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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein Brief aus dem Kloster Gouverneto auf Kreta



Kithira
23.January.2013, 09:48
... gerade bei Klaus Bötig auf seiner Website gelesen:

"Post aus einem kretischen Kloster bekommt man nicht alle Tage.
Das Kloster Gouverneto auf der Akrotiri-Halbinsel bei Chania auf Kreta hat jetzt ein Rundschreiben in perfektem Englisch und Griechisch an viele Kreta-Reiseführer-Autoren verschickt. Darin macht der Abt sehr höflich darauf aufmerksam, dass die Mönche nicht wünschen, dass auf dem Klosterbesitz gewandert oder gar gebadet wird. Sie bitten darum, die Bärenhöhle und das verlassene Kloster Katholiko gar nicht zu erwähnen....."
Weiter hier: http://www.klaus-boetig.de/ein-brief-aus-dem-kloster-gouverneto-auf-kreta/#more-1247

Monica
23.January.2013, 10:55
Hallo Nisso

Erstmal vielen Dank fuer die Information, das ist wichtig zu wissen.
Gerade vor ein paar Tagen, hab ich hier im Forum das Gouverneto-Kloster und die Baerin-Hoehle als Ausflug empfohlen.
Und gleichzeitig finde ich das ein gar nicht so einfaches Thema und ist das vielleicht auch eine Diskussion wert. Die natuerlich eigentlich auch mit den Moenchen gefuehrt werden muesste.
Die Baerinhoehle wurde lange vor dem Bestehen des Klosters als heiliger Ort genutzt, heisst auch lange vor der Entstehung des christlichen Glaubens. Ist es nun richtig, dass das Wissen darueber auf Wunsch des Klosters aus den Reisefuehrern verschwindet? Ich frage das jetzt einfach mal hier in die Runde, ohne selbst eine klare Antwort darauf zu haben.
Ich war nur einmal dort und hab mich geaergert ueber das unangebrachte Verhalten von Touristen (an der Glocke ziehen etc.). Da hab ich das groesste Verstaendnis fuer die Moenche wie fuer alle anderen, die sich durch solches Verhalten gestoert fuehlen.
Ein anderes Beispiel zum Vergleich in Bezug auf meine Frage, ob Sehenswuerdigkeiten oder aussergewoehnliche Orte auf Klosterlaendereien erwaehnt werden sollen oder nicht: der Palmenwald von Preveli ist mehrheitlich im Besitz des Preveli-Klosters. Waere es richtig, wenn vom Preveli-Kloster derselbe Wunsch geaeussert wuerde und das Wissen ueber den Wald aus den Reisefuehrern verschwinden wuerde?
Vielleicht gaebe es Moeglichkeiten einer gemeinsamen Nutzung des Gelaendes um das Gouverneto-Kloster, die fuer alle stimmig sind, also ein ruecksichtsvolles Verhalten der Gaeste auf einem eingeschraenkten Teil des Gebietes, z.b. den Weg zur Baerinhoehle mit Schildern zu versehen, die ein solches Verhalten einfordern. Und die anderen Wege, z.b. zum Katholiko-Kloster mit Schildern zu versehen, dass das Kloster ein Betreten nicht wuenscht und dieses auch gefaehrlich sein kann. Das alte, ebenfalls zerfallende Preveli-Kloster ist z.b. einfach abgesperrt (mit Zaun und Schloss), und damit ist das dort geloest.
Soweit ein paar Gedanken, was meint ihr dazu?
Lieber Gruss,
Monica

Kithira
23.January.2013, 11:15
Ich kenne Kloster und Höhle nicht, kann nichts konkret dazu sagen.
Wenn die Mönche zu diesem Mittel mit dem Brief greifen, muss es wirklich schon weit gekommen sein.

Auf ein vernünftiges und rücksichtsvolles Verhalten von Touristen zu hoffen ist eine aussichtslose Sache. Ich hab mal auf Patmos erlebt wie die Tourihorden (Kreuzfahrer - ich hasse Kreuzfahrer!) über das Johanneskloster hergefallen sind - schlimm! Sogar hinter die Ikonostase sind sie gegangen.

Alles abzusperren wäre eine Möglichkeit, aber ich bin mir sicher, dass viele Leute trotzdem einen Weg hineinfinden wenn sie wirklich wollen. Und sollen die Mönche das dann überwachen?
Wenn es nicht mehr in den Reiseführern steht, dann würde sicher die Zahl der Besucher zurückgehen. Wäre schon mal was.

iggi
23.January.2013, 11:21
Wir haben uns im September die Bärenhöhle und das Kloster Katholiko angesehen. Von Touristenhorden konnte da nicht die Rede sein, wir haben während der ca. 2 Stunden, die wir dort unterwegs waren weniger als 10 Leute getroffen.

Das Kloster Gouverneto konnte an diesem Tag nicht besichtigt werden, auf Schildern wurde dazu aufgefordert auch den Pfad zur Höhle und zum Kloster Katholiko nur in angemessener Kleidung (lange Hosen, lange Ärmel, wie sonst nur innerhalb von Kirchen und Klöstern üblich) zu gehen.

Kithira
23.January.2013, 11:25
Das Kloster Gouverneto konnte an diesem Tag nicht besichtigt werden, auf Schildern wurde dazu aufgefordert auch den Pfad zur Höhle und zum Kloster Katholiko nur in angemessener Kleidung (lange Hosen, lange Ärmel, wie sonst nur innerhalb von Kirchen und Klöstern üblich) zu gehen.
Und, seid ihr dieser Aufforderung nachgekommen?

iggi
23.January.2013, 11:49
Lange Hosen hatten wir nicht dabei, doch Knie und Schultern waren bedeckt.

Wobei ich sagen muß, dass ich schon das sehr übertrieben fand. Ich akzeptiere diese Vorschriften im Inneren eines Klosters oder einer Kirche - jedoch auf freiem Gelände bzw. in einer Ruine, die wohl nicht für Gottesdienste genutzt wird ....

Kithira
23.January.2013, 11:57
Das heißt, ihr wärt auch so in Kloster Gouverneto rein wenn es offen gehabt hätte? :blink:

Was will der Abt machen wenn seine Mönche beim Anblick leichtbekleideter Touristinnen außerhalb Stilaugen bekommen? :biggrin:

Ein Kloster ist in erster Linie ein Ort für die Mönche und nicht für Touristen. Das sollte man schon sehen ehe man von den Mönchen Toleranz fordert.

Frank
23.January.2013, 11:57
Das Kloster Gouverneto ist schon immer ein bisschen eigen gewesen. Nicht immer war man darauf bedacht, Besucher zu begrüßen. Auch schon zu Zeiten, wo das Kloster noch nicht eingemauert und umzäunt war, standen wir, trotz anders lautender Öffnungszeiten, vor verschlossenen Toren. War eben so.

Das nun aber die Wanderung zur Bärenhöhle und weiter zur Ruine Katholiko (und Eremitenhöhle) nun nicht mehr möglich sein soll, finde ich dann doch etwas übertrieben. Ich war bisher drei Mal unten am Kloster. Mehr als fünf oder sechs Leute habe ich nie beobachten können. Also wegen Massenansturm sind diese Maßnahmen wohl eher nicht.

Andererseits habe ich sowohl die Höhlen, als auch das Kloster Katholiko bereits mehrfach besucht. Muss also nicht unbedingt noch einmal hin. Es fällt eben eine schöne Wanderstrecke weg. Schade.

Frank

iggi
23.January.2013, 11:59
Wir hatten von vornherein nur die Wanderung zur Höhle und zum Kloster Katholiko geplant. Das Kloster Gouverneto stand nicht auf unserem Programm!

Dorli
23.January.2013, 16:37
Auch im Oktober war auf dem Weg nicht viel los. Aber aus meinem Kurs hat doch jemand tatsächlich in der Höhle an der Glocke gezogen...Vielleicht würden diverse Hinweisschilder auf angemessenes Verhalten und Bekleidung helfen.
@ Kithira, man kann die Kreuzfahrer nicht alle über einen Kamm scheren. Ich werde Ende März auch wieder eine davon sein :dream:

Dorli

Steffy
23.January.2013, 21:12
Schade, dass diese schöne Wanderung so "beschnitten" wird. Als wir im Mai zum Kloster Katholiko wanderten, trafen wir in ca. 2 Stunden nur 7 Personen, dh von Überlaufensein auch damals keine Spur. Allerdings kann es zur Hochsaison anders sein. Aus mehrjähriger Erfahrung wissen wir uns bei Klosterbesichtigungen richtig zu kleiden. Bekleidungsvorschriften für solch heilige Orte finde ich total akzeptabel.
lG
Steffy

nimmi
24.January.2013, 03:36
Ein Kloster ist doch das Heim für den Mönchen die dort (noch) leben.
In Deutschland wird man klingeln am Haus (auch wenn das Haus Kulturwert hat), und die Bewohner lassen dich rein oder auch nicht. Es ist halt die Toleranz der Mönchen/Kirche in GR die Touristen dem Eintritt bisher immer zugelassen hat. Das es nun mal reicht kann ich mich sehr gut vorstellen.
Wer geht denn im Kloster und redet mal mit dem Abt oder einem Monch, statt Steine zu schauen und herum zu knipsen? Der Abt und auch manche Mönche haben oft studiert und sind alles ausser Weltfremd, und freuen sich auf ein interessantes Gespräch.

Es gibt Touristen mit Gefühl für ihrer Umgebung, und auch ohne, egal ob sie vom Kreuzfahrt kommen, Pauschal einquartieren, oder frei reisen. Das Thema beschränkt sich auch nicht auf Klostern, in Anogia z.B. wird man bedeckt und dunkel gekleidet ganz anders zugetreten als in Mir-Ist-Heiß-Klamotten.

Auch an den meist verlassenen Kapellen, gibt's immer wieder Touristen die unbedingt die Glocke lauten müssen. Oft ist das bis weit zu hören, im Tal oder darüber, und ärgert den Einheimischen in der Gegend. Die Glocke soll nur Zeremoniell gelautet werden, und nicht um 'Ich war hier' oder 'Runde am Teke'. Es gibt Kapellen wo die Glocke einmal am Jahr offiziell lautet (z.B. Psiloritis), oder 5 mal, oder 20 mal, aber sicher nicht 15 mal am Tag wegen ahnungslose Touristen.

@ Monica
Soweit ich mir aus dem Thread über dem Palmenbrand in Preveli erinnere, war das Gelände mit den Palmen neben das Flußbett doch im Privatbesitz ?

Monica
25.January.2013, 09:02
@nimmi
Der groesste Teil des Gelaendes des Palmenwaldes von Preveli ist schon in Klosterbesitz, da ging es u.a. drum dass niemand mehr die Schafe und Ziegen da hintreibt, das war bis zum Brand manchmal eine Strategie von welchen gewesen, die sich geaergert haben ueber den Besitz des Klosters und deren Umgang damit.
Nach dem Brand meldete sich aber auch eine in Athen lebende Privatperson um daran zu erinnern, dass ihm auch noch ein Stueck gehoert, woran sich wohl kaum mehr jemand erinnern konnte.
Soweit ist, wie ich das erinnere/weiss. Aber vielleicht ist auch alles nochmals ganz anders.
Unterdessen gibt's auch da ein Zaun drum und der Wald hat sich praechtig wieder erholt und gedeiht wieder wunderbar. Und mit den nun eingeschraenkten Zugangsmoeglichkeiten - ein begrenzter Weg fuehrt hindurch - sind alle zufrieden.

mino
25.January.2013, 18:31
Also ich verstehe den Artikel von Böthig nicht so, dass dort alles verboten wird...
Es soll keine Werbung gemacht werden, und man soll nur mit Genehmigung der Mönche da lustwandeln, angemessenes Benehmen und Kleidung vorausgesetzt.
Ich glaube, da wird vielleicht ein Zaun mit Kassenhäuschen entstehen...warten wir es ab.
Ob das dem Tourismus in einem in einer großen wirtschaftlichen Krise befindlichen Land nutzt, wo eben dieser Tourismus eine der Haupteinnahmequellen ist, sei mal dahingestellt.

Für die, die noch nicht da waren und jetzt vielleicht nicht hinkommen, zum Kennenlernen und für die, die schon da waren, als Erinnerung...mal dieses Video:


http://www.youtube.com/watch?v=NTv9QTRlWro&feature=youtu.be

Es ist ein Zusammenschnitt zweier Aufenthalte dort, der erste am 7. Oktober 2004 (der Tag des Johannis) mit einem Fest im Kloster Gouverneto, ohne jede Beschränkung hinsichtlich Film und Foto (ja, tatsächlich!)
und dann die Wanderung nach Katholiko im Sommer 2007.
2004 hatte ich noch eine Hi8-Cam, deshalb am Anfang etwas schlechtere Filmqualität.

Delui
25.January.2013, 19:23
Hallo Michael , vielen , vielen Dank für diese
wunderschöne Erinnerung !! Diesen Weg bin ich 2003
gegangen !
Lieben Gruß aus Berlin v. Luise

Anja&Thomas
26.January.2013, 06:43
Hallo zusammen,

wir haben mittlerweile eine ganze Reihe von Klöstern auf Kreta besucht.
Respektvoller Umgang mit dem Glauben oder der Religion anderer versteht sich für uns von selbst.
Sofern Mönche oder Nonnen anwesend waren, wurden wir eigentlich immer freundlich bis wohlwollend behandelt.
Das Kloster Gouverneto haben wir auch schon einige Male besucht, waren auch zwei mal am Kloster Katholiko.
Der Besucherverkehr hielt sich zu Zeiten, an denen wir dort waren, in Grenzen,
allerdings fanden wir das Kloster Gouverneto immer verschlossen vor, auch zu Zeiten, an denen es für Besucher geöffnet sein sollte.
Im Laufe der Jahre fiel uns auf, daß, am Parkplatz beginnend, die Besitzungen des Klosters
immer mehr mit nicht zu übersehenden, restriktiven Hinweisschildern ausgestattet wurden.
Unser subjektiver Eindruck vom Kloster Gouverneto ist, daß dort der griechisch-orthodoxe Glaube möglicherweise sehr konservativ ausgelegt wird,
und Besucherverkehr zwar bisher geduldet wurde, aber im Grunde nicht erwünscht ist.
Wenn die Wanderung zum Kloster Katholiko nicht mehr möglich wäre, fänden wir das sehr schade,
es liegt aber im Ermessen der Mönche, ob und wieviel Besucherverkehr zugelassen wird.

VG Anja & Thomas

kretadick
26.January.2013, 12:16
ganz meine meinung!
wenn die eigner des areals nicht wollen,daß besucher dort rumlaufen,dann haben wir das zu akzeptieren.
wenn irgend welche einflußreichen politiker oder der griechische geldadel sich lukrative gebiete unter den nagel reißen(dafür gibt es genug beispiele...auch auf kreta),dann bleibt uns auch nix anderes übrig,als das zähneknirschend zu akzeptieren(...oder zu revoltieren).

Likos
26.January.2013, 14:04
Das kann ich nicht nachvollziehen, mit diesem Argument versuchen seit langem die Forstbesitzer die Bevölkerung (Wanderer) auszusperren, auch bei uns. In diesem Fall sollten sich die Kuttenbrüder mal in Erinnerung rufen von wem sie leben, das Geld nehmen sie gerne ( in der Vergangenheit mit Druck und Repressalien, das Volk mußte bluten für die Errichtung ihrer Prachtbauten, jetzt halt mit Psychoterror) und sonst wollen sie nichts mit ihnen zu tun haben. Das Argument das Reiche genauso verfahren (wozu ja die Kirchen besonders gehören) legitimiert das noch lange nicht. Ich glaube auch nicht das die Geister der verstorbenen Brüder sich erregen wenn sie nackte Schultern und Waden der Wanderer sehen. Also sollten sie sich mal verinnerlichen ,: Wir leben im 21. Jahrhundert!

Anja&Thomas
26.January.2013, 19:03
Hallo Likos,

mit derlei Pauschalisierungen wäre ich sehr vorsichtig.
Klöster haben in der Kultur und Geschichte Kretas einen anderen Stellenwert als in Mitteleuropa,
auch und nicht zuletzt deshalb, weil sie im jahrhundertelangen Befreiungskampf der Kreter oft eine tragende Rolle spielten.
Hinsichtlich der kretischen Mentalität und gern beanspruchten Gastfreundschaft mag das Vorgehen der Glaubensgemeinschaft im Kloster Gouverneto
Kretareisenden, die die Örtlichkeit kennen, befremdlich und die Begründung fadenscheinig erscheinen.
Mit welchem Recht wollte man aber als Gast hintreten und die Entscheidung,
den Tourismus auf den privaten Besitzungen des Klosters einzuschränken oder zu unterbinden, kritisieren oder gar anfechten?
Wir alle verfügen im Grunde nur über Momentaufnahmen, was sich übers Jahr dort zuträgt, bleibt uns vorenthalten.
Sie werden ihre Gründe haben und entsprechend reagieren, ob wir das nachvollziehen können oder nicht.

VG Thomas

Likos
29.January.2013, 14:26
Hallö Thomas
Mit etwas Distanz zu einzelnen sinnvollen Handlungen ergibt sich halt ein Pauschalurteil. Eines ist klar ,es gibt keinen m² Boden der nicht irgend jemanden gehört, daher könnte man, nach dieser Meinung, für jeden Wald, Berg oder Strand ein Betretungsverbot erlassen. Diskussion erübrigt sich.
Der Befreiungskampf diente ja zum Teil auch ihrem Machterhalt, aber da müsste man näher darauf eingehen, was zu einer weitreichenden Diskussion über die Rolle der Kirchen in der Geschichte führen würde.
Der Kulturelle Verdienst wäre wahrscheinlich ungemein größer gewesen, hätten sie ihre Macht nicht vielfältig missbraucht und zB durch das Bildungsmonopol die Bevölkerung niedergehalten. Wie man sieht gäbe es dazu Diskussionsstoff an masse, der in diesem Forum fehl am Platz wäre.
Also nehmen wir unsere verschiedenen Meinungen dazu zur Kenntnis und verbleiben bei der gemeinsamen Zuneigung zu diesem Land , aus welchem Grund auch immer.
VG Likos

Dorli
30.January.2013, 07:53
Erinnert mich an letztes Jahr. Danke Michael für den schönen Film!

Dorli

Arwylo
31.January.2013, 10:06
Hallo ,
ich besuche diese Gegend seit 1998 . Damals war der Weg bis unterhalb der Bärenhöhle noch nicht so gut angelegt . Wir sind immer wieder ins Kloster und ich habe dann meistens mit einem der Mönche gesessen und mich mit ihm unterhalten . Es herrschte immer ein sehr gutes Verhältnis . Uns wurde Wasser angeboten und dann und wann auch mal Gebäck . Wenn ich so zurück denke , ist der Weg dann so wie er jetzt ist um 2003 -04 angelegt worden . Damals wurde auch dieser kleine Nachbau des Mitatos gebaut - warum wohl ? Ich denke , um die Wanderung für Gäste noch Intressanter zu machen . Dann , es mag wohl so 4 Jahre her sein , war ich total Überrascht . als mich am Morgen vor der Tour der Busunternehmer anrief , um mir zu sagen , daß der Bus nicht mehr bis zum Kloster fahren darf ! Die Mönche wollen das nicht mehr . Na toll , die Wanderung nach Stavros war die erste von 6 Wanderungen und somit für mich auch zum checken der Gäste . Da kam also jetzt unerwartet noch ein ganzes Stück zum Teil Asphalthatscherei zu .
Es traf sich wenige Wochen danach , daß ich mit einem mir bekannten Busfahrer daß Thema besprechen konnte . Die Gruppen , die er für uns fährt , laufen aber nicht rüber nach Stavros sondern von Agia Triada bis zum Strand und dann zurück nach Gouverneto . So kam er also dann zum mit dem Guide verabredeten Zeitpunkt am Kloster an und ein erboster Mönch wollte ihn von dort verjagen . Was sollte er machen ? Den Guide , der noch irgendwo weiter unten ohne Handysignal war , konnte er nicht erreichen . Auch auf Erklärungen ( der Kosta ist ein sehr lieber , ruhiger und bedachter Mensch ) wurde der Mönch immer Boshafter . Daraufhin hat der Fahrer die Polizei in Chania angerufen . Antwort des Polizisten : er solle bleiben , wo er ist und auf die Gäste warten . Sollte der Mönch weiter Sress machen , würden sie einen Einsatzwagen schicken .
Weiter erzählte mir der Fahrer , daß die alten Mönche das Kloster verlassen hätten und neue Mönche vom Agios Oros , der Mönchsrepublik auf der Athoshalbinsel , dort eingezogen sind . Die versuchen halt , etwas einzurichten wie die Mönchsrepublik . Aber sie haben keine Unterstützung vom Bischof . Ganz am Anfang hatten sie sogar in die Serpentine der Zufahrtsstrasse Felsblöcke platziert , die es nur noch kleineren Fahrzeugen ermöglichten , zu passieren ! Auch das war wohl gegen das Recht , sonst würden die ja wohl noch da liegen .
Sollte ich die Tour haben , laß ich den Bus , wenn von der Größe möglich , ca. 500m vor dem Klostergelände drehen . Dort beginnt ein Pfad in der Kurve links . Wir brauchen also nicht über Asphalt und die 500m sollten keinem Gast zu viel werden . Das Kloster lasse ich dann rechts liegen und stoppe das erste mal am Denkmal . Sollten sich die Mönche trotzdem noch belästigt fühlen , sollten sie auch mal über ihr Verhalten nachdenken .

liebe Grüße
Frank

Likos
31.January.2013, 14:16
Kommentar dazu erübrigt sich....

Sarah
4.March.2014, 11:52
Ein sehr schönes Video das sehr schöne Erinnerungen in mir weckt… An die Felsblöcke in der Zufahrtstrasse erinnere ich mich. Die lagen da als ich dort vorbeikam.

Ulli
23.April.2015, 19:09
Kleines Update für das Kloster Gouverneto und die Wanderung zur Ruine Katholiko und weiter bis Stavros:

Es gibt nach wie vor eine Menge Verbotsschilder, aber leider kein einziges Hinweisschild, wo es zu der Katholiko-Ruine geht.

Ein neues Schild 'Access to the sea has been permanently blocked' informiert darüber, dass es keinen Zugang mehr zum Meer gibt.

Wandert man weiter bis zur Ruine, findet man dort neu errichtete Mauern, die den Zugang zu dem kleinen Flussbett verstellen.



Durch die neu errichteten Mauern ist eine Weiterwanderung bis Stavros zwar nicht unmöglich, aber sehr viel schwieriger, da man nun über
sehr steile Wege wandern muss (wenn man sie denn findet).

Der riesige Olivenbaum, der aus einer Ruine wuchs und schon in einem Reisebericht des 19ten Jahrhunderts erwähnt wurde, wurde massiv
runtergeschnitten.

Den vollständigen Artikel findet man hier (leider auf Englisch), das Foto stammt ebenfalls aus diesem Artikel:

http://www.west-crete.com/blog/not-welcome-in-gouverneto/

Gwg_49
23.April.2015, 20:25
Ich habe durch Zufall vor Jahren noch einen anderen Weg gefunden. Den möchte ich hier aber nicht breit treten.

kokkinos vrachos
25.May.2016, 16:38
Kleines Update für das Kloster Gouverneto und die Wanderung zur Ruine Katholiko und weiter bis Stavros:

Es gibt nach wie vor eine Menge Verbotsschilder, aber leider kein einziges Hinweisschild, wo es zu der Katholiko-Ruine geht.

Ein neues Schild 'Access to the sea has been permanently blocked' informiert darüber, dass es keinen Zugang mehr zum Meer gibt.

Wandert man weiter bis zur Ruine, findet man dort neu errichtete Mauern, die den Zugang zu dem kleinen Flussbett verstellen.



Durch die neu errichteten Mauern ist eine Weiterwanderung bis Stavros zwar nicht unmöglich, aber sehr viel schwieriger, da man nun über
sehr steile Wege wandern muss (wenn man sie denn findet).

Der riesige Olivenbaum, der aus einer Ruine wuchs und schon in einem Reisebericht des 19ten Jahrhunderts erwähnt wurde, wurde massiv
runtergeschnitten.

Den vollständigen Artikel findet man hier (leider auf Englisch), das Foto stammt ebenfalls aus diesem Artikel:

http://www.west-crete.com/blog/not-welcome-in-gouverneto/

bin 2008 das erste Mal die Wanderung vom Kloster Gouverneto - Bärenhöhle - Kloster Katholiko - Badestelle gewandert, heute erneut. Es ist alles beim Alten, es gibt keine Mauer und der Treppenweg runter zum Kloster Katholiko und von da weiter in der Schlucht zu der Badestelle ist für jederman frei zugänglich. Das Baden dort ist ein Vergnügen.

vg aus Kalyves, kv

Wolfgang
25.May.2016, 19:15
Es ist alles beim Alten, es gibt keine Mauer und der Treppenweg runter zum Kloster Katholiko und von da weiter in der Schlucht zu der Badestelle ist für jederman frei zugänglich.


Und das ist auch gut so.

Kirchliche Einrichtungen, auch griechische Klöster, haben ihren umfangreichen Besitz in der Regel nicht durch Arbeit erworben, sondern durch Zuwendungen und Erbschaften von Gläubigen und Sterbenden.

In D steht im Grundgesetz: Eigentum verpflichtet. ...
Das bedeutet unter Anderem auch, daß große private Flächen (z. B. Wälder) ... der Allgemeinheit zugänglich sein sollen.

In GR wird das von den Klöstern meist auch praktiziert.
Wenn ein Kloster aber ganze Naturbereiche absperen will, ist das m. E. unmoralisch.

Kithira
25.May.2016, 19:58
Uns hat ein freundlicher Mönch den Weg zum Kloster Katholiko gezeigt, und dieser ist auch nicht verboten.
Nur soll man Kloster und Gelände nicht "unschicklich bekleidet" betreten, was dann wiederum mit dem Baden kollidiert, zu dem man normalerweise ja die "schicklichen" Klamotten auszieht.:biggrin:
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sb665e06e87b2ab60/image/ida824a703e945084/version/1455227681/image.jpg

Unten beim Kloster Katholiko ist der Abgang ins Bachbett und damit der Weg zum Strand erschwert, aber möglich, und mit Pfeilen ausgeschildert:
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sb665e06e87b2ab60/image/iea1f2be4126a4e3d/version/1455228442/image.jpg

Ulli
25.May.2016, 20:35
Wenn ein Kloster aber ganze Naturbereiche absperen will, ist das m. E. unmoralisch.

Es ist nicht nur unmoralisch, es ist auch ungesetzlich.

Der freie Zugang zum Meer ist im griechischen Gesetz (http://greeklawdigest.gr/topics/environment/item/98-sea-coastal-pollution) verankert.


In particular, according to the law 2971/2001, the foreshore, the beach, the shore and the riparian zone constitute properties of common use with ownership of the State which is responsible for their protection and management.

(Es gab vor nicht allzu langer Zeit Diskussionen darüber, dieses Gesetz zu ändern, damit die Strände Griechenlands an Investoren verscherbelt werden können,
aber meines Erachtens ist dieser neue Gesetzesentwurf auf Eis gelegt.)

Außerdem ist der Staat verpflichtet, für die Erhaltung der Umwelt ggfs. präventive oder repressive Maßnahmen zu ergreifen (Artikel 24.1 (http://www.greeklawdigest.gr/topics/environment/item/93-the-constitutional-protection-of-the-environment))


Moreover, it is explicitly stipulated that for the preservation of the environment the State is obliged to adopt special preventive or repressive measures.

Sieht so aus, als hätte der Staat repressive Maßnahmen ergriffen, wenn in Gouverneto keine Schilder und Mauern mehr zu sehen sind.

Oder der Sinneswandel wurde durch das demnächst stattfindende orthodoxe Konzil ausgelöst, wer weiß?

PS: Ich hätte gern eine andere Quelle zitiert, konnte aber auf Englisch nur diese finden.

Kithira
25.May.2016, 20:50
Oder der Sinneswandel wurde durch das demnächst stattfindende orthodoxe Konzil ausgelöst, wer weiß?

Meine Fotos sind vom Januar, und ich glaube, da stand das mit dem Konzil auf Kreta noch nicht fest.

Und wie gesagt: der Zugang nach Katholiko, zu den Höhlen, zum Strand etc. ist NICHT verboten, und das Tor im Zaun ist auch offen wenn Kloster Gouverneto geschlossen ist.

Ulli
8.April.2021, 10:24
Neuigkeiten aus dem Kloster Gouverneto:

Auf der Straße , die zum Kloster führt, befindet sich etwa 3 km vor dem Kloster neuerdings ein Steintor.
Bisher ist es noch nicht in Betrieb genommen worden, aber das scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. Warum sollte man sich sonst die Mühe machen, so etwas zu errichten.


Ob das Kloster das gesetzliche Recht hat, das Straßennetz zu schließen, muss von der Region Kreta, der Gemeinde Chania und den Polizeibehörden unverzüglich untersucht und beantwortet werden.

https://flashnews.gr/post/457276/h-monh-goybernetoy-kleinei-mia-terastia-perioxh-polo-elkshs-xiliadwn-episkeptwn-fwto

mino
8.April.2021, 12:37
Im Oktober gab es noch keinerlei Einschränkungen, nur musste man vor dem Klostergarten parken, konnte aber zu Fuss durch diesen zum Weg zur Schlucht gehen.

Ulli
8.April.2021, 21:08
Heute Abend kam die umgehende Antwort aus dem Kloster Gouverneto:


6. In Bezug auf das Tor, das in Koumare gebaut wird und über das so viel gesprochen wird, möchten wir unsere lieben Leser darüber informieren, dass die Entscheidung zum Bau vor langer Zeit getroffen wurde, und dies nur aus Gründen der Prävention und Vermeidung von illegalen Handlungen. Wir sind wiederholt Zeugen der Bemühungen um heimliche Ausgrabungen, Wilderei, Drogenhandel, satanische Rituale, aber auch um verdächtige Abend- und Mitternachtstreffen, die das Gebiet verschlechtern, seinen Charakter verändern und seine Identität entweihen.

(übersetzt mit Google Translate)

https://flashnews.gr/post/457342/h-apanthsh-paradoxh-ths-monhs-goybernetoy-sta-dhmsieymata-gia-apokleismo-ths-perioxhs

Was sich um das Kloster Gouverneto zwischen Einbruch der Dunkelheit und Sonnenaufgang abspielt ... nicht einmal ein Großstadt-Bahnhofsviertel kann da mithalten.

Kithira
8.April.2021, 22:16
Panagia mou - und gegen diese höllischen Umtriebe soll ein banales Tor helfen?

Ulli
11.April.2021, 14:25
Eine Zeitungsmeldung von heute berichtet von 'Verkehrsproblemen auf der Straße Richtung Gouverneto'.
Laut Bericht wurde die Straße vor dem Parkplatz des Klosters mit großen Steinen versperrt, sodass die Autos nicht nur nicht mehr parken konnten, sondern leider auch nicht mehr in der Lage waren zu wenden.
Auf dem Weg zum Kloster haben sich nun mehrere Autos gestaut und es wird abgeraten, diese Straße zu befahren.


Informationen zufolge wurde der Parkplatz des Klosters geschlossen, damit es aufgrund der großen Präsenz von Besuchern in der Schlucht, insbesondere sonntags, nicht zu einer Überfüllung kommt.
https://www.haniotika-nea.gr/kykloforiaka-provlimata-sto-dromo-pros-goyverneto/


:smiley1:

Gouverneto scheint sich zum absoluten place-to-be zu entwickeln, nun will jeder dringend mal dorthin.
Die Leute lassen sich offenbar nicht einmal von Dealern, Junkies und Satanisten abschrecken ... was denn noch?