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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zecken auf Kreta-Katzen



krassi
5.November.2014, 11:50
Von den Katzenfreunden auf Kreta weiss bestimmt Jemand, zu welcher Jahreszeit es bei den freilaufenden Katzen "Zeckenbesuch" gibt.

Unsere Schmusebacke vom letzten Mai hatte nämlich hin und wieder eine Zecke mitgebracht und wir wurden leider auch "befallen" dadurch (zum Glück ohne Folgen), was die Freude ziemlich trübt. Deshalb will ich das nächste mal ein Zeckenbändchen und Tropfen zur Vorbeugung für die Katze mitnehmen.

Weiß Jemand, in welchen Monaten die Zecken aktiv sind, damit man den Schmusetiger nicht umsonst bearbeitet? Im Winter wahrscheinlich noch nicht???

Danke schön für die Antwort.

Bongo Fury
5.November.2014, 12:58
Hallo krassi,

von einem Zeckenhalsband würde ich eher abraten (Empfehlung unseres Tierarztes), da beim herumstreunern die Gefahr der Strangulation besteht. Wenn es schon ein Halsband sein muss, dann nur eines mit Sicherheitsverschluß! Des weiteren sollen diese Halsbänder ein Nervengift enthalten, welches gesundheitliche Probleme verursachen könnte.
Wir benutzen für unseren Kater "Frontline", welches im Nackenbereich auf die Haut aufgetragen bzw. einmassiert wird und haben damit gute Erfahrungen gemacht. Bei Verwendung von Frontline heißt es aber nicht, das dass Tier nicht mehr mit Flöhen u. Zecken befallen wird, bzw. sterben diese ab, so wie sie den ersten Tropfen Blut intus haben. 1 Amp. "Frontline" hält ca. 4 Wochen an.
Laut Reiseapotheke.de (http://www.reiseapotheke.de/de/laenderinfo_8.php?land=gr) besteht von April bis Oktober Gefahr der Borreliose Infektion.

LG

Jürgen

krassi
5.November.2014, 13:05
Vielen Dank für die schnelle Antwort, gut zu wissen!!!

Dann kann man die Katze im Winter getrost herumlaufen lassen und beschmusen!

leknilk0815
5.November.2014, 13:08
Servus,
die Borreliose- Gefahr besteht immer, weil die Bakterien im Winter nicht im Urlaub sind.
In D ist die Zeckengefahr im Winter gering, auf Kreta würde ich nicht darauf vertrauen, daß die Zecken Pause machen, die sind ziemlich zäh...

Die Zecke ist nicht immer aktiv. Liegen die Temperaturen unter sieben Grad Celsius, fällt sie in eine Art Winterstarre.

Bongo Fury
5.November.2014, 13:13
und auch Flöhe sind im Winter aktiv, deshalb sollte bei "Freigängern" das ganze Jahr hindurch behandelt werden.

Ulli
5.November.2014, 15:12
Wir benutzen für unseren Kater "Frontline"


Ich habe mit Frontline auch die besten Erfahrungen gemacht, leider, denn das Zeug ist teuer.

In der Gebrauchsanweisung steht, es schützt 2 Wochen gegen Zecken und 4 Wochen gegen Flöhe.

Unser Hund ist ein absoluter Zeckenmagnet. Ich habe ihn Ende Juni mit Frontline behandelt
und es scheint immer noch zu wirken, denn er hat seitdem weder Zecken noch Flöhe.

Ich glaube, die Zeitangaben in der Packungsbeilage sind nur eine verkaufsfördernde Maßnahme ...

krassi
5.November.2014, 15:24
Bekomme ich dieses "Frontline" auch auf Kreta und wenn, dann bitte wo?

Bei www.reiseapotheke.de sagen sie, dass Borrelien in Griechenland nur von April-Oktober vorkommen. In der anderen Zeit ist ja ein Zeckenbiss nicht so furchtbar schlimm, man muss eben sehen, dass man die Zecke komplett entfernt, - Katzenflöhe stelle ich mir da schon lästiger vor.

Auf das Bändchen werde ich verzichten, nachdem was Jürgen geschrieben hat.

Super, Eure Auskünfte!

LG Krassi

Bongo Fury
5.November.2014, 16:40
ob man das auch auf Kreta bekommt entzieht sich meiner Kenntnis, aber einfach mal in der Apotheke anfragen.
Es gibt "Frontline" für Katzen oder Hunde, wobei das für Hunde ein wenig teurer ist.
Ich zahle für 3 Ampullen (3 Monatspackung) "Frontline" für Katzen, um die 16€.
In Internet-Apotheken bekommt man das günstiger, wie z.B. hier (http://www.shop-apotheke.com/search.go?q=Frontline&&adword=yahoo/{Kampagne}/{Adgroup}/frontline).

LG
Jürgen

Ulli
5.November.2014, 16:46
Ja, Frontline gibt es auch auf Kreta.

In den Läden, die Tierzubehör haben.

Ob die Apotheken es auch führen, weiß ich nicht. Könnte schon sein.

LG

krassi
5.November.2014, 18:37
Nochmal "Danke" für die schnelle Hilfe, so konnte ich mich gut informieren und sogar gleich bestellen! :Hallo

LG Krassi

Kostas
5.November.2014, 18:54
Borrelien sind Bakterien, die eine Zecke beim Biß übertragen kann. Bakterien kennen KEINE Winterruhe!!! Zecken verfallen nur in Winterstarre, wenn die Temperatur permanent sowohl Tag als auch Nacht unter 8 Grad Celsius liegt. "Nur" Nacht ist da nicht sicher... Auch die Bodentemperatur, bzw. das "Versteck" der Zecken muß unter acht Grad liegen. Sowie die Temperatur wieder über acht Grad ansteigt, werden auch die Zecken wieder aktiv! Sie halten nämlich keine Winterruhe, verfallen nur auf Grund der Temperatur in eine Winterstarre, die sich nach ein paar Tagen Wärme wieder löst.

Eine Borreliose läßt sich (noch) mit Antibiotika behandeln...

leknilk0815
5.November.2014, 19:15
...aber wenn die bei reiseapotheke.de doch sagen, daß die im Winter in Urlaub sind???

krassi
5.November.2014, 19:26
Bevor man Antibiotika schluckt, kann der Hausarzt einen Bluttest machen, ob man überhaupt eine "Borrelien-Zecke" hatte. Bei uns war der Test negativ nach dem letzten Aufenthalt mit Biss. Man kann noch bis zu 6 Wochen nach dem Biss mit Antibiotika anfangen.

Da wir aber in der Bekanntschaft schon mehrere Fälle von Infektionen hatten (zum Teil mit schlimmem Verlauf), sind wir recht vorsichtig geworden.

leknilk0815
5.November.2014, 19:52
Gibts eigentlich für Kreta eine "Borreliose- Karte" wie z.B. für Deutschland?
Bei uns in Bayern sind ja mittlerweile schon bald die Hälfte Überträger...

Kostas
5.November.2014, 20:03
Sehr richtig! Eine nicht vorhandene Borreliose mit Antibiotika zu behandeln macht nicht viel Sinn. Zur Zeit läßt sich eine ärztlich erkannte Borreliose auch nach sechs Wochen unter Umständen noch mit speziellen hochdosierten Antibiotika behandeln. Laienhafte Experimente mit "Breitband-Antibiotika" bergen zunehmend die Gefahr der Entwicklung von resistenten Borrelienstämmen. Die gleiche Gefahr besteht bei eigenmächtigem zu frühen Absetzen von verordneten Antibiotika...
Saugt dann eine eigentlich gesunde Zecke Blut mit diesen resistenten Borrelien und die können sich zudem noch dominant in der Zecke vermehren, dann wirken beim nächsten Stichopfer Antibiotika u.U. nicht....

Borrelien leben im Magen-Darmtrakt der Zecken. Sie können beim Biß übertragen werden, müssen es aber nicht. Das kommt auch darauf an, wie stark die Zecke befallen ist.

Zu einer Übertragung kann es aber leicht kommen, wenn eine saugende Zecke falsch entfernt. wird! Wird z.B. der Hinterleib gequetscht, erbricht sich die Zecke quasi in den Stichkanal, entleert also ihren Magen-Darmtrakt in die Wunde. Das gleiche passiert, wenn nach alten "Hausrezepten" versucht wird, eine Zecke durch Wachs oder Öl zu "ersticken".

Ein Bluttest "sofort" nach Stich ist nicht unbedingt aussagekräftig, erst wenn sich eine Rötung ausgehend von der Stichstelle bildet (Wanderröte). Oder eben mehrere Bluttests im Abstand von sechs Wochen...

Noch (!) ist aber eine bakterielle Borelliose behandelbar, bei der ebenfalls von Zecken übertragenen viruellen FSME sieht das schon ganz anders aus. Viren kann man nicht mit Antibiotika behandeln, nur prophylaktisch impfen...
Noch scheint Griechenland davon nicht betroffen zu sein, aber Albanien ist schon Risikogebiet. Es ist also nur eine Frage der Zeit.... Die FSME betreffend!! Die Borreliose ist schon seit Jahren "flächendeckend" in Europa, Asien und Nordamerika vorhanden.

hermann
6.November.2014, 11:28
Hallo zusammen,

und wie ist das mit der Babesiose, die ja auch von Zecken übertragen wird und die sich gerade aus den Mittelmeerländern zu uns nach Deutschland ausbreitet.
Davon spricht leider niemand, sie wird bei keiner Vorsorge berücksichtigt, ist aber auch für den Menschen überaus gefährlich.

Daran ist im letzten Jahr in Russland unsere Hündin Kokki jämmerlich gestorben. Vorher hatten wir von dieser Krankheit auch noch nie etwas gehört.

Gruß hermann

leknilk0815
6.November.2014, 12:13
...sie wird bei keiner Vorsorge berücksichtigt...
Servus,
gegen Bakterieninfektionen gibt es keine Vorsorge (wie auch z.B. gegen Borreliose), sofern man mit "Vorsorge" Impfungen und dergleichen versteht.
Gegen FSME (Viren!!) kann man sich impfen lassen, ansonsten hilft nur entsprechende Kleidung oder daheimbleiben und die Haustiere abschaffen...
Und - selber beobachten! Mein Hausarzt wollte vor vielen Jahren keinen Bluttest machen, da er die Wahrscheinlichkeit als zu gering ansah.
Ich hatte recht und der geforderte Test verlief positiv...

gorax
6.November.2014, 21:34
bin doch erstaunt...dachte bislang nicht das auf kreta auch "zeckenalarm" ist.
im sommer bislang nie so etwas auf kreta gesehen, hingegen in deu regelmäßig im wald "ausgesaugt" wurden...
lg
arne

hermann
6.November.2014, 23:37
@ Toni

Mit Vorsorge meinte ich auch nur, daß bei all den Vorbereitungen, die wir beispielsweise sowohl für uns selbst, als auch für unsere Hunde getroffen hatten, noch nicht einmal ein Hinweis auf eine solche Krankheit gegeben wurde, geschweige denn über die Möglichkeit gesprochen wurde, evtl. ein Gegenmittel für den Fall der Fälle mitzuführen.
Es gibt eines, kostet 10 Euro, und wir hatten es nicht, als wir es gebraucht hätten, in Rußland war es nicht verfügbar, aus Deutschland durfte es nicht geschickt werden.
Naja, die Zeit wäre eh zu knapp gewesen.
Aber mit welchen Schutzimpfungen die uns vor Reiseantritt vollpumpen wollten, oh Gott, darf ich nicht drüber nachdenken, erst die Einholung einer zweiten Meinung bei einem wirklich kompetenten Reisemediziner bewahrte uns vor all zu viel "Vorsorge".

@arne

Naja arne, sie sind da, aber nach unserer eigenen Erfahrung in wesentlich geringerer Häufigkeit als hier bei uns in D.
Was aber trotzdem nicht zu Nachlässigkeit führen sollte.

Gruß hermann

gorax
7.November.2014, 23:18
hermann, ich denke mal, in der zeit in der ich immer auf der insel war, war die vegetation dann doch eher positiv beeinflussend, was zecken angeht.
im hochsommer gibts wenig gras und nur sehr trockenes in der landschaft, daher denke ich, dass im frühjahr oder frühherbst eher dort was auf einen zukrabbelt.
kann mich ja täuschen, aber hier musst du im sommer ja einen wald nur aus 10m anschauen, schon krabbeln 10 von diesen &/%%$§§$$dingern auf dir herum..
lg
arne

Kokoni
8.November.2014, 10:54
Καλιμερα
Ich habe Frontline als Spray auf Kreta gekauft...beim Tierarzt!
Kann für Hunde u. Katze verwendet werden!

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.discus.nl%2Fimages% 2Fdetailed%2F5%2Fimg_11458_3.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.discus.nl%2Ffrontline-spray-100-ml.html&h=600&w=490&tbnid=W9vrxtfyKm5MgM%3A&zoom=1&docid=ZyO7unSJNCadNM&hl=de&ei=rNldVOKwGdjbarSVgaAK&tbm=isch&client=safari&iact=rc&uact=3&page=1&start=0&ndsp=18&ved=0CB8QrQMwAA

Habe zwei Kitten u. Für die ist ein Spot On zu stark...

Unsere Hunde habe ich z.B. völlig unnötig alle 4 Wochen entwurmt - den Herzwurm gibt allerdings auf Kreta gar nicht!
Habe ich auch erst von der Tierärztin Vorort erfahren u. würde mir vom deutschen Tierarzt der Kastrationsaktin im Oktober bestätigt!

Viele sonnige Grüße...
Fahre jetzt zum baden mit meinen zwei Fellnasen ;-)

Monica
9.November.2014, 09:25
Soviel ich weiss, uebertragen die Zecken auf Kreta kein Borreliose - aber vielleicht bin ich da falsch informiert?
Von Frontline habe ich auch schon gehoert, dass es das Nervensystem beeintraechtigen kann, v.a. bei regelmaessiger Behandlung.
Seit ihr Hundefreund gestorben ist, ist die Katze hier bei mir Zecken- und Floehe-frei - bin sehr froh, dass ich diese ganze Chemie nicht mehr brauche!

krassi
9.November.2014, 11:39
Du bist leider falsch informiert, Borreliose wird übertragen auf Kreta, nur (noch) kein FSME. Siehe erste Meldungen hier zu diesem Thema und www.reiseapotheke.de . :Hallo

leknilk0815
9.November.2014, 12:06
Servus,
ich verstehe nicht, warum hier immer wieder auf diese ominöse Reiseapotheke verwiesen wird, obwohl die gefährlichen Unsinn schreiben...
Zecken beißen ganzjährig, sofern die Temperaturen über ca. 7°C liegen, und nicht nur, wie es in der Reiseapotheke steht, zwischen April und Oktober.
Oder hat schon mal jemand eine Zecke mit einem "Beißkalender" gesehen?

krassi
9.November.2014, 15:12
Das ist ein Missverständnis, leknilk. Klar, können Zecken ganzjährig beißen, aber nur zwischen April und Oktober haben Zecken evtl. Borrelien. Übrigens jede 4. Zecke auf Kreta, das ist schon eine ganz schön hohe "Trefferquote", also aufpassen!

leknilk0815
9.November.2014, 15:22
...also haben die Borrelien einen Kalender? Ich fürchte, Du liest zuviel "Reiseapotheke"...

Kostas
9.November.2014, 15:48
Wesentlich umfangreicher kann man sich über Zecken auf dieser Seite (http://www.zecken.de/) informieren....

Veröffentlichte Karten wie auf Reiseapotheke sind durchaus mit Vorsicht zu geniessen. Es gibt nämlich keine internationale Meldepflicht, weder für Borreliose als auch für FSME. Daher kann nicht davon ausgegangen werden, daß nicht rotgekennzeichnete Gebiete auch tatsächlich frei sind. Es liegt schlicht daran, ob Länder auf freiwilliger Basis Befall melden oder eben nicht...
Beispiel: Albanien wird bezüglich FSME als Risikogebiet rot gekennzeichnet. Alle umliegenden Ländern jedoch als "frei". Nun wird jedem einleuchten, daß sich Zecken herzlich wenig um Grenzen scheren...

Man sollte aber nun auch nicht in Panik verfallen!! Nicht jeder Stich führt zu einer Infektion! Bei FSME gibt es Erkenntnisse, daß der Ausbruch bei einigen Menschen wohl genetisch bedingt ist. Diese haben also ein erhöhtes Risiko, sollten sich also besser impfen lassen.

Zecken haben bestimmte Lebensräume. Sie brauchen eine feuchtwarme, halbschattige Umgebung. Also Wiesenränder mit hohem Grasbewuchs, Waldränder, Waldlichtungen, dort besonders bei Farnbewuchs.

Zecken sind keine Marathonläufer und fallen nicht von Bäumen! Sie werden beim Wandern durch hohes Gras/Farn quasi "abgestreift". Dagegen hilft geeignete Bekleidung: Schuhe,Strümpfe, darüber unten geschlossene Hosenbeine. Helle Farben lassen eventuell krabbelnde Zecken leichter erkennen. Bei einer Wanderung also ab und zu mal die Hosenbeine abklopfen..
Die kretische Tracht mit Langschäftern und Pluderhosen dürfte ein ziemlich guter Schutz sein!

Feuchtwarme Waldränder und Wiesen wird man auf Kreta nun aber auch nicht zuhauf finden. Auf knochentrockenen, sonnendurchglühten Gebieten haben Zecken aber keine Überlebenschance!

Zecken fängt man sich auf Kreta als Tourist wohl fast ausschließlich beim Umgang mit den süßen "wilden" Kätzchen und Hunden ein, wenn man sie ausgiebig "beschmust" oder sie sich um die Beine streichen läßt...

Eigene Haustiere kann man bedingt chemisch schützen, aber:

z.B. Fipronil (= Frontline) ist ein Kontaktgift, daß Zecken tötet. Allerdings nicht unmittelbar, schützt daher nicht zuverlässig vor Stichen!

PS: Borrelien sind Bakterien, die in einer infizierten Zecke im Magen-Darmtrakt so lange leben, wie die Zecke lebt!!! Die halten sich an keinen Kalender!!

krassi
9.November.2014, 18:16
Hallo Kostas,

die von dir angegebene Seite www.zecken.de hat keinerlei Infos über Zecken auf Kreta. Wenn man Kreta dort in die Suchmaschine eingibt, erhält man kein Ergebnis. Die Seite von Bongo Fury bezieht sich aber auf Griechenland und auf Kreta - und das war meine Frage.

Vielen Dank für die Antworten an Alle, ich weiß nun, wie ich mich auf Kreta verhalten muss. :sonstige_39:

leknilk0815
9.November.2014, 18:28
die von dir angegebene Seite www.zecken.de hat keinerlei Infos über Zecken auf Kreta.
...das ist auch nicht nötig, auf Kreta gibt es nur "EU- Zecken", die Beschreibung ist daher EU- weit gültig.
P.S.: mich hat mal eine bayerische Zecke gebissen, der Borreliose- Kreis war nicht erwartungsgemäß weiß/blau sondern schlicht rot...

Gwg_49
9.November.2014, 20:58
...
das ist auch nicht nötig, auf Kreta gibt es nur "EU- Zecken", die Beschreibung ist daher EU- weit gültig.
...
Ironie-an
Ich frage mich nur, woher die Zecken die Grenzen der EU kennen und halten sich auch außer-EU-Zecken daran, wenn sie diese Grenzen überschreiten.
Ironie-aus

Uli
11.November.2014, 13:53
Leider wird im Internet allzuviel Unsinn über Zeckenkrankheiten geschrieben - grossteils daher, weil viele Ärzte an der Behandlung einer Borreliose tatsächlich scheitern und sich dann alle möglichen Quacksalber und selbsternannte Heiler mit allen möglichen unsinnigen Therapieversuchen sich auf die leidenden Patienten stürzen.

Deshalb hier mal kurz eine kurze Erläuterung von mir (musste mich leider selbst ein Jahrzehnt mit einer Borreliose herumschlagen):

Prinzipiell können Zecken zwei Krankheiten (neben ein paar weiteren, die aber eher eine untergeordnete Rolle spielen) übertragen: Das ist die virusbedingte FSME (Leitsymptom: Hirnhautentzündung, die lebensbedrohlich sein kann) und die spirochätenbedingte (das sind relativ grosse Bakterien) Borreliose.

Die FSME kommt nur bei ca 1% der Zecken und nur in bestimmten Regionen vor (Süddeutschland/Österreich) vor und es gibt eine wirksame Schutzimpfung dagegen.
Auf Kreta gibt es kein FSME.

Borrelien tragen ca. 20-30% der Zecken und zwar weltweit. Allerdings wird nicht bei jedem Biss einer infizierten Zecke der Erreger übertragen, sonder erst nachdem die Zecke relativ lange gesaugt hat und sich vollgesogen in die Wunde "erbricht" - das sind meist erst ca. 24 Stunden nach dem Biss. Eine Zecke die rasch entdeckt wird, stellt bei sachgerechter Entfernung (nicht quetschen) keine Gefahr dar. Kommt es doch zu einer Übetragung, so ist die Bissstelle meist relativ stark gerötet oder es kann auch ein typischer roter Ring um die Bisswunde herum entstehen. In den ersten Tagen nach der Infektion befinden sich die Borrelien noch in der der Region des Bisses und sind mit Antibiotikatabletten gut zu bekämpfen.

Übel wird's erst, wenn die Borrelien sich im Körper ausbreiten und Stellen besetzen, wo sie weder vom Immunsystem noch von Medikamenten gut erreichbar sind. Je nach Borrelientyp (es gibt in Europa 13 Arten) und befallener Körperstelle kann es zu den unterschiedlichsten Symptomen kommen. Die Palette reicht von Müdigkeit über neurologische Störungen, Gesichtsnervlähmung, Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen, Entzündungen z.B. am Herzen bis hin zu den relativ häufigen Gelenkschmerzen und Lähmungen. Hat sich die Borreliose erst einmal ausgebreitet, ist sie nur noch durch eine langandauernde Antibiotikabehandlung wirksam zu bekämpfen. Hier scheitert meist die Schulmedizin, da hier teilweise mit Antibiotikabomben teils in Infusionsform auf die Borrelien schiesst und nach 2 oder spätestens 3 Wochen meint: Nun ist gut. Das hatte ich auch schon alles hinter mir (erfolglos) bis mir ein Landarzt der sich wirklich auskannte mal meinte: "Ach - suchen Sie sich ein AB was Sie gut vertragen und nehmen sie das täglich mindestens ein halbes Jahr - evt. sogar ein Jahr lang". 7 Monate später war ich den Mist endlich los.

Nun zu Kreta: Meine Katzen hatten vor allem von April bis Juni unglaublich viele Zecken. Man bekommt die sehr gut raus, indem man einfach mit dem Zeigefinger auf der Zecke im Kreis reibt. Das gefällt der Katze, aber nicht der Zecke. Sie lässt dann los. Wegen meiner eigenen negativen Zeckenerfahrung werden die abgefallenen Zecken von mir dann immer sofort mit einem Feuerzeug flambiert.

Kostas
24.November.2014, 15:08
.....Die FSME kommt nur bei ca 1% der Zecken und nur in bestimmten Regionen vor (Süddeutschland/Österreich) vor und es gibt eine wirksame Schutzimpfung dagegen.


Du glaubst doch nicht im Ernst, daß es FSME weltweit ausschließlich in Süddeutschland/Österreich gibt???
Ich halte mich da eher an die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und des Bernhard-Nocht-Institutes.... Übrigens nicht aus dem Internet, ich hatte beruflich mit dem Berhard-Nocht-Institut zu tun und konnte direkt nachfragen...

Daß es prozentual generell weniger Meningitiserkrankungen in Griechenland gibt, ist wohl auch den obligatorischen Schulimpfungen zu verdanken, die Meningitis beinhalten...



....Man bekommt die sehr gut raus, indem man einfach mit dem Zeigefinger auf der Zecke im Kreis reibt. Das gefällt der Katze, aber nicht der Zecke. Sie lässt dann los...

Sie läßt los, weil sie in Panik gerät, dabei dann ihren u.U. infizierten Magen-Darmtraktinhalt in die Stichwunde entleert, um schneller flüchten zu können...

Gwg_49
6.December.2014, 17:31
Hier (http://www.faz.net/aktuell/wissen/erste-virus-infektionen-der-zeckenwinter-nimmt-fahrt-auf-12848201.html) noch ein weiterer Artikel aus dem Frühjahr zu Zecken.

leknilk0815
6.December.2014, 20:59
...diejenigen, die immer noch meinen, daß Zecken Pause machen und nur im Sommer beißen, wurden vermutlich schon gebissen.
Wie anders sollte man sonst die teils haarsträubende Ignoranz erklären?

Ouarike
7.December.2014, 13:08
AB = Antibiotikum? Danke für deinen Beitrag, habe auch schwer Borreliose!

Dorli
7.December.2014, 14:06
Ein halbes Jahr bis Jahr AB nehmen? Da ist der Körper dann total kaputt. Mir haben schon 2 Monate gereicht dieses Jahr. Danach musste ich mich erst mal wieder regenerieren. Kommt aber wahrscheinlich auf den Stärkegrad der Infektion an.

leknilk0815
7.December.2014, 14:57
Ein halbes Jahr bis Jahr AB nehmen? Da ist der Körper dann total kaputt.
Bei Borreliose sind die Bakterien im ganzen Körper verstreut, daher ist bei bereits fortgeschrittenem Stadium eine Langzeittherapie nötig, um die Bakterien zu 100% abzutöten.
Setzt man zu früh ab, werden die Keime gegen das AB resistent, der Patient leidet weiter und alles fängt mit einem anderen AB von vorne an. Allerdings dann i.d.R. noch länger und mit Hammer- AB. Würden die Leute auf den Arzt hören und AB nicht selbstständig zu früh absetzen ("mir gehts ja schon viel besser..."), hätten wir heute nicht das Problem der multiresistenten Krankenhauskeime in dem Ausmaß.

Uli
8.December.2014, 13:36
Die spezielle Problematik bei der Behandlung von Borreliose liegt vor allem darin, dass trotz über 100.000 Neuinfektionen pro Jahr alleine in D. nur sehr wenig Geld für die Forschung ausgegeben wird. Mit ein paar Antibiotika lässt sich seitens der Industrie halt nicht allzuviel Geld verdienen. Die meisten Ärzten folgen den Leitlinien von 1990, nach denen eine frische Infektion üblicherweise mit 3 Wochen Doxycyclin oder einem anderen Tetracyclin behandelt wird (wirksam) und eine verschleppte oder lange nicht entdeckte Borreliose mit einer 2-wöchigen Infusionsbehandlung mit einem Cephalosporin (üblicherweise Rocephin). Diese Behandlung ist meines Erachtens miehr als fraglich - ich hatte 3 solcher Runden innerhalb von 5 Jahren, einmal sogar über 3 Wochen. Danach hatte ich jeweils ein paar Monate Ruhe vor meinen Borrelien, aber auch eine übel zerschossene Darmflora, deren Regeneration meist länger dauerte als meine Borrelien brauchten, sich wieder zu erholen. Geheilt wurde ich letztendlich durch die Langzeittherapie über 7 Monate. Täglich 2 Tabletten eines Antibiotikums mit verhältnismässig wenig Nebenwirkungen, regelmässige Kontolle der Leberwerte, eine gesunde Ernährung, die die Darmflora unterstütze und seit 2 Jahren ist Ruhe. Kostenpunkt für die Krankenkasse: ein Bruchteil einer Infusionsrunde. Und nein Dorli: Mein Körper ist davon nicht kaputtgegangen.

Es gibt einen aktuellen Forschungsansatz, der davon ausgeht, dass Borrelien unter Stress (sprich: Antibiotikumbeschuss) in ein Zystemstadium übergehen, in dem sie quasi unangreifbar sind. Allerdings können sie in dieser Form auch nicht ewig überleben und es ist wichtig, dass man in dem Moment, wo sie wieder "aufwachen" sie erwischt. Das würde erklären, warum die Langzeittherapie den kurzzeitigen Infusionshämmern überlegen ist. Aber die Forschungen dazu stecken noch in den Anfängen. Ich fürchte es wird noch Jahre dauern, bis es eine entsprechende Leitlinie für eine wirksame Behandlung gibt.



Du glaubst doch nicht im Ernst, daß es FSME weltweit ausschließlich in Süddeutschland/Österreich gibt???
Das glaube ich nicht im Ernst :blink: - FSME gibt's auch woanders - allerdings bin ich erstmal salopp von dem üblichen Aufenthaltsraum der Forumsuser ausgegangen. Das betrifft den deutschsprachigen Raum und Griechenland. In Griechenland ist FSME kein Thema (Meningitis schon...aber da gibt's ja auch noch ein paar andere Ursachen). In einigen anderen Ländern rund um den Globus in ähnlichen Breitengraden wie Süddeutschland/Österreich gibt es durchaus auch FSME.

Maria
13.September.2015, 20:58
"Ein Bluttest "sofort" nach Stich ist nicht unbedingt aussagekräftig,
= RICHTIG
erst wenn sich eine Rötung ausgehend von der Stichstelle bildet (Wanderröte). Oder eben mehrere Bluttests im Abstand von sechs Wochen..."
= FALSCH!!!
zumindest das mit der Wanderröte! Es gibt ich weiß nicht wie viele hunderte oder gar tausende Betroffene die niemals eine Wanderröte hatten! Aber dennoch eine Borreliose haben!
Und Zecken beißen nicht, sie stechen.
Und die total veralteten Behandlungsmethoden betreffen im Grunde lediglich die Neuroborreliose die anders zu behandeln ist als die Lymeborreliose. Dazu siehe auch
http://forum.onlyme-aktion.org/
dort findet man auch sehr gute Hinweise auf wirklich fähige Ärzte (z.B. Infektologen) , von denen es leider nicht sehr viele gibt :-/