Romantische Kutschfahrten in Chania

[Panaroma23]

der Beitrag richtet sich an die Touristen/Gäste/Besucher. Ich will eich auf keinen Fall den wohlverdienten Urlaub vermiesen. Für viele ist eine Fahrt auf der Pferdekutsche durch die Altstadt Chanias das romantische Sahnehäubchen ihres Aufenthaltes. Aktuell geht die Thematik landesweit durch die Medien, weil vor wenigen Tagen in Kerkira/Korfu ein Kutschpferd (vermeintlich erkrankt) in der Mittagssonne vor der Kutsche zusammengebrochen und elendig auf dem Bürgersteig verendet ist. Die Situation der Pferde ist bedenklich. Ihr alle merkt, wie heiss es hier sein kann um die Mittagszeit. Schatten, Wasser, Nahrung und Ruhe sind gesetzlich geregelt, werden aber oft nicht hinreichend vorgehalten. Wenn ihr in der Kutsche sitzt und den romantischen einzigartigen Moment genießt, dann haltet kurz inne und überlegt, wie es wohl gerade dem Pferd geht, dass die Kutsche zieht. Es gibt so viele Möglichkeiten auf Kreta romantische Momente zu erleben zu generieren und zu geniessen ohne dass ein Pferd dafür leiden muß. Die haben keinen Spaß, wenn sie eine Kutsche mit Euch durch die Mittagshitze durch die Stadt ziehen müssen. Kutschfahrten sind ein lukratives Buisiness und kein kulturelles Erbe. Ich will niemanden etwas verbieten aber apelliere an den gesunden Menschenverstand und an euer Gewissen wenn ihr vor der Entscheidung steht ob eine romantische Kutschfahrt wirklich zum Urlaub dazugehören muß.

[Kithira]

Seit 2011 soll es in GR eine Regelung geben, die im Sommer Kutschfahrten zwischen 13 und 17 Uhr verbietet.

[Κουτσουνάρι]

Erst gestern brachten sie im Radio auf Bayern3 mehrmals das zB. auch Pizzafahrer erst nach 17 Uhr ausliefern dürfen.
Und noch etwas war da, habe das aber leider nicht genau mitbekommen.

So wie mit den Kutschfahrten in der Stadt, sehe ich das auch mit den Eseln/Maultieren bei Psychro auf der Lasithi-Hochebene.
Ich selbst ließ mich zwar letztes Jahr im April auch hoch bringen. OK, da war es noch nicht so heiß, habe aber bemerkt das die Grenze von 100kg Traglast nicht eingehalten wird.
Muß zugeben das ich selbst auch nicht Lammfromm bin und mit 102kg leicht drüber lag. Als Herzkranker wäre der Aufstieg zu Fuß für mich unmöglich gewesen wäre.
Hatte etwa 50 Meter geschafft und mußte dann umdrehen weil die Pumpe es nicht schaffte.
Abwärts ging ich natürlich zu Fuß.

Ein Tourist aus Italien brachte jedoch locker 130kg auf die Waage und wurde trotzdem hoch transportiert.

Klitzekleiner Trost:
Das Personal achtete wenigstens drauf leichtere Leute auf die kleineren Tiere und die "umfangreicheren" Personen auf große Tiere zu setzen.

[Warspite]

Wir finden den Anblick der apathischen Pferde im Hafen von Chania auch nicht unbedingt romatisch.

[Alexandra]

Naja, wenn man schon selbst weiß, dass man das zulässige Gewicht für den Esel überschreitet, könnte man es einfach bleiben lassen und einschreiten, wenn einem anderen Tier geschätzte 130kg aufgebürdet werden. Also, wenn man es ernst mit dem Respekt vor der Kreatur meint…..

Nichts für ungut und viele Grüße!

[Κουτσουνάρι]

Naja, wenn man schon selbst weiß, dass man das zulässige Gewicht für den Esel überschreitet, könnte man es einfach bleiben lassen und einschreiten, wenn einem anderen Tier geschätzte 130kg aufgebürdet werden. Also, wenn man es ernst mit dem Respekt vor der Kreatur meint…..

Nichts für ungut und viele Grüße!

Ja, leider nur wenn man VORHER das Schild entdeckt, nicht erst beim Zurücklaufen.
Wie gesagt war ich bereits etwa 50m weit oben und kam dann zurück von wo aus man das Schild nicht sehen konnte.
Ich weiß, hört sich wie eine Ausrede an, kann es aber nicht mehr ändern.
Ob ich mich dann trotzdem hoch bringen lassen hätte, kann ich ehrlicherweise jetzt nicht mehr beantworten.
Einerseits waren es "nur" 2 Kilo, andererseits halte ich mich im Normalfall fast immer, schon aus Prinzip, an die geltenden Regeln.

[Kithira]

100 kg sind für einen Esel auf jeden Fall viel zu schwer (maximal 20% des eigenen Gewichts können dauerhaft und schadlos für die Tiere getragen werden, und Esel wiegen selten mehr als 300 kg) und allenfalls einem Muli zumutbar.
Insofern ist die Gewichtsgrenze ist eh viel zu hoch angesetzt und die zwei Kilo reißen auch nicht raus.

Du hattest aber sicher ein Muli?

[Κουτσουνάρι]

Da habe ich leider keine Ahnung ob das Esel oder Mulis waren/sind.
Es gab größere und kleinere Tiere. Ich bekam ein Tier das fast die Größe eines Pferdes hatte.
Da war ein extra Mäuerchen zum Auf- und Absteigen und es ging für 10,-€ im Schrittempo hoch.
Das Tier unter mir wollte das vor mir immer wieder überholen und mußte öfter ausgebremst werden.
Abwärts hätte es auch 10 Euro gekostet, aber der Weg nach unten machte mir gesundheitlich nichts aus, auch wenn ich von der Karawane überholt wurde.
Müßte man mal googeln was die für Tierart die haben um die Leute zu Transportieren.

Nachtrag:
Hier sieht man Bilder:
https://www.google.com/search?client=opera&q=zeus+hohle+kreta&sourceid=opera&ie=UTF-8&oe=UTF-8#rlimm=7228056963990893477

[Κουτσουνάρι]

Hier habe ich Bilder gefunden nach dem Abstieg aus der Zeus-Höhle:

101113

101114

101115

Anscheinend doch Esel und keine Mulis :wut:

[Panaroma23]

Seit 2011 soll es in GR eine Regelung geben, die im Sommer Kutschfahrten zwischen 13 und 17 Uhr verbietet.

Richtig, aber nur wenn die Temperatur über 35°C ist. Ist die Temperatur niedriger dürfen die Kutschen fahren. Sie fahren sowieso hauptsächlich im Sommer, wenn die Hauptsaison ist. Es gibt hier strenge und auch vernünftige Tierschutzgesetze. Es passiert bloß nichts solange niemand eine polizeiliche Anzeige schaltet. In der Hitzeperiode hier die letzten Tage wurden die Kutschfahrten von der staatlichen oder lokalen Behörde übrigens untersagt. Sicherlich auch sensibilisiert durch den elenden Tod des Pferds von Kerkyra und die öffentliche Diskussion/Anprangerung der Zustände.

[Panaroma23]

Hier habe ich Bilder gefunden nach dem Abstieg aus der Zeus-Höhle:

101113

101114

101115

Anscheinend doch Esel und keine Mulis :wut:

Ob nun Esel oder Muli. Diese Schilder spiegeln haargenau den Zynismus wieder. Wenn man 1955 mit 2008 (1955 hatte Kreta einen entwicklungstechnischen Standard, dass Ärzte auf Eseln in die Dörfer geritten sind, um Patienten zu behandeln!) vergleicht und einen Rückgang der Eselpopulation um fast 100% beklagt als Argument um sein Buisiness zu promoten und zu legitimieren und Geld zu verdienen. Zumindest steht ehrlicherweise auf dem Schild, dass der Eselreiter die giechische Wirtschaft unterstützt und nebenbei noch eine Beitrag leistet, das Aussterben der Esel zu verhindern. Wie gesagt... zynisch.

[Ursula]

Hallo,

allgemein zu Kutschpferden von Tierschützern

https://www.peta.de/themen/pferdekutschen/

Mallorca denkt schon mal über Elektroantrieb nach

https://www.mallorcamagazin.com/nachrichten/lokales/2022/07/23/104037/stadtrat-debattiert-uber-elektroantrieb-fur-pferdekutschen-auf-mallorca.html

Und die Esel zur Zeus Höhle werden ja "demnächst" nicht mehr gebraucht


Lasithi: Dikteos-Andros-Höhle erhält einen Hanglift

https://ypodomes.com/lasithi-anelkystira-plagias-apokta-to-spilaio-diktaioy-antroy-foto/

LG Ursula

[Κουτσουνάρι]

Das würde ich absolut begrüßen wenn die Esel/Mulis in ihren wohlverdienten Ruhestand geschickt werden könnten.
Bedeutet auch für mich das ich da doch nochmal in die Höhle kommen könnte. (Oder nicht abnehmen muß)

[Alexandra]

Gerade eben bei einem Telefonat mit der Betreiberin eines Shelters in Chania gehört: die Ruhezeiten der Kutschpferde werden nicht eingehalten….. Und auch den Maultieren auf Gavdos macht ihre „Fracht“ zu schaffen………Da bleibt nur zu hoffen, dass doch noch einige den Verstand einschalten, bevor sie sich ins romantische Vergnügen stürzen……

[Kithira]

Wo sind denn auf Gavdos Mulis zu touristischen Zwecken im Einsatz?

[Alexandra]

Entschuldigung, ich habe auf den verkehrten button ( melden ) gedrückt. Pardon! Ich werde mich erkundigen, wie es sich auf Gavdos verhält - wollte ich sagen. Tatsache ist wohl, dass aktuell Lasten- Vierbeiner ( Pferde, Mulis, Esel ) zu Tode kommen, weil sie einfach in der Sonne stehen gelassen und kein Wasser bekommen. Das ist ziemlich traurig.

[Bonnie&Clyde]

Moin,
hier verhält es sich meiner Meinung nach wie bei Kettenhunden usw.
Es gibt Gesetze. Wenn man (gerade als Tourist, der ja das Geld auf die Insel bringt) zur örtlichen Polizei geht und dort Druck macht, dann passiert auch was. Hierbei berichte ich aus Erfahrung, wenngleich nicht bei den Eseln, aber sehr wohl bei anderen Tieren. Könnte man ja bei den Eseln auch mal versuchen.

Hier im Internet geschriebene Worte erreichen bei den griechischen Behörden niemanden. Wer etwas ändern möchte, muss selbst aktiv werden (wie so oft im Leben).
Traut euch, wir sind die Touristen bzw. die Residenten, wir haben auf Kreta eine Stimme! Vielerorts klappt das schon, und es kann nur besser werden...
(bitte verzeiht das fehlende gendern, das war mir eben zu kompliziert)

[Panaroma23]

Leider hast Du recht. Es funktioniert NUR über Anzeigen. Behörden und/oder Polizei werden nie aus eigenem Antrieb bei Verstößen gegen den Tierschutz tätig werden. Heute sind es hier unter 35°, also legal mit einer Kutsche in der Mittagssonne zu flanieren. In den letzten Tagen war es aber über 35° und dide Kutschen sind trotzdem gefahren. Im Hafen von Chania ist nicht die normale Polizei sondern die Hafenpolizei zuständig. Um eine Anzeige zu schalten bzw sie zu rufen hier die Telefonnummern.

Hafenpolizei Chania: (+30) 28210 98888 oder Notruf 108

[Alexandra]

Vielleicht ist hinsichtlich der Kutschpferde auch präventiv etwas möglich: Pauschalreisende könnten mit geeigneten Informationen über den Veranstalter erreicht werden. Die Reisenden haben ja keine böse Absicht, wenn sie in die Kutschen steigen. Wenn es gelingt, Veranstalter mit dem Hinweis auf den Tierschutz aufmerksam zu machen, ist doch anzunehmen, dass sie das an den Kunden weiter tragen? Für Tierschutz ist man ja zumindest in D empfänglich…

[Panaroma23]

Präventiv! Genau. Deswegen habe ich gepostet, um an das Gewissen der Reisenden zu appelieren. Die Reiseveranstalter werden nicht gegen Kutschfahrten mobilisieren. Dazu kommen die vielen Individualtouristen. Präventiv läuft leider weder über die örtlichen Behörden noch über die Reiseveranstalter. Aktuell laufen die freiwilligen Tierschützer vor Ort regelmäßig in den Hafen um zu schauen ob die Kutschen bei den heißen Temperaturen am Start sind... um dann eine Anzeige zu machen. Ist leider die einzige Sprache, die die Kutscher hier verstehen. Dennoch wäre es hilfreich für die Zukunft, wenn die Reiseveranstalter ein Feedback bekommen, daß die Kutschfahrten als Tierquälerei von den Kunden bewertet werden. Vielleicht ändert es doch etwas.