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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Griechenland mal anders.



Thomas1977
6.November.2023, 16:32
Hallo meine Lieben,
ich brauche Tips und Erfahrungen zum Festland...

nachdem ich seit einem Jahr stolzer Hundepapa bin, gehts nächstes Jahr wieder ins geliebte Griechenland, aber nicht auf Kreta...
Wir mieten ein Wohnmobil und fahren die Adraiküste runter, einmal rund um den Peleponnes, über Athen und Saloniki (und Nordmazedonien, Serbien) wieder zurück.

geplante Stopps so weit: Parga - Patras - Pyrgos - Kalamata - Kotronas - Neapoli Voion - Myloi - Korinth - Chalkida (Euböa)
BZW. ganz wichtig, in den Ortschaften neben den großen Städten.

Wir möchten, wenn möglich, auf Privatparkplätzen bei freundlichen Tavernenbesitzern stehen (natürlich werden wir dort einkehren und Essen)
Hat da jemand Tips für uns, bzw.- gerne auch als Alternative Campingplätze in diesen Regionen?

LG
Thomas

Ferdinand
6.November.2023, 18:23
Hallo Thomas,
wenn Ihr von Athen in Richtung Saloniki fahren solltet, dann kann ich den Pilion empfehlen. Mir hat es da immer gut gefallen.
VlG Ferdinand

Thomas1977
8.November.2023, 11:19
Danke, seh ich mir mal an...

hermann
2.December.2023, 22:56
Hallo Thomas
lade Dir mal die beiden Apps "park4night" und "iOverlander" herunter.
Sind beide kostenlos und basieren auf Google-Karten, die unglaublich viele Stellplätze in verschiedenen Kategorien anzeigen.
Schönen Gruß hermann

Thomas1977
6.December.2023, 15:44
Danke Hermann, ich sehe mir beide Apps mal genauer an!

Thomas1977
5.July.2024, 13:38
So, ich grabe den Thread mal wieder aus....

Wir sind zurück von unserer Griechenland-Umrundung. Was soll ich sagen....
Wir haben Landschaften gesehen, die wir ohne diesen Trip nie erreicht hätten. Natürlich war alles wie immer zu kurz (diesmal wirklich....) und natürlich war es auch eine Wahnsinns-Fahrerei, aber sowas sollte man einmal gemacht haben...

Ich werde in den nächsten Tagen (Wochen) einen kleinen Reisebericht bringen, und auch auf ein paar Planungen (z.B. Hund, Spritverbrauch, Mautkosten) eingehen.

Ich starte heute dann einmal mit der letztendlich gefahrenen Route:
Tag 0: Übernahme des Wohnmobils.Einschulung und Packen
Tag 1: Fahrt von der Steiermark über Slowenien (Maribor) nach Kroatien (über Zagreb, Split) - Drvenik (Camping Milo Moje)
Tag 2: Fahrt über Montenegro nach Albanien (über Dubrovnik, Bucht von Kotor, Shkodra, Tirana, Durres) - Karpen i ri (Kamp Pa Emer)
Tag 3: Fahrt nach Griechenland (über die albanischen Berge, Igoumenitsa) - Parga (Canmping Valtos)
Tag 4: Ruhepause
Tag 5: Fahrt an den Golf von Korinth (über Preveza) - Agios Georgios (Nostos Beach Bar)
Tag 6: Fahrt an die Südwest-Küste des Peleponnes (über die Brücke Rio-Antirio, Patras, Pyrgos) - Pylos (Camping Erodios)
Tag 7: Ruhepause
Tag 8: Fahrt an die Südostküste des Peleponnes (über Kalamata, Profias Ilias, Sparta) - Insel Elafonisos (Camping Simon) - südlichster Punkt unserer Reise
Tag 9: Ruhepause
Tag 10: Fahrt zurück in den Norden (über Monemvasia, Nafplio) - Tolo (Camping Lido)
Tag 11: Fahrt an den Golf von Malia (über Korinth, Mandra, Oinoi, Thiva) - Skarfia (Camping Venezuela)
Tag 12: Ruhepause
Tag 13: Fahrt zu den Meteoraklöstern (über Thermophylen, Lamia, Karditsa) - Kalambaka (Camping Meteora Garden)
Tag 14: Fahrt nach Chalkidiki, Sithonia (über Gravena, Thessaloniki) - Paralia Sikias (Camping Melissi)
Tag 15: Ruhepause
Tag 16: Rhuepause
Tag 17: Fahrt Richtung Grenze Nordmazedonien (den Tag an Stränden auf der Strecke Richtung Thessalonik "verbummelt") - Raststation Polykastro, 15km bis zur Grenze
Tag 18: Fahrt über Nordmazedonien, Serbien, Kroatien, Slowenien (über Skopje, Nis, Belgrad, Zagreb, Maribor) zurück in die Steiermark
Tag 19: Reinigung und Rückgabe des Wohnmobils.

In Summe waren wir über 4700 km unterwegs.

102255

mino
6.July.2024, 13:25
Da bin ich mal dabei!
Wir sind auch eben von Peloponnes zurück, allerdings "nur" mit Jeep Renegade im Süden, Pylos (Ferienwohnung), Methoni, Koroni, Mystra, Messina, Gythio (Ferienwohnung), Mani (Tenero) und Monemvasia u.a.

Thomas1977
8.July.2024, 15:09
Als erstes möchte ich auf unsere Reiseplanung eingehen:
Wir haben im Oktober/November des Vorjahres damit begonnen, uns eine Checkliste zu erstellen, die wir dann auch kategorisiert haben.
Neben den Dingen, des täglichen Bedarfs kristallisierten sich schnell ein paar „Haupt-Baustellen“ heraus, die da waren:
- Persönliche Dokumente / Unterlagen
- Leih-Wohnmobil
- Hund
- Routen-Planung

Persönliche Unterlagen:
Für uns war es wichtig, alle unsere Dokumente griffbereit zu haben, d.h. alles, was mit musste, kam in eine Ledertasche, die griffbereit zwischen Fahrer- und Beifahrersitz positioniert wurde. Neben den Unterlagen, die die anderen Punkte noch hervorbrachten, waren dies die Reisepässen, die persönlichen Versicherungsunterlagen („Standard“-Versicherung, aber auch spezielle europäische Reise-Versicherungen, bei mir der ÖAMTC Schutzbrief), Seniorenausweiße (meiner Eltern), Führerscheine, eine Karte mit Notfallnummern (Kontakte zu Hause genauso wie die Nummern der Botschaften/Konsulate aller Länder auf unserer Route).
Alle Dokumente wurden zudem kopiert, ein Satz Kopien war in einem Schnellhefter noch mit an Bord, ein Satz Kopien war bei Bekannten zu Hause deponiert. Warum dieser Aufwand, nun Bekannten von uns, ist das Auto (nicht WOMO) bei einer Reise unter dem „Arsch“ weggebrannt, von so was lernt man…..

Leih-Wohnmobil:
Das Wohnmobil konnten wir Gott sei Dank bereits am Vortag der Abreise abholen. Die Formalitäten und die Einschulung verliefen zügig, zu Hause war bereits alles was wir mitnehmen wollten in Klappboxen zum Einräumen vorbereitet. Wie gesagt, Gott sei Dank am Vortag, denn alles in allem haben wir gute 4 ½ Stunden gebraucht, bis wir Reisefertig waren.
An Dokumenten für das Fahrzeug war notwendig: Mietvertrag, Zulassungspapiere, grüne Versicherungskarte (alle Länder eingetragen, sollte mittlerweile aber innerhalb Europas bei allen Fahrzeugen so sein) und eine Benutzungsbewilligung des Vermieters (gibt’s zum Download bei den Autofahrer-Clubs). Man möge meinen, der Mietvertrag sollte zusammen mit Zulassungsschein reichen – NEIN, wir wurden bei der Einreise nach Albanien um die Benutzungsbewilligung gefragt!
Zusätzlich, zur Sicherheit, ein zweisprachiger europäischer unfallbericht.
In Serbien wurde der Zulassungsschein angesehen, Nordmazedonien wollte die grüne Versicherungskarte sehen.
Anmerkung: Falls jemand sowas vor hat, erfragt beim Vermieter des Wohnmobils unbedingt, ob das Fahrzeug auf eine Fähre darf, nicht jeder Vermieter lässt das zu!

Hund:
Das Thema, dass mich wirklich lange beschäftigt hat, waren die Voraussetzungen für meinen Wuff. Der EU-Heimtierausweiß ist sowieso notwendig, das war im Vorhinein klar.
Ich habe mich immer nach den strengsten Auslegungen aller Länder gerichtet, meine Recherche hat dann folgendes ergeben:
Tollwut:
Die Tollwut-Impfung ist obligatorisch, Alle Nicht-EU Länder sowie die Wiedereinreise in die EU erfordern einen Titer-Nachweiß für Tollwut. Das Ganze in mehr oder weniger strenger Auflage: Gerichtet habe ich mich nach Montenegro, wo die Blutabnahme für die Titerbestimmung mindestens 3 Monate vor Einreise zu erfolgen hat, die Impfung muss mindestens 1 Monat vor der Blutabnahme erfolgen. Die Blutabnahme ist im Heimtierausweiß vom Arzt einzutragen, das Untersuchungszertifikat ist in Englisch mitzuführen.
Zecken/Sandflöhe (Leishmaniose):
Nirgendwo vorgeschrieben, aber hochgradig sinnvoll. Ich habe einen dualen Weg eingeschlagen, einmal das Anti-Zecken Mittel (wehrt bedingt auch andere Blutsauger ab) als Tablette, und einmal ein Gel, welches auf die Haut aufgetragen wird und eine Woche anhält. Aufgrund der Größe meines Hundes wurde dies auf zwei Stellen, wo er sich schlecht lecken kann, aufgetragen – am Nacken und oberhalb des Schwanz-Ansatzes. Kleinere Hunde kommen mit dem Mittel im Nacken aus. Das Erste mal hab ichs beim Tierarzt gezeigt bekommen, zwei Mal während der Reise hab ich es selber aufgetragen, das muss komplett trocken sein, bevor er wieder ins Wasser durfte, bzw. an diesen Stellen gestreichelt wurde.
Würmer (Herzwürmer, Fuchsbandwurm, etc.):
Auch hier ist Montenegro streng, die Entwurmung muss nachgewiesen 1 bis 5 Tage vor der Einreise erfolgen. Da diese Präparate im Gegensatz zu Impfungen keine Aufkleber für den Ausweiß haben, bekam ich vom Tierarzt eine Bestätigung ausgestellt.
(Amts-)Tierärztliche Bescheinigung:
Hier haben die Länder verschiedene Vorgaben, aber eine Bescheinigung wird zumindest am Papier von Montenegro, Nordmazedonien und Serbien gefordert. Für Montenegro ist dies eine Amts-Tierärztliche Bescheinigung, nicht älter als 10 Tage bei der Einreise. Serbien verlangt eine Tierärztliche Bescheinigung ohne Angabe eines Zeitraumes, Nordmazedonien wie Montenegro. Ich habe ja im Vorfeld einen Amtstierarzt in Griechenland gesucht, dann aber bei der Nordmazedonischen Botschaft in Wien die Auskunft erhalten, dass dies u.a. für Hunde gilt, die aus Griechenland exportiert werden, die Bescheinigung aber auf jeden Fall aus dem Heimatland des Tieres sein muss, die 10 Tage somit für mich nicht gelten.

Ausserdem hatte ich ein Erste-Hilfe-Paket für den Wuff mit, von meinem Tierarzt zusammengestellt – da war u.a. drinnen: Verbandsmaterial, antibakterielles Wundpulver, Desinfektion, Durchfallmittel, Wundsalbe, Augentropfen…)
Anmerkung: Oft wird in Foren geschrieben „Wurden wir noch nie darum gefragt“. Mein Hund hatte die Angewohnheit, sobald Herrchen das Autofenster öffnete, sofort nachzusehen, mit wem ich rede. Somit war der Hundeausweiß ungefragt bei unseren Reisepässen mit dabei, den Hund zu „verstecken“ ist bei meinem Wuff unmöglich… Der Ausweiß wurde mir bei den meisten Grenzübertritten ungesehen zurückgegeben, Bei der Einreise nach Montenegro, Normazedonien, Serbien und Kroatien (Wiedereinreise EU) wurde er durchgeblättert. In Montenegro wurde ich nach dem Gesundheitszeugnis tatsächlich gefragt, wie ich es aus der Dokumententasche gefischt habe, wurde dann abgewunken, in Nordmazedonien wurde der Tollwut-Titernachweiß angesehen.

Routenplanung:
Ganz kurz noch zur Planung der Route (wie im ersten Post ersichtlich): Wir habe die Route aus zwei Gründen mitsamt den Campingplätzen vorab geplant. Zum einen hatten wir mit 19 Tagen nicht wirklich Zeit, flexibel die Tage zu verbringen, denn wir wollten ja die Strecke schaffen (eigentlich, mussten wir schaffen, ich muss ja leider noch arbeiten, im Gegensatz zu meinen Eltern). Zum anderen waren in unserer Reisezeit die orthodoxen Pfingsten, dass auch bei den (jüngeren) Griechen eine ordentliche Reisewelle auslöste.
Wir haben die Campingplätze im Vorfeld kontaktiert, und wo es die Betreiber als notwendig erachteten, haben wir reserviert. Bei zwei Campingplätzen mussten wir Anzahlung leisten, bei den meisten war dies nicht notwendig.

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Demnächst mehr….