PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Strassen auf Kreta



dorisHH
17.May.2007, 20:30
Ausflug zum Kap Drapano

Pünktlich um 10:00 Uhr traf ich Marianne und Wuschi auf der Plateia in Kalives und wir starteten zu unserer Drapano-Rundfahrt. Nachdem wir den richtigen Weg aus Kalives heraus gefunden hatten ging es flott voran bis Marianne sagte, dort ist das Kastro Kera, lass uns mal anhalten und guten Tag sagen. Es ging steil bergab, aber das ist ja das kleinste Problem. Wir wurden sehr freundlich von Adriana und Vasilis begrüßt und Adriana zeigte uns die schönen Appartments, die sie vermietet. Leider zu groß für eine Person. Bevor wieder weiterfuhren warnte Adriana uns noch vor der Strasse, weil man sie sehr schlecht einsehen kann, wegen einer Mauer. Die Autos kommen von beiden Seiten sehr schnell. Ich fuhr also vorsichtig den steilen Weg hinauf und hielt vor der Strasse an. Als ich weiter fahren wollte, fuhr der Wagen rückwärts. Noch ein Versuch............... wieder ging es ein Stück zurück. Wir stiegen erst mal aus und Marianne meinte, sie könne den Wagen anschieben. Ich war schweissgebadet und zitterte:zitter: . Anschieben kam natürlich nicht in Frage und nachdem ich tief durchgeatmet hatte, stieg ich wieder ein während Marianne die Zufahrt zur Strasse sicherte. Jetzt noch mal tief Luft geholt und dann merkte ich, was ich falsch gemacht hatte. Ich hatte nicht in den ersten Gang geschaltet. Danach war es kein Problem den Wagen auf die Strasse zu fahren und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Nächster Halt war beim Maler Antonios Santorinios. Wir sahen uns den schönen Garten mit Weinstöcken, Olivenbäumen und riesigen Rosmarinbüschen an. Auch in den Weinkeller durften wir einen Blick werfen. Danach sahen wir uns die schönen Bilder an und das wunderbare Kochbuch von seiner Frau Jill, die uns auch sehr herzlich begrüßte. Nachdem wir einiges gekauft hatten bekamen wir noch einen leckeren Raki und verabschiedeten uns.
Dann ging es weiter zur Glasbläserei. Wegen eines Stromausfalls konnte an dem Tag kein Glas geblasen werden, schade. Aber wir sahen uns die vorhandenen Meisterwerke an. Wenn ich auch beim Maler schwach geworden war, hier hielt ich stand. Nix kaufen, muss ich nur alles wieder herschleppen wenn ich mein Domizil auf Kreta aufschlage.
Nun führte mich Marianne in den Ort Kokino Horio. Hier rechts und da links und dort geradeaus. Jetzt anhalten und die Aussicht geniessen. Und wie geht es dann weiter? Dann musst Du zurück fahren. Ich hatte das Sackgassenschild übersehen. Grrrrrrrr, eine ganz enge Gasse und nur eine kleine Wendemöglichkeit und ein Auto ohne Servolenkung. Ich war sauer..... :fluch: was soll ich mit der Aussicht, wenn ich hier nicht wieder wegkomme:wut: . Wir hätten auf der Plateia halten und ein paar Schritte zu Fuß gehen können. Aber nun nachdem das Wenden nicht geklappt hatte fuhr ich vorsichtig rückwärts aus dieser engen gewundenen Gasse wieder raus..... ohne Schaden. Wir genossen dann doch noch die Aussicht und sahen uns auf der Plateia um, hier wurde Alexis Zorbas gedreht, sagte mir Marianne.
Weiter ging es hoch in die Berge bis schließlich links eine Strasse abzweigte zu einer Taverne. Hier müssen wir runter ist aber nicht steil nur viele Serpentinen, sagte Marianne. Das stimmte auch, aber unterwegs begegneten uns viele Ziegen, die jedoch beim Näherkommen brav Platz machten. Weiter ging es die Serpentinen hinab und dann vor uns ein Zaun, militärisches Sperrgebiet. Und jetzt? Dann sah ich die Strasse scharf links abknicken und mal wieder extrem steil abfallen. Da die Taverne schon in Sichtweite war fuhr ich weiter, in der Hoffnung, dass uns auf dem Rückweg kein Auto entgegen kommt. Die Taverne lag direkt am Meer und es gab eine starke Brandung, die sich an den Felsen brach.
Nachdem wir uns mit einem Getränk erfrischt und die Brandung genossen hatten ging es die Strasse wieder hinauf, ganz ohne Komplikationen.
In Kefalas stärkten wir uns dann mit einer leckeren Messes-Platte, danach wollten wir nach Gavalohori. Laut Strassenkarte gab es eine Strasse von Palialoni nach Gavalohori. Diese Strasse war leider noch im Bau. Ausserdem gab es plötzlich eine Abzweigung und natürlich kein Schild. Deshalb fuhr ich wieder zurück und wir fuhren auf einem anderen Weg nach Gavalohori. Ein netter kleiner Ort. Das Museum welches wir uns ansehen wollten war jedoch leider geschlossen.
Jetzt ging es weiter in Richtung Vamos, mal wieder eine der ungeliebten steilen Strassen hinauf und dann Richtung Geo. Aber erst machten wir noch bei Georginas Taverne halt, nicht ohne wieder eine sehr steile Strasse hinunter gefahren zu sein, und genossen dort die herrliche Aussicht bis nach Rethimnon. Dann machten wir noch einen Abstecher zu Tom in Exopoli, der aber gerade auf dem Sprung war, um dann in Geo im Riverhouse die Fahrt zu beenden.
In dieser Nacht träumte ich von steilen Strassen und Sackgassen.

Guennie
17.May.2007, 22:20
Hallo,
an die Sackgasse in Kokkino Horio kann ich mich auch noch gut erinnern.
Wir haben aber dann den Wagen einfach dort stehen lassen und sind in eins der Cafenions gegangen und haben erst einmal gegessen. Der Wirt war sehr redselig, 3 sprachig, es war eine nette Unterhaltung über die Zeit nach dem Krieg und die Dreharbeiten an dem berühmten Film.
GG

Psilojannakis
18.May.2007, 10:26
In Kokkino Horio hab ich, in Kenntnis der Sachlage, lieber immer an der Kirche geparkt. Dann zu Fuß zu Michalis und seiner winzigen Taverne. Der hat noch bei Sorbas als Statist mitgespielt. Ist leider vor 2 Jahren gestorben und die Taverne ist geschlossen.

Leben da überhaupt noch Kreter? Wenn man den Saum an Standard-Schnellbauten um Kokkino sieht, vermag man's kaum zu glauben.

Straßen: ich find sie toll, weil man den Eindruck hat, dass sich die Umgebung nicht der Straße unterordnet und nicht alles auf Autos ausgerichtet ist. Ein wunderbarer Gegensatz zur New Road.

Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich auf einer breiten Straße auf Gramvoussa (ganz toll zu fahren, einsam und leer) unversehens in einem Bachbett gelandet bin. Ca. 4 Km über kindskopfgroßes Geröll, mit Frau und 3 Kindern, ohne Wendemöglichkeit. Und rückwärts ging auch nicht, sonst wäre die Auspuffanlage gleich weg gewesen. Runter bis fast ins Meer, zurück (wie hin) im 1. Gang. Fast 7 Stunden!!

Zu meinem Haus käme ich mit dem Auto, das ich in D fahre, gar nicht rauf.

Marianne
18.May.2007, 12:27
Diese Rundfahrt-Schilderung ist sehr gelungen - Doris hatte wirklich mehrfach allen Grund, auf ihre Beifahrerin sauer zu sein, denn ich bin dabei leider oft sehr sorglos bloed und man merkt immer wieder, dass ich von Autofahren keine Ahnung habe - in ne Sackgasse rein, echt besch..... :bash:
Jetzt fehlen eigentlich nur noch Fotos - ich bin sicher, wir haben welche gemacht!

Gruss
Marianne