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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Roter Rüsselkäfer, Palmrüssler



tomnett
18.October.2012, 08:09
Es ist so still geworden um das große Palmensterben... Gibt es dafür einen Grund?
Hat jemand Erfahrungen gemacht mit diesem Vieh? Jemand betroffen?
Nach meinen Recherchen ist das komplette Mittelmeergebiet betroffen und das klingt alles sehr dramatisch.
Mich würde interessieren, ob hier jemand betroffen war/ist und was er dagegen tut und ob die Gemeinden ein Interesse daran haben ihre Palmen zu schützen. In Spanien, Portugal, Frankreich, Italien sind "Kammerjäger" auch für Städte und Gemeinden unterwegs...
Danke mal für Infos von denen die was wissen...
LG
Thomas

sinteknos
18.October.2012, 08:21
Schau mal hier http://www.kretaforum.info/showthread.php?15302-Palmensterben&highlight=palmr%FCssler

tomnett
18.October.2012, 08:35
Ja kenn ich... Aber wie gesagt, es ist so ruhig geworden (der Thread stammt aus 2010!!!)... Käfer weggeflogen? Alle Köpfe im Sand??? Wie ist der derzeitige Stand auf Kreta? würde mich interessieren... Recherche über den Käfer und alles was damit zusammenhängt hab ich selbst betrieben... Leider findet man wenig aktuelles, schon gar nicht aus Kreta/Griechenland...

Kithira
18.October.2012, 08:37
Auf Kos habe ich keine geschädigten Palmen gesehen. Und es hat reichlich Palmen dort.

fengari
18.October.2012, 08:43
vor dem dymos in vamos stand eine üppige palme. eines tages war der ganze blätterschopf entfernt worden. ein ganzes jahr habe ich mich geärgert, dass der gefährliche stamm stehen blieb. was damit gemacht wurde, weiss ich nicht, aber plötzlich hat der baum wieder ausgeschlagen und neue blätter bekommen. wie schön! aber meine kleine heissgeliebte palme auf unserer terrasse ist jetzt auch befallen. und das macht mich traurig
grüsse aus vamos
fengari

tomnett
18.October.2012, 08:56
ja und was machste jetzt dagegen?

sundash
18.October.2012, 09:00
Wenn sie klein ist verbrennen, oder?

sinteknos
18.October.2012, 11:30
Soeben kam einer angeflogen.

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Xioni
18.October.2012, 11:37
Ob die hier im Osten ein chemisches Mittel dagegen gefunden haben ? Jedenfalls werden überall neue Palmen angepflanzt und auch viele ältere Palmen scheinen sich erholt zu haben.
Muss mal herumfragen, ob jemand etwas weiß .

sinteknos
18.October.2012, 11:38
Mein Hund hat ihn gerade gefressen.

Gruß sinteknos.

anette_sfakia
18.October.2012, 13:45
In Chania habe ich sie noch eingepackt gesehen.

Charumeni
19.October.2012, 04:23
Hier auf dem Spielplatz gleich vor unserem Haus war eine der fünf Palmen vom Käfer befallen. Die Gemeindearbeiter schnitten die Wedel ab, haben Chemie gespritzt und packten die Palme ein. Nach einiger Zeit hatte der Wind das Netz um die Palme gelöst, der Stamm stand noch etwa ein Jahr bis er zerfiel. Die Resten wurden nie weggeräumt, an der Stelle ist jetzt ein kleiner Hügel.
Am Anfang war ich wütend darüber ,dass die Palme nicht entfernt und verbrannt wurde. Ich dachte schon, dass jetzt alle Palmen auf dem Spielplatz eingehen würden, dem war aber nicht so. Die Chemie scheint wirksam gewesen zu sein.
Bei anderen Palmen in der Stadt die auf die selbe weide behandelt wurden habe ich beobachte ,dass einige nach einer Gewissen Zeit einfach zerfielen, anderer jetzt aber wieder neu zum Leben erwachen.

mino
19.October.2012, 09:25
Mein Hund hat ihn gerade gefressen.

Gruß sinteknos.


Nun ja, dann pass mal auf, dass er (der Hund) nicht sein Fell verliert. dann kannste ihn mit Chemie besprühen und verbrennen .....:biggrin::smilie_verl_070:

mia
20.October.2012, 08:52
Mich würde interessieren, ob hier jemand betroffen war/ist und was er dagegen tut und ob die Gemeinden ein Interesse daran haben ihre Palmen zu schützen. In Spanien, Portugal, Frankreich, Italien sind "Kammerjäger" auch für Städte und Gemeinden unterwegs...
Danke mal für Infos von denen die was wissen...
LG
Thomas

Kalimera,

also bei uns (Südosten) kümmert sich jemand ...
Vor ca. zwei Jahren waren Mitarbeiter des Forstamtes bei uns und haben uns geraten, unsere Palmen vorsorglich zu spritzen.
Das haben wir getan. Das Mittel heisst Confidor (von BAYER) und gibt es in Agrargeschäften zu kaufen.
Im Winter werden wir das nochmal machen, da ich in unserer Nachbarortschaft auch schon eine tote Palme gesehen habe.

Ich sehe das Problem darin: es werden zwar alle Nutz-Pflanzen gespritzt, von denen man etwas ernten kann/will. Aber die Palmen haben ja keinen "Nutzen" - warum also Zeit und Geld dafür investieren? Auch gegen die Prozessionsraupe (Prozessions-Spinner) wird nichts getan, da die nur die Pinienbäume befällt - und die "braucht" man ja auch nicht ...

tomnett
20.October.2012, 10:18
Danke Mia für den hilfreichen Beitrag! Ich nehme an, Confidor gibt es in Agrargeschäften auf Kreta!? Ich hab ein biologisches Mittel gefunden, weiß aber nicht ob ich das per Flugzeug einführen darf! Es nennt sich BIORend von einer chilenischen Firma und wird aus den Panzern vieler Krabben/Krebse hergestellt wovon es dort Milliarden gibt (nur für die die gleich wieder schreien: die armen Tiere...) und wird mit einem Zusatz von Bakterien direkt in die Gänge der Larven/Käfer gespritzt. In Portugal und Spanien haben die damit Erfolge erzielt... Dort geht man auch inzwischen anders damit um, d.h. die haben die Gefahr erkannt und wenn ganze Palmenalleen absterben, sieht das auch für den Tourismus nicht mehr so schön aus... Natürlich kostet das Geld, ist aber eine Investition in die Zukunft, natürlich mit einem (erstmal) nicht greifbaren Ergebnis (Nutzen, Ernte, etc.).
Die EU hat 2008 bereits eine Resolution verabschiedet, die alle Mitgliedstaaten verpflichtet, Befall umgehend zu melden und einzudämmen... Das wars dann aber auch! Ich denke, sie sollten Fördergelder dafür locker machen, (denn gerade die Länder die betroffen sind haben z.Zt. die größten wirtschaftlichen Probleme,) anstatt Kopfgelder für alte Olivenbäume auszusetzen und Bewässerung für neue ertragreichere Bäume zu fördern...
LG
Thomas

Kostas
20.October.2012, 17:49
BIOrend ist eigentlich "nur" ein "Pflanzenstärkungsmittel". Als Insektizid funktioniert nur die mit Nematoden versetzte Version, also aufpassen,welches da angeboten wird.

Confidor ist ein Insektizid, hat aber eine fatale "Nebenwirkung" auf Bienen. Es ist bisher auch durch die Zulassung gerutscht, da bei der Prüfung "nur" geprüft wurde, ob es letal toxisch ist.... Es tötet aber keine Bienen direkt, sie werden "orientierungslos". Ihr Schwänzeltanz funktioniert nicht mehr, sie finden ihren Bienenstock nicht wieder. Dadurch stirbt letztendlich das ganze Volk.

Wenn diese Mittel schon angewendet werden sollen, dann nicht einfach großflächig über die Pflanzen sprühen! Die bessere Wirkung wird sowieso durch gezielten Einsatz im Wurzelbereich erzielt und ist so auch nicht ganz so gefährlich für Bienen.

sinteknos
20.October.2012, 19:28
Bei uns hier in Bali werden die Palmen bis etwa zur Stammitte angebohrt, dann in das Loch ein Insektizid mit einer langen Spritze injiziert.
Die Erfolgsquote ist relativ hoch, wenn es nicht schon zu spät war hilft diese Methode sehr gut.

Grüße sinteknos.

tomnett
21.October.2012, 09:37
genauso wollte ich auch vorgehen! also keine großflächigen Besprühung, sondern in die Frassgänge bzw. gesetzte Bohrungen injizieren und gleichzeitig über Gießwasser bzw. Wurzelwerk, wobei das bei der großen Plame schwierig ist da die Wurzeln ganz woanders sind... Das mit BioRend und Nematoden weiß ich inzwischen auch, es ist ein Stärkungsmittel, hat aber den Nebeneffekt , dass es die Pflanze dauerhaft auch gegen Pilzbefall immun macht! Ich denke ich werde das mal probieren, weil ich kein Freund von Bayer&Co bin, nur wenn nichts anderes hilft, bleibt einem wohl nichts weiter übrig...
Das schöne Tier wurde auch bereits gefangen, ich hoffe es war nur eins und ich hoffe es hat die Eier noch bei sich... Ich dachte es wäre eine gute Idee das Vieh mal zu sezieren und zu schauen was da noch drin ist, meine Frau hat sich aber dagegen gesträubt... und ich bin in Dt.
Schaunwamal
Danke für die Anregungen
Thomas

tomnett
27.October.2012, 14:09
also, ich hab mit einem Vertreter gesprochen der Biorend in Dt vertreibt, wird/wurde in Gr auch vertrieben, aber im Zuge der "Krise" sind die Bestellungen stark zurück gegangen, was heißt: gibt es in Gr im Moment nicht mehr!
Des Weiteren sagte er mir, die Nematoden sind unumgänglich, aber nur 6 Wochen haltbar und die Behandlung muss alle 4 Wochen mehrmals wiederholt werden! Geht also gar nicht! Bleibt im Prinzip nur Bayer&Co als Alternative! Soweit der Informationsstand!
Lg
Thomas

Kostas
29.October.2012, 14:40
Die zur Zeit erhältlichen biologische Mittel sind leider nicht "dauerhaft". Das liegt in der "Natur der Sache" : Nematoden z.B. sind Fadenwürmer, leben nicht ewig. Bei "übermässigem" Einsatz können sie selbst auch schädigen,da sie innerhalb der Pflanze den Nährstofftransport beeinträchtigen können.

Man kann auch einen Pilz einsetzen, der biologisch wirkt, aber auch hier muß regelmäßig "nachgeimpft" werden. Dafür ist er nicht ganz so teuer: http://www.palmruessler.eu/

tomnett
29.October.2012, 15:19
danke Kosta, das hört sich auch gut an... inzwischen sind vier weitere Käfer eingefangen worden... ist wohl noch zu warm und die riechen immer noch die frischen Schnittstellen vom September... hätt ich nur nichts beschnitten!!! So lernt man immer wieder dazu!
lg
thomas

Kostas
29.October.2012, 16:18
...beschneiden kann man, man muß nur danach die "offenen Wunden" versiegeln. Der Käfer reagiert nämlich auf den Geruch des austretenden Saftes.... und das über große Entfernungen...

Versiegeln kannst mit dicker Kalkfarbe, zur Not auch mit irgendeiner Lackfarbe. Ab und zu kontrollieren,ob die Oberfläche geschlossen und trocken ist,also kein Saft mehr austritt.

Kostas
30.October.2012, 18:58
Hier nun mal ein paar "allgemeine Hinweise" zur Schädlingsbekämpfung.
Wobei "Schädling" ein bißchen irreführend ist. In der Regel handelt es sich nämlich um eine "unerwünschte Population an einem definierten Ort/Gebiet"... Die Natur unterscheidet nicht nach Schädling oder Nützling, der Mensch schon...
Ameisen im Bett (oder auf der Terasse) werden mit Sicherheit als "schädlich" angesehen, ihre Nützlichkeit in der freien Natur aber anerkannt. :biggrin:

Größere Ansammlungen von Pflanzen gleicher Art ziehen natürlich auf sie spezialisierte Insekten an. Möchte man seine erwünschten Pflanzen dagegen schützen (guter Ernteertrag), muß man was tun.... Im eigenen kleinen Gemüsegarten kann das durch Mischen verschiedener Pflanzenarten geschehen. Pflanzen können sich nämlich gegenseitig schützen, indem sie unterschiedliche Insekten anlocken,die wiederum gegenseitige Fressfeinde sind. Das ist "uraltes Bauernwissen" :biggthumpup:

Klappt natürlich nicht so einfach auf großen offenen Anbauflächen/Feldern,aber z.B. in Gewächshäusern, indem man dort zusätzlich auf die "Schädlinge" abgestimmte Fressfeinde einbringt.

Je größer ein Feld ist, um so schwieriger wird diese Art der "biologischen Bekämpfung".
"Bio-Anbau" auf riesigen Flächen ist ohne chemischen Einsatz schlicht kaum möglich. Daher sind echte Bio-Produkte quasi zwangsläufig teurer als Ernteerträge von riesigen Monokulturen.

Der bombastische Chemie-Einsatz ist genauso falsch wie die ausschließliche Forderung nach biologischem Anbau. Es muß ein Mittelmaß geben, um Ernährung bezahlbar zu sichern.

Gut berechneter, kontrollierter Chemie-Einsatz muß sinnvoll eingesetzt werden. Ein "zuviel" an Chemie kann vergiften, ein "zuwenig" durch Mutationen resistente "Schädlinge" erzeugen...

Früher galt oft "viel hilft viel".... Ein echtes Umdenken wurde teilweise zwangsweise über den Preis geregelt. Während früher kanisterweise z.B. Insektizide (http://de.wikipedia.org/wiki/Insektizid) mit einem "Schluck Wasser verdünnt" eingesetzt wurden, wird heute auf Grund von Kontrollen und eben des Preises "mit dem Schnapsglas dosiert"...:nuts:

Umstritten sind auch "Beschleuniger" um Ernten schneller und für Maschineneinsatz "einfacher" einzubringen. Dazu gehören z.B. Entlaubungsmittel (http://de.wikipedia.org/wiki/Entlaubungsmittel).... Eine "Abart" des berüchtigten Agent Orange wurde nachgewiesenerweise noch 2011 am Amazonas illegal eingesetzt..

Aber was hat das Ganze nun mit dem Palmrüssler zu tun?

Hier handelt es sich um Neobiota (http://de.wikipedia.org/wiki/Neobiota).
Das ist der Oberbegriff für nichtheimische "eingewanderte" Organismen. Die haben in ihrer "neuen" Umgebung schlicht keine Feinde und können sich so ungehindert, manchmal explosionsartig, verbreiten.

Sie können auf natürlichem Wege einwandern durch z.B. veränderte Klimabedingungen, versehentlich als Beifracht eingeschleppt werden oder aber sogar bewußt ausgesetzt worden sein....,mit unabsehbaren Folgen, siehe hier die Aga-Kröte (http://de.wikipedia.org/wiki/Bufo_marinus) in Australien.

Der Palmrüssler kam so durch die Einfuhr infizierter Palmen in den Mittelmeerraum als unbemerkte Beifracht mit...

Manchmal wird empfohlen, ihn mit Lockstoff-Fallen (Pheromone) auf unempfindliche Pflanzen "abzulenken", in den Fallen einzufangen und/oder in darin abzutöten.

Das ist jedoch zweischneidig: Pheromone sind Duftstoffe, die über grosse Entfernung "wahrnehmbar" für die Käfer sind. Sie werden also förmlich angezogen und die Wahrscheinlichkeit, daß nicht alle in den Fallen enden, sondern auch im Umkreis zufällig unbemerkt "verletzte" Palmen befallen, ist groß...

Ihnen biologisch durch Einfuhr nichtheimischer Fressfeinde beizukommen, kann auch nach hinten losgehen!
Wer weiß schon genau, ob diese Fressfeinde nicht irgendwann mutieren und ihrerseits keine Feinde haben? Örtlich begrenzt eindämmen lassen die sich dann nämlich auch nicht mehr... Die Aga-Kröte sollte auch nur Insekten auf Zuckerrohrplantagen fressen...

Ein genau abgestimmter, fachgerecht ausgeführter und kontrollierter Chemieeinsatz könnte da das kleinere Übel sein...

Doch wer weiß das schon so genau? Schließlich streiten sich da auch die Experten.. :smilie_verl_070:

Charumeni
17.May.2013, 17:43
Zwei Herren aus Ierapetra Anthony Aspradaki und Nikos Aspradaki haben ein Gerät zum Patent angemeldet das die Palmrüssler mit Strom vernichtet. Jede befallene Palme muss damit für etwa eine halbe Stunde behandelt werden.
Das Gerät soll in ein paar Monaten auf den Markt kommen.

tomnett
18.May.2013, 11:27
Herrlich!!! Nein nicht wirklich lustig aber ich musste trotzdem herzhaft lachen! Na jedenfalls machen sich einige darum Gedanken... Ich habs bei meinen Fächerpalmen mit Pilzen versucht (ein amerikanisches Produkt was ich in Spanien kaufen musste weil es in Dt nicht zugelassen ist), ob es nun hilft weiß man natürlich nicht, die Rüsselkäfer sind wieder fleißig am fliegen, wir haben fast täglich welche gekillt (die armen...), wir haben es auch schon abends in der Palme knuspern hören, bis jetzt ist aber alles gut... Im Übrigen haben wir uns gefragt, ob wir jemals schon eine Fächerpalme gesehen haben die verendet ist und mussten dies mit nein beantworten... Kennt jemand solche Fälle??? Bisher haben wir wirklich nur Dattelplamen gesehen und jetzt auch die schönste die auf dem Weg von der Pombia-Sivas Straße, nach Petrokefali abgehend an der Straße steht, war für uns immer eine Augenweide, nun ist sie hin...
Ich werde mal jetzt gar nichts mehr machen und sehen was passiert... wenns sein soll ist es eben so und dann kommt eben was anderes hin! Im Übrigen hab ich gehört, dass es die Plage schon öfter gab (also mal so lange zurückgesehen, so 500 bis 1000 Jahre...) und das das nichts neues ist...
Nochmal zum Strom und weshalb ich gelacht habe... wozu brauch man dafür ein "Gerät"??? man kann doch auch mal mit ner offenen Leitung da reingehen.... naja sollte nur der fachkundige machen oder?

sundash
18.May.2013, 18:57
Ich denke, dass nur 240 Volt nicht reichen, sondern das man dafür eine Hochspannung dafür benutzen muß.

tomnett
19.May.2013, 12:54
nimmt man halt ein Starkstromaggregat, ist eh besser, weil transportabel und man kommt an alle Palmen ran die in der Pampa stehen...

sundash
19.May.2013, 16:43
nimmt man halt ein Starkstromaggregat, ist eh besser, weil transportabel und man kommt an alle Palmen ran die in der Pampa stehen...

... mit 400 Volt hast du immer noch keine Hochspannung.

tomnett
20.May.2013, 16:38
is klar aber wer das überleben soll weiß ich jetzt auch nicht... außerdem auch egal sundash

Tom
7.June.2013, 21:09
... Ich habs bei meinen Fächerpalmen mit Pilzen versucht...

Die Fächerpalmen (Washingtonia etc.) sind nicht betroffen. Aber sicherlich meinst du die Dattelpalme und ihre direkten Verwandten (Phoenix), welche durch den Befall des Rüsselkäfers dahingerafft werden.
Eine völlig ungiftige Therapie wird vielerorts mit 75° Celsius heiisem Wasser betrieben. Wer seine Palme(n) liebt, sollte den Aufwand nich scheuen. Infos gibt es hier (http://www.palm-ruessler.l2l.de/Rettung_von_palmen_5.dhtm).
VG, Tom

Kostas
8.June.2013, 13:01
...interessanter Ansatz! Gibt es da schon Langzeiterfahrungen? So um zwei-drei Jahre?
Heisses Wasser alleine tut es ja nicht, damit könnte man höchstens an der Oberfläche sitzende Insekten verbrühen. Nach wenigen Zentimetern dürfte sich die Temperatur im Stamm von selbst erledigt haben...

Nach der von Tom verlinkten Seite wird das heisse Wasser aber als "Träger" genutzt. Es werden "biologische Wirkstoffe" zugesetzt. An anderer Stelle wird dort von "Lauge" gesprochen...
Die Firma wird wohl kaum ihr Rezept rausrücken, es ist schließlich ihr Geschäftsmodell und ihre Dienstleistung ist nicht gerade billig:

Um auf "Nummer Sicher" zugehen, müßte über eine volle Metamorphose der Insekten behandelt werden. Also mindestens ein Jahr für 39€/monatlich. Bei Erfolg ist dann noch zusätzlich die Prämie von 1.200€ fällig.... Hier sollte man dann genauer in das "Kleingedruckte" schauen!

Sterbende Pflanzen können nämlich "notgeil" werden! Sie versuchen mit letzter Kraft und aller Macht noch einmal auszutreiben und Samen zu bilden. Auch dann,wenn sie sich dabei völlig verausgeben und letztlich ihr Ende damit beschleunigen.

Eine Erfolgsprämie sollte also erst nach zwei, besser drei aufeinanderfolgenden erfolgreichen Vegetationsperioden fällig sein!

Meine Vermutung geht dahin, daß durch Zusatz von Seifen die Lauge erzeugt wird, die sich in heissem Wasser besser auflösen. Dadurch wird die Oberflächenspannung des Wassers aufgehoben, die Insekten "ertrinken" durch das dann über die Tracheen (Atemöffnungen) aufgenommene Wasser. Das würde auch das Aufquellen erklären.

Allerdings müßte dann der ganze Stamm "getränkt" werden, quasi von der Krone bis zur Wurzel. Das stelle ich mir etwas schwierig vor...

Tom
8.June.2013, 17:35
Hallo Kostas,
du hast die Webseite nicht ausreichend durchsucht. Auf der Seite unter "Malayische Palmrüssler (http://www.palm-ruessler.l2l.de/Red_Palm_Weevil_1.dhtm)" wird die Vorgehensweise etwas genauer beschrieben. Wikipedia schreibt "Die Larve häutet sich bis je nach Lebensumständen von sieben bis zu zwölfmal bis zur Verpuppung, sie benötigt dafür einen bis drei Monate". Daher ist es wohl sinnvoll, die Prozedur von Mai bis Juli vielleicht alle 10 Tage zu wiederholen. Ich finde die Terapie sehr vielversprechend; das costa-blanca-forum (http://www.costa-blanca-forum.de/viewtopic.php?f=254&t=5270&start=140) diskutiert die Technik ebenso.
VG, Tom

Kostas
8.June.2013, 20:56
...."Die Larve häutet sich bis je nach Lebensumständen von sieben bis zu zwölfmal bis zur Verpuppung, sie benötigt dafür einen bis drei Monate". Daher ist es wohl sinnvoll, die Prozedur von Mai bis Juli vielleicht alle 10 Tage zu wiederholen....

Tja...., schön wär's ja... Deine Berechnung hat aber einen kleinen, leider nicht unwichtigen Fehler:

Die Generationsfolge vom abgelegten Ei bis zum geschlechtsreifen, befruchteten Käferweibchen beträgt um und bei vier Monate.

Die Eiablage jedoch erfolgt im ungünstigsten Fall ganzjährig!

Nur bei "kalten" Wintern verharren eigentlich schon "fertige" Käfer in ihren Verpuppungshüllen und warten auf Wärme. Für diese inaktive Starrezeit kommt es also auf die klimatischen Bedingungen an:

Je länger der "Winter" mit durchgängig weniger als 18° Grad Celsius, desto länger die Starre. Mit Glück in gemäßigten Klimazonen kommt es zu ca. acht Monaten Aktivität mit Eiablage und vier Monaten Winterpause.
Oder andersrum: je höher die Wintertemperatur, desto kürzer die Starre...

Deshalb meine Frage nach Langzeiterfahrung mit dieser durchaus interessanten Therapie!

Tom
9.June.2013, 20:46
Mit der Generationsfolge hast du natürlich recht. Aber die regelmässige Behandlung der Palme in der warmen Jahreszeit mit einer heissen Seifenlauge alle 10 Tage zu wiederholen, stellt doch eine recht einfache Prozedur dar. Vorrausgetzt, du hast einen einfachen "Dampfstrahler", welcher über einen Zusatzbehälter am 'Pistolengriff' verfügt, gefüllt mit einer Reinigungslauge, wie er praktischerweise beim Waschen des Kfz verwendet wird. Es muss ja nicht gleich ein Kärcher sein; wir haben den bei L für ca Euro 50,- gekauft.
VG, Tom

Kostas
9.June.2013, 21:54
Von einem üblichen Hochdruck-Kärcher würde ich auch abraten! Sowohl der Druck als auch die Temperatur bei ungeübtem Umgang mit so einer Maschine können da erhebliche Schäden anrichten.

Da ist der einfache "L"-Dampfstrahler wohl einfacher zu handhaben.

Von Reinigungszusätzen für Autos halte ich allerdings nicht viel. Häufig sind einige derer Zusätze nämlich ziemliche Chemiebomben! Zur Entfernung von Insektenleichen, Dieselruß, Teerspritzer usw. von einer Karosserie sinnvoll, bei Pflanzen habe ich da so meine Zweifel...

Ich würde unparfümierte Reinseifen (Kernseife, Olivenölseife) raspeln, in Wasser durch Aufkochen auflösen (100gr Seife auf zwei Liter Wasser). In die abgekühlte Lauge 100ml unvergällten Spiritus oder hochprozentigen Alkohol (Raki.... ) einrühren und das Ganze verdünnt mit so einem kleinen Dampfstrahler spritzen.

tomnett
15.July.2013, 11:52
Wenn ich mal wieder was dazu sagen darf... Wir waren jetzt einige Zeit auf Kreta (seit Oktober 2012 bis jetzt) und haben einiges mit unserer Palme angestellt... Das erste war eben (wie ich oben mal erwähnt habe) dieses Pilzzeugs aus Amerika, dann muss ich dazu sagen, kommen jeden Tag neue Käferchen vorbeigeflogen und erkunden die Gegend, meistens morgens zum Frühstück kam einer (konnte man drauf warten!), wir haben diese Käfer sofort getötet (ein richtiger Friedhof mit bestimmt über 100 Exemplaren ist entstanden!!!), meine Frau hat dann (nach notwendigem Beschnitt) den Stamm mit alten Handtüchern umwickeln und mit Nikotinlösung getränkt (hilft ja auch bei anderen Pflanzenschädlingen...), also Kippen immer schön in Wasser, das ne Weile stehen lassen und rein damit!
Irgendwann bemerkten wir ein Loch in der Umwicklung, diese abgemacht und ein bisschen gebohrt und siehe da, der ganze Stamm war voller Käfer (ob neue oder alte weiß ich nicht) und voller Schleim und auch mehrere dicke eklige Larven, sowas ekliges ist das!!! Wir haben mit dem Wasserstrahl die Viecher rausgespült und sofort getötet, es kamen immer mehr... Und das ganze in einer Washingtonia!!! keine Dattelpalme! deshalb haben wir die ja gepflanzt vor 1,5 Jahren...
Alles in allem ist das ein Kampf gegen Windmühlen und wer meint dagegen was tun zu können irrt und ich würde niemals tausende von euros in so einen Quatsch investieren wie da oben beschrieben als "Erfolgsprämie"!!! Was soll das für ein Erfolg sein??? Die Käfer fliegen massenweise über die Insel und wenn du noch so viele tötest, in den Stämmen der gestorbenen entwickeln sich tausende neue die keiner vernichtet... Den Kampf kann keiner gewinnen, wer sowas behauptet ist, denke ich, ein Betrüger... Meine Meinung!!!
Wenn unsere Palmen es nicht aus eigener Kraft schaffen, ist das eben der Lauf der Dinge und man pflanzt eben was anderes hin... Etsi ine
Thomas

Lydia
26.July.2013, 06:38
kalimera,

hat hier einer eine ahnung, wie es den palmen am strand von moni preveli und vai geht? bei uns im dorf sterben auch die palmen.

auf eure antworten bin ich sehr gespannt.

grüße
lydia

wuestenazur
26.July.2013, 11:27
Bekannte haben großen Erfolg damit :

http://www.laartech.biz/laartechagriculture/html/rpw_spreading_blocker.html

sinteknos
26.July.2013, 16:32
Bekannte haben großen Erfolg damit :

http://www.laartech.biz/laartechagriculture/html/rpw_spreading_blocker.html

Ein toller Link aus 2008.

sinteknos.

rud
9.August.2013, 07:34
Unsere Palmrüssler leben ganz friedlich in unserer Balkonpalme. Gelegentlich schneiden wir mal ein Blatt ab, wenn es verdorrt aussieht.
Zwei ausgewachsene Käfer sind auch schon gaaanz langsam in der Gardine herumgeklettert. Sie wurden nach Bestaunen von allen Seiten durch Drauflatschen exekutiert und dann entsorgt.
Stimmt es eigentlich, dass es diese Tierchen schon seit 30 Millionen Jahren gibt? Wenn ja, dann bitte etwas mehr Respekt. Sie hätten dann die älteren Rechte.