Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reisebericht Kreta 2010
Frank Joachim
10.December.2011, 12:57
Hallo zusammen,
es ist zwar schon eine ganze Weile her, aber ich habe es nun endlich mal geschafft, mit meinem Reisebericht 2010 anzufangen. Die handschriftlichen Aufzeichnungen habe ich so langsam übertragen. Und einige Bilder habe ich auch schon ausgesucht. Ich habe mich nun erstmalig an die Erstellung eines Albums gemacht.
Ich hoffe, dass klappt, dann könnt Ihr Euch auch zum Bericht noch einige Bilder ansehen. Ich fülle das Album sukzessive.
So - und nun geht es los:
Mi, 19.05.2010
Unser Flug geht diesmal erst am Nachmittag. In Chania landen wir daher erst gegen 19:20 Uhr Ortszeit. Mit den Mietwagen von Autocandia geht mal wieder alles völlig problemlos. Zwei hellblaue Fiat Panda. Einer hat gerade erst 500km gelaufen, der andere ca. 5600km. Beide sind also quasi neu. Die Wagen müssen wir an einem Parkplatz kurz vor der Flughafeneinfahrt abholen. Dazu werden wir von einem kleinen Zubringerbus die 500 Meter gefahren.
Um 21:00 Uhr erreichen wir die Alkion-Appartements. Dort sollen wir von jemandem zu den Kostas-Appartements gebracht werden. Hier läuft dann das erste Mal nicht alles wie gewohnt problemlos. Die Leute vom Alkion wussten nichts von unserer Ankunft und der Inhaber der Kostas-Appartements (er heißt sinnigerweise Kosta) hatte uns auch nicht wirklich erwartet. Er erklärt aber am Telefon, dass wir in 10 Minuten abgeholt würden.
Die Wartezeit versüßten uns die Inhaber der Alkion-Appartements mit Raki und Erdnüssen. So war es dann auch nicht ganz so schlimm, dass aus den 10 Minuten 70 Minuten wurden. Das hat wahrscheinlich mit der griechischen Zeitverschiebung um eine Stunde zu tun. Die Wartezeit nutzten unsere Heike und Claudia um die ersten wichtigen Dinge in Georgioupolis einzukaufen. Bier und Raki für später war also schon mal gesichert.
Schließlich führt uns Kostas Vater zu den Appartements, oder besser zu dem Appartement, was fertig gesäubert war. Nachdem ich Kostas am Telefon erklärte, dass wir zwei Appartements gebucht hatten schlug er vor, wir sollten doch die erste Nacht im fertigen Appartement schlafen und morgen würde dann das zweite gesäubert. Meinen „Gegenvorschlag“, das wir nun in Georgioupolis zum Essen gehen würden und anschließend das zweite Appartement fertig ist, nahm Kostas glücklicherweise ohne weitere Ideen seinerseits an.
Das späte Abendessen nahmen wir dann als einzige und letzte Gäste im „Mythos“ ein. Eine nette Taverne direkt an Plateia. Das Essen war wie erwartet gut. Nach dem Essen trafen wir Kostats Vater noch auch der Plateia, der uns sichtlich erschöpft erklärte, dass nun auch das zweite Appartement fertig sein. Na prima, alles wird gut.
Do, 20.05.2010
Unsere erste Nacht war angenehm. Zu warm war es ja noch nicht. Wider erwarten abends noch unter 16 Grad.
Am Morgen nahmen wir dann erst einmal unser neues Zuhause für die nächsten 14 Tage in Augenschein. Innen wirklich alles schön aufgeräumt und sauber. Geräumige Wohnküche mit fester Küchenzeile. Besteck und Geschirr war ausreichend vorhanden. Der Ausblick von der Terrasse nach hinten hinaus unbeschreiblich schön. Direkter unverbauter Blick auf die „Weißen Berge“ und das vorgelagerte Tal. Diesen Blick genossen wir noch sehr häufig in diesem Urlaub. Insbesondere durch immer wieder aufkommende Wolkenformationen (Wolken auf Kreta??), boten sich auch zum Abend hin immer wieder neue Lichtspiele.
Vorne heraus lag der gemeinsame Pool. Sehr gepflegt und tatsächlich geeignet auch mal zwei drei Züge zu schwimmen. Der Rest der Anlage war landestypisch mit vielen Rosen und etwas Wiese.
In unserem Kühlschrank entdeckten wir dann noch etwas 3 Kilo Grillfleisch, was wir am Folgetag dann an Kostas Vater übergeben hatten. Das wurde dort wohl von Kostas vergessen.
Nach dem Frühstück in Georgioupolis in „Titos Cafe“ an der Plateia fuhren wir nach Chania und besuchten obligatorisch die Markthalle, die Einkaufsgassen und den Hafen. Olli begeistert sich in der Ledergasse für eine Bauchtasche und schlägt zu. Ich hatte mir vorgenommen nach einer Aktentasche zu schauen – mein Gott selbst im Urlaub denkt man schon wieder ans Büro. Aber schöne Teile haben sie hier ja. Zum Kauf kann ich mich aber noch nicht entschließen.
Nach einem leckeren Mythos am Hafen schlenderten wir durch die Gassen zurück zum Auto.
Einkauf war noch angesagt. Obwohl wir auf der Hinfahrt einen „Lidl-Markt“ entdeckten, kauften wir auf der Rückfahrt bei INKA in Kalives ein. Mit der Grillkohle und dem Fleisch haben wir einen guten Griff getan und unser Grillmaster Olli zauberte uns am Abend das leckerste Grillgut auf den Tisch. Und das nicht zum letzten Mal.
... Fortsetzung folgt
Sonne
10.December.2011, 19:39
Schön, wieder von Dir zu lesen... freu' mich auf die Fortsetzung.
Frank Joachim
11.December.2011, 12:57
... wieter mit dem Reisebericht:
Freitag, 21.05.2010
Heute war Einwandern angesagt. Gleichzeitig die Nagelprobe für mein lädiertes Knie. Ob es halten wird wusste ich vorher wirklich nicht und es sprach eigentlich nicht viel dafür. Aber die schönsten Wanderungen ausfallen lassen auf die sich alle gefreut haben? Nix da!
In der Nacht hatte es stark geregnet (waren wir wirklich auf Kreta?). Am Morgen nach dem Frühstück klarte es aber auf und wir machten uns auf den Weg nach Aradhenna. Zunächst ging es über Imbros nach Chora Sfakion. Dort parkten wir den ersten Fiat. Mit dem zweiten fuhren wir dann hoch nach Aradhenna. Hier war es wieder leicht bedeckt. Ich war aber sicher, dass es nicht regnen würde und das uns wahrscheinlich auch bis zum Mittag wieder die Sonne aus dem blauen Himmel anlachen würde. Nach den ersten Fotos an der berühmten Brücke über die Schlucht machten wir uns von der Ortsseite an den Abstieg in die Schlucht hinab. Es ist immer wieder eine beeindruckende Kulisse – und was für mich besonders erfreulich war: Das Knie hat den steilen Abstieg unbeschadet überstanden. Instabil zwar aber relativ schmerzfrei. Ab hier war ich sicher, dass ich den Weg bis nach Loutro, unserem Zielort für heute, durchhalten kann.
An dem Abzweig in der Schlucht entschieden wir uns für die Umgehung der Leiter, da Heike diese von der Erzählung doch nicht ganz geheuer war. Die Umgehung ist aber auch nicht ganz ohne, zumal immer wieder loses Geröll die Trittsicherheit deutlich erschwert. Insbesondere an den Stellen, an denen auch kein sicherndes Geländer am teilweise 50cm breiten Weg war. Was solls. Wieder eine Erfahrung mehr und ein gutes Gefühl auch hier heil unten angekommen zu sein. Die Leiter haben wir uns dann von unten aber doch noch einmal angeschaut und ist die erste der beiden einmal hinaufgeklettert.
Beim zweiten Abzweig der Schlucht, den Weg hinauf nach Livaniana passierte es dann doch noch. Mein Knie schlägt durch. Glücklicherweise aber ohne dauerhafte starke Schmerzen. Nach wenigen Minuten kann ich wieder einigermaßen weiterlaufen.
In Livaniana angekommen stellen wir fest, dass die Kapelle offenbar renoviert wurde und auch einige wenige kleine Häuschen. Der deutsche „Aussteiger“, der eine kleine Taverne bewirtschaftet, die früher einmal eine alte Frau hatte, ist auch noch da. Strom hat er inzwischen auch. Sogar Satellitenfernsehen. Ist wohl manchmal doch zu weit weg vom Weltgeschehen. Die Taverne, die mit reichlich alten Wanderstiefeln verziert ist, war übrigens gerappelt voll (also ca. 20 Leute, mehr gehen nicht auf die Terrasse).
Unser Weiterweg führt uns über Finix nach Loutro. Immer wieder schön, dieses kleine Fischerdorf zu sehen. In Loutro essen wir eine Kleinigkeit und verweilen bis zur Ankunft der Fähre. Gegen 18:15 Uhr nehmen schließlich die Fähre nach Chora Sfakion. Wir holen unser Auto aus Aradhenna ab und parken den zweiten Wagen daann wieder in Chora Sfakion. Wir haben ja noch was vor…..
Für das Abendessen haben wir uns noch Wein von „Braduakis“ aus Georgioupolis mitgenommen. Der erinnerte aber leider mehr an Essig als an guten Krassi. Na ja, mal wieder eine Erfahrung mehr.
Samstag, 22.05.2010
Für den heutigen Tag haben wir uns den Besuch des Klosters Arcadi vorgenommen. Auch heute ist das Wetter nicht berauschend. Beim Frühstück regnet es noch. Auf der Fahrt nach Arcadi wird es aber besser. Zumindest kein Regen mehr. Nur noch bedeckt mit leichten Aufheiterungen. Arcadi selbst ist wieder ein Stückchen mehr restauriert. Es ist immer wieder schön mit anzusehen, wie Stück für Stück in neuemm Glanz da steht, ohne den Reiz des „Alten“ zu verlieren.
Unser erster Gang ist direkt in die Kirche. Wir zünden Kerzen an und wollen zunächst Platz nehmen um die Stimmung auf uns wirken zu lassen. Der in der Kirche anwesende Pope war offenbar erfreut über unsere „Kerzenspende“, so dass er mich mit Handschlag begrüßt. Wir wechseln einige einfache Worte. Die Herzlichkeit hier ist immer wieder erfrischend. Nach einigen Minuten der Ruhe schauen wir uns die ganze Anlage mal wieder an. Fotos werden reichlich gemacht. Auch Heike und Oli sind beeindruckt.
Ausgerechnet hier schlägt mir schon wieder das Knie durch. Ich kann kaum noch ohne Schmerzen gehen. Gut dass ich Schmerzmittel dabei habe.
Nach Arcadi fahren wir auf dem Rückweg nach Rethymnon. Dort schlendern wir durch die Gassen und stellen fest, dass auch hier viel saniert und restauriert wird. Viele Gassen sind bereits neu gepflastert. Einige werden gerade bearbeitet. Von Wirtschaftskrise merkt man hier gar nichts. Lediglich die Benzinpreise sind unverschämt hoch. Und vielleicht das Bier in der Taverne „Castello“.
Auf dem Rückweg zu unseren Appartements nehmen wir noch Kuchen aus Georgioupolis mit. Wirklich lecker.
...Fortsetzung folgt
Frank Joachim
12.December.2011, 19:52
... so damit Ihr direkt wieder weiterlesen könnt, kommen hier noch die nächsten beiden Tage. Das mit dem Fotoalbum muss ich noch verschieben. Die Zeit ist einfach zu knapp.
Sonntag, 23.05.2010
Über Nacht hatte ich eine geliehene Kniebandage von Heike getragen, da mit meinem Knie am gestrigen Abend trotz der Schmerzmittel gar nichts mehr ging. Die Bandage hatte Wirkung. In zweierlei Hinsicht. Erstens waren die Schmerzen verschwunden, zweitens aber leider mein Unterschenkel stark geschwollen und mein Fuß bereits blau angelaufen. Ich hatte nicht bedacht, dass die enge Bandage einen starken Blutstau bewirkt. Da aber die Schmerzen nicht mehr da waren, konnte ich einigermaßen laufen und durch die Bewegung löste sich der Blutstau auch wieder.
Wir entschlossen uns die Festung Aptera zu besuchen. Die Aussicht über die Soudabucht von hier aus ist wirklich schön. Leider konnten wir nicht alles besichtigen, da auch hier fleißig restauriert wird. Vielleicht können wir in einigen Jahren wieder mehr sehen.
Nach Aptera machten wir uns auf nach Chania. Wir wollten noch etwas einkaufen. Einen Gürtel für Oli, eine passende Kniebandage für mich und einen Ring für Heike. Mit dem Ring und dem Gürtel hat es geklappt. Meine Bandage habe ich dann aber später erst in Georgioupolis bekommen. Die Apotheken in Chania hatten nämlich wegen des Feiertages (Pfingstsonntag) geschlossen.
Montag, 24.05.2010
Alles oder nichts! Das blöde Kniethema beherrscht doch einige unserer Gedanken. Ich will aber unbedingt durch die Samariaschlucht. Knie hin oder her. Zur Not kann ich mich mit einem Esel raustragen lassen. Also geht es Fahrplanmäßig weiter. Früh aufstehen. Abfahrt um 06:00 Uhr. Wir wollen einigermaßen früh in die Schlucht um den Bustouristen zuvor zu kommen.
Gegen 08:00 Uhr steigen wir in die Schlucht hinab. Vorher esse ich noch heimlich in der Kantine von Xiloskalo einige Croissants während meine Reisegruppe draußen in der Kalte auf mich wartet. So wird jedenfalls erzählt. Tatsächlich habe ich dort aber nur eine Banane gekauft und mich noch etwas erleichtert. Na ja, jedem seine passende Geschichte.
Über unendlich viele Treppenstufen geht es steil hinab in die Schlucht. Auf der rechten Talseite erkennt man den mächtigen Gingilos mit seiner über 1000 Meter hohen Felswand. Unvergleichlich schön. Hier ist noch alles grün und bewachsen. An einigen Stellen wird vor Steinschlag gewarnt. Man soll sich an einigen besonders gefährlichen Stellen beeilen. Leichter gesagt als getan mit meinem nie. Aber ich wollte das ja so. Meine Wanderstöcke sind mir aber eine gute Hilfe. Etwas auf der Hälfte des Weges gibt es einen größeren Rastplatz (ehemalige Siedlung Samaria). Sogar mit einer „Erste-Hilfe-Station“. Unterwegs treffen wir auch zweimal auf „Ranger“, die darauf achten, ob vielleicht unterwegs schon jemand abbaut und unten oder bereits in der Schlucht Hilfe benötigt. Hier im Nationalpark ist wirklich alles sehr gut organisiert. Nach der Kapelle des Agios Nikolaos verläuft der Weg immer neben dem Flussbett, mal links, mal rechts davon. Dass Flussbett wird dabei mehrfach gekreuzt. Der große Artenreichtum an Bäumen, Pflanzen aber auch Tieren beeindruckt.
Auch die Wände der Schlucht, die bis zu 300 Meter neben uns die Höhe ragen. Die Schlucht scheint weit über Europa hinaus bekannt zu sein. Unterwegs treffen wir auf zwei Kanadier, die ebenfalls sehr fasziniert scheinen. Und die haben ja schließlich selbst die „Rockys“.
In Kanada wäre das Leben im Moment gar nicht so teuer. Der Euro sei im Vergleich noch immer sehr hoch bewertet und man würde viel fürs Geld bekommen. Sieh an! Aber wir wollen ja nicht nach Kanada, sondern weiter nach Agia Roumeli dem Dorf an der Küste, wo unser Fußweg endet. Nach ca. 6 Stunden incl. Pausen erreichen wir Agia Roumeli. Hier ist man auf den Ansturm der Bustouristen eingerichtet. Viele Tavernen locken mit Angeboten. Auch wir nehmen Platz, legen unsere Füße hoch und genießen die griechische Küche.
Unsere Fähre nach Chora Sfakion geht erst dreieinhalb Stunden später um 17:30 Uhr. Also beschließen wir nach dem Essen, uns noch etwas an den Strand zu legen. Ich schlafe dort sofort ein. Der herrlich grobe schwarze Sand ist von der Sonne aufgeheizt und wirkt wie eine Tiefenwärmebehandlung für meinen Rücken. Ich schlafe ein und werde erst vom Anlegen der Fähre wieder wach. War das herrlich. Heike, Olli und Claudia haben das wahrscheinlich nicht in vollem Umfang genießen können, da sie meinem Schnarchen lauschen mussten. Nun, ich sag‘ es immer wieder, wer zuerst schnarcht schläft am besten.
Die Fähre bringt uns schließlich nach Chora Sfakion, wo wir einige Tage zuvor extra das zweite Auto abgestellt hatten.
Wir hatten es uns im geschlossenen Deck mit einer griechischen Reisegruppe gemütlich gemacht. Wir tranken gemeinsam einige Raki. Heike und Olli genossen die Aussicht auf dem Oberdeck.
Ein wunderschöner Tag klingt schließlich auf unserer schönen Terrasse aus.
...Fortsetzung folgt.
mino
12.December.2011, 21:46
Sehr schön!
Frank Joachim
13.December.2011, 18:59
... und noch zwei Tage:
Dienstag, 25.05.2010
Heute holen wir das in der Omalos-Hochebene geparkte Auto wieder ab. Bei der Gelegenheit steigen wir vom Parkplatz Xiloskalo hinauf zur Kallergi-Hütte.
Ein Fußweg von dort kürzt den sonst üblichen Schotterfahrweg ein wenig ab. Die Aussichten sind wunderschön. Zunächst über die Hochebene Omalos. Später, nachdem wir den sich in Serpentinen nach oben windenden Weg bis zur Hütte gegangen sind auch in die Samariaschlucht hinein und die Weißen Berge.
Eine Errungenschaft die m.E. auf der Idee des Österreichers fußt, der die Hütte bewirtschaftet ist das Toilettenhäuschen am Berghang. Die interlassenschaften fallen direkt nach unten. Es gehört schon Mut dazu, sich auf dieses Loch zu setzen. Uns hat das jedenfalls einige Lacher gebracht.
Auf dem Rückweg musste ich wieder langsam machen, da das Knie wieder instabil wurde. Zwei längere Pausen haben wir dann auch noch wegen Regengüssen eingelegt. Interessanterweise taten uns die Bergziegen es gleich. Sie bewegten sich bei Regen keinen Millimeter. Dafür aber Heike und Olli. Die sind im Normaltempo runter gelaufen und kamen uns mit dem Wagen ein Stück des Weges entgegen.
Auf der Rückfahrt hielten wir an der nächsten Tankstelle auf dem Weg nach Chania an. An dieser Straße ist eine Tankstellendichte, wie ich sie noch nirgendwo gesehen habe. Offenbar waren die alle mal gefördert worden, anders ist das nicht zu erklären.
„Unsere“ Tankstelle machte zunächst einen geschlossenen Eindruck. Plötzlich kam der Inhaber aber über die Straße gerannt und machte uns die Tanks voll.
Er fragte mich noch, ob Olli mein Bruder sei – scheint an unserer üppigen Haarpracht zu liegen. Nach dem Bezahlen bat er mich noch in seinen Garten, damit ich einige Orangen pflücken konnte. Umwerfende Gastfreundschaft, wirklich toll.
Unser Abendessen genossen wir an diesem Tag im „Valentino“ in Georgioupolis. Unglaublich lecker. Preise waren mehr als angemessen und der Raki so gut wie im Sirtaki. Eine Adresse, die wir uns merken werden.
Mittwoch, 26.05.2010
Heike und Olli wollen heute einen gemütlichen Tag am Pool verbringen. Wir entschließen uns noch zu einem Bummel durch Rethymno. Und siehe da, da gibt es doch tatsächlich auch einen Juwelier und schöne Ringe hat der auch noch. Und jetzt kommt es. Einer davon passt Claudia. Ok, überredet!
Wir leisten uns dann noch einige griechische Gürtel und in Georgioupolis auf dem Rückweg noch je ein Sweatshirt. Abends ist es immer noch kalt (Kretische Sonne wo bist Du?).
Nachmittags spielen wir dann noch Doppelkopf mit Heike und Olli. Heike wird in das Spiel eingeführt und gewinnt. Klar als Anfänger!
Abends probieren wir dann noch die Taverne „Arkadi“ an der Bucht von Georgioupolis aus, die links vom Flüsschen liegt.
Auch hier ist das Essen sehr zu empfehlen. Noch empfehlenswerter ist der dortige Krassi, den der Wirt selber macht. Als ich ihn gefragt hatte ob, das sein Wein sei, hatte er sofort einen 5 Jahre alten eigenen Sherry nachgeschenkt. Offenbar freute er sich über unser Interesse. Der Sherry war übrigens ebenfalls exzellent.
Frank Joachim
17.December.2011, 19:15
.... weitere zwei Tage
Donnerstag, 27.05.2010
Heike und Olli wollten noch mal einen Pooltag nachlegen, da sie am Vortag eine Unterbrechung eingelegt hatten und auf eigene Faust noch mal nach Chania gefahren sind.
Wir entschlossen uns eine kleine Rundwanderung vor Ort ohne Auto zu unternehmen. Von Exoplois aus wandern wir zur Hauptstraße und treffen dort auf die Taverene „Panorama“. Eine alte Frau davor bekommt mit, dass ich den Namen des Ortes „Likotineria“ ausspreche und weist uns den Weg, der direkt hinter der Taverne auch ausgeschildert ist. Es geht einen alten Verbindungspfad steil den Hang hinauf. Der Pfad ist teilweise zugewuchert und wir halten Ausschau nach blauen Punktmarkierungen. Wir gewinnen schnell an Höhe und unser Blick zurück schenkt uns atemberaubende Eindrücke der Ebene unter uns und die Weißen Berge im Hintergrund. Je höher wir steigen, umso mehr kleinere Dörfer können wir erkennen. Auch unsere Appartementanlage nehmen wir noch als kleinen Punkt wahr. Schließlich gelangen wir an einen Fahrweg, den wir durch Öffnung eines Baustahlgitters betreten können. Hier halten wir uns links. Man hat von diesem Fahrweg aus einen hervorragenden Überblick über die ganze Gegend. Wohl auch deshalb sieht der Boden aus, als wären wir auf einem Schießstand. Überall leere Schrotpatronenhülsen.
Der Fahrweg führt uns über eine Kuppe und wir können rechter Hand das Meer erkennen. Unser Blick geht über den langen Sandstrand von Georgioupolis bis fast nach Rethymnon. Kurz drauf erreichen wir, hoch über der Steilküste gelegen, dass Dorf Likotinarea. Dorrt werden emsig die wenigen Häuser renoviert. Das Dorf macht einen guten Eindruck. Von einer herrlichen Aussichtsterrasse aus hat man einen wundervollen Blick aufs Meer und die Küstenlinie. Unser Rückweg nach Exopolis verläuft über ein wenig befahrene Asphaltstraße. Eine wunderschöne Wanderung, ca. 3 Stunden.
Abends verwöhnt unser Grillmaster Olli uns alle wieder mal mit Leckereien. Wir machen nach dem Essen noch einige schöne Nachtaufnahmen. Ein gelungener Tag.
Freitag, 28.05.2010
Heute fuhren wir nach Plakias. Ein Fischerdorf auf der Südseite Kretas. Vor zwei Jahren hatten wir hier schon einmal Station gemacht. Nun wollten wir sehen, was sich so verändert hat.
Zunächst einmal sind viele Rohbauten von 2008 inzwischen fertig gestellt. Oberhalb von Plakias jeweils links und rechts der Einfahrtstraße sind einige Appartementanlagen fertig gestellt worden. Ob diese nur zu Miete oder auch zum Kauf angeboten werden, haben wir nicht gefragt. Interessant war aber die generelle Feststellung, dass exorbitant überteuerten Immobilienpreise nunmehr wieder sinken. Das konnten wir bei Maklern in Georgioupolis und Chania feststellen. Wer sich also schon vor zwei Jahren für eine Immobile entschieden hat, wird sich heute vermutlich etwas ärgern.
Plakias hat nichts von seinem Charme verloren. Die lange Uferstraße an der sich Läden reihen, läd zum Bummeln ein. In der Taverne „SOFIA“ haben wir eine Pause eingelegt und der Kellner, der uns damals bediente, erkannte uns sogar sofort wieder. Ein absoluter „Gute-Laune-Typ“. Nach einem kleinen Einkauf im Supermarkt ging es anschließend zum kurzen Badestopp nach Shinaria. Die Taverne hier erweitert sich nur im Schneckentempo. Einen wirklichen Fortschritt konnten wir nicht erkennen. Die Tauchschule aus Plakias ist weiterhin hier vor Ort. Mit dem berüchtigten Wind hatten wir heute sowohl in Plakias als auch hier Glück. Nahezu Windstill.
Der Rückweg führte uns noch einmal nach Rethymno um Heike und Olli auch noch einmal die Fortezza zu zeigen. Ein immer wieder lohnender Besuch, auch wenn man schon mehrfach dort gewesen ist. Auch hier wird restauriert und weiter ausgegraben. Und der Ausblick von hier oben ist genial.
Abends mal wieder ein Grillabend bei uns „zu Hause“. Inzwischen waren auch Gäste in das dritte noch leer stehende Appartement eingezogen. Ein nettes Pärchen auch Deutschland. Die hatten ebenfalls über „beeinnet“ gebucht.
...Fortsetzung folgt.
Frank Joachim
18.December.2011, 19:38
.. die letzten Tage des Uraubs
Samstag, 29.05.2010
Heute war erst einmal lange Ausschlafen angesagt. Der gestrige Abend hat sich bis in den Morgen gezogen. Wie konnte das passieren?
Nach dem Frühstück haben wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten. Ein kleiner Spaziergang durch Exopolis bis nach Argiromouri. Wenn man zu Fuß unterwegs ist, entdeckt man Dinge, die einem sonst verborgen bleiben. So entdeckten wir in Exopolis eine kleine Kirche mit einem herrlichen Vorplatz, der eine wunderschöne Aussicht nach Georgioupolis hinunter bietet.
Abends sind wir gemeinsam noch mal nach Chania gefahren. Allein schon um die Abendstimmung dort am Hafen zu sehen. In der Ledergasse habe ich mich dann doch noch für eine neue Aktentasche erwärmt. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmte einfach und die Tasche ist wirklich schön. Etwas genervt von den Animateuren am Hafen, sind wir dann in eine Seitengasse abgebogen und haben uns die dortigen Hotels angeschaut. Olli ist auf eine Dachterrasse gegangen und durfte von dort aus Fotos vom Hafen machen. Da bekommt man Lust, dort für zwei, drei Tage zu bleiben.
Unser Abendessen haben wir dann in einer weiteren kleinen Gasse genommen. Ie Taverne „Moutoupaki“ hatte ein gute Küche und klassische Musik (auf die ich eigentlich gar nicht stehe) auf der Straße. Sehr nettes Ambiente. Ich habe hier mal Ziege mit kretischem Gemüse probiert. Das Ziegenfleisch ist ähnlich wie Lamm und schmeckte mir sehr gut. Einige Knöchelchen waren vielleicht ein wenig lästig. Das Gemüse war sehr bitter im Geschmack und sehr gewöhnungsbedürftig. Nicht schlecht aber muss ich nicht wieder haben.
Sonntag, 30.05.2010
Nach dem Frühstück in Georgioupolis, diesmal gegenüber von „Titos-Cafe“(Name ist mir leider entfallen), fahren wir gegen Mittag noch mal in die nähere Umgebung. Es geht über Vrisses, Maze und Kournas.
Nachmittags sitzen wir beide wieder in Georgioupolis in der Cafebar „Samaria“ und schauen uns das Formel1-Rennen an. Schumi wird vierter. Am Abend sind wir wieder zusammen beim Grillen in der Appartementanlage. Übrigens unglaublich wie schnell dabei das Mythos und der Rotwein aus dem Schlauch verdunsten. Raki hält sich auch nicht unbedingt lange, Kann das Leben schön sein.
Montag, 31.05.2010
Heute ist mal wieder eine kleine Wanderung in der Umgebung angesagt. Wir fahren mit dem Wagen nach Douliana etwa 10km von Exopolis entfernt. Dort parken wir den Wagen und wandern wieder zurück zur Landstraße nach Gavalochori. Von dort gehen wir zur Hauptstraße „Tsivaras-Vamos“. Direkt an der Einmündung steht ein Wartehäuschen für den Bus. Gegenüber zieht ein Fahrweg steil den Berg hinauf. Diesem folgen wir. Auf der Bergkuppe angekommen erkennen wir vor uns halbrechts die weißen Berge. Links wird neu gebaut. Einige Baustahlgewebezäune versperren manchmal den Weg. Schilder weisen darauf hin, dass man auf privatem Grund läuft. Wahrscheinlich wird hier bald alles bebaut sein und der Weg wird zur Teerstraße ausgebaut. Wir gelangen schließlich, wenn wir uns halblinks halten nach Vamos hinein. Das Dorf können wir bereits oben auf dem Hügel linker Hand erkennen. Auch den im Hintergrund auffälligen Tafelberg des Kap Drapanos. Wir wandern durch Vamos. Viele restaurierte Landhäuser kann man hier bewundern. Vom Kern des Dorfes aus halten wir uns in Richtung des „Health Center“ und von dort aus folgen wir einer schmalen Teerstraße nach Gavlochori. Die Blicke hinunter nach Gavlochori und über die Landschaft hinweg sind beeindruckend. Auch hier erkennen wir, wo Geld verbaut wurde. Aber alle Neubauten passen sich harmonisch in die Landschaft ein. Kein Vergleich zu manchen Bausünden auf einigen spanischen Inseln. In Gavlochori machen wir in der Taverne an der Platia Rast. Dort steht ein ungewöhnlich großes Denkmal, was u.a. an die Widerstandskämpfer gegen die Türken erinnert. Wir wandern weiter durch den Ort in Richtung Dorfmuseum. Dahinter passieren wir die klassizistische Kirche des Agios Sergios. Hinter der Kirche macht die Straße einen Linksknick. Wir folgen der bergauf führenden Betonpiste. Über einen Hügel hinweg führt uns der Weg nun hinab in ein kleines Tal. Beim Abstieg erkennen wir auf der anderen Seite bereits das Dorf Douliana, von wo aus wir unsere Wanderung begonnen hatten. Unten im Tal angekommen wandern wir rechts auf einem Feldweg weiter. Ca. 100 Meter weiter kreuzt ein begehbares Trockenbachbett, dem wir nach links bergauf folgen. Wir wandern auf schmalen schönen Pfaden durch ein wunderbar grünes Tal. An der kleinen Felsenkapelle des Agios Ioannis machen wir eine kurze Rast, nachdem sich mein Knie mal wieder unliebsam zurück gemeldet hat. Gut dass wir nicht noch eine größere Wanderung gewagt hatten. Auf einem grob gepflasterten Eselspfad steigen wir schließlich aus dem Tal hinauf und kommen am Dorfplatz von Douliana aus.
Eine insgesamt lohnenswerte Wanderung ist nach ca. drei Stunden zu Ende.
Den Abend lasen wir noch einmal in einer Taverne in Georgioupolis ausklingen.
Dienstag, 01.06.2010
En letzten Tag vor unserem Rückflug nach Düsseldorf lassen wir mit Gammeln, Lesen, Pool und Kartenspielen einfach mal so dahinplätschern. Auch mal schön aber mehr als einen Tag dieser Sorte und ich muss mir -gefühlt- Arthrosestrümpfe besorgen.
Mittwoch, 02.06.2010
Na ja, der letzte Tag halt. Wir packen in aller Ruh unsere Koffer und räumen die Unterkunft noch ein wenig auf. Etwas Zeit verbringen wir noch mit Backgammon. Schließlich packen wir die Autos voll und nehmen ein spätes Mittagessen in Georgioupolis in der Taverne „Tsirtaki“. Hier bekommen wir noch einmal den besten Raki der Gegend. Schließlich treten wir di Fahrt zum Flughafen nach Chania an. Die Zeit verging in keinem Urlaub so schnell. Schade – aber auch irgendwie ein gutes Zeichen.
Fazit: Wir kommen auch nach unserem 12ten Aufenthalt wieder! (Wer hätte das gedacht?)
Euch allen einen schönen dritten Advent
mino
18.December.2011, 20:27
Die richtige Lektüre für nasskalten Dezembertage!:blink:
Stefan & Bea
18.December.2011, 20:30
Hallo Frank...
einfach ...... Danke :biggthumpup::biggthumpup:
Lg
Stefan
Hanni
18.December.2011, 21:17
Danke für den ausführlichen Reisebericht und die wunderschönen Bilder dazu, einfach toll!!!:sonstige_39:
LG Hanni:Hallo
Frank Joachim
18.December.2011, 21:36
Herzlichen Dank Euch allen für die lieben Worte zum Bericht.
Wenn es Euch gefallen hat, bemühe ich mich den Bericht für 2011 in der kommenden Woche zu beginnen und nach und nach auch einzustellen.
Ich habe mir jetzt eine Woche Urlaub gekönnt und mir fest vorgenommen die Notizen und Bilder dieses Jahres zu sortieren. Vielleicht schaffe ich das ja trotz der Weihnachtsvorbereitungen noch und kann noch ein wenig für Unterhaltung sorgen. :flower:
Gleichzeitig planen wir natürlich schon wieder für nächstes Jahr. Gebucht ist schon. :jo:
Jetzt muss ich mir nur wieder was einfallen lassen, was wir uns so alles ansehen können.
Außerdem muss ich mir noch Gedanken darum machen, ob ich mir eine neue Kamera besorge. Ich dachte an die Sony Cyber Shot DSC-HX100V.
Vielleicht hat da ja jemand von Euch schon Erfahrungen zu?
sifi
19.December.2011, 14:28
schöne bilder,einfach klasse!dankesehr auf unbekannter weise.
Delui
20.December.2011, 11:55
Lieber Frank , danke für Deine schönen Berichte , hab sie mit
Freude gelesen !!
Ich war dieses Jahr (2011) zweimal auf Kreta , immer in Geo ,
natürlich die ganze Zeit auch unterwegs !!
Und jetzt freue ich mich auf Deinen nächsten Bericht ! Es ist einfach schön ,
von sooo vertrauten Wegen zu lesen !! Danke nochmal !!
Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr !!
Herzliche Grüße aus Berlin von Luisa
Britula
21.December.2011, 23:12
Hallo Frank,
....auch von mir ein großes DANKESCHÖN für Deinen tollen Bericht und die schönen Fotos !!
Wo genau habt ihr in Geo gewohnt ?
Wünsche ALLEN eine schöne Weihnachtszeit.
Frank Joachim
22.December.2011, 17:49
Hallo Frank,
....auch von mir ein großes DANKESCHÖN für Deinen tollen Bericht und die schönen Fotos !!
Wo genau habt ihr in Geo gewohnt ?
Wünsche ALLEN eine schöne Weihnachtszeit.
Hallo Britula,
wir haben oberhalb von Geo in Exopolis gewohnt. Wir waren dort in den Kostas-Appartements.
In diesem Jahr waren wir in der Villa Adriana - auch in Exopoli. Aber dazu mehr in meinem Reisebericht 2011. :smilie_pc_014:
Sonne
22.December.2011, 18:00
Hallo Frank,
hab ein paar Tage frei und komm' endlich auch dazu, Deinen Bericht zu Ende zu lesen - sehr schön :jo:
Freu' mich auf 2011 :blink:
Frank Joachim
27.December.2011, 21:25
... und noch zwei Tage:
Mittwoch, 26.05.2010
.....Abends probieren wir dann noch die Taverne „Arkadi“ an der Bucht von Georgioupolis aus, die links vom Flüsschen liegt.
Auch hier ist das Essen sehr zu empfehlen. Noch empfehlenswerter ist der dortige Krassi, den der Wirt selber macht. Als ich ihn gefragt hatte ob, das sein Wein sei, hatte er sofort einen 5 Jahre alten eigenen Sherry nachgeschenkt. Offenbar freute er sich über unser Interesse. Der Sherry war übrigens ebenfalls exzellent.
:sd94:Ich muß mich hier korrigieren. Es handelte sich nicht um die Taverne "Arkadi" sondern um die Taverne "Kalimaki". Die Taverne "Arkadi" haben wir in 2011 besucht und können diese überhaupt nicht empfehlen!
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