaimauer von Tymbaki
noch wenden können, außerdem sollten 2-3 dort gleichzeitig andocken .... :smiley71:

Zynischer Zusatz: Wenn das Timbaki-Projekt wirklich realsiert werden sollte,
brauchen sich die Haus-/Landbesitzer wahrscheinlich keine so großen Sorgen machen.
Der Flächenbedarf ist groß genug für Industriebedarf und Wohnstätten der Leute,
die dort arbeiten.

joe
10.December.2005, 14:30
Für das Projekt in D sind vorgesehen

Terminal 120 ha = 1,2 Mio Quadratmeter (Teile davon im Wasser!)

Hafennahe Gewerbeflächen 170 ha = 1,7 Mio Quadratmeter

gesamt also über 3 Millionen Quadratmeter Flächenbedarf + weitere
Infrastruktur

Für Timbaki wird man möglicherweise nur die Hälfte davon zugrundelegen,
aber sicher als Perspektive vergleichbare Zahlen anvisieren.

Nun muss das nur noch in die Karte übertragen werden ....

Es lohnt sich, dort auch die anderen Seiten mal anzusehen, auch in
Sachen Naturschutz, zB dies (http://www.jade-weser-port.de/corvoweb/index.asp?Auswahl=12&Anzeige=9&page=aktuell&jahr=2005&mon=11&artnr=1176)
Vielleicht gibt es ja noch andere Aspekte dazu an anderer Stelle?

Tassi
10.December.2005, 15:41
Soweit mir bekannt ist der geplante Jade Weser Port ein Tiefwasserhafen. Unter anderem ist sowas von Nöten da die geplanten Superschiffe nicht mehr bis nach HH kommen würden. Tiefgang etc.
Ich habe bisher noch nicht gelesen, dass der Hafen in Timbaki auch ein Tiefwasserhafen werden soll. Das wäre mal wichtig zu wissen, um die Dimensionen abschätzen zu können und mit was für Schiffen zu rechnen ist.

Wenn es sich um 1 MIO TEU Umschlag handeln sollte, dann würde man ja mit ca. 800m Kaimauer auskommen. Maximal also 2 Schiffe gleichzeitg angedockt. Die Fläche des Hafens wäre vermutlich wesentlich kleiner als die vom CTA, da es keinen grossen Umschlag auf LKW zur Weiterverteilung geben wird wie in Hamburg.

Dann will ich noch anmerken dass mir bei dem Boykottaufruf die selben Gedanken gekommen sind wie Kapitan Michalis.
Gepaart mit dem kretischen Hang zur Selbstjustiz und den jüngsten Ereignissen in Heraklion (Jagd auf Albaner) halte ich solche Aufrufe, insofern sie dann auch noch vielleicht öffentlich über Radio oder Zeitung verbreitet werden für außerordentlich dämlich.

@Denis: Das Bild ist sehr gut, aber gibt es ne Möglichkeit den Maßstab rauszukriegen? Ansonsten kann man da nicht viel mit anfangen in Bezug auf Visualisierung etc.

joe
10.December.2005, 15:54
Es gibt das wirklich gute Satellitenfoto auf dieser Seite
Ping (http://www.wkistler.de/more3/Galini01a75_24.73156E%2035.02102N.html)

Logisch, dass sich die Anlage vom Flugplatz in Richtung Süden entwickeln muss,
ansonsten müsste man ja Timbaki selbst umkrempeln.

Weiß jemand, wie groß das militärische Gelände dort ist?

Logisch auch, dass man das Ganze von Anfang an auch auf Zuwachs anlegen
dürfte, also klein anfangen und später die Option auf Ausbau offenhalten...

Liege ich richtig, wenn man die Entfernung vom Airport bis zu den Paximadia
auf ca. 10-12 km taxiert?

Meine Frage an die Logistiker ist noch unbeantwortet: Was passiert miit den
chinesischen Schiffen, wenn sie ihre Chinafracht ausgeladen haben?

PS: Was den Vorfall in Iraklion kürzlich angeht, so ist der möglicherweise
stark aufgebauscht worden. Ausgangspunkt war wohl eine Auseinandersetzung
zwischen jüngeren Leuten, bei der es zu Tätlichkeiten mit Verletzungen kam.
Dann gab es eine Vergeltungsaktion, die sonst auch nichts Außergewöhnliches
darstellt. Bedenklich ist es natürlich, wenn solche Aktionen von Außenstehenden
nicht nur passiv abwartend registriert wurden, sondern noch offene Zustimmung
bzw. Beifall gefunden haben. Womit ich nicht gesagt haben will, dass ich diese
Art von Auseinandersetzungen zwischen jungen Leuten gut finde oder gar
nachahmenswert ...

Michi
10.December.2005, 16:01
Hallo, ich habe letztes Jahr genau gegenüber dem Containerterminal HH Altenwerder gearbeitet und das Treiben dort beobachtet. Der Lärm, der da Produziert wird ist auch nicht ganz ohne !!! Das hallt durch die ganze Bucht.
Es sind auch nicht nur die großen Schiffe die so stören. Sie sind Technisch ok. hoffe ich. Doch die Container sollen ja weitertransportiert werden. Dafür sind dann viele Schiffe jeder größe von Nöten. Und das in GR. Griechische Fähren kennen wir ja. Wie wird da an die Umwelt gedacht wenn es Schiffe aus den Nachbarstaaten sind ???
Wir haben uns schon einmal die Handtücher versaut. Da war der Strand von Kali Limenes mit kleinen schwarzen Teerkügelchen geschmückt.
Ich denke unter diesem Projekt wird ein Großteil der Südküste zu leiden haben.
Ich hoffe der Kelch geht an einen anderen Platz der sowieso schon versaut ist. Sonst kann ich meinen Urlaub in Zukunft genauso am Elbstrand verbringen.
.... Gruß nach Kalamaki

beckchrisgeorg
10.December.2005, 16:19
Hier ein Flächenbild mit 2478 ha..Christophe

Klaus-aus-Köln
10.December.2005, 16:27
@Michi :"Wir haben uns schon einmal die Handtücher versaut. Da war der Strand von Kali Limenes mit kleinen schwarzen Teerkügelchen geschmückt.
Ich denke unter diesem Projekt wird ein Großteil der Südküste zu leiden haben. "

Das mit dem Teer macht mir bei diesem gewaltigen Projekt auch große Sorgen, da meiner Meinung nach jetzt schon unheimlich viele Teerkügelchen ( eigentlich waren es schon Teerklumpen) an der gesamten Küste von Falassarna bis Paleochora zu finden waren. Und bei dem zu erwartenden Schiffsverkehr in der Timbakibucht zwischen Matala und Ag. Galini wird man dann den Schildkröten und Touristen bei der Flucht zusehen können.

Ich selber halte nichts von diesem Projekt, denn das große Geld machen nicht die kleinen Leute vor Ort, sondern nur ein paar besondere Köpfe, die aber garantiert nicht in dieser Ecke wohnen.
Klaus aus Kölle

joe
10.December.2005, 17:42
Vielen Dank, Christophe. Wenn es so groß werden soll wie in W-hven, dann
wird "nur" etwa ein/Achtel in Anspruch der Fläche, die Du schraffiert hast,
planerisch in Anspruch genommen. Ein Teil davon liegt flächenmäßig im Wasser.

Der Komo-Bereich wird mit Sicherheit nicht infrage kommen. Ich nehme an,
dass die Ausdehnung eher nach Innen erfolgt als an der Küste entlang.

Auf jeden Fall würde es in dem Bereich der Messara schöne neue große
Strassen geben. LIDL hätte eine gute Standortwahl getroffen.

Die Schiffe hätten dann in etwa die Länge von einem der weißen Striche
auf der Wasserfläche bei einer Breite von fast 60 Metern.

Auf jeden Fall gäbe es noch eina ganze Menge Berge abzutragen in dem
Bereich, damit das alles schön flach ist. Liegt da nicht auch noch eine
Müllkippe in der Nähe des Flughafens Timbaki?

Im Verhältnis zu den Häfen von Ag. Galini und Kokinos Pirgos (s. Sat-Foto)
würde der Containerhafen doch um einiges größer sein.

Kretamum
10.December.2005, 18:49
Noch etwas gibt es zu bedenken:

Eine schon lange Jahre auf Kreta lebende Europäerin hat folgende Überlegungen zu Papier gebracht:

Das Thema Containerhafen in Timbaki ist grundsätzlich bis zur Bevölkerung noch NICHT durchgedrungen.
Es ist bisher auch keine Spur von Aktionsgruppen zu bemerken, Greenpeace usw., die sich für die Belange der Seehunde und Delfine, die neben der Caretta in dem Gebiet oft vorkommen, einsetzen. Gezielte Unterstützung von aussen wird daher sicher nicht fehl am Platz sein.
Es handelt sich übrigens um ein Gebiet, das von der Nato jahrelang als Übungsgebiet für die Piloten benutzt wurde, und es wurde glaublich auch scharf geschossen. Damit wären viele Granaten auf dem Meeresboden und damit wäre das Gebiet vermutlich auch entsprechend verseucht geworden. Das Ausbaggern würde daher nicht ohne gewisse Risiken erfolgen können.

Diese Meinung gebe ich unkommentiert weiter, eigene Erfahrungen dazu habe ich natürlich keine.

Henry
10.December.2005, 20:52
INFO

Die Größe des militärischen Gebietes zwischen Timbaki und dem Fluss Geropotamos, der auch gleich die südliche Grenze dieses Gebietes ist, beträgt ca. 3,6 km². Bis Kokkinos Pirgos werden es dann etwa 2,5 km² mehr sein.

Apropos: Die Küstenlänge des Militärgebiets beträgt ca. 1,6 km.

Nestroy
10.December.2005, 21:33
Vielleicht wären so die Kreter zu mobilisieren, bitte bis Foto Nr. 13 weiterklicken. Viel Spaß, zur Abwechslung - zu dem so ernsten Thema!



http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9MTE4MDUmbnI9MTMmZHJ1Y2s9MQ_3_3,00.html

Denis
10.December.2005, 22:06
Noch etwas gibt es zu bedenken:

Eine schon lange Jahre auf Kreta lebende Europäerin hat folgende Überlegungen zu Papier gebracht:

Das Thema Containerhafen in Timbaki ist grundsätzlich bis zur Bevölkerung noch NICHT durchgedrungen.
Es ist bisher auch keine Spur von Aktionsgruppen zu bemerken, Greenpeace usw., die sich für die Belange der Seehunde und Delfine, die neben der Caretta in dem Gebiet oft vorkommen, einsetzen. Gezielte Unterstützung von aussen wird daher sicher nicht fehl am Platz sein.
Es handelt sich übrigens um ein Gebiet, das von der Nato jahrelang als Übungsgebiet für die Piloten benutzt wurde, und es wurde glaublich auch scharf geschossen. Damit wären viele Granaten auf dem Meeresboden und damit wäre das Gebiet vermutlich auch entsprechend verseucht geworden. Das Ausbaggern würde daher nicht ohne gewisse Risiken erfolgen können.

Diese Meinung gebe ich unkommentiert weiter, eigene Erfahrungen dazu habe ich natürlich keine.

Naja, die Bevölkerung dürfte mittlerweile im größeren Maßstab Bescheid wissen. Zumíndest über das Vorhaben an sich, wenn auch nicht über die genauen Planungen und Folgen.

Mir sind außer Starts und Landungen keine weiteren Tätigkeiten bekannt. Sonst würden wohl selbst Kreter dort nicht fischen und tauchen (von wegen Munition ). Die einzigen die da ballern sind die Einwohner selbst.
Delfine und Seehunde habe ich da noch nie gesehen und auch wenn überhaupt von Delfinen nur im offenen Meer.

Hilfe oder eine Meinung zu etwas ist ja fein, aber das ist ja schon zumindest teilweise eklatante Fehlinformation. Wer schreibt so etwas ?

joe
10.December.2005, 22:56
Zwischen dem Fluß und der Stadt dürfte es ein wenig eng werden für die
Hafenpläne im der Größenordnung von Wilhelmshaven, obwohl die Zahlen
rein rechnerisch ja passen würden. Vielen Dank für die Daten, Henry.

Kretamum
10.December.2005, 23:05
Hallo Denis,

Es liegt mir ferne, Fehlinformationen zu verbreiten, dafür ist das Thema viel zu ernst. So ganz von der Hand zu weisen ist das aber auch nicht, zumal sich das alles ja schon vor etlichen Jahren abgespielt haben soll. Wie ich schon geschrieben habe, kann ich selber das nicht verifizieren, die Auskunftsperson ist allerdings vertrauenswürdig und hat beste Connections zu den ehemaligen Militärs von Gouves.

Tatsache ist, dass ein Großteil der Bevölkerung, vor allem der, der nicht unmittelbar betroffen ist, wenig bis gar keine Ahnung von diesem Projekt hat.

Kreta-Klaus
10.December.2005, 23:26
Reinhilde,
tut mir leid, auch ich halte diese Information für eine dicke kretische Ente. Ihr wisst alle, wie lange ich schon nach Kreta fahre, und auch, dass diese Ecke über und seit Jahrzehnten zu meinen Lieblingen zählt. Irgendwann in diesen 35 Jahren hätte ich doch von Schießübungen was mitbekommen müssen wie z.B. bei Akrotíri / Kalyves, wo einem die Jets oft zwei drei Tage lang über die Köpfe brausten.
In Timbaki gibt es zwar den Flughafen, aber extrem genutzt wird er eher nicht.
Nee nee, daran glaube ich nun absolut nicht. Aber ich weiß ja, wie die meisten von Euch auch, wie solche tollen Stories entstehen.
Klaus:mad:

joe
10.December.2005, 23:58
Ob Ente oder nicht, was die Vorgeschichte des Flugplatzes angeht, greift das
ja wohl bis in die 30/40ger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Irgendwann
wird es da schon mal richtig gerumst haben. In den letzten Jahren sicher so gut
wie garnicht.

Zurück noch einmal zu dem erforderlichen Gelände. Wenn der Flughafen wirklich
erhalten bleiben soll, was ja aus Sicht der Planer/Betreiber ein Standortvorteil ist,
dann muss alles andere logischerweise weiter südlich gebaut werden, d.h. in
Richtung Kalamaiki. Also muss da noch Gelände dazugekauft werden. Folglich
wäre das Ganze doch ausgedehnter in Nord-Süd-Richtung als ich zunächst
vermutet hatte.

Michi
11.December.2005, 01:47
Moin Moin, und wie steht es mit dem Strom? Ich habe noch keinen Urlaub dort ohne Stromausfall verbracht. Das kann sich aber so ein Hafen nicht leisten. Das Gelände muß 24 Std hell beleuchtet sein. Da gibt es keine Nachtruhe.
Also muß noch ein Kraftwerk gebaut werden? Wo? und wer bezahlt das?

didika
11.December.2005, 01:59
Hallo Joe,

es geht sicher nordwärts der Ausbau, wenn er denn kommt?
Die Landbesitzer nördlich von Timbaki, mit den vielen
Plastikgewächshäusern wären froh, könnten sie ihre Gründe verkaufen, die immer weniger Ertrag bringen, da
die Böden überdüngt sind.

Was wir alles glauben, *gesund* zu essen :explo: :explo:

Unsere kretischen Mitarbeiter informieren sich jetzt im
Familien-und Freundeskreis und haben diese Info jetzt
bekommen, und diese kommen aus dem Umkreis dieser Gegend ! Ag. Galini, z.B.

Ich hoffe, ich habe heute eine deutsche Freundin dazu animiert, hier mitzumachen, sie ist ausgebildete
Schifffahrtskauffrau, die in Hamburg ihre Ausbildung machte und heute in Bremen in einer großen Schifffahrtsagentur arbeitet als Controllerin.
Sie hat mir heute viele technische Details erzählt am Telefon, ich habe aber meistens nur *Bahnhof* verstanden.
Sie wird sich ab Mitte der nächsten Woche hier melden und
mit Tatsachen aufwarten, denn sie sitzt ja mitten in der
Branche.
Sie hat mir nur gesagt, sie will von niemanden *abgewatscht* werden, wenn sie *realiter* schreibt mit
dem Wissen des täglichen Geschäfts.
Sie sagte mir, daß der Panamakanal und auch der Suezkanal für diese angepeilte Größen-
ordnung der Containerschiffe zu schmal sein werden, für die Zukunft dieser *Riesen* !
Aber in Ägypten gibt es schon weitere Ausbaupläne!

didika
11.December.2005, 02:13
Also muß noch ein Kraftwerk gebaut werden? Wo? und wer bezahlt das?

Keine Bange, eines dieser großen Kraftwerke gibt es schon
in Xerokambos und demnächst wird eines in der Nähe von
Sitia gebaut. Und dann bauen sie eben ein anderes in der
Nähe.
Der *Megalomania* sind keine Grenzen gesetzt, solange
beide Seiten genug Geld lukrieren können:explo: :explo:

Und das werden sie ! der griech. Staat würde sehr gut ver-
dienen an solch einem Hafen!:biggthump
Park - Hafengebühren für Containerschiffe, etc. etc..

Ich habe mir nicht alles gemerkt, was meine Freundin,
die Reederei-Fachfrau aus Bremen mir alles erzählt hat.:smiley4:

hermann
11.December.2005, 11:52
Zum Thema Schießübungen kann ich folgendes beitragen:

Im vergangenen Oktober (2005) hörten wir 2 Tage lang von Frangokastello aus Detonationen und heulende Düsenjets, die im 5-Minuten-Takt irgendwelche Leuchtspurmunition am Himmel über dem Meer abgeschossen haben. Auf welche Ziele die feuerten kann ich nicht sagen, ob das reine Luftkämpfe waren oder ob "Schiffe" als Ziel angenommen wurden weiß ich nicht. Jedenfalls fielen diese leuchtenden Objekte teilweise noch leuchtend ins Meer.
Wie gefährlich das ganze nun ist (war), oder nicht kann ich nicht beurteilen.

Das ganze spielte sich in südöstlicher Richtung ab, also ziemlich genau in Richtung Paximadia, Matala !

Ist nicht auszuschließen, daß in der touristenlosen Zeit da noch ganz andere Dinge stattfinden, oder ?

Gruß hermann

Tassi
11.December.2005, 12:16
Es ist hier immer von den Riesen die Rede, also von den geplanten Mega Containerschiffen. Ich habe weiter oben schon mal danach gefragt. Bisher ist nirgendwo die Rede davon gewesen, dass dies ein sogenannnter Tiefwasserhafen werden soll, oder habe ich irgendwas verpasst? Es wurde ja auch schon angedeutet, dass die Bucht dort gar keine genügende Wassertiefe für solche Schiffe hat.

joe
11.December.2005, 12:30
Lieber Tassi,
wenn schon, denn schon. Die Chinesen werden keine halben Sachen anfangen.
Einen großen Hafen im Norden und einen im Süden. Dann können die chinesischen
Waren gut über Europa und andere angrenzende Erdteile verteilt werden.

Handyy, Comouter, Kameras, Klamotten, Pelze usw.

Zum letzten Thema Pelzzucht /handel und welche Rolle Hunde und Katzen dabei
in China spielen, gab es gestern Abend auf VOX eine gute Sendung. Vielleicht
läuft die auch heute Morgen gerade noch. Erstaunlich, was da abläuft. Ich will
ja nicht gegen die Chinesen hetzen, sie sind eine alte Kultur und ahben vieles
zuwege gebracht. Aber in diesem Bereich (Pelze, Tierschutz) usw. ist das alles
aus unserer Sicht "unter dem Strich": abscheulich ...

LG joe

in-crete
11.December.2005, 12:59
Photo von der Hoehe ueber Agia Triada.. sollte eigentlich mal ein Bilderraetsel werden...

in-crete
11.December.2005, 13:06
Da die Wehrmacht von hier aus das Afrika-Korps (1941) hat versorgen wollen, wundert es eigentlich, warum erst jetzt andere auf diesen Standort gekommen sind...

joe
11.December.2005, 13:39
Die erwähnte TV-Sendung läuft als Wiederholung gerade auf VOX

Link Klick (http://www.vox.de/27471_37501.php)

Man braucht aber starke Nerven beim Zusehen !
Der Beitrag ist Teil einer Sendung.

gegen solche Praktiken ist natürlich u.a. auch die dt. Pelzindustrie
http://www.pelzinfo.de/f_katzenfelle.html

Judith aus Kalamaki
11.December.2005, 13:40
Augenblicklicher Stand der Dinge Vorort Sa.10.12.05
Meine persoenliche Einschaetzung der Lage!

zum geplanten Gebiet.
Die Flaeche sind ca. 2km mal 4km oder 2,8x 2,8km- wovon ein Teil auch ins Meer hineinragen wird. Es geht momentan genau und NUR um das Militaergelaende, welches knapp ausreichend ist. (Langfristig ist das natuerlich anders!)
Das Militaergebiet ist natuerlich aktiv genutzt. Vor ca.7 Jahren wurde hier die von den Russen gekaufte SS 20 stationiert und damit der Platzt ansich aufgewertet. Jetzt ist die Rakete und ihre Spezialisten wieder abgezogen. Die letzten Jahre wird der Flughafen sehr wohl genutzt ! Aber das hoert man nicht, weil es kleine Maschinen sind. Es werden Fallschirmuebungen gemacht, aber auch innerhalb des Militaers wird der Flughafen regelmaessig genutzt- auch um im Sommer die Inside-Touris zu bringen,aber nur die Militaeranghoerigen! Das weiss ich, weil wir hier taeglich genau nebenan leben dort u.a. unsere Autos vermieten, Freunde dort haben und unsere Kinder mit kindern von dort zusammen zur Schule gehen. Es gibt Wohnsiedlungen auf dem Gelaende und unsere Kinder gehen dort Freunde besuchen. Wir muessen immer einen Ausweis dabei haben und sagen, wen wir besuchen- und man meldet uns vorher an.
Wenn international gerade mal wieder ein Terroranschlag war, duerfen wir nur in persoenlicher Begleitung ins und auf dem Gelaende sein.

Die Bevoelkerung ist immer noch nicht Informiert.
Das Internet wird von wenigen Aussnahmen abgesehen, nicht als Medium genutzt und die Zeitungen und TV und Radio verbreiten nichts Relevantes.
Die gewaehlten Buergervetreter haben offiziell keine Informationen erhalten und daher nix zu sagen.
Am 01.12. gab es eine Pressekonferenz (http://egov.yen.gr als PDF), nach der weltweit in den Medien folgende Infos zu erhalten sind:
China Shipping will in Zusammenarbeit mit der Griechischen Regierung einen Hafen -Groesse Piraeus- auf Kreta- voraussichtlich Tympaki- errichten. Das geplante Projekt soll schnellstmoeglich umgesetzt werden.

Das Sekretariat in Heraklion gab an, dass der Hafen nicht gebaut wird, sollte die Bevoelkerung dies nicht wuenschen.
Der Wunsch der Bevoelkerung wird von den demokratisch gewaehlten Vertretern ausgedrueckt. (oder auch nicht???:motz: )

Es dringen nur wenig Geruechte durch- und viele hoffen auf Arbeitsplaetze und gewinnbringende Landverkaeufe. Wir quaelen uns hier ab, die Leute zu informieren- und miteinander ueber moegliche Vor- und Nachteile je nach konkreter Situatin (grosser hafen - kleiner Hafen, nur Container- auch Industrie etc.pp) Die Bevoelkerung wird absichtlich im Dunkel gelassen um das Projekt dann schnellstmoeglich durchzuziehen. Die Chinesen haben mit dieser Strategie in Afrika bereits gut vorangelegt.


".... Beliebter Partner »Wir lieben es, wenn die Chinesen hier investieren. Wir kommen nur einmal zusammen, wo wir besprechen, was sie machen wollen, und dann machen sie das auch«, lobte jüngst Sahr Johnny, der Botschafter Sierra Leones in Peking, das chinesische Geschäftsgebaren in der britischen Zeitung New Statesman. Außerdem gebe es bei den Chinesen weder politische »Mindestanforderungen und Vorbedingungen« noch zeitraubende »Einschätzungen der Investitionsauswirkungen auf die Umwelt«, so der Diplomat. Sierra Leone, wo erst im Jahr 2002 ein verheerender Bürgerkrieg zu Ende ging, kann als Musterbeispiel für das Vorgehen der Chinesen auf afrikanischem Boden gelten, der vielen westlichen Konzernen immer noch als zu unsicher und gefährlich gilt. ..." aus dem Internet

Meine personliche Meinung ist, dass es jetzt anfangen muss Protestbriefe (engl. /griech.)zu hageln- aber das muss mindestens 2 Monate lang fortgehen. Es muessen Stellen in der EU und In Athen und in Heraklion und in Tympaki angeschrieben werden.Und es muss zaehlbar/ nachpruefbar sein, sonst wird man uns diese Briefe und deren Anzahl einfach verschweigen.Was nicht per Einschreibenkommt- wird nicht gezaehlt. Wer kann solch eine Aktion organisieren und Leiten???
Diese Briefe muessen konkrete Neins und Forderungen beinhalten und fundamentiert sein.
Es zaehlen nur nachweisbare Fakten- keine Vermutungen. Und Argumente wie, "das sieht nicht schoen aus..." sind keine! Und es muss um Allgemein-wohl und -interess gehen- nicht um individuelle Vorlieben oder Abneigungen.


Judith :mad:

Tassi
11.December.2005, 14:27
Piräus hat irgendwas bei 1,5 Mio TEU Umschlag.
Man kann also von einem etwa halb so grossen Flächenbedarf wie beim CTA ausgehen.
Also etwa 800m Kaimauer und 450.000m² Gesamtfläche.
Wenn man das in die Karte von Denis überträgt sieht das dann ungefähr so aus:
http://www.monopol-music.de/TimbakiFlughafen_Hafen.jpg
Dem Maßstab liegt die Angabe von Denis zu Grunde, dass die Landebahn 2800m lang ist.

@Joe
Naja, jetzt werden wir aber etwas spekulaitiv oder? :grin:
Für Tiefwasserhäfen sind irgendwas bei 25m Tiefgang erforderlich, das heißt die Bucht müßte etwa 15m tief größflächig ausgebaggert oder abgesaugt werden. Kenn mich in der Gegend nicht aus aber ich vermute mal das dort eine Sandschicht anzufinden sein wird und darunter Fels. Das könnte dann sehr schwer werden.
Zu der Logistikfrage was die Schiffe machen, nachdem sie ihre Ladung aus China gelöscht haben, mag ich ja kaum antworten, aber ich denke mal sie werden Waren einladen und diese nach China bringen? Denn nicht nur China darf nach Europa exportieren, nein auch Europa und sogar Deutschland hat sich die globalisierte Welt zu eigen gemacht und exportiert nach China.
2003 etwa Waren im Wert von 25 Milliarden Euro, damit halten sich Exporte und Importe China-Deutschland in etwa die Waage.
Und oh Wunder, diese deutschen Exporte werden in chinesischen Häfen gelöscht, die mit Sicherheit ohne jede Rücksicht auf Anwohner und Natur gebaut wurden. Wir zerstören also nicht nur Natur indem wir billige chinesische Artikel kaufen, nein, sondern auch indem wir teure deutsche verkaufen.

Hat ein bißchen was von Doppelmoral, solange China weit weg ist kann Deutschland prima Geschäfte machen, dann interessieren mich auch die Menschenrechtsverletzungen nicht.
Sobald die gelbe Gefahr zum Sprung nach Europa ansetzt und mein Ferienhaus gefährdet ist, holen wir die tollsten Argumente aus der Kiste und uns fällt ein, dass die Chinesen ja überhaupt keine Tierfreunde sind, ganz im Gegensatz zum Beispiel zu den Griechen, und die Menschrechte und der Kommunismus und überhaupt.

joe
11.December.2005, 14:39
Wenn es allen was nützt, den Chinesen, den Europäern incl. den Kretern und
sogar den dort Ansässigen, worüber regen wir uns dann eigentlich auf?

Lassen wir die Dinge doch so laufen, wie es kommt ....

Der Hafen wird nicht so groß. Von Matala aus sieht man die vorbeifahrenden
Pötte nur kurze Zeit. Mit den zusätzlichen Teerklümpchen können wir auch
leben. Carette-C. suchen sich ein anderes Quartier. Und ob 10 oder 20 Mio.
Hunde, Katzen in China verspeist werden und die Felle dann nach Europa kommen,
ist ja auch egal. Da gibt es mit dem Projekt keinen Zusammenhang. Niemand
spricht von den Umweltschädigungen durch den touristischen Flugverkehr.
usw. usw. Das ist viel schlimmer.

So ein kleiner, aber feiner neuer Hafen für kleine Schiffe .... no problem!
Was interessiert uns denn, ob in China ein Sack Reis umfällt oder nicht.
Wir haben doch ganz andere eigene Probleme. Ich auch. Schönen Sonntag
noch allseits, auch nach HB - J.

Denis
11.December.2005, 15:59
Noch etwas zum Flughafen :

Das er von den Deutschen während der Besatzungszeit gebaut wurde ist bekannt.
Wie Judith schon schrieb gibt es auch Wohnhäuser dort in der Kaserne, die teilweise von den Amerikanern mit Israelischer Hilfe gebaut wurden.

Timbaki ist auf Grund seiner Lage neben anderen Flugplätzen ein potentieller Notlandeplatz für die Raumfähren. Er wurde auch mit amerikanischer Hilfe ausgebaut, er ist nämlich vor Kriegsende durch die D. wieder zerstört worden und wurde nur provisorisch wieder hergerichtet. Dies wurde mir von Kretern bestätigt und steht auch nachzulesen nicht nur in „Reiseführern“. Ob die Amerikaner da noch ein Wörtchen mitzureden haben ? ( Spekulation )
( Die Amerikaner haben aber anscheinend nicht erst seit dem Gr. Militärputsch von 1967, bei dem auch die CIA ihre Finger im Spiel hatte, das Wohlwollen bei einem Teil der Gr. verloren. )
Übrigens wollten die USA Timbaki selbst schon einmal ausbauen und als Kaserne nutzen.
Gr. bekommt immer noch Geld für die Nutzung verschiedener Standorte auf Kreta durch die USA und der Nato insgesamt

Tassi
11.December.2005, 16:38
Ach Joe

Ich denke wir sollten den chinesischen Tierschutz nicht als Argument vorschieben um in Griechenland ein Hafen zu verhindern. Denn ob in China ein Hund verreckt oder nicht, das wird den meisten Kretern, zu deren Anwälten wir uns hier ja anscheinend machen, ziemlich Wurst sein.
Und ob man in China nun Hunde und hier dafür Kühe verspeist, ist denke ich eine kulturelle Frage über die zu Urteilen uns nicht zusteht. Nur die Frage der Haltungsbedingungen ist da diskutierbar.

Bleiben wir doch mal bei den Realitäten:

Du meinst dort wird ein Tiefwasserhafen für Schiffe mit bis zu 25m Tiefgang gebaut. Durch welche Informationen, die ich vielleicht nicht habe, kommst du zu der Annahme? Und wenn, wie soll das an der Stelle realisiert werden? Ausbaggern, Sprengen?
Es ist ja nicht gesagt, das bisherige Containerschiffe klein sind, beileibe nicht, aber ihr malt hier ein Bild, das meines Erachtens nicht den bisher bekannten Fakten entspricht. Ich lasse mich da auch gerne überzeugen, aber bisher steht nur fest, dass dort ein Hafen mit etwa 1,5 MIO TEU Umschlag gebaut werden soll, oder?
Wie schonmal erwähnt halte auch ich den Standort aufgrund der sensiblen Situation mit der Caretta für nicht geeignet.
Da gibt es mit Sicherheit geeignetere, unsensiblere Standorte auf Kreta.
Wenn man die Teerklumpen als Argument nimmt, dann wollen wir also verhindern, das die Chinesen auf Kreta einen Hafen bauen, weil griechische Schiffe immer noch ihre Tanks auf See ausspülen? Warum wirken wir nicht darauf hin, dass die griechischen Behörden ihre Kontrollaufgaben mal etwas ernster nehmen? Die Teerklumpen die wir da heute finden können, stammen bestimmt nicht von chinesischen Schiffen.

Es geht darum sachliche und stichhaltige Argumente gegen den Hafenbau zu finden, da haben wir bisher eigentlich nur die Caretta.
Das Argument, dass ein industrieller Hafen und die dazugehörigen Schiffe nicht gerade ein ästethische Augenweide ist, dürfte eher gering zu bewerten sein, da man sonst ja jeder industriellen Entwicklung auf Kreta die Existenzberechtigung absprechen müsste.
Munition im Hafenbereich ist vermutlich auch kein Hinderungsgrund sonst dürfte in Hamburg vermutlich kein einziges Schiff mehr einlaufen.

Wie ist das Argument Tourismus zu bewerten? Wieviele Arbeitsplätze hängen dort tatsächlich am Tourismus, und wieviele würden wegfallen? In Heraklion machen manche Leute ja auch direkt neben einem Kraftwerk Urlaub :confused: . Wie hat sich der Tourismus in der Region in letzter Zeit entwickelt? Rückläufige Zahlen würden für die Suche nach Alternativen zum Tourismus sprechen etc.

Jürgen
11.December.2005, 17:00
Ich lasse mich da auch gerne überzeugen, aber bisher steht nur fest, dass dort ein Hafen mit etwa 1,5 MIO TEU Umschlag gebaut werden soll, oder?

Sorry, ich werde jetzt etwas ausfallend und persönlich und ich schreibe hier nicht als Moderator ....

für mich gibt es nur drei Möglichkeiten:

entweder bist Du dumm (schließe ich mal aus wenn ich Deine Texte lese)

verdammt naiv (durchaus möglich)

oder aber ein Befürworter (auch denkbar)

Noch nie in der Geschichte von Häfen blieb es bei den ersten Planungen
Hamburg versucht, innerhalb der nächsten 10 Jahre seine Kapazitäten auf 18 Mio TEU zu steigern, weshalb auch kein Interesse an "Eurem" Hafen in Wilhelmshaven besteht. Die Hamburger Regierung wird auf Teufel komm raus die Elbe ausbaggern, weshalb sie im Vorwege schon die Möglichkeit eines Bürgerbegehrens abgeschafft hat. Die Schmerzgrenze beim Ausbaggern wird der Elbtunnel sein....

Genau das wird auf Dauer auch in der Gegend passieren.
Die Tolle Skizze, die Du da vollbracht hast, spiegelt nicht annähernd die Wirklichkeit wieder. Eigentlich dachte ich, daß jemand, der aus einer Hafenstadt kommt, ein klein wenig mehr Plan von Häfen hat. Aber bei Dir scheint das Interesse an Häfen nicht wirklich vorhanden zu sein. Die Kaianlage wird mit Sicherheit nicht nur 800 Meter lang sein (wie kommst Du bloß darauf??), Arbeitsplätze werden auch kaum geschaffen (naja, vielleicht 400, wenn´s hoch kommt.... der nackte Wahnsinn) und die Natur wird nachhaltig zerstört (Caretta ist da nur ein Punkt)
Schiffe, die dort anlegen, werden mit Sicherheit nicht die netten kleinen Boote sein, die ihr da in Bremerhaven derweil habt. Aber Du hast ja in einem anderen Beitrag auch schon versucht, einen RoRo Hafen und die entsprechenden Schiffe mit einem CT gleich zu setzen...

Wo ich meine Kenntnisse hernehme??
Nun, weil seit drei Generationen alle männlichen Mitglieder meiner Familie entweder direkt im Hafen arbeiten oder in einer Spedition, die auch mit dem Hafen zu tun hat. Ich selbst bin nämlich hauptberuflich auch Spediteur und nur nebenbei Händler...

Jürgen
11.December.2005, 17:41
@ joe
zu Deiner Frage, was denn die Schiffe machen, wenn sich abgeladen haben, kann ich folgendes sagen:
kein Schiff in der Welt des Containerverkehrs fährt nur einen Hafen an. Es wird immer nur ein Teil der Ladung gelöscht, für den Aufbau des Plans, wo welcher Container steht, ist der Lademeister zuständig. Dieser erstellt lange vor Ankunft des Schiffes einen Plan, wo welcher Container abgestellt wird und sendet diesen an den nächsten Lademeister, der mit dem Schiff zu tun hat. In Zeiten der digitalen Welt passiert dies nicht mehr per Fax sondern per DFÜ.
Jeder Container hat eine Nummer (ähnlich einem Kennzeichen), die weltweit einmalig ist, dadurch kann man dann die Container identifizieren. Auch der Inhalt des jeweiligen Containers wird vorab mitgeteilt
Die Schiffe werden so geladen, das Gefahrgut und Kühlgut oben auf den Schiffen gelagert sind, während schwere Ladungen im Bauch des Schiffes.

Die Schiffe, die Kreta anlaufen werden, werden sicherlich nicht mehr als 1000 bis 2000 Container abladen und dann weiter zum nächsten Hafen fahren.
Kreta als Drehscheibe des internationalen Verkehrs wäre nicht denkbar, die Kosten für einen In- Out Hafen wären zu hoch. Man müßte ja bereits alle Container per Schiff anliefern, Industrie auf Kreta ist ja nahe null. Es wäre ein reiner Lager bzw. In-Hafen.
Als Verteiler für den südeuropäischen Raum wäre Piräus eher geeignet, dort fallen allerdings sehr hohe Hafengebühren an, ähnlich wie in Hamburg.

Irgendwer sprach in dem Zusammenhang von Flugzeugen....:icon_roll Nun, Flugzeuge und Container passen gar nicht zusammen. Flugfracht ist extrem teuer und wird nach Kg berechnet, weshalb jeder Spediteur versucht, Flugfracht zu vermeiden bzw. wenn sie anfällt, diese als Stückgut aufzugeben, um unnötigen Balast zu vermeiden.

Fritz
11.December.2005, 17:42
was den Tiefgang betrifft, sollte man, denke ich, von sog. SuezMax VLCC (Very Large Container Carrier) ausgehen. Dies sind Schiife, die durch den Suezkanal passen (Tiefgangsbegrentung 18 m ) und rd. 12.000 TEU Kapazität haben.

Feederschiffe, auf die umgeladen wird, haben natürlich ergeblich weniger Tiefgang (8-10 (??)).


Das Sind natürlich Maximalwerte, da nicht gesagt ist, das der Carrier vollbeladen ankommt. da er ja vorher 10/20 oder mehr Prozent seiner Kapazität gelöscht haben kann und dann höher im Wasser liegt.

Fritz
11.December.2005, 18:01
ach ja, meine "Fachkenntnisse" hab ich von

http://www.antiport.de/doku/gutachten/g_planco_anl.pdf

da ich selbst blutiger Laie bin, wie wohl einige andere hier auch

Fritz

joe
11.December.2005, 18:28
Fritz, mW gibt es Pläne, den Suez-Kanal zu verbreitern und entspr. zu vertiefen,
so dass die neuen größeren Schiffstypen auch dadurch passen. Entsprechendes
passiert ja auch im Flugzeugbau. Darauf wird dann sicher der neue Aiport in
Zentralkreta auch ausgrichtet werden, wenn er denn tatsächlich mal gebaut
werden sollte.

Tassi, die begonnene Diskussion würde ich in der Weise jetzt ungern vertiefen
wollen, habe auch gar keine Zeit dazu. Und auch keine Lust!

Denis
11.December.2005, 18:41
Piräus :

Piräus Hafen (http://66.249.93.104/search?q=cache:eTwQDwRT4tEJ:europa.eu.int/comm/taxation_customs/resources/documents/odyssud_comparison_dec_2003.pdf+Harbour+Piraeus+st atistic+Container&hl=de) ( Statistikblatt, ein wenig scrollen )

Containerschiffe :
Bis zu 9200 TEU ( 9200 Container passen mittlerweile auf ein Schiff )
Beispiel Hapag-Lloyd, bis zu 8749 TEU bei der "COLOMBO EXPRESS KLASSE" (http://www.hapag-lloyd.com/de/fleet/vessels.html)

www.stern.de (http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/:Schifffahrt-Kampf-Container-Riesen/544465.html)

www.hamburgfotos.de (http://www.hamburgfotos.de/containerterminals/index.htm)

Zu Arbeitsplätzen im Containerhafen :

www.planet-wissen.de (http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,CAE62B2CA60294B9E030DB95FBC35875,,,, ,,,,,,,,,,,.html)

Twenty foot equivalent unit (TEU)

Maßeinheit für Lager-, Umschlag- und Transportkapazitäten auf Basis eines 20-Fuß-Containers nach ISO.( 5,895 X 2,350 X 2,392 m )

Pantsaraki
11.December.2005, 18:43
Hier die kurze Erläuterung einer Freundin über naturschutzrechtliche Grundlagen, die für uns wichtige Informationen enthält:

"Für alle Mitgliedsstaaten der EU gilt die FFH-Richtlinie (Fauna, Flora, Habitat-Richtlinie), die besagt, dass bestimmt Lebensraumtypen und Arten zu schützen sind. Damit soll europaweit ein Netz von Schutzgebieten entstehen, das Netz "Natura 2000" (ja, wir sind spät dran, ist schon beinahe 2006). Geschützt werden die Lebensräume, die die Richtlinie in Anhang I aufführt und die Arten, die in mehreren Anhängen genannt sind. Für die Anh. II- Arten und dazu gehört Caretta caretta, müssen Schutzgebiete ausgewiesen werden. Griechenland ist schon einmal dafür verurteilt worden, dies nicht in ausreichender Zahl gemacht zu haben. Ich glaube, auf Kreta gibt es nur ein einziges FFH-Gebiet und das ist die Samaria-Schlucht (stimmt das?). Auch ohne Ausweisung unterliegen FFH-Gebiete,wenn sie hätten als solche ausgewiesen werden müssen, einem EU-Schutz. Ansonsten könnte ja jedes Land einfach nichts melden und wäre damit durch. Die EU fordert aber ständig nach bis die notwendigen Gebiete genannt sind. Nun müsste man erst mal recherchieren: hat Griechenland genug Laichgebiete für Caretta caretta gemeldet? Ist gar auch Kreta was gemeldet? Hat die EU gar Gebiete auf Kreta nachgefordert für die Meeresschildkröten? Hätte Como-Strand und Kalamaki gemeldet werden müssen?
Ich vermute, dass diese Strände hätten gemeldet werden müssen, aber jeder Staat hat auch einen Spielraum, den es erst einmal auszuloten gilt.
Sehr gut ist, dass C. caretta eine sogenannte prioritäre Art ist, d.h. sie steht unter ganz besonderem Schutz. In Ausnahmefällen kann sogar die EU selber Gebiete für diese Art ausweisen!
Wichtig ist auch Artikel 6 der Richtlinie. Hier wird geregelt, wie mit Plänen und Projekten umzugehen ist, die FFH-Gebiete erheblich beeinträchtigen. Dazu gehört das Hafenprojekt ohne Frage, da es die Laichgebiete zerstört. Zur Beantwortung dieser Frage müssen die Mitgliedstaaten ein Prüfverfahren einführen. Eine erhebliche Beeinträchtigung ist nur zulässig, wenn es aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesse einschließlich solcher sozialer oder wirtschaftlicher Art durchzuführen ist, es keine Alternativlösung gibt und alle notwendigen Ausgleichsmaßnahmen getroffen werden!
Und nun unser joker: bei prioritären Arten werden strengere Maßstäbe angelegt: hier gelten nur Gründe im Zusammenhang mit der Gesundheit des Menschen, der öffentlichen Sicherheit, Maßnahmen für die Umwelt oder andere zwingende Gründe nach Stellungnahme durch die EU-Kommission. Das Hafenprojekt ist ein rein wirtschaftliches Projekt und darf nach FFH- Richtlinie gar nicht ausgeführt werden, wenn diese Laichgebiete unbedingt für das Überleben von C.caretta notwendig sind.

Also doch ganz gute Karten! Es winken im Übrigen Strafgelder in Millionenhöhe, wenn die Richtlinie nicht eingehalten wird.
Man muss aber am Ball bleiben. Auch hier wird gemauschelt, was das Zeug hält, erst Gerichtsurteile ändern was. Die EU arbeitet langsam und viele hoffen, dass sich durch konservative Regierungen in den Mitgliedstaaten auch die EU-Regeln ändern werden. Bisher ist die Rechtssprechung aber -meist- eindeutig und naturschutzfreundlich.Ausnahmen gibt es natürlich trotzdem."

Ich rufe morgen wieder bei der Stiftung Euronatur an und versuche zu erfahren, ob bzw. wie sie am Ball sind... Die Frage wäre auch, wie man am besten solche Anfragen und Prüfungen der Einhaltungen oder Übertretungen dieser Bestimmungen gestaltet (griechische Rechtsanwaltskanzlei?!). Wer kennt sich da aus?

pantsaraki

Tassi
11.December.2005, 18:47
Hallo pantsaraki

Meines Wissens ist der Palmenstrand von Vai auch FFH Gebiet. Was die Caretta anbetrifft so sind glaube ich nur die Laichgebiete auf Zakynthos ausgewiesen, dort hat man ja ein recht großes Gebiet zum "Marine National Park" erklärt.
Was denn Stand in Bezug auf die kretischen Laichgebiete betrifft, so sollte da eigentlich mehr über Archelon.gr zu erfahren sein, die Strände sind dort auf alle Fälle gelistet und es wurde wohl auch versucht sie ins Natura 2000 Programm zu kriegen.

@ Jürgen

Bin gebürtiger Göttinger, in Köln aufgewachsen und erst "relativ" kurz im Norden deswegen verzeihe mir die Unkenntniss was Häfen anbelangt.
In den technischen Daten des CTA ist als Länge des Kais 1,5km angegeben. Das CTA soll mit diesen Dimensionen etwa 2,4 MIO TEU umschlagen können. Wenn für Timbaki 1-1,5MIO TEU vorgesehen sind, dann nehme ich halt etwas mehr als die Hälfte der Dimensionen des CTA an.
Zeichne du doch mal in die Karte die Dimensionen die du dir vorstellst.
Wenn ich da falsch liege, gebe ich das gerne zu, würde dann dazu aber auch gerne mal stichhaltige Zahlen sehen. Oder bauen die Chinesen größer und sind weniger effektiv, oder sind die Zahlen vom CTA nicht korrekt?

Ein Befürworter? :grin: Na endlich, es ist raus, ich bin ein kommunistischer Spion und versuche hier im Kreta Forum unterschwellig die chinesische Wirtschaft zu implementieren.
Nein mal ganz im Ernst, was meint ihr was ihr für Argumente von den richtigen Befürwörtern zu hören kriegt??? Ist es nicht vielleicht besser sowas mal vorher zu diskutieren? Ich habe hier einiges an Argumenten die man natürlich durchaus der Befürwörterseite zusprechen kann, teilweise provokativ, angebracht, und meines Erachtens ist davon nur sehr wenig sachlich entkräftet worden. Ob das nun meine Meinung ist oder die von China Shippping oder wie der Laden heißt, ist doch total Wurst.
Meint ihr die werden sagen, ach ja, da sind die Jungs aus dem Kreta-Forum denen gefällt der Hafen nicht weil sie ungestört in Matala beim Sonnenuntergang sitzen wollen, dann lassen wir das mal lieber?

Gruß
Sebastian

Kreta-Klaus
11.December.2005, 18:48
So, aber ich schreibe kurz mal als Moderator:
Leute, das Thema führt noch dazu, dass sich manche hier gegenseitig die Köpfe einschmeißen.
Das muss ja nun auch nicht sein.
Ich halte Jürgens Ausssagen für sehr realistisch (da ich ja kein Fischkopp bin und von Häfen keine Ahnung habe).
Zeichnungen, wie weit es nun ins Land oder ins Meer gehen soll, sind meines Erachtens nicht sehr aussagekräftig, weil ja keiner richtig Ahnung hat.
Und Deine Aussagen, Tassi, sind zwar provokativ, aber meiner Ansicht auch nicht ganz richtig: Wer wird etwas von dem Hafen haben außer einigen wenigen?
Und n die anderen: Aussagen wie "Teer am Handtuch" oder " hoffentlich dauert es noch lange, bis der Hafen kommt, dann könnte man noch ein paar Jahre dort Urlaub machen" sind absolut kontraproduktiv. Wen interessieren Urlauber, wenn man harte China-Dollars in den Augen hat.
Auch Hausbesitzer brauchen sich keine Sorgen zu machen, der chinesische Ingenieur kauft ihnen das Teil ab, damit er es nicht so weit zur Arbeit hat.
Ich könnte das noch ewig weiterführen, aber ich mag nicht.
Klaus

Ich wurde vorhin unterbrochen, leider. Und deshalb darf ich noch hinzufügen: Unterstützt die örtlichen Initiativen - insbesondere Judith - das könnte mehr bewirken, als das, was wir hier immer widerkäuen. Ich habe das bereits getan, und wenn ich noch eine Mail kriege, tue ich es auch wieder!
Ich glaube, dass das die beste Möglichkeit ist etwas zu erreichen.

Jürgen
11.December.2005, 19:53
@ Jürgen

Bin gebürtiger Göttinger, in Köln aufgewachsen und erst "relativ" kurz im Norden deswegen verzeihe mir die Unkenntniss was Häfen anbelangt.
In den technischen Daten des CTA ist als Länge des Kais 1,5km angegeben. Das CTA soll mit diesen Dimensionen etwa 2,4 MIO TEU umschlagen können. Wenn für Timbaki 1-1,5MIO TEU vorgesehen sind, dann nehme ich halt etwas mehr als die Hälfte der Dimensionen des CTA an.
Zeichne du doch mal in die Karte die Dimensionen die du dir vorstellst.
Wenn ich da falsch liege, gebe ich das gerne zu, würde dann dazu aber auch gerne mal stichhaltige Zahlen sehen. Oder bauen die Chinesen größer und sind weniger effektiv, oder sind die Zahlen vom CTA nicht korrekt?

Ich lade Dich gerne mal nach Hamburg ein und führe Dich durch den Containerhafen, zumindest in die zugänglichen Bereiche

Der aktuelle Kai ist 1,5 Kilometer lang (nur Altenwerder), der ist ausgelegt für größere als die angegebenen Umschlagmengen. Gebaut wurde der von der hhla, die zugleich der Eigentümer ist (stadt Hamburg sozusagen)
Dieser wird derzeit ständig erweitert, ist ja auch schon drei Jahre im Betrieb, davon ein Jahr Probebetrieb zum Durchchecken der Technik
Wer diesen Hafen erlebt hat und weiß, wie die weiteren Planungen aussehen (siehe hierzu die monatlichen Zeitschriften der Handelskammer Hamburg), der behauptet nicht so einfach, daß ja auf Kreta nur ein Bruchteil umgeschlagen werden wird.
Die Anfangsphase wird immer gering angesetzt, erst dann werden weitere Planungen vorgenommen. Aber die Grundlagen werden von Anfang an mit höheren Kapazitäten geplant, völlig überraschend für alle war die Planung der Hamburger Wirtschaftsbehörde sowie von Strom und Hafenbau, den Hafen innerhalb der nächsten 10 Jahre auf 18 Mio TEU zu erweitern. Bringt natürlich Kohle, die Umwelt geht endgültig den Bach runter

Ähnlich wird es sich auf Kreta entwickeln, dessen bin ich sicher. Der Containerverkehr nimmt Jahr für Jahr zu, Stückgut nimmt immer mehr ab. Dies benötigt neue Flächen und neue Zwischenhäfen. Kreta könnte so etwas darstellen.

Der Suez Kanal wäre ein gutes Beispiel für die direkte Anfahrt, alle anderen Wege wären zu weit. Kreta wäre einzig und allein als Relaisstation notwendig, Tiefseehafen mit Verteilermöglichkeit. Kailängen von 800 Metern sind da allerdings zu gering.


Ein Befürworter? :grin: Na endlich, es ist raus, ich bin ein kommunistischer Spion und versuche hier im Kreta Forum unterschwellig die chinesische Wirtschaft zu implementieren.

hmm, geschichtlich nicht so ganz im sauberen oder auf der Höhe??
Dann will ich Dich mal aufklären, als jahrelanges Mitglied/Kader der DKP und jetzt der PDS als Mitglied (ja, ich oute mich gerne :grin: )
Die Pfeiffen in China haben nie etwas wie Kommunismus in der Planung gehabt. Das sind Maoisten, der hat sich sozusagen seine eigene Bibel geschrieben.
Aus Gleichheit, die nicht realisierbar hast, hat er Gleichschaltung gemacht, natürlich hat er sich selbst dort nicht einbezogen. Ich könnte mit Dir ja jetzt mal kurz "Das Manifest der kommunistischen Partei" durchdiskutieren, aber ich denke, daß es bei jemandem, der solch schwachsinnige Aussage zu Papier bringt, keinen wirklichen Sinn macht.
Sorry, daß ich das sagen mußte

Michi
11.December.2005, 20:04
Hallo Klaus. Natürlich hast du recht. Wie soviele andere hier auch. Aber wir sind nun mal die Leute, die dort ihren Urlaub verbringen. Die gerne die Sonne im Meer untergehen sehen wollen oder einen Ruhesitz dort erworben haben. Wir sind eine Fangemeinde Südkretas. Wir wollen doch auch weiterhin dorthin fahren können und uns wohl fühlen. Wenn man durch diese Forum blättert gibt es doch viele Bedenken das unser Interesse mit einem Containerterminal nicht im Einklang sind.
Als wirklichen Grund haben wir bisher aber nur die Schildkröten. Alle anderen Argumente sind offiziell nicht haltbar. Trotzdem gehören sie hier her denn es sind unsere Sorgen und Ängste.
Was ich aber vermisse ist der Weg wie wir weiterkommen. Hat mal jemand versucht eine Stellungsname der Behörden in Athen, in Brüssel oder von China Shippping zu bekommen.

Denis
11.December.2005, 20:18
Mal eine Frage von einem der noch nie da war :
Da hier öfter von Piräus als Vergleich gesprochen wird. In Piräus ist doch gar kein Containerhafen ? Dort landen doch nur Fähren ? Ich will auch nicht vom Thema abschweifen, aber klär mich doch mal jemand auf bitte. Der Beitrag könnte auch ruhig verschoben werden.:smiley5:

Ich habe nämlich mal ein wenig gegoogelt hier sind ein paar Sat-Bilder von Athen :

Athen.jpg (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/Bilder/Athen.jpg)

Athen.jpg (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/Bilder/Containerhafen%20Athen.jpg)

Athen_1.jpg (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/Bilder/Containerhafen%20Athen_1.jpg)

Athen_2.jpg (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/Bilder/Containerhafen%20Athen_2.jpg)

Athen_4.jpg (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/Bilder/Containerhafen%20Athen_4.jpg)

Kretamum
11.December.2005, 20:18
Michi: Hat mal jemand versucht eine Stellungsname der Behörden in Athen, in Brüssel oder von China Shippping zu bekommen.

Um eine offizielle Anfrage stellen zu können (besser gesagt, um diese auch beantwortet zu bekommen), muss man in Griechenland - genauso wie übrigens bei uns oder in Deutschland - ein berechtigtes Interesse nachweisen können, sprich eine rechtliche Stellung haben, in solchen Fällen zumeist "Anwohner / Anrainer". Für solche Anfragen ist daher wohl die Bürgerinitiative vor Ort zuständig.

Was wir hier machen können, ist zu versuchen, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, zu sensibilisieren und Aufklärungsarbeit zu leisten bzw. "von hinten herum" über bestehende Connections vielleicht zu relevanten Auskünften zu gelangen.

Ich werde morgen mit "unserer" Athener Anwaltskanzlei sprechen, ob diese bereit wäre, ohne (viel) Honorar hier zumindest beratend mitzuziehen .. aufgrund der Tatsache, dass unsere offizielle Zusammenarbeit (wie einige hier schon wissen) mit Jahresende endet, wage ich es nicht, die Chancen einer solchen Anfrage zu beurteilen.

Tassi
11.December.2005, 21:05
Hallo Jürgen

Nen bißchen Spaß verstehen ist wohl nicht...?

Davon ab, hab ich halt nicht die angeborene allumfassende Weisheit gepachtet, sondern nehme Information aus den natürlich nicht immer richtig lliegenden Medien wie Zeitungen und TV!

kommunistische Führung (http://www.zeit.de/2005/15/china)
kommunistische Führung (http://www.stern.de/politik/ausland/:Extra-China-Weltmacht-Werden/539132.html?eid=546419)
kommunistische Fürhung (http://www.sueddeutsche.de/,polm2/ausland/artikel/965/49916/)

Das ich nun bei diesem kleinen spaßig gemeinten Satz nicht direkt den Maoismus erklärt habe tut mir leid. Ich danke dir aber für die Info, das war mir so genau nicht bewußt, obwohl die Mao-Bibel hier auch irgendwo ungelesen rumfliegt.

Und was ist jetzt falsch an der Annahme, das für die meinetwegen erste Ausbaustufe des Hafens mit 1,5 MIO TEU 800m Kaimauer und etwa 450.000m² Fläche benötigt werden?


@ Denis

Du hattest vorher ja schon den link zu dieser Tabelle mit den Häfen im Vergleich angegeben. Dort kann man gut sehen, zumindest denke ich mir das als nicht Hafen Experte so, dass der Hafen sehr viel Schiffsbewegungen hat, etwa 7000, aber nur sehr wenig Container TEU umschlägt. Marseille hat über 9000 Bewegungen und noch weniger Umschlag. Ist natürlich interessant, was die dann mit Dimension von Piräus meinen? Fläche, Umschlag?

deja
11.December.2005, 21:39
Lass uns mal froh sein, über jeden, der hier kritische Fragen stellt und darauf hinweist, wo Argumentationen noch nicht genügend begründet sind. Ist schon solch eine Menge an Informationen hier und noch mehr an Spekulationen, daß ich jedenfalls bereits keinen Überblick mehr habe. Müssten ausgedruckt so ca. 120 Seiten sein, hab eben damit angefangen, um es Leuten nach Kreta, die nicht ins Internet gucken, zu schicken.

Schafft es jemand, das alles etwas zu sortieren, die gesichert erscheinenden Erkenntnisse und die offenen Fragen zusammenzustellen?
Wäre schade, wenn dieser Fundus verpufft. (Ich schaff das definitiv nicht.)

@Judith: Kannst Du Namen und Adressen besorgen, an wen Briefe geschickt werden sollen?

Ein Briefentwurf wäre gut. Darin könnten auch erstmal vor allem kritische Fragen gestellt werden. Der Effekt, wenn sehr viel aus aller Welt geschrieben wird, wäre - nach Amnesty international Erfahrungen - schon nicht schlecht.
Wer könnte einen Entwurf machen?

Am besten wird eine Kopie an einer Stelle gesammelt - in Kreta direkt? bei Judith?

Wolfgang
11.December.2005, 22:49
Ihr könnt davon ausgehen:

Ein von "verantwortungsvollen" Experten geplanter Containerhafen wird NICHT so groß (klein) werden, wie aus den ersten offiziell veröffentlichten Zahlen abgeleitet werden könnte.
Er wird so geplant werden, daß er "zukunftssicher" ist.
Ganz sicher kein Nebenhafen.

Das heißt:
* Weitestgehend erweiterbar,
* Magnet für zusätzlichen Verkehr,
* Schiffsgrößen wie die der Großen in 10 Jahren, also für *mindestens* 21 m Tiefgang,
(und zwar bei voller Beladung des Schiffes, nicht nur bei Teilladung).

Was derzeit bekannt gemacht wird (oder auch noch verschwiegen wird) ist nur "der Fuß in der Tür".

didika
11.December.2005, 23:05
Um eine offizielle Anfrage stellen zu können (besser gesagt, um diese auch beantwortet zu bekommen), muss man in Griechenland - genauso wie übrigens bei uns *oder in Deutschland - ein berechtigtes Interesse nachweisen können, sprich eine rechtliche Stellung haben, in solchen Fällen zumeist "Anwohner / Anrainer". Für solche Anfragen ist daher wohl die Bürgerinitiative vor Ort zuständig.



Wie Reinhilde schreibt, ist dies eine Tatsache, wie ich
heute auch erfahren habe.
Wir als Nicht-Anrainer können nichts unternehmen, außer
hinter den Kulissen Leute mobilisieren!

Didi

Kapitan Michalis
11.December.2005, 23:28
Merkwürdig, welche Richtung mitunter die Diskussion hier nimmt und noch merkwürdiger, dass in erheblichem Umfang Locken auf der Glatze gedreht werden. Zudem ist der Ton, wenn unterschiedliche Ansichten aufeinander treffen, ein höchst beklagenswerter. Wer anderen Dummheit vorwirft leidet nicht selten unter erheblichem Mangel an Argumenten.

Womit ich wieder bei den Locken wäre, die auf der Glatze geleiert werden. Was bislang an Details bzgl. der Planungen durchgesickert ist und auf der anderen Seite hier an Popanzen aufgebaut wird steht in krassem Missverhältniss zueinander. Da wird auf Teufel komm raus der Konjunktiv bemüht und gleichzeitig heftig in Aktivismus gemacht. Wer so agiert spielt dem Gegner (wenn es denn einer ist...) in die Hand und beraubt sich letztlich der Handlungsfähigkeit. Spekulationen werden als Fakten gehandelt, Mutmaßungen über Afrika mit chinesischen Tierschutzkatastrophen verquirlt. Die Quellenlage ist sowas von dünn, dass man 'ne Zeitung durchlesen könnte.

Lustig (oder erschütternd?) auch, wie auf der einen Seite in bewährter Manier Medien geprügelt werden (die berichten nicht, unerhört) und auf der anderen Seite (versteckter oder offener) Beifall für ausgesprochene Dämlichkeiten (Kauft nicht bei Chinesen!) geklatscht wird. Sowas nagt an der Glaubwürdigkeit.

Und nun ... viel Spaß beim Draufhauen.

K.M.

joe
12.December.2005, 00:08
Nein, KM, draufhauen werde ich nicht. Weshalb auch. Wie die Chinesen hier mit
Hunden umgehen, habe ich rein gebracht, weil es mir neu war und ich die Bilder
gerade gesehen hatte. Das Problem mit dem Tierschutz auf Kreta hat ja hier in
diesem Forum schon des öfteren sehr viel breiteren Raum eingenommen. Im
Vergleich mit dem, was in dieser Hinsicht in China passiert, ist das auf Kreta
ja fast noch als zivilisiert anzusehen. Tassi hat natürlich auch recht. Wir reden
dann über einen anderen kulturellen Hintergrund. Dürfen wir da überhaupt unsere
Maßstäbe anlegen? Ich werde das hier nicht weiter breit treten. In dieser Sache
sind jetzt andere Dinge vorrangig.

Man kann natürlich zuwarten bis die Pläne auf dem Tisch liegen. Hierzulande
nennt man das dann Planfeststellungsverfahren. Da kann man dann in einem
bestimmten Zeitraum noch aktiv werden - oder auch nicht. So etwas ist
meiner Kenntnis nach weder in China, noch in Afrika erforderlich.
Möglicherweise gibt es in dieser Hinsicht auch eine spezifisch kretische Form,
der Öffentlichkeitsbeteiligung, die ich hier nicht weiter charakterisieren werde.

Man kann sich das Ganze natürlich auch aus dem Sessel ansehen, frustriert
und zusehen, was die Anderen zustande bringen. Etwas weiter vorn hatte
ich mich dazu schon mal geäußert. Und das, was Judith hier als hilfreich
angesehen hat, organisiert sich dann von alleine - oder auch nicht, oder
eben erst sehr viel später. Schaun wir mal ...

didika
12.December.2005, 00:32
Möglicherweise gibt es in dieser Hinsicht auch eine spezifisch kretische Form,
der Öffentlichkeitsbeteiligung, die ich hier nicht weiter charakterisieren werde.


Nein, lieber Joe, diese gibt es nicht, außer Du bist ein
Anrainer - wie auch Reinhilde schon geschrieben hat -
oder Du hast gewichtige Gründe, als ein in Kreta seßhafter
Ausländer etwas zu monieren, SONST hast Du keine Chance.

LG Didi
_____________

"Das Wort ist der Schatten der Tat"
Demokritos von Abdera

Ich habe bis jetzt sehr viele Hebel in Bewegung gesetzt.
Nachrichten zum *Abwinken* haben wir heute von vielen
Seiten schon erhalten, dies zu meiner PM von gestern an
Dich.

Denis
12.December.2005, 01:50
Der Hafen von Marseille ist wesentlich kleiner als der in der Keratsini Bucht von Athen. Auch auf meiner HP zu sehen. Hab gerade ein Bild eingestellt.
Wohlgemerkt ich spreche von Containerhäfen.

Gebt doch bitte mal ein wenig Kritik zur Seite ab. ( Damit der Thread hier nicht überläuft am besten in einem neuen oder per pm ! )

www.kein-containerhafen-in-timbaki.com (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/index.htm)

Übrigens finde ich die kritischen Stimmen hier gut, dadurch bekommt man auch mal einen anderen Eindruck und Ideen was man noch beizeiten machen kann.

didika
12.December.2005, 04:02
Hallo Denis,

meinst Du nicht auch, daß Du mit Deiner Zugewandtheit
*nur zu Matala and Umgebung* ein bisschen zu einseitig
bist ?

Es gibt hier kritische Stimmen, die Gewicht haben..............
nicht träumen, sondern realistisch sein !

Du hast Dich ja selbst schon als *Schnell-Shooter*
bezeichnet, ist ja auch positiv. Aber schau immer der
Realität in die Augen ! Sei kein Phantast! ja, man ist das ja gerne, aber in *realiter* siehts
doch anders aus. Vor alem auf Kreta, glaubst, wir können von Mitteleuropa alles verhindern?

LG Nach BG von Wien !

Ich habe einmal in Bensberg für 3 Jahre gelebt und bin
sehr gerne wieder aus dem Arbeitsort Köln und dem
Nobelvorort Bensberg wieder weggegangen.

Ja, es gibt eben viele Verschiedenheiten zwischen uns,
und auf KRETA übertragen .................da liegen noch
größere Verschiedenheiten dazwischen, wenn man vor
allem die Sprache nicht sprechen kann, sondern NUR
MIT DEM GEFÜHL DABEI IST !!

Nix für ungut !

Didi Vorniotakis

TROOZY
12.December.2005, 12:07
HIER DIE UEBERSETZTUNG EINES GRIECHISCHEN ARTIKELS, DER WICHTIGE FAKTEN UND ARGUMENTE FUER DIE VERFASSUNG DER PROTESTBRIEFE ENTHAELT!
:biggthump

Kapitan Michalis
12.December.2005, 12:24
@Troozy: An beiden Texten läßt sich trefflich nachweisen, dass eben nicht mit Fakten sondern mit Mutmaßungen hantiert wird. Insofern steht m.E. überhaupt nichts Neues drin.

Bsp.:
JETZT WIRD DER HAFEN DES SUEDENS IN DER MESSARASBUCHT GEBAUT! und 2 Sätze weiter
ES SIEHT SO AUS, DASS UEBER DIESE MOEGLICHKEIT JETZT ENTSCHIEDEN WURDE, UND DASS DIESER IN DER MESSARASBUCHT PLATZIERT WERDEN SOLL.
....UND WELCHER, UEVBEREINSTIMMEND MIT JOURNALISTISCHEN QUELLEN 20 MIO
CONTAINER IM JAHR ABFERTIGEN SOLL, WAEHREND DER HAFEN VON ROTTERDAM NUR 8,5 MIO CONTAINER UMSCHLAEGT. Keine Quellen, keine Details, eben keine Fakten. Wer das zitiert und damit Protestbriefe formuliert setzt sich in die Nesseln und wird (wenn's dumm läuft) öffentlich auseinander genommen. "Seht euch die Gegner an, hantieren mit gefälschten Angaben um die Bevölkerung zu verunsichern", so schnell geht das.

K.M.

TROOZY
12.December.2005, 12:37
Es ist eine Orginaluebersetztung.
Ich vertraue auf das Urteilungsvermoegen des Lesers, die wichtigen Informationen zu finden und zu benutzten.
Ich meinte natuerlich die Fakten bezueglich des Messaras, der Schutzgebiete, Studien u.s.w.

Vor der Pressekonferenz am 1.12. war die Zahl von 20 Mio in Fernsehberichten im Umlauf, deswegen steht dort "uebereinstimmend mit journalistischer Quellen".

Der Originalartikel ist auf griechisch bei www.ecocrete.gr einzusehen.

Denis
12.December.2005, 13:53
Hallo Didi,

naja, meine eigentliche HP handelt nun mal von Matala. Ich bin aber gerne bereit auf der Hafen-Seite noch andere Links einzubauen. Es müßte sich nur mal jemand melden. Das gleiche gilt für Fotos, hier hat doch bestimmt noch jemand andere Fotos.

Eigentlich hatte ich doch auch geschrieben das ich die kritischen Stimmen gut finde. Übrigens hatte ich auch den Vorschlag gemacht die Diskussion um "meine" Hafen-Seite in einem anderen Thread zu behandeln.
Wenn ich Phantast wäre, würde ich Bücher schreiben.

:smiley5:
Denis


Hallo Denis,

meinst Du nicht auch, daß Du mit Deiner Zugewandtheit
*nur zu Matala and Umgebung* ein bisschen zu einseitig
bist ?

Es gibt hier kritische Stimmen, die Gewicht haben..............
nicht träumen, sondern realistisch sein !

Du hast Dich ja selbst schon als *Schnell-Shooter*
bezeichnet, ist ja auch positiv. Aber schau immer der
Realität in die Augen ! Sei kein Phantast! ja, man ist das ja gerne, aber in *realiter* siehts
doch anders aus. Vor alem auf Kreta, glaubst, wir können von Mitteleuropa alles verhindern?

LG Nach BG von Wien !

Ich habe einmal in Bensberg für 3 Jahre gelebt und bin
sehr gerne wieder aus dem Arbeitsort Köln und dem
Nobelvorort Bensberg wieder weggegangen.

Ja, es gibt eben viele Verschiedenheiten zwischen uns,
und auf KRETA übertragen .................da liegen noch
größere Verschiedenheiten dazwischen, wenn man vor
allem die Sprache nicht sprechen kann, sondern NUR
MIT DEM GEFÜHL DABEI IST !!

Nix für ungut !

Didi Vorniotakis

Silvia
12.December.2005, 16:12
Ich war und bin der Meinung, dass die Unterstuetzung der lokalen Buergerinitiative nach deren Vorstellungen und Wuenschen momentan, wo man eigentlich noch gar nicht genau weiss gegen "was" man kaempft, wichtig ist.

Judith hat hier einen machbaren Weg aufgezeigt, bei der innert kuerzester Frist mit relativ wenig Aufwand von jedem einzelnen etwas gemacht werden kann. Das dieses System funktioniert, hat die Arche Noah und der griechische Tierschutz mit ihren Protestbriefaktionen bewiesen.
http://www.archenoah-kreta.com/artikel_e.php?newsID=65Nicht, dass ich die beiden Sachthemen vergleiche, es geht nur um ein Beispiel. Da wurde u.a. innert kuerzester Frist aus Daenemark ein Protestbrief mit 900 Unterschriften und Adressennachweis geschickt.


Meine personliche Meinung ist, dass es jetzt anfangen muss Protestbriefe (engl. /griech.)zu hageln- aber das muss mindestens 2 Monate lang fortgehen. Es muessen Stellen in der EU und In Athen und in Heraklion und in Tympaki angeschrieben werden.Und es muss zaehlbar/ nachpruefbar sein, sonst wird man uns diese Briefe und deren Anzahl einfach verschweigen.Was nicht per Einschreibenkommt- wird nicht gezaehlt. Wer kann solch eine Aktion organisieren und Leiten???
Diese Briefe muessen konkrete Neins und Forderungen beinhalten und fundamentiert sein.
Es zaehlen nur nachweisbare Fakten- keine Vermutungen. Und Argumente wie, "das sieht nicht schoen aus..." sind keine! Und es muss um Allgemein-wohl und -interess gehen- nicht um individuelle Vorlieben oder Abneigungen.



@Judith
Darum braeuchte man idealerweise einen griechischen und englischen Vorlagebrief, formuliert durch die Buergerinitiative, die genauen Anschriften, an wen die Briefe geschickt werden muessen, eventuell auch eine gueltige Internetadresse der betreffenden Stellen. Dann kann man diesen Aufruf mit Musterbrief verteilen, an seine persoenliche Mailing Liste, im Internet, in moeglichst vielen Foren. Im Idealfall funktioniert das wie eine Lawine und kennt keine Landesgrenzen. Aufwand fuer jeden einzelnen ist einfach mal das Porto mit Einschreibegebuehr.

Silvia

TROOZY
12.December.2005, 19:20
NUN, VORSICHTIG FORMULIERT, UM NICHT WIEDER ANLASS ZU MISSVERSTAENDNISSEN ZU GEBEN, MOECHTE ICH DIE UEBERSETZTUNG EINES GRIECHISCHEN ARTIKELS VEROEFFENTLICHEN.

ER IST VOM JUNI 05 UND ER BEINHALTET ALL DIE GRUENDE, AUS DENEN IERAPETRA DEN HAFEN ABGELEHNT HAT.
DENN ZUERST WURDE DIESER IERAPETRA ANGEBOTEN.
UND ICH DENKE ES SIND DIE SELBEN GRUENDE, AUS DENEN ER AUCH VOM MESSARAS ABGELEHNT WERDEN SOLLTE.

DIE QUELLE IST WWW.ECOCRETE.GR

UND ICH FUEHRE IHN HIER ZUR

KENNTNISSNAHME UND ANREGUNG

AN.
:smiley1:

peter
12.December.2005, 21:12
Wie Reinhilde schreibt, ist dies eine Tatsache, wie ich
heute auch erfahren habe.
Wir als Nicht-Anrainer können nichts unternehmen, außer
hinter den Kulissen Leute mobilisieren!

Didi
Liebe Didi,

das klingt sehr pessimistisch, als ob alles nur hinter den Kulissen ablaufen kann.

Das Militärgelände gehört doch dem griechischen Staat, die Verhandlungen mit den Chinesen sind doch von der Regierung geführt worden und nicht vom lokalen Präfekten. Also ist der natürliche Ansprechpartner die Regierung.

Ich hab das in den "Altlasten" dieses threads schon mal gefragt, aber leider keine Antwort erhalten: Gibt es im griechischen Parlament das Instrument der Kleinen/Grossen Anfrage? In der Bundesrepublik ist die Regierung verpflichtet, solche schriftlichen Anfragen - von einzelnen Abgeordneten oder der ganzen Fraktion - zu beantworten. Man kann sie also zwingen, Auskunft zu geben. Zur Beantwortung beschäftigen sie hier einen kompletten wissenschaftlichen Dienst.

Hat irgendjemand, der hier mitliest, Ahnung wie das in GR läuft? Oder kennt jemanden, der jemanden kennt etc.?

Auf Seite 6 dieses Threads hatte ich übrigens mal angefangen, Fragen zu formulieren.

Peter

joe
12.December.2005, 21:38
Peter, sicher wird man aus Deinen Fragen eine solche Anfrage im Parlament machen
können, das wäre dann Sache der Opposition. Ob sich die Fragen dann beim gegenwärtigen
Stand der Planung beantworten lassen, ist mE völlig ungewiss, wahrscheinlich eher
nicht. Wenn es dies Instrument auch in Griechenland gibt, wird es zu gegebener
Zeit sicher auch genutzt werden. Das müssen dann die oppositionellen Politiker aus
der Region auf den Weg bringen.

Ansonsten vermute ich, dass in Griechenland die Mäßstäbe, Möglichkeiten und
Gepflogenheit in der Politik doch ein wenig andere sind, als hierzulande.
Man sollte jedoch nichts unversucht lassen. Aber aussichtsreichere Chancen dürfte
es, wenn überhaupt, wahrscheinlich doch eher auf dem Aktionsfeld der Berufspolitiker
in Brüssel geben als in Athen. Das Problem ist, dass auf allen Ebenen Aktivitäten
passieren müssen. Auch im Hintergrund, gerade dort! Aber WER und WO sind die
Akteure, die das Ganze in Schwung bringen und halten? Bislang sind es doch
recht wenige, die das versuchen.

joe
12.December.2005, 22:17
Ich will mal ein kleines erstes Resumee versuchen.

Es gibt in der Region Tymbaki schon seit längerem Bestrebungen,
in Sachen Ausbau von Infrastruktur, Tourismus, Export usw. mehr
zu machen. Da kommen doch den Leuten, die das für richtig halten,
die Chinesen sehr gelegen. Die haben daran Interesse und
wollen sich langfristig engagieren und bringen wahrscheinlich
auch noch Geld mit ein. Potent genug sind sie. Wenn es genügend
Unterstützer dieser Pläne in der Region gibt, haben die Gegner
dieser Pläne schlechtere Karten. So wie ich die Sache einschätze,
wird im Zweifel das wirtschaftliche Interesse vor allen anderen
Interessen die entscheidende Rolle spielen. Da wird der Schutz
von Umwelt, Natur und Landschaft; Hausbesitzerinteressen, die
Existenz von Kleinbetrieben im Tourismus ... wahrscheinlich
am Ende ziemlich hintenan gestellt. Es sei denn, es gibt ausrei-
chend starke Proteste, genügend Sachverstand und Know How und
Leute an den verschiedensten Fronten, die solche Pläne verhindern
wollen. Wer das nicht versucht, hat schon resigniert und verloren!

Fakt ist, dass die Absicht besteht, den Hafen zu bauen. Richtig ist
auch, dass es noch zu wenig handfeste Informationen darüber gibt,
was nun konkret geplant wird. Einige wollen erst Fakten erfahren
und das Endresultat kennen und sich dann ein Urteil bilden. Offen-
sichtlich haben sie reichlich Vertrauen in Politiker, Meinungsmacher
und andere Befürworter, dass das, was versprochen wird, dann
später auch stets gehalten wird.

Für mich steht fest, dass es um die Perspektiven der ganzen Bucht
geht. Das ist nicht ein nur auf 800 – 1000 Meter begrenzbares
Problem. Wenn erst einmal der Anfang in Richtung Container-
Hafen gemacht ist, werden über die Jahre weitere Schritte der
Industrialisierung mit mehr Verkehr, Handel usw. folgen. Da muss
man sich am Anfang entscheiden, was man unterstützen will und
besser findet.

Welche Chancen bestehen, das Ganze auf dem juristischen Feld
zu stoppen oder zeitlich zu verzögern, kann ich nicht beurteilen.
Da müssen andere etwas zu sagen.

Wenn ich den Chinesen einen Rat zu geben hätte, dann sollen sie
es mit ihren Plänen weiter südlich versuchen. Vielleicht gibt es
bessere Chancen an der lybischen Küste als auf Kreta. Allerdings
gibt es da dann keine Zuschüsse aus der EU-Kasse. Das müssen
sie mit Gaddafi alleine machen. Insofern, lieber KM, kommt dann
Afrika doch mit in die Überlegungen rein. Da wird es dann sicher
weniger Probleme bei der Planung geben als in der EU.

Planspiele sind hier doch erlaubt, oder etwa nicht? Aber was machen
dann die kretischen Produzenten mit ihren landwirtschaftlichen Über-
schüssen ???

peter
12.December.2005, 23:46
Aber aussichtsreichere Chancen dürfte
es, wenn überhaupt, wahrscheinlich doch eher auf dem Aktionsfeld der Berufspolitiker
in Brüssel geben als in Athen. Das Problem ist, dass auf allen Ebenen Aktivitäten
passieren müssen. Auch im Hintergrund, gerade dort! Aber WER und WO sind die
Akteure, die das Ganze in Schwung bringen und halten? Bislang sind es doch
recht wenige, die das versuchen.

Joe,

versuchen sollte man's in jedem Fall auch in Athen. Alle Schienen, lokal, Athen, Brüssel sind gleichermaßen wichtig. Und hier im Forum gibts sicher einen Kern, der Schwung erzeugen kann.

Kennst Du - oder irgend jemand anders hier - einen Abgeordneten von
der Synaspismos-Partei, die wären ja die natürlichen Ansprechpartner in dieser Sache?

Peter

pale-reinhold
12.December.2005, 23:54
Liebe Freunde (ich wähle mal eine "allumfassende" freundliche Anrede),

mit großem Interesse verfolge ich hier seit einigen Tagen Eure Diskussion um den geplanten "Riesen"hafen...

Ich frage mich, welche Gründe Euch bewegen, sich in die Planung der wirtschaftlichen Fortentwicklung von Griechenland/Kreta "einzumischen"? Kreta dürfte für die meisten (Hausbesitzer ausgenommen?) ein Ziel für zwei, drei oder mehr Wochen Urlaub im Jahr sein. Nicht mehr und nicht weniger!

Könnt Ihr für den Rest des Jahres mit "Euren" Freunden auf Kreta Kontakt halten, könnt ihr tatsächlich verstehen, was Eure Freunde/Bekannten denken??? Versetzt Euch bitte in die Lage eines Volkes (welch hehrer Begriff), dass ausser "Euch" Touristen und dem Geld, was Ihr auf der Insel lasst, nur Oliven und Feta verkaufen kann, um irgendwie am "Reichtum" dieser Welt teilzuhaben???

Wer kann mir einen seiner kretischen Freunde nennen, den er in seinen Interessen und Anliegen tatsächlich versteht? Ich habe das Gefühl, Ihr übertreibt ganz gewaltig!

Kommt mein lieber netter Hotelier, den ich seit Jahren besuche auch zur Sitzblockade nach Deutschland, wenn die Castoren in Gorleben anrollen? Nein, denn uner Atommüll interessiert ihn nicht. Er sieht nur meinen "Wohlstand" und möchte auch daran teilhaben (nicht an meinem, aber an dem europäischen)

Muss ich nach Kreta fahren und an einer Sitzblockade teilnehmen? Muss ich mich in Prozesse einmischen, die in Dörfern zwischen Leuten ablaufen, die mich nur freundlich grüßen, weil ich Tourist bin und Geld dort lasse???

Ich habe kein Problem damit, an das Europäische Parlament zu schreiben, wenn Arten ausgerottet werden können, die auf der Roten Liste stehen (Stichwort FFH- Flora Fauna Habitat-Richtline) wie z.B. die Carett-Schildkröte. Ich werde auch an anderen Stellen ggf. meinen Unmut äußern, wenn dies mit Verstößen gegen allgemein geltende Regelungen verbunden ist. Aber die Tatsache, dass Chinesen einen Riesenhafen auf Kreta bauen hat an sich noch nichts "schlechtes" zu bedeuten! (insofern stimmt ich K.M zu: "Fakten, Fakten, Fakten")

Bedenkt bite, dass Ihr auf der Insel (gern gesehene) Gäste seid! Kreta wurde nicht erschaffen, damit "wir" dort nette Urlaube verbringen können und die Kreter nett zu uns sind. Die Menschen haben einen Anspruch darauf, im Rahmen der in ihrem Land geltenden Gesetze an den Segnungen unserer Wirtschaft teilzuhaben. Und das wollt Ihr ihnen doch wohl nicht nehmen!

Wie soll ich meinem Hotelier (den gibt es wirklich !) denn bei einem Besuch erklären, dass ich mir einen schöne Eigentumswohnung leisten kann, weil wir in Deutschland Luftverschmutzung hatten (!) und mit Atomstrom hantieren und unsere Wälder kaputt sind, wenn er gerne eine Einbauküche kaufen möchte und dies das Hotel nicht hergibt, aber der Ertrag, der mit dem Hafen zusammenhängt?

Es ist schade, wenn eine schöne Ecke auf Kreta zugepflastert wird, aber daran werden "wir" nichts ändern. Wenn überhaupt, dann, wenn ein Protest begründet ist (s.o. bei K.M. = Fakten) und Griechenland gegen europäisches Recht vestößt. Wie die Griechen aber mit dem europäischen Recht umgehen, wissen wir ja schon...

Also abschließend und zur Klarstellung: Meiner Meinung nach mischt ihr Euch in eine Sache ein, die Euch "nix angeht" und ihr urteilt über eine Sache, deren direkte Auswirkungen ihr nicht beurteilen könnt. Insbesondere nicht, ob von den Kretern gewünscht oder nicht!

Wir könen ja zusammenschmeißen und Kreta kaufen, so als neues Bundesland :chef: .

Herzliche Grüße

Reinhold

Nein, ich stecke nicht den Kopf in den Sand, sonder versuche der Wahrheit in die Augen zu sehen. Und wenn der Hafen die Südküste als Urlaubsort untauglich gemacht hat, muss ich in den sauren Apfel beißen und woanders Urlaub machen... Dafür haben die Kreter aber die Knete durch den Hafen, die ich sonst dagelassen habe.. So what shells??

peter
13.December.2005, 00:43
Also abschließend und zur Klarstellung: Meiner Meinung nach mischt ihr Euch in eine Sache ein, die Euch "nix angeht" und ihr urteilt über eine Sache, deren direkte Auswirkungen ihr nicht beurteilen könnt. Insbesondere nicht, ob von den Kretern gewünscht oder nicht!


Ich habe ein gewisses Verständnis für Deine Position, daß das alles Einmischung ist. Aber bisher wissen wir nicht, ob alle politischen Parteien/Gruppierungen hinter dem Projekt stehen. Wenn nur eine Partei dagegen ist, könnte man sehr wohl die Bewegung ideell und materiell unterstützen. Zum Beispiel durch Hilfe aus Partner-Parteien anderer europäischer Länder. Auch wenn man nur drei Wochen im Jahr in Kreta ist, darf man sich - mit Fingerspitzengefühl - engagieren. Da gibt es viele Möglichkeiten jenseits von direkter Einmischung.

Peter

deja
13.December.2005, 00:56
Überschätzen wir uns mal nicht. Info-Website und Briefe an Politiker signalisieren bloß 'Hier sind 'ne Reihe Leute, die kritische Fragen stellen, weil sie erhebliche Bedenken gegen das Projekt haben.' Damit stubsen wir bestenfalls eine gewisse Öffentlichkeit an und tragen allerbestenfalls dazu bei, daß Umweltschutz und Sozialverträglichkeit etwas sorgfältiger geprüft und gegen den wirtschaftlichen Nutzen abgewogen werden.
Find ich vollkommen legitim, und mehr können wir tatsächlich erstmal von außen nicht bewegen.
Was dann mit den Ergebnissen passiert, ist eine andere Sache und es wird auf die Leute vor Ort ankommen, in welche Richtung sie weitermachen wollen, ob sie dann noch von außen irgendeine Form der Unterstützung wünschen und wir müssen dann neu entscheiden, ob wir uns daran ggf. beteiligen.

Es wäre interessant, von Judith oder anderen Residenten zu hören, wie sich die verschiedenen Parteien dazu stellen.

Und ob es Zeitungen, auch Athener Zeitungen gibt, die das Thema aufgreifen.

Und es wäre ggf. nicht schlecht, den ein oder anderen griechischen Promi für das Ganze zu interessieren.

Jue
13.December.2005, 01:53
NUN, VORSICHTIG FORMULIERT, UM NICHT WIEDER ANLASS ZU MISSVERSTAENDNISSEN ZU GEBEN, MOECHTE ICH DIE UEBERSETZTUNG EINES GRIECHISCHEN ARTIKELS VEROEFFENTLICHEN.

ER IST VOM JUNI 05 UND ER BEINHALTET ALL DIE GRUENDE, AUS DENEN IERAPETRA DEN HAFEN ABGELEHNT HAT.
DENN ZUERST WURDE DIESER IERAPETRA ANGEBOTEN.
UND ICH DENKE ES SIND DIE SELBEN GRUENDE, AUS DENEN ER AUCH VOM MESSARAS ABGELEHNT WERDEN SOLLTE.

In dem Artikel findet man ja tatsächlich die gleichen oder entsprechenden Ansichten, Bedenken und Forderungen. Wobei für die Planungen in Timbaki schon einige Größenordnungen bekannt sind, die Umwelt noch schützenswerter ist und markantere Kulturstätten vorhanden sind.

Es gilt also die Bevölkerung in der Messara-Bucht soweit zu informieren, dass sie Planungen in einer verträglichen Größenordnung, die die Region wirtschaftlich aktivieren kann, unterstützt und einfordert. Es müssen die einflußreichen Meinungsmacher gewonnen werden aus der ganzen Region. Dabei sehe ich auch die Ecke Agia Galini, aus der ich noch keine Signale zu diesem Thema erkennen konnte. Gerade dort gibt es doch nur den Tourismus ohne Wirtschaftbetriebe im Hinterland.

Weiss denn jemand, ob sich auch Agia Galini mobilisiert und gemeinsame Sache macht?

Pantsaraki
13.December.2005, 09:36
@pale-reinhold
Also abschließend und zur Klarstellung: Meiner Meinung nach mischt ihr Euch in eine Sache ein, die Euch "nix angeht"

Schon mal den Begriff "Weltenbürger" gehört?

Kreta-Klaus
13.December.2005, 09:46
Schon mal den Begriff "Weltenbürger" gehört?

Nö, ich kenne nur "Weltbürger", wir sind doch nicht bei Perry Rhodan. Wie viele Welten kennst Du? Warum machst Du eigentlich jeden an, der kritische Gedanken zu bedenken gibt? Auch kritische Meinungen sind konstruktiv ... jedenfalls bin ich dieser Ansicht.
Klaus

joe
13.December.2005, 09:55
Ausgewiesene Ergebnisse bei google:

Weltbürger ~179.000

Weltenbürger ~ 64.200

LG Joe

TROOZY
13.December.2005, 11:39
:offtopic:


schon mal den begriff solidaritaet gehoert?

Pantsaraki
13.December.2005, 12:16
@ Klaus
Warum machst Du eigentlich jeden an, der kritische Gedanken zu bedenken gibt? Auch kritische Meinungen sind konstruktiv ...jedenfalls bin ich dieser Ansicht.


Wenn ich hier jeden anmachen würde, der deiner Meinung nach "kritische Gedanken" von sich gibt, hätte ich wahrlich viel zu tun. Was an "das geht euch gar nix an" konstruktiv sein soll, weiß ich nicht. Wieso wertest du das nicht als Anmache?
Sei es drum, zukünftig werde ich meine Energien jedenfalls lieber an anderer Stelle einsetzen.

pantsaraki

Kretamum
13.December.2005, 15:46
@Judith & Bürgerinitiative

soeben hatte ich ein Gespräch mit einem Anwalt einer mir bekannten internationalen Wirtschaftskanzlei in Athen. Die Kanzlei wäre hinsichtlich einer Beratung bzw. Vertretung i.S. Containerhafen Timbaki ohne Interessenskonflikt, sprich
es besteht keinerlei Bezug zu den Vertragsparteien.
Solltet Ihr daran Interesse haben, schicke ich Dir gerne die näheren Daten per PM, was allfälliges Honorar usw. betrifft wurde von mir nichts besprochen,
das bliebe dann Eurem Geschick überlassen. Korrespondenz auch in Englisch kein Problem.

Michi
13.December.2005, 22:50
Also geben wir den "Onkels, Stammgästen und Kapitänen" recht.
Die sind ja sooo toll, ideenreich und hilfreich!

Blockieren wir hier nicht weiter unnötig die Datenautobahn um sie mit unseren Fantastereien zu verstopfen. Glauben wir an das Wohlwollen der Chinesischen Industrie. Auf das sie Kreta reich machen. Überschwemmt von China Dollars. ( bei meiner letzten Chinareise hatten sie doch noch den Yuan? Wie die Zeit vergeht! )
Aber eine Frage habe ich doch noch mal. Wenn das so viel Wohlstand und Arbeitsplätze für die Kreter bedeutet, warum bauen die GR dann nicht selber sowas? Sie haben nicht mehr die EU hinter sich? Und Altenwerder beweist doch das auch EU Staaten in der Lage sind und helfen könnten.
Ja ja, die böse EU. Die hilft einfach nicht. Baut nur blöde Strassen. Da sind die Chinesen viel besser.
Aber das geht mich ja nix an. Nun lese ich wieder Perry Rhodan.

pale-reinhold
14.December.2005, 01:28
Also geben wir den "Onkels, Stammgästen und Kapitänen" recht.

Ich wollte es eigentlich bei einem Statement belassen, habe aber auch keine "Angst", in eine Diskussion einzusteigen!

Ich wollte mit meinem Posting zum Ausdruck bringen, dass "wir" uns über eine Sache Gedanken machen, die wir aus einer anderen Sicht betrachten als die Betroffenen. Ich würde mich auch "wehren", wenn vor meinem Haus eine Fabrik gebaut werden sollte (für einen Hafen ist das Meer zu weit weg). Wenn ich zu einer arbeitslosen / "minder" verdienenden Schicht gehören würde (bitte legt diese Worte jetzt nicht auf die berühmte Goldwaage), wäre ich aber vielleicht froh, wenn ich dort Arbeit bekommen würde. Eben eine Sache des Standpunktes!

Und wenn meine Kinder nichts zu essen hätten, würde ich darauf verzichten, dass sich die Mitglieder dieses Forums dafür einsetzen, dass die Fabrik nicht gebaut würde, weil alle so gerne an der Küste meines Heimatlandes Urlaub machen! Dann wäre mir auch ein paar Schildkröten **ei*egal, die die Ansiedlung der Fabrik verhindern könnten!

Ich wollte Euch nur bitten darüber nachzudenken, ob Ihr nicht vielleicht (in typisch deutscher Gründlichkeit) über das Ziel hinausschießt und Glückseligkeit spendet, wo vielleicht ganz anderes gefragt ist! Ist ja toll, wenn die Bäume in den Himmel wachsen und die Menschen krepieren, weil sie die Früchte der Bäume nicht mehr ernten dürfen (krass ausgedrückt).

Wenn es darum geht, die Kreter zu unterstützen, bin ich nicht (!!) der letzte der Geld spendet oder eine Resolution unterschreibt, aber ich höre bisher nur Vermutungen und Gerüchte, was in den Dörfern abgeht. Gint es denn schon eine Initiative, die von einer nennenswerten Zahl von Einwohnern unterstützt wird?

Ist jetzt klar geworden, was ich meine???????

Danke fürs Lesen!

Reinhold

edit: im 5. Absatz ein nicht (!!) eingefügt, weil ich sofort Geld spenden würde. "der letzte" ist eine Redensart im Westfälischen, die andeuten soll, "dass man(n) hinter einer Sache steht"

Michi
14.December.2005, 02:34
Lieber, lieber Reinhold.
Du bist schon verstanden worden. Es ist nur auf dieser Seite sehr ruhig geworden. Nach deinem und ein paar anderen Beiträgen von Leuten die noch nicht reagiert haben, haben einige andere sich verabschiedet aus diesem Forum. Was ich gut verstehen kann. Meinen Perry Rhodan Schmöker fand ich dann doch nicht so toll. :-)
Der Ton macht die Musik heißt es in einem Sprichwort. Und der Ton stimmt in diesem Forum in Moment nicht. ( Meine Persönliche Meinung. )
Jeder der klar denken kann, und ich glaube das sind ALLE die sich an diesem Forum beteidigen, weiß, das die Menschen vor Ort die Entscheidungen treffen müssen. Welche da wäre ob pro oder contra. Das ist aber auch von allen immer wieder so geäusert worden.
Du hast völlig recht. Wir verbringen eine kurze Zeit im Jahr dort und verteilen unser Geld an die Tavernen, Hotels, Autovermieter usw.
Doch geht es hier nicht um etwas anderes? Welche Ideen haben wir um das Business zu hinterfragen. Siehe auch den zweitenTeil meines Beitrags. Was ist mit der EU? Wo ist das Europäische Interesse?
Ich habe da noch eine Menge Fragenund Ideen.
Ich hoffe das das alles nicht gleich wieder Platt gemacht wird.
Gruß besonders an pantsaraki "mach wieder mit! nicht Storch.

:bash:

TROOZY
14.December.2005, 12:23
hallo,

wenn vor meinem haus eine fabrik gebaut wuerde, und ich waere dagegen, und dann erschiene aufeinmal ein haufen griechen, die meine forderungen unterstuetzten, dann wuerde ich mich freuen, du nicht?

es gibt keine nennenswerte arbeitslosigkeit in tymbaki, und zu essen haben sie alle genug, da macht euch mal keine sorgen.


ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass die meinsten kreter den hafen nicht wollen, aber sagen " die da oben machen ja doch , was sie wollen, da koennen wir garnichts machen"

also brauchen sie hilfe, und internationale stimmen machen hier immer eindruck.

also traut euch, und diskutiert es nicht tot.

glaubt mir, wenn ich sage, dass es helfen kann und wird!!!!

bitte!:icon_roll

errikos
14.December.2005, 13:24
hallo,



....dass die meinsten kreter den hafen nicht wollen, aber sagen " die da oben machen ja doch , was sie wollen, da koennen wir garnichts machen"



bitte!:icon_roll

Die Kreter haben schon ganz andere Sachen nicht haben wollen. Sie haben sich erfolgreich gewehrt. Ich denke die machen das schon- sie brauchen halt ein wenig.

In diesem Sinne
Errikos:read:

TROOZY
14.December.2005, 14:38
:smileys4:

hallo,

mir hat ein alter haendler auf dem markt erzaehlt, sie haetten schon damals den flughafen nicht gewollt, aber sie haetten nichts machen koennen.

aber ich weiss , was du meinst, die kreter koennen sehr stur werden, und auch ich hoffe, dass es dazu kommt.

alles liebe
troozy

Helen
14.December.2005, 15:05
Hallo,
ich habe bei uns auf dem polnischen Forum etwas über den Hafen geschrieben, bis jetzt aber haben sich nur 2 Leute gemeldet, die zwar sehr oft auf der Insel sind, meinen aber dass wir "Touristen" uns nicht einmischen sollen... schade, dass sie die Diskussion hier nicht verfolgen können, ist echt sehr spannend....ich kenne mich nicht so gut aus in Sachen Griechenland wie ihr hier... weiss echt im Moment nicht was ich denken soll, die Idee mit dem Hafen gefällt mir gar nicht, aber ob wir Recht haben das zu stoppen ?
Ich kann aber gerne helfen wenns um übersetzen geht, hab auch Joe schon bischen geholfen...
Eins weiss ich aber... meine erste Begegnung mit der Südküste der Insel und mit dem Libischen Meer war in Kokkinos Pirgos im Fischerhafen, da hat meine kleine mit den Fischern Gänse gefüttert und wir haben den menschenleeren Strand bewundert... kann mir da keinen Kontainerhafen vorstellen... :smiley4:

dr-w
14.December.2005, 17:58
hallo.
hab jetzt durch einen freund in tymbaki die "china-hafen"geschichte aus ziemlich erster hand mitbekommen.

es soll in der tat der groesste europaeische umschlaghafen entstehen.

ein riesen ding mit roboterkraenen, roboterlkw´s und kilometerlangen lagerhallen.

die bis jetzt groesste investition in europa im nicht-militaerischen bereich.

es geht um viele viele milliarden euro.

bauzeit: etwa 35 jahre.
(da bin ich .... aeh..... selbst unter guenstigen voraussetzungen... tot)

der hafen wird immense veraenderungen an der natur / wasserqualitaet bewirken.

aber auch kreta um ein vielez reicher machen.

ich bin selbstverstaendlich nicht damit einverstanden. aber ich glaube nicht dass es an mir liegt darueber zu urteilen.

liebe gruesse

joe
14.December.2005, 18:34
Liebes neues Mitglied hier im Club,

viele werden sich über jeden echten Beitrag "aus erster Hand" hier freuen, nehme
ich mal an. Doch bei den Größenordnungen, die Du genannt hast, gerate ich
sogleich ins Staunen.

Es wäre schon gut, wenn man in so einem Fall die Quelle angeben kann, aus der
die Information stammt (Zeitung, Politikermeinung, Ämter oder Tavernenstamm-
tisch z.B. ??) Mich erstaunt dann auch die lange Planungszeit von ~35 Jahren.

Insofern halte ich das alles für ein Gerücht und Gerede, wahrscheinlich aus dem
Kafenion, oder lässt sich das tatsächlich belegen?

LG Joe

dr-w
14.December.2005, 18:38
das wird die zukunft zeigen.

ueber die groessenordnunk bin ich selbst erstaunt aber bleibe dran.

es geht in keinsterweise um infos aus zeitunk / radio / fernsehen / weltall.

das sind die zahlen mit denen investoren gelockt werden sollen / werden.

ich werde weiter berichten.

dr-w
14.December.2005, 18:52
ps: meinst du dass du mit (gutgemeinten) projekten wie NO NEW BIG CONTAINER-PORT NEAR TYMBAKI! dieses unternehmen aufhalten kannst?

:confused:

da muessen ganz andere kaliber her, sorry!

joe
14.December.2005, 21:06
DR.W., ich wollte mich jetzt nicht in längere Diskussion begeben, ob man mit
kleinen farbigen Sprüchen was bewirken kann oder nicht. Es sind nicht mehr
als Signale, wo man steht. Dem einen gefallen sie, die anderen stören sie und
den dritten ist das schnuppe. Ich werde auch keine Diskussion hier im Forum
beginnen, mit welchen Mitteln man das Projekt stoppen könnte. Es gibt aber
einige Leute, die setzen allein auf das Know-How und die Stärke der Kreter im
Vertrauen darauf, dass sie solche Situationen in ihrer Geschichte schon öfter
gemeistert haben und das auch hier wieder so passieren wird, wenn sie mit
den Plänen nicht einverstanden sind. Wir als Europäer dürfen zwar indirekt über
Subventionen/Steuerzahlungen Dinge auf Kreta möglich machen, aber nicht
was dazu Stellung nehmen, wenn da was nicht in unserem Sinne passiert.
Vielleicht wolltest Du das ansprechen ... Sage ich jetzt auch nix mehr weiter
dazu. Ist eben auch Ansichtssache.

joe
14.December.2005, 21:08
Und jetzt zu den Fakten, soweit sie für mich bislang aus der Presse zu entnehmen waren:

Die chinesische Delegation und der griech. Handelsminister wollen das Projekt in Tymbaki realisieren,
nachdem die Möglichkeiten vor Ort Anfang November erkundet worden sind. Die Pläne haben ein Transit-Center zum Ziel, d.h. die Waren werden ausgeladen und weiterverladen in div. Richtungen, bleiben also nur begrenzte Zeit auf der Insel.

Zu der chinesischen Delegation gehörten auch Fachleute aus dem internationalen Hafen von Hongkong.

Die China Shipping Group (CSG) beteiligt sich bei solchen Projekten einmal an der Finanzierung und übernimmt normalerweise später das Management des Terminals oder beteiligt sich zumindest daran.

Laut griech. Pressemitteilung(en) von Anfang Dez. soll es ein Abkommen zwischen Griechenland und China in der Sache geben, also auf höchster Ebene.

Griechenland hat enorme Finanzprobleme. Also kommt eigentlich nur eine PPP-Finanzierung infrage, d.h. von privater und öffentlicher Seite gemeinsam. Fraglich ist, ob die EU da finanziell mitmachen wird.

Ich könnte mir vorstellen, dass zwischen beiden Seiten noch längst nicht alle Feinheiten eines solchen Vertrages ausgehandelt worden sind. Wenn die Chinesen das voll finanzieren müssten, werden sie auch mehr Rechte hinsichtl. des Managements und/oder längere Nutzungsrechte haben wollen.

Können und werden die Kreter/Griechen das akzeptieren? Vielleicht liegt hier ja noch eine Chance, dass die Sache zumindest doch nicht so schnell wie gedacht über die Bühne geht. Zusätzlich gibt es ja technische Probleme, insbes. was die jetzigen Wassertiefen in der Bucht angeht.

Ansonsten wird davon gesprochen, dass es das größte Neubauprojekt auf diesem Feld in Europa werden könnte.
Wie die EU sich in der Sache verhält, wird eine zusätzliche spannende Frage sein. Jeder kennt EU-Parlamentarier. Die kann man auch anschreiben.

Vielleicht kann das noch jemand ergänzen. Dann hätten wir ja wenigstens ein paar Fakten dazu, nicht viele, aber auch nicht nur Vermutungen.

Von offizieller griech. Seite wurde kürzlich die Summe von ca. 335 Mio. EURO genannt, um die es z.Zt. beim Ausbau von
Häfen (wahrscheinl. nur in GR) geht, also für begonnene oder laufende Projekte. Das betrifft natürlich auch viele kleine
Projekte und ist eine Gesamtsumme für div. Häfen.

Über diesen Satz vom griech. Handelsminister darf noch weiter nachgedacht werden, was damit gemeint sein könnte:

“We seek to create transit centers as well as free transit, industrial zones and free complexes in the country’s customs regions to support and develop our trade and industry, in cooperation with the Economy and Finance Ministry,” he said.
(lt. Ekathimerini, 2.12.) Das alles soll unter der Devise stehen: schnell, sicher und mit wenigen Kosten verbunden.

pale-norbert
14.December.2005, 22:34
Eigentlich bin hier nicht drin, aber ich zitiere mich mal selber. Muss jetzt raus.

"Ich werde den Kretern nicht helfen, zumindest nicht nach dem Motto "Wir
helfen Euch, ob Ihr wollt oder nicht"."

"Kommt mir etwas überheblich vor aus einem Land heraus das komplett
eingesaut, unglaublich laut und durchindustrialisiert ist. Ist ja auch
irgendwie angenehm solange man hier ist.
Zum Ausgleich (Ausgleichsfläche, wir erinnern uns) retten wir dann eine
Bucht auf Kreta (was wir sicher nicht machen würden wenn dort
Arbeitsplätze für all unsere arbeitslosen Verwandten und Bekannten
entstehen würden)."

Ich wäre evtl. im nächsten Jahr auch dabei. Schöne Gegend zum Arbeiten. Und so hell und warm. Aber das ist ein anderes Thema.

"Und die Edelrentner mit Wohnsitz auf "unserer Insel"
(beschämend, im 2. Versuch doch geklappt?). Hier abgesahnt, Land
eingesaut und jetzt schön Kreta. Müssen wir retten. Verdienen kann man
zwar nichts mehr aber jetzt wollen wir Ruhe haben, war schließlich teuer
genug."

Und zum Schluss: Wenn auf Kreta eine Urlaubsgegend versaut wird (Die Kröten kriechen übrigens an allen mögliche Stränden an Land und werden von den Touristen ohne Container plattgetrampelt), was ich nicht wirklich glaube weil so ein Schiff schon aus 2 km Entfernung eher klein und interessant aussieht, so kann man getrost annehmen, dass andere Urlaubsgegenden auf "unserer Insel" (ich lach mich weg, sagt das mal einem Kreter) sich schon über den Zuwachs freuen der möglicherweise entstehen wird.

Aber macht schön in Panik. Hierzulande lebt man davon.

Mehr kommt nicht, müsst Ihr Euch denken. Viel Spaß.

Norbert

Kreta-Klaus
14.December.2005, 23:42
Oh Norbert, jetzt :bash: Dich wieder einige ... wenn ich auch Deine Bemerkungen kräftig überspitzt finde, ein wahrer Kern ist drin.

dr-w,

aber auch kreta um ein vielez reicher machen.
Um was, wenn ich fragen darf? Die ansässige Bevölkerung wird sicher nicht viel reicher, denn wie anderweitig schon erwähnt ... Timbaki ist nicht gerade die Armutsecke auf Kreta. Und wo sollen denn da so viele Arbeitsplätze herkommen (wie ich auch schon mehrfach schrub)?

ich bin selbstverstaendlich nicht damit einverstanden. aber ich glaube nicht dass es an mir liegt darueber zu urteilen.

Das ist ein Problem, dass ich durchaus mit Dir teile. Darf ich darüber urteilen?
Ich darf natürlich, aber eigentlich nur für mich persönlich. Und dann würde mein Urteil natürlich lauten, dort nicht mehr hinzufahren ...
Darf ich aber mein Urteil jemandem überstülpen?
Meiner Ansicht nach nicht. Wenn sich die Einheimischen wehren und Unterstützung wollen (wie z.B. Judith), dann bin ich sicherlich da und versuche, etwas zu tun. Denn die müssen damit leben, ich nicht. Welches Recht habe ich also, mich da missionarisch zu betätigen?
Ich habe es nicht geschafft, auch nur einen Menschen dort zu überzeugen, dass die EU für sie völliger Unfug sei, ich habe auch niemanden überzeugen können, dass der Euro kein Segen ist ... wie oft soll ich denn noch scheitern und dann ein paar Jahre später erst hören, ich hätte Recht gehabt.
Ich habe so oft die halbe Nacht gutmeinenderweise durchdiskutiert (nix kam dabei raus). Was die Kreter haben wollten, haben sie gekriegt, was sie nicht wirklich haben wollten, haben sie in der Regel verhindert. Schaun mer mal ...
Klaus

PS: " musiker / schreiberling / photograph / gastwirt" ... Na dann wundert mich Deine sehr eigenwillige Rechtschreibung nicht mehr ...

joe
15.December.2005, 01:06
Am besten von den Beiträgen, die neue Mitglieder hier eingestellt haben,
fand ich die Übersetzung des Artikels mit dem ausführlichen Beitrag über
Ierapetra. Da gibt es Leute, die sich mit Kopf/Hirn und Herz/Leidenschaft
und zugleich Geschick für die Vernunft einsetzen.

Letztlich ist eben alles eine Frage der Interessen, die jemand hat und einbringt.
Unser Interesse an Kreta beschränkt sich vordergründig offensichtlich auf
die wenigen Tage im Jahr, die man dort ist. Wer länger da sein kann, passt
sich über kurz oder lang an die Verhältnisse dort an und bleibt dann
zwar ein willkommener Gast, aber letztlich doch ein Fremder: Xenos.

Ich habe den Eindruck, dass wir uns mit den diversen Argumentationen ein
wenig im Kreis rumdrehen. Was für den Zirkus noch akzeptabel ist, hier zu
dem Thema passt es nicht. Oder sind wir hier in einem etwas abgewandelten
Sinne ebenfalls im Zirkus? Alles nur ein Spiel, Theater? Das klang ja etwas weiter
vorne schon mal an. Gut, dass dann gelegentlich hinter der Bühne noch was
passiert, auf anderen Ebenen als hier im Forum mit seinen verbalen "Ringschlachten"
oder dem netten, mehr oder weniger unterhaltsamen bzw. anspruchsvolleren Zeitvertreib.

joe
15.December.2005, 09:27
Wen das Thema noch interessiert, sollte sich mal mit dem "Gegenstück" auf
chinesischer Seite bei Schanghai weiter befassen. Kurz-Info bei logistik-inside.de (http://www.logistik-inside.de/sixcms/detail.php?id=359897&template=de_news)
vom 12.12.

Dort wird der Yangshan-Tiefseehafen weiter ausgebaut. Zur Zeit gibt es dort
5 Liegeplätze, enorme Steigerungsraten und eine Zielkapazität von demnächst
20 Mio Containern (TEU) p.a. Anvisiert werden 15 Meter Tiefgang, nutzbar
für Schiffe bis zu 8.500 TEU (also 8.500 Containern auf einem Schiff).

Weitere interessante Details zu der Frage, ob denn der Untergrund entspr. aus-
gebaggert werden muss. Offensichtlich gibt es dafür auch andere Lösungen:

In Schanghai gibt es schon (oder ist noch im Bau): eine 32 Kilometer lange Brücke,
die den Hafen mit dem Festland verbindet. Außerdem entsteht nebenan eine
neue chinesche Satellitenstadt mit 450.000 Einwohnern.

Vielleicht sind das ja auch Perspektiven für die Tymbaki-Region ...
Denkbar wäre eine Brücke bis zu den Paximadia-Felsen, um die herum den
Tiefseehafen zu bauen und an Land eine neue Retortenstadt von Tymbaki
bis Kalamaki z.B.

Was zunächst noch wie ein Witz aussehen könnte, in China machen sie
ähnliche Projekte. Das sollte man sich dort mal näher ansehen ....

joe
15.December.2005, 09:50
Im Bild sieht das Ganzen dann etwa so aus

http://www.newtons.net.au/images/asia/yangshan/yangshan1.gif

Ich beginne zu verstehen, warum den Chinesen dieser Platz gut gefallen
hat ...

Dazu noch ein paar weitere Fotos

http://www.beijing.gc.ca/templates/images/Yangshan%20port%2011.JPG

http://www.opg.cn/images/news/intad_yangshan_port2.jpg

http://www.mediaraharja.com/content/2005/05/images/Jembatan%20di%20Shanghai.jpg

Chin. Planungsskizze
http://www.spcco.com/images/yangshan2.gif

Wer kann chinesisch ??

Hier die engl. Version http://www.spcco.com/images/yangshan3.gif

Alles ausgelegt auf die 5. und 6. Generation der Containerschiffe.
Und was kommt danach?

Nachsatz:

Toll, Ulrich, wenigstens eine erste Reaktion. Du hältst das also alles für
Spinnereien. In China sind sie das nicht. Kreta ist aber auch nicht China,
da gebe ich Dir recht. Noch nicht ....

Die alten Planungen von den Inseln Gavdos/ Gavdopoula waren
also möglicherweise nicht umsonst. Lohnt sich wahrscheinlich, das mal
nachzulesen.

joe
15.December.2005, 10:22
Letzte Bemerkung jetzt (wieder etwas zynisch...)

Und alle werden am Ende zufrieden sein.

Denn da fällt dann nicht nur für die größeren griech. Reedereien was ab,
auch die kleineren Schiffsbetreiber bekommen was vom Kuchen ab, z.B.

Neue Touristenattraktion für Ag. Galini und weitere kleine Südküstenhäfen ab
ca. 2010/12: Besichtung des Containerhafens Paximadia mit weiteren Highlights
im Tages- und Nachtprogramm

(Zufrieden mit dem Spielszenario, lieber Ulrich?)

dr-w
15.December.2005, 12:47
ich hab in kuerze ein meeting in ag galini - wg des hafens.

wenn ihr wollt halt ich euch auf dem laufenden.

************************************************** *****
wg eigenwilliger rechtschreibunk: nach rechtschreibreform und
rechtschreibreform und aufhebunk der rechtschreibreform und erneuerunk
derselben hab ich irgendwann angefangen so zu schreiben wiez mir spass
macht. man moege es mir nachsehen.

:ANGEL:

liebe gruesse von der nordkueste!

TROOZY
15.December.2005, 13:01
Lieber Dr-w,

Ja Bitte Halte Uns Auf Dem Laufendne.

Welche Art Von Widerstand Wuerdest Du Denn Vorschlagen?

dr-w
15.December.2005, 13:08
erstmal hoeren was die herren da genau planen.
ich soll das naechste mal einblick in die ersten bebauungsplaene bzw die entwuerfe davon bekommen.

meine kretischen freunde im sueden sind feuer und flamme DAFUER.

:icon_roll

die erhoffen sich erstmal einen anstieg von grundstueckspreisen und zunahme in der gastro.

ob diese rechnunk aufgeht ....

Wolfgang
15.December.2005, 13:14
Joe,


Vielleicht sind das ja auch Perspektiven für die Tymbaki-Region ...
Denkbar wäre eine Brücke bis zu den Paximadia-Felsen, um die herum den
Tiefseehafen zu bauen und an Land eine neue Retortenstadt von Tymbaki
bis Kalamaki z.B.
Also wenigstens dieses wird nicht passieren. Das Meer ist zwischen Timbaki und Paximadia bis zu 250 m tief.
Der Damm auf dem China-Bild führt durch eine flache Lagune.


Übrigens, Joe:

Große Anerkennung dafür, daß Du hier die Moderation machst!
:respekt: :respekt:

Das ist ein schwieriger Job und sicher oft frustrierend.

Es geht aber doch voran, so nach und nach werden hier viele Informationen (Bilder, Fakten, Progosen, Links) gesammelt, eine schöne Materialsammlung, aus der dann das Beste für die Timbaki-Website genommen werden kann.

Die Mehrzahl hier ist offenbar der Meinung, daß man unterstützend wirken will, mit möglichst sauberen, sachlichen Informationen und nicht aggressiv, kämpfend.
So wird die Site sicher glaubwürdiger und brauchbarer für eventuelle Aktionisten vor Ort.

Wer offensiver, eiliger, polemischer vorgehen möchte, könnte das ja auf einer eigenen Adresse betreiben (mit entsprechendem juristischen und finanziellen Risiko)

Dafi
15.December.2005, 17:53
keine Ahnung ob der Link schon drin war o0der nicht egal hab ich gerade so gefunden. Interessant ist wohl das Bild dazu. http://www.nachrichten.ch/detail/227963.htm
zudem schreibt FAZ.NET .....(über die Containerentwicklung)
China fungiert als Hauptmotor der Entwicklung. Das Reich der Mitte investiert viel in den Aufbau seiner Industrie und braucht dafür Rohstoffe. Zugleich exportieren die Chinesen viele Güter. Diese Waren werden in Containern über die sieben Weltmeere geschifft.
Da fragt ich mich dann ,wer braucht denn den Hafen nötiger??

Gruß Dafi

pale-reinhold
15.December.2005, 21:59
So ihr Lieben,

sitze mit einem heißen Süppchen vor dem Rechner und schreibe jetzt, was mir heute in der Straßenbahn auf dem Weg zur Arbeit durch den Kopf ging:

Es wäre nett, wenn sich jemand finden würde, der griechische Bekannte hat, die sich mit dem deutschen und dem griechischen Recht halbwegs verlässlich auskennen. Es geht um die Beantwortung folgender Frage:

In Deutschland können solche Projekt nur aufgrund einer entsprechenden Planung realisiert werden. Im Bereich einer Stadt durch eine Satzung (Bebauungsplan), im Bereich der Landes- oder Bundesplanung durch ein Gesetz. Beide Vefahren sehen eine Anhörung vor, in der vorgebrachte Bedenken und Anregungen zu erörtern sind. Sinnigerweise kennt das Baugesetzbuch für die Bedenken und Anregungen keine Vorschrift, dass diese nur von "Betroffenen" oder "Anwohnern" vorgebracht werden können. Wenn Pale-Norbert aus dem hohen Norden ein Problem damit hat, dass vor meiner Haustür eine Fabrik errichtet wird, dann kann er hiergegen Bedenken vorbringen. Im Falle einer örtlichen Planung hat der Rat über diese Bedenken und Anregungen zu beschließen. Dabei ist ausführlich zu begründen, warum man diesen Bedenken nicht/oder doch folgt.

Eine fehlerhafte Würdigung der Bedenken und Anregungen stellt u.a. einen Formfehler dar, der zur Nichtigkeit der Satzung führt. Ergo ist das Verfahren neu aufzurollen.

Gibt es so eine Konstruktion im griechischen Recht?

Falls ja, könnte man (wir??) auf jeden Fall Bedenken erheben, mit denen sich die Gremien auch befassen müssten! Für den Fall einer rechtsfehlerhaften Behandlung könnten wir so kretischen Interessengruppen den Weg zum Gericht eröffnen (und sie ggf. finanziell unterstützen), da ich nicht glaube, dass ein Deutschr dort in so einem Verfahren klageberechtigt wäre...

Sind in Griechenland Organisationen (vergleichbar BUND oder Greenpace) berechtigt, in so einem Planungsverfahren eine Stellungnahme abzugeben?

Falls niemand einen kundigen Bekannten hat, würde ich für eine qualifizierte Rechtsauskunft (Rechtsanwalt) bis zu 50 EUR springen lassen!

Den Weg über die FFH-Richtlinie (Flora Faune Habitat = europäische Naturschutzrichtlinie) kann man wohl vergessen, wenn das Militärgelände genutzt werden soll. In Deutschland wurden deswegen ICE-Trassen verlegt, weil ein Feldhamster nicht unter die Räder kommen sollte...

Außerdem werde ich gleich meinem Hotelier eine Mail senden und ihn bitten, mir weitere Infos zukommen zu lassen, insbesondere, wie die Stimmung an der Südküste ist. Es interessiert mich wirklich.

So, ich wünsche Euch noch einen schönen Abend!

Reinhold

joe
15.December.2005, 23:24
... dieses wird nicht passieren. Das Meer ist zwischen Timbaki und Paximadia bis zu 250 m tief.
Der Damm auf dem China-Bild führt durch eine flache Lagune.
Danke Wolfgang, dass Du das recherchiert hast.

Nicht ist unmöglich, .... kennt man noch aus der Werbung für ein japanisches
Produkt. Für Techniker/Ingenieure ist es doch immer eine Herausforderung, das
Unmögliche möglich zu machen.

Die Pylonen der Rion-Antirion-Brücke bei Patras sind insges. 220 Meter lang, die
Wassertiefe beträgt dort bis zu 65 Metern. Der größte Teil der Pylonen ist über
Wasser. Im Moment dürfte das für 250 Metern Wassertiefe kaum zu realisieren
sein, aber wird das so bleiben? Wenn Schiffe 400 Meter lang sein können,
warum dann nicht auch Pylonen? Sind Aufschüttungen denkbar? Genug Berge
zum Abtragen, um an der Südküste schneller voran zu kommen, gibt es doch
auf der Insel :grin: ...

Vor der Versuchung, Gigantomanie in Wirklichkeit umzusetzen, haben sich
Menschen doch eigentlich noch nie abbringen lassen.

Wenn die Paximadia-Lösung also aus den Gründen nicht zu realiseren ist, wird
man mit ziemlicher Sicherheit trotzdem an so etwas wie eine künstliche vorge-
lagerte Insel mit Hafen denken. Das Problem besteht dann wahrscheinich
darin, einerseits ausreichend Wassertiefe zu haben (~ 20/25 Meter) und
gleichzeitig eine Mole. Techniker/INGs könnten das evtl. schon mal vorab
klären, was denkbar + machbar ist.

@ Dafi, das Problem sehe ich darin, dass sich von solchen Plänen viele Menschen
Vorteile versprechen: Arbeitsplätze, Geschäfte, Handel, Grundstücksverkäufe
und anderes mehr. Deshalb werden auch viele Kreter so etwas unterstützen,
weil sie sich davon etwas versprechen: Zukunftsperspektiven außerhalb des
Tourismus. Tassi hatte das hier eingangs erwähnt. Und wenn alle Beteiligten
aus einem Projekt Nutzen ziehen, nennt man das auch eine Win-Win-Situa-
tion. Eigentlich gibt es dann dabei keine Verlierer, nur Gewinner! Ob das
tatsächlich so ist, wird man jeweils prüfen müssen.

@ Reinhold, diese Frage war hier schon am Rande aufgetaucht. Warten wir mal,
was unsere Rechtsexperten konkret dazu meinen. Das ist schon eine Frage für
Spezialisten. Möglicherweise ist es aber auch ratsam, nicht alle Karte hier
gleich im Forum rumzuposaunen. Das macht man ja beim Skatspielen auch nicht.

Henry
16.December.2005, 02:08
Von Joe: Möglicherweise ist es aber auch ratsam, nicht alle Karte hier
gleich im Forum rumzuposaunen. Das macht man ja beim Skatspielen auch nicht.

Exakt - so muss man es sehen.:)

Egon
17.December.2005, 14:04
Viel ist in diesem Forum über das drohende Großprojekt in Tymbaki geschrieben worden.

Viel ist spekuliert und emotional entladen worden.

Leider waren für mich nur wenige verwertbare Informationen darunter.

Auf dem ersten Treffen der „Bügerinitiative“ in Tymbaki, an dem ich noch teilnehmen durfte, hat ein mir vertrautes, doch namentlich unbekanntes, Gesicht (wahrscheinlich Lehrer) leidenschaftlich plädiert:

Laßt uns alle Soldaten sein. Soldaten für ein OXI zum Containerhafen in Tymbaki.

Wo sind jetzt die Soldaten?

Gibt es schon ganze Brigaden?

Als Tenor in diesem Forum habe ich immer wieder heraus gehört. laßt uns die Bügerinitiative unterstützen.

Was ist jedoch mit dieser Bürgerinitiative?
Wo sind die Berichte über deren Arbeit?

Wo sind die Informationen?

Unter: www.kein-containerhafen-in-timbaki.com endet deren Bericht am 2.12.05.

Es kann doch auch nicht sein, daß nur Judith aus Kalamaki, die sich neuerdings auch in Schweigen hüllt (Liegt es am abgestürztem Laptop?), nur diese Berichterstattung aufrecht erhält.

Wo sind all die deutsch/griechisch-sprachigen Leute, die auch im Winter auf Kreta leben und diesen Prozeß aktiv verfolgen und uns informieren könnten?

Gibt es überhaupt (noch) eine Bürgerinitiative?

Unter www.YEN.gr habe ich seit der Pressekonferenz am 1.12. keine neuen Berichte zum Hafenprojekt gefunden. Ebenso unter www.Patris.gr .

Irgendwo habe ich gelesen, das der Herr Kefalogiannis (Minister für Handelsschiffahrt) am 17.12. zwei neue Großprojekte ankündigen wollte. Das wäre also heute.

Was ist da jetzt schon hinter den Kulissen gelaufen?
War der Minister inzwischen in Schanghai und hat Fakten geschaffen?

Was ist mit der Aussage des Stellvertreters des Ministers Herr Antonakakis (im Antilalos von 22.11.05), das kein Hafen entstehen werde, wenn es die örtliche Bevölkerung nicht möchte.

Zitat Toozy vom 9.12.05:

Repräsentative Umfrage im südkretischen Regionalblatt Antilalos vom 06.12.05

Soll der Hafen gebaut werden?

Tymbaki:

Ja : 3.25%
Nein: 84,4%
Ich antworte nicht :2.5%
Ich weiss nicht: 9,75%

Der ganzen Messaras

Ja : 2.6%
Nein : 92.9%
Ich antworte nicht: 4,5%
Ich weiss nicht: 0%

Wenn diese Zahlen stimmen und der Herr Antonakakis sich an seine Aussage erinnern sollte, oder sie überhaupt irgendeine politische Aussage haben sollte, dann müßte doch eigentlich alles klar sein.

Kein Containerumschlaghafen in Tymbaki!

Auf der anderen Seite erfährt man, das die Regierung eine Bodenordnung für Kreta verabschiedet hat, die von einem Hafen als Tor im Süden spricht.

Wo sind die Leute, die sich im griechischen Recht auskennen?

Hoffen wir jetzt auf dr-w (Watson?), der mit verdeckten Karten spielen will?

So viele unbeantwortete Fragen !

Zu viele für mich !

joe
17.December.2005, 15:16
Die Ungeduld von einigen ist ja durchaus verständlich. Wenn es etwas Neues
gibt, wird das hier sicher mitgeteilt werden, früher oder später.

Wer weiß, vielleicht ergeben sich nach dem gegenwärtigen EU-Pokern um die
Finanzen bis 2013 für Griechenland neue Perspektiven ...

Alles andere wird zunächst mal zwischen den griech. Stellen und den Chinesen
entschieden: machen sie einen Vertrag oder nicht und wie wird der aussehen.
Anschließend wird die Presse informiert. Das ist nun mal die Reihenfolge.

Was vor Ort, in der Region passiert, darauf werden wir von hier aus relativ
wenig Einfluß nehmen können. Unser Anliegen war es, zunächst einmal mit den
bescheidenen Mitteln, die zur Verfügung stehen, für Information im europäischen
Ausland zu sorgen und auf die Folgen einer solchen Entwicklung aufmerksam
zu machen. Auf welchem Wege dann die weitere Einflußnahme auf Entschei-
dungs- bzw. Planungsprozeße erfolgt, wird man dann sehen müssen.

Andere Fragen, die Du gestellt hast, werden sich nur beantworten lassen,
wenn Du vor Ort bist oder Kontakt zu Leuten hältst, die dort Bescheid wissen.

Ansonsten geht es wohl nicht anders, als sich in Geduld zu üben. Und vor
allem einen kühlen Kopf bewahren.

Die Zahlen aus der Regionalpresse, was die Haltung der Kreter angeht, halte
ich nicht unbedingt für sehr aussagekräftig. Solche Stimmungen können sich
doch täglich ändern.

Und was man von Politikerzusagen oder Zusagen aus der Bürokratie halten
kann, das solltest Du doch anhand von eigenen Erfahrungen mal überprüfen.
Das Verfallsdatum von solchen Zusicherung kann doch recht kurz sein.

cjmeyer
17.December.2005, 19:30
Wir müssen Geduld haben,
im Hintergrund läuft so einiges, aber nicht alles kann und sollte schon herum posaunt werden, bevor es "spruchreif" geworden ist.

Ja, es ist ruhiger geworden im Forum zu diesem Thema, und ich finde das gut, ich kann auf viele Kommentare der nicht direkt Betroffenen verzichten....

... und hoffe, dass sie, wenn wir wie sie brauchen, z.B. für Unterschriften, wirklich mitmachen.

Also Geduld.. trotzdem kann jeder für sich etwas machen, seine Bekannten und Freunde informieren, gerade auch griechische, dass da etwas im Gange ist, die meisten haben davon noch nichts gehört.

Ich schreibe Briefe an die griech. Botschaft und an den Fremdenverkehrsverein mit Bitte um Stellungsnahme, kleine Tropfen nur, aber wer weiss.....

Also ipomeni..
Cajo

peter
17.December.2005, 19:56
@joe, @cjmeyer, ich gehöre wie Egon auch zu den "einigen Ungeduldigen hier". Ich glaube allerdings, daß man jetzt schon mehr tun kann als "Geduld üben", "kühlen Kopf bewahren".

Ich finde die lokale Bürgerinitiative ungeheuer wichtig. Ich kann auch noch verstehen, daß viele lieber erst mal im Stillen arbeiten und hier nicht alles herausposaunen wollen.

Aber der Hafen ist doch ein nationales Prestigeprojekt, vielleicht eine Nummer kleiner als die Olympiade. Immerhin soll er die zentrale Warenverteilstation für den gesamten Mittelmeerraum werden. Die Planung läuft mit ziemlicher Sicherheit bis auf weiteres in Athen.

Gibt es also, mit @Egons Worten, "Athener Brigaden"? Diskutiert überhaupt irgendjemand in Athen dieses Thema?

Wo organisiert sich die Gruppe, die - hoffentlich vernetzt mit der Bürgerinitiative - auf dem 4. Europäischen Sozialforum der "Globalisierungskritiker" in Athen im Mai 2006 mit Vortrag/Podiumsdiskussion/Broschüre/Poster/Pressekonferenz
in Erscheinung tritt?

http://www.dsf-gsf.org/e_sf/2006.esf.00/2006.esf.3/index.html

Hat schon jemand Kontakt mit den Leuten des Vorbereitungskommittees aufgenommen? Kennt jemand Leute/Gruppen (z.B. Umwelt, Globalisierung) in Deutschland, die nach Athen fahren?

Da ist doch bereits jetzt jede Menge sachliche Hintergrundarbeit möglich, die nachher, wenns draufankommt, in Aktions-Münze vor Ort umgesetzt werden kann.

Peter

dr-w
18.December.2005, 12:35
ich spiele nicht mit verdeckten karten.

ich moechte mir nur erst allez anhoeren um mir ein bild zu machen. und ich moechte meinen freunden nicht in den ruecken fallen. erstmal ueberblick verschaffen um dann vernuenftige punkte zur argumentation zu haben.

zudem leb ich erst seit 1. juli auf kreta. das ist - meiner meinunk nach - verfrueht wenn ich jetzt schon gleich "meine klappe weit aufreisse und HUEH! und HOTT! schrei".

eine buergerinitiative waer sicherlich hilfreich. man muesste auch mit greenpeace sich in verbindunk setzen.

hat da wer kontakte?

ich habe bis jetzt nur kontakte zu greenpeace brasilien. zur not frag ich dort nach wer der richtige ansprechpartner fuer greece ist.

liebe gruesse aus agia pelagia

dr w(alker) - aber w(atson) ist mir auch recht.

:smiley5:

joe
18.December.2005, 13:00
Da sind doch einige gute Vorschläge dabei! Entweder selbst aktiv werden mit
den vorgeschlagenen Möglichkeiten und/oder Gruppen bilden und entsprechendes
unternehmen und/oder zunächst mal für die Verbreitung der Informationen sorgen...
Das halte ich im Moment für wichtig. Über die Weihnachts-/Neujahrszeit gibt es
doch sicher bei vielen Leuten Möglichkeiten, in diesem Sinne aktiv zu werden.

Hat jemand Erfahrungen mit dem Usenet? Könnte eine neue Newsgroup zu dem
Thema hilfreich sein? Wenn ja, wer wäre bereit, so etwas einzurichten und in
Schwung zu halten? z.B. über Google ...

" Um dem Ziel, die Informationen der Welt universell zugänglich und nutzbar zu machen, näher zu kommen, testet Google gerade eine neue Version von Google Groups.

Google Groups ist ein kostenloser Service, mit dem Personengruppen per E-Mail und über das Web effektiv miteinander kommunizieren können. Jede Gruppe verfügt über eine von Google gehostete Startseite, auf der Mitglieder neue Diskussionen starten oder sich an bestehenden Konversationen beteiligen können. Zu jeder Gruppe gehört außerdem eine eigene E-Mail-Adresse, damit die Mitglieder untereinander in Kontakt bleiben können. Mitglieder können alle öffentlichen Google Groups-Inhalte durchsuchen und lesen – darunter mehr als eine Milliarde Mitteilungen des Usenet-Bulletin Board Service, die bis zum Jahr 1981 zurückreichen. Jede Gruppe verfügt über eine eigene Google-Schnellsuche, um schnell Diskussionen zu finden, die im Archiv der Gruppe gespeichert sind.

Mit dieser neuen Version von Google Groups können Sie im Handumdrehen neue Mitteilungs- und Mailinglisten erstellen sowie öffentliche Diskussionen initiieren. Darüber hinaus vereinfacht die neue Google Groups-Version das Lesen von bzw. die Teilnahme an Diskussionen. Alle Antworten auf ein Statement werden nun auf einer Seite angezeigt. Sie können interessante Themen mit einem Lesezeichen versehen und sich neue Antworten zu diesem Thema in Ihren Posteingang senden lassen. In Google Groups erscheinen weiterhin keine Popups oder Bannerwerbung, sondern nur relevante Textanzeigen."

Mehr ...http://groups.google.de/intl/de/googlegroups/about.html
Suchen, was es schon gibt .... http://groups.google.de/groups/dir?hl=de&sel=33554433&usenet_st=1

dr-w
18.December.2005, 13:05
ich koennte mich um die einrichtunk von nem newzletter-system kuemmern.
wenn sonst niemand lust / zeit / laune hat.

greenpeace brasilien hab ich grad angemailt wg ansprechpartner.
mal gucken.

Dafi
18.December.2005, 13:37
Hallo ,
ich habe zusätzlich zum Thema noch eine Frage.
Aus guter Quelle weiß ich das im Gebiet Heraklion/ Timbaki aber das ist wirklich nur ungefähr ein neuer Flughafen gebaut werden soll.Steht das auch im Zusammenhang mit dem Containerhafen oder ist das davon unabhängig???


Gruß Dafi

joe
18.December.2005, 13:42
Dafi, der neue Flughafen soll im Landesinneren entstehen, ca. 30-40 km südöstl.
von Iraklion. Dort gibt es einen Militärflugplatz bei Kastelli, Trapsanou

dr-w
18.December.2005, 13:53
soll nicht auch der militaer flughafen bei tymbaki geoeffnet werden fuer charter maschinen?

oder ist das ein und derselbe flughafen?

der standpunkt fuer den china-hafen wurde ja gewaehlt wg naehe zum "neuen" flughafen.

************************************************** ********

btw: hab aus brasilien nen greenpeace kontakt in athen bekommen.

den werd ich gleich anmailen.

i ll keep ya posted.

Dafi
18.December.2005, 13:58
Danke Joe
da ging aber schnell.
Und danke das du Dich hier so einsetzt zum Thema Container und die anderen natürlich auch, und alle auf dem laufenden haltet und und und....
Da ich von den Hintergründen usw. nicht also viel verstehe:schild11: lese ich trotzdem oder erst recht natürlich jeden Beitrag .Anhand der Fülle und der verschiedensten Antworten komme ich da schon mal durcheinander.

Habe übrigens Freunden auf Kreta von hier berichtet und wollte deren Meinung hören NIX is. Entweder hab ich sie geschockt weil sie nix wußten oder weil wir es wußten. mal abwarten

Lieben Gruß mach weiter so
dafi

joe
18.December.2005, 14:00
Es gibt seit Jahren die Forderung von einigen interessierten Kreisen "im Süden",
den Militärflughafen Tymbaki auszubauen so wie es für Sitia geplant ist, damit
die Touris kürzere Weg zu den Südstränden haben. Die Chancen sind wohl eher
als minimal einzuschätzen.

Der Airport in Chania hat ja etliche Millionen gekostet und ist keineswegs ausge-
lastet. Beim Airport Sitia ist es wohl ähnlich. Ob nach Sitia Charterflüge in 2006
auf dem Programm stehen, wird man sehen müssen. Ich schätze eher ... kaum.
Der Kapitan wird da Genaueres wissen, was Sache ist.

Jue
18.December.2005, 14:06
eine buergerinitiative waer sicherlich hilfreich. man muesste auch mit greenpeace sich in verbindunk setzen.

hat da wer kontakte?

ich habe bis jetzt nur kontakte zu greenpeace brasilien. zur not frag ich dort nach wer der richtige ansprechpartner fuer greece ist.
:smiley5:

Auf eine Anfrage bei Greenpeace Deutschland erhielten wir die folgende Auskunft:

Jede nationale Greenpeace-Organisation ist Teil des internationalen
Greenpeace-Verbundes und ist so in ihrer Organisationsform, in ihrer
Orientierung und in ihrer Arbeitsweise gleich. Dennoch arbeiten die
Greenpeace-Büros in den verschiedenen Ländern selbständig und legen ihre
Schwerpunkte bei den Themen unterschiedlich fest.
Es ist daher möglich, dass unserem Büro in Griechenland etwas darüber
bekannt ist oder unsere dortigen Kollegen Ihnen mit weiterführenden
Adressen helfen können:

Greenpeace Griechenland
Zoodochou Pigis 52c
10681 Athens, Greece
Tel.: 0030-10-38 40 77 45
Fax: 0030-10-380 40 08
greenpeace.greece@diala.greenpeace.org
http://www.greenpeace.gr/

Wir möchten Sie bitten, Ihr Schreiben in englischer Sprache zu halten und
wünschen Ihnen die nötige Unterstützung.

Wir haben aber selbst noch nichts unternommen.

Judith aus Kalamaki
18.December.2005, 14:59
Stand der Dinge 18.12.05

Ihr glaubt ja gar nicht, wie schwierig es ist ein paar aktive Leute zu finden, un-aktive zu motivieren und dann alle unter einen Hut zu bekommen.... Und das, wo es so gut wie keine Informationen gibt.
Fuer den 11.12. wurde eine Versammlung vorbereitet- zu dieser waren saemtliche Verbaende und Organisationen der Umgebung eingeladen (Sylogie). Das geht ueber Frauengruppe Tympaki, Zusammenschluss der Fischer, Kulturverbaende und wer weiss noch was.
Die sogenannte "Buergerinitiative" musste sich also um Telefonnummern und Namen kuemmern, da diesmal saemtliche Vertreter der Verbaende persoenlich angerufen und eingeladen wurden. Das ist schon ein Haufen Arbeit- wer kennt wen und was existiert noch etc.pp. Dann Konzept fuer die Veranstaltung- wer sagt was und wer wird eigeladen... Buergermeister wurde schliesslich eingeladen!
Zur Veranstaltung kamen dann tatsaechlich um die 100 Leute. Es wurde kurz zusammengefasst was es bisher an Infos gibt und fast alle 'Sylogie' sprachen sich gegen das geplante Mammut Projekt aus. Es geht ganz konkret gegen einen geschlossen Container Terminal Groesse Iraklion.
Und es wurde beschlossen eine Delegation zu benennen, die in Kontakt mit Kefalojiannis tritt und Informationen einfordert.
Es meldeten sich gerade mal eine Handvoll Leute und als Sprecher dieser Delegation ist der Buergermeister (Dimarchos Tymbaki) benannt worden.
Bisher konnte kein Termin vereinbart werden, da Herr Kefalojiannis ausserhalb Griechenlands ist. Man hofft naechste Woche auf einen Termin.
Gleichzeitig wurde ein Schreiben formuliert, wo nocheinmal die Situation zusammengefasst und unser Protest ausgedrueckt ist. Es wird beklagt,dass bisher noch keine konkreteren Daten genannt und die Buerger nicht in die Diskusion mit einbezogen sind. Und es werden Informationen mit detailierteren Angeaben eingefordert.Diese Schreiben ist geschickt worden an :
das Buero des Regierungschef Karamanlis
das Buero des Minsteriums fuer Handelsschifffahrt
Generalsekretariat 'Landkreis' Kretas
Praefektur Iraklion
Abgeordnete der Praefektur Iraklion
div. Zeitungen

All dies bedarf stets der Besatetigung aller benannten Vertreter- daher dauert so ein Schreiben manchmal ein paar Tage (Gespraeche :mecker: und Diskusionen :fightred: ....).

Nebenbei habe ich das VIDEO ueber den Container Terminal Rotterdam und 3 der groessten Container Schiffe kopiert und zusammen mit einiegn Kopien von Zeitungsausschnitten weiter gegeben. In Kamilari haben sich Leute zusammen getan und wollen noch mehr informieren.:read:

Wir warten nun, dass von Offizieller Seite konkretere Informationen veroeffentlicht werden.

Greenpeace Greece (wurde von uns durch ARCHELON informiert) hatte sich bisher nicht mit uns in Verbindung gestetz- so haben wir dort dann in einem Telefongespraech geklaert, dass GP sich nicht weiter engagieren wird und WWF fuer diese Angelegenheit eh kompetenter sei.WWF wurde angerufen und versicherte uns Unterstuetzung- doch benoetigen Sie genaue Daten. Wie gesagt sind ARCHELON und die Oeko-Gruppe aus Herkalion (Oekologiki Empemvasi Heraklion) bereits dabei und veroeffentlichen auf ihrer website (www.ecocrete.gr) zu dem Thema einiges.

Soviel von uns hier. Es ist immernoch so, dass die Bevoelkerung nicht ausreichend informiert ist. Einige meinen, dass der Hafen sowieso nicht realisiert wuerde- andere meinen, dass die Regierung eh tut, was sie will und man nichts machen kann, wieder andere erhoffen sich den versprochenen Aufschwung und neue Wege.... Und etliche wissen gar nicht, wovon wir eigentlich reden...
Diese ganze Sache geht nicht nur uns was an- sondern auch diejenigen, die bisher aussenvor sind. Wenn man sich so wehement gegen etwas wehrt, ueber das man noch gar keine konkreteren Infos hat, laeuft man auch Gefahr unglaubwuerdig zu wirken und sich laecherlich zu machen. Wenn sich die Chinesen nun doch anders entscheiden (aus welchen Gruenden auch immer) oder die Regierung das Projekt gar nicht so reizvoll findet (nach genauerer Betrachtung)- steht man u.U. schoen bloed da als jemand, der "unnoetig Wind gemacht hat".
Ich poersoenlich denke nicht, das wir "unnoetig Wind gemacht haben"- aber auch ich frage mich, wo denn die BEWEGUNG ist... Bleibt es wieder an denen haengen, die eh immer tun?
Ich habe mit eingen gesprochen- im Supermarkt, auf der Strasse, beim Sport etc.pp.
"weiss auch nicht...", "mal sehen...", "...vielleicht ja doch nicht so schlimm.."- " ja macht mal was...", " ja ,informir mich, wenn's was neue s gibt"..

Das Tempo im Forum ist schon toll- noch toller waere es, wenn auch die Beroffenen hier vorort soviel Zeit fuer dieses Thema haetten- aber hier haben die meisten Leute nicht diese Moeglichkeiten der Infosuche und natuerlich auch laengst nicht alle das Interesse... Und das muss man wohl akyeptieren.

ICH tu was ich kann....Infos durchzuarbeiten- Infos weiterzuverbreiten und zu diskutieren und Sachen zusammenzuschreiben ist schon sehr zeitintensiv. Und ich hab "nebenbei" viel andere Arbeit und eine Familie zu versogen und es ist Weihnachten... und ich nehme mir jetzt eine Aus-Zeit.

Also- an alle Mitstreiter und Interessierte: bleibt am Ball- seid geduldig, aber da, wenn wir euch und euren tatendrang brauchen! Die Kreter haben sich schon oft gegen "den Feind" behauptet- auf ihre ganz eigene Weise!!

Trotzallem schoene Feiertage und alles gute fuer das Neue Jahr!

Judith & Thanasis

Angeliki
18.December.2005, 18:38
[QUOTE=Judith aus Kalamaki]Stand der Dinge 18.12.05

I
"weiss auch nicht...", "mal sehen...", "...vielleicht ja doch nicht so schlimm.."- " ja macht mal was...", " ja ,informir mich, wenn's was neue s gibt"..


Yiassou Judith,

das ist ja gerade das Gefährliche! Abwarten, bis der Hafenplan sicher ist, wäre verhängnisvoll. Dann ist es nämlich zu spät, Kräfte für den Widerstand zu mobilisieren. Deshalb auch Danke, dass Du Dich so einsetzt!
(Was sagen eigentlich die vom Tourismus Lebenden in Agia Galini oder der dortige Bürgermeister? Der Hafen wäre doch das Ende für den Ort in Bezug auf Tourismus!)

Schöne Feiertage in Kalamaki
von Angeliki, Berlin (sonst Pitsidia/Lentas)

Kreta-Klaus
18.December.2005, 18:59
Also- an alle Mitstreiter und Interessierte: bleibt am Ball- seid geduldig, aber da, wenn wir euch und euren tatendrang brauchen! Die Kreter haben sich schon oft gegen "den Feind" behauptet- auf ihre ganz eigene Weise!!
Mein Reden, Judith. Wenn ich etwas Unterstützendes beitragen kann, werde ich es tun. Meine Mail hast Du sicher bekommen ....
Gruß an die Deinen
Klaus

Kapitan Michalis
19.December.2005, 17:40
Beim Airport Sitia ist es wohl ähnlich. Ob nach Sitia Charterflüge in 2006 auf dem Programm stehen, wird man sehen müssen. Ich schätze eher ... kaum. Der Kapitan wird da Genaueres wissen, was Sache ist.
Nix Neues, die EU-Gelder, die weiland nach Sitia flossen um damit das Terminal zu bauen, sind nach wie vor "unauffindbar". :bash:

K.M.

Jue
20.December.2005, 03:36
Habe am Wochenende in der Mußestunde, in der ich die ZEIT lese, mitten im Wirtschaftsteil einen Schreck bekommen. Dort stehen 2 Artikel zum Thema Container-Logistik.

Aus globaler Sicht schildert die Autorin, welches Wachstumspotential dort besteht, unter welch großem Druck Handel, Wirtschaft und Politik stehen und welche Riesengewinne von wenigen dort gemacht werden. Planungen für Kreta sind dort auch erwähnt.

Da muss die Region Timbaki sich schon gewaltig gut aufstellen, wenn sie nicht von einer riesigen Investitions- und Interessenwelle überrollt werden will, die gar nicht zu den regionalen Bedürfnissen passt, sondern eher in kürzester Zeit gewaltige Veränderungen schafft.

Leider stehen die Artikel nicht online zur Verfügung, so dass ich sie etwas zeitraubend gescannt und aufbereitet habe. Wer mag, mag sie als Hintergrundinformation verwenden.

joe
20.December.2005, 09:53
Da liegen wir ja mit dem Tymbaki-Projekt voll im Trend !! Habe den ZEIT-Artikel mit
INteresse gelesen. Vielen Dank, JUe.

Hoffen wir, dass recht bald über direkte Kontakte mit dem griech. Handelsminister
weitere Informationen zum Stand der Dinge bekannt werden. Judith hat ja sehr
anschaulich die Probleme vor Ort beschrieben: alles noch nicht so recht überschaubar...

Was PPP angeht, gibt es
hier (http://www.elke.gr/newsletter/newsletter.asp?nid=425&id=454&lang=1)
ganz interessante Informationen von griechischer Seite (in Engl.) zu 3 Großprojekten,
die bereits abgeschlossen sind:

Auszug:
"The Athens International Airport, completed in 2001, was built by a consortium led by Germany's Hochtief, which holds a 23-year concession on what is considered to be one of the best airports in the world. The project had a total value of about 1.4 billion EURO.

The Rio-Antiirio Bridge, the longest multi-cable bridge in the world and completed in 2004, is a concessionaire project built by a group of domestic and international companies known as the Gefyra (bridge) Consortium, led by Vinci, a leading French construction company. The bridge connects Greece's mainland with the Peloponnesean peninsula. Gefyra operates the bridge under a 35-year concession and is hoping to participate in upcoming PPP projects. The project had a total value of about 1.6 billion EURO.

The Attiki Odos, Athens new peripheral ring road completed in 2004, has significantly changed the traffic flow in greater Athens. The highway connects north with south, for the first time allowing drivers to avoid passing through the center, and leads to and from the Athens International Airport. Built as a 23-year concession project by more than 15 Greek companies and the French contractor Egis Projects, Attiki Odos is also a central driver in developing a booming logistics sector in the Capital. The project had a total value of about 1.6 billion EURO."

Ob die Chinesen mit einer Konzession für 23 oder 35 Jahre zufrieden sein werden???

In dem Artikel ist auch ein entspr. Gesetz erwähnt. Vielleicht kann jemand diesen Text
irgendwo entdecken und dann dazu weitere Angaben machen ....

joe
20.December.2005, 10:03
Investiert und ausgebaut werden auch noch andere Häfen incl. Piräus:

"Port Upgrades
The Piraeus Port Authority (OLP) and the European Investment Bank (EIB) signed a contract for the funding of a project to expand Piraeus port's cargo facilities. The contract was signed by OLP Chief Executive Nikos Anastasopoulos and EIB Vice-President Gerlando Genouardi. "The financial protocol sets the basis for cooperation between Greece and the European Investment Bank for projects in the period 2005-2015 in all Greek ports. The protocol covers a wide range of projects, combined with port development, such as infrastructure and roads," Minister of Mercantile Marine Mr. Manolis Kefaloyiannis said. The Greek Minister said the Ministry would soon announce a tender for hiring a technical consultant." (selbe Quelle)

Die Größenordnung für Tymbaki dürfte wahrscheinlich dann eher in Höhe der o.g. Zahlen liegen,
d.h. mehr als 1 Billion EUR ....

franjo
20.December.2005, 17:57
Die Griechenland Zeitung meldet am 16.12.05, auf S. 13:

"Chinesisches Interesse für den Hafen in Thessaloniki

..Als kürzlich eine griechische Wirtschaftsdelegation China besuchte, richtete sich das Interesse einiger großer chinesischer Transport- und Logistikunternehmen auf den Hafen Thessalonikis, der zukünftig als Drehscheibe und Containerumschlagplatz für Waren aus dem Reich der Mitte fungieren könnte. ... Bestehende Probleme sollen bis zur bevorstehnden Reise des Ministerpräsidenten Kostas Karamanlis nach China sugeräumt werden. Ein Ausbau der Hafenkapazitäten ist ohnehin geplant..."

Uwe
20.December.2005, 18:34
Hallo an alle Gegner und Fürsprecher des Hafenprojekts !!!

Habe mich bis jetzt, bis auf einen Beitrag, aus dieser Disskusion rausgehalten. Bin noch am Sammeln von seriösen und aussagekräftigen Informationen, Artikeln e.t.c. Agiere lieber erst mal im Hintergrund. Nur soviel : Habe mittlerweile einige Adressen, E- Mailadressen und Telefonnummern von EU- Parlamentariern, welche im Umweltausschuß sitzen, zusammengetragen. Auch hab ich schon Verbindung mit Greenpeace Deutschland aufgenommen. Sollte also Interesse bestehen, so meldet Euch bei mir. Bitte nur per PM oder E- Mail.

Allen eine frohe Weihnacht

Grüße aus Dresden, Uwe

Paul
20.December.2005, 19:36
Wir sind seit Jahren zu Gast auf Kreta und haben in dieser Zeit einige Freundschaften mit Kretern geschlossen.
Interessant ist schon wie die Deutschen von diesen Kretern gesehen werden.
Vieles ließe sich dazu ausführen, ein Satz bringt eine Reihe dieser Meinungen auf den Punkt:" Wenn wir die deutschen Gruppen so beobachten, wie sich per Bus auf die Berge fahren lassen und dann mit ihren komischen Helmen die Strassen herunterrollen... dann kann man sich vorstellen sie werden auch wieder mit dem Fallschirm abspringen, wenn das mal wieder angesagt ist".
Was hat das mit dem Hafen Timbaki zu tun?
Nun ich meine wir sind gut beraten den Kretern die kretischen Entscheidungen zu überlassen.
Für uns mag es ein Land der Sonne, des Wassers, der Freiheit sein.. in Wahrheit ist Kreta immer noch ein armes Land, fast vollständig abhängig vom Tourismus, ausgeliefert den Launen des Tourismus Business und der Touristen.
Was spricht denn dagegen wenn dort der Wunsch besteht ein Stück Infrastruktur und Arbeitsplätze zu schaffen?
Mir gefällt die Hafen Idee überhaupt nicht, aber es ist nicht mein Land.
Wenn die Kreter das Projekt wollen, dann ist das zu akzeptiern. Wenn sie es nicht wollen, um so besser. Dezente Unterstützung ist dann angesagt. Aber, wie gesagt, nicht mit deutschem Besserwissertum den Griechen zeigen wo ihr Glück liegt.

joe
20.December.2005, 23:29
Ob Kreta nun arm oder reich ist, darüber könnte man sich lange unterhalten.
Von mir aus werde das aber jetzt nicht weiter verfolgen. Stattdessen hab ich eine
Frage an die Forumstechnik bzw. das Moderatoren-KnowHow: Gibt es noch
die Möglichkeit, eine anonyme Umfrage in dieser Sache zu starten? Ist das sehr
aufwändig, so etwas einzurichten? Für ein paar Fragen würde ich schon sorgen.
Wieviel Fragen dürften es maximal sein? Sind Mehrfachantworten möglich?

Es sollte nur ein Stimmungsbild dabei rauskommen. Ansatzweise haben wir das
ja bereits. Doch es gibt auch so etwas wie eine "schweigende Mehrheit" hier.

Demokratie ist idR mit Mehrheitsentscheidungen verbunden. Vielleicht sollten die
Kreter das in dieser Sache auch einfordern dürfen und nicht alles nur ihren ge-
wählten Volksvertretern überlassen. Oder spielte diese Frage bei den letzten
Wahlen zum griech. Parlament, zumindest für Kreta, schon eine Rolle?

Kreta-Klaus
20.December.2005, 23:54
Paul,
ich habe jetzt zwei Stunden über Deinem Beitrag gegrübelt und wollte wirklich eigentlich nicht antworten, weil ich ja von einigen Leutchen hier immer wieder beschuldigt werde, neue Forumsleute zu schnell zu vergraulen. Aber es lässt mir doch keine Ruhe.

Im Großen und Ganzen schreibst Du das, was hier mit anderen Worten schon geäußert wurde. Wir dürfen nicht glauben, die Kreter "zu Ihrem Glück" zwingen zu dürfen. Absolut d'accord. Das habe ich auch immer vertreten.
Andererseits respektiere ich auch die Vermutungen und Befürchtungen anderer, die Kreter wüssten in der Mehrheit gar nicht, was da im Gespräch ist. Also müsse man sie informieren. Ob natürlich alle Anrainer der Messara regelmäßig im Internet stöbern, bleibt dahingestellt.
Sei es wie es sei, natürlich gibt es verschiedene Betrachtungweisen und sie haben alle ihren Anteil am Gesamtwahren!

Jetzt aber kommt es:
Wir sind seit Jahren zu Gast auf Kreta und haben in dieser Zeit einige Freundschaften mit Kretern geschlossen.
Interessant ist schon wie die Deutschen von diesen Kretern gesehen werden.
Vieles ließe sich dazu ausführen, ein Satz bringt eine Reihe dieser Meinungen auf den Punkt:" Wenn wir die deutschen Gruppen so beobachten, wie sich per Bus auf die Berge fahren lassen und dann mit ihren komischen Helmen die Strassen herunterrollen... dann kann man sich vorstellen sie werden auch wieder mit dem Fallschirm abspringen, wenn das mal wieder angesagt ist".
So etwas sagen Deine "Freunde" zu Dir?
Hätte ich 20 Jahre einen Freund (einen wirklichen) auf Kreta und er würde mir gegenüber so etwas äußern, dann stünde ich grußlos auf und ginge und würde ihn nie wiedersehen. Und wenn er noch nicht so lange mein Freund wäre, würde ich mich durchaus auf einen längeren Streit einlassen.
Meine Freunde können sehr gut zwischen Mountainbikern von heute (die ja eh mehr Österreicher sind, die können das Bergradeln besser :grin: und die fahren durchaus auch sehr viel bergauf) und den deutschen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg unterscheiden. Und meine Freunde sehen "die Deutschen" sehr sehr viel anders!
Ich möchte hier das Hafenthema nicht allzusehr in eine andere Richtung drängen, wer sich zu meinen Aussagen wirklich äußern will, kann bitte einen anderen Thread aufmachen.
Aber es musste einfach raus. Es war auch nichts gegen Dich ... nur ich frage mich, ob das wirklich Deine Freunde sind??
Gruß Klaus

joe
21.December.2005, 09:01
China und seine Wirtschaftsleistungen, das ist heute das Thema in vielen Tageszeitungen:

"China ist schon im vergangenen Jahr zur sechstgrößten Wirtschaftsnation der Erde aufgestiegen. Eine rückwirkende Änderung in der Statistik ließ die Wirtschaftsleistung der Volksrepublik im Jahr 2004 um knapp 17 Prozent oder 237 Milliarden Euro auf 1,65 Billionen Euro hochschnellen.

Der Wert, um den die Wirtschaft Chinas damit schlagartig gewachsen ist, entspricht der gesamten Wirtschaftsleistung Österreichs im vergangenen Jahr (235,4 Milliarden Euro). Da die Änderung in der Datenaufnahme nun von Dauer sein wird, dürfte das Reich der Mitte in diesem Jahr die viertgrößte Wirtschaftsleistung der Erde erzielen und dabei Frankreich und Großbritannien hinter sich lassen. Nur die Volkswirtschaften der Vereinigten Staaten, Japans und Deutschlands sind dann noch größer." (Quelle: FAZ, 20.12., komplett hier (http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E0FF7DC070A564089A2DFF17B9893FF35~ATpl~Ecommon ~Scontent.html))

2005 ist in der Statistik noch nicht einmal berücksichtigt ....

Und wir diskutieren hier zZt. das Thema "Erntehelfer" ..... Da geht es um ~30.000 Saisonarbeitsplätze.

Nebenbei habe ich mit so großen Zahlen einige Probleme: wenn ich die hier angegebene Summe für die Jahreswirtschaftsleistung von China vergleiche mit den griech. Angaben für die drei Großprojekte in GR, steht da in etwa dieselbe Summe ... :confused: Haben die Griechen auch Probleme mit den diversen Nullen ??

pale-norbert
21.December.2005, 18:23
Keine Panik Joe. Im Englischen bedeutet Billion Milliarde. Die haben kein Wort für Milliarde. Also denk Dir mal 3 Nullen weg.

Norbert

joe
21.December.2005, 18:40
OK, Norbert, das macht dann Sinn. Anders konnte es ja nicht sein!

Obwohl das Web-Wörterbuch LEO da div. Lösungen zulässt:

billion [abbr.: bn] [Brit.] [obs.] - million million = 1000 Milliarden
billion [abbr.: bn] = 1000 Millionen
billion [abbr.: bn] [Brit.] [obs.] - million million = die Billion
billion [abbr.: bn] - thousand million = die Milliarde [Abk.: Md., Mrd., Mia.]
trillion = die Billion


milliard [Brit.] [obs.] = 1000 Millionen
milliard [Brit.] [obs.] = die Milliarde

(obs. = begrifflich veraltet) Ist schon ein wenig kompliziert und verwirrend ...

Es würde also in Tymbaki aller Wahrscheinlichkeit auch um ein Projekt gehen
in der Größenordnung von etwa einer Milliarde EURO, incl. Infrastrukturmaßnahmen
an Land und einer künstlichen Insel irgendwo im Meer ...

Die o.g. drei Großprojekte in GR kosteten also jew. über 1 Milliarde EURO, auch
nicht gerade wenig ...

pale-norbert
21.December.2005, 18:44
Is scho recht, aber da unten ist eher amerikanisches Englisch verteten und die machen sich nicht solche Mühe.:p:

Norbert

Mirabello
21.December.2005, 18:59
Klaus,

ich finde Kreter, die uns Deutsche nicht verstehen
(mir geht es manchmal auch so) und sich an den Krieg erinnern
können durchaus gute Freunde sein. Vielleicht besonders gute, weil
sie Vorurteile überwunden haben. Ein wenig extrem in ihren
Äußerungen sind ja einige, wenn ich so an die Albanerthematik denke.


Ich denke auch, dass für viele Kreter Kreta ein hartes Land
ist, dass seinen Bewohnern nichts schenkt. Wenn man körperlich
arbeiten muss, ist das Klima härter als in Deutschland. Außerdem
ist die Arbeitslosigkeit hoch.

Warum also müssen die Kreter jeden Küstenkilometer für den Tourismus
schützen und nicht auch mal industriell nutzen. Logistik ist ein
Wachstumsmarkt und eine relativ saubere Industrie. Bei allem
Verständnis für die, deren Immobilien an Wert verlieren, oder deren
Urlaubsregionen man nicht mehr wieder erkennt. Das würde
mir auch nicht gefallen.

Gruß Udo

dr-w
21.December.2005, 20:04
nun ja. wenn tatsaechlich an der suedkueste einer der groessten (container)haefen europas gebaut werden wuerde wuerde die wasserqualitaet der suedkueste gewaltik in die knie gehen, man koennte in kalamaki, matala oder kokinos pirgos keinen fuss mehr ins wasser setzen und wuerde in agia galini nur nach frachtschiff an frachtschiff an frachtschiff auf dem meer sehen.

das hat meiner meinunk nach nix mit sauberer industrie zu tun, aber was weiss schon ich...

joe
21.December.2005, 20:50
Zum Thema "saubere Industrie" nur erst einmal soviel in Kürze, ohne das
hier schon mal beiläufig angesprochene TeeklümpchenProb ...

Begaste Container
Gefahr wächst, fürchten Experten
Hauptproblem bei der Schädlingsbekämpfung im internationalen Containerverkehr ist das Gift Brommethan (Mehtylbromid). Das hat eine Expertenanhörung im Gesundheitsausschuss gestern ans Licht gebracht. Zwar wird es in der EU ab September 2006 verboten sein, den Ozonkiller zu verwenden, um Container von Schädlingen zu befreien. Trotzdem werden immer mehr Container in Hamburg ankommen, die das Gift enthalten. Weltweit sollen Containerladungen in Zukunft nach dem internationalen Standard ISPN 15 vor Schädlingsbefall geschützt werden. Die EU hat ihn am 1. März eingeführt und den Import mit Methylbromid begaster Container bis 2015 erlaubt. ....

Den Experten zufolge ist Methylbromid billig. Es wirkt gegen ein breites Spektrum von Tieren, Pflanzen und Pilzen. Im Gegensatz zu weniger gefährlichen Entwesungsmethoden wirkt die Behandlung schnell und sie kann bei einer Vielzahl von Gütern angewandt werden. Gebraucht wird Methylbromid vor allem, um den Schädlingen den Garaus zu machen, die tief im Stauholz - etwa in Paletten - hausen. Weil der neue Standard Voraussetzung für den Import ist, gehen viele Spediteure auf Nummer sicher: Sie begasen, ganz gleich, ob es notwendig ist oder nicht. ...

(Zitat aus der taz (http://www.taz.de/pt/2005/05/18/a0036.nf/text.ges,1) 18.5.2005) Dazu gibt es sicher noch sehr viel ausführlicheres Material. (zB hier (http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/behoerden/wissenschaft-gesundheit/verbraucherschutz/arbeitsschutz/branchen/hafen-schifffahrt/container/bericht-gela,property=source.pdf))


Für Kontinuität wäre gesorgt, wenn die Chemie-Worker aus der Landwirtschaft
in der Umgebung dann anschl. beim Verladen und Umpacken der Container
gleich in dem Bereich weiter eingesetzt werden :smoke: :heul:

Rena
22.December.2005, 11:51
Habe gerade ein Fax von unserem Freund aus Agia Galini bekommen. Ich zitiere einfach mal:

"About the new harbour near Timbaki nobody knows what is going on because they don't speak. We only hear many stories from the air (from nowhere).
Some people like the idea.
Some people DO NOT!"

Ich denke, das ist eine realistische Einschätzung der momentanen Situation.

Rena

joe
23.December.2005, 02:08
Und noch ein paar Daten zur Schifffahrt ...

"Zum Jahresende fahren rund 2 700 Schiffe unter der Kontrolle deutscher Reedereien ... Der Welthandel ist der Wachstumsmotor der Branche: 6,2 Prozent betrug die Zunahme der Tonnage bis Mitte 2005 nach Zahlen der Reeder. 2006 erwarten die See-Transporteure ähnliche Wachstumsraten.

Ein Ende des Booms ist nicht abzusehen: Im laufenden Jahr haben die Reeder 289 neue Schiffe bestellt. .... Deutschland ist damit nach Griechenland und Japan die drittgrößte Schifffahrtsnation. ... gebaut werden die Schiffe nicht in Deutschland, sondern in Korea, Japan und China. .........

Führend sind die Deutschen ... mit 33 Prozent bei den Containerschiffen. Die sind zwar nicht ganz so groß wie die gigantischen Öltanker - aber ihre Fracht ist wertvoller. Ein vollbeladenes Containerschiff der größten Klasse kann Waren im Wert von bis zu einer Milliarde Euro an Bord haben: Computer, Fernseher, Handys und alle die anderen Waren, die aus Fabriken in China, Taiwan oder Japan nach Europa strömen. Dass der Handel von Europa nach Asien lange nicht so groß ist, gehört zu den größten Probleme der Reeder: Ihre Schiffe fahren oft halbbeladen oder mit leeren Containern in Richtung Süden ..." (zit. Handelsblatt, 22.12. Forts. /komplett (http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!204455,301050,1007369/SH/0/depot/0/index.html))

Jue
23.December.2005, 04:03
Habe mal ein kleines Rechenexempel gemacht, um mir eine Vorstellung des Traffics zu machen, der in der Bucht stattfinden wird.

Angenommen:
der Containerhafen soll 1.000.000 TEU pro Jahr umschlagen, also ca. 2.700 pro Tag,
die Großcontainerschiffe fassen 8.000 TEU,
die Kleincontainerschiffe für den Weitertransport 500 TEU,
das Be- und Entladen eines Containers dauert jeweils 5 Min. bei optimaler, vollautomatischer Steuerung.

Dann ergibt sich folgende Bewegung:
Jeden 3. Tag muss ein Großcontainerschiff anlanden und muss in 3 Tagen entladen sein.
Jeden Tag müssen 5 bis 6 Kleincontainerschiffe gleichzeitig beladen werden.
Da ein Kran für jeden Container 5 Min. braucht, kann er 288 TEU pro Tag be- oder entladen. Es müssen also für das Ent- und Beladen von jeweils 2.700 Kisten jeweils 10 Kräne gleichzeitig im Einsatz sein.
Heißt: 20 Kräne rattern gleichzeitig 24 Stunden lang und poltern mit den Kisten.
Wegen der Verweildauer eines jeden Schiffes für Warten, Laden und behördliche Abwicklung werden sich in der Bucht von Timbaki täglich 8 bis 10 Containerschiffe aufhalten oder bewegen. Sie werden Vorrang gegenüber allem sonstigen Schiffsverkehr erhalten, bzw. entsprechende Manövrierflächen werden reserviert sein.

Wolfgang
23.December.2005, 04:46
Schöne, plausible Rechnung.


Kommt aber noch hinzu:

Keine Servicestelle (z.B. Kran) kann dauernd mit 100% Auslastung arbeiten.

Es gibt Wartezeiten wegen:
a) Unregelmäßiger Ankunft der Kunden (Container), damit Belastungsspitzen und -Täler,
b) Staus im Ablauf durch: Behinderungen der Resourcen untereinander, durch Zwischenfälle und Pannen, Fehler in Planung und Ablauf, menschliche Einflüsse etc,
c) anderer Verzögerungen (z.B. Streiks, Krisen, Unfälle).

Die Auslastung der Kräne wäre in der Praxis vermutlich unter 50%.
Damit müßten zeitweise doppelt so viele Kräne wie oben berechnet, gleichzeitig im Einsatz sein.


Würde mich mal interessieren, welche tatsächliche Auslastung (übers Jahr gemittelt) z.B. die Kräne in Hbg-Altenwerder haben.

Henry
23.December.2005, 12:41
Um das Ausmaß eines Ausbaus vom Containerhafen Timbaki nachzuvollziehen, empfehle ich die folgende Seite:

Geschäftsbericht, Statistiken und Abbildungen (http://www.hhla.de/de/index.htm)

TROOZY
25.December.2005, 14:13
Hallo an alle,

uebersetztung eines kleinen artikels in der
NEA KRITI, 24.12.05


" IM MESSARAS

WIE WIR INFORMIERTEN, WIRD SICH VON UEBERMORGEN MONTAG (26.12) BIS FREITAG DEN 30. DEZEMBER DER MINISTER FUER HANDELSSCHIFFAHRT MANOLIS KEFALOGIANNIS IN HERAKLION BEFINDEN, UM GLUECKWUENSCHE MIT AMTSTRAEGERN UND BUERGERN DR GEGEND AUSZUTAUSCHEN.
HERR KEFALOGIANNIS HAT SCHON JETZT FUER MONTAG (26.12) EINE RUNDREISE IN DER GEGEND DES MESSARAS IM PROGRAMM.

GENAUER GESAGT WIRD ER UM 17.00 IN TYMBAKI, UM 18.30 IN POMPIA, UM 19.00 IN MIRES UND UM 20.30 ABENDS IN AGIA DEKA SEIN.

SICHERLICH BEDARF ES KEINER GROSSEN WEISHEIT UM ZU WISSEN, DASS DAS HAUPTTHEMA BEIM KONTAKT MIT DEN EINWOHNERN DES MESSARAS, DER HAFEN DES SUEDENS SEIN WIRD."


:fluch: :motz: :smiley4:

warum kommt er jetzt zu weihnachten?
damit keiner es richtig mitkriegt?
gibt mir ein ungutes gefuehl!

joe
29.December.2005, 11:50
Schade, dass wir im Moment keine neuen Nachrichten in dieser Sache direkt von der Insel haben :smiley8:

Damit das Thema nicht úntergeht´, setzte ich hier mal die ersten Sätze einer automatisierten dt. Übersetzung (http://216.239.39.104/translate_c?hl=de&u=http://www.ekathimerini.com/4dcgi/news/content.asp%3Faid%3D62556) eines engl.-sprachigen Artikels von Anfang November hier rein - angeregt durch die Kids-Zicklein (http://www.kretaforum.info/showthread.php?t=1707)-Übersetzung hier im Forum.

"Repräsentanten der Chinaverschiffengruppe, das größte Verschiffenkonglomerat der Welt, fingen gestern einen Besuch zu Crete an, um das Entwicklungspotential des Tores von Iraklion und von anderen Häfen der Insel zu überprüfen.

Die Besuchsgruppe, vorangegangen vom CSGPRÄSIDENTEN Li Ke Lin, der auch der Vizepräsident der Chinaversandbehälterlinien ist, studiert auch Bereiche in SüdCrete (Ierapetra und Tymbaki), wo Infrastruktur für kommerzielle Tore entwickelt werden könnte, damit eine neue Transportmitte verursacht werden kann. CSG's-Wagnisse umfassen Terminalmanagement und finanzielle Investitionen." komplett (http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.ekathimerini.com/4dcgi/news/content.asp?aid=62556)

PS: Für die Seite www.crete-island-friends.info werden noch weitere Übersetzer gesucht. Ins Französische und Polnische sind bereits Texte übersetzt, sie stehen nur noch nicht im Netz. Griechisch, Spanisch und ein paar andere Übersetzungen stehen noch aus ... Vielleicht gibt es ja in diesen Tagen da noch Hoffnung, denn die automatisierten Übersetzungen sind bislang keineswegs brauchbar.

dr-w
29.December.2005, 16:27
Schade, dass wir im Moment keine neuen Nachrichten in dieser Sache direkt von der Insel haben :smiley8:
....

ich habe mein naechstez meetink bezueglich der hafengeschichte am 06.01. um 9h morgenz.

am 6ten abendz duerfte ich dann mit newz hier aufschlagen...

:smiley5:

TROOZY
29.December.2005, 17:37
ok, das neuste vom weihnachtsbesuch kefalogiannis.

er hat in tymbaki und mires maechtig werbung fuer den hafen gemacht, und ihn als "goldene chance" fuer den messaras beschrieben.
er wuerde riesig werden, wuerde viele investitionen nach sich ziehen, landwirtschaft und tourismus waere nicht mehr die einnahmequelle der gegend, sondern der hafen und seine industrie.
es wurden 800 von ,einheimischen zu besetztenden, arbeitsplaetzte angekuendigt, und in weiterer zukunft eine freihandelszone in aussicht gestellt, die grosse firmen wie nokia z.b. anziehen wurde, und wieder wurden einheimische dort arbeiten.
die staedte mires und tymbaki wuerden zusammenwachsen und wie die grossen staedte um norden kretas oder groesser werden.

es waere " fast zu schoen um wahr zu sein"

karamalis selbst haette sich dem thema angenommen, und er wird im januar nach china reisen, um diese thema vorranzuschieben.
er wird 51% beteildiung des griechischen staates fordern.

er fordert eine moeglichst einstimmige abstimmung der bezirksversammlungen tymbaki ,mires und gortina, denn ohne die " zustimmung der gesellschaft der gegend", wuerde der hafen nicht entstehen.

und "wenn es widerstand gibt, wird der hafen eben ganz einfach woanders gebaut"

eine solche investition wuerde sich die griechische regierung nicht entgehen lassen, und wenn es in tymbaki nichts wird, dann eben woanders auf kreta
(z.b gazi heraklion, uebrigens eine gegend die zusammen mit amoudara heraklion zum grossten teil in den haenden der familie kefalogiannis ist), und wenn kreta nicht in frage kaeme, dann woanders in griechenland.( keine beispiele erwaehnt)

umweltprobleme gaebe es nicht, da alles unter der kontrolle der eu steht, und die wuerde schon aufpassen.

im grossen und ganzen , machte er aber nicht den eindruck, dass die entscheidung fuer tymbaki kurz bevor steht, sondern eher, dass es einwaende der chinesen gibt.
diese wuerden " ausreden wie der wind" suchen, und die wassertiefe wurde angesprochen, wobei nicht klar wurde, ob die eine aussage von kefalogiannis oder eine journalistische information ist.

da karamalis ja seine wurzeln in thessaloniki hat, hoffe ich, dass an den geruechten ueber den hafen dort was dran ist, denn er wird ja auch patriotisch denken, so wie kefalogiannis, der aus kreta stammt.

im fernsehen war kefalogiannis eingekreist von wild blickenden einwohnern des messaras, die ja durchaus wild blicken koennen, und es sah fast so aus als stuende ihm der angstschweiss auf der stirn.
sein gewinnendes laecheln war da schon etwas eingefroren, aber das ist nur er eine persoenliche einschaetzung.

troozy
:dooya004:

cjmeyer
29.December.2005, 18:41
Danke für die Info, Troozy..

..jetzt ist die Katze aus dem Sack, und leider sieht sie so aus, wie wir es realistisch befürchtet haben.

Leider konnte ich nicht dabei sein, hätte ich mir gerne angeschaut.

Gab es Diskussionen ? Gab es Kritik oder Begeisterung von den Zuhörern ?
Gibt es einen Fernseh-Mitschnitt ? Gibt es weitere Termine ?

mfg CJMeyer

Kreta-Klaus
29.December.2005, 20:46
Wenn ich so etwas höre, kriege ich aber auch langsam die Wut. Das ist doch risenhafte Leuteverarschung! "Freihandelszone"??? Nokia stellt Kreter ein. Mires und Timbaki wachsen zusammen?

Man sollte den Hafen wirklich lieber bei Thessaloniki bauen ("oh heiliger St. Florian"), denn was alle Planer offensichtlich nicht bedenken, ist, dass man von dort auch über Land Verbindungen bis Moskau, Westeuropa oder Skandinavien hätte. Das alles hätte Kreta nicht zu bieten.

Und dass es keine Umweltprobleme gäbe, weil die EU kontrolliert, ist nun wirklich der größte Hirnriss, den ich je gehört habe. Hat die EU denn schon herausbekommen, wo die Gelder für den Flughafen Sitia versickert sind???

Nein, wenn sich die Einheimischen dort nicht wehren, kann ich sie auch nicht unterstützen. Wenn sie sich aber endlich wehren, will ich gerne meinen kleinen Beitrag leisten. Wenn sie sich aber ver******* lassen, dann bin ich sicher in Zukunft woanders. Ich habe dort kein Ferienhaus, kein Geschäft ... ich wusste vielleicht schon immer, warum nicht. Ich bin frei und kann mir eine andere Gegend oder Insel suchen.
Und das können alle anderen auch, die Hütte kriegt man da schon verkauft, wenn die Infrastruktur so gewaltig an's Rappeln kommt.

Nehmt diesen Beitrag bitte nicht zu ernst. Aber ich ärgere mich schon, wie die Leute für dumm verkauft werden. Es ist hier in Deutschland nicht anders, aber für mich ein weiteres Indiz, dass "unser aller geliebte Insel" alles andere als das Paradies ist.
Klaus

joe
29.December.2005, 20:55
Na wenn das tatsächlich noch so ungelegte Eier sind, längst nicht alles geklärt
ist, und es zudem noch so viele Mitbewerber für dieses lukrative Projekt gibt,
dann können wir es uns ja erst einmal wieder ganz bequem machen ..... Tee
trinken, Rätsel lösen, Feten feiern usw. Wozu die ganze Aufregung? Einige
scheinen das doch von Anfang an gewußt zu haben, dass irgendwo der Wurm
drin ist. Und wenn es denn überhaupt auf Kreta sein soll - in der Tat gibt es da
keine Eisenbahnlinien! - wie passt das denn mit der Nordlösung? Von Gazi bis
zur Insel Diaz sind es ca. 6-7 (?) km, dann braucht man keine künstliche Insel
aufschütten für den Containerhafen. Kennt jemand die Wassertiefen in der
Region? Und Schiffsverkehr gibt es da doch bereits, täglich ....

Denis
30.December.2005, 01:09
Hier das neueste von Judith :

Liebe Mitstreiter, Freunde und Bekannte.

Augenblicklich sieht es so aus, als ginge es zwischen den Feiertagen kaum weiter.
Die Delegation von 5 Leuten wartet immer noch, dass der Sprecher dieser Gruppe - der 'Dimarchos'- einen Termin beim Minister Kefalogiannis besorgt. Bereits am 11.12.05 war er mit dieser Aufgabe betraut worden. Zuerst hiess es, Herr Kefalogiannis sei außer Landes. Dann hiess es, dass evtl. waehrend der Feiertage, wo der Minister seine Heimat Kreta besuchen wird, ein Treffen moeglich wird. Dann hiess es, dass der Minister auf seinem Weihnachtsbesuch durch die Messara ueber das fuer uns so wichtige Thema sprechen wird, obwohl niemand von der Delegation von dieser kleinen Rundreise direkt informiert oder gar zu einem Gespraech geladen wurde- auch nicht der 'Dimarchos'.
Nach Aussage des 'Dimarchos' stuende der Besuch jedoch in keiner Weise in Relation zu dem Thema "Containerhafen".
Das war alles vor dem 26.12. - nach dem Besuch hiess es weiterhin, man traf sich nur mit Parteigenossen... und einen Termin, wie er von der Delegation schriftlich erbeten wurde, werde es spaeter noch geben.

(Wo rueber haben die politischen Vertreter dann eine Stunde im Dimo gesprochen- ueber das Wetter und die Oliven?
Und selbst, wenn es denn dann wirklich so gewesen waere- wie kann ein Minister nach derartiger Presseerklaerung so 'wortlos' durch die betroffene Region reisen...??? UND
Der Dimarchos scheint also weder als Delegations-Sprecher noch als Dimarchos seiner Verpflichtung fuer die Interessen des Allgemeinwohls einzutreten und die Bevoelkerung ueber geplante Grossprojekte zu informieren, nachkommen zu koennen... UND welche politischen Vertreter ausserhalb Kretas werden UNS glauben, dass der Minister nach solchen Worten zur Presse so unbehelligt durch unsere Region reisen kann und wir mehrheitlich gegen das Projekt sind...)

Mit Recht fuehlt sich (endlich) die Delegation vom Dimarchos ' verschaukelt' (wer hatte auch ernsthaft anderes erwartet...) und die Delegationsmittglieder ueberlegen die Vetreter der verschiedenen Verbaende nocheinmal zusammenzurufen um einen neuen Sprecher bestimmen zu lassen. Man will ja demokratisch bleiben.

Was da tatsaaechlich vorsich geht, weiss wohl nur Herr Kefaloginnis selbst...
mit Sicherheit werden die Buerger absichtlich ohne Informationen gelassen.
Entweder um diesen Plan schnell und unkompliziert durchzuziehen oder aber um mit den Geruechten um dieses Projekt zu spielen.
Es koennte naemlich auch so sein, dass Tymbaki gar nicht wirklich so interessant fuer die Chinesen ist- und dass man darauf hofft dem Widerstand gegen das vermeintliche Gross-Projekt die Verantwortung dafuer, dass letztendlich absolut gar nichts im Tymbaki gebaut wird, zuschieben kann...
Die Regierung waere damit dann aus der Verantwortung.

Damit waeren wir, die wir laut gegen das Projekt schreien, doppelt angemeiert... nicht nur, dass wir uns mit unseren 'Nachbarn',die den Hafen (aus welchen Geuenden auch immer befuerworten) streiten- wir duerfen auch noch dafuer herhalten, dass die Regierung nichts fuer unsere Region tut- wir haben ja diese 'grossen' Investitionsmoeglichkeiten abgelehnt - unseres Geschreis wegen entgeht der gesamten Region eine einmalige Chance... -Wie praktisch-.

Verhandlungen ueber den bereits seit laengerem in der Planung befindliche Ausbau des Hafens in Saloniki scheinen unabhaengig von den Plaenen bezueglich Tympakis vorran zu gehen.
Anbei ein aktuelles Hafenfoto aus Saloniki.

Demnaechst (wahrscheinlich am 30.12.) soll es ein offizielles Treffen mit Kefalogiannis u.a. bei der Praefektur Iraklion geben.
Genaueres dazu wissen wir bisher noch nicht.
Sehr wahrscheinlich wird sich die Situation noch bis etwa Mitte Januar zuspitzen und wir erwarten dann entsprechend heftige Reaktionen von mehreren Seiten, zumal mittlerweile auch ND Freunde und Waehler das Verhalten des Ministers in dieser Sache nicht mehr akzeptieren.
Ebenfalls soll an dem Abend (21:00 uhr ?) auf Kriti-TV ein Interview (vom 18. oder 19.12) zu diesem Thema gesendet werden.

Noch frohe Nachweihnachtszeit und alles Gute fuer das Neue Jahr wuenschen

Judith & Thanasis

didika
30.December.2005, 04:01
Hallo,

ich melde mich zu Wort !
Ein Jugend- Freund von uns, ein Pasok-Abgeordneter aus Athen ist zu Besuch bei uns in Wien.
Resümee: die Planung ist voll im Laufen in Timbaki und
auch in Saloniki ! Brüssel ist voll informiert, da die gesamte EU die Chinesen nach Europa bringen will, mit
Produkionsstätten und dgl., diese gibt es bereits in den
ehemaligen Kronländern der K+K Monarchie, man muß
nur die Zeitungen lesen !

Und auch die PASOK ist dafür, nicht nur die ND !

Man will Industrie ins Land bringen, auch abhängige von
den Häfen ! Man kann nicht mehr auf den rückläufigen
Tourismus bauen und auch nicht mehr auf die Landwirt-
schaft, die keine Subventionen aus Brüssel mehr erhält.

Man will Qualitätstourismus - siehe Golfplätze - in Ostkreta.
von der PASOK mit der Baugenehmigung abgesegnet.
Unser Freund, ein Athener mit Wurzeln aus Zakynthos, ist voll für diese neue Variante der griechischen
Wirtschaft. (die bekannte Ambivalenz Griechen-Amerika)
Lieber mit den Chinesen als mit den Amerikanern! denn die Chinesen kooperieren mit der EU
und vice versa !

Eine nochmalige Umfrage in unserer Familie in Archanes
und Iraklion besagt, ihnen ist dies egal, denn es betrifft
sie nicht, aber vielleicht haben die Kindeskinder
bessere Möglichkeiten, dies ist wohl nicht auszuschließen.
Ich fühle mich als Angehörige und kann dies verstehen.

Die Alt- Touristen (Hippies wortwörtlich) sollen sich das *Kreta*, das sie einmal
kennenlernten, abschminken, denn sie, die Kreter und die
Griechen haben auch das
Recht für ihr Land wie wir, Industrieansiedelungen zuzulassen.

Eine unserer Cousinen, die den Internationalen Chor in
Iraklion, u.a. leitet, hat eine Umfrage gemacht:(unter Ausländern, die auf der Insel arbeiten):

Die Aussage war, wir wissen davon nichts, denn wir arbeiten auf Kreta (davon sind die meisten Akademiker),
wir haben unsere Häuser und leben auf Kreta als arbeitende Menschen.
Okay, es betrifft die Menschen, die sich dem Tourismus
verschrieben haben, aber diese sind nicht die Mehrheit!
wohlgemerkt: die Ausländer, die in dieser Branche tätig sind, die Kreter geheiratet haben, aber diese sind in der
Minderzahl ! sie werden auch nichts erreichen, denn sie
haben keine Lobby.

Ich habe weitere Verwandte kontaktiert, die in Agios wohnen, in Rethymnon etc., die wußten nicht einmal
Bescheid.
Auf meine Frage? lest ihr nicht die *Patris* ? war zuerst
Sendepause.............dann, ja wir lesen das, was uns
interessiert. Über den geplanten Hafen in Timbaki bist
du die erste, die uns informiert ! aber das ist uns egal!
Und wenn dies kommt, dann hat Kreta einen anderen
Wirtschaftszweig ! und dies ist zu begrüßen!

Meine/unsere Verwandten sind Bauern
und Akademiker !

Diese wollen haben, daß Kreta mit der Industrie aufrüstet,
wie jedes anderes Europäisches Land auch !
Es ist ihnen nicht zu verdenken !
Daß wir dann Abschied nehmen müssen - eh schon lang -
daß Kreta oder Griechenland sich rasant verändert, das
wissen wir doch schon lange !

Was ich heraushörte, aus den Meinungen: einen Absscheu
von dem heute praktizierten Tourismus, AI, und von den
Touristen, die Kreta mit den Kanarischen Inseln oder
Mallorca gleichsetzen, Hauptsache man sitzt irgendwo
in der Sonne, und sie wissen nicht einmal wo sie genau sind! das ist der Massen-Tourismus!

Und da ist es ihnen lieber, sie bekommen ein anderes
Standbein, Industrie, als weiterhin Massentourismus, die Kreta und seine Einwohner nicht schätzen und nur den
Veranstaltern Gewinne einfährt.
Die kleinen Betriebe darben, aber da wißt Ihr ohnehin.

ad 1) habe ich dies von einem Politiker gehört
ad 2) von Verwandten und Freunden

Und beide Parteien meinten, das Forum, das ich natürlich
als Link herumgeschickt habe (sehr viele der jungen Menschen und Akademiker können deutsch auf Kreta),
sollte sich nicht in *innerkretische* oder *innergriechische* Angelegenheiten einmischen, sie
würden dies auch nicht tun !
Bei UNS a pano in Europa sagten sie mir alle !

Einige der Verwandten meinten, aha, da kommen wieder
die *Deutschen*. Wir haben genug erlebt ! und wollen
keine Einmischung in unsere Angelegenheiten.

Auf meine Frage? was ist dann mit den Deutschen,
Österreichern, etc., die sich im Tourismus eine Existenz
aufgebaut haben ?

Diese werden weiter ihr Geld verdienen, uns geht dies
nichts an, denn wir sind hier zuhause, es ist unsere Insel.
Wir wollen der *Fremdherrschaft* (so wortwörtlich gesagt)
nicht noch einmal Raum geben, daß diese über uns bestimmen, denn dies ist unser Land.

Kreter kennen kein Erbarmen! das weiß ich von meiner
eigenen Familie.

joe
30.December.2005, 09:43
Sehr ausführlich und sehr realistisch, was Du schreibst, Didi!

In der Tat, die Hippie-Zeiten sind vorbei.
Die der kretischen Gemütlichkeit offensichtlich, wenn es den ´fortschrittlichen´
Kretern nach geht, wahrscheinlich bald auch.

Diese Logik, Entwicklung, die wir hier hatten, rasch nachzuholen, ist einfach bestechend ...
bestechend rückständig.

Nehmen wir es mit Fassung. Wie sagte doch schon der alte Fritz (?):
Jeder ist seines Glückes Schmied (Frauen eingeschlossen) oder
Jeder soll nach seiner Facon selig werden ....

Nokia-Fabriken auf Kreta zum Zusammenschrauben der Handys, Notebooks usw.
phantastische Träume ... wahrscheinlich kommen dann doch die chinesischen
Arbeiterinnen und Arbeiter gleich mit nach Kreta, wenn es denn so kommen
sollte. Denn die haben die preiswerteren Stundenlöhne, konkurrenzlos günstig
im Vergleich mit den europäischen "Standards". Oh Himmel hilf ....

Henry
30.December.2005, 10:44
Hallo Didika,

vielen Dank für deinen aufschlussreichen Bericht über die momentane Lage auf Kreta.

Wenn die Kreter es für erstrebenswert halten, die gleichen Fehler wie wir zu machen, so muss man sie machen lassen. Die Erkenntnis, es ist etwas schief gelaufen, kommt ja erst später - sie kommt aber ganz gewiss.

Es bleibt uns doch aber unbenommen, die Kreter, welche sich dafür einsetzen, dass der sogenannte Fortschritt nur mäßig praktiziert wird, auf Wunsch weiterhin - wenigstens moralisch - zu unterstützen.

Das Glas ist immerhin noch halb voll, deshalb...:smiley55:

TROOZY
30.December.2005, 18:57
zitat:
Gab es Diskussionen ? Gab es Kritik oder Begeisterung von den Zuhörern ?
Gibt es einen Fernseh-Mitschnitt ? Gibt es weitere Termine ?



ja, es gab einwaende und fragen, woraufhin die antwort kam, dass die gesellschaft des messaras und die bezirksversammlungen der gegend dem zustimmen muessten, sonst wuerde der hafen woanders gebaut.
ausserdem sagte er " die die ihre stimme jetzt gegen den hafen erheben sind doch dieselben, die geschimpft haetten, waere der hafen in ierapetra oder anderswo gebaut worden"

polemik also, und es scheint fast , als wolle er gegner und befuerworter gegeneinander aufhetzten, mit welchem ziel auch immer.

es gab also kritik und auch begeisterung bei einigen, die ihn begeistert abkuessten.

ueber das thema berichtet nur die regionalpresse des messaras, und kriti tv.
"nea kriti" hat nur in einer kurzmitteilung erwaehnt,
kefalogiannis habe bei seinem besuch ja nun am eigenen leib erfahren ,wie
"heiss " das thema im messaras diskutiert wird.

die nationale presse schweigt zu dem thema sowieso, es gibt keinerlei informationen dort, soweit ich weiss.

es soll eine versammlung mit allen buergermeistern und verantwortlichen mit konkreteren informatioen stattfinden, damit die abstimmungen in den
bezirksverwaltungen so schnell wie moeglich ueber die buehne gehen koennen.
wann war nicht klar.

pasok hat sich uebrigens in der regionalen presse eindeutig gegen den hafen ausgesprochen. ( wahlkampf? )

troozy

Wolfgang
30.December.2005, 20:19
Didi und Troozy,

danke für die ausführlichen, aufschlußreichen Berichte!

Sie sind auch sehr nützlich für die Meinungsbildung hier im Forum
- wie, wieweit wir uns engagiern sollten, sollen, können, müssen.

TROOZY
2.January.2006, 13:55
Frohes Neues Jahr 2006

Hier die Uebersetzung eines Artikels der Lokalzeitung
"Apopsi toy Notou" vom 27.12.05 ,
in dem grosse Teile der Weihnachtsrede von Manolis Kefalogiannis
veroeffentlicht sind



Troozy

joe
2.January.2006, 17:39
Troozy, vielen Dank für diese Übersetzung und Informationen!

Wer mag denn bei so vielen Verheißungen da noch NEIN sagen ... !!??

(1) über 800 Arbeitsplätze für Inländer (!)
(2) Grundstückspreise, die raketenhaft nach oben gehen: ein Segen bis in die x-te Generation
(3) eine neue City zwischen Tymbaki und Mires, incl. LIDL ! (sh. 2, also nicht nur an der Küste steigende Grundstückspreise)
(4) Freihandelszone, neue Industrieansiedlungen ... weitere Arbeitsplätze und Zukunftschancen etc. ... GOLDENE ZEITEN ...
(5) usw

Blühende Landschaften, Verheißungen auf der einen Seite und das Damoklesschwert auf der anderen Seite, d.h. Nur keinen Widerstand, einstimmige PRO-Entscheidungen sind erwünscht und das möglichst schnell, denn andere wollen dieses einzigartige Großprojekt ebenfalls haben, deshalb also Kleinbeigeben + Abnicken, so solls laufen.

Es gibt eine knappere Formel dafür: Zuckerbrot + Peitsche heißt das hier landläufig ...

Fritz
2.January.2006, 18:40
Besonders schön finde ich (selbst wenn sie denn der Übersetzung geschuldet ist) die Formulierung: "Der Tourismus kann sich seinen Wanderstab nehmen".

Darin liegt zum einen jetzt schon viel Wahrheit, weil die Urlaubsländer am Mittelmeer genau das erleben, dass nämlich der Tourismus mit seinem Wanderstab mal hierhin (Griechenland) mal dahin (Türkei) wandert.

Und auch viel Wahrheit wohl für die Zukunft, weil ich (und wohl auch einige hier aus dem Forum) dann eben (so schwer es auch fällt) woanders (hin) wandern werden.

Frohes Neues

Fritz

Kreta-Klaus
2.January.2006, 19:31
Es gibt eine knappere Formel dafür: Zuckerbrot + Peitsche heißt das hier landläufig ...

Ich meine, das nennt man "Verar...." und ich habe mich weiter oben dazu auch geäußert. Wenn sie es denn doch tun ...chalali tous!
Aber ich glaube noch nicht dran (auch wiederum siehe oben). Und wenn um Unterstützung gebeten wird, bin ich dabei, wenn nicht, dann müssen sie damit leben, nicht ich.
Klaus

joe
3.January.2006, 01:33
Es ist ein mehrstufiges Verfahren vorgesehen. Zunächst sollen die mal an der
Basis (= "vor Ort") darüber entscheiden, was sie wollen. Eigentlich ist bei der
Stimmungsmache klar, wie die Entscheidung an der Basis ausgehen wird, nehme
ich mal an.

Die EU spielt offensichtlich beim Handelsminister überhaupt keine Rolle. Da ist man
sich sicher, dass es keine Einsprüche/Probleme geben wird. Das fiinde ich schon
recht aufschlußreich, glauben doch einige, dass auf dieser Ebene noch etwas
korrigiert werden kann. Bei der EU geht es jedoch mE meist nach dem Prinzip von
Radio Eriwan ....

Letzlich werden die Chinesen entscheiden, ob das Kreta-Angebot besser ist als
Angebote von anderer Seite, wenn es sie denn gibt. Leider wissen wir darüber
im Moment so gut wie nix ....

Jue
3.January.2006, 04:07
Zitat des Herrn Kefalogiannis:
WAS DIE ARBEITSPLAETZE BETRIFFT, SO WERDEN CA. 800 FUER DIE HIESIGE BEVOELKERUNG GESCHAFFEN

Dies scheinen mir doch wohl Verheißungen zu sein, die Bevölkerung in der Messara-Ebene bei allem Respekt gar nicht wahrnehmen kann: Wenn das Projekt so schnell wie angekündigt umgesetzt werden soll, woher sollen dann direkt die im Welthandel erfahrenen Kaufleute und Logistiker, so wie die mit den neuesten Techniken vertrauten Facharbeiter und Ingenieure kommen?

Hier zeigen sich die Arbeitskräfte in Asien immer gut vorbereitet, motiviert, flexibel und genügsam. Gerade ging durch die Presse, dass das durchschnittliche Jahreseinkommen der Chinesen knapp 1.000 € beträgt und 90 % der Chinesen mit Optimismus in die Zukunft sehen.

Ich vermute, dass da nur wenige attraktive Arbeitsplätze für die "Messaries" abfallen werden. :mad:

Rainer aus Ierapetra
5.January.2006, 15:32
Hallo,
bin nach ein paar Tagen in Pitsidia gerade wieder 2 Stunden zu Hause.
Dort habe ich auch einige Leute nach ihrer Meinung gefragt.
Keiner wollte den Hafen. Aber alle sagen : " Wenn die Regierung den Hafen bauen will, dann wird Sie das tun. Keiner wird etwas dagegen machen können ".
Es gibt hier noch keinen organisierten Protest. Davon habe ich nichts gehört oder bemerkt.
Nach einem Spaziergang am Komostrand bei 20 Grad und Sonnenschein, kann ich mir das Desaster kaum vorstellen.
Rainer aus Ierapetra

dr-w
6.January.2006, 20:31
huhu.
waren heute unsere freunde im sueden besuchen.
da herrscht professionelle ernuechterunk:

zum einen ist es wohl gar nicht mehr klar, dass der hafen da gebaut wird.
thes´niki und eine weitere stadt auf dem festland - habz leider nicht verstanden aber frag noch mal nach - liegen weiter vorne im rennen.

zum zweiten ist ihnen bewusst, dass die jaemmerlichen 800 arbeitzplaetze zu 95% nicht aus anwohnern rekrutiert werden.

zum dritten: diejenigen, die auf dem geplanten hafengelaende grundstuecke / haeuser besitzen und erstmal gedacht haben sie koennten da die phate schnitte machen, haben jetzt mitbekommen, dass sie schlichtweg enteignet werden sollen und den mindestsatz an entschaedigunk bekommen.

zumindest bei unseren freunden war keine spur mehr von goldgraeberstimmunk, wie noch vor 2 monaten.

und als ich kurz das thema ansprach, dass falls der hafen gebaut wird und die preise in der gegend ansteigen (grundstuecke / mieten / lebensmittel / ...) dann die verlierer ja die menschen von dort sind wurde mit sorgenumwoelbter stirn aufz meer geguckt und geseufzt.

************************************************** *******

die plaene sind allerdingz gigantisch - falls der hafen da gebaut wird.
etwa 100 meter oestlich der hafenmauer von kokinos pirgos soll sich der gigantische betonarm kilometerlang ins meer erstrecken.
das hafen gelaende soll sich in richtunk ag galini erstrecken, bis zu dem punkt wo der berg troulida zu massiv wird.

die schildkroeten brutgebiete sollen angeblich (!) kaum davon beeinflusst werden (was mir bei der zu erwartenden umweltverschmutzunk als unrealistisch erscheint...).

auf dem militaergebiet soll ein flughafen fuer frachtflugzeuge und chartermaschinen entstehen.

tja.
das war mein bericht von heute.

es bleibt hinzuzufuegen, dass wir komplett gemaestet wurden, erst bei unseren freunden zuhause, dann bei deren schwager am strand von kokinos pirgos und dann bei der schwester im hafen. essen / suessigkeiten / whiskey / wein / bier.

habenz kaum noch in den norden nach hause geschafft.

:chef:

naechste woche sind wir wieder unten im sueden und werden eingefuehrt die die sachkundige pflege von olivenbaeumen.
liebe gruesse
:smiley5:

Judith aus Kalamaki
8.January.2006, 18:32
Hallo aus Kalamaki,
ueberfliege gerade die letzten Beitraege und habe ein paar Fragen:

Rainer, hier in der Umgebung von Mires und Tymbaki (die Bezirke sind gemeint)leben ca. 10.000 Menschen. Wenn du nun als "Irapetrianer" :) mal zu Besuch nach Pitsidia kommst- so in den Feiertagen- wie kannst du da mal eben kurz herausbekommen was grundsaetzlich an Widerstand laeuft???

Und von 'dr-w ' wuerd ich gern wissen, um was fuer " Plaene " es sich denn da angeblich handelt ??? Ich hab bei mir zuhause naemlich auch einige Plaene liegen- die ganz anderes zeigen.... und wer hat nun Recht???

Mein Eindruck ist, dass momentan in der Bevoelkerung lediglich spekuliert wird und werden kann, was da moeglich oder nicht moeglich, wuenschenswert oder befuerchtenswert ist. Es gibt naemlich offiziell keine Infos ! Es berichten ausser der lokalen Presse keine nationalen Pressestellen oder TV/Radi Sender.
Und wenn man sich an offizielle Stellen wendet, wird man entweder vertroestet sich doch bitte einene Termin geben zu lassen oder es wird darauf hingewiesen, dass die Presse viel schreiben kann...

ABER viel wichtiger finde ich, dass die Leute miteinander diskutieren. Momentan geht es hier wirtschaftlich nicht sehr gut- die Tomaten werden tonnenweise vernichtet, weil zu teuer , die Bauern bekommen keinen Cent.... da hoffen viele auf eine Loesung- eine Alternative... Aber nicht alle sind deshalb FUER einen Containerhafen. Ganz im gegenteil- mein Eindruck ist, es werden immer mehr, die sich informieren, die diskutieren und langsam zu dem Schluss kommen, dass ein Chinesischer Containerhafen nicht die Loesung waere.

Und wir begruessen es sehr, dass dieser Widerstand staendig und langsam waechst, weil "NEIN-das wollen wir alles nicht" ist schnell gesagt- aber wirklich ueberzeugt gegen etwas zu sein- nach Diskusionen und Zeit zum Ueberlegen- das ist was viel standfesteres! Die Leute, die wir hier kennen und die gegen den Hafenbau sind, oder bald dagegensein werden :smiley8: sind keine "Widerstand-Krackaeler" sondern meist eher ruhigere Naturelle...
In diesem Sinne "Gut Ding braucht Weile" - wir geben die Hoffnung noch lange nicht auf!

Es gruessen
Judith & Thanasis

dr-w
8.January.2006, 18:46
...

Und von 'dr-w ' wuerd ich gern wissen, um was fuer " Plaene " es sich denn da angeblich handelt ??? Ich hab bei mir zuhause naemlich auch einige Plaene liegen- die ganz anderes zeigen.... und wer hat nun Recht???

...

tja, keine ahnunk.

ich kann nur darueber berichten was mir gezeigt und gesagt worden ist.

um "recht haben" gehtz hier nun mal gar nicht, sorry!

ich kann nur BERICHTEN.

ich dachte dass das wen hier interessiert.

Rainer aus Ierapetra
8.January.2006, 21:13
Hallo Judith,
ich habe auch vor eurem Büro in Kalamaki gestanden :-) War aber zu.
Ich habe in den wenigen Tagen nur mit ca.100 Leuten aus der Gegend
von Matala (da waren eh nur Geister ;-) bis nach Galini, gesprochen.
Vom Polizisten, über den Bauer und Souvlaki-Verkaüfer bis zum Hotelier.
Wir hoffen das alles irgendwie im Sandversickert, denn so sind meine neusten
Informationen.
Übrigens habt ihr wirklich eine wunderschöne Gegend. In den Sommerferien werde ich mal wieder zu euch rüberkommen.
Rainer aus Ierapetra

MariaM
8.January.2006, 21:46
Hallo zusammen,

ich hab ein sehr gespaltenes Verhältnis zu einem eventuellen Containerhafen in Timbaki.

Zum einen schätze ich unberührte Natur und zum anderen komme ich selbst aus einer Gegend, die heute noch alleine auf Grund des Tourismus nur halbwegs entwickelt wäre.

Ich kenne noch halbverlassene Dörfer und die Abwanderung der jungen Leute weils nicht genug Arbeit gab und kenne das Gschiß mit den Billigjobs und gleichzeitiger Wohnraumverteuerung wegen des Tourismus.

Manhat zwar im Tourismus Geld verdient. aber die Langzeittouristen haben gleichzeitig die Preise für ne Wohnung dermaßen in die Höhe getrieben, dass man als Einheimischer der Depp war.

So gesehen kann ich absolut nachvollziehen, wenn einige Kreter sich von dem Containerhafen einen neue Perspektive für sich und ihre kinder erwarten.

Was ich nicht nachvollzeihen kann sind teilweise die bedenken wegen der Umweltverschmutzung..

Inzwischen lebe ich in einer der Hafenstädte Deutschlands mit einem der größten Containerhafen. Da ist nix mit Umweltverschmutzung oder Teerbrocken usw. Im Gegenteil. NABU, Green-Peace usw. haben hier ein dermaßen strenges Auge darauf, dass die Gegend hier als eine der saubersten gilt - trotz oder gerade wegen des gro0en Containerhafens?!?

Keine Ahnung, ob der geplante Containerhafen in Timbaki nun viele oder wenige Arbeitsplätze bringt - aber im Grunde kann ich jeden Kreter verstehen, der das als eine Möglichkeit der Unabhängigkeit vor der Schwankungen des Tourismusgewerbes sieht.

Grüße, MariaM

Judith aus Kalamaki
9.January.2006, 09:52
Hi,
es geht natuerlich nicht darum wer RECHt hat.
Es geht mir darum, ein moeglichst realistisches Bild, eine realistische Einschaetzung der Situation, zu haben und denen zu vermitteln, die selbst nicht vorort sind.
Ich kenn dich 'dr-w' nicht persoenlich- wie kann ich wissen, wie du mit Informationen umgehts (z.B. ob du nur Geruechte weiterverbreitest oder Beziehungen zu Leuten hast, die direkt mit M. Kefalogiannis zu tun haben, oder, oder ...?).
Daher meine kritische Nachfrage nach der Quelle deiner Infos (das mach ich i.d.R. bei allen Infos so).

Ich moechte keine Stimmungsmache betreiben und nicht uebertrieben aber auch nicht verharmlosen. Und bei den vielen Gespraechen und dem vielen Recherchieren kommen mir sehr unterschiedliche Infos und Geruechte zu.
Und ich ahne manchmal, dass in manchen Diskusionen Sachverhalte zusammengeschmissen werden, die gar nicht direkt mit einander zu tun haben.
Ist ja auch ein bissle schwierig bei einem so komplexen Thema...
Zu der Hafenplan- Info von 'dr-w' faellt mir ein, dass es seit vielen Jahren "Hafenplaene" in der dort genannten Region (Kokkinos Pirgos Richtug Agia Galini) gibt. Das bezog sich aber nie auf das Projekt, welches China Shipping Group nun vorhat zu realisieren.
An anderer Stelle hoerte ich ueber EU- Gelder, die bereits bewilligt wurden.
Auch dies hat m.Wissens nach nichts mit dem CSG- Projekt zu tun, sondern mit generellen Hafenausbau und Verbesserungsplaenen ueberall in Griechenland, die es unabhaengig von der aktuellen Diskusion seit Jahren gibt.Diese Gelder sind nicht fuer Tymbaki und nicht fuer einen Container Terminal bestimmt.
Weiter lese ich, dass die Chinesen mehr an Thessaloniki interessiert seinen- auch das ist m.W.nach richtig- aber nicht alternativ zum Standort Tymbaki, sondern zusaetzlich.
Ich habe auch noch anderes gelesen- naemlich dass wohl M. Kefalogiannis sehr grosses Interesse hat in unserer Region Waehlerstimmen zu 'fischen' und die CSG keineswegs ein groesseres Interesse an Tymbaki hat, als an anderen, im Mittelmeer befindllichen Orten.
Und das find ich natuerlich etwas 'erleichternd'- wenngleich noch abzuwarten ist, ob diese Nachricht den Kern der Wahrheit tatsaechlich trifft...

Grundsaetzlich bleibt aber die Frage, was aus unserer Region hier wird, werden sollte oder werden muss... Wie kann man die Beduerfnisse der unterschiedlichen Bevoelkerungsgruppen unter einen "grossen Hut bekommen"- geht das ueberhaupt... was ist dazu notwendig etc.pp.

:smiley5: huhu Rainer- an der Tuer stehen unsere telenummern- warum haste nicht mal angerufen, dann haetten wir einen Kaffee zusammen trinken koennen.
Im Winter arbeite ich viel von zuhause, wegen der Kinder.

Soviel fuer heute
Judith

Michi
11.January.2006, 02:29
Der Hamburger Hafen streikt!!!
Warum?
Kennt sich jemand damit aus?
Soviel ich eben in den Nachrichten gehört habe, geht es da um eine neue EU Richtlinien die es Reedern erlaubt ihre Schiffe selbst zu entladen. Bisher durften das nur Firmen vor Ort.
Der Streik soll kein Streik sondern ein Protest sein und 25 Std dauern. Recht hefftig finde ich. Das muß schon wichtig sein was diese Veränderung bewirken soll.
Bedeutet das CSG baut den Hafen und kann dann nach neuesten EU Richtlinien handeln und alles in eigener Regie selbst machen?
Wo bleiben da die versprochenen 800 neuen Jobs?

malinchen
11.January.2006, 08:07
Guten Morgen,

hilft Dir dieser Artikel weiter?

http://www.jungewelt.de/2006/01-10/001.php (Tageszeitung "jungeWelt" von gestern)

viele Grüße
malinchen

Ikarus
11.January.2006, 20:47
Hallo

Ich verfolge, seit ich am 31. Dezember zufällig mitgbekommen habe, was da bei Timbaki bzw. an der ganzen Südküste abgehen soll, fast täglich den Thread zum „geplanten“ Container-Hafen. Leider konnte ich mich bisher nicht aufraffen, in die Diskussion mit einzusteigen, obwohl es mich als Liebhaber dieser schönen Ecke von Kreta schon auch berührt. Haben vor einiger Zeit ein Grundstück in der Nähe von Sivas erworben und wollten da in den nächsten Jahren ein Häuschen bauen und schließlich auch dauerhaft da leben.

Leider kann ich aus der Ferne nichts von großer Bedeutung beitragen.

Hier noch ein weiterer Bericht zu den Streiks wegen der geplanten EU-Richtlinie Port Package II

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,394729,00.html (Spiegel Online vom 11.01.06)

Wenn das so durchgeht, dann ist das ohnehin schon vage Arbeitsplätzeargument Schnee von gestern.

Ob ein Containerhafen bei Timbaki wirklich strategisch günstig liegt kann bezweifelt werden, weil

1. Den Flughafen bei Timbaki als Standortvorteil für den Containerhafen anzuführen ist kaum nachvollziehbar. Luftfracht wird niemals vorher oder nachher im Seecontainer verschippert. Man setzt hier bei den hohen Kosten allein auf Zeitvorteil.

2. Es fehlt die kontinentale Anbindung. Auch wenn es nur ein Umschlagplatz für Schiffscontainer sein soll. Vorteile hat eindeutig ein Hafen, welcher auch einen Anschluß für Güterverkehr auf der Straße und auf Schienen hat, oder gar für Binnenschiffahrt, wie es z. Bspl. bei Thessaloniki gegeben wäre.

3. Für Griechenland selbst macht eine solche Drehscheibe keinen Sinn. Das Frachtgut nach kurzer Fahrt von Piräus oder Thessaloniki auf Kreta schon wieder umzuladen, wer sollte das wollen. Dieser Hafen wäre also eher ein Geschenk für die Chinesen.

Auch eine teilweise Finanzierung durch die EU halte ich eigentlich für ausgeschlossen. Die EU befindet sich im Handelsstreit mit China und wird nicht deren Transportwege finanzieren.

Vielleicht herrscht im griechischen Parlament schon jetzt Ernüchterung über den Nutzen eines Mega-Hafens auf Kreta. Denn es gibt ja nicht automatisch mehr Umsatz, nur weil ein neuer Hafen gebaut wird (und das quasi unter chinesischer Leitung). Und da ein neuer Hafen auch in Konkurrenz zu den anderen großen Häfen stünde, müßten Häfen wie Piräus oder Thesaloniki mit relativem Rückgang beim Warenumschlag rechnen. Die Griechen sind sehr verhandlungsstark (man könnte fast sagen „stur“), dass u.U. selbst die Chinesen vor den Bedingungen der Griechen kapitulieren. Da sind die eingangs warmen Worte der chinesischen Deligation schnell vergessen.

Sollte doch weiterhin die Absicht der Obrigkeit für den Bau des Containerhafens bestehen, so ist wegen der besonderen schützenswerten Situation des Küstenabschnitts eine Klage selbst vor dem Europäischen Gerichtshof denkbar, sofern es vor Ort eine ernsthafte ablehnende Bürgerbewegung gegen das Projekt geben sollte.

Die Chancen also, dass sich die dunkle Wolke über der Messara-Bucht verzieht, sind durchaus gegeben. Ich wünsche es uns, die vom Charme dieser Bucht (mit seinen herrlichen Ausblicken auf das Meer mit Paxi Madia und auf den Psiloritis) gefangengenommen worden sind und auch den Kretern aus tiefstem Herzen.

So ein Hafen brächte Lärm rund um die Uhr mit sich, ein- und ausfahrende Ozeanriesen blasen ihr Horn beim Manöverieren, gewaltige Schiffsmotoren schleudern bei ungünstigen Winden ihren Lärm und die Abgase über die gesamte Messaraebene, in der näheren Umgebung des Hafens wird es ghettoartige Wohnunterkünfte für die Arbeiter aus weiter entfernten Gegenden Griechenlands und für Chinesen geben. Weiterhin ist Prostitution und Drogenhandel / -konsum zu befürchten.

Wer könnte sowas wirklich wollen???

Auch wenn es momentan wirtschaftlich nicht so rosig aussieht, dieser Hafen würde die Lebensqualität für 95% der Anwohner extrem verschlechtern.

Die Arbeitslosigkeit in der Region könnte man auch mit dem Containerhafen nicht wesentlich senken. Da müßten andere, aber sanfte Entwicklungsprojekte her. Der größte Segen weltweit jedoch wäre, wenn der Neoliberalismus und die New-Economy sich wieder in ihre Löcher verziehen würden, aber halt, jetzt geht es zu weit. Geld hat schließlich immer recht, haha

Jue
16.January.2006, 21:37
Heute erhielt ich eine Antwort zu meiner Anfrage vom 04.12.2005 an Herrn Verheugen (EU-Kommissar fuer Unternehmen und Industrie):
Ich hatte auf das Projekt "Grosscontainerhafen auf Kreta" hingewiesen, um Stellungnahme gebeten und angefragt, ob das Projekt von der EU auf Unbedenklichkeit und Foerderungswuerdigkeit geprueft wurde.

Das Sekretariat Verheugen hatte vor einigen Wochen mein Schreiben an Frau Huebner (EU-Kommissarin fuer Regionalpolitik) weitergegeben.

Kernaussage ist:
Hiermit informiere ich Sie, dass die Kommission mit der Einschaetzung dieses wichtigen Investitionsprojekts eines Container-Hafens, auf das Sie Bezug nehmen, nicht befasst war. Das von der EG fuer Kreta bestaetigte operationelle Programm sieht kein solches Projekt vor und die griechischen Behoerden haben keinen Antrag auf eine entsprechende finanzielle Foerderung durch die EG gestellt.

Ich verstehe den Brief so, dass bisher das Projekt Grosscontainerhafen auf Kreta nicht zur Pruefung und/oder Foerderung an die EU heran getragen worden ist. Muss aber nicht heissen, dass niemand in der EU davon weiss.

Wer den Brief als PDF haben moechte moege sich bitte bei mir per Mail melden.

Hera
16.January.2006, 21:46
Also ehrlich gesagt, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass da in Iraklión ein Riesen-Hafen hinkommen soll.

Ich schätze es bleibt erst mal so wie es ist. Die eine oder andere Bauarbeit wird vielleicht vorgenommen, aber so riesig wird das Gelände sicher nicht.

:p:

joe
16.January.2006, 23:02
Auch wenn es zu diesem Thema inzwischen nur noch spärliche neue Informationen
gibt, kann es einem dennoch passieren, dass man zufällig so einem Container
dieser Company begegnet - auf einem Lastwagen. So ging es mir heute in
meiner Hometown.

Die Aufnahmen sind etwas verwackelt. Bis man das Fotogerät betriebsbereit
hat und abdrücken kann, dauert es doch schon ein Weilchen ...

China Shipping-Container sind schon längst in D präsent wie man sieht.

Wolfgang
17.January.2006, 12:55
Streikaktion europäischer Hafenarbeiter gestern, Mo 16. Jan.

Auch in Piräus, Thessaloniki und Heraklion legten die Hafenarbeiter für 24 Stunden die Arbeit nieder.

http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-01-16T184157Z_01_HUB667298_RTRDEOC_0_EUROPA-HAFEN-STREIK-3ZF.xml

TROOZY
17.January.2006, 15:55
"Patris" 17.01.06

Uebersetztung einiger Auszuege:

DAS INTERESSE DER CHINESEN FUER TYMBAKI HAT ANDEREN INTERNATIONALEN FIRMEN APPETIT GEMACHT

Die Vereinbarung die der Ministerpraesident in Peking unterschreiben wird, legt
Tymbaki als den durch die chinesischen Investoren geplanten Hafen fest.
Herr Karamalis begibt sich morgen nach China, wo er in Begleitung vieler Geschaeftslaeute eine zwischenstaatliche Uebereinkunft unterschreiben wird, von der sich 4 Artikel auf Schiffahrt und Haefen beziehen.
Gleichzeitig sieht es so aus, dass das Interesse anderer internationaler Firmen auflebt, welche nun die Moeglichkeiten pruefen, wie sie sich im Umschlagszentrum, welches im Sueden Kretas entsteht, etablieren koennen.....

.......Aber waehrend der Ministerpraesident sich darauf vorbereitet, die betreffenden Vereinbarungen zu unterschreiben, bleiben Widerstaende nicht aus.
Vom Messaras wird weiterhin behauptet, dass es "keine Benachrichtigung darueber gibt, was hier geschehen wird".
Die PATRIS hat viele Telefonate von Produzenten des Messaras bekommen, die deutlich machen moechten dass "fuer ein solch ernsthaftes Projekt der Minister mehr Informationen geben muss, wie koenne es denn angehen, dass ein in sich geschlossener Hafen im Sueden entstehe?"

Das Erwaehnenswerte aber ist, dass sich Auslaender fuer diese Geschichte interessieren.
Sogar das deutsche Fernsehen, und nicht nur dieses, bereitet eine Reportage mit negativer Kritik zu diesem Thema vor , und Informationen zur Folge haben auch Amerikaner Interesse an dem Thema gezeigt.


Kiriakatiki Elefterotipia 15.01.06 (Athener Zeitung)

.... Der Ministerpraesident faehrt am Mittwoch nach China zur Vereinbahrung bezueglich des Ausbaus des Hafens von Thessaloniki und des Baus der Haefen von Tymbaki Suadkretas und Astakos in Aetoloakarnania (Westgriechenland gegenueber von Kefalonia).

Wolfgang
19.January.2006, 15:28
Port Package II vom Europäischen Parlament abgelehnt:
http://www.abendblatt.de/daten/2006/01/19/524779.html

Nun also doch viele neue Jobs für die Bevölkerung Süd-Kretas!
:grin: :grin: :grin:

Michi
21.January.2006, 20:53
TV - Tip

Heute Abend 22.05 auf Vox
Siegel TV zum Thema "Container"

didika
22.January.2006, 19:33
@ all !:smiley5: :smiley5:

Lt. gestriger Zeitungsmeldung können die Betroffenen auf Kreta aufatmen.:biggthump

In der "TO BYMA" ( 21.1.2006) steht folgendes:

Karamanlis hat mit den Chinesen den Ausbau der Häfen
Pireus und Saloniki für 1 Mio Container unterschrieben.
Timbaki auf Kreta habe schlechte Karten, da dort alles
von Beginn an aufgebaut werden müßte.

AUFATMEN FÜR DIE BETROFFENEN !!:boing: :boing: :boing:

Hier noch ein Link:
http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_politics_100006_21/01/2006_65440

Da steht nichts wesentliches drinnen !

Wir haben am Wochenende immer die "To Byma",
- Printausgabe, zuhause, Lefti sagt diese Zeitung momentan am besten zu ! Wie man sieht, gibt es in
dieser Zeitung Detail-Infos.

LG aus Wien !
Didi

Kreta-Klaus
22.January.2006, 20:40
Nun haut mich nicht, wenn ich jetzt sage: ich war einer der ersten, die nicht dran glaubten und abgewiegelt haben! Gut, natürlich kann ich mich irren, wie jeder andere auch...
aber: Judith :Knuddel: :Knuddel: :Knuddel: :Knuddel: Ich hoffe, dass ich Recht behalte. Vor allen Dingen drücke ich Euch vor Ort die Daumen.
Klaus

Denis
22.January.2006, 22:27
Hallo Didika,

steht in dem Artikel evtl. noch mehr oder etwas ausführlicher ? In dem Link von Dir steht ja leider nichts konkretes.
Ich habe Deine Übersetzung einmal in unsere HP eingebaut.

Ich hoffe mit Klaus das er Recht behält

Denis

Kretamum
22.January.2006, 22:51
@all

Das hört sich ja schon einmal nicht schlecht an.
Ein ähnlicher Report kam heute Abend im Radio, das hat mir gerade
Manolis erzählt - vorsichtiger Optimismus ist also angebracht :jo: :jo:

Ikarus
22.January.2006, 23:32
Hallo,

in der Onlineausgabe von "TO BHMA" vom 22.01. steht auch ein Artikel.

Da ist ebenso nur von Pireus und Saloniki die Rede.

Weiterhin waren die Chinesen anscheinend nicht besonders an den Produkten aus Griechenland interessiert.

Naja, Schwalbennester ißt man wohl nicht mit Olivenöl. http://www.kretaforum.info/images/smilies/smiley1.gif
:smiley1:http://www.kretaforum.info/images/smilies/smiley5.gif
:smiley5:

Hier der Link zu TO BHMA - Online:
http://tovima.dolnet.gr/print_article.php?e=B&f=14670&m=A22&aa=1

Und für die, die es noch nicht wissen!
Mit folgendem Website-Translator kann man sich das ganze in eine Art von Deutsch übersetzen lassen. Liest sich echt schrecklich, aber man kann den Sinn einigermaßen verstehen.

http://www.worldlingo.com/en/websites/url_translator.html

Wenn wer noch weitere Informationen dazu findet, dass der Bau des Timbaki-Conteinerhafen erstmal beigelegt ist, dann würde mich dass sehr interessieren. http://www.kretaforum.info/images/smilies/smile.gif
:)

Ikarus

didika
23.January.2006, 01:19
@ all :smiley5:

ja, wir bleiben am Ball !:jo:

Ab morgen wird uns für eine Zeit lang jeden Tag die
Zeitung *TO BYMA* zugestellt. (ein bissel teuer, aber
was solls, mein Mann findet diese Zeitung derzeit als
sehr gut)

und diese hat mit "Yellow-Press" absolut nichts zu tun !:nuts:

Ich nehme aber an, daß es bei dieser Entscheidung bleiben
wird, das geht auch aus der Sonntagsausgabe von der
*To Byma" hervor!:read:

@ Denis: ich habe Dir eine PM geschickt!

LG
Didi:smiley5:

Wolfgang
23.January.2006, 02:22
Und hier ist der von Ikarus erwähnte Teil des BHMA-Artikels,
in der Übersetzung von worldlingo.com
:grin: :grin: :grin:



Fortschritt wurde in der Zusammenarbeit im Sektor des Verschiffens, danach die Vereinbarung gebildet für den direkten Transport von verkauft (über eine Million konte'jner etisj'ws) ana'mesa auf Griechen und in den chinesischen Häfen, der wird verwendet als Durchfahrtmitten der Förderung der Produkte in Anliegerstaat und Regionen.

Danach die Kontakte k. Karamanlis außerdem gilt es als sicher daß das Chineses sie zeigen bestimmtes Interesse für die Privatisierung der organismen des Tores Piraeus und Thessalonica, das bereits die Regierung programmiert, während sehr kurz sie behaupten erstens mejobifjka ' Pakete.

H Luftverbindung Athen von - Beijing schließlich daß es in der Sitzung vereinbart wurde die zwei Premierminister ist es wahrscheinlich, wichtige Abteilung anzuziehen die 22 Millionen der chinesischen Touristen, die jedes Jahr Europa besichtigen. Zu Geschenk jedoch von den 22 Millionen der chinesischen Touristen Griechenland bleibt nur innen ungefähr 100.000 Ankünfte, die es jedes Jahr hat.

didika
23.January.2006, 02:42
hihi:biggthump

die Übersetzungsmaschine ! grandios !!:smiley4: :mecker:

Angeliki
23.January.2006, 14:29
[QUOTE=Michi]Der Hamburger Hafen streikt!!!
Warum?
Kennt sich jemand damit aus?
Soviel ich eben in den Nachrichten gehört habe, geht es da um eine neue EU Richtlinien die es Reedern erlaubt ihre Schiffe selbst zu entladen. Bisher durften das nur Firmen vor Ort.

Der Streik war europaweit, und sie haben es geschafft, diese EU-Richtlinie zu kippen!!! Auf uns alle kommen neue EU-Dienstleistungsrichtlinien zu, die sog. Bolkestein-Richtline!! Entscheidend ist dann, wo die Firma ihren Sitz oder eine Filiale hat. Firmen sollen die Mögl.keit bekommen, Briefkastenniederlassungen in jedem beliebigen Land Europas zu eröffnen. Alles richtet sich dann nach den Regelungen des jeweiligen Landes, in dem dann die Firma den Briefkasten hat - in Portugal, Polen , GB oder Griechenland. Alle Beschäftigten werden dann nach dem im sog. Herkunftsland geltenden Tarif bezahlt. Ein Skandal, der verhindert werden muss! Noch viel zu wenig bekannt!

joe
23.January.2006, 17:35
Das ist eine sehr empfehlenswerte Übersetzung, Wolfgang :biggthump
Herzl. Dank:smiley1:

@ Angeliki, auch wenn es so aussehen könnte, als wenn dein Hinweis nicht direkt
zu diesem Thema gehört, finde ich ihn doch sehr angebracht! In der Tat ist
das noch viel zu wenig bekannt, obwohl es zig Stellen dazu im WEB gibt (sh. unten).
Das liegt übrigens alles im Trend der gegenwärtigen EU-Politik, möglichst
viel Entwicklungen im neoliberalen Sinne möglich zu machen. Je nach Interessenlage
werden die Ergebnisse solcher Politik dann als zukunftsweisend (positiv) oder
als ein Desaster angesehen. Wahrscheinlich positiv für eine Minderheit und
negativ für die breite Mehrheit. Aber noch haben das wohl nicht alle so kapiert ....

Mehr dazu z.B. hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Bolkestein-Richtlinie
www.stopbolkestein.org/index.cfm?Content_ID=4000&R_ID=4000
www.labournet.de/diskussion/eu/sopo/bolkestein.html
www.attac.de/herford/bolkestein.htm
www.dgb-goslar.de/Aktuell/Europa/Bolkestein-Richtlinie.html

Ikarus
24.January.2006, 00:08
Hallo,

ich hatte ja gemeint, das die Übersetzungsmaschine nur eine Art von Deutsch erzeugt. Die griechische Sprache ist wohl zu schwer.

Andererseits kommen manchmal ganz 'poetische' Werke ans Tageslicht :ANGEL:

Für Diejenigen, welche überhaupt nicht oder nur sehr wenig griechisch sprechen ist es vielleicht eine kleine Hilfe zumindest oberflächlich griechische Onlineseiten zu durchfliegen.
Aber vorsicht, wer zu lange die Übersetzungsmaschine von Worldlingo benutzt sieht nachher so aus! :nuts:

Komisch finde ich momentan schon noch, dass die Sache mit dem Riesenhafen so schnell erledigt scheint. Da fährt DER MINISTER FUER HANDELSSCHIFFAHRT MANOLIS KEFALOGIANNIS durch die Region und verkündet von "blühenden" Landschaften und dann sieht es doch so aus als wäre es von vorneherein nur eine Theateraufführung für das Fußvolk gewesen.

Ist das griechische Politik, oder gibt es da noch andere, tiefere Hintergründe. Leider erfährt man darüber nichts.

Ikarus

didika
24.January.2006, 00:55
Komisch finde ich momentan schon noch, dass die Sache mit dem Riesenhafen so schnell erledigt scheint. Da fährt DER MINISTER FUER HANDELSSCHIFFAHRT MANOLIS KEFALOGIANNIS durch die Region und verkündet von "blühenden" Landschaften und dann sieht es doch so aus als wäre es von vorneherein nur eine Theateraufführung für das Fußvolk gewesen.

Ist das griechische Politik, oder gibt es da noch andere, tiefere Hintergründe. Leider erfährt man darüber nichts.

Ikarus

Ja Ikarus,:jo:

es scheint so zu sein, daß M. KEFALOGIANNIS nach dem Besuch der chinesischen Delegation in Timbaki
Lunte gerochen hat, um sich zu profilieren.:ANGEL:
Es stehen ja immer Wahlen an !!!
Ein größerer Artikel darüber erschien ja nur in der kretischen Zeitung *Patris*, gleich nach dem Besuch der
chinesischen Delegation.

Für uns nachdenkenswert war, daß der geplante Besuch
von Karamanlis am 17.12.2005 abgesagt wurde und nur
der Minister allein, der Kreter, durch seine Lande zog.:icon_lol: :smiley8:

Karamanlis hatte sicher anderes im Kopf mit den Chinesen!
Wie man dies ja jetzt lesen kann !
Verschiedene andere "Joint Ventures".

Du fragst, ob dies gr. Politik ist, mein Mann sagt ja, aber
da gibt es sicher noch andere Hintergründe, die niemand
in der Öffentlichkeit erfährt !

Ich habe diesesmal keine Verwandten und Freunde angerufen, denn diese lachen mich schon aus!:schild11:

Ich persönlich kann mir aber schon vorstellen, daß da einmal ein großer Hafen auf Kreta entstehen kann - gemeinsam mit den Chinesen ! Denn der Minister M.K.
wird sicher seine Fäden im Hintergrund weiterspinnen!

Verstehe einer die Griechen und im speziellen die Kreter?

Zum Glück leben wir in Wien und ich kann über die speziellen Eigenheiten der Griechen hinwegsehen, denn diese tangieren mich in meinen privaten Leben nicht,
außer mein Ehemann, der Kreter, spinnt :biggthump

Servus !

joe
24.January.2006, 09:38
Ähnlich wie Didi habe ich an der Stelle ebenfalls versucht, mal etwas weiterzudenken.

Vielleicht sollte man doch mal versuchen, im Rückblick alles aus der Perspektive
des Ministers Kefalogiannis zu sehen unter dem Blickwinkel der Plausibilität.

In Kenntnis der chinesischen Pläne, im Mittelmeer weiter Fuß fassen zu wollen
sowie auf dem Hintergrund der weltweit boomenden Entwicklung auf dem
Containerschiffs-Sektor wollte Mr. K. für seine Heimatinsel Kreta „etwas Positives“
auf den Weg bringen, - natürlich sicher nicht ganz uneigennützig!

Man hat sich das zusammen vor Ort angesehen, die Chinesen haben sich
nett bedankt und Tymbaki für geeignet befunden, sich aber nicht gleich voll
dafür entschieden, weil es natürlich cleverer ist, mehrere „Eisen im Feuer zu
halten“ als alles nur auf die eine Karte zu setzen. Minister K. wollte das forcieren,
worauf die Dezemberbesuche, auch der geplante Besuch von Premier K. hindeuten.
Dazu war es natürlich notwendig, die Volksvertreter vor Ort etwas konkreter in die
Pläne einzubeziehen und ihre Zustimmung vehement einzufordern.

Schifffahrtsminister K. glaubte wahrscheinl. in Sachen EU gute Karten zu haben, denn
in der Kommission ist auch ein Grieche, Mr. Fotis K. *), an leitender Stelle für Fragen des
Schiffsverkehrs incl. –sicherheit etc. zuständig. Diese Generaldirektion (Energie/Verkehr)
spielt in den neoliberalen EU-Planungen keine unbedeutende Rolle!

Mittlerweile scheinen die Chinesen sich entschieden zu haben, gegen das Tymbaki-Projekt
zugunsten von alternativen Lösungen. Der Bau eines neuen kretischen Containerhafens ist
somit wohl erst einmal vom Tisch, hoffentlich für lange oder ewige Zeiten!

Was immer den Ausschlag gegeben haben mag, die Frage wird wohl am besten der
Minister K. selber beantworten können. Es wäre nun Aufgabe der Presse und/oder der
Volksvertreter vor Ort und/oder der Bürgerinitiative gegen das Tymbaki-Projekt hierzu etwas
mehr als bisher bekannt geworden ist, in Erfahrung zu bringen und darüber zu berichten.
Interessieren täte es mich zumindest schon, weshalb das jetzt so ausgangen ist ...

*) OrgPlan-EU (http://europa.eu.int/comm/dgs/energy_transport/home/organigram/doc/organi_de.pdf)

Silvia
24.January.2006, 11:36
Hier ein Artikel vom 20.1.2006 auf der Seite von ECOCRETE
Silvia

http://www.ecocrete.gr/index.php?option=com_content&task=view&id=2167

joe
24.January.2006, 13:29
Silvia, vielen Dank für den Hinweis auf diesen Text mit Dat. 20. 1. (??)

Inhaltlich scheint das doch inzwischen ziemlich überholt zu sein und den
Stand von etwa Ende Dezember wiederzugeben. (Sind halt nicht immer so
schnell die Ökos ...:grin: .... oder nur die griechischen ?? :smiley4:)

Neu scheint wohl nur die 3. Fußnote zu sein mit dem Golfprojekt nun auch
im zentralen Südbereich. Aber auch das dürfte für die Insider keine echt neue
Nachricht sein. Dennoch das wäre ja noch ein weiteres Thema, über das
man weiter nachdenken sollte, wie sinnvoll XYZ-Loch-Golfplätze auf Kreta
sind. LG Joe

Sivas
24.January.2006, 14:29
Ist leider keine "Ente" der Bürgermeister von Timbaki ist leider sehr angetan von diesem Projekt und verspricht sich dadurch viele neue Arbeitsplätze.Was er allerdings kaput machen würde an Existenzen und Natur ..dessen ist er sich,oder will er sich nicht Bewusst sein.
Ich hoffe WWF wird sich einschalten und alles daran setzen dieses Projekt zu verhindern!!Gruss und schönen Tag noch, Sivas

PS: 95% der betroffenen Bevölkerung ist gegen dieses Projekt!!!

cjmeyer
24.January.2006, 16:59
Ja, wollen wir hoffen, dass das Projekt damit wirklich begraben wird...

Gehört zwar nicht direkt hierher, aber irgendwie doch:
Für alle, die sich interessieren für das Thema Neoliberalismus, Globalisierung und "freie" Marktwirtschaft.. das folgende Buch als Tipp:

Peter Ulrich (Lehrstuhl für Wirtschaftsethik Universität St. Gallen)
"Zivilisierte Marktwirtschaft, eine wirtschaftethische Orientierung"
ISBN 3-451-05579-1

Da geht es genau darum, wie sich neoliberale Marktwirtschaft über bürgerrechtliche Interessen hinwegsetzt... ein wenig akademisch, aber es liefert gute Argumente auch für Diskussionen mit Neoliberalen. Denn es gibt leider noch genügend andere Schauplätze, ob das Golfplätze, Tomaten, Personal bei Schiffsentladungen oder Containerterminals sind.

mfg CJMeyer

Kretamum
24.January.2006, 20:18
Το υπουργείο Εμπορικής Ναυτιλίας και συνεργάτες του υπουργού ξεκαθάρισαν χθες ότι «το σχέδιο για το Τυμπάκι προχωρεί κανονικά» και προανήγγειλαν ότι σύντομα θα υπογραφεί και η σχετική συμφωνία. Τα δημοσιεύματα πάντως που έγιναν αποδίδονται σε «πολιτικές σκοπιμότητες για να πληγεί ο Μανόλης Κεφαλογιάννης»!

In der PATRIS (http://www.patris.gr) habe ich gerade einen Artikel entdeckt, der absolut noch kein Aufatmen erlaubt. Einen Absatz habe ich herauskopiert, denn ich habe momentan keine Zeit zum Übersetzen einer ganzen Seite (folgt bei Bedarf morgen nach).

Das Marineministerium hat jedenfalls klargestellt, dass die Pläne für Timbaki normal weiterlaufen und angekündigt, dass die betreffende Vereinbarung bald unterfertigt wird. Die anderslautenden Veröffentlichungen seien aus politischem Hick-Hack erfolgt, wohl um Manolis Kefalogiannis unglaubwürdig zu machen.

joe
24.January.2006, 22:29
Na gut, wenn die Kreter und Minister Kefalogiannis die Pläne noch weiterverfolgen,
dann bleibt uns dieser Lanzeitbeitrag ja noch eine Weile erhalten.

Für alle, die dann ggf. für entsprechende Aktionen auf Kreta schon mal
trainieren oder in Übung bleiben wollen, setze ich mal Info-Points zu zentralen
Demos am 11. 2. in Berlin und am 14. 2. in Strassburg hier rein:

Berlin-Demo (http://www.dgb.de/homepage_kurztexte/berlin/index_html)

Strassburg-Info (http://www.dgb.de/homepage_kurztexte/strassburg/index_html)

Poster (http://www.etuc.org/IMG/jpg/Affiche_euromanif2006.jpg)

Wenn ich noch ein wenig nachlegen darf: Das jetzt bekannt gewordene "Unwort des Jahres"
lautet Entlassungsproduktivität, ausgesucht von einer Jury (Uni Frankfurt).

Die FAZ schreibt dazu:
"„Dieses Wort bezeichnet eine gleichbleibende, wenn nicht gar gesteigerte Arbeits- und Produktionsleistung, nachdem zuvor zahlreiche für ,überflüssig' gehaltene Mitarbeiter entlassen wurden. Es verschleiert damit die meist übermäßige Belastung derjenigen, die ihren Arbeitsplatz noch behalten konnten, was oft auch mit dem ebenfalls beschönigenden Wort von der ,Arbeitsverdichtung' umschrieben wird. Aber auch die volkswirtschaftlich schädlichen Folgen der personellen Einsparung, die Finanzierung der Arbeitslosigkeit, werden mit diesem Terminus schamhaft verschwiegen.” zit. (http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~EE080D326CF90407898E50D75BF63FA5C~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)

Dazu passt dann auch die Meldung von heute aus Stuttgart: mehrere 1000 Mitarbeiter von Daimler-Chrysler
werden gegen Abfindung entlassen, und die Aktienkurse legen daraufhin schlagartig zu.

Jetzt gehe ich noch auf die Suche nach dem Unwort des Jahres in Griechenland.
Hat jemand schon eine Idee?

Ikarus
24.January.2006, 23:49
Hallo Sivas,

woher weißt Du, dass 95% der betroffenen Kreter gegen das Projekt sind.

Ich wünschte, Du hättest recht. Bist Du denn vor Ort?

Wie schon Didika meinte, die Bucht eignet sich hervoragend um einen Hafen zu bauen. Nur für die Griechen und speziell für die Kreter hätte er keinen großen Nutzen, weder strategisch noch wirtschaftlich. Da gibt es schon genug andere griechische Häfen.
Es wäre also einzig und allein ein Geschenk für die Chinesen um den Markt durch "BrutalEconomy" im Mittelmeerraum aufzurollen.

Den Kretern der Region ginge es hinterher insgesamt schlechter als ohne Hafen und Ihre Ruhe haben Sie dann für immer verloren.
Statt noch weitgehender, relativ selbstbestimmter Arbeit kommen Sie in die Abhängigkeit von Industrie und Konzernen und schuften für zu erwartende Niedriglöhne. Mit den Kränen den ganzen Tag hin und zurück zu fahren, das soll die Zukunft und der Traum der Mesara-Bewohner sein? (Abgesehen davon, dass ohnehin nur ein winziger Prozentsatz einen Job am Hafen bekäme.)

Sollten wirklich 95 % der Kreter in der Region das auch so sehen, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der Hafen kommt.

Aber andererseits habe ich das Gefühl, als wäre der Ort angezählt. Technokraten, Wirtschaftsökonomen, Politiker und sonstige Verblender :smiley75: haben wieder ein Ziel in Augenschein genommen, von dem Sie scheinbar nicht mehr ablassen können. Ob da so schnell wieder Ruhe einkehrt?

-Wie wäre es denn eigentlich mit einem Atomkraftwerk mit Flughafenanschluß?
Da könnte man das ausgebrannte Plutonium gleich in die zuküftige Wiederaufbereitungsanlage im Iran fliegen. Strategisch doch sehr günstig. Hopps, hoffentlich habe ich jetzt niemand auf eine Idee mit einem Joint Venture gebracht.-

:smiley6:
Die Menschen, die den richtigen Weg gehen wollen, müssen auch von Irrwegen wissen. (Aristoteles)

IKARUS

Denis
25.January.2006, 13:31
Eine Bitte :
Ich habe einige Seiten auf Gr. und Engl. erstellt, könnte die sich jemand anschauen ? Übersetzt wurde teilweise mit www.worldlingo.com (http://www.worldlingo.com/), ich weiß also speziell beim Gr. nicht ob es zumindest einigermaßen korrekt ist.

Ich wollte es einfach mal ausprobieren....:ANGEL:
Nich hauen...

www.kein-containerhafen-in-timbaki.com (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/index.htm)

( www.no-containerport-at-tymbaki.info )

Denis

Kretamum
25.January.2006, 13:43
Hallo Denis,

uuups ... die Englisch-Übersetzung tut weh, sehr weh sogar ... allerdings ist (zumeist) der Sinn des Geschriebenen erkennbar.

Ich hab ein paar vorrangige Sachen liegen, aber wenn Du willst, nehme ich mir in ca. einer Woche zuerst einmal die englischen Texte vor.

Denis
25.January.2006, 14:02
@ Reinhilde,

war mir schon fast klar :nuts: , mein Gr. ist aber noch schlechter als mein Englisch. :icon_roll

Wäre nett, wenn Du dich ein wenig der Texte annehmen könntest.....:Knuddel:

Denis

TROOZY
26.January.2006, 15:26
Hier die Uebersetztung von 3 Artikeln, die am selben Tag erschienen, aber unterschiedliche , verwirrende und widerspruechliche Informationen zu dem Thema enthalten.

:confused:

Denis
26.January.2006, 16:26
Da mir die Sache selbst ein wenig suspekt ist, habe ich die Links zur griechischen und englischen Seite erst einmal wieder entfernt.
Ihr findet sie hier :

www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/greek_news. (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/greek_news.htm)

www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/english_news (http://www.kein-containerhafen-in-timbaki.com/english_news.htm)

bzw. auf der Startseite sind ganz unten links die grauen Buchstaben "g" und "e" als Link.

Schaut sie euch doch mal an.

Denis

joe
26.January.2006, 18:16
... bedankt für die raschen Informationen in Sachen Presse, Troozy :smiley71:

Ich finde das sind gute Beispiele dafür, wie eng die Presse mit regionalen/wirtschaftlichen
Interessen verbunden sein kann. Es fehlen nur noch ein paar Daten zu den
jeweiligen Presseorganen, um das richtig einordnen zu können.

Außerdem zeigt es, dass es wohl noch keine einheitliche griechische Marschroute
zu geben scheint: "kretische Interessen" gegen solche vom Festland!? :mecker:

Man wird davon ausgehen können, dass die Chinesen in dem Poker geschlossener
antreten als die griechische Seite. Die wissen, was sie wollen. Bei den Griechen
bin ich mir dagegen nicht so sicher.

Es ist klar, dass es bei Projekten dieser Größenordnung zunächst Machbarkeitsstudien
geben muss. Das ist auch bei uns so. Es geht um Kosten/Nutzen-Erwägungen,
verschiedene andere Aspekte müssen berücksichtigt werden. Die Experten/Gutachter
haben das Wort und anschl. müssen die beteiligten Seiten, Wirtschaft und Politik sich entscheiden.

Natürlich spielt da eine Rolle, wer die Musik bestellt, wird sie auch bezahlen müssen
und dabei geht es klaro auch um den Punkt, wer das Sagen hat beim Ganzen.
Bei den Standortnachteilen die Kreta als "nur" Umschlagplatz im Vergleich mit den
Festlandshäfen hat, kann es also logischerweise eigentlich nur noch
um weitere zusätzliche Aspekte gehen, wenn der Kreta-Plan zum Zuge kommen soll.
Was könnte das sein? Industrieansiedlungen - mit Chinesen oder ohne sie?
Der Schifffahrtsminister würde dann zugleich im Sinne von Wirtschaftsförderung/-anssiedlung
aktiv tätig sein wollen!!?? Ist das die Karte, auf die Mr. Kefalogiannis setzt?

Anders gewendet: Für den Fall, dass die Interessen von Minister Kefalogiannis
nicht zum Zuge kommen, ist eine Machbarkeitsstudie natürlich ebenfalls
brauchbar. Sie könnte dann ja ggf. als Rechtfertigung dafür dienen, warum das
Projekt am Ende nicht hat realisiert werden können.

didika
26.January.2006, 22:28
Danke Troozy für die Texte,

hier ein Kurzporträt des ehrgeizigen Ministers, Manolis
Kefalogiannis, der jetzt unbedingt während der Regierung
Karamanlis, die ja erst seit 2004 in Amt und Würden ist,
sich auf Kreta (und wahrscheinlich auch für sich selbst)
Lorbeeren verdienen will, solange die ND in der Regierungsverantwortung ist. :jo: :jo:
(Kreta ist ja mehrheitlich PASOK-orientiert)

http://egov.yen.gr/en/yen.chtm?prnbr=27846

LG
Didi

Angeliki
27.January.2006, 18:44
ein weiteres Thema, über das
man weiter nachdenken sollte, wie sinnvoll XYZ-Loch-Golfplätze auf Kreta
sind. LG Joe[/QUOTE]

Ein Riesenhotel mit Riesengolfplatz :fluch: soll oberhalb des Red Beach gebaut werden. Katastrophe für den wunderschönen Strand. Hoffen wir mal, dass das auch nicht wahr wird!:ANGEL: Angeliki

Judith aus Kalamaki
27.January.2006, 21:31
Liebe Mitstreiter- liebe Interessenten und Sympathisanten

wie es aussieht, ist das Thema 'Containerhafen Tympaki ' geplatzt :explo: .
Das Thema scheint zumindest vorerst vom Tisch zu sein, wie die Zeitungen melden.
Ob sich Herr Kefalogiannis tatsaechlich zuweit vorgewagt hat, das Thema nur aus Gruenden wahlpolitischer Taktik benutzt hat... oder die Chinesen tatsaechlich nie ersthaft an dem Standort auf einer Insel (noch dazu ohne jegliche Infrastruktur) interessiert waren...es ist sehr wahrscheinlich- da koennen wir viel spekulieren und theoretisieren.

Wichtig bleibt fuer mich, dass 'es' jederzeit wieder kommen kann- denn einige unserer Nachbarn und gewaehlten Buergervertreter wuenschen sich einen Hafen und einen Flugplatz direkt nebenan.
Und wenn es auch nicht diese Form von 'Kathastrophe' ist- andere groessenwahnsinige Traeume vom 'schnellen Geld' oder ein Tankerunglueck koennen unsere Lebensqualitaet und die Grundlage fuer unsere berufliche Taetigkeit jederzeit wieder bedrohen.

Es war- neben den emotionalen Wechselbaedern, die sehr anstrengend waren- teils eine interessante Erfahrung, wie anders (als ich es aus D. kenne) doch hier die eigentlich Betroffenen re-agieren. Eine positive Erfahrungen war - Leute, die sonst nicht miteinander sprachen, fanden den Weg zueinander und es gab teilweise das Gefuehl von 'gemeinsam sind wir stark'.
Besonders erfreulich fanden Thanasis und ich, zu sehen wie im Rahmen der Globalisierung und des technischen Zeitalters von Internet connection eurpaweit eine Solidarisierung erkennbar wurde- eine ' interne connection'!
Die Diskusionen, die man im Net verfolgen konnte, haben ungemein geholfen die Prozesse vorort voranzutreiben.
Sehr viele Kreta-Freunde aus Europa haben mit Anfragen, Beschwerden und Informationen an unterschiedlichste Stellen geholfen und Mut gemacht!
Wir hoffen, ihr seid alle wieder dabei, wenn es wiedereinmal notwendig werden sollte.
Herzlichen Dank an alle, die sich in welcher Form auch immer beteiligt haben!

Die website www.kein-containerhafen-in-timbaki.com soll als Dokumentation dieses unangenehmen Winters 2005/2006 bestehen bleiben. Vielleicht brauchen wir sie irgendwann nochmal wieder- oder die Texte bieten Orientierungshilfe fuer andere in aehnlichen Situationen.
"By the way"Auf Teneriffa soll seit jahren an der Suedkueste ein grosser Hafen gebaut werden- EU Gelder sind laengst bewilligt- aber der Widerstand hat bisher jeden Spatenstich vereitelt.Das hatte auch uns Mut gemacht.
Wenngleich uns d Hafen aus andn Gruenden vorerst erspart bleiben wird...
es gruessen -wieder mit einem froehlicheren Laecheln-
:smiley5: :smiley5:
Judith & Thanasis aus Kalamaki
und auch die Kinder sind erleichtert...

Ein netter Sruch ist mir in diesen Tagen begegnet:
"Aus Erfahrung wissen wir, dass der Mensch aus Erfahrung nicht lernt!"

Sabinara
28.January.2006, 14:16
Liebe Judith,


Glückwunsch, wollen wir hoffen, daß sich die Pläne nicht noch ändern und die Beschaulichkeit vorerst erhalten bleibt.
Leute, die sich einen Fortschritt wünschen, wie z.B. Containerhafen, Flugplatz etc. wirst du immer finden, aber vielmehr Gleichgesinnte, denen der Erhalt der Landschaft und das übrige mehr am Herzen liegen.
Schön wiederum, die Erfahrung gemacht zu haben, daß ansonsten nicht gerade Wohlgesinnte aus dieser Notsituation zueinander finden und gemeinsam für eine Sache kämpfen.

Alles liebe euch :smiley5:

Sabinara und Hübi

Jue
29.January.2006, 21:11
Frage an die Administratoren:
Wo dieser Thread wahrscheinlich jetzt ruhiger wird: gibt es eine Möglichkeit, die Beiträge zu archivieren? So hätte man bei Wiederbedarf schnell das ganze Spektrum des Für und Wider parat.

Wenn nicht, dann würde ich zumindest mit einfachen Mitteln alle 12 Seiten sichern und z.B. Judith (wenn sie möchte) eine Kopie im Form einer CD übergeben. Wären die Administratoren damit einverstanden?

Nochmals mehrere Artikel in DIE ZEIT zum Thema Hafen- und Container-Wirtschaft und -Logistik mit allen Aspekten am Beispiel des Hamburger Hafens.
Ein Artikel ist online:
Ausgabe vom 26.01.2006, 05/2006 --> http://www.zeit.de/2006/05/Hafen

Denis
30.January.2006, 00:33
Die website www.kein-containerhafen-in-timbaki.com soll als Dokumentation dieses unangenehmen Winters 2005/2006 bestehen bleiben. Vielleicht brauchen wir sie irgendwann nochmal wieder- oder die Texte bieten Orientierungshilfe fuer andere in aehnlichen Situationen.


Wie besprochen und versprochen Judith, ich lasse sie auf dem Server stehen. Es wird auch bestimmt noch etwas dabei kommen. Auch die Gr. und Engl. Seiten möchte ich doch noch irgendwann in der richtigen Übersetzung anfügen. Noch wissen wir ja auch noch nichts offizielles.

Denis

Egon
30.January.2006, 17:24
Na, woher der plötzliche Optimismus, dass es keinen Hafen in Tymbaki geben soll?

Habe ich da etwas verschlafen, oder interpretiere ich die Informationen, bzw. Zeitungsartikel, anders oder nur falsch?

Was ich bis jetzt glaube verstanden zu haben, ist, dass die Chinesen kurzfristig Piräus und Thessaloniki favorisieren, weil der Aufbau eines neuen Hafen zu lange dauert?

Oder doch nur zu wenig Infrastruktur?

Nun, vielleicht doch keine Chinesen, aber was ist mit dem „Appetit“ der anderen internationalen Firmen?


"Patris" 17.01.06

Das Interesse der Chinesen für Tymbaki hat anderen internationalen Firmen Appetit gemacht

Die Vereinbarung die der Ministerpräsident in Peking unterschreiben wird, legt Tymbaki als den durch die chinesischen Investoren geplanten Hafen fest.
Herr Karamalis begibt sich morgen nach China, wo er in Begleitung vieler Geschäftsleute eine zwischenstaatliche Übereinkunft unterschreiben wird, von der sich 4 Artikel auf Schiffahrt und Häfen beziehen.
Gleichzeitig sieht es so aus, dass das Interesse anderer internationaler Firmen auflebt, welche nun die Möglichkeiten prüfen, wie sie sich im Umschlagszentrum, welches im Süden Kretas entsteht, etablieren können.....

Warum wird hier so wenig davon Kenntnis genommen, dass die griechische Regierung anscheinend eine Bodenordnung für Kreta erlassen hat?


Warum Ierapetra den Hafen ablehnte

. . . die Bodenordnung (es muß davon Notiz genommen werden, dass diese in Abstimmungen beschlossen wurde und jetzt Gesetz des Staates ist ) ungenau über ein Tor im Süden Kretas spricht.


Dazu paßt auch folgender Zeitungsartikel:


ARTIKEL "APOPSI TOY NOTOU" 27.12.05

Wenn alles nach Wunsch läuft, dann wird der Umschlaghafen und natürlich ein Handelshafen mit Öffnung Richtung Ägypten entstehen, denn wir haben ein Abkommen zur Verbindung des Hafens Alexandrias mit einem Hafen Kretas unterschrieben, aber auch mit Libyen, welches seine Wirtschaft im Moment auf internationaler Ebene ausweiten will.


Warum sollten, wenn das Projekt Tymbaki gestorben sein sollte, jetzt noch Machbarkeits- und Kostenstudien erstellt werden?

Warum wurde von der Gemeinde Ierapetra schon im Juni über einen Hafen in Konkurrenz zu Tymbaki diskutiert, während dies in der Messara aber erst im November öffentlich bekannt wurde?


Warum Ierapetra den Hafen ablehnte

Sie sprachen diese Art von Hafen an, weil wir auf einen solchen früher bestanden haben, sagten sie, und es ist in der Bodenordnung Kretas festgelegt worden, das ein solcher Hafen in Tymbaki oder Ierapetra entstehen soll.

(...)

Und laßt uns nicht in die Falle tappen, mit Tymbaki in Konkurrenz zu treten, denn dann verlieren wir vielleicht den Hafen, den wir brauchen.


Gibt es jetzt wirklich Grund zu hoffen, es gibt keinen Hafen in Tymbaki?

Was Mut macht, ist vielleicht die Erfahrung von Teneriffa (s. Bericht von Judith).


Auf Teneriffa soll seit Jahren an der Südküste ein großer Hafen gebaut werden - EU Gelder sind längst bewilligt - aber der Widerstand hat bisher jeden Spatenstich vereitelt.

Aber der Widerstand hat bisher jeden Spatenstich verhindert.

Gibt es in der Messara einen solchen Widerstand?

Ich hoffe es, aber wahrgenommen habe ich davon nicht viel.

Wolfgang
30.January.2006, 18:20
diese Art von Hafen
Da ist aber wohl ein normaler Hafen gemeint, der vor allem Kreta dient, nicht ein Monokultur-Container-Umschlags-Hafen (mit ganz wenigen Arbeitsplätzen für die Einheimischen).

Oder?

Kreta-Klaus
30.January.2006, 20:16
Richtig, Wolfgang,
wie irgendwo viel weiter oben schon zu lesen, wenn ich mich recht entsinne.
Ierapetra will durchaus einen Hafen, aber keinen chinesischen Containerhafen.
Und warum sollen sie den nicht kriegen, wenn sogar Orte wie Koutsouras und Keratokambos/Kastri dicke Betonmolen ins Meer setzen (mit EU-Geldern), deren Nutzen man kaum einsehen kann.
Klaus

Wolfgang
30.January.2006, 20:42
Aus: Griechenland Zeitung vom 27. Januar 2006:


Perspektiven für engere Zusammenarbeit mit China

...
Im Bereich der Handelsschifffahrt kam
man überein, die Kooperation zwi-
schen Häfen sowie Schiffsunterneh-
men zu stärken. Griechische Häfen
sollen als Verteilerzentren für chinesi-
sche Waren dienen, die für den Balkan
sowie die Länder der Europäischen
Union bestimmt sind. Bereits vor eini-
gen Monaten war vor allem auf Initi-
ative von Handelsschifffahrtsminister
Kefalojannis das kretische Tymbaki als
Ort ins Gespräch gebracht worden, wo
ein riesiger neuer Hafen als Umschlag-
platz für chinesische Produkte ent-
stehen sollte. Nach dem Karamanlis-

Besuch scheinen nun aber die Häfen
Piräus und Thessalonila bei den Chi-
nesen favorisiert zu werden. Genannt
wurde auch der westgriechische Hafen
Astakos. Bis Juni sollen pro Woche
etwa 11 Container aus dem Fernen
Osten in Piräus einlaufen. Pressebe-
richten zufolge erwartet man künftig
insgesamt l Mio. Container pro Jahr
aus China, deren Inhalt nach Europa
exportiert werden soll.
Den Boden für eine Zusammenarbeit
zwischen Griechenland und China im
Schifffahrtswesen haben bereits grie-
chische Reeder geebnet. "Acht chinesi-
sche Werften sind einzig mit dem Bau
von Schiffen für griechische Reeder
beschäftigt. 70 Prozent der Be- und Ent-
ladung von Containern in China erfolgt
über Schiffe, die dem griechischen Ein-
flussbereich zuzuordnen sind", heißt es
in der Tageszeitung "Eleftherotypia".
Der Tageszeitung "Kathimerini" zufol-
ge sind 100 Schiffe mit einem Wert von
ca. 4 Mrd. Euro in Auftrag gegeben
worden. Griechische Reeder, so die
Zeitung, entwickeln sich zum besten
Kunden Chinas. Außerdem erfolgt
65 % des Transports von Öl und Ölpro-
dukten für China mit Schiffen aus dem
griechischen Einflussbereich.
...



-----------------
Anmerkungen dazu:

"Bis Juni sollen pro Woche etwa 11 Container aus dem Fernen Osten in Piräus einlaufen"
Das wären 570 Container pro Jahr, das ist ja noch ziemlich weit entfernt von 1 Million.
Oder ist das ein Schreibfehler, und soll heißen "11 Containerschiffe" ?
Kann mir auch schwer vorstellen, wie Container "einlaufen".

Der "Griechische Einflußbereich":
Schöne Formulierung! Da hat man Zypern endlich mit drin
:biggthump


Containerhafen ASTAKOS ?
Astakos liegt auf dem westgriechischen Festland, 30 km ostsüdöstlich der Insel Lefkas.
Da gibt es anscheinend seit Ende 2005 einen neuen Containerhafen mit insgesamt 1,66 qkm.
"first private Port and Industrial Free Zone Area in Greece"

Hier ist ein Satellitenbild (der *Ort Astakos liegt oben, im Scheitel der Bucht):
http://www.wkistler.de/more4/Astakos4_v2a65_21.07868E_38.49534N.jpg

Karte Astakos:
http://www.astakos.com.gr/astakosmaps.jpg

Projekt Astakos:
http://www.aegek.gr/aegek_engl19.asp

bob01
2.February.2006, 17:28
Hallo zusammen

Scheint ja ein sehr interessantes Thema zu sein dieser Containerhafen.
Zumindest für uns alle hier im Forum.
Für die Kreter aber weniger.
Ein Freund aus Kreta, der z. Zt. bei mir ist und auch schon sehr lange auf Kreta lebt, - sich von daher schon fast als Kreter bezeichen darf -
weiß nichts von diesem Hafen, also scheint es in den Medien dort kaum erwähnt zu werden.
Die Kreter interessiert das wohl auch nicht sonderlich.

So gesehen wird wohl noch viel Wasser in's Meer fliessen bis sich in der Hinsicht was tut.
Wer weiß ob wir das alles noch mitkriegen.
Also diejenigen die dort gebaut haben müssen nicht gleich verzweifeln.:smiley4:

joe
10.February.2006, 14:50
Gibt es eigentlich in dieser Sache neue Infos, Entwicklungen ????
Oder liegt das alles erst einmal "auf Eis" ?? Erledigt!?

Allgemeiner Konsens: ?? Die neue Saison steht an ...
da kann die Insel keine Negativpresse brauchen :icon_roll

Denis
10.February.2006, 21:54
Gibt es eigentlich in dieser Sache neue Infos, Entwicklungen ????
Oder liegt das alles erst einmal "auf Eis" ?? Erledigt!?

Allgemeiner Konsens: ?? Die neue Saison steht an ...
da kann die Insel keine Negativpresse brauchen :icon_roll


"Im Osten nichts Neues" :biggthump

didika
10.February.2006, 22:36
da kann die Insel keine Negativpresse brauchen :icon_roll

Hallo Joe,

Negativpresse in diesem Sinn hat es ja gar nicht gegeben,
bis auf den Ausgangsbeitrag der *PATRIS* und das war
auch nicht negativ zu sehen, in meinen Augen, dies war
eine Information !

Ich denke, die Sache ist *gegessen*.:icon_roll

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Chinesen anbeissen
werden, *angebissen* hat Herr Kefalojiannis (richtig ge-
schrieben :schild11: )

Also *Vorhang zu* :smoke: :smoke:
Aber wachsam bleiben !

LG
Didi

Jue
11.February.2006, 03:15
"So sehen wir betroffen, der Vorhang zu und alle Fragen offen" :icon_roll

Also irgendwie ein Abschluss, aber doch nicht so richtig.

Judith aus Kalamaki
13.February.2006, 10:30
Hallo an alle Interessenten, und die, welche immer weiter diskutieren moechten...

Die Einschaetzung der 'Buergerinitiative' ist, dass Herr Kefalojiannis auf Waehlerstimmfang war/ ist und sich in der Presseerklaerung vom 1.12.05 mit seinem Wunschdenken sehr weit vorgewagt hat. Die Presse hat diese Aussagen als Grundlage genommen um das Thema etwas groesser und wichtiger zu machen, als es tatsaechlich ist/war. Dieses war jedoch nicht absehbar fuer die Betroffenen vorort, da keiner wissen konnte, auf welchen Grundlagen Herr Kefalojiannis seine Aeusserungen macht. Wenn da steht " Verhandlungen...so gut wie abgeschlossen" darf man wohl Angst bekommen und re-agieren. Abgesehen davon gibt es lange schon Plaene fuer eine eventuelle Hafenanlage bei Kokkinos Pirgos/ Tymbaki. Aber Plaene sind keine Beschlossenen Tatsachen. Und geredet werden darf - und gedacht werden auch- und falsche Faehrten gelegt werden... Gegenwaertig sieht die Buergerinitiative jedoch keinen konkreten Handlungsbedarf. Letzte Aktion war/ ist, dass die Stiftung Europaeisches Naturerbe, in Absprache mit uns, an verschiedene Ministerien- Handelsschifffahrt, Tourismus, Umwelt- eine Stellungnahme zu den Gefahren des erwaehnten Projektes mit der Aufforderung dies nochmals unter div. Aspekten zu ueberpruefen, schickt/ oder bereits geschickt hat.

Aber wie schon an anderer Stelle gesagt- was heisst schon 'es ist endgueltig zuende'... ? Eine potenzielle Bedrohung unserer Natur, unseres Lebensraumes, gibt es immer.Und es gilt meines Erachtens immer auf der Hut zu sein- und stets Verantwortungs -bewusst die aktuellen Geschehnisse zu verfolgen.

Soviel von uns - es gruessen
Judith & Thanasis

www.kalamaki.de

joe
13.February.2006, 17:08
:smiley4: Diese Kreter:

stets für Überraschungen gut :nuts:

unberechenbar :cool:

groß..... :div01:

überschwenglich :freu:

schlitzohrig :smiley55:

unkonventionell :smoke:

crazy :spin:

usw. usw. ...

Vielen Dank für den Schlusspunkt und
schöne Grüße nach Kalamaki :smiley5:

Dann wird es am Ende vielleicht doch nur ein kleiner neuer Hafen werden ...
z.B. wenn das mit dem Golfprojekt realisiert wird ....
... ein kleiner Jachthafen für den Golf-Jet-Set :grin:

Kretamum
29.March.2006, 21:14
Einmal muss ich diesen Thread leider doch noch hervorholen.

Jetzt haben wir hier ein ähnliches Problem vor der Haustür. Der Wiener Containerhafen wird in den nächsten 2 - 3 Jahren ausgebaut, allerdings ohne Chinesen, Bauvolumen etwa 122 Mio Euro. - und soll angeblich der größte Binnenschifffahrts-Containerhafen Europas werden. :confused:

Irgendwie habe ich jetzt ein ungutes Gefühl in mir.

pale-reinhold
29.March.2006, 22:30
Hallo Reinhilde,

Du hast das etwas falsch verstanden :) Österrreich liegt in den Alpen! Ihr habt keinen Strand und kein Meer, an dem man einen Hafen bauen könnte! :)

Im Ernst: Protestieren? Demonstrieren? Anarchie? Wenn Du uns (mir) die Protestadresse zukommen lässt, schreibe ich gerne Proteste!

Informiere uns, Wien ist es auch wert keinen "größten Containerhafen" zu haben. Den braucht offensichtlich jeder :bash: .

Herzliche Grüße

Reinhold

Kretamum
29.March.2006, 23:05
Hallo Reinhold,

leider .... hören tu ich noch besser als sehen :grin:
unsere Donau, unsere schöne blaue Donau .... :)
wenn ich Euch brauche, dann melde ich mich ganz einfach :jo:

Und jetzt ein kalinichta aus Wien

didika
29.March.2006, 23:27
Liebe Reinhilde,

das ist nicht so schlimm:

schau selbst :

http://www.verkehr.co.at/

unter:

29.3. "Startschuß für neuen Kombi-Terminal im
Wiener Hafen"

da brauchen wir nicht zu demonstrieren !:nuts: :nuts:

LG von Wien nach Wien !:cool:

Didi:smiley5:

Kretamum
30.March.2006, 18:00
Hallo Didi,

leider bin ich halt schon sehr sensibilisiert :jo: , was dieses Thema anlangt. Und so ganz "ohne" wird das auch nicht abgehen, immerhin haben wir ein großes Naturschutzgebiet in unmittelbarer Nähe. Ich behalte für mich die Sache jedenfalls im Auge. :nuts: ... vielleicht :schild11:

emena
1.April.2006, 20:27
achtung, didika, 1.april!!

hoffentlich!!!

gruß

Εμένα

shinaria
3.April.2006, 12:11
sehr witzig:
http://www.cretegazette.com/2006-04/tymbaki.php
der Zusatz im unteren Kästchen kam erst einen Tag später...
Frohen Frühling
shinaria

hannover
15.April.2006, 14:29
Hallo, zusammen!

Am 11. April meldet die Tageszeitung Patris: Wahrscheinlich wird der Organismos Limenou Iraklio (Hafenbauamt Iraklio) mit der Bauleitung fuer den Containerhafen in Timbaki beauftragt. Die Finanzierung ist durch die griechische Regierung und die Europaeische Investment Bank gesichert, die Einnahmen durch einen langjaehrigen Nutzungsvertrag mit China gesichert. Das als groesste Entwicklungsprojekt in der Geschichte Kretas bezeichnete Vorhaben wird zu einer Freihandelszone fuer den Umschlag von Guetern zwischen Europa und Asien genutzt. Meine Meinung: Da weder Gueter das Gelaende verlassen, noch von der Verschiffung kretischer Gueter die Rede ist, ist aber kein Nutzen fuer Struktur und Landwirtschaft sichtbar. Einige Leute, die bisher im Tourismussektor ihr Brot berdient haben, koennen vielleicht als Verladearbeiter anfangen. Ob ein gut organisiertes Logistikunternehmen aber so viele Arbeitsplaetze bringt, wie der Tourismus in der Region ist zu bezweifeln. Und der Tourismus wird mit dem Hafen ein massives Problem haben, da sich die Verschnutzungen durch die Schiffe auf die ganze Suedkueste auswirken.

Kreta-Klaus
15.April.2006, 15:56
hannover,
ich glaube, ich darf Dich beruhigen. Das Thema wurde nicht nur hier kräftig durchgekaut (siehe die zahlreichen Beiträge weiter oben) und zweitens ist es wohl vom Tisch ... von Aprilscherzen mal abgesehen. Selbst die Timbakioten haben offensichtlich begriffen, dass ihnen das Ganze keine Vorteile bringen kann.
Klaus

hannover
16.April.2006, 16:09
Hallo, Klaus!

Ich weiss wohl, dass es in der griechischen Presse ueblich ist Themen sehr hoch zu kochen und dann doch nichts zu tun. Aber dennoch war der Bericht sehr detailliert und die Planung bezieht nicht im Geringsten die lokale Bevoelkerung ein. Generell ist die Nachrichten- und Informationssituation halt sehr duerftig, und dieser Artikel ist seit einigen Wochen die erste Meldung zu dem Thema. Vor einiger Zeit gab es einen Artikel in der Kathimerini (http://news.kathimerini.gr/4dcgi/_w_articles_economy_533402_17/03/2006_177500)
und dann jetzt besagte Meldung der Patris.
Ich wuerd mich gern beruhigen, aber ich trau dem Braten nicht...
Der Link zum Patrisartikel ist
http://www.patris.gr/articles/83609/

Kreta-Klaus
16.April.2006, 17:39
LiebeR hannover,
hast du eigentlich alle Beiträge dieses Threads gelesen. Die Aufregung hier war doch immens. Und ich vertraue da eher "unseren Leuten vor Ort" wie Judith aus Kalamaki. Ich möchte doch zu 99% behaupten, dass die Sache gegessen ist.
Gruß Klaus