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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wanderung durch die Kydonia-Schlucht



Anja&Thomas
18.July.2015, 06:48
Hallo zusammen,

nachdem Anja und ich im Herbst 2014 die Boriano-Schlucht (http://www.kretaforum.info/showthread.php?20911-Wanderung-durch-die-Boriano-Schlucht) erkundeten, hatten wir uns für unser zweites Mal die Rundwanderung durch beide Schluchten vorgenommen.
Wir entschlossen uns, unsere Wanderung in der Kydonia-Schlucht zu beginnen und den uns nunmehr bekannten Rückweg durch die Boriano-Schlucht zu nehmen.

Den Einstieg in die Kydonia-Schlucht findet man im oberen Teil des Dorfes Karanos.
Zunächst führt ein schmaler Pfad hinunter in einen Olivenhain bis zu einer Kapelle. Dort verliert sich der Weg zum ersten Mal, Wegweiser gibt es erst einmal nicht.
Was tun? Anja war der Meinung, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen - ein Wirtschaftsweg, der in südlicher Richtung bergan führt,
obwohl wir doch in nördliche Richtung berab gehen wollten - ich war der Meinung, einen Weg in die Schlucht zu suchen.
Meine Suche blieb erfolglos, Anja sollte Recht behalten. Als wir auf dem Wirtschaftsweg eine kleine Anhöhe überwunden hatten, fand sich tatsächlich ein Wegweiser in die Schlucht.

Der Weg durch die Kydonia-Schlucht verliert sich manchmal im Dickcht, man muß nach Alternativen suchen, was einen aber nicht vor unüberwindliche Probleme stellt.

Die Kydonia-Schlucht mündet in ein offenes, relativ weitläufiges Hochtal, das man durchqueren muß, um den Rückweg durch die Boriano-Schlucht anzutreten.
Auch hier im Hochtal muß man aber mitunter nach dem rechten Wege suchen, weil diverse Grundstückseinfriedungen,
eine Kiesgrube und einige Wirtschaftswege, die wer weiß, wohin führen, die Wanderung ein wenig interessanter gestalten.
Bleibt man aber immer in der Nähe des Bachlaufes, meistert man auch dies ohne größere Probleme.

Der Rückweg durch die Boriano-Schlucht verlief unspektakulär, weil - wie oben geschrieben - bereits bekannt.

Fazit: Die Wanderung ist nicht besonders anspruchsvoll, in jedem Falle aber ein eindrucksvolles Naturerlebnis.
Bis auf eine geführte Wandergruppe, die uns entgegen kam und zwei Kreter, die eine Wasserleitung reparierten, waren Anja und ich mutterseelenallein unterwegs.
Wir haben uns viel Zeit gelassen, trafen nach gut vier Stunden wieder in Karanos ein.

Die Fotos sind hauptsächlich in der Kydonia-Schlucht "geschossen", die letzten Fotos (ab Foto Nr. 19) zeigen einige Eindrücke aus dem Hochtal und aus der Boriano-Schlucht.

VG Thomas

Lisi
18.July.2015, 09:37
Danke, das hört sich hervorragend und für uns geeignet an! Schön auch die Bilder.

lg
Lisi

Insel
19.July.2015, 05:10
Hallo Ihr Zwei:-)
das könnte ich mir doch glatt vorstellen....
Toll auch die 2 Bilder der sehr großen Stinkepflanzen!

Britula
20.July.2015, 10:11
Hallo ihr Beiden,

....vielen Dank für die tolle Beschreibung + schönen Fotos dieser für mich noch unbekannten Schluchten.
Schaue gleich einmal bei Google Maps, wo genau das ist.

kokkinos vrachos
20.July.2015, 11:23
Moin, bin von Anfang Oktober bis Anfang November auf Kreta, und würde gerne die beiben Schluchten erkunden. Wenn jemand Lust hat mitzuwandern, bitte eine PN schicken. Würde mich freuen.

vg, kv

Anja&Thomas
20.July.2015, 17:16
Hallo zusammen,

hier gibt es noch mehr Infos (http://www.kretaforum.info/showthread.php?21580-Karanos-Boriano-Schlucht-und-Kydonia-Schlucht).

VG Thomas

Anja&Thomas
31.May.2018, 06:46
Schluchtwanderung mit Begleithund.

Wir waren wieder in Karanos. Dieses Mal wanderten wir die Boriano-Schlucht hinunter und die Kydonia-Schlucht wieder hinauf.
Das Highlight auf dieser Wanderung war ein kleiner Hund, der uns freudig begrüßte, als wir in Karanos aus dem Auto stiegen.
Er begleitete uns die ganze Zeit beim Stöbern in Karanos und auf dem Weg durch die Schluchten.

VG Anja & Thomas

Harald
14.June.2018, 08:42
Ich war dieses Jahr auch dort (17.5.). Eine wirklich schöne kleine Rundwanderung von ca. 7km, niedrigste Stelle 200m, höchste Stelle in Karanos bei der Kirche auf 500m, ich habe mir Zeit gelassen und 3,5 Stunden gebraucht. Es ist ja schon alles sehr schön von Euch beschrieben worden, da brauche ich nicht viel hinzufügen. Nur ein paar Ergänzungen und Eindrücke von mir.

Eine wirklich üppig grüne Gegend. Es sind ja eher tiefe, enge Täler als Schluchten. Nachdem ich mit dem Gesicht die ersten 20 Spinnenweben mitgenommen hatte, bin ich ab da nur noch mit einem Ast vor mir her wedelnd weitergelaufen. Der Trampelpfad war manchmal schlecht zu erkennen und teilweise stark überwuchert, eine Machete wäre nicht schlecht gewesen. Badeschläppchen sind ungeeignet, gute Turnschuhe ausreichend. Keine Felsenkletterei, aber unebener Untergrund. Dafür war ich erstaunt, daß Hinweisschilder aufgestellt waren, an „kritischen“ Stellen Geländer und manchmal Treppenstufen an Steigungen...hmm, außergewöhnlich...für wen? Hier IST niemand! Hier findet keiner her! Die Lösung kam später...

Ich habe den Einstieg westlich von Karanos gewählt, und kann es nur jedem empfehlen. Wie Ihr schon beschrieben habt, ist der Einstieg in Karanos wirklich SEHR schwierig zu finden! Vorteile aus meiner Sicht : man hat einen schönen Abschluss der Wanderung in Karanos, und kann hier in dem kleinen Cafe rasten. Dann geht es die 100 Höhenmeter bergab zum Parkplatz.

Immer schön "unten" bleiben! Unterwegs nicht irgendwelche Feldwege den Hang hochgehen. Es ist mir in dem von Euch beschriebenen Hochtal passiert. Wieder einmal war nicht klar, wo es weitergeht, da bin ich mal einen Weg an einem Schweinestall vorbei nach oben gegangen. Das hat ein paar 100 Meter gekostet, bis mir klar wurde, daß ich falsch lag.

Kurz bevor ich wieder in Karanos war, wurde es fast unmöglich den richtigen Weg zu erkennen. Nachdem ich mich durch unendlichen Farn gekämpft hatte, stand ich auf einem Feld. Ein Bauer wies mir den Weg: durch ein Tor und Treppenstufen direkt am Kirchlein entlang (beides stark überwuchert) (vorletztes Foto „Sakralbau“ auf der wikiloc-Karte). Dann endlich wieder ein erkennbarer Schotterweg.
Unterwegs habe ich 3 ebenerdige Höhleneingänge gesehen. Es stehen sogar (griechisch ordentlich) „no entrance“ Schilder davor. Man könnte hinein kriechen...also für Abenteurer, Taschenlampe mitnehmen.

Hallo Anja und Thomas ! (nur mal nebenbei: habe schon öfters Beiträge von Euch gelesen, da waren schon intersannte Hinweise dabei! Ihr seid ja eher die „gemäßigten“ Forumsmitglieder, sachlich, und wenn’s mal wieder kracht im Forum, beschwichtigend. Gefällt mir gut! Keine von den rumbollernden Bessertouris). Nun zur Sache...in Eurem Beitrag
http://www.kretaforum.info/showthread.php?21580-Karanos-Boriano-Schlucht-und-Kydonia-Schlucht
habt Ihr auf dem zweiten Bild Eure Strecke eingetragen. Es geht um die rote Linie, seid Ihr sicher, daß Ihr im unteren Bereich SO gegangen seid? Dann wärt‘ Ihr ja ganz schön nach südost abgedriftet.
Im folgenden link auf wikiloc ist die Strecke, die ich nachgelaufen bin.
https://de.wikiloc.com/routen-wandern/garganta-de-boriano-creta-23585835

Meine Fotos:
Foto 1 : siehe Wikiloc Karte, Wasserstelle/start of Kidoni Gorge
Foto 2 : Start westlich von Karanos
Foto 3 : Wegweiser
Foto 4 : Rastplatz in der Pampa
Foto 5 : EU Schild

Tja, und jetzt noch eine Sache, die mich (schon öfter) sehr nachdenklich oder sogar wütend macht, ärgert oder zumindest minutenlang den Kopf schütteln lässt.
Auch hier stand wieder eines der schönen EU Schilder, hier wurden € 80.000 verbraten, immerhin NUR 80.000 .... aber für wen?? Sicher! Schöne Gegend, für mich und andere individuelle Spinner genau richtig, Einsamkeit, keine störenden Tourihorden. Ich hatte eine 10er Wandertruppe mit holländischer Führerin ( darf man das so sagen ? ) getroffen, die sagte, sie geht nur die kurze Boriano Strecke ein mal die Woche mit einer kleinen Gruppe...sonst niemanden!
Diese Wanderung kennt und findet kein Schwein, steht in keinem Reiseführer. Ich habe sie nur durch Zufall auf der wikiloc-Seite gefunden und danach erst die Beschreibung von Anja und Thomas. Wer pflegt das Ganze, wird es überhaupt gepflegt oder nur gebaut und dann vergessen? Warum steht irgendwo mitten auf der Strecke eine Schutzhütte und eine Schaukel?
Mir fallen da ganz spontan noch 2 gute Beispiele ein, wenn ich Lust habe, mache ich mal einen extra thread dazu auf.

Grüße von einem grundsätzlich schon, aber immer hinterfragenden, Kretaverliebten...
Harald

Anja&Thomas
14.June.2018, 18:00
Hallo Harald,

Deine Beobachtung stimmt, mit der roten Linie hatten wir den Bogen zu weit geschlagen.
Ist ausgebessert.

VG Anja & Thomas