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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Franks Reisebericht 2017



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Frank Joachim
16.December.2017, 08:11
Guten Morgen liebe Kretafreunde :flower:

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich habe inzwischen meine Bilder von diesem "Kretajahr" einigermaßen sortiert und meine Notizen zusammengesucht. Ich würde nun, wie jedes Jahr, wieder mit der Kombination aus Bilderrätsel und Bericht beginnen. Ich hoffe, Ihr habt wieder Spaß, reist und erlebt unsere Zeit einfach wieder mit und erkennt sicher vieles aus eigenem Erleben wieder.
Nach dem Frühstück suche ich das erste Bild raus.... :blink:

krassi
16.December.2017, 08:53
Hallo Frank, das ist aber prima, ich lese wie jedes Jahr mit und freue mich auf eure Erlebnisse. :freu:

vg von Kretas Osten - krassi :biggthumpup:

Frank Joachim
16.December.2017, 09:23
Hier das erste Bild. Das Dorf in dem wir unsere erste Unterkunft bezogen, ist teilweise richtig gut saniert worden. Wisst Ihr, wie es heißt?

Kreta-Fan
16.December.2017, 09:51
Hier das erste Bild. Das Dorf in dem wir unsere erste Unterkunft bezogen, ist teilweise richtig gut saniert worden. Wisst Ihr, wie es heißt?


Anatoli :dream:

kiki
16.December.2017, 10:31
Hallo Frank, schön, dass es wieder einen Weihnachtsbericht von Dir gibt, darauf hatte ich gehofft:blink:.

Foto: ich tippe auf den Südosten.

Arthuros
16.December.2017, 10:58
Oberhalb von Ierapera:biggthumpup:

krassi
16.December.2017, 11:07
Dann rate ich "Agios Ioannis", das ist teilweise hübsch renoviert worden und die Aussicht könnte stimmen. vg krassi :biggthumpup:

Fischkopf
16.December.2017, 11:23
Supi!

Ich tippe auch auf den Südosten?

Frank Joachim
16.December.2017, 11:41
Anatoli :dream:

Volltreffer!
Ich hätte es mir denken können, dass Ihr das wieder im Handumdrehen raus habt. :smiley1:

Frank Joachim
16.December.2017, 11:50
Hier nun der erste Tag:
Abreise von Düsseldorf nach Heraklion

Seit einer Woche schon macht sich bei uns eine gewisse „Vorentspannung“ breit. Ein eher seltenes Gefühl. Meist begleitet uns die Hektik im Dienst bis zum letzten Tag. Ich habe nun endlich eine Abwesenheitsvertretung. Das macht mich bedeutend ruhiger. Der Gedanke nun einige Tage das schlechte graue Wetter hier zu lassen und die Sonne Kretas zu genießen sorgt zusätzlich für innere Ruhe und Vorfreude.

Vor sechs Monaten waren wir zuletzt auf Kreta, viel zu lange her – finden wir. Einen Tag vor unserem Abflug meldete sich Peter, unser lieber Nachbar. Er bot an, uns in aller Früh‘ zum Flughafen zu fahren. Er habe sowieso die „senile Bettflucht“ und es mache ihm nichts aus. Da sagen wir nicht nein. Zumal wir schon mal mit einem bestellten Taxi Pech hatten. Pünktlich um 04:25 Uhr ging es dann zum Flughafen.
Wie so oft mal wieder mit Condor um 06:10 Uhr direkt von Düsseldorf nach Heraklion. Ein A321 hob pünktlich und voll besetzt mit uns ab. Ich hatte eher damit gerechnet, dass der Flieger nicht so voll ist aber weit gefehlt. Bis auf den letzten Platz alles besetzt.
diesmal mit 20 Minuten Verspätung starten musste. Angeblich waren keine Slots frei. Aber das weiß man bei der Planung vorher natürlich nicht…

Nach ca. 50 Minuten Flugzeit der erste Schrecken. „Defibrillator!“ rief eine junge Stewardess ganz aufgeregt. Offenbar kollabierte ein Fluggast im hinteren Bereich, so dass auch nach einem Arzt an Bord gefragt wurde. Irgendwie ein Déjà-vu. Beim letzten Flug nach Kreta passierte das Gleiche. Auch diesmal ging es gut und der Fluggast stabilisierte sich wieder. So konnten wir dann auch weiterfliegen und mussten nicht den nächsten Flughafen ansteuern.
Der Flug selbst war sonst sehr ruhig. Die Bordunterhaltung auch. Die blieb nämlich aus. Der Co-Pilot informierte uns 10 Minuten vor der Landung, dass auf Kreta die Sonne scheinen würde, das war‘s. Dafür kostet selbst ein Wasser nun 2,50€ und wird nicht mehr gratis ausgeschenkt. Wenigstens hatten wir eine nette Sitznachbarin, die sich mit Freundlinnen aus Berlin treffen wollte um Kreta zu erkunden. Unsere Landung erfolgte dann in Heraklion um 10:30 Uhr Ortszeit.

Also auf zum Kofferband drei. Dort wurde bereits eine Maschine aus Zürich abgefertigt. Gleichzeitig noch eine aus Berlin für Band zwei. Da war schon klar, dass wir Geduld brauchen. Es hat dann auch ca. 40 Minuten gebraucht, bis unsere Koffer auf dem Band zu sehen waren.
Der geduldige Mitarbeiter unserer Mietwagenfirma war aber keineswegs nervös. Er hatte schon mitbekommen, dass viel Betrieb ist und sich auch auf längeres Warten eingestellt, Einen Suzuki Vitara hatte e für uns bereit. Nichts wie rein in die Kiste und ab auf die Strecke. Jetzt fängt der Urlaub richtig an.

Zunächst einmal fuhren wir nach Istron um dort im kleinen Supermarkt Raki, Wein und Käse zu kaufen. Der Raki hier ist einer der besten, die ich bisher auf Kreta bekommen konnte. Die alte Dame im Laden erinnerte sich daran, dass wir doch vor einigen Jahren schon mal da gewesen sind. Gutes Gedächtnis. Immerhin ist das schon sechs Jahre her als wir zuletzt in Istron waren. Nach dem ersten kleinen Einkauf fuhren wir über Kalamafka nach Anatoli, unserem ersten Ziel in diesem Urlaub. Das Dorf liegt auf ca. 600 Meter über n.N. Man hat einen schönen Blick auf die Südküste, sofern einen die Gewächshäuser nicht stören.

Wir trafen uns mit Konstantinos an einem Denkmal, kurz vor Ende des Dorfes. Er geleitete uns dann zur „Villa M“. Das Haus wurde erst 2016 fertig gestellt und war somit auf Google-Earth noch nicht zu sehen. Wir waren überrascht festzustellen, dass das Häuschen direkt am Wanderweg hinauf zur Bergkapelle liegt. Eine nette Tour. Das Haus ist etwas weg vom Dorf mit kleinem Gartengrundstück. Ruhe ist hier garantiert.

Unsere Vormieter hatten noch etwas im Kühlschrank gelassen und Konstantions hat auch noch einiges dazugelegt. So waren wir erst mal gut versorgt. Trotzdem haben wir noch einen kleinen Einkauf in einem Supermarkt in Gra Lgia. In ca. 10 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Den Rest des Tages verbrachten wir am Haus und genossen bei Salat, Käse, Brot, Wein und Raki einfach nur das Dasein.

kiki
16.December.2017, 12:29
Ihr findet immer hübsche und schön gelegene Ferienhäuschen.
In welchem Monat wart Ihr denn in Anatoli?

krassi
16.December.2017, 13:11
Schön geschrieben, Frank, aber wann war das?? lg krassi :biggthumpup:

Hübi
16.December.2017, 15:51
Schön geschrieben, Frank, aber wann war das?? lg krassi :biggthumpup:

Muß wohl im September 2017 gewesen sein

Frank Joachim
16.December.2017, 16:45
Ihr findet immer hübsche und schön gelegene Ferienhäuschen.
In welchem Monat wart Ihr denn in Anatoli?

Ups, das habe ich ganz vergessen. Wir sind im Anfang Mai dort gewesen.

Frank Joachim
16.December.2017, 16:49
... und ein neues Bild, verbunden mit der Frage auf welchem Berg diese Kapelle steht. (Ich weis, ist einfach....:blink:)

krassi
16.December.2017, 17:51
Wie kommst du auf September 2017, Hübi?? vg krassi :biggthumpup:

Arthuros
16.December.2017, 18:59
... und ein neues Bild, verbunden mit der Frage auf welchem Berg diese Kapelle steht. (Ich weis, ist einfach....:blink:)

Ich denke die kapelle steht schwischen Kalamafka und Istron, in der ferne ziet man die insel ψείρα.

Frank Joachim
16.December.2017, 19:44
Ich denke die kapelle steht schwischen Kalamafka und Istron, in der ferne ziet man die insel ψείρα.

Hallo Arthuros,
mit Istron und der Insel liegst Du richtig. Mit Kalamafka leider nicht.

Yanis
16.December.2017, 20:35
Stavros, 699m hoch ?

der Johannes
16.December.2017, 22:08
Das ist die Ekklisia Estavromenos, aber wie heißt der Berg?

Frank Joachim
17.December.2017, 09:29
Das ist die Ekklisia Estavromenos, aber wie heißt der Berg?

Guten Morgen Johannes,
genauso, also zumindest "Estavroménos". Daher wohl auch Bezeichnung der Bergkapelle.

Frank Joachim
17.December.2017, 09:39
2009 und 2011 hatten wir diese Tour schon mal gemacht. Der große Unterschied diesmal ist, dass wir direkt am Wanderweg unser Quartier bezogen haben. Normalerweise parkt man sein Fahrzeug am Ende des Ortes Anatoli hinter einem kleinen Warthäuschen. Hier gabelt sich die Straße und die Wanderung beginnt. Inzwischen ist dort auch eine Wandertafel angebracht, die den Weg zur Gipfelkapelle beschreibt.
Man folgt einer kleineren betonierten Straße rechts den Hang hinauf. An der zweiten Abzweigung biegt man an in Richtung einer kleinen Schotterstraße links ab. Hier sind drei 2009 fertig gestellte „Villen“, die damals zum Kauf angeboten wurden. In 2011 waren sie bereits bewohnt. Inzwischen wird vor den Villen noch eine weitere kleine gebaut. 2016 wurde die nun von uns bewohnte Villa, die 150 Meter hinter den drei anderen liegt, fertig gebaut. Wir können daher von hier aus starten.

Die Schotterstraße führt in mehreren Kurven auf den Felskegel des Estavroménos zu. An einigen Stellen sieht man die Gipfelkapelle oder das Gipfelkreuz. Wir kreuzen eine breitere Schotterstraße, die nach rechts hin zur Kapelle Agia Paraskevi führt. Wir bleiben aber auf dem alten Schotterweg und halten uns geradeaus. Wenige Minuten später zweigt nach rechts ein kleiner Pfad den Hang hinauf. Inzwischen sind dort kleine Hinweistäfelchen aufgestellt. Damals wiesen Steinmännchen den Weg. Wir folgen dem Pfad. Der schmale, teilweise mit Felsplatten unterstützte Weg führt unter wenigen hohen Bäumen, nahe den steilen Felsen, nach Westen, um den felsigen Gipfel herum und an einem kleinen ausgetrockneten Bachbett entlang.

Die sich nun auftuende größere Lichtung ist voll von Blumen und blühender Macchia. Überall summt und brummt es. Die fleißigen Bienen lassen sich von uns nicht stören. Kurz nach Erreichen einer alten Zisterne (Wasser steht drin, Schöpfkelle fehlt aber) stehen wir nun „hinter“ dem Gipfel. Der Pfad schlängelt sich nun steil bergan. Wir treffen auf eine Schotterstraße, die ebenfalls zum Gipfel führt und kreuzen diese. Von hier aus sieht man schon das kretische Meer mit Blick in Richtung Kalo Horio. Kurz darauf stehen wir in einem „Wald“ von Aronstabkerzen. Die Pflanze blüht jetzt gelblich. Später bleiben nur noch die beerenartigen Früchte am Stängel die jetzt grün und später rötlich werden.

Der Pfad führt uns steil weiter hinauf zur Gipfelkapelle auf 951m. Eine herrliche Aussicht wird uns hier geschenkt. Nach Westen sehen wir eine weitläufige Waldlandschaft bis hin zum Diktigebirge. Nach Osten hin erstreckt sich die fruchtbare Ebene mit ihren zahllosen Gewächshäusern bis nach Ierapetra und darüber hinaus. Auch der Stausee oberhalb von Ierapetra ist ein malerischer Anblick. Wie so oft ist es vom Meer her leider ein wenig dunstig, so dass keine gestochen scharfen Bilder in die Ferne möglich sind. Das tut unserer Freude aber keinen Abbruch. Wir machen hier eine kleine Pause, genießen den Augenblick und machen einige Fotos. Für den gesamten Aufstieg haben wir knapp 60 Minuten benötigt.

Den Rückweg gestalteten wir diesmal etwas anders. Wir wanderten nämlich nicht über den eigentlichen Pfad zurück, sondern auf den zahlreich vorhandenen leicht geschotterten Wirtschaftswegen. Diese sind nicht weniger schön. Fahrzeuge fahren hier vielleicht ein bis zwei am Tag. Wir hatten jedenfalls keine zu Gesicht bekommen. Etwas weiter in westlicher Richtung hielten wir uns aber nahezu parallel zum Aufstiegsweg. So erhielten wir noch einige andere Ansichten. Ein kleiner Abschnitt führte uns durch eine größere Baumgruppe von Aleppokiefern. Der Duft der uns hier entgegenströmt ist phantastisch. Schließlich erreichten wir nach etwas mehr als einer Stunde wieder unsere Villa.

Insgesamt eine schöne leichte Tour zum „Einwandern“, die auch von älteren Menschen und Kindern gut gegangen werden kann. Schwindelfreiheit ist nicht erforderlich. Trittsicherheit nur bedingt an einigen Stellen, an denen leichtes Geröll auf dem Weg liegt, wie es immer wieder auf Kreta vorkommt. Für mich war das auch ein erster Test für meine neuen Wanderschuhe. Im letzten Urlaub hatte sich bei meinen „Meindl“ die Sohle gelöst und lies sich nicht ohne erheblichen Aufwand wieder reparieren. Diesmal habe ich etwas stabilere „Lowa“ mitgenommen. Die Innensohle aber mit den bewährten Meindl Air Revolution ausgestattet. Das lief sich richtig gut.
Abends versorgten wir uns mit dem am Nachmittag selbst gemachten Tsaziki, Salat, Brot, Wein und Raki. Dazu packten wir uns aber erst mal warm ein. Denn nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwand, ging es mit der Temperatur auch in den Keller. Eine lange Hose und Jacke waren schon nötig.

Kithira
17.December.2017, 09:50
Sind die gelben Pflanzen auf deinen Fotos nicht eher gelber Affodill als Aronstab?

kiki
17.December.2017, 10:36
Schöne Aufnahmen , hast Du eine neue Kamera ?

kiki
17.December.2017, 10:44
Das müsste die grosse Affodeline sein https://books.google.ch/books?id=MKviBgAAQBAJ&pg=PT249&lpg=PT249&dq=grosse+affodeline&source=bl&ots=hLPWhH5_ny&sig=lL1oCHKyu73mx4uoEpePF6hzJj8&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj4vqT44JDYAhUHtxQKHW9cAcUQ6AEIMjAC#v=on epage&q=grosse%20affodeline&f=false

krassi
17.December.2017, 11:15
Wunderbare Frühlingsfotos!! vg krassi :biggthumpup:

Inke
17.December.2017, 13:14
Hallo Frank,
schön, dass Du uns wieder an Eurem Urlaub teilhaben lässt. Ich habe schon drauf gewartet :blink:

Frank Joachim
17.December.2017, 15:44
Sind die gelben Pflanzen auf deinen Fotos nicht eher gelber Affodill als Aronstab?

Richtig!
Ich weis jetzt auch nicht mehr, warum ich das falsch zugeordnet habe. Danke für die Aufmerksamkeit!

Frank Joachim
17.December.2017, 15:49
Schöne Aufnahmen , hast Du eine neue Kamera ?

Kiki, Dir auch noch mal Danke fürs Googeln nach der Affodill - und ja, ich habe eine neue Kamera im Gepäck.:blink:
Ich habe mir eine Nikon D5500 mit einem Sigma "Immerdrauf-Objektiv" 18-250 gegönnt. Das Teil passt noch gut in meine Kameratasche am Gürtel und ist nicht so schwer.

Frank Joachim
17.December.2017, 19:40
Da ich nicht sicher bin, wann ich morgen wieder an den Rechner komme, hier das nächste Bild. Wo stehen wir hier?

krassi
17.December.2017, 19:49
In Ierapetra auf der Promenade, würde ich meinen. vg krassi :biggthumpup:

der Johannes
17.December.2017, 22:10
Das Foto ist direkt beim Delfin geschossen?

Frank Joachim
18.December.2017, 14:18
Das Foto ist direkt beim Delfin geschossen?

Präziser geht es nicht. Ich habe genau von dort das Bild gemacht.:smile:

Frank Joachim
18.December.2017, 14:24
In der Nacht brauchten wir tatsächlich noch eine dicke Decke. Dafür war es heute gegen 08:00 Uhr zum Frühstück auf der Terrasse schon angenehm warm.
T-Shirtwetter trieb uns gute Laune sichtbar ins Gesicht. Nach dem Frühstück fuhren wir erst einmal nach Ierapetra hinunter. In ca. 25 Minuten erreichten wir die kleine Stadt an der Südküste. Parken konnten wir am Hafen gegenüber der Polizeistation. Die Uferpromenade war noch nicht so belebt wie man es vielleicht aus der Hauptsaison kennt. Die Händler aus den Souvenir- und T-Shirtläden waren aber schon recht umtriebig. Die bekannten Aras an den Cafés krächzten auch schon und zogen die Blicke auf sich. Wir bummelten auch durch die beiden anderen Einkaufsstraßen. Eigentlich sind die schon recht modern gestaltet. Einiges befindet sich aber auch noch im Umbau. Man bereitet sich scheinbar noch auf die Saison vor. Teilweise gibt es aber auch Leerstände.

Nach Ierapetra erkundeten wir die Küstenstraße bis nach Nea Anatoli. In Gra Lgia entdeckten wir dann noch einen „Ariadni-Supermarkt“. Der Verkäufer an der Fleisch und Käsetheke reichte uns verschiedene Sorten Graviera zum Probieren. Einer davon musste natürlich mit. Der herzhafte Käse hat es mir angetan. Den kann man prima mit Oliven, Brot und Rotwein genießen.

Eigentlich hatten wir vor an einem Strandabschnitt vielleicht noch einen Kaffee zu trinken. Jedoch gab es bis nach Nea Anatoli keine Möglichkeit. Der Bereich scheint touristisch nicht wirklich erschlossen zu sein, was wohl auch mit den reichlich vorhandenen Gewächshäusern zu tun hat. Jeder Flecken Erde ist hier genutzt. Ebenso wenig gibt es hier Tavernen zur Einkehr. Also fuhren wir zurück zum Haus und machten es uns hier erst mal gemütlich.

Am Nachmittag schlenderten wir dann noch durch Anatoli. Hier gibt es eine Taverne am Ende der Dorfstraße in Richtung Kalamafka und wir hofften, dass dies am Abend geöffnet sein würde. Das Dorf selbst ist teilweise verfallen, vereinzelt sind Häuser aber auch mit viel Aufwand und Liebe zum Detail wieder aufgebaut. Das wirkt alles ziemlich „authentisch“. Man erkennt ursprünglichen Baustil aber auch moderne Element. Alles passt sehr harmonisch zusammen. Vorrangig um die große Kirche herum wurden Häuser wieder aufgebaut. Bis auf einen Hund, der uns auf unserem Rundgang begleitete, schien der Ort aber wie leergefegt zu sein. Lediglich aus zwei Häusern vernahm man leise Musik.

Am Abend schlenderten wir dann gegen 19:00 Uhr zur Taverne und mussten leider feststellen, dass diese (noch) nicht geöffnet hatte. Also zurück ins Auto und nach Kalamafka gefahren. Dort hatten wir bei der Anfahrt drei Tavernen gesehen. Die Taverne „Panorama“ lockt mit selbigem. Alle Tische waren eingedeckt und einige ältere Männer unterhielten sich angeregt. Die Unterhaltung verstummte erst einmal als wir die Terrasse betraten. Offenbar rechnete man hier noch nicht mit Gästen. Nach einem „Kalispera“ und „Jas“ und der freundlichen Erwiderung nahm das angeregte Gespräch aber wieder Fahrt auf. Ein junges Mädchen kam lächelnd auf uns zu und fragte was wir trinken möchten.

Sie brachte uns dann die Getränke und gleich darauf zwei Meses und Brot – jedoch keine Karte und wir stellten schnell fest, dass es weder Karte noch Küche gibt und die Meses Teil des eigenen Abendessens der Familie waren, die kurz darauf selbst zum Essen Platz nahm.
Also zu früh gefreut. Nichts mit Lammfleisch aus dem Ofen oder vom Grill. Nun ja, auch hier sind wir offenbar noch zu früh. Nett aber, dass man uns was vom Abendessen abgegeben hatte. Berechnet wurde das jedenfalls nicht. Wirklich satt geworden sind wir dann erst wieder zu Hause. Einige Brote und Käse sorgten dann für einen gefüllten Magen und eine angenehme Nachtruhe.

Yanis
18.December.2017, 16:13
Hallo Frank,

ich lese deinen Reisebericht von 2017 mit Vergnügen und finde ihn wieder super gut.
Aber ich hätte einen Vorschlag.
Kannst Du vielleicht die Bildnummer, also z.B. DSC_0737 (Copy).jpg nicht ändern und statt
dessen den Namen des Ortes, oder wo auch immer Ihr seid, schreiben?
Es wäre damit auf der rechten Seite des Bildes, wo ansonsten Die Bildnummer steht, zu lesen.
Für mich, und vielleicht auch für andere User wäre es nämlich ganz interessant zu wissen, wo Ihr Euch so herum treibt.
Ich weiß, es macht etwas mehr Arbeit, würde aber sicher gut im Forum ankommen.
Ich dacht so ähnlich würde es gut sein.
92660

Gruß Yanis

Yanis
18.December.2017, 16:59
Natürlich nicht bei deinem Ratefoto,
aber die Bildgröße wirst Du fürs Forum sowieso ändern müssen, also wäre nur der Name zu ändern.
Yanis

Warspite
18.December.2017, 19:29
ein schöner Reisebericht, meiner steht ja auch noch aus, aber damit warte ich noch etwas, damit nix parallel läuft.
Fotografiert Deine neue Kamera im RAW-Format ? Ich sehe da einige Bilder, bei denen man bei der Bildentwicklung noch viel Qualität herauskitzeln kann. Ich bearbeite gerade meine letzten Urlaubsbilder und bin immer wieder angenehm überrascht, wieviel Details man noch herausholen kann.

Frank Joachim
18.December.2017, 19:33
Hallo Frank,

ich lese deinen Reisebericht von 2017 mit Vergnügen und finde ihn wieder super gut.
Aber ich hätte einen Vorschlag.
Kannst Du vielleicht die Bildnummer, also z.B. DSC_0737 (Copy).jpg nicht ändern und statt
dessen den Namen des Ortes, oder wo auch immer Ihr seid, schreiben?
Es wäre damit auf der rechten Seite des Bildes, wo ansonsten Die Bildnummer steht, zu lesen.
Für mich, und vielleicht auch für andere User wäre es nämlich ganz interessant zu wissen, wo Ihr Euch so herum treibt.
Ich weiß, es macht etwas mehr Arbeit, würde aber sicher gut im Forum ankommen.
Ich dacht so ähnlich würde es gut sein.
92660

Gruß Yanis

Hallo Yanis,
die Idee ist sicher nicht schlecht. Ich schaffe es aber momentan nicht, die Bilder alle noch umzubenennen oder zu bearbeiten. Ich habe einen Ordner mit ca. 200 Bildern für das Forum und alle über einen Fotosizer in der Größe auf forumtaugliche Größe in einem Rutsch geändert. Das geht automatisch und spart viel Mühe.
Ich nehme auch nur Bilder, die zum aktuellen Beitrag passen. Also wenn ich was über Anatoli schreibe, sind auch die Bilder aus Anatoli. Ich hoffe, dass hilft Euch auch weiter. Wenn ein besonders Bild von Interesse ist, was die genaue Verortung angeht, fragt ruhig einfach nach. Offen oder per PN.

LG

Frank Joachim
18.December.2017, 19:38
ein schöner Reisebericht, meiner steht ja auch noch aus, aber damit warte ich noch etwas, damit nix parallel läuft.
Fotografiert Deine neue Kamera im RAW-Format ? Ich sehe da einige Bilder, bei denen man bei der Bildentwicklung noch viel Qualität herauskitzeln kann. Ich bearbeite gerade meine letzten Urlaubsbilder und bin immer wieder angenehm überrascht, wieviel Details man noch herausholen kann.

Ich könnte auch in RAW fotografieren. Habe mich bisher aber auf JPG beschränkt. Wenn der Tag mal 36 Stunden hat, schaffe ich das mit der Fotobearbeitung vielleicht auch noch mal.:smiley1:
Bisher sind die Bilder so, wie ich sie schieße. Aber ich bin natürlich Deiner Meinung, dass man bei einigen Fotos noch was verbessern kann durch optimale Nachbearbeitung. Ich schaffe es nur einfach nicht. :smiley4:

Frank Joachim
18.December.2017, 19:44
So, hier nun wieder ein Bild zu Raten.
Durch welche Schlucht geht man, wenn man diesen Felsen sehen kann? Oben auf dem Felsen gibt's eine kleine Kapelle...

Arthuros
19.December.2017, 10:41
Sarakina?

kiki
19.December.2017, 10:53
Oder die Kritsa-Schlucht? Die Arvi-Schlucht könnte es auch sein?

Frank Joachim
19.December.2017, 14:16
Alle genannten Schluchten sind echt toll. Aber die waren es nicht.
Die Kapelle gab es auch auf dem Weg.

Kithira
19.December.2017, 14:40
Havgas-Schlucht

Frank Joachim
19.December.2017, 18:19
Havgas-Schlucht

Kithira, das ist es! Hast Du die Kapelle erkannt?

Frank Joachim
19.December.2017, 18:27
Heute wieder ein Tag mit Aktivität. Die Havgas-Schlucht hatten wir am Vortag entdeckt. Der Eingang liegt nämlich direkt an der Straße zwischen Anatoli und Kalamafka. Auch hier ein relativ neues Schild mit den Angaben zur Wanderung. Das hatte uns neugierig gemacht.
Nachdem wir den Großteil des Vormittags mit Frühstück und Lesen verbrachten, machten wir uns um 11:30 Uhr auf den Weg. Nach ca. 15 Minuten mit dem Auto erreichten wir dann also den Startpunkt unserer Wanderung. Den Wagen konnten wir hier am Straßenrand ohne Probleme parken.

Auf einem Schotterweg geht es erst einmal direkt bergan. Durch den rechter Hand verlaufenden Bach ist erkennbar, dass es hier viel Wasser gibt. Das drückt sich auch in der üppigen Vegetation aus. Interessant sind die vielen kleinen Pinien. Durch Recherche habe ich erfahren, dass es in der Schlucht öfters Feuer gab, so dass große Pinienbestände verbrannten. Ein Zeugnis davon bekamen wir später auch zu sehen.

Nach 500m erreichen wir einen Abzweig. Ein kleiner Pfad führt nun rechts an der linken Schluchtseite bergan. Der Duft von Kiefern strömt uns entgegen. Der Blick in die Schlucht selbst ist sicher nicht so spektakulär wie z.B. in der Aradhenna aber durchaus sehenswert. Sichtbares Wasser gibt es auch Anfang Mai nur noch wenig. Das meiste verläuft inzwischen unterirdisch. Nach weiteren 300m Erreichen wir erneut einen Abzweig. Wir halten uns hier geradeaus. Der von links kommende Pfad wird später unser Rückweg sein.

Kurz darauf erreichen wir den Schluchtgrund und wechseln die Seite. Hier gibt es bewirtschaftete kleine Flächen. Jeweils nicht viel größer als ein Handballfeld. Um die Olivenbäume herum wurde der Boden aufgepflügt, so dass die Wegspur manchmal nicht erkennbar ist. Durch etwas Suchen findet man aber immer wieder die roten Punkte, die immer wieder gesetzt sind und die Orientierung erleichtern.
Nach einem Kilometer ragt vor uns ein imposanter und markanter Felsen in die Höhe. Von hier aus hat man den Eindruck, dass eine Besteigung unmöglich ist, so steil und glatt sind die Wände, später erklimmen wir den Gipfel dann aber auf der Rückseite.

Nach 1,6km erreichen wir die Kapelle Agios Georgios. Wie so oft einfach an einer schönen Stelle mitten in der Natur gesetzt. Die verblassten Fresken im Innern der Kapelle scheinen sehr alt zu sein und lassen vermuten, dass das Gemäuer der Kapelle, die von außen eher moderner aussieht, mehrfach restauriert wurde. Hier machen wir eine kurze Pause.

Neben der Kapelle führt der Weg dann weiter durch hohes Gras und Vegetation. Eine lange Hose ist hier angebracht. Nach Queren eines Bachbetts kommen wir über kleine Felder wieder auf den Hauptweg. Wenn man sich hier nach rechts wendet, erreicht man eine weitere Kapelle (Panagia Kalaftiani), die wir jedoch ausgelassen haben. Dem Hauptweg nach links folgend geht es an einigen Gärten vorbei, bevor nach rechts wieder ein Pfad bergan weist. Kurz darauf erreichen wir eine Gabelung. Hier halten wir uns links. Wir stehen nun hinter dem zuvor beschriebenen Gipfel und sehen, neben einem ausrangierten alten Bagger auch den steilen und steinigen Pfad, der uns auf den Gipfel führt.

Nach kurzer Kletterei erreichen wir die Gipfelkapelle auf 738m nach etwas mehr als einer Stunde. Die Aussicht hier oben ist atemberaubend. Wie schon auf an der Gipfelkapelle bei Anatoli sieht man sowohl das kretische Meer, als auch das lybische. Der Gipfel ähnelt hier mehr einem Miniplateau. Man sollte nicht zu nah an die Steilwände gehen, da es einige „Löcher“ gibt. Man kann aber auch einen schönen Blick auf Kalamafka und die eher unspektakuläre Bergkapelle dort genießen.

Nach 20 Minuten Aufenthalt gingen wir den Rückweg an. Nach dem Abstieg vom Gipfel führt der Weg nun in Blickrichtung Meer an der rechten Schluchtseite entlang und wir genießen den schönen Pfad, der schließlich wieder auf den Ausgangspfad trifft. Nach nicht ganz 2,5 Stunden erreichen wir nach fast 5km wieder unseren Wagen. Die Tour ist bis auf die Gipfelbesteigung auch von nicht ganz sichereren Personen und Kindern gut zu meistern. Die Gipfelbesteigung sollten nur trittsichere und schwindelfreie Menschen machen. An einigen Stellen sollte man die Hände zur Hilfe nehmen.

Den Nachmittag verdaddelten wir auf der Terrasse. Bevor ich den Grill in Gang setzte und wir unser Abendessen genießen konnten, ärgerte ich mich noch mit unserem Internet herum. Wir haben zwar über Konstantions die Möglichkeit bekommen ins W-Lan zu gehen. Ich hatte aber vorsorglich einen mobilen TP-Link-Router mitgenommen und eine Vodafone-International PrePaid-Karte eingelegt. Die funktionierte in Deutschland noch ganz prima. Hier auf Kreta tat sich leider nichts. Nach viel hin und her, Probieren und Suchen in Internetforen kam der entscheidende Tipp dann schließlich durch einen Forumsnutzer bei Vodafone. Die eingestellte APN des Routers hatte sich auf Vodafone Griechenland automatisch eingestellt. Das führte dazu, dass Internet nicht mehr möglich war. Eine manuelle Änderung der APN auf Vodafone.de brachte dann den Erfolg.

Frank Joachim
20.December.2017, 11:53
Neuer Tag, neues Bild. Wo waren wir hier?

Bongo Fury
20.December.2017, 11:58
Agios Nikolaos?

Gwg_49
20.December.2017, 13:30
Mirtos

Frank Joachim
20.December.2017, 14:17
Agios Nikolaos?

Agios ist richtig!

Frank Joachim
20.December.2017, 14:24
Heute war ein Besuch von Agios Nikolaos geplant. Auf unserer Straßenkarte hatte ich gesehen, dass man bei Prina entweder über Kalo Horio fahren kann oder aber auch über Kritsa. Die schnellere Variante ist sicher über Kalo Horio. Die über Kritsa erschien mir aber reizvoller und wir sind die auch noch nicht gefahren.

Jedoch haben wir in Prina keinen Abzweig nach Kritsa gefunden. Also erst mal über die alte, bekannte Strecke. Nach etwa 45 Minuten Fahrzeit erreichten wir Agios Nikolaos. Schon an der neuen Kreuzung „Ierapetra, Kritsa, Heraklion, Agios Nikolaos macht das Örtchen einen verbesserten Eindruck. Die Ampelanlage ist abgeschaltet und es läuft gleich viel besser. Die lange Zufahrtsstraße in das Zentrum ist gesäumt von relativ neuen und gepflegten Geschäften.

Den Wagen parkten wir, wie immer, hinter der Marina an der Straße kostenfrei. Ein kleiner Spaziergang um die Felsnase bringt uns dann zu den ersten Tavernen, beginnend mit „Ofou to lo“. Im Gegensatz zu Ierapetra stellten wir hier bereits eine rege Betriebsamkeit und viele Touristen fest. In den drei Haupteinkaufsgassen waren alle Geschäfte und Shops geöffnet und erfreuten sich regem Zulauf. Wenig später wussten wir auch weshalb so viele Menschen unterwegs waren. Ein großes TUI-Kreuzfahrtschiff hatte am Hafen fest gemacht und ca. 2000 englische Ruheständler von Bord gelassen. Da diese nicht vergleichbar sind mit dem betrunkenen Pöbel, den man aus anderen Bildern kennt, eher gut fürs hiesige Geschäft.

Geschäftstüchtig sind hier auch noch die Makler. Es werden Villen und Grundstücke zu Mondpreisen angeboten. Offenbar scheint man hier noch immer völlig überzogene Preisvorstellungen zu haben – vielleicht gibt es aber auch tatsächlich noch Leute, die einige Hunderttausend Euronen übrig haben. Wir begnügten uns bei unserem Einkauf mit zwei hübschen Schals und genossen noch ein Mittagessen in der Taverne „Faro“.

Auf dem Rückweg deckten wir uns an der Ausfallstraße noch bei einem neuen Supermarkt ein und machten uns dann auf den Weg nach Kritsa. Schließlich wollten wir die Verbindungsstraße finden, die wir für den Hinweg geplant hatten. Also fuhren wir zunächst durch den Ort, nicht ohne uns an die schöne Wanderung durch die Kritsaschlucht zu erinnern, die wir vor einigen Jahren hier gemacht hatten.
Am obersten Ende des Dorfes kann man entweder wieder auf einer parallel verlaufenden Einbahnstraße wieder zurück fahren oder aber den Weg nach Prina nehmen, der hier auch ausgeschildert ist. Die Straße ist zunächst eher wie andere schöne Strecken auch. Aber schließlich kommt man durch einen üppigen großen Pinienwald. Die Straße ist hier teilweise nur geschottert und schmal. Durch die entsprechende Höhe haben wir immer wieder sehr schöne Ausblicke auf die Nordküste in Richtung Istron.

Schließlich erreichen wir Prina. Die Straße führt uns mitten durch schmale Gassen im „Oberdorf“, bevor wir schließlich über eine unscheinbare Betonpiste wieder die uns bekannte Hauptstraße erreichen. Von Beschilderung ist hier nichts zu sehen. Nun gut, jetzt wissen wir es ja. Die Strecke ist etwas länger als die andere, dafür aber noch schöner.
Den späten Nachmittag und Abend verbrachten wir am Haus. Morgen reisen wir ab zu unserer nächsten Unterkunft. Die Tage hier haben uns sehr gut gefallen.

Arthuros
20.December.2017, 15:19
Heute war ein Besuch von Agios Nikolaos geplant.
Jedoch haben wir in Prina keinen Abzweig nach Kritsa gefunden. Also erst mal über die alte, bekannte Strecke. Nach etwa 45 Minuten Fahrzeit erreichten wir Agios Nikolaos. Schon an der neuen Kreuzung „Ierapetra, Kritsa, Heraklion, Agios Nikolaos macht das Örtchen einen verbesserten Eindruck. Die Ampelanlage ist abgeschaltet und es läuft gleich viel besser. Die lange Zufahrtsstraße in das Zentrum ist gesäumt von relativ neuen und gepflegten Geschäften
Ein großes TUI-Kreuzfahrtschiff hatte am Hafen fest gemacht und ca. 2000 englische Ruheständler von Bord gelassen. Da diese nicht vergleichbar sind mit dem betrunkenen Pöbel, den man aus anderen Bildern kennt, eher gut fürs hiesige Geschäft.

Betrunkenen pöbel gibt es nicht in Agios Nikolaos @Frank, du verwechselst Agios mit Chersonisos und Malia.
Grüsse aus Rousa Limni.
Arthür
PS das foto von die kleine strasse in Agios war etwas zu einfag für mich:blink:

kiki
20.December.2017, 18:47
Hallo Frank, da kann man gespannt auf die nächste Unterkunft in einer wahrscheinlich anderen Ecke Kretas gespannt sein.
Es macht wie immer viel Spass, Deinen Bericht zu lesen.

Gruss Sabine

Sarnade
20.December.2017, 19:57
Mir macht dein Reisebericht auch Spaß und Freude beim Lesen.
Freue mich auf die Fortsetzung.

Grüße mit Hamburger Schmuddelwetter
Inge

Reisezottel
21.December.2017, 12:50
Den betrunkenen Pöbel hat Frank ja auch von dem Kreuzfahrer vermutet :biggrin:

Vielen Dank für den wunderbaren Reisebericht. Agios Nicolaos ist immer wieder einen (oder zwei...) Besuch wert.

Viele Grüße auch von mir aus dem schwäbischen Schietwetter :huepf:

Angelika

Frank Joachim
21.December.2017, 16:22
Betrunkenen pöbel gibt es nicht in Agios Nikolaos @Frank, du verwechselst Agios mit Chersonisos und Malia.
Grüsse aus Rousa Limni.
Arthür
PS das foto von die kleine strasse in Agios war etwas zu einfag für mich:blink:

Ne Arthuros, das hatte ich nicht verwechselt. Deshalb hatte ich ja geschrieben: "den man aus anderen Bildern kennt"(eben nicht Agios):blink:.
Wir sind uns da einig, denke ich.

Frank Joachim
21.December.2017, 16:27
Hier das nächste Bild. Wo war wohl unsere zweite Unterkunft? Da das Bild nicht ganz so viel aussagt, möchte dazu noch verraten, dass wir gar nicht so lange fahren mussten. :biggthumpup:

kiki
21.December.2017, 17:13
Auch im Osten der Insel, aber eher nördlich und näher an Iraklio?

Arthuros
21.December.2017, 17:15
Hier das nächste Bild. Wo war wohl unsere zweite Unterkunft? Da das Bild nicht ganz so viel aussagt, möchte dazu noch verraten, dass wir gar nicht so lange fahren mussten. :biggthumpup:

Ich denke irgendwo in der mitte von Kreta an der nord oder süd küste.
groetjes uit Rousa Limni
Arthür

der Johannes
21.December.2017, 17:59
Hallo Frank,
da möchte ich jetzt gerne sitzen, im Schatten des alten Olivenbaums mit Meerblick, raus aus unserem tristen grauen D.
Vielen Dank, dass du uns auf diese Art mit auf die Reise nimmst.
Immer wieder schön!
Leider habe ich keine Ahnung wo das ist.

Gruß Johannes

Yanis
21.December.2017, 18:29
Blickrichtung Lybisches Meer ?

Frank Joachim
21.December.2017, 19:30
Blickrichtung Lybisches Meer ?

So ist es Yanis!
Wie gesagt, wir mussten von unserer ersten Unterkunft nicht ganz so weit fahren.

Kithira
21.December.2017, 19:39
Stavrochori?

Inke
21.December.2017, 20:22
Kato Zagros ?

Gwg_49
21.December.2017, 21:13
Oreino, Agios Stefanos oder Pefki

kiki
21.December.2017, 23:05
Richtung Kastri/ Keratokampos?

Frank Joachim
22.December.2017, 09:14
Guten Morgen zusammen, bisher seid Ihr auf der Falschen Fährte. Ich zeige mal ein Bild von einem Dorf in der Nähe. Das dürfte -zumindest für die, die schon mal da waren- leicht erkennbar sein. Dann kommt ihr auch auf unseren Standort.

mino
22.December.2017, 12:07
Hier tipp ich mal auf Mirthos.

Frank Joachim
22.December.2017, 12:16
Hier tipp ich mal auf Mirthos.

Hallo Michael,
mit Mirthos liegst Du richtig, was das zweite Bild betrifft. Nun könnt Ihr Euch vielleicht auch denken, in welchem Bergdorf in der Nähe wir waren.

Gwg_49
22.December.2017, 12:29
Males

kiki
22.December.2017, 12:34
Dann sag ich mal Mournies oder Mithi.

Frank Joachim
22.December.2017, 14:19
Dann sag ich mal Mournies oder Mithi.

Kiki, mit Mithi hast Du "unser" Dörfchen erraten!

Frank Joachim
22.December.2017, 14:26
Nach dem Frühstück hieß es heute, Abreise nach Mithi. Wir haben unsere ersten Tage hier in Anatoli sehr genossen und freuen uns nun auf das nächste Bergdorf. Unser Vermieter Konstantinos hatte sich nicht mehr gemeldet, also haben wir das Haus abgeschlossen und den Schlüssel sicher deponiert. Noch eine SMS an Konstantinos, wo er den Schlüssel finden kann, dann ging es gegen 11:00 Uhr los.

Die Bergstraße führt uns aus Anatoli in Richtung Westen hinaus. Unterhalb des „Meghali Korfi“ eine schöne Strecke. Bereits nach ca. 7km erreichen wir Malles. Ein recht großes Bergdorf. Von hier aus geht es dann in vielen kleinen Serpentinen kontinuierlich bergab, bis wir nach weiteren ca. 7km unser Ziel, das Bergdorf Mithi erreichen. Obwohl es nur auf etwa 200m Höhe liegt, kann man es als typisches kretisches Bergdörfchen bezeichnen.

Hier treffen wir uns mit Lou und Philippe, einem französischen Pärchen an der Dorfkirche. Die beiden verwalten für unsere Vermieterin das Haus, welches wir für die restlichen Urlaubstage gemietet haben. Das Häuschen liegt mitten im Dorf. Ein typisch kretisches Haus mit kleiner Blumenterrasse, die zum Verweilen einlädt. Von den Nachbarhäusern sind einige verfallen. Einige wenige bewohnt, manche sehr gut restauriert. Wie wir später in der Taverne des Dorfs erfahren mit dem Geld von Frau Merkel. So, so.

Nachdem wir uns im Haus eingerichtet haben, fuhren wir erst einmal hinunter nach Mirtos. In Mithi gibt es keinen Supermarkt und einige Kleinigkeiten brauchen wir auch hier noch. In gemütlichen 10 Minuten erreichen wir das Küstendorf.
Wir schlendern also erst einmal durch Mirtos. Zunächst über die Strandpromenade. Die bietet eine Taverne nach der anderen und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Überlaufen ist es hier nicht gerade. Am Ende der Promenade gibt es einige Appartements zu mieten, wie auch im Dorf selbst. Etwas außerhalb an der Umgehungsstraße gibt es auch ein größeres Hotel. In der Einkaufsstraße, der Parallelstraße zur Strandpromenade finden sich neben zwei kleineren Supermärkten auch Bäcker, Fleischer, weitere Tavernen, ein kleines Hotel und einige Souvenirläden.

Wir gönnen uns ein leckeres Eis und arbeiten unseren kleinen Einkaufszettel ab.
Am Abend kehren wir in der kleinen Taverne in Mithi ein. Bunte Tische und Stühle, sowie eine reiche Blumenpracht laden hier zum Verweilen ein. Ein älteres Paar sitzt an der Straßenecke gegenüber an einem Tisch und genießt das Abendessen. In der Taverne sind wir die einzigen Gäste. Die Wirtin spricht nur wenige Worte Englisch. Die hat sie bei der Arbeit in einem Hotel in Agios Nikolaos gelernt sagt sie. Das Speiseangebot ist sehr übersichtlich, reicht uns aber völlig um satt zu werden.

Ein 14 bis 15jahre junger Grieche kommt aufgeregt mit einem Pokal in der Hand zur Taverne gelaufen und alle auf der Straße jubeln. Er hat einen Wettbewerb im Seilchen springen gewonnen. Anschließend fährt er in einem alten Auto zum nächsten Haus um seinen Pokal zu präsentieren. Ob er auch einen Führerschein gewonnen hat? Nun ja…
Unser Abend klingt schließlich auf der gemütlichen Terrasse aus.

Frank Joachim
23.December.2017, 06:39
Guten Morgen allerseits.
Hier ein neues Bild zum Raten. Wo klettern wir hier?

Kreta-Fan
23.December.2017, 07:16
Hallo Frank,

heute machst Du uns es mal wieder leicht. :blink:

S....... Schlucht :biggrin:

Aber lassen wir erst mal die anderen raten. :smilie_trink_013:

kiki
23.December.2017, 10:18
Würde auch die S.......Schlucht sagen

Arthuros
23.December.2017, 11:45
Irgendwo in mein hintergarten :biggthumpup:
Grs Arthür

mino
23.December.2017, 13:50
Tja, ist ja die einzige dort daneben...
Aber hier im September: without any water....

92703

Kreta-Fan
23.December.2017, 14:06
Ja, ist wirklich gleich nebenan :biggrin:

92704

Frank Joachim
23.December.2017, 16:22
Na, dann will ich mal von diesem Tag erzählen:

Vor acht Jahren hatten wir Station in Istron gemacht. Bei dieser Gelegenheit steuerten wir auch schon einmal das Dorf Mithi an. Unser Ziel war damals die Sarakinas-Schlucht. Nach unseren Erinnerungen war das eine kurzweilige Tour mit etwas Kletterei.
Nun brauchten wir keine Anfahrt. Das Haus liegt nur 1,1km vom Eingang der Schlucht entfernt. Da gehen wir natürlich zu Fuß. Vom Ortsausgang Mithi geht es die wenig befahrene Bergstraße abwärts bis wir linker Hand auf ein kleines Wasserwerk treffen. Es rauscht mächtig, denn die Schlucht führt offenbar noch reichlich Wasser.

Über Treppenstufen erreichen wir linker Hand einen kleinen Weg der parallel zu einem alten Betonviadukt verläuft, in dem nun die typischen schwarzen Schläuche verlegt wurden. Wir folgen dem Weg und erreichen schon bald den Schluchtgrund. Hier ist der Weg relativ breit, so dass, obwohl die Schlucht Wasser führt, wir trockenen Fußes weiterkommen. Schließlich entdecken wir zwei Paar Schuhe, die offenbar von Vorausgängern hier abgestellt wurden. Man kann hier auch barfuß durch das kühle Nass gehen. Es geht aber auch, indem man über einige Felsen balanciert.

Erste große Felsbrocken liegen schließlich mitten im Weg und die wollen umklettert werden. Teilweise ist der Weg mit gelben Pfeilen oder blassen roten Punkten versehen. Nach Umklettern des ersten großen Felsens treffen wir auf die Besitzer der abgestellten Schuhe, die sich inzwischen auch weiteren Kleidungsstücken entledigt hatten und sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Nun ja, mitten auf dem Wanderweg ist das so eine Sache. Wir störten hier nur ungern, mussten aber in unmittelbarer oberhalb vorbei.

Die Schlucht verengt sich schließlich und die hoch hinaufragenden Schluchtwände sind nicht weniger beeindruckend als die immer wieder zu überwindenden Kletterstellen. An einigen Stellen wurden kleine Hilfstritte in den Stein geschlagen, an manchen Seile angebracht, die auch nötig waren um weiterzukommen. Nach einem Felsdurchschlupf geht es dann schließlich doch noch ins Wasser. Zum Glück haben wir auch unsere Wasserschuhe eingepackt.

Noch schnell die Hosenbeine hochgekrempelt und durchgewatet. Danach bot sich eine kurze Pause an. Füße trocknen lassen und einfach nur die Umgebung wirken lassen. Dabei fielen mir zwei interessante Felsen auf. Die Oberfläche war überzogen mit einem regelrechten „Adernetz“. Bei näherem Hinsehen erkannte ich darin versteinertes Wurzelwerk, welches den Felsblock vermutlich aus einem viel größeren Block oberhalb, regelrecht abgesprengt hatte.

Nach etwa 4km in der Schlucht treffen wir auf einen Wirtschaftsweg, der uns rechts aus der Schlucht herausführt. Hier gibt es auch zwei Sitzbänke, die noch zu einer Rast einladen. In einer Kehre des Wirtschaftswegs sieht man in den Bergen das Dorf Malles mitten in der sattgrünen Umgebung. Nach einem weiteren Kilometer erreichen wir schließlich die Verbindungsstraße zwischen Mithi und Malles auf der wir schließlich wieder zurückwandern. Zwar probierten wir hier auch noch einen kurz markierten Fußweg rechts aus (roter und grüner Pfeil), jedoch verläuft sich der Pfad in den Feldern, so dass der Weg nur über die Straße zurückführte. Dies ist aber nicht unbedingt ein Nachteil. Die Straße ist sowieso wenig befahren und die Beine einfach mal „laufen zu lassen“ ist ja auch ganz gut.

Abends kehrten wir diesmal in der Taverne „Votsalo“ an der Strandpromenade ein. Ein großer Teller mit griechischem Allerlei, Tsaziki und mit Saganaki überbackene Kartoffeln schmeckten ziemlich gut. Der Hauswein kam untypischer Weise jedoch nicht aus Kreta sondern vom Festland – schmeckte aber auch ganz gut.
Beim späteren Schlendern durch die Gassen erkennen wir einige ältere Semester, die offenbar hier „hängen geblieben“ sind. Auch einige augenscheinlich „abgerissene Aussteiger“ sind dabei. Griechen, Deutsche, Niederländer, Franzosen und einige Engländer mischen sich in angenehm ungezwungener, lässiger Atmosphäre.

Frank Joachim
24.December.2017, 09:04
Auf diesem Wege wünsche ich Euch allen auch frohe Feiertage. Und wer trotz aller Vorbereitung und Besuchen noch im Forum vorbeischaut, für den habe ich hier schon das nächste Bild, welches ich auf einer Wanderung in der Nähe gemacht habe. Um welches Dorf handelt es sich hier?

krassi
24.December.2017, 09:50
Dir auch "Frohe Weihnachten", Frank.

Das könnte das Dorf Christos sein in der Nähe von Males, würde ja auch heute passen!

vg krassi :smilie_xmas_054:

Frank Joachim
24.December.2017, 15:31
Dir auch "Frohe Weihnachten", Frank.

Das könnte das Dorf Christos sein in der Nähe von Males, würde ja auch heute passen!

vg krassi :smilie_xmas_054:

Würde zu heute passen, Christos ist es aber nicht. Du bist aber nah` dran. :blink:

Steffy
24.December.2017, 15:50
Ist das nicht eh Males?
lG
Steffy

Frank Joachim
24.December.2017, 16:02
Ist das nicht eh Males?
lG
Steffy

Steffy, so ist es!

Frank Joachim
24.December.2017, 16:07
Donnerstag, 11.05.2017, Wanderung von Mithi nach Metaxochori

Es ist schon wirklich komfortabel. Wir können unsere zweite Wanderung hier wieder direkt nach dem Frühstück vom Haus aus starten. In Mirtos hatte ich an einem großen Schild an der Ortseinfahrt den Hinweis auf ein kleines Heft gelesen, welches man in den Shops von Mirtos bekommen soll. Darin beschrieben acht, verschiedene Wanderrouten, die in Mirtos und Umgebung zu finden sind. Das hörte sich verlockend an, jedoch war dann im Ort das Heftchen offenbar unbekannt.

Also mal wieder das Internet bemühen. Dort habe ich dann auch einige kleinere Touren gefunden, die vernünftigerweise auch gleich als GPS-Route herunterzuladen waren. Mit den entsprechenden Programmen, z.B. Basecamp von Garmin kann man sich die Tracks dann auf einer Karte oder auch Google-Earth anzeigen lassen. So hat man einen Überblick über Länge und vor allem auch Höhenmeter der Strecke.
Wir entschieden uns für eine Strecke, die uns von Mithi hinauf in die Berge oberhalb der Sarakinas-Schlucht führen sollte. Zunächst ging es auf schönen Wirtschaftswegen bergan. Der Weg ist hier noch identisch mit dem viel propagierten „Minoean Path“, wobei dieser schon im Profil erkennen lässt, dass es nur steil bergauf geht – und letztlich wieder auf demselben Weg abwärts. Ebene Passagen fehlen völlig. Schattige Passagen darf man auch nicht erwarten. Das hörte sich alles nicht besonders reizvoll an.

Daher wählten wir einen anderen Weg. Es ging bald auf einem schmalen Pfad bergauf. Auch hier gibt es eine Wegkennzeichnung. Es handelt sich um drei stilisierte Berggipfel. Erinnert irgendwie an drei aufeinanderfolgende M-Buchstaben.

Die ersten Schatten spendenden Bäume lassen die Sonne nicht ganz so heftig wirken. Zwischendurch gibt es immer mal wieder schöne Weitblicke in Richtung Küste. Nach etwas mehr als einem Kilometer und überwundenen 150 Höhenmetern treten wir durch ein Tor, welches wir hinter uns wieder verschließen und stehen plötzlich mitten in einem Waldgebiet oberhalb der Sarakinas-Schlucht. Überall der Duft von Kiefern. Der Pfad ist gut erkennbar und auch markiert, Irrungen sind in diesem Bereich eigentlich ausgeschlossen.

Wir befindenden uns im weitesten Sinne am Ende der Ausläufer des „Lapatho“, einem Teil des Diktigebirges. Man kann ein Stück weit in die Sarakinas hineinschauen. Für wirkliche Tiefblicke müsste man aber zu weit an die Felsränder steigen. Also erfreuen wir uns an dem, was wir sehen. Z.B. ein wunderschöner Blick auf das malerisch an den Berg „geklebte“ Dorf Malles auf der anderen Seite.
Nach etwas mehr als drei Kilometern Serpentinen im Wald bergauf, stehen wir auf einer Anhöhe und treffen auf einen Wirtschaftsweg. Auf unserem GPS konnte ich erkennen, dass weitere Wirtschaftswege von hier auf die Straße zwischen Mithi und Malles treffen würden. So entschlossen wir uns dies zu versuchen.

An einer Weggabelung trafen wir auf einen hier arbeitenden Imker, der fragte, wohin wir unterwegs seien. Mein Versuch ihm zu erklären, dass wir von hier im „Bogen“ zurück an der Sarakinas vorbei nach Mithi wollten, scheiterte irgendwie. Er bedeute, wir sollten den Weg nehmen, über den wir gekommen sind. Es gebe keine andere Möglichkeit („No other way“).

Davon ließen wir uns nicht beirren und setzten zunächst mal unseren Weg fort. Schon nach 200m stellten wir aber fest, dass der von uns begangene Wirtschaftsweg eine Sackgasse war und wir mussten umkehren, was dem Imker ein Grinsen ins Gesicht trieb und er auf seine Ohren deutete, was wohl so viel heißen sollte: „Ihr wolltet ja nicht auf mich hören.“
Das wollten wir auch weiterhin nicht und ich versuchte ihm nun zu erklären, dass wir nun den andern Weg probieren wollten, der unserer Ansicht in Richtung „Christos“ führen müsste. (da der Imker mit seinem Pick-Up“ hier oben war, musste es also einen Weg geben, wenn er nicht mit einem Hubschrauber hier abgesetzt wurde…)

Nun meinte er, er könne uns nach Christos gerne mitnehmen, da er dorthin fahren würde, aha. Wir lehnten dankend ab und erklärten ihm, dass für uns der Weg das Ziel ist oder besser wir versuchten es. Er fragte dann noch woher wir eigentlich kommen und bestärkten ihn dann wahrscheinlich in seiner Meinung, dass die Deutschen unverbesserliche Fußgänger sind.

Wir nahmen jedenfalls nun diesen Weg. Fast 2,5km ging es mehr oder wenig eben bis kurz vor Christos. Hier erreichten wir die kleine Streusiedlung Metaxochori. Und hier gab es nach meiner Karte auch die Möglichkeit über verzweigte Wirtschaftswege und Pfade hinabzusteigen. Durch die klassischen, treppenstufenartigen Felder von Oliven und teilweise Obst, führten zunächst über befahrbare Wirtschaftswege. Ein kurzes Stück auch ein sehr schmaler Trampelpfad. Die Bewässerung der Pflanzen verlief hier, wie üblich, über die bekannten schwarzen Schläuche. Die waren hier aber nicht überall auf dem Boden angebracht, sondern auch in einer Höhe von etwa einem Meter und beregneten die Pflanzen von dort. Das bot uns die Möglichkeit einer einfachen Erfrischung.

Nach 4km erreichten wir dann schließlich, wie geplant die Straße zwischen Malles und Mithi. Auf der wenig befahrenen Straße ging es dann zurück zu unserem Ausgangspunkt. Die insgesamt 13 Kilometer waren sehr abwechslungsreich und beschäftigten uns inclusive Foto-(Pausen) ca. 4,5 Stunden.
Am Abend zog es uns dann wieder nach Mirtos. Diesmal war kretische Pizza angesagt. An der Uferpromenade ließen wir es uns in der Pizzeria „Mirto“ gutgehen. Die Pizzen waren so mächtig, dass wir es nicht geschafft haben und sogar ein wenig übrig lassen mussten.

Frank Joachim
25.December.2017, 10:01
Und wie heißt das kleine Dörfchen am Meer?

Kreta-Fan
25.December.2017, 11:28
Und wie heißt das kleine Dörfchen am Meer?


Tertsa ? :dream:

Frank Joachim
25.December.2017, 14:01
Tertsa stimmt!

Frank Joachim
25.December.2017, 14:06
Unweit von Mirtos liegt das kleine Dörfchen Tertsa. Wenn man durch Mirtos fährt, kommt man unweigerlich auf die lange, schmale Küstenstraße nach Tertsa. Dir Straße verläuft etwas oberhalb des unendlich langen Kies-Sandstrands. Betrieb gibt es hier nicht. Wenn man beobachtet, dass es hier keinerlei nennenswerte Vegetation gibt, ist das auch wenig verwunderlich. Nicht mal vereinzelte Tamarisken, die etwas Schatten spenden könnten, gibt es hier.

Trotzdem hat der Abschnitt einen gewissen Reiz. Nach etwa einem Kilometer erreichen wir zunächst das Kap „Kalikovrechtis mit dem Dorf Vatos. Hier gibt es etwa drei bis vier Häuser und einige Tamarisken. Im Frühjahr dürfte hier ein Bach ins Meer münden. Jetzt ist alles trocken. Ein Privatmann hat sich eine schöne Villa direkt an den Strand gebaut. Das war es dann schon. Also weiter nach Tertsa. Etwas zwei Kilometer weiter erreicht man dann das Minidörfchen Tertsa. Einige Bauern beackern ihr Land und verbrennen Gartenabfälle. Einige Arbeiter sind damit beschäftigt ein kleines Appartementhäuschen herzurichten. Wenn das fertig ist, wird es bestimmt mal schön.

Ein fahrender Gemüsehändler preist sein Kartoffeln an und feilscht mit zwei älteren Herren. Drei Tavernen haben geöffnet. Jeder Besucher wird per Handschlag begrüßt. Selbst kleine Kinder werden dazu angehalten den Besucher mit Handschlag zu begrüßen. Eine ausgelassene Stimmung herrscht. Am Ende des Dorfs gibt es einen kleinen Campingplatz.

Wir nehmen die letzte Taverne des Ortes, „Stefanie“. Dort wird uns frische Dorade und Kalamari angeboten. Ein kleiner Tisch nach vorne zum Sandstrand hin lädt zum Verweilen ein. Der Fisch ist hervorragend, ebenso der Krassi und das frisch gebackene Brot, was dazu gereicht wird. Wir merken gar nicht, wie schnell auf einmal fast zwei Stunden vergangen sind. Außer uns sind nur wenige Gäste hier, vorrangig aus dem Campingbereich oder per Mietwagen von Mirtos aus gekommen.

Nach dem Essen bietet der Wirt an kostenfrei die Liegen am Strand zu nutzen. Wenn nicht heute, auch gerne ein anderes Mal.
Wir fahren nun erst einmal zurück und sehen Mirtos dann auch mal aus dieser Perspektive heraus. Ein schöner Anblick. Noch schnell im Supermarkt einige Kleinigkeiten eingekauft, heute wollen wir den Abend am Haus verbringen.

Frank Joachim
26.December.2017, 09:30
So, heute mal wieder ein kleines Dörfchen zu erraten. Bin mal gespannt, ob Ihr es kennt.

kiki
26.December.2017, 09:37
Ist das Dorf westlich von Tertsa gelegen?

kiki
26.December.2017, 10:27
Das sollte Maridaki bei Tsoutsouros sein .

Frank Joachim
26.December.2017, 12:10
Das sollte Maridaki bei Tsoutsouros sein .

Genau so ist es Kiki!

Frank Joachim
26.December.2017, 12:18
Eigentlich wollte ich keine längeren Anfahrten zu möglichen Wanderzielen unternehmen. Jedoch reizte uns eine kleine Küstenwanderung bei Tsoutsouras. Zwei Möglichkeiten bot uns Google-Maps um von Mithi nach Tsoutsouras zu kommen. Einmal über die gut ausgebaute Bergstraße, vorbei an Viannos oder entlang der Küstenlinie.

Die Bergstraßenvariante ist zwar 20km länger aber mit einer Stunde und sieben Minuten etwa 20 Minuten kürzer als die an der Küste. Also wählten wir nach dem Frühstück die erste Variante. Die Strecke bietet wirklich etwas fürs Auge. Sehr viel Grün und sehr viel Baumbestand. Vorbei an Pefkos geht es auch mit schönen Ausblicken teilweise bis zur Südküste hinunter bis nach Viannos. Die beiden Viannos (Ano und Kato) liegen sich in einem größeren Kessel gegenüber. Auch hier gibt es noch viel Wasser. Alles ist begrünt und bewirtschaftet. Jedoch ohne viele, große Gewächshäuser, die man von der Küste her kennt.

In dem Kessel staut sich die Luft ein wenig und es ist spürbar etwas wärmer. Unser Weg führt uns nun bis nach Martha, ein Bergdörfchen westlich des Diktigebirges. Dort ist die Straße nach Heraklion sehr gut ausgebaut, ähnlich der Küstenstraße im Norden der Insel. Den Gemüse- und Früchtetransporten in Richtung Heraklion, sowohl von der Südküste, als auch von der Mesaraebene her, hat man den Straßenausbau wohl zu verdanken. Vielleicht auch einigen EU-Mitteln.

Ganz sicher ist der Ausbau perspektivisch, strategisch und wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Gewinn. So lässt sich auch der touristisch bisher wenig erschlossene Bereich beleben. Der Straßenanschluss an Kasteli, wo der neue Großflughafen für Kreta in Planung ist, wäre auch gegeben.
Für uns ging es erst mal in die östlichen Ausläufer der Mesaraebene. Bei Kato Kasteliana zweigt dann eine, inzwischen geteerte Straße in Richtung Tsoutsouras ab.

Hier spürt man sofort die Wirkung des Asterousiagebirges. Aus dem herrlichen Grün wird nun nur noch kniehohe Macchia. Kaum noch Bäume und alles ist karg und trostlos. Ein unglaublicher Kontrast. Ganz wie von Google berechnet, erreichen wir tatsächlich nach einer Stunde und sieben Minuten unser Ziel. Das Dorf scheint für junge Griechen attraktiv zu sein. Zumindest sieht man hier einige, die sich am Strand oder in den Tavernen tummeln.

Wir fahren zur Nachbarbucht und stellen unseren Wagen unter Tamarisken im Schatten ab. Hier ist es wenig aufgeregt. Alles sehr beschaulich. Ein weitläufiger Strand mit grauem Sand und etwas Kiesel durchsetzt. Es geht seicht ins Wasser – das lädt zum Baden ein. Wir wollten aber wandern. Hinter der letzten Taverne der Nachbarbucht, geht es unter einem Haus hindurch, welches über das dortige Flussbett gebaut wurde. In Treppen geht es dahinter erst mal hoch hinauf, bis wir ein kleines Geländeplateau erreichen. Hier hat man schon einen schönen Überblick über diesen Küstenabschnitt. Der steinige Weg wurde frisch mit rot-weißen Farbpunkten markiert, ist aber auch so nicht zu verfehlen. Noch ein Stück weiter geht es hinauf, entlang einer Wasser- und Telefonleitung. Dann wird der Weg sehr schmal, rechts die Felsen, links geht es abwärts. Nach Umgehung einer Nase ist der Weg an einigen Stellen durch ein provisorisches Geländer gesichert. Hier öffnet sich die kleine Bucht von Maridaki. Nur wenige Häuschen sind eng an die Felsen gedrückt.

Durch den Ortskern verläuft ein Bach, der aus der engen Schlucht dahinter kommt. Darauf tummeln sich einige hübsche Warzen- oder Moschusenten, die mit ihrem schwarz-weißen Gefieder und rotem Kopf ein schönes Fotomotiv abgeben.
Nach nur fünf Minuten ist man dann durch den Ortskern hindurch. Am westlichen Ende steigt eine Betonpiste steil hinauf. Einige wenige Häuser stehen hier, denen man ansieht, dass Geld investiert wurde. Andere Betongerippe sind (noch) nicht fertig gestellt worden. Durch kluge Bepflanzung entlang der Straße versucht man offenbar etwas mehr Grün in den Ort zu bekommen.

Nach zwei Kilometern passieren wir einen Sendemast linker Hand und erblicken erstmals die Kapelle Agios Stavros, die in einigen älteren Reiseführern noch als „makellos weiße Kapelle“ beschrieben wird. Tatsächlich aber hat die Kapelle (inzwischen) ein rotes Dach. Es gibt aber an anderer Stelle weiter oberhalb des nahen Klosters Agios Nikitas eine weitere Kapelle mit weißem Dach.

Unser steinig-staubige Weg verläuft oberhalb der Kapelle. Rechter Hand Teile des Asterousiagebirges – trocken und öd. Umso mehr überraschte es uns, als wir an einer Anhöhe oberhalb des Klosters ein Denkmal erreichen. Von hier hat man einen schönen Blick auf das Kloster unter uns. Eine grüne Oase. Leider blieb uns nur der Blick von hier oben da wir es versäumten angemessene Kleidung mitzuführen. So verweilten wir hier einen Moment, bevor wir den Rückweg antraten.

Diesmal machten wir dann aber auch einen Abstecher zur Kapelle. Die früher frei stehende Kapelle ist nun von einigen Bäumchen und Pflanzen umgeben, di auch regelmäßig bewässert werden. Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf das kleine Kloster.
Nach etwas über drei Stunden erreichten wir wieder unseren Wagen. Den Rückweg nahmen wir nun entlang der Küste. Die Küstenlinie wartet immer wieder mit überraschend schönen kleinen Dörfchen und Stränden auf. Die Umgebung bei Keratokambos und Kapsali ist ansprechend. Bis zum Dorf Arvi und Nea Arvi ist die Straße geteert. Danach geht es über eher schlechte Schotterpisten bis nach Sidonia. Von hier ein Stück weit zurück ins Landesinnere und dann über Tertsa bis nach Mirtos.

Wobei wir in Tertsa noch zwei Damen aus Holland mitnahmen, die sich, nach eigenen Angaben in Tertsa dermaßen den Bauch vollgeschlagen hatten, dass der Rückweg nach Mirtos nun doch ein wenig mühsam erschien. Da helfen wir doch gerne.
In Mirtos noch ein kleiner Einkauf für den Abend. Sehr zu empfehlen ist hier der örtliche Fleischer, der auch eigenen Käse, Raki und Honig anbietet. Der 12 Monate gereifte Schafskäse hat einen kernigen Geschmack, der musste mit zum Abendbrot.

kiki
26.December.2017, 16:15
Schöne Wanderung , muss ich mir merken, wenn wir wieder mal in diese Ecke kommen. Gar nicht weit hinter dem Denkmal gibt es einen wunderschönen Palmenhain , siehe LInk bzw. Rätsel aus dem Kreta-Welt-Forum .

http://www.cretanbeaches.com/en/woods/agios-antonios-palm-grove

http://www.kreta-welt.de/threads/4870-Wo-steht-dieser-Palmenhain

https://www.google.ch/maps/dir/Ekklisia+Timios+Stavros/Phoinik%C3%B3dasos,+Asterousia+700+10,+Griechenlan d/@34.9665922,25.2538425,687m/data=!3m1!1e3!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x149aeb5c503c1e 5b:0xad006147f6d07f2!2m2!1d25.2629441!2d34.9679631 !1m5!1m1!1s0x149aeb7021866351:0x58d485295cc7f8e3!2 m2!1d25.2478456!2d34.9669849!3e2

Frank Joachim
26.December.2017, 18:36
Schöne Wanderung , muss ich mir merken, wenn wir wieder mal in diese Ecke kommen. Gar nicht weit hinter dem Denkmal gibt es einen wunderschönen Palmenhain , siehe LInk bzw. Rätsel aus dem Kreta-Welt-Forum .

http://www.cretanbeaches.com/en/woods/agios-antonios-palm-grove

http://www.kreta-welt.de/threads/4870-Wo-steht-dieser-Palmenhain

https://www.google.ch/maps/dir/Ekklisia+Timios+Stavros/Phoinik%C3%B3dasos,+Asterousia+700+10,+Griechenlan d/@34.9665922,25.2538425,687m/data=!3m1!1e3!4m14!4m13!1m5!1m1!1s0x149aeb5c503c1e 5b:0xad006147f6d07f2!2m2!1d25.2629441!2d34.9679631 !1m5!1m1!1s0x149aeb7021866351:0x58d485295cc7f8e3!2 m2!1d25.2478456!2d34.9669849!3e2

Hört sich auch interessant an.
Wenn wir noch mal in der Gegend sind, nehmen wir passende Sachen für das Kloster mit und schauen uns den Palmenhain auch noch mal an.

Frank Joachim
27.December.2017, 10:04
...und schon sind die Feiertage vorbei, das nächste Jahr kommt bald und auch der nächste Kretaurlaub.
Bis dahin aber noch ein neues Bild.

kiki
27.December.2017, 16:34
Gehört der Bildausschnitt zu einem Kloster?

Frank Joachim
27.December.2017, 17:42
Gehört der Bildausschnitt zu einem Kloster?

Das ist richtig.

kretamichel
27.December.2017, 18:19
Iera Moni Panagias Exakoustis???

Gruß Michael :a010:

Frank Joachim
27.December.2017, 19:26
Iera Moni Panagias Exakoustis???

Gruß Michael :a010:

Treffer! Genau da waren wir. Die Aussicht ist unglaublich schön.

Frank Joachim
27.December.2017, 19:32
Nach dem Frühstück fuhren wir die Bergstraße hoch nach Malles. Der Ort bietet aus der Ferne ein fast perfektes Postkartenmotiv. Einige Bilder hatte ich auch schon gemacht. Nur ein großer am Ortsrand stehender Betonbau passt so gar nicht ins Bild. Ein furchtbarer Klotz, offenbar als Garage, Lagerhalle und Werkstatt genutzt.

Unser Ziel war aber auch nicht dieser optische Schandfleck, sondern das auf dem Weiterweg nach Anatoli gelegene Kloster Panagia Exakusti. Es liegt südöstlich von Malles unterhalb der Straße auf einem größeren Sattel. Die Aussicht von hier ist herrlich. Man blickt auf die Dörfer Malles und Christos, die unterhalb des Selakanowaldes liegen. Die schöne Bergkulisse mit den unterschiedlich geformten und gefärbten Gipfeln ist wirklich sehr beeindruckend. Hier könnte ich es lange aushalten und einfach nur den Blick genießen.

Es lohnt aber auch ein genauerer Blick in den von den hier lebenden Nonnen sehr gepflegten Garten. Überall blüht es in den schönsten Farben. Exotischer Duft steigt einem in die Nase. Die große Kirche in der Mittel ist ebenfalls sehr gepflegt und wirkt trotz der vielen älteren Ikonen modern. Auch die Interpretation der Versuchung.
Die ebenfalls auf dem Gelände vorhandene kleine Höhlenkirche ist eher unspektakulär. Nagelneue Ikonen wirken teilweise wie Aufkleber auf der glatt geputzten Höhlenwand.

Nachdem wir uns einige Zeit auf dem Klostergelände aufgehalten hatten, sprach uns eine der Nonnen an, ob sie für uns den Souvenirladen öffnen solle. Gerne nahmen wir das Angebot an und erstanden natürlich auch einige Kräuter aus dem Klosteranbau und Salbe „gegen und für alles“. Eine kleine zusätzliche Spende für das Koster lies die Dame noch etwas mehr lächeln. Sie meinte noch, der Garten mache wirklich viel Arbeit. Kann ich absolut bestätigen. Besucher wie wir haben jedenfalls Freude daran.

Im Anschluss an den Besuch gönnten wir uns noch ein leckeres Eis an der Uferpromenade in Mirtos. Als wir dann am frühen Nachmittag wieder zum Haus kamen, erlebten wir, wie schnell ein Dorffrieden wackelt. Unter unserem Ferienhaus wurde auf einmal aus einem Monopati eine kleine Betonstraße. Der etwas entfernte Nachbar (offenbar ein englischer Resident), hat sich mal eben schnell eine Zufahrt zu seinem von der Durchgangsstraße entfernt und erhöht liegenden Haus bauen lassen. Das Ganze dauert nicht mal fünf Stunden.

Dumm nur, dass die anderen Nachbarn es nach etwa vier Stunden bemerkten. Die waren nämlich gar nicht damit einverstanden. Eine Frau meckerte zunächst lautstark mit den Bauarbeitern herum, die mit zunehmender Beschimpfungskanonade ebenfalls lauter wurden. Schließlich ging die Dame dann zum offensichtlichen Auftraggeber und machte dort ihrem Ärger Luft.
Der Streit hielt sich dann bis in den frühen Abend. Offenbar hat der Engländer nur ein Durchgangsrecht über den Fußweg zu seinem Grundstück und hat zudem nun noch ein Teil des Grundstücks der Nachbarin mit betoniert, die noch am Abend Begrenzungspfähle einschlug. Also das friedliche Dorfleben ist hier also auch manchmal nur ein Trug.

kiki
27.December.2017, 20:01
Schöne Aufnahmen -dieser hübsche Sitzplatz auf Bild 4 gehört auch zum Kloster?

Frank Joachim
28.December.2017, 09:32
Schöne Aufnahmen -dieser hübsche Sitzplatz auf Bild 4 gehört auch zum Kloster?

Ja richtig, das ist wirklich nett da. Unter diesem blühenden Baum sitzen oder einfach nur die Aussicht genießen - es war wunderschön.

Frank Joachim
28.December.2017, 09:37
Guten Morgen zusammen. Das heutige Bild habe ich abseits bekannter Wege gemacht. Wisst Ihr trotzdem, was ich da fotografiert habe?

kiki
28.December.2017, 15:06
Eine Höhlenkirche?

Frank Joachim
28.December.2017, 15:21
Eine Höhlenkirche?

Nein, eine Höhlenkirche ist das nicht.

plakias-Marion
28.December.2017, 15:49
Vielleicht ein Mitato, allerdings ja relativ unwegsames Gelände, zumindest für Hirten......und haufenweise kaputte Tonkrüge lassen eher auf eine ehemalige Besiedlung schließen ?!
Gruß Marion

kretamichel
28.December.2017, 15:55
Auf dem Weg zur Hirtensiedlung Karidi???

Gruß Michael :a010:

krassi
28.December.2017, 16:40
Die ideale Behausung für einen ehemaligen Eremiten? vg krassi :biggthumpup:

Ute
28.December.2017, 17:17
Auf dem weg von Metaxohori nach Selakano.ute

Frank Joachim
28.December.2017, 17:22
Auf dem weg von Metaxohori nach Selakano.ute

Das Gebiet Selakano ist schon mal korrekt. Jetzt überlegt noch mal, was es mit den Tonkrügen auf sich haben könnte. :smilie_verl_070:

plakias-Marion
28.December.2017, 19:26
Der Ort, die Gegend, scheint für Bienen und Walnüsse berühmt geworden zu sein...den Zusammenhang zu Tonkrügen sehe ich nicht wirklich...
Gruß Marion

kiki
28.December.2017, 19:34
Bienen wurden auch in Tonkrügen /-röhren gehalten http://www.neuenhofer.de/guenter/bienen/kreta.html

plakias-Marion
28.December.2017, 19:41
Aha...wir habens!!!
Gruß Marion

Frank Joachim
28.December.2017, 22:17
Ja, Ihr habt es! Ich habe einen sogenannten Bienengarten fotografiert. Dieser ist wohl schon länger aufgegeben. In Tonkrügen wird das heute auch nicht mehr gemacht. Ich schreibe morgen den Tag dazu. Wir sind eben erst vom Griechen "unseres Vertrauens" zurück und gehen gleich in die "Federn".:blink:

Frank Joachim
29.December.2017, 08:28
Nur rund 40 Minuten von Mithi entfernt liegt das Bergdorf Selakano im gleichnamigen Wald und Naturschutzgebiet. Eine schmale Teerpiste zweigt zwischen Males und Christos hierhin ab. Bereits bei der Anfahrt in diesen Teil des Diktigebirges wird man von der Natur überwältigt. Die Piste führt durch steil den Berg hinauf, durch eine Klamm hindurch, bevor man das Hochtal von Selakano erreicht.

Kurz vor dem Ortseingang gibt es ein altes verwittertes Hinweisschild. 2009 waren wir zuletzt hier, da sah es schon genauso aus. Bereits hier könnte man Parken und mit der Wanderung beginnen. Wir fahren aber noch ein Stück weiter in den Ort hinein und parken an einem ersten „E4-Schild“. Irgendwer hat hier ein kleines Pferd angebunden. Das machte einen außerordentlich gut gepflegten Eindruck. Das haben wir hier auf Kreta leider schon sehr oft anders gesehen.

Wir starten hier unsere Wanderung und erreichen nach 50m einen größeren Platz mit einem Wasserhahn an einer Natursteinmauer. Leider ist der Hahn offenbar schon lange nicht mehr mit Wasser versorgt und abgesperrt. Schräg gegenüber gibt es aber auch einen größeren Wasserverteiler. Eine Absperrung ist nicht mit einem Schloss versehen. Später haben wir hier noch einen Eimer Wasser gefüllt und das Pferd versorgt. Das stand nämlich später noch immer da, jedoch ohne Wasser.

Mehrere Hinweisschilder folgen nach weiteren 50 Metern. Wir machen unsere Wanderung klassisch im Uhrzeigersinn und halten uns hier links in Richtung der mit Natursteinen errichteten kleinen Kirche Panagia Selakaniotissa. Kurz darauf passieren wir das etwas oberhalb rechts versteckt liegende Kafenion. Wir folgen nach rechts einem Feldweg aufwärts. Vor einem auf einer Kuppe stehenden neueren Haus halten wir uns rechts, kurz danach passieren wir ein Eisengittertor nach links, dann wieder direkt rechts. Hier gibt es schon die ersten roten bzw. orangefarbenen Punkte, die uns fortan auf unserem Weg begleiten.

Hier beginnt auch schon das Waldgebiet. Ein Feldweg führt uns nun nach links (rote Punkte). Kurz darauf zwei verwitterte Holzschilder „Metachori“ und „Skafidia“. Der Trampelpfad hier führt uns nun mitten hinein in den Wald. Die Markierungen sind gut und ausreichend vorhanden, die Wegspur ist ebenfalls eindeutig. Ein Verlaufen eigentlich ausgeschlossen. Teilweise wurden aus Plastikabsperrband Markierungen in die Bäume gehängt. So sieht man schon aus der Ferne, wo es weitergeht.

Der Duft der Steineichen und Aleppokiefern bringt eine angenehme Würze in die Nase. An Ausblick fehlt es auch nicht. Wir erreichen nach kurzem Anstieg linker Hand eine Schlucht in die wir hineinblicken und bis zu deren Bachbett wir dann auch absteigen. Vom Bachbett aus führt der Pfad auf der anderen Seite direkt wieder steil nach oben. Früher war dieses Stück einmal Weglos und recht rutschig. Nun ist es nur noch steil aber gut begehbar. Nach 30 Metern erreichen wir einen wasserführenden Betonbrunnen und eine Gabelung mit zwei Hinweisschildern. Links weist ein Schild nach Metaxochori.

Ich hatte schon mal überlegt von dort nach hier oben zu laufen, es dann aber mangels Wegbeschreibung verworfen. Wäre aber dann wohl doch nicht so schwer geworden. Nun ja.
Unser Weg heute weist weiter am Brunnen vorbei in Richtung Kalives. Die nächsten 100 Meter sind sehr stark ausgesetzt über einen rutschigen Geröllhang. Hier ist Trittsicherheit und gutes Schuhwerk und Ruhe unbedingt notwendig.

Schließlich geht es wieder entspannter bergan. Rechter Hand sieht man über eine Schlucht hinweg die drei Gipfel des „Oros Dikti“, teilweise ist noch Altschnee erkennbar. Der Wald wird wieder dichter. Entlang eines Wasserschlauchs übersteigen wir einige alte Baumstämme. Erstmals vernehmen wir hier das deutliche Brummen der Bienen, ohne jedoch welche zu sehen. Die sind nämlich alle in den Baumwipfeln beschäftigt, also hoch über unseren Köpfen und haben keine Zeit sich mit uns Wanderern auseinanderzusetzen.

Wir erreichen einen kleinen Fahrweg an dem wir uns rechts halten. Nach wenigen Minuten zweigt unscheinbar rechts ein Pfad zu einem 25 Meter weit entfernten alten von Steinmauern umgebenen Platz ab. Es handelt sich dabei um einen „Melissokipos“, einem ehemaligen Bienengarten, der früher einmal vom Imkerverein renoviert wurde. Die auf Terrassen gelagerten Tonröhren sind mittlerweile aber leider alle zerstört.
Wir folgen wieder unserem Weg der etwas offener nun Blicke auf den Gipfel Psari Madhra oder auch Afendis freigibt. Kurze Zeit später erreichen wir ein mit einem Hinweisschild markierten Aussichtspunkt. Eine etwas verrottete Holzbank unter einer Zeder lädt zur Rast ein. Man Blickt zurück auf Selakano und auf viele Bienenkästen auf der anderen Seite des Gebirges.

Nach einer Weile des Weiterwegs entlang eines Wasserschlauchs, der zwischendurch an einigen Stellen leicht beschädigt ist und damit Anlaufpunkt für Bienen und andere Insekten und auch Vögel ist, erreichen wir schließlich einen Abzweig. Hier weist ein Schild mit der Aufschrift „Spyridu Haraki“ in ein Bachbett hinunter.

Wir folgen hier aber zunächst einmal dem anderen Hinweisschild „Linaras“ weiter entlang des Wasserschlauchs. Zwar gibt es auch durch ein Absperrband den Hinweis, dass der Weg hier nicht passierbar ist aber neugierig waren wir ja doch. Zumal auf einer alten Karte eine Verbindung mit unserem späteren Weiterweg eingezeichnet war. Ein zuvor weiteres Schild weist auf die Höhle Neraidogoula. Die liegt auf einer Höhe von 1320 m, im Gebiet des Bachbetts des Linaras.

Leider endet der erkennbare Pfad schon nach ca. 150 Metern. Wir orientierten uns dann hilfsweise zunächst an dem Wasserschlauch querfeldein durch den mit Felsen durchsetzten Wald. Nach meiner GPS-Ortung mussten wir dann aber ein Bachbett queren um auf der andern Seite aufzusteigen. Hier war aber nirgendwo eine echte Aufstiegsmöglichkeit. Wir kletterten noch ein Stückchen weiter und entdeckten auf der anderen Schluchtseite einen weiteren, deutlich besser erhaltenen Bienengarten.

Da wir aber weder in die enge Höhle kriechen wollten, (dazu hätten wir noch weiter weglos aufsteigen und suchen müssen), noch einen Aufstiegsweg in Richtung unseres ursprünglichen Wegs gefunden hatten, kehrten wir wieder zur Gabelung um und folgten dem Weg ins Bachbett.
Dort angekommen, ging es an der anderen Seite erst mal stramm aufwärts bis zum Erreichen eines Bergrückens. Wir erblicken eine kleine Hochebene, die wir durchschreiten. Dort erreichen wir auch wieder Holzschilder. Der Weg nach Links weist in Richtung „Linaras“, also der alten Verbindung, die ich zuvor schon gesucht hatte. Jedoch ist der Weg auch hier eindeutig durch einen quergelegten Baumstamm und durch ein rotes X gesperrt. Also halten wir uns diesmal rechts und folgen dem eindeutigen Weg abwärts in eine Senke hinab. Hier fließt hör- und sichtbar noch einiges an Wasser. So weist auch ein kleines Schild auf dem Weg darauf hin „Poli Nero“ – Viel Wasser.

Bei Erreichen eines weiteren Bachbetts nimmt das Summen der Bienen wieder deutlich zu. Wir steigen durch das Bachbett auf der anderen Seite wieder ein wenig auf und kommen auf einen großen Platz, der offenbar auch für das Abstellen von Bienenkästen vorgesehen ist. Das Führerhaus eines abgestellten LKW, wurde mit Plastikfolie verschlossen, damit sich die Bienen hier nicht einen neuen Stock einrichten. Wenige Meter weiter auf einer Lichtung dann unzählige Bienenstöcke in ihren bunten Kästen. Ein toller Anblick und das intensive Brummen ist mehr als beeindruckend. Da Claudia eine Insektengiftallergie hat, hielten wir uns hier nicht länger auf. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich von einer Biene gestochen zu werden aber man muss es ja auch nicht ausreizen.

Wir folgen dem Fahrweg abwärts, bis wir auf die ersten E4-Zeichen treffen, die von Selakano hinauf in Richtung Afendis Christos führen. Wir halten uns nun immer an die E4-Markierungen und die roten Punkte. S geht ein Stück durch Walt, vorrangig nun aber durch bewirtschaftete Terrassenfelder. Dabei passieren wir auch einige Gatter, die wir immer wieder so verlassen, wie wir sie vorfinden.
Schließlich erreichen wir einen Festplatz mit angeschlossener großer Taverne, die jedoch schon seit einiger Zeit geschlossen scheint. Der Bau selbst ist aber relativ modern. Vielleicht öffnet sie zur Hauptsaison wieder.
Eine kleine Schlange huscht vor mir über den Weg. Leider stand sie nicht für ein Foto zur Verfügung sondern verschwand sofort unter mehreren alten Baumstämmen.

Kurt darauf erreichen wir die Weggabelung im Dorf kurz vor der Kirche, den Platz mit der Natursteinmauer und schließlich unser Fahrzeug. Insgesamt eine sehr abwechslungsreiche Tour von 10,4km. 590hm auf und 590hm ab ging es in ca. 5 Stunden und 15 Minuten inclusive Pausen und Fotos.
Am späten Nachmittag kam dann Maria an unserem Haus vorbei. Die Dame, die sich mit dem Nachbarn über den Grundstücksverlauf gestritten hatte. Sie winkte uns zu und reichte uns 4 frische Eier herüber, die sie kurz zuvor aus ihrem Hühnerstall geholt hatte. Da ist sie wieder, die typisch kretische Gastlichkeit.

kiki
29.December.2017, 11:53
Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht - du solltest Wanderführer schreiben :smile:

2016 hat es doch im Selakano-Wald gebrannt, habt ihr davon etwas sehen können?

Frank Joachim
29.December.2017, 12:23
Danke für den ausführlichen und interessanten Bericht - du solltest Wanderführer schreiben :smile:

2016 hat es doch im Selakano-Wald gebrannt, habt ihr davon etwas sehen können?

Vielen Dank für die Blumen.
Vom Waldbrand haben wir nichts gesehen. Wir sind aber auch nicht durch den ganzen Wald gelaufen. Das Gebiet ist ja recht groß.

Frank Joachim
29.December.2017, 12:26
Eigentlich hatten wir für heute geplant nach dem Frühstück in aller Ruhe nach Tertsa zu fahren und dort einige Zeit am Strand zu verbringen. Jedoch spielte das Wetter heute gar nicht mit. Es war eher leicht bewölkt und die Sonne kam eher selten durch. So entschlossen wir uns unseren letzten großen Einkauf in Mirtos zu erledigen und den Rest des Tages bis zum Abend auf der Terrasse zu verbringen.

Zum Abendessen zog es uns dann noch mal in die Taverne „O Platanos“ in Mirtos. Diesmal setzten wir uns direkt unter einen großen Schilfschirm unter der Platane und das war auch gut so.
Es war noch immer bewölkt und es sah so aus, als könne es auch durchaus noch ein wenig regnen. Kurz nach unserer Bestellung sah das wohl auch der Wirt so und bat einige Gäste von den Plätzen auf der Straße näher unter die Platane zu kommen.

Kurz darauf öffnete der Himmel alle Schleusen in nur 10 Minuten stand die Straße 20 cm hoch unter Wasser. Es blitzte und donnerte. Der Strom fiel mehrfach aus und es regnete ohne Unterlass. Unser Platz und ein weiterer waren letztlich die einzigen trockenen Stellen. Sturzbachartig lief das Wasser die Hauptstraße herunter und das Spektakel dauerte fast zwei Stunden.
Das Essen, ganz nebenbei bemerkt, war übrigens hervorragend. Nachdem wir das Abfließen des Wassers abgewartet hatten, fuhren wir schließlich wieder hoch nach Mithi. Den Pflanzen hat das Wasser sicher gut getan.

Frank Joachim
30.December.2017, 08:29
Die letzte beiden Tage im Mai. Leider wurde das Wetter nicht wirklich besser. Bereits zum Frühstück war erkennbar, dass sich große Wolken am Diktigebirge festsetzten, die bereits bis nach Malles heruntergezogen waren. Es fehlte einfach an einem kräftigen Wind, der die Wolken wegtreiben könnte.

Daher daddelten wir ein wenig herum. Am 19.05.2017 ging es dann wieder zurück nach Düsseldorf.
Aber bereits am 24.06.2017 ging es wieder auf die Insel....:smiley1:

Frank Joachim
30.December.2017, 08:33
...und wohin fuhren wir im Juni?

Kreta-Fan
30.December.2017, 09:09
...und wohin fuhren wir im Juni?

dann sagen wir mal "Kerames" :blink: ........ und weiter geht's mit Deinem Reisebericht :smiley1:

Frank Joachim
30.December.2017, 10:33
dann sagen wir mal "Kerames" :blink: ........ und weiter geht's mit Deinem Reisebericht :smiley1:

Wie habt Ihr das bloß erraten???? :smiley1::smiley1::smiley1:

Frank Joachim
30.December.2017, 10:39
Vor erst fünf Wochen endete unser erster Aufenthalt auf Kreta in diesem Jahr. Nun ging es „schon“ wieder los. Diesmal wieder zu sechst. Wir trafen uns mit Mama, Papa, Marion und Klaus direkt am Flughafen. Den Online-Check-In hatten wir schon hinter uns gebracht. Die Wartezeit am Schalter bei der Kofferabgabe betrug gerade einmal 5 Minuten. Dann aber die Sicherheitsschleuse.

Zwei endlose Schlangen hatten sich bereits vor dem Gate versammelt. Offenbar mal wieder Personalmangel bei den Sicherheitsleuten. Letztlich war die längere Wartezeit hier aber nicht ganz so tragisch. Der Flug verspätete sich nämlich auch noch. Aber die kleine Maschine von German Wings holte die Zeit nachher im Flug fast vollständig wieder auf.

Nach dem ansonsten unspektakulären und ruhigen Flug landeten wir nach etlichen Jahren mal wieder auf dem Flughafen von Chania. Man muss wirklich sagen, dass es dort um einiges ruhiger zugeht. Außerdem ist alles sehr penibel sauber gewesen. Die Koffer ließen nicht lange auf sich warten und unser Mann von der Mietwagenfirma stand auch schon parat.

Kurz nach Übergabe der drei Mietwagen noch ein Schreck. Noch auf dem Übergabeparkplatz, gegenüber der alten Shell-Tankstelle fast ein Unfall. Ein übermotivierter Grieche fuhr per „Blitzstart“ aus seiner Parklücke auf die Fahrbahn. Hätte Claudia nicht noch schneller als er mit einer Vollbremsung reagiert, hätte der Urlaub nicht so gut angefangen. Nun ja, geschenkt. Mehrere Entschuldigungsgesten stimmten uns friedlich und es ging los. Der Dreierkonvoi setzte sich in Richtung Rethymnon in Bewegung.

Im gemütlichen Tempo ging es bei Rethymnon dann nach Spili. Dort war erst einmal ein ausgiebiger Einkauf geplant. Denn in unserem Zielort gab es nach unseren Informationen keine größere Einkaufsgelegenheit. Drei volle Einkaufswagen zauberten ein Lächeln in das Gesicht der Inhaberin des kleinen Supermarkts in Spili. Die große Flasche Raki berechnete sie dann erst gar nicht und packte uns noch hausgemachtes Gebäck obendrauf.

Bestens versorgt fuhren wir schließlich weiter über das Asiderotogebirge bis nach Kerames. Unsere gleichnamige Villa liegt oberhalb des Dorfes und verfügt über eine eigene Zufahrtsstraße von der „Hauptstraße“ aus. Unsere Ansprechpartnerin vor Ort, Uschi, erreichten wir telefonisch leider nicht und das große Zufahrtstor vor der Villa war verschlossen. Zum Glück konnte man das Tor umklettern und –noch einmal Glück- trafen wir am Haus auf die fleißige Reinigungskraft, die uns das Tor öffnete.
So konnten wir schon mal auf der Terrasse Platz nehmen und das erste Fixbier genießen.

Kurz darauf war unser Haus bezugsfertig und wir richteten uns ein. Schließlich kam auch Uschi und erklärte uns dies und das. Z.B. wie man die Klimaanlage durch einen „Reset“ im Sicherungskasten wieder in Betrieb nehmen kann, sollte sie mal ausfallen. Interessant auch weshalb es überhaupt ein automatisches Tor gibt und dieses stets geschlossen sein soll. Man fürchtet nämlich, dass die auf dem umgebenden Gelände weidenden Schafe dies als Einladung verstehen, das Ziergrün der Gartenanlage zu vertilgen.

Uschi erklärte uns noch, dass es inzwischen auch einen kleinen Supermarkt in Kerames gibt und alle hier froh sind nicht mehr für jede Kleinigkeit den weiten Weg nach Spili machen zu müssen. Uschi erzählte uns auch von zwei Kafenia und einer Taverne in Kerames. Klaus und ich machten uns daher gleich mal auf den Weg um zu erkunden ob wir abends dort essen gehen können.
Wir liefen daher einmal quer durch das ganze Dorf und entschieden uns am Abend die Taverne zu besuchen. Wie sich später herausstellte eine gute Entscheidung. Für gerade einmal 60.-€ bekamen wir Vorspeisen, Hauptspeisen, Nachspeisen und Getränke für sechs Personen. Nicht nur günstig, vor allem auch sehr lecker. Die Taverne Apxontika, die auch als Grillstube bei den Einheimischen beliebt ist, ist für uns jedenfalls eine Empfehlung wert.
Der Abend klang für uns dann auf der Terrasse der Villa bei dem einen oder anderen Glas Raki oder Ouzo aus.

Kreta-Fan
30.December.2017, 15:28
Wie habt Ihr das bloß erraten???? :smiley1::smiley1::smiley1:

Der Strand von Triopetra ist ja leicht zu erkennen. :biggrin:

Frank Joachim
31.December.2017, 09:37
Guten Morgen zusammen. Zum letzten Tag des Jahres noch ein Bild.

Kreta-Fan
31.December.2017, 10:08
Guten Morgen zusammen. Zum letzten Tag des Jahres noch ein Bild.

na, habt ihr das auch gesehen ? :blink:

92819

Gwg_49
31.December.2017, 10:24
Taverne Agia Fotia

Kretagegge
31.December.2017, 10:58
92820

Frank Joachim
31.December.2017, 13:23
na, habt ihr das auch gesehen ? :blink:

92819

Ich kann mich daran erinnern, bin aber nicht mehr sicher, wo der Spruch hing, ich meine am Eingang.


Taverne Agia Fotia

Hallo Gegge, das stimmt natürlich. :blink:

Frank Joachim
31.December.2017, 13:26
Wir haben geschlafen wie die Steine. Unglaublich ruhig ist es hier in der Nacht. Man hört absolut nichts. Nicht mal die sonst obligatorischen Wachhunde die sich manchmal nachts gegenseitig verrückt machen. So trafen wir uns alle gut gelaunt zum gemeinsamen Frühstück auf einer schönen und überdachten Terrasse.

Der Blick von hier oben ist gigantisch. Man sieht hinab auf das wie hingetupft weiße Dorf Kerames. Nicht nur das – wir sehen hinunter auf die schöne Küstenlandschaft bis hin zu Triopetra. Eine Wohltat für die von Computerbildschirmen gequälten Augen. So sollte ich eigentlich auch fast froh darüber sein, dass ich an diesem Morgen bemerkte, dass mein Notebook den Geist aufgegeben hatte. Also musste ich mein Protokoll handschriftlich führen – old school.

Nach dem Frühstück probierten wir erst mal eine Offroad-Strecke nach Plakias aus. Nun ja, nicht ganz bis dorthin aber doch eine schöne und interessante Strecke von Kerames aus. Wir fuhren ins 2km entfernte Dorf Drimiskos. Von dort führt eine schlechte Staub und Schotterpiste hinunter bis zur türkischen Brücke. Es ist die alte Verbindungsstraße zwischen Asomatos und Drimiskos. Ab der türkischen Brücke geht es dann natürlich auf der Teerstraße weiter. Rechts geht es nach Plakias, links käme man zum Kloster Preveli.

Die Schotterpiste ist wenig bis gar nicht befahren, kürzt den Weg nach Plakias aber um gute 15 Minuten ab. Sonst müsste man erst über Spili zurück. Darüber hinaus bietet die Strecke natürlich schöne Einblicke in die Natur und hat einen gewissen „Abenteuercharakter“.
Nun also Plakias. „Bummeln“ war angesagt. Der Ort hat sich seit unserem letzten Besuch wenig verändert. Größere neue Bautätigkeit ist nicht erkennbar. Im größten Shop von Plakias gegenüber dem Taxistand wird schon seit Jahren auf drei Etagen alles angeboten was Touristen so kaufen könnten. Waren die Preise vor 15 Jahren noch als normal zu bezeichnen, sind sie jetzt schon überheblich. Aber wenn es der Markt hergibt…

Am Abend besuchten wir die Taverne Ag. Fotini an der Südküste unterhalb von Kerames. Die Taverne liegt direkt am Meer. Am heutigen Sonntag waren sehr viele Griechen mit Familie erst zum Baden dort unten und einige auch anschließend zum Abendessen. Dementsprechend voll war es in der Taverne. Hektisch ging es trotzdem nicht zu. Das Essen war hervorragend, mit 90.-€ allerdings auch bedeutend teurer als in Kerames.

Ausgeklungen ist unser Abend dann wieder auf der heimischen Terrasse. Auch abends kann man sich kaum sattsehen an dieser fantastischen Aussicht.

kokkimo
31.December.2017, 15:04
Hallo Frank,

zunächst herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht, es macht sehr viel Spass ihn zu lesen!

Wart ihr denn auch in der Dorftaverne in Drimiskos? Sie hat seit letztem Jahr einen neuen Besitzer, eine sehr nette Familie, die sich sehr viel Mühe in der Bewirtung der Gäste gibt. (Fotohochladen klappt leider im Moment nicht.)

LG Margit

Frank Joachim
1.January.2018, 15:25
Hallo Frank,

zunächst herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Reisebericht, es macht sehr viel Spass ihn zu lesen!

Wart ihr denn auch in der Dorftaverne in Drimiskos? Sie hat seit letztem Jahr einen neuen Besitzer, eine sehr nette Familie, die sich sehr viel Mühe in der Bewirtung der Gäste gibt. (Fotohochladen klappt leider im Moment nicht.)

LG Margit

Ja, da waren wir auch mal - mehr dazu später...

Frank Joachim
1.January.2018, 15:29
In der Nacht zu diesem Montag wurde ich erst mal durch ein lautes Rumpeln wach. Also mitten in der Nacht raus aus dem Bett und nachgeschaut. Ein kräftiger Wind schlug mir entgegen, als ich die Tür zur Dachterrasse öffnete. Da hatte ich dann auch die Ursache für das laute Geräusch gefunden.

Auf der Dachterrasse stand ein größeres Teleskop zur Himmelsbeobachtung. Die Betonung liegt hier auf „stand“. Der Wind hatte es glatt heruntergeweht. Zum Glück nur auf das angrenzende Dach der Terrasse unterhalb. Beschädigt wurde es offenbar nicht. Zur Sicherheit habe ich es dann aber mit ins Haus genommen.
Da war er also schon wieder. Der berühmt berüchtigte Wind an der Südküste. Ich hatte schon fast vergessen, wie sehr ich mich bei unserem letzten längeren Aufenthalt hier darüber geärgert habe. Der Wind kann hier schon so manche geplante Aktivität zu Nichte machen.

Nach dem Frühstück entschlossen wir uns noch einmal nach Plakias zu fahren. Mama und Papa wollten diesmal mit. Also verzichteten wir auf die Holperpiste und fuhren über Spili und durch die Kourtaliotikoschlucht auf der Teerstraße. Immer wieder beeindruckend wie bedrohlich die Schluchtwände hier wirken können. Insbesondere, wenn man die vielen Steinbrocken sieht, die immer wieder auf der Straße landen. Ein Wunder, das es hier offenbar noch keine größeren Unfälle gegeben hat.

Während die Frauen In Plakias dann die Angebote der Shops prüften, sind wir Männer zum Hafen gegangen und haben den Ausflugsbooten nach Preveli zugesehen. Ein leckerer Frappé verkürzte die Wartezeit zusätzlich. Die Damen hatten schließlich „Beute gemacht“ und waren auch zufrieden.
Auf dem Rückweg probierte ich dann eine Abkürzung über Frati aus, die mir noch in Erinnerung war. Dadurch spart man auch noch mal einige Minuten und die schmale Strecke ist sehr schön zu fahren. Darüber hinaus sogar Teil eines Wanderwegs, den wir schon mal gegangen sind.

Den Nachmittag verbrachten wir gemeinsam am Pool, bevor wir uns an die Zubereitung unseres Abendessens machten. Es folgte eine rege Unterhaltung über Gott und die Welt und wie gut wir es doch gerade haben. Ja, so kann man es aushalten.

krassi
1.January.2018, 16:50
Da habt Ihr wieder ein schönes Haus gefunden, Frank. Auch wir hier in Kavousi haben so eine tolle Aussicht bis zum Meer und bis zu den inzwischen frisch verschneiten Dikti-Gipfeln. Man kann sich an so einer tollen Aussicht nicht sattsehen!

Der Wind kann einem aber ganz schön auf den Geist gehen und den Schlaf rauben, das kennen wir auch von früher (z.B. Schindelgeklapper auf dem Dach!:wut:). Aber man hat das ganz schnell wieder vergessen, das ist das Gute daran!

Eure Runde sieht sehr harmonisch aus, das ist wichtig, wenn man in der Gruppe verreist.

Gerne lese ich weiter mit - vg krassi :biggthumpup:

Frank Joachim
2.January.2018, 13:53
Hier wieder ein neues Bild. Wer hat die Taverne erkannt?

kokkimo
2.January.2018, 18:59
Die kommt mir doch sehr bekannt vor, nicht weit von Euch entfernt.
Sie heisst "ΓΕΡΟΠΛΑΤΑΝΟΣ" in D.....
Gruss Margit

kretamichel
2.January.2018, 19:28
in Drimiskos...:blink:

Gruß Michael

Frank Joachim
3.January.2018, 13:04
Die kommt mir doch sehr bekannt vor, nicht weit von Euch entfernt.
Sie heisst "ΓΕΡΟΠΛΑΤΑΝΟΣ" in D.....
Gruss Margit


in Drimiskos...:blink:

Gruß Michael

Genau richtig!

Frank Joachim
3.January.2018, 13:11
Auf dem Weg ins Dorf fiel uns am frühen Morgen ein Pferd auf, welches auf einem Grundstück an der Straße stand. Wir hatten hier vor Jahren schon mal eines gesehen, welches leider völlig abgemagert und offenbar generell nicht versorgt war. Dieses hier machte dagegen einen ganz guten Eindruck.

Neben dem Brot für unser Frühstück brachten wir noch eine große Möhre aus dem Supermarkt mit. Als wir dann auf dem Rückweg an der Straße anhielten, kam das Pferd sofort zu uns gelaufen und freute sich über den Leckerbissen.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf nach Mixourouma. Das Dorf liegt an der Verbindungsstraße Rethymnon – Ag. Galini, einige Kilometer vor Spili.

Die für heute geplante Wanderung machte mir doch etwas Sorgen. Vor unserem Urlaub hatte ich mir die Knieinnenbänder bei einem Sporttest heftig überlastet und die schmerzten je nach Bewegung doch noch sehr. Die Wanderung an sich ist aber nicht besonders anspruchsvoll und gleicht eher einem gemütlichen Einlaufen. Wir kennen diese Runde schon. Bereits vor fünf Jahren sind wir sie erstmals gelaufen, damals noch von Frati aus.

Wir parkten also unsere Jeeps auf der Verbindungsstraße nach Frati und wanderten dann diesmal im Uhrzeigersinn. Also zurück ins Dorf Mixourouma, und dann sofort rechts gehalten. Dann erreicht man schnell einen größeren Platz mit Brunnenanlage und von dort geht ein geschotterter Geh- und Behelfsfahrweg in Richtung Frati. Linker Hand fallen uns die malerisch verfallenen Häuser des alten Dorfkerns von Mixourouma auf. Auf einem kleinen Hügel dahinter bietet die restaurierte Kirche einen schönen Kontrast in dieser grünen Landschaft. Das hier ganzjährig Wasser fließt macht sich wirklich bemerkbar.

Der Taleinschnitt linker Hand hat hier einen Rechtsknick und unser oberhalb führender Weg verläuft entsprechend zunächst oberhalb. Kurz darauf geht es aber abwärts in Richtung Talgrund. In der Ferne erkennen wir auch schon eine der beiden Kapellen, die zwischen den Dörfern mitten in dieser herrlichen Landschaft gebaut wurden.

Kleine Flecken goldgelb leuchtender, abgeernteter Wiesen bereichern das Bild. Am Talgrund schließlich das Plätschern des Baches und ich nahm erstmal bewusst wahr, dass mein Knie keine Probleme machte. Also nicht weiter drüber nachdenken und die Natur genießen. Der Weg steigt dann langsam wieder an. Hinter den beiden Kapellen kann man den Taleinschnitt der Kourtaliotikoschlucht erkennen und davor schon das Dorf Frati.

Der Weg stößt schließlich auf die Verbindungsstraße Frati – Mixourouma, kurz hinter dem Friedhof. Nun also ging es auf der Straße zurück. Wobei diese jedoch kaum befahren ist. Zwei Fahrzeuge auf dem ganzen Weg sind sicher erträglich. Außerdem bietet diese Straße schöne Fernblicke nicht nur in das Tal aus dem wir hochgestiegen sind, sondern auch in Richtung Norden (Rethymnon) lässt sich blicken.

Eine nette, typische Gegebenheit soll nicht unerwähnt bleiben. Bei Erreichen der ersten Häuser Mixouroumas bemerkten wir einen jungen Mann, der sich angeregt mit einem Handwerker an der Straße unterhielt. Beide diskutierten wohl, wie eine elektrische Leitung zu reparieren sei. Wir grüßten uns gegenseitig und als wir schon vorbei waren rief er uns hinterher. „Hey guys.“ Wir hielten an und während er uns nachlief, schnitt er eine Schlangengurke in vier gleiche Teile und reicht sie uns mit einem Lächeln im Gesicht.

Den Abend verbrachten wir dann in der Taverne von Drimiskos. Man sitzt dort gemütlich im Dorfkern unter dichtem Terassenlaub. Der Tavernenwirt tische großzügig auf. Wirklich lecker aber auch, im Vergleich zu anderen Tavernen, nicht günstig. 80.-€ sind für Speis und Trank für sechs Personen trotzdem noch Ok.

Frank Joachim
4.January.2018, 09:24
Zeit einmal den Pool zu genießen. Das Grundstück mit unserer Villa ist terrassenförmig angelegt – wie so viele hier auf Kreta. Unseren Pool erreichen wir, indem wir einige Stufen hinab gehen. Auch von hier hat man eine tolle Aussicht, wie auch auf den weiter oben gelegenen Terrassen.

Wir wollten eigentlich nur ein wenig ins Wasser, auf die Liege und lesen aber dann kamen die fliegenden Schausteller und wir ließen uns von den halsbrecherischen Flugkünsten der Schwalben faszinieren.
Nur wenige Meter von unserem Pool entfernt standen einige Bäume auf denen sich die Schwalben regelmäßig trafen. Erst hörte man nur das Gezwitscher, dann kam plötzlich die erste, die zweite und ganz viele. Im Sturzflug ging es hinunter in Richtung Pool. Kurz vor Erreichen des Wassers dann scharfes Abbremsen, den Schnabel auf und beim Überflug nur knapp über der Wasseroberfläche ragt dieser dann ins Wasser hinein um zu trinken.

Ein unglaubliches Schauspiel. Manche Schwalben schienen wohl och in der Übungsphase zu sein. Der ein oder andere Bauchklatscher war auch dabei aber alle hoben problemlos wieder ab um es erneut zu versuchen. Selbst wenn wir im Wasser waren hat sie das nicht davon abgehalten. Wir waren dann halt noch zusätzliche Hindernisse, die umflogen werden mussten. Ziemlich knapp manchmal. Ich habe versucht, das mal zu fotografieren – gar nicht so einfach.

Reisezottel
4.January.2018, 12:02
Ja, dass Schwalben - und auch Bachstelzen - so Wasser fassen haben wir auch schon an "unserem Pool" erlebt. Das Fotografieren war äußerst schwierig, weil die kleinen Biester so schnell sind :smile:. Deine Fotos sind super :biggthumpup:

Freue mich auf die Fortsetzung

Frank Joachim
4.January.2018, 19:32
So, bevor es heute wieder früh ins Bett geht, noch ein (leichtes) Ratebild. Wo waren wir hier?

kiki
4.January.2018, 19:39
In Agia Galini natürlich :smile:

Frank Joachim
4.January.2018, 19:40
In Agia Galini natürlich :smile:

War klar, das das schnell geht...:smiley1:

Na gut, der Tag dazu kommt noch. Neues Bild dann morgen.

Frank Joachim
4.January.2018, 19:45
Ein Bummeltag durch Ag. Galini stand heute auf dem Plan. Die Anreise machten wir über die Hauptstraße. Knappe 45 Minuten braucht man von Kerames bis nach Ag. Galini. Die Hauptstraße ist bis zum Abzweig nach Ag. Galini sehr gut ausgebaut. Dann schlängelt sich die Straße langsam hinunter bis hin zum schönen Hafen.

Mich zieht es dann immer wieder erst mal zu den Bootsanlegern. Manchmal kann man den Fischern bei der Arbeit zuschauen. Außerdem hat man hier das einmalige Panorama des Orts, der treppenstufenartig aufragt und natürlich den Psiloritis im Hintergrund.
Es folgte ein ausgiebiges Stöbern durch die örtlichen Shops. In einem größeren an der Hauptstraße entdeckte ich auch einen gut sortierten im Hinblick auf Wanderkarten und Reiseführer. Dort bekommt man sämtliche Anavasikarten (aktuelle). Klaus hat sogar einen „Kicker“ bekommen.

In der Limanibar am Hafen stärkten wir uns mit Getränken und einem kleinen Snack. Mein Thunfischbaguette fiel dabei enorm groß aus. Das war richtig lecker und tat gut.

Abends kehrten wir dann noch mal in der Taverne Ag. Fotini ein. Das Essen war wieder hervorragend.

Frank Joachim
5.January.2018, 14:13
...hier das nächste Bild. Wo waren wir hier zu Besuch?

kiki
5.January.2018, 14:16
In Agios Pavlos?

plakias-Marion
5.January.2018, 15:09
Klar, A. Pavlos, bin derselben Meinung..
Gruß Marion

Frank Joachim
5.January.2018, 18:21
In Agios Pavlos?


Klar, A. Pavlos, bin derselben Meinung..
Gruß Marion

Da liegt ihr beide richtig!

Frank Joachim
5.January.2018, 18:25
Seit einigen Tagen bewundern wir die Aussicht von unserem Haus hinunter auf die schöne Südküste. In der Ferne erkennen wir die Felsen von Triopetra und mir fiel ein, dass dahinter auch die malerische Bucht von Agios Pavlos liegt.

Also entschlossen wir uns nach ausgiebigem Frühstück gemütlich in diese Richtung zu fahren. Den nächsten Ort, den man nach Kerames auf diesem Wege erreicht ist Agalianos. Der Ort liegt nahe an einem kleinen Schluchteinschnitt. Unterirdisch dürfte hier ganzjährig Wasser fließen. Das ist erkennbar an dem üppigen Grün hier. Auf Google Earth kann man den Schluchteinschnitt gut sehen, der sich bis hinunter zum Katsouni Beach zieht. Das nächste Dorf ist das durch erhebliche Bautätigkeit in den letzten Jahren wiederbelebte Agia Paraskevi.

Die neuen Häuser dort sind aber absolut gelungen und passen sich der natürlichen Umgebung an. Der Weg führt dann weiter hinunter zum Strand zwischen Ligres Beach und Triopetra. Ein traumhaftes Panorama. Ein fast menschenleerer Strand, in der Ferne westlich die Taverne Ag. Fotini und östlich die drei Felsen „Triopetra“, die sichtbar auffällig aus dem Meer ragen.

Vorbei an Triopetra ging es schließlich über einige Serpentinen in die Nachbarbucht Agios Pavlos. Dort genehmigten wir uns einen leckeren Frappé und genossen den Blick auf die nette Bucht.

Auf dem Rückweg kam uns eine Jeeptour-Karawane entgegen. Es ist mir ein Rätsel, wie man eingepfercht und quer zur Fahrtrichtung sitzend eine solche Tour machen kann. Ich nehme an, die meisten Teilnehmer versprechen sich zu viel von einem solchen Event.
Abends besuchten wir noch mal die Taverne in Kerames. Da lernten wir dann auch die Tochter, weitere Kinder und den Hund kennen. Das Essen war auch wieder sehr gut.

Frank Joachim
6.January.2018, 10:19
Endlich wieder Bewegung in der Natur. Wo waren wir hier?

mino
6.January.2018, 11:29
Da sag ich mal : Megalo Potamos....

Frank Joachim
6.January.2018, 15:09
Da sag ich mal : Megalo Potamos....

Leider nicht.... :smilie_verl_070:

mino
6.January.2018, 16:57
Dann die Patsos- (Antonios-) Schlucht...

Frank Joachim
6.January.2018, 17:36
Dann die Patsos- (Antonios-) Schlucht...

Ja, genau - die ist einfach nur schön.

Frank Joachim
6.January.2018, 17:45
Etwas Aktivität war heute mal wieder angesagt. In der Vergangenheit sind wir schon mehrfach durch die Antonius-Schlucht, auch Patsos-Schlucht genannt, gewandert. Der besondere Reiz dieser Schlicht liegt u.a. in vielen kleineren Kletterpassagen. Man kommt sich vor, wie in einem überdimensionalen Abenteuerspielplatz der in einem Naturlehrpark steht.

Wir fuhren also von Kerames los, nahmen in Richtung Spili die Abkürzung über Mourne. Hinter Spili gibt es dann eine Abzweigung in Richtung Patsos. Man kann auch direkt in Spili eine Abkürzung nehmen, die nicht jedem bekannt ist aber die hatten wir für den Rückweg aufgespart, da kann man nämlich schön von den Bergen kommen auf die Umgebung von Spili schauen.
Wir parkten unseren Wagen hinter der bekannten Taverne Drimos direkt vor dem Eingang der Schlucht.

Es standen zwar einige Autos hier, stark frequentiert war die Schlucht jedoch nicht. Die Mehrzahl der Besucher geht nur runter bis zur Kapelle des Ag. Antonius und dann wieder rauf zur Taverne. Wir wanderten über die dortige Holzbrücke auf die linke Schluchtseite. Man kann aber auch den Weg nehmen, der auf der rechten Seite verläuft. Später treffen beide Wege wieder aufeinander, kurz vor einer zweiten Holzbrücke.

Bevor wir diese erreichen, müssen wir aber auf unserem Weg schon über einige Felsen balancieren, die teilweise mit Seilhilfen flankiert sind. Man umklettert große Wasserstellen und zwängt sich durch schmale Wege.
Schließlich erreichen wir die zweite Holzbrücke. Ein junges Pärchen war einige Meter vor uns. Sie sind letztlich die einzigen Wanderer, die mit uns weiter in die Schlucht hineinliefen. Kurz nach der Brücke zwängen wir uns durch einen Felsschlupf, steigen marode Leitern hinab und hangeln uns an einem Seil die Felsen hinab.

Die Eindrücke hier sind immer wieder faszinierend. Die Enge der wasserführenden Schlucht, voller Leben. Vögel, Frösche und Insekten gibt es hier zu Hauf. Seit unserem letzten Besuch hat sich die Wegführung an einigen Stellen doch verändert. Dies ist in einer solchen Schlucht aber auch nicht ungewöhnlich.
Übermut tut selten gut – oder vielleicht war es auch etwas Unachtsamkeit. Ich war als jedenfalls Erster im Wasser nachdem ich bei meiner Hilfestellung für Claudia vom Felsen gerutscht bin. Klaus machte es mir kurz darauf nach, wobei er sich, im Gegensatz zu mir heftig wehgetan hatte. Er konnte noch einige Meter weiter, dann kamen wir an eine Stelle die nicht zu Umklettern war. Also bis zur Hüfte ins Wasser. Das wollten meine Mitwanderer dann verständlicherweise nicht mehr.

Ich bin dann die letzten 20 Minuten alleine weiter bis zum Erreichen der Straßenbrücke vor dem Stausee. Ich weiß, alleine ist auch nicht wirklich vernünftig aber wer will schon immer vernünftig sein? Auch wenn es auf dem letzten Stück richtig nass und schwieriger wurde, ich habe es genossen und bin dann wieder zurück zur Truppe.

Gemeinsam ging es dann wieder nach oben und kurz vor Ende erwische es dann auch Marion, die es sich nicht nehmen ließ, von einem glitschigen Felsen ins Wasser zu rutschen. Auch hier nichts wirklich Schlimmes passiert, so konnten wir darüber lachen.
Gut gelaunt trafen wir dann och auf ein Pärchen aus Deutschland, die auf dem Weg weiter hinein in die Schlucht waren. Wir konnten sie wegen ihres ungeeigneten Schuhwerks überzeugen nicht weiter rein zu laufen. Sie wollten es mit besseren Schuhen dann noch mal probieren.

Abends sind wir alle zusammen dann in die Taverne nach Ligres gefahren. Wir waren uns nicht sicher, wie unsere Eltern auf die „Oben ohne Bedienung“ reagieren würde. Sie nahmen es erstaunlich gelassen zur Kenntnis und waren letztlich, wie wir, begeistert von der Qualität des Essens und der guten Stimmung in der Taverne. Auch die Preise sind noch als durchaus „zivil“ zu bezeichnen.

der Johannes
6.January.2018, 18:54
Richtig schön lebendige Bilder von der Schlucht.

Danke !

kiki
6.January.2018, 19:19
Har bestimmt viel Spass gemacht diese Wanderung trotz Blessuren , danke für die auführliche Beschreibung.

"Oben ohne " Bedienung :blink:?

mino
6.January.2018, 21:53
Das ist auch wirklich eine schöne Schlucht!

Frank Joachim
7.January.2018, 07:40
Har bestimmt viel Spass gemacht diese Wanderung trotz Blessuren , danke für die auführliche Beschreibung.

"Oben ohne " Bedienung :blink:?

Ja, die Wanderung kann man wirklich empfehlen. Trittsicherheit und ein wenig Klettergeschick sollte vorhanden sein.
"Oben ohne", also mit freiem Oberkörper, bedienen die Söhne des Inhabers. Die Jungs können es sich leisten. Soweit ich das als Mann sagen darf. :blink: :smiley1:

Frank Joachim
7.January.2018, 18:30
Wo findet man dies?

kretamichel
7.January.2018, 19:32
In der Kourtaliotiko-Schlucht???

Gruß Michael :a010:

kiki
7.January.2018, 19:47
Ich sag mal Argiroupoli.

Yanis
7.January.2018, 19:58
Hallo Frank,

hat der Wirt auch Töchter, die o.o. servieren ???
ich hätte ab und zu etwas zu bügeln :smilie_haus_131:

Yanis

Frank Joachim
8.January.2018, 12:12
Also mit dem Ratebild liegt ihr noch weit daneben.

@ Yanis, Töchter habe ich (leider) nicht gesehen.

kiki
8.January.2018, 12:31
In Spili ?

Frank Joachim
8.January.2018, 15:20
In Spili ?

Spili !!!!! Genau!!!!!
Ich dachte mir, die speienden Löwen erkennt man sowieso sofort....

Frank Joachim
8.January.2018, 15:23
Heute ging es nach Spili. Wir parkten am Ortseingang, da im Ortskern absolutes Haltverbot gilt. Wobei sich natürlich nicht jeder daran hält. Nun ja, die Polizei schien es heute auch nicht wirklich zu interessieren.

Auf der Straße sehen wir viele Teilnehmer des Priesterseminars, die obwohl vielleicht selbst gestresst eine angenehme Ruhe ausstrahlen. Der Ort selbst ist Bischofssitz. Die Shops bieten Handwerkskunst und Bekleidung an. Teilweise ziemlich teuer.
Wir schlendern gemütlich bis hin zum venezianischen Löwenbrunnen. Dort kann man sich nicht nur gut mit dem kühlen Nass erfrischen, sondern auch nette Fotos machen. Ich glaube jeder, der eine Kamera hat, macht hier ein Foto.

Bei meinen Überlegungen welche Perspektive denn interessant aussehen würde, fiel mir leider auch ein offen liegendes Stromkabel auf, welches neben einer Bank aus dem Boden ragte. Ich habe nicht probiert, ob es unter Spannung stand, ich hoffe es jedenfalls nicht. Den sorglosen Umgang mit solchen Dingen sieht man leider immer wieder mal.

Leider ist auch der Brunnen selbst in einem nicht sehr schönen Pflegezustand. Schade, er hätte es verdient restauriert und gepflegt zu werden. Unserem letztlich guten Gefühl hier taten die Dinge trotzdem keinen Abbruch. Denn das Plätschern beruhigt ungemein und man sitzt hier wirklich sehr schön. Spili ist immer einen Besuch wert.

kiki
8.January.2018, 15:29
Spili !!!!! Genau!!!!!
Ich dachte mir, die speienden Löwen erkennt man sowieso sofort....

Speiende Löwen waren auf dem Rätselfoto nicht zu sehen , nur ein Treppenwasserfall ?

In Spili ist auch immer ein angenehmes Klima , im Sommer ein paar Grade kühler wie in den umliegenden Orten .

Frank Joachim
8.January.2018, 19:29
Speiende Löwen waren auf dem Rätselfoto nicht zu sehen , nur ein Treppenwasserfall ?

In Spili ist auch immer ein angenehmes Klima , im Sommer ein paar Grade kühler wie in den umliegenden Orten .

Natürlich waren beim Ratebild keine speienden Löwen. Ich meinte ja auch, wenn ich die als Bild gewählt hätte, wärt ihr alle sofort darauf gekommen. Der Treppenwasserfall ist unter den Löwen. :blink:

Frank Joachim
8.January.2018, 19:35
Heute wieder Wandertag. Dieser imposante Felsen lag auf unserem Weg. Wo waren wir unterwegs?

Antoni
8.January.2018, 19:38
Moni Preveli

Kithira
8.January.2018, 19:58
Leider ist auch der Brunnen selbst in einem nicht sehr schönen Pflegezustand. Schade, er hätte es verdient restauriert und gepflegt zu werden.
Mein Eindruck bei Besuch vor zwei Jahren war, dass der Brunnen geradezu überrestauriert wurde. Sah alles sehr (zu) neu aus:
https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sb665e06e87b2ab60/image/ib1784f649d360886/version/1471291133/image.jpg

Wolverine
9.January.2018, 08:55
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Brunnen vor ca. 10(?) Jahren komplett restauriert worden.

Der Felsen im Wasser ist am Preveli Strand.

Frank Joachim
9.January.2018, 14:34
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Brunnen vor ca. 10(?) Jahren komplett restauriert worden.

Der Felsen im Wasser ist am Preveli Strand.

Genau da ist der markante Felsen.

Frank Joachim
9.January.2018, 14:42
Unsere heutige Wanderung planten wir durch das Tal des Megalopotamos. Andres als in einigen Beschreibungen zu lesen, starteten wir in der Bucht von Ammoudi. Wenn man von Kerames aus hinunter bis zum Meer fährt, kann man auf einer Schotterpiste an der Südküste entlang bis hin zu diesem Nebenstrand von Preveli-Beach fahren.

Wir parkten unsere Jeeps vor der dortigen Taverne Dyonisos, die wir aus vergangenen Jahren in guter aber nicht überragender Erinnerung hatten. Dann geht es zu Fuß weiter. Wir halten uns in Richtung Westen vorbei an einem Baugerippe. Dann queren wir über Brücke den Fluss der Xildonifin-Schlucht (freier Übersetzungsversuch), eine parallel verlaufende Schlucht zum Megalopotamos.

Dahinter steigt ein steiniger Pfad schnell an der großen Felsnase auf, die zwischen den beiden Schluchten ins Meer ragt. Nach wenigen Minuten erreichen wir ein Metalltor. Vor dem Tor zweigt ein unscheinbarer Trampelpfad nach rechts hinauf ab. Wir folgen dem unschwierigen aber steilen Pfad. Nur wenig später haben wir eine beeindruckende Aussicht auf das tiefblaue Wasser der Küste. Ein buntes Ausflugsboot aus Plakias ankert in Küstennähe. Die Küstenlinie in Richtung Osten wirkt karg und rau und doch so schön.

Wir klettern an einigen Felsen vorbei und erreichen schließlich eine Art Hochplateau. Von hier aus erkennen wir bereits den Schluchteinschnitt des Megalopotamos. In der Ferne sieht man das Dorf Asomatos. Ein deutlicher Pfad führt uns bis an die Abbruchkante der Schlucht. Teilweise durch einen Zaun gesichert. An einigen Stellen wurde der Zaun niedergerissen. Das saftige Grün der Schlucht beeindruckt. Auf einem Felsen direkt am Fluss erkenne ich einen großen Graureiher, der das Wasser beobachtete. Einen Graureiher hatte ich auf Kreta bislang noch nicht gesehen. Leider fühle er sich offenbar durch unser Erscheinen gestört und flog davon, bevor ich ein Foto machen konnte.

Kurz darauf erreichten wir eine sehr stark ausgesetzte Stelle des Pfades. Dazu kam ein starker Wind auf. Die ausgesetzte Stelle konnte man offenbar oberhalb umgehen. Leider war nur schwer bis gar nicht zu erkennen, wo es an der anderen Seite wieder abwärts geht. Daher bin ich mehr oder weniger auf dem Hosenboden an dieser Stelle vorbei und konnte dann die anderen oberhalb auf der anderen Seite lotsen.

Danach war der Weg wieder klar und einfach. Vorbei an einigen Bienenkästen erreichten wir schließlich die Schotterpiste zwischen Drimiskos und Asomatos an einem Metalltor. Unterhalb sehen wir eine alte verfallene Klosterkapelle, die offenbar früher einmal zum alten Klosterbereich Preveli gehörte. Wir halten uns links und erreichen so schließlich die erste Steinbrücke über einen Zufluss zum Megalopotamos. Linker Hand gibt es hier Hinweisschilder auf Honigverkauf. An diesem Tage war jedoch kein Verkäufer zu sehen. Hier kann man auch in den Fluss hineinlaufen und wenn man wollte könnte man auch den Weg abkürzen, indem man den Fluss hier durchquert und auf der anderen Seite dem Weg nach links folgt.

Wir setzten jedoch unseren Weg zunächst fort, bis wir schließlich die Taverne Gefyra erreichten. Auf dem davor befindlichen kleinen Weiher tummelten sich einige weiße Gänse, die uns neugierig entgegenpaddelten. Sie werden hier wohl gerne von Touristen gefüttert und sind nicht scheu.

Weiter ging es über die bekannt türkische Brücke und dahinter sofort links und wieder links in die parallel zum Fluss verlaufende Schotterpiste. Rechts oberhalb erkennen wir die von den Türken zerstörte alte Klosteranlage Preveli. Nach einiger Zeit erreichen wir schließlich ein Gatter. Hinter uns erschienen hier plötzlich zwei Mietwagenfahrer, die, offenbar von ihrem Smartphone fehlgeleitet zum Strand wollten. Nun, sie ließen sich überzeugen es lieber auf der Hauptstraße zu versuchen. Kurz hinter dem Gatter erreichten wir eine hübsche kleine Kapelle. Leider verschlossen. Unterhalb wird der Bereich bewirtschaftet. Kein Wunder, bei so viel Wasser hier ist das kein Problem.

Nach einer kurzen Rast setzten wir unseren Weg fort. Nun war es auch nur noch ein Pfad oberhalb der Schlucht. Der Wind wurde hier auch wieder stärker. Es gab aber keine ausgesetzten Stellen, so dass es nur lästig aber nicht problematisch war. Kurz darauf war dann der Wind aber auch vergessen. Ein unvergleichlich schöner Blick in die Schlucht mit den malerischen Palmen und der Mündung am Strand. Hier gibt es einige Stellen um tolle Fotos zu machen. Es gibt wohl kaum einen Reiseführer über Kreta, der nicht ein Bild von hier in sein Buch aufgenommen hat. Aber live ist es noch viel schöner.

Der Rest des Weges ist dann zunächst einmal eher unspektakulär. Es geht hinauf, bis man den Parkplatz oberhalb der Bucht von Preveli erreicht und quert. Hinter dem Parkplatz führt dann ein treppenstufenartiger Weg in etwa 15 Minuten hinunter zum Strand. Den Weg hier nicht aufwärts sondern abwärts zu gehen ermöglicht immer wieder schöne Blicke hinunter.

Der Strand war an diesem Tag gut besucht aber dennoch wirkte es nicht überladen. Wir wateten durch den Fluss und gingen schließlich an der Ostseite einen weiteren Treppenweg hinauf. Dort erreichten wir dann wieder das Metalltor, durchschreiten dieses und folgen dem Weg bis zur Bucht von Ammoudi zurück. Eine insgesamt schöne Tour von etwa 3,5 Std. incl. Pausen.

Am Abend kehrten wir dann noch einmal in der Taverne Ag. Fotini ein. Auch hier starker Wind. Die Tische am Rand wurden sogar manchmal von starken Wellen getroffen. Das Meer war extrem aufgewühlt durch die heftigen Böen.
Das Essen hat darunter aber nicht gelitten. Es schmeckte wieder vorzüglich.

Frank Joachim
10.January.2018, 12:52
Nachdem wir in den letzten Tagen mit reichlich Wärme von bis zu 42 Grad im Schatten verwöhnt wurden, planten wir für heute noch mal einen Tag am Pool. Es fing auch alles wie geplant an. Nach dem Frühstück machten wir es uns am Pool gemütlich. Wir konnten auch wieder die Schwalben beobachten und erfreuten uns an ihren Flugkünsten.

Dann kam aber plötzlich wieder ein unangenehm starker Wind auf. Das erinnerte uns jetzt doch schon sehr an die Windperiode, die wir beim letzten Urlaub hier in der Gegen „mitgenommen“ hatten Das Thermometer fiel langsam aber sicher im Verlauf des Tages auf lausige 21 Grad. Während wir normalerweise sagen würden, dass ist angenehm, war das für uns richtig kalt, da wir uns die Tage zuvor an die hohen Temperaturen gewöhnt hatten.

Wenn wir manchmal hier auf Kreta Menschen sehen, die bei über 20 Grad mit langer Hose und Pullover herumlaufen und uns darüber wundern – nun jetzt haben wir die Erklärung dazu am eigenen Leib erlebt.
Am Abend musste also tatsächlich noch einmal eine lange Hose und eine Jacke her, brrrr.
Dafür war an diesem Abend das Mondlicht herrlich klar und wir wurden mit einer tollen „Beleuchtung“ entschädigt.

Tom
10.January.2018, 20:46
Traumhaft eure Aufnahmen, so wie der Reisebericht!
LG, Angelika und Tom

Frank Joachim
11.January.2018, 11:50
Traumhaft eure Aufnahmen, so wie der Reisebericht!
LG, Angelika und Tom

Herzlichen Dank, Ihr beiden.
Nächster Beitrag von mir kommt am Abend, bin heute etwas im "Stress" (wir brauchen schon wieder dringend kretische Luft....:smiley1:)

Britula
11.January.2018, 17:27
Hallo Frank,
vielen Dank für deinen tollen informativen Reisebericht und die wunderschönen Fotos.
Es war ein Genuss den zu lesen und in Gedanken mitzufahren.

Frank Joachim
11.January.2018, 19:26
Hallo Frank,
vielen Dank für deinen tollen informativen Reisebericht und die wunderschönen Fotos.
Es war ein Genuss den zu lesen und in Gedanken mitzufahren.

Herzlichen Dank Britta, dann hoffe ich mal, Du hast auch noch Freude an der Fortsetzung.

Frank Joachim
11.January.2018, 19:30
Für heute hatten wir eine kleine Rundwanderung bei Plakias geplant. Wir wollten hinauf nach Mirthos. In Kerames war es an diesem Morgen noch immer extrem windig und gar nicht schön. Also versuchten wir nach dem Frühstück unser Glück in Plakias.

Unten an der Straße parkten wir und merkten auch hier leichten Wind, der aber noch halbwegs erträglich war. Als wir dann aber in die Seitenstraße einbogen um unseren Weg nach Mirthos zu starten kam uns ein enormer Starkwind entgegen. Es fegte unentwegt von den Bergen hinunter.

Nach 500 Metern war absehbar, dass sich das nicht mehr ändern würde. Wenn man ständig den Blick senken muss, sich dem Wind entgegenstemmen und die Kappe festhalten muss, ist das keine Freude. Wir entschlossen uns daher leider die geplante Wanderung abzubrechen.
Am Abend belohnten wir uns dafür mit einem supertollen Essen in der Taverne bei Ligres. Zwar fegte auch dort der Wind, die Taverne liegt aber sehr gut geschützt.

Frank Joachim
11.January.2018, 19:34
Und noch ein Ratebild - wo waren wir zu Besuch?

Hübi
11.January.2018, 20:03
In Matala

mino
12.January.2018, 11:26
Na klar!

Frank Joachim
12.January.2018, 12:32
In Matala


Na klar!

Und ob das in Matala war. Sooooo schön!

Frank Joachim
12.January.2018, 12:35
Noch immer starker Wind an diesem Freitagmorgen. So waren alle Überlegungen noch mal irgendwo in dieser Gegend zum Wandern zu gehen obsolet.
Mama machte dann den Vorschlag mal nach Matala zu fahren. Das ist zwar von Kerames aus schon ein Stück zu fahren aber bevor wir nichts machen und uns über den Wind ärgern, freuen wir uns lieber auf uns ein Ziel.

Das jährliche Musikfestival in Matala lag schon zwei Wochen zurück. Trotzdem sahen wir wieder die Straßenmalereien. Ab Beginn des Ortskerns bis hin zum Ende der Straße waren die Bilder auf dem Boden. Immer wieder ein netter Blickfang. Auch wenn einige Motive sich wiederholen.

Wir schlenderten durch die Straße und ließen uns von der beruhigenden Stimmung, die hier irgendwie immer in der Luft liegt anstecken. Nach „Besichtigung“ etlicher Shops machten wir schließlich Rast in der Bar „Akuna Matata“. Eigentlich müsste es heißen „Hakuna Matata“ aber auch ohne den fehlenden Buchstaben gibt es wohl keiner Probleme…

Lecker-knackiger Salat, coole Getränke und Reggae im Hintergrund. Da kann ja gar nichts mehr schief gehen. Wir relaxten hier eine ganze Weile (ohne Wind), bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Matala hat, bei allem Kommerz, noch ein ganz besonderes Flair.
Passend dazu ging es am Abend dann noch einmal nach Ligres zum Essen, bevor wir den Urlaub auf unserer Terrasse ausklingen lassen mussten.

mino
12.January.2018, 13:01
Manchmal sieht es da auch so aus:

92964 92965

kiki
12.January.2018, 17:10
Grade gefunden : Unterwegs nach Matala von Georg Danzer :blink:
https://www.youtube.com/watch?v=3_sdD2z7AWA&feature=share

Frank Joachim
13.January.2018, 08:26
Unsere Rückreise zum Flughafen verlief relativ normal. Kurz vor Heraklion tankten wir noch mal die Fahrzeuge um sie mit korrektem Benzinfüllstand zurückgeben zu können. Die Fahrzeuge dann, wie immer, auf dem großen Parkplatz abgestellt und die Schlüssel vorne am Kassenhäuschen abgegeben.

Einchecken lief erstaunlich schnell. Ich hatte eher den ganz „normalen Wahnsinn“ erwartet aber wir hatten heute wohl Glück. Unsere Maschine von Aegaen bot wieder überraschend viel Beinfreiheit und gute „Versorgung“.
In Düsseldorf angekommen dachten wir noch mal zurück an die schönen Tage und sinnierten schon wieder über mögliche neue Ziele –auf Kreta natürlich!

Bereits am 30.08.2017 ging es wieder auf die Insel.
Wohin sind wir diesmal gefahren? Auf dem Weg zu unserm Ziel kommt man durch ein Dorf in dem dieser Brunnen steht.:smilie_verl_070:

Kreta-Fan
13.January.2018, 16:36
....... sind wir in der Gegend von Agia Deka ??? :dream:

Frank Joachim
13.January.2018, 17:23
....... sind wir in der Gegend von Agia Deka ??? :dream:

Nö, da waren wir nicht...

kiki
13.January.2018, 17:47
Nachdem Ihr im Osten und dann im Südwesten der Insel wart , seid Ihr diesmal im Nordwesten gewesen :blink:?

Kreta-Fan
14.January.2018, 07:33
..... im Amari Tal :dream:

Frank Joachim
14.January.2018, 09:24
Nachdem Ihr im Osten und dann im Südwesten der Insel wart , seid Ihr diesmal im Nordwesten gewesen :blink:?


..... im Amari Tal :dream:

Beides leider auch nicht.

Frank Joachim
14.January.2018, 09:26
Hier noch ein Bild. Wer schon mal dort war, erkennt das bestimmt.

Meermarie
14.January.2018, 09:42
Ich denk, das ist die Aradenna Schlucht ..

der Johannes
14.January.2018, 09:44
Das ist die Zakros-Schlucht?

Aber das Dorf mit dem Brunnen kenn ich nicht.

Gwg_49
14.January.2018, 10:42
Das ist das Tal der Toten fotografiert von der alten Strasse.

kiki
14.January.2018, 10:44
Das Dorf ist Ano Zakros?

Inke
14.January.2018, 11:23
Ich tippe auch auf das Tal der Toten

Frank Joachim
14.January.2018, 13:08
Jetzt liegt Ihr alle richtig! :smile:

Frank Joachim
14.January.2018, 13:12
Runde drei in diesem Jahr. Nach zwei Aufenthalten im Mai und Juli nun also noch einmal. Neben der allgemeinen Vorfreude mischte sich in den zwei Wochen vor unserer Abreise jedoch auch ein wenig Sorge. Die Gerüchte und schließlich die Gewissheit der Insolvenz von Air Berlin ließen uns bangen, ob unser Flug nach Kreta überhaupt stattfinden würde.
Die Kreditzusage der Bundesregierung zum Fortbetrieb der seit Mehdorns Zeiten maroden Airline ist meiner Ansicht nach fragwürdig, jedoch für uns persönlich bedeutete dies natürlich erst einmal aufatmen.

Claudia und ich sind diesmal wieder alleine unterwegs. Der Online-Check-In am Vortag hatte am Flugtag wieder den Vorteil an einer kleineren Schlange anstehen zu müssen. Wer glaubte, bei Air Berlin würde nichts los sein, täuschte sich gewaltig. Die Schlange vor den regulären Schaltern war enorm. Für uns lief alles relativ zügig, auch die Sicherheitsschleuse. Der Flieger von NIKI startete pünktlich und nach einem ruhigen Flug landeten wir um 10:10 Uhr in Heraklion. Die Kofferausgabe war in 15 Minuten erledigt und unser Mann von Time Car erwartete uns auch schon. Der Jeep stand nur 2 Minuten zu Fuß am Seitenstreifen und so ging es nach dem Verstauen des Gepäcks gleich los.

Zunächst einmal in Richtung Agios Nikolaos. Dunkle und dichte Wolken am Himmel über der Lasithi verhießen erst mal nichts Gutes. Von Regen blieben wir aber verschont. Das war auch im Hinblick darauf gut, dass wir nur ein Teilverdeck für den Jeep hatten – nun ja.
Vorbei an Agios dann weiter über Istron, vorbei an Mochlos in Richtung Sitia. Auch hier dann wieder einige Wolken. Auf dem Weg nach Palekastro dann aber nur noch Sonnenschein. So blieb es auch, bis wir unseren ersten Zielpunkt in diesem Urlaub nach knapp drei Stunden Fahrzeit erreichten: Kato Zakros.

In der Strandtaverne Akrogiali erwartete uns Katerina zur Schlüsselübergabe für das Appartement Nr. 5 ihrer „Katarina Appartements“. Die Anlage liegt etwa 800 Meter bergan kurz hinter dem Eingang der Schlucht „Tal der Toten“.
Von unserem Appartement haben wir einen netten Blick hinunter. Die Einrichtung ist einfach aber zweckmäßig. Die Küche könnte etwas komfortabler ausgestattet sein aber das dürfte auch Methode sein um die Gäste zum Besuch der Taverne zu animieren. Die selbstgebackenen Kekse, die Katerina uns zur Begrüßung in die Küche gestellt hatte, waren aber auch sehr lecker.

Im Minimarkt des 7km entfernten Zakros deckten wir uns für die ersten Tage ein. Abends dann besuchten wir natürlich die Taverne und wurden von Nikos begrüßt. Er spricht etwas deutsch und wusste schon, dass wir im Appartement Nr.5 wohnen. Wir entschieden uns für zwei Vorspeisen und etwas vom Grill, der sich schon am frühen Nachmittag munter drehte. Auch ein Pizzaofen war inzwischen in Betrieb gegangen. Das Lodern der Flammen machte einen gemütlichen Eindruck, jetzt wo die Sonne bereits verschwunden war wurde es auch etwas frisch.
Das Essen war jedenfalls gut und wir freuten uns nach einem Absacker auf unserer Terrasse nur noch auf unser Bett.

kiki
14.January.2018, 13:41
Wie schön -Kato Zakros :blink: Der Ort und die Gegend gefallen mir sehr und ist zum Wandern gut geeignet. Wir waren vor 4 Jahren bei Stella untergebracht und kamen immer bei Katerina vorbei :blink:

Frank Joachim
15.January.2018, 12:20
Wir haben recht gut geschlafen. Die Nacht war, bis auf wenige Unterbrechungen ruhig. Durch den Wind schlug manchmal das Rollladen. Sonst aber kein nerviges Hundegekläffe oder Partylärm. Die Semester, die hier jetzt unterkommen bevorzugen aber auch sicher eher die Ruhe.

Unsere kleine Kaffeemaschine schaffte es so gerade, zwei kleine Tassen Kaffee aufzubrühen. Aber für den ersten „Hallo-Wach-Kaffee“ reicht es. Den Toast haben wir im Sandwichmaker gemacht, ging auch. Für einen der Folgetage haben wir uns vorgenommen mal was früher aufzustehen. Es dürfte hier einen tollen Sonnenaufgang zu sehen geben. Für heute haben wir den verpasst.

Nach dem Frühstück sind wir dann erst mal die 800 Meter runter zum Strand gelaufen. Der Strand ist unterteilt in einen Bereich in dem die angrenzenden Tavernen Liegen zu Verfügung stellen und einen weitaus größeren, der frei genutzt werden kann. Statt der Sonnenschirme kann man hier auch mal eine Tamariske als Schattenspender nutzen. Wir haben uns aber entschieden einfach nur zwei Stunden die Sonne zu genießen. Nicht übermäßig heiß, lies sich das gut aushalten. Der Strand ist ein gemischter Kies-Sandstrand. Ins Wasser kommt man problemlos. Badeschuhe sind wegen einiger kleinerer Felsplatten (abgeschliffen) jedoch trotzdem ganz praktisch.

Bereits um die Mittagszeit werfen die Tavernen hier auch schon wieder den Grill an und der Geruch von Holzkohle und frisch gegrilltem Fleisch zieht über den Strand. Wir entschieden uns zurück zum Appartement zu gehen und dort noch ein wenig zu relaxen. Man darf die Sonne nicht unterschätzen. Auf Sonnenbrand haben wir nun wirklich keine Lust, zumal wir morgen wandern wollen.

Am Nachmittag sind wir dann noch mal die „Old Road“ nach Zakros hochgefahren. Eine mit rotem Staub bedeckte Schotterpiste, teilweise Beton, windet sich die Straße hinter unserer kleinen Appartementanlage nach oben. Der Weg ist auch Teil des E4-Rundwegs durch die Schlucht von Zakros.

Wir kommen hier auch an einem markanten Aussichtspunkt aus, von dem aus man die beeindruckende Schlucht von oben bewundern kann. Einige Fotos später setzten wir unsere gemütliche Jeeptour bis nach Zakros fort. In Zakros selbst gibt es zentral gelegen eine neue Brunnenanlage, die mit wechselnd buntem Farbspiel beleuchtet wurde. Auf dem Platz davor ein Denkmal, welches offenbar an die Toten des zweiten WK erinnert. Wohl auch noch an weitere, das konnten wir jedoch nicht entziffern. Den Rest des Nachmittags gingen wir dem Müßiggang nach. Abends beschlossen wir dann die Taverne von Nikos Platanakis zu besuchen. Offenbar eine der ursprünglich ersten Tavernen am Platz. Der Gründer Nikos war 2015 gestorben. Bilder aus den 60er Jahren und ein relativ aktuelles Bild erinnern an die Zeit der touristischen Anfänge hier. Sie hängen an einer Schautafel am Strand.
Das Essen hier war auch sehr gut und vergleichbar mit dem der Taverne Akrogiali. Den letzten Absacker nahmen wir, wie gewohnt auf der eigenen Terrasse.

Frank Joachim
16.January.2018, 07:52
Guten Morgen zusammen, hier ein neues Bild, verbunden mit der Frage, wo man diese markante Kletterstelle findet?

Gwg_49
16.January.2018, 09:13
Perivolakia-Schlucht?

krassi
16.January.2018, 09:32
Hallo Frank,

so sieht Dein schöner Bogengang im April aus (Foto aus Versehen mit Weichzeichner aufgenommen)

* 93166 *

Kato Zakros ist immer einen Besuch oder Urlaub wert. vg krassi :biggthumpup:

Frank Joachim
16.January.2018, 13:36
Perivolakia-Schlucht?


Hallo Frank,

so sieht Dein schöner Bogengang im April aus (Foto aus Versehen mit Weichzeichner aufgenommen)

* 93166 *

Kato Zakros ist immer einen Besuch oder Urlaub wert. vg krassi :biggthumpup:

Die Perivolakiaschlucht ist es nicht.

Und der Bogengang im April sieht auch nett aus. Ich würde ja auch gerne mal früher im Jahr auf die Insel, März oder April aber meine Claudia möchte es lieber wärmer....

Yanis
16.January.2018, 16:02
Traostalos ??

kiki
16.January.2018, 17:38
Die Metallbügel müssten sich in der Schlucht des Xeropotamos befinden .

Frank Joachim
16.January.2018, 18:22
Die Metallbügel müssten sich in der Schlucht des Xeropotamos befinden .

BINGO! Genau da sind die Teile.:jo:

Frank Joachim
16.January.2018, 18:28
Heute nach dem Frühstück also unsere erste Wanderung. So viele Jahre sind wir nun schon auf Kreta unterwegs. Durch das bekannte Tal der Toten bei Kato Zakros sind wir bisher aber noch nicht gelaufen.

Unseren Standort hier hatten wir uns natürlich daher nicht zufällig ausgesucht. Die Katerina Appartements liegen nur etwa 300 Meter vom Eingang der Schlucht entfernt. Wir sparen uns also schon mal die Anfahrt und können von unserer Unterkunft gleich zu Fuß loslegen. Jedoch haben wir, anders als die meisten anderen Wanderer zunächst einmal ein ganz anderes Ziel. Anstatt hier in die Schlucht einzusteigen, folgen wir einem Pfad, der von Kato Zakros aus gesehen kurz vor Eingang in die Schlucht rechts den Hang hinaufführt.

Ein Weg ist hier eigentlich nicht erkennbar. Aber in kurzen Abständen erkennt man rote, meist verblasste Farbmarkierungen auf den Steinen. Nach etwa 300m erreichen wir ein Metallgatter, welches wir nach Durchschreiten wieder schließen. Der Pfad verläuft nun weiter ansteigend über die karge Landschaft. Mehr als Igelpolster gibt es hier nicht. Wenn man sich diese jedoch genauer anschaut, hat auch das seinen Reiz. Tiefes Grün wechselt sich ab mit roten und gelben Farbtupfen, ebenso wie mit verdorrtem Grau.

Blickt man zurück, sieht man die Bucht von Kato Zakros, wie sie eingebettet in das Grün der Schlucht heraussticht aus diesem aus der Ferne betrachtet unwirtlichem kargen Land.
Wir erreichen schließlich einen Wegweiser auf etwa 106hm. Rechter Hand führt ein Weg zum Traostalos oder auch zur Pelekitahöhle. Links geht es weiter in Richtung Azokeramos. Unser Weg führt uns genau in diese Richtung. Wenig später haben wir schon die ersten beeindruckenden Blicke in die Schlucht ins Tal der Toten. Unser späterer Rückweg.

Plötzliche erhebt sich vor mir ein interessanter Vogel und landet ca. 200m entfernt. Mit meinem Reisetele bekomme ich den nicht scharf fotografiert. Aber zumindest ist er erkennbar. Leider habe ich nicht sofort herausgefunden, was es für einer war. Der Schnabel erinnert etwas an einen Eisvogel. Nur war dieser hier noch länger. Das Gefieder am Kopf bis zum Hals rotbraun mit einer kleinen Haube, so wie bei einem Kakadu. Der Körper dann gemustert in schwarz-weiß wie bei einem Zebrastreifen. Von der Größe würde ich den Vogel schätzen auf etwa 35cm.
Inzwischen weiß ich, dass es sich um den relativ seltenen Wiedehopf handelt.
Unser Weg stieg weiter über das karge Land an. Linker Hand die Sicht in das Tal der Toten, bis wir schließlich einen kleinen Sattel erreichen und plötzlich Zakros in den Blick kommt. Das Grün unterhalb des Dorfs ist ein extremer Kontrast zu der Landschaft hier. Hinter Zakros der Gipfel des Vigillia, daneben ein markanter Schluchteinschnitt.

Rechter Hand erkennen wir in der Ferne einige Windräder, auf diese halten wir nun erst einmal zu. Wir durchschreiten einen Weidezaun. Etwa 3km haben wir nun hinter uns und befinden uns auf ca. 216hm. Links sehen wir bereits die Xeropotamos-Schlucht, an dessen oberem Rand der Weidezaun weiterläuft. Eine Ziege, die sich jenseits der Umzäunung aufhält erschreckt sich bei unserem Anblick und läuft mit Anlauf gegen den Zaun. Wer weiß, wie die hier auf die falsche Seite geriet. Leider konnten wir ihr nicht helfen. Schließlich lief sie entlang des Zauns davon.
Nach weiteren 300m ein Wegweiser. Geradeaus geht es zum Dorf Azokeramos, wir halten uns links bergab, bis wir ein Flussbett erreichen, bei dem wir ein weiteres Gatter durchschreiten. Hier nun wieder leicht bergan erreichen wir kurz darauf wieder ein Gatter hinter dem ein Eselspfad in Kehren nach rechts hinab in die Schlucht führt.

Die dicht bewachsene Schlucht kann mitten im ausgetrockneten Flussbett durchlaufen werden. Es geht über Felsblöcke, manchmal durch das Wasser völlig glatt geschliffen. Insgesamt jedoch noch relativ problemlos. Die Schluchtwände ragen nun bis zu 100m hoch und die Schlucht macht einen Linksknick. Hier sind die Felsen größer und noch glatter und nachdem wir diese Passage überwunden haben kommt die eigentlich einzige knifflige Stelle dieser Tour.

Ein etwa 8m hoher Felsbruch. Das Wasser hat die Felsen hier dermaßen glatt geschliffen, dass ein Absteigen hier nur schwer bis gar nicht möglich ist. An der oberen Felskante gibt es eine Umgehung, die aber auch nicht ohne ist. Man sollte hier nervenstark und trittsicher sein. Erst mal hat es den Anschein, dass die roten Markierungen ins Leere führen. Dann erkennt man am steilen Abbruch schließlich einen roten Haltegriff aus Stahl, der im Fels verankert wurde. Dahinter gibt es einige Stahlketten, an denen man sich festhalten kann und vor allem auch unbedingt mit beiden Händen festhalten sollte. Vorsichtig kann man dann mit den Füßen einzelne Felstritte suchen, die Halt bieten, bis man einige Stahltritte erreicht über die man die 8 Meter nach unten schließlich überwinden kann.

Nach einer kurzen Pause erreichen wir dann nach weiteren 10 Minuten durch die ruppige Schlucht einen Abzweig. Hier mündet die Xeropotamosschlucht in die Schlucht Tal der Toten. Rechts geht es in Richtung Zakros. Wir halten uns links in Richtung Kato Zakros. Entlang eine Aquädukts führt der nun recht einfache Weg Talabwärts. Die Schlicht ins wunderschön bewachsen. Der Mönchspfeffer zu dieser Jahreszeit leider schon weitgehend verblüht. Der Schluchtgrund ist eher breit gehalten. Einige Brunnen und Wasserstellen werden passiert. Leider ist das Wasser abgestellt und man kann sich hier nicht erfrischen.

Die Schlucht ist zum Ende hin immer dichter bewachsen und man muss oft dem Kopf einziehen um unter dem Buchs hindurch laufen zu können. Dadurch gibt es aber auch immer wieder angenehm schattige Abschnitte. Das Ende der Schlucht erreichen wir nach ungefähr 10,5km. Wir durchschreiten ein Holzportal und treffen auf den kleinen Parkplatz vor dem Schluchtein- / Ausgang.
Kurz darauf erreichten wir müde und zufrieden unser Appartement. Quintessenz der Tour ist: Sehr abwechslungsreich, durch die Schlüsselstelle nichts für Ungeübte. Wir würden die Tour beim nächsten Mal andersherum laufen.
Abends kehrten wir in der Taverne Akrogiali ein und probierten die Spezialpizza. Sehr lecker, auch der Raki und der Kuchen…

Yanis
16.January.2018, 19:00
Hallo Frank,

ganz schön interressant dein Bericht,
aber ganz verkehrt war mein Tipp ja nicht, am Weiterweg kommt man ja nach Azokeramos und zum Traostalos.
Euer Weg ist in der Anavasi 1:25000 Karte Vai-Zakros aber nicht eingezeichnet, hast du einen Track von deiner Wanderung ? Wäre super.

Gruß Yanis

Frank Joachim
17.January.2018, 13:37
Hallo Frank,

ganz schön interressant dein Bericht,
aber ganz verkehrt war mein Tipp ja nicht, am Weiterweg kommt man ja nach Azokeramos und zum Traostalos.
Euer Weg ist in der Anavasi 1:25000 Karte Vai-Zakros aber nicht eingezeichnet, hast du einen Track von deiner Wanderung ? Wäre super.

Gruß Yanis

Yanis, ich schaue nach. Ich müsste den eigentliche aufgezeichnet haben. Sobald ich den habe, melde ich mich per PN.

Frank Joachim
17.January.2018, 13:46
Noch ein Foto: Wo findet man diesen Strand?

krassi
17.January.2018, 13:54
Das wird Palekastro sein.

Dein Bericht hat uns wieder aufmerksam gemacht auf den östlichsten Zipfel und wir werden unsere Abschlussfahrt im März auch dorthin machen.

vg krassi :biggthumpup:

kiki
17.January.2018, 14:08
Xerokampos?

der Johannes
17.January.2018, 14:31
Xerokambos ohne Fragezeichen ! :blink:

Frank Joachim
17.January.2018, 19:46
Xerokampos?


Xerokambos ohne Fragezeichen ! :blink:

Genau so ist es!

Frank Joachim
17.January.2018, 19:48
Heute ist nach dem Wandertag etwas „Easy going“ angesagt. Trotzdem wollen wir ein wenig sehen und entschieden uns den Ort Xerokambos anzufahren.
Der Weg dorthin ist von Kato Zakros aus leicht mit dem Auto zu erreichen. Die Gegend bis dorthin ist grüner als man vermutet. Etliche Olivenhaine säumen die Straße. Mitten drin eine Villa zu vermieten. Wer da wohl Interesse hat?

Am Ortseingang der Streusiedlung Xerokambos steht eine moderne Hinweistafel. Hier sind zwei Schluchten für Wanderer eingezeichnet. Vor der direkt in nördlicher Richtung liegenden Schlucht parkten auch einige Pkw.

Der Ort selbst hat einige kleine Strandabschnitte, ein markantes Entsalzungsbecken an einem davon. Olivenhaine gehen bis an die Strandstraße. Bebauung gibt es wenig. Die meisten Häuser liegen an der Durchgangsstraße, weg vom Strand. Die Strände sind weitgehend sandig und wenig besucht. An der Durchgangsstraße hat ein sauberer und gut sortierter Minimarkt alles für den Individualtouristen im Angebot.

Das war es dann aber auch schon mit dem Ort. Für einen längeren Aufenthalt hier bietet er einfach zu wenig. Es sei denn, man sucht nur einfach Ruhe.
Abends sind wir dann wieder in die Taverne gefahren und haben frischen Thunfisch und Salat genossen. Für den Ausklang des Abends hatte unsere Vermieterin Katerina auch schon gesorgt. Der Raki war wieder aufgefüllt und frisch gebackener Kuchen stand auf dem Tisch.

kiki
17.January.2018, 20:08
Längs der Küste kann man von Kato Zakros auch nach Xerokambos wandern http://www.kreta-welt.de/threads/3618-Wanderung-Kato-Zakros-Xeroskampos?highlight=Kato+Zakros

Frank Joachim
18.January.2018, 11:39
Längs der Küste kann man von Kato Zakros auch nach Xerokambos wandern http://www.kreta-welt.de/threads/3618-Wanderung-Kato-Zakros-Xeroskampos?highlight=Kato+Zakros

Ja, die Wanderung habe ich auch überlegt aber letztlich nicht gemacht. Wir wollen uns ja auch noch was aufsparen, wenn wir noch mal hier sind.:blink:

Frank Joachim
18.January.2018, 11:43
Ich muss vor dem neuen Ratebild hier mal eine Bildersequenz einstellen. Ich bin vor dem Frühstück raus und habe den Sonnenaufgang bewundert. Einfach toll.

Frank Joachim
19.January.2018, 13:35
Vorbei an dieser Kapelle ging es. Aber wohin?

der Johannes
19.January.2018, 15:53
Seid ihr durch die Chochlakies-Schlucht zum Karoumes-Strand gewandert?

Yanis
19.January.2018, 19:30
Ich würde auch sagen es ist die Friedhofkapelle von Chochlakies.

yanis

Frank Joachim
20.January.2018, 08:56
Seid ihr durch die Chochlakies-Schlucht zum Karoumes-Strand gewandert?


Ich würde auch sagen es ist die Friedhofkapelle von Chochlakies.

yanis

Richtig, genau da sind wir gewesen.

Frank Joachim
20.January.2018, 09:01
Nun wieder etwas Bewegung. Claudia hatte eine kleine Schlucht in der Nähe von Palekastro entdeckt. Ich hatte dann ohne Brille „irgendwas mit Schokolade“ gelesen. Da ich ein Fan von Schokolade bin, fand ich die Schlucht natürlich auch gleich prima.
Eigentlich war heute eine Küstenwanderung nach Xerokambos geplant, jedoch mutete die Strecke nicht so viel Abwechslung an.
Tatsächlich heißt die Schlucht Chochlakies, nach dem gleichnamigen Dorf. Etwa eine halbe Stunde Fahrzeit muss man von Kato Zakros einplanen. Das ist noch in Ordnung. Also ging es nach dem Frühstück los. Wir parkten unseren Wagen an der hinter dem Dorf liegenden Friedhofskapelle, die schon von der Hauptstraße aus gut sichtbar ist. Dahin zu kommen klappte mit unserem schmalen Jeep so gerade, denn man muss zwischen sehr eng gebauten Häusern herumkurven. Das kleine Dorf ist fast ausgestorben. Es gibt noch ein kleines Café – eher ein Wohnhaus mit dem auf der Wand angepinselten Wort „Café“.

Die Kapelle selbst macht von weitem einen netten Eindruck, weiß getüncht bietet sie einen hübschen Kontrast im Grün der Oliven. Sonst ist sie eher unspektakulär. Am Parkplatz gibt es einen Unterstand mit Sitzbänken. Hier kann man prima die Schuhe wechseln. Auch ein Wanderhinweis ist hier angebracht, der den Wegverlauf durch die Schlucht anzeigt. Drei Autos parkten hier schon, so dass wir davon ausgingen, auf weitere Wanderer zu treffen.

Zunächst einmal geht es auf einem Wirtschaftsweg durch die Felder. Links und rechts erheben sich bereits Berge, die im weiteren Verlauf enger zusammenrücken und später den Rahmen der eigentlichen Schlucht liefern. Nach wenigen 100m geht es auf einem Trampelpfad weiter am Rand eines Olivenhains, bevor wir schließlich ein Metalltor erreichen. Hier steigen wir dann auch ins nun trockene Bachbett.
Einen ausgetretenen Weg gibt es nun nicht mehr. Wir müssen über die teilweise glatt geschliffenen Steine im Bachbett. Die imposanten Schluchtwände rücken näher, der Bach macht einen Linksknick. Die Steine im Bachbett werden größer, manchmal umgehen wir steilere Stellen rechter Hand. Manchmal nehmen wir ein wenig die Hände zur Hilfe.

Es ist Mittag und der Stand der Sonne ist so, dass nun auf der rechten Schluchtseite immer mal wieder Schatten ist. Angenehm, denn die Luft steht heute. Es geht kein bisschen Wind. Diese Schluchtseite haben sich auch einige Ziegen ausgesucht, die in den steilen Wänden wie aufgestellt wirken. An manchen Stellen fragt man sich, wie die da bloß hingekommen sind. Unglaubliche Kletterkünstler.
Ein älteres Ehepaar machte auf der rechten Schluchtseite Pause. Er machte schon einen recht angestrengten Eindruck aber es war auch nicht mehr weit bis zum Ende der Schlucht. Ein größerer Rechtsknick und die Schlucht öffnet sich sehr weit. Überall steht hier Mönchspfeffer, leider fast in Gänze schon verblüht. Vereinzelt Oleander.

Schließlich erkennt man das tiefe Blau des Meeres im Hintergrund. Eine Bucht wird erkennbar. Es ist die Karoumes Beach. Wir laufen auf einige Tamarisken in der Mitte der Bucht zu. Ein E4-Zeichen an einem der Bäume, weist auf den bekannten Wanderweg hin. Unter den Bäumen haben sich zwei Camper niedergelassen.

Wir durchschreiten ein Feld von Stechbinsen und erreichen den wunderschönen Sandstrand. Linker Hand an einem Felsen noch zwei Badegäste. In der Mitte ein griechisches Paar, offenbar mit einem Schlauchboot angereist.
Wir entschieden uns für die rechte Buchtseite. Wandersachen aus und rein ins Wasser. Herrlich erfrischend das kühle Nass. Der Strand ist flach abfallend. Kaum Wellengang, sehr angenehm. Die ganze Bucht ist von ins Wasser hineinragenden Felsen umrahmt, die ein wenig an die bei Matala erinnern.

Etwa eine Stunde genossen wir das Wasser und die Sonne, dann machten wir uns auf den Rückweg. Wir benötigten für den Hinweg etwa 1 Std. 15Min. Für den Rückweg etwas weniger. Insgesamt eine abwechslungsreiche kleine Schlucht, die keine extremen Anforderungen stellt und mit einem tollen Bad an der Ostküste belohnt.
Auf der Rückfahrt versorgten wir uns noch mit etwas Brot, Oliven und Käse. Das reichte uns für unser Abendessen, diesmal auf der eigenen Terrasse.

kiki
20.January.2018, 10:04
Sehr schön - wie sind denn die Camper dahingekommen ? Oder meinst Du nur Zelte?

Gwg_49
20.January.2018, 10:24
Ich kenne da noch eine schöne Variante der Wanderung durch die Chochlakies-Schlucht.
Nach dem Start in Agathias vorbei am Petsofas zu den 2 Schinias-Buchten.
Am Meer entlang zum Karoumes-Beach und dann zum Schluss durch die Chochlakies-Schlucht.
Agathias - Chochlakies 1 (http://www.kreta-welt.de/threads/4399-gwg-s-Reise-Impressionen?p=69079#post69079)
Agathias - Chochlakies 2 (http://www.kreta-welt.de/threads/4399-gwg-s-Reise-Impressionen?p=69129#post69129)

Frank Joachim
20.January.2018, 17:36
Sehr schön - wie sind denn die Camper dahingekommen ? Oder meinst Du nur Zelte?


Ich kenne da noch eine schöne Variante der Wanderung durch die Chochlakies-Schlucht.
Nach dem Start in Agathias vorbei am Petsofas zu den 2 Schinias-Buchten.
Am Meer entlang zum Karoumes-Beach und dann zum Schluss durch die Chochlakies-Schlucht.
Agathias - Chochlakies 1 (http://www.kreta-welt.de/threads/4399-gwg-s-Reise-Impressionen?p=69079#post69079)
Agathias - Chochlakies 2 (http://www.kreta-welt.de/threads/4399-gwg-s-Reise-Impressionen?p=69129#post69129)

Ich meine natürlich Zelte:blink:
Die Variationen hören sich auch schön an. Das ist dann was für später mal. :smile:

Frank Joachim
21.January.2018, 14:25
Wo waren wir hier zu Besuch?

Gwg_49
21.January.2018, 15:32
Dem Großgrundbesitzer von Ostkreta

mino
21.January.2018, 15:50
Ist das nicht schon verkauft?
an die Golfspieler....

Toplou

Frank Joachim
21.January.2018, 19:35
Ist das nicht schon verkauft?
an die Golfspieler....

Toplou

Toplou haben wir besucht, genau!

Frank Joachim
21.January.2018, 19:39
Im hiesigen Supermarkt hatte ich einen Weinschlauch aus dem Kloster Toplou erworben. Der Wein schmeckt unglaublich lecker. Eine Mischung aus den Rebsorten Merlot und Shiraz. Beide Rebsorten stammen ursprünglich aus Frankreich und wollen auf den ersten Blick so gar nicht nach Kreta passen. Zumal im Bereich Mirambelo, die gleichnamige Rebsorte hervorragende Weine möglich macht, insbesondere, wenn der ebenfalls autochthone Kotsifali mit ins Spiel kommt.

Aber diese Mischung, im Deutschen würde man sich der französischen Umschreibung cuvée bedienen, ist ein echter Genuss. Aus diesem Grunde hatten wir überlegt einmal das Kloster Toplou zu besuchen. Etwa eine Stunde Fahrzeit von Kato Zakros, liegt das Kloster auf dem Weg nach Vai, kurz hinter Palekastro.

Um es vorweg zu nehmen, wir waren enttäuscht. Die Außenanlage war schmutzig, überall Müll. An der Pforte eine offenbar gelangweilte Angestellte, die es nicht mal für nötig hielt den Kopf zu heben.
Wir betraten zunächst einen kleinen Vorhof. Der war noch recht ansprechend mit Blumenkübeln dekoriert. Linker Hand gibt es eine Toilettenanlage für Besucher. Dahinter ein Weg in Richtung Klostergarten. Ab hier nur noch Gerümpel und Müll überall. Mit einem gepflegten Klostergarten hatte das nichts zu tun, schade.

Durch eine weitere Pforte betraten wir dann einen wirklich netten Innenhof. Leider waren die Innentreppen nach oben gesperrt. Man hätte bestimmt eine nette Aussicht auf dem Glockenturm gehabt. Die Kapelle selbst dann wieder sehr ordentlich, gepflegt und mit interessanten Ikonen, teilweise restauriert. An einer älteren Ikone konnte man noch die Zerstörungswut der türkischen Besatzer erkennen. Dem Heiligen wurden die Augen ausgekratzt. Was ein krankes Gehabe von unzivilisierten Steinzeitmuslimen.

Das Museum war voll mit Schriften, Büchern und Zeichnungen von Klosteranlagen der Orthodoxie. Leider für uns nicht lesbar.
Das war es dann auch schon. Unser Weg führte uns dann noch in den klostereigenen „Tourishop“. Die üblichen Bücher, Ikonen und sonstigen Klosterartikel wurden hier feilgeboten. Auch hier leider eine Angestellte an der Kasse, die es nicht für nötig hielt den Blick von ihrem Smartphone zu lassen, als wir den Laden betraten. Grußformel offenbar auch unbekannt.

Etwas enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg. Nächste Halt war ein Bäcker in Palekastro. Hier deckten wir uns mit Kleingebäck ein, was die Inhaberin offenbar erfreute. Sie war jedenfalls sehr freundlich und bot neben Gebäck auch nette Konversation im „touristischen Rahmen“. Danke liebe Bäckerin. Insbesondere machte sie uns aufmerksam auf ihre mit Rosinen und Orangengelee gefüllten Kekse, die schon ihre Mutter und Großmutter nach gleichem Rezept gebacken hatten. Ob’s stimmt? Völlig egal! Das hat Charme.
Am Nachmittag probierten wir das Gebäck natürlich gleich und zu unserer Überraschung war auch der Kaffee im Appartement durch Katerina wieder aufgefüllt. So viel Fürsorge ist doch genug Ausgleich für einen schlechten Klosterbesuch….

Es ist schon irgendwie bizarr. Ein Teil der Welt steht vielleicht vor einem Atomkrieg, weil ein irrer Diktator in Nordkorea nichts Besseres zu tun hat und wir halten hier unseren Pansen in die Sonne. Nein, Kommando zurück, ich will mich gar nicht über die Weltpolitik aufregen. Nicht jetzt, nicht im Urlaub…

Frank Joachim
22.January.2018, 15:01
Hier das nächste Bild.
Wo kann man diesen Blick haben?

kiki
22.January.2018, 15:28
PelekitaHöhle?

Frank Joachim
22.January.2018, 18:30
PelekitaHöhle?

Genau!

Frank Joachim
22.January.2018, 18:33
Unsere heutige Wanderung startet wie die erste hier. Neben dem Eingang zur Zakrosschlucht steigen wir den Pfad bergan, den wir schon bei unserer „Doppelschluchtwanderung“ gegangen sind. Bis zum Wegweiser bleibt daher erst mal alles gleich.
Dann aber geht unser Weg nicht, wie zuvor weiter Richtung Azokeramos, sondern Richtung Pelekita nach Osten. Wir steuern erst einmal auf zwei Olivenbäume zu, die aus der Ferne aussehen, wie ein einziger. Der Weg führt über die schroffe und kahle Ebene, nur mit Igelpolster bewachsen. Bei Erreichen der Bäume schrecken wir zwei Vögel auf. Kurz darauf an einem ausgetrockneten Bachbett beäugt uns eine neugierige Libelle. Es scheint also doch noch irgendwo Wasser zu geben.

Sonst erst mal kein Leben in Sicht. Wir arbeiten uns einen Hang hoch und steigen einen stark verkarsteten steilen Einschnitt hoch. Der Weg ist, wie schon zuvor, ausreichend mit roten Punkten markiert und leicht zu finden. Links vorbei an einem markanten Felskranz geht es auf einer Ebene weiter. Die Bodenbeschaffenheit ändert sich nicht. Immer noch verkarstet und daher nicht leicht zu gehen.
Dann geht es schließlich sehr steil in leichten Kehren nach oben. Claudias Achillessehnen beschweren sich – zum Glück geht es nach Erreichen des Gipfels nicht mehr bergan.

Hier am Gipfel hat jemand eine Ikonostase aufgestellt. Das Wetter hat ihr schon stark zugesetzt. Einen schönen Blick auf die Küste hat man hier. Durch den stark aufkommenden Wind aber leider nicht lange zu genießen. Für uns geht es weiter über eine größere Ebene, nur von Phrygana bewachsen, bis zu einem weiteren Wegweiser. Ziemlich neu aufgestellt, der alte verrottete liegt noch darunter.
Links geht es zum Traostalos. Wir halten uns hier rechts, weiter in Richtung Pelekita. Einen Einschnitt umlaufen wir links, dann wird der Weg für einige Minuten etwas angenehmer. Rote Erde dominiert, kaum noch Verkarstung, es geht sich leichter.

Dann erreichen wir ein grobes Steinblockfeld, an dem unser Abstieg zur Küste beginnt. Das Feld ist noch relativ einfach, danach folgt eine kleine Ebene, leider wieder stark verkarstet. Dann wieder ein steiler Abstieg über Verkarstungen und Kleingeröll. Hier ist es wirklich nicht ungefährlich. Ständig aufpassen, dass man nicht wegrutscht auf dem losen Gestein. Für Kinder ist das hier definitiv nicht zu empfehlen.
Nach Erreichen und durchschreiten einer flacheren Terrasse erkennen wir schließlich den etwas breiteren Küstenpfad, der von Kato Zakros hier hinauszieht und uns in wenigen Schritten zur Pelekitahöhle führt. Die Höhle ist neben den zuvor beschriebenen beiden Olivenbäumen übrigens der einzige Schattenplatz bis hierhin.

Man kann einige Meter in die Höhle absteigen. Angenehm kühl ist es hier. Archäologen haben hier offenbar schon gegraben. Verschiedene Erdschichten sind mit Zettelchen markiert. Mit einer Taschenlampe könnte man wohl noch weiter in die Höhle absteigen, wir verzichten aber lieber darauf.

Unser Rückweg geht nun über den Küstenpfad. Wendet man sich nach links, könnte man zur Bucht von Karoumes kommen. Wir halten uns rechts Richtung Kato Zakros. Der Pfad hier verläuft nun immer an der Küstenlinie. Vorbei an einzelnen großen Felsblöcken erreichen wir etwa 60 Minuten nach der Höhle die kleine Schlucht des Kakos Potamos, die wir oberhalb problemlos durchschreiten. Nach weiteren 10 Minuten erkennen wir schließlich die Bucht von Kato Zakros. Malerisch laufen einige kleine Boote gerade in die Bucht ein und bieten ein schönes Bild, das Schönste der ganzen Tour eigentlich. Entlang und oberhalb eines Felsabbruchs führt der Pfad schließlich nach Kato Zakros hinein und uns zurück zu unserem Appartement.

Insgesamt 5 Stunden unterwegs inclusive Pausen und Fotos. Fazit dieser Tour ist für uns, dass wir die nicht noch einmal machen würden. Zu langatmig, zu wenig Abwechslung und zu viel Aufmerksamkeit fordernd über die ganze Strecke hinweg. Wir nehmen es als sportlichen Event und gönnen uns erst mal eine ausgiebige Pause auf unserer Terrasse, bevor wir am Abend in die Taverne einkehren.

Frank Joachim
23.January.2018, 14:49
Abreise war mal wieder angesagt. Schade - aber wir haben noch einen neuen Standort angefahren. Wisst Ihr welchen?
Diese Sicht hatten wir jedenfalls am Abend von unserer Terrasse aus.

Gwg_49
23.January.2018, 18:28
Mirsini

Frank Joachim
23.January.2018, 19:28
Mirsini

Respekt, das hätte ich so schnell nicht erwartet!

Frank Joachim
23.January.2018, 19:33
Nun hieß es Abschied nehmen von Kato Zakros. Es hat uns hier wirklich gut gefallen. Insbesondere die Gastfreundschaft von Katerina ist bemerkenswert. Sie hatte uns noch erzählt, dass sie in Karidi mit ihrem Mann Wein zum Eigenverbrauch anbaut und er auch einiges an Raki produziert. Daher wollte sie uns auch nicht fahren lassen, ohne eine Flasche mitzugeben. Außerdem noch Honig und Kräuter.

Für unser nächstes Ziel hätten wir einfach über die Hauptstraße zurückfahren können. Da wir aber immer mal gerne auch andere Strecken ausprobieren um Neues zu sehen, entschlossen wir uns zu einem Weg durch die Berge. Es ging zunächst hinauf nach Karidi, wo Katarina und ihr Mann wohnen. In steilen Kehren windet sich die Straße an der Ostküste hinauf in das Zakrosgebirge. Je höher man kommt, desto beeindruckender sind die Ausblicke zurück auf die Küste.

Ab einer gewissen Höhe wird die Gegend ähnlich karg, wie auch schon auf unseren Wanderungen beschrieben. Jedoch gib es hier augenscheinlich doch noch einige Wildkräuter und vor allem Thymian. Spätestens wenn man die vielen Bienenstöcke sieht, die hier aufgestellt sind wird klar, dass auch dieses Land noch nutzbar gemacht wird.

Karidi bettet sich in ein grünes Band. Hier wird sichtbar Wein- und Gemüseanbau betrieben. Im nächsten Ort Sitanos, sind viele Bereiche mit Solarpaneelen bestückt. Die Anlagen sind Videoüberwacht – warum, darüber darf spekuliert werden. Wir fuhren weiter über Katsidoni bis nach Piskokefalo. Es geht ständig bergab und man bekommt schöne Aussichten in Bergwelt hier aber später auch auf Sitia hinab. In Piskokefalo hielten wir uns dann wieder westwärts und erreichen über einige Nebenstraßen die ausgebaute Küstenstraße in Richtung Agios Nikolaos.

An dieser liegt dann oberhalb des bekannten Küstendörfchens Mochlos unser Ziel für den zweiten Teil unserer Reise. Im Bergdorf Mirsini hatten wir uns ein Haus gemietet und Nikos, der Besitzer erwartete uns schon an der Straße um uns den Weg zu weisen. Er erklärte uns einiges zum Haus. Es handelt sich um sein Elternhaus, welches er nun liebevoll zum Gasthaus umgebaut hatte. Er selbst wohnt in Sitia und arbeitet in Makrigialos. Oberhalb von Mirsini hat er in den Bergen einen kleinen Weinanbau. Er vermarktet eigene Weine und Raki. Ziemlich professionell, wie ich finde. Er uns eingeladen, ihn in den Bergen einmal zu besuchen, mal sehen.

Das Haus selbst liegt mitten im Dorf. Durch die Hanglage hat man einen tollen Blick auf Mochlos, die Ausläufer der Mirambelobucht und die Küstenlinie von Amoudara, auf Agios Nikolaos und bis hin nach Plaka, was sich hinter Spinalonga ein wenig versteckt.
Bezüglich unseres Abendessens mussten wir uns heute keine großen Gedanken machen Nikos hatte uns einen vollen Kühlschrank überlassen. Also besorgten wir uns noch ein Brot, machten uns einen großen Salat und genossen den Sonnenuntergang auf der Terrasse.

Frank Joachim
24.January.2018, 14:10
Heute besuchten wir ?

Arthuros
24.January.2018, 14:21
Mochlos.