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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : unsere erste Kreta-Reise



Wolf-Bergstrasse
21.July.2025, 18:05
Hallo Kreta-Fans
meine Frau möchte unbedingt nach Kreta, also brauche ich Infos und bin auf der Suche ...
Was mich interessiert? Landschaft, Kultur und Sonnenuntergang Genießen, wenig Großstadtgetummel
Wann wäre die beste Zeit? ich würde gerne Jan-Feb irgendwo hin - geht das auch auf Kreta?
da ich nur mäßig gut zu Fuß bin, kann ich nur kürzere Touren machen.
Mietwagen nur mit automatik - wo?

gibt es gute vorbereitende Lektüre/Videos oder so etwas?
ich möchte gut vorbereitet sein und einen super Urlaub mit meiner tollen Frau verbringen.

Helft ihr mir?

Gruß Wolf

suska
21.July.2025, 21:01
Hallo Wolf,

Januar/Februar geht grundsätzlich schon auf Kreta. Allerdings eher in den Städten, da Tourismus im Winter eigentlich noch nicht stattfindet. Von einer ersten Kretareise im Winter würde ich persönlich abraten. Für Kenner und Individualreisende allerdings kein Problem. Im Winter ist es halt sehr unbeständig, kein Tourismus, aber viel Einheimisches Leben und es kann auch recht Kühl und unangenehm werden. Es kann aber auch genausogut super Wetter sein und die Sonne strahlt um die Wette.

Einen ersten Kreta Urlaub würde ich dann eher im April oder Mai machen. Mietwagen gibt es auch mit Automatik. Wenn Du ein paar genauere Angaben machst wie du Dir deinen Urlaub vorstellst, dann kannst du hier sicher viele Tipps bekommen.

vg Suska

Kithira
21.July.2025, 21:40
Wenn du einen Eindruck von Kreta im Januar haben möchtest: ich war dreimal jeweils zehn Tage im Winter dort, einmal im Westen, einmal im Osten und einmal in der Mitte.
Hier habe ich davon geschrieben (etwas nach unten scrollen): https://www.nissomanie.de/kreta/
Bin aber schon eine eher "fortgeschrittene" Griechenlandreisende.:joyous:

Mir hat es gefallen. Alles sehr entspannt und kretisch. Man sollte aber nicht zwingend mit warmen Temperaturen rechnen, und das Meer ist nur bedingt badegeeignet. Gerade die Städte wie Chania und Rethymno, die in der Saison sehr stark frequentiert sind sind, sind dann super. Auch Sitia hat mir gut gefallen. Reine Strandsiedlungen dagegen verlassen, dann sind größere Dörfer im Inselinneren besser.

Elvetakis
21.July.2025, 22:18
Schließe mich an. Februar finde ich auf Kreta erfahrungsgemäss am Schlimmsten. Bezogen auf das Wetter. Da braucht es auf jeden Fall ne gute,.möglichst Winddichte Unterkunft, am ehesten in einer Stadt. Dort läuft auch was im Winter.

Ich würde deshalb ebenso eher den Frühling empfehlen, wenn es kein Badeurlaub werden soll. Die Flora ist dann am Schönsten und es ist oft merklich wärmer als in Zentraleuropa. Ostern ist natürlich top.

Sifis
22.July.2025, 02:01
Heuer hat es noch Ende April einige Tage stark geregnet, ab Anfang Mai dann super. Literatur: Bei deutschen Touristen sieht man meistens den Reiseführer "Kreta" von Eberhard Fohrer (Michael Müller Verlag, 25. Auflage 2025), der ist m.E der beste. Auto: Auch ich fahre nur Automatic. Bei voyagerincrete gibt es eine große Auswahl davon, ich fühlte mich dort immer bestens bedient. Z.B ist keine Kreditkarte erforderlich, bezahlt wird bar oder per Debitkarte.

Sifis
22.July.2025, 07:49
Danke Kithira, insbesondere für den Link betr. Deine tolle, informative und insbesondere detaillierte Homepage. Eine kleine Korrektur zu meinem obigen Post: Beim Fohrer-Reiseführer ist die neueste Auflage nicht die 25. sondern die 24.

Wolf-Bergstrasse
22.July.2025, 08:32
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten und guten Ratschlägen.
Dann fahren wir im Jan eher woanders hin und ich bereite mich auf Kreta im Mai vor.
Wie ich mir den Urlaub vorstelle? - Ich war bisher nur mit einer Motorradgruppe in Griechenland, mit Zelt usw. vor ~40 Jahren.
Ich möchte Natur genießen, wandern, lecker essen und das echte Leben dort erfahren. Wir sind keine Pauschaltouristen, die sich allen Touri-Quatsch antun. Auf Madeira waren wir jeden Tag unterwegs, einen Tag wandern (mit Pausen) und einen Tag Besichtigungen ...auch wenn kulturell dort nicht so viel Spannendes zu finden war. Aber die Landschaft atemberaubend und die Blumen waren unglaublich groß und schön.
Also möchte ich Kreta entdecken - sollte ich ein wenig die Sprache lernen oder brauche ich das nicht?
Starke Steigungen meide ich, aber Irlands Hügel habe ich auch gemeistert :joyous:
Was wir beide mögen... Spaziergänge mit Sonnenauf- und -untergang. Leckeres einheimisches Essen. Kontakt zu den Menschen und ihrer Lebenskultur. Hektische, laute Städte weniger, dafür lieber Natur.

Also wie sieht eine super Vorbereitung für 2-3 Wochen Kreta im Mai/Juni für uns aus?

Vielen Dank
(sorry, etwas durcheinander denn meine Gedanken fliegen schon)

Sifis
22.July.2025, 10:07
Zum Thema Sprache: Die wichtigsten Floskeln (Grüßen, danke, bitte) sollte man schon können und das kommt auch gut an. Das ist m.E. eine Frage der Höflichkeit. Bessere Kenntnisse sind sicher von Vorteil, aber nicht leicht zu erlangen. Dass man im einem Lokal überhaupt niemanden vorfindet, die/der zumindest etwas Englisch spricht (das kann z.B. in Spanien auch in Madrid durchaus passieren), wird auf Kreta kaum vorkommen. Ein Problem ist, dass viele Griechinnen/Griechen versuchen, ihre oft nur rudimentären Englischkenntnisse zu beweisen und einen mit Englisch "zwangsbeglücken". Ich habe aber auch - insbesondere Gebildete mit ausgezeichneten Englischkenntnissen - getroffen, die es als Frage der Höflichkeit empfunden haben, mit mir Griechisch zu sprechen, weil ich es ja war, der diese Sprache "vorgeschlagen" hat. Um so weit zu kommen, dass man sein Gegenüber mit Griechisch "überfällt", sodass diese/r i.d.R. gar nicht auf die Idee kommt, auf Englisch zu antworten, braucht man m.E. zumindest B1-Niveau. Ich würde es mit einem Anfänger/innen-Kurs versuchen, die Abbrecher/innen-Rate ist in meiner Umgebung allerdings groß. Das sind meine persönlichen Erfahrungen, für Korrekturen bin ich dankbar.

Sifis
22.July.2025, 12:00
Zum Thema "das echte Leben kennenlernen". Das echte Leben ist nicht mehr so wie z.B. vor 40, 50 oder mehr Jahren und war auch damals oft alles andere als romantisch. Für mich bezeichnend der Film "Donusa" aus dem Jahr 1992. Man kann ihn via you tube betrachten, leider nur auf Griechisch, allerdings mit einigen deutschen Dialogen. Die gräßlichste Szene wurde allerdings in dieser Version herausgeschnitten. Ein junger Deutscher möchte - offenbar um das echte Leben kennenzulernen - einen Winter auf einer winzigen gr. Insel verbringen. Mit Hilfe des deutsch sprechenden Inselwirts kann er sich dort auch verständigen. Er erlebt aber dort z.B die Ausgrenzung eines Behinderten, die Ausbeutung durch eine Wahrsagerin und Engelmacherin, Gewalt innerhalb einer Familie bis zur inzestuösen Vergewaltigung - und das alles unter Griechen.

Kithira
22.July.2025, 12:23
Kein Tourist wird in einer oder zwei Wochen „das echte Leben“ auf Kreta kennenlernen. Auch nicht in mehreren mehrwöchigen Urlauben. Und wie Sifis schreibt: das ist vielleicht auch ganz gut so. Auch wenn der Film „Donusa“ - gegen den sich die Bewohner der gleichnamigen Insel damals vehement verwehrten - jetzt nicht kein optimales Beispiel ist.

Allerdings bietet ein Aufenthalt im Winter mehr Möglichkeiten, Einblicke in das kretische Leben jenseits des Tourismus zu bekommen, weil die Einwohner dann mehr Zeit für sich selbst haben.