taznette
28.September.2007, 08:17
Kreta 2007 Teil 2
Nach einer Woche rund um den Westen der Insel starteten wir am 07. September endlich von Spili aus nach Kalamaki. Und wie immer hatten wir Hummeln im Hintern: So schön es auch in den ersten Tagen war, Kalamaki ist nun mal das zweite zu Hause. Und somit konnten wir es kaum abwarten. Der schnell noch vollzogene Großeinkauf in einem Supermarkt in Timbaki zog sich wie Gummi – nicht zuletzt, weil die Kassiererin mitten beim Kassieren aufstand, ein Telefonat führte und dann nicht mehr wusste, was sie schon kassiert hatte…:smiley8:
In Kalamaki angekommen, wurden zunächst alle (wie immer) gefürchteten Veränderungen begutachtet. Optisch hatte sich zu unserer Erleichterung nicht viel getan. Dass vor unserem Haus ein neues entsteht, hatten wir schon vor dem Urlaub gehört, und dementsprechend groß war die Angst, Zimmer mit Meerblick gebucht, aber keinen Meerblick mehr zu haben. Aber nein, bislang gibt es nur das Fundament, während der Saison herrschte Baustopp. Nun gut, wir können jetzt erahnen, wie es einmal aussehen wird und für die Zukunft überlegen, wo unsere Prioritäten liegen: Bei der guten, alten Tradition (und damit bei den alten Zimmern) oder beim Meerblick. Warten wir´s ab.
Für´s erste waren wir mal beruhigt.:)
Relativ schnell stellten wir fest, dass der griechische Nachbar aus dem Haus nebenan wohl nicht mehr unter uns weilt. Jahrelang hatten wir über seinen extrem lauten Husten Witze gemacht (und manchmal – vor allem beim Frühstück – auch geschimpft). Nun war es fast ein bisschen seltsam, ihn nicht mehr zu hören.
Die nächste Veränderung fanden wir im Delfinia vor: Alles ist beige! Tische, Stühle, die ganze Taverne strahlt schon von weitem. Hmm, griechisch-blau war irgendwie netter. Aber solang sich das Essen, die Belegschaft und der Härtegrad der Stühle nicht geändert hat, können wir über die Farbgestaltung großzügig hinwegsehen…:p:
Schlimmer war die Tatsache, dass der gute Iannis geschlossen hatte. Eine Operation hat ihn dazu gezwungen, kürzer zu treten. Auf eine „Tellerschlacht“ mit phantastischen Gerichten mussten wir also leider verzichten.
Verzichtet haben wir dankbar und freiwillig übrigens auf den Besuch einer Art „Sportbar“, die es mittlerweile am Strand gibt. Trotz der Übertragung von Bundesligaspielen…:pop:
Soweit die „Neuerungen“. Nun zu den Begegnungen (teilweise der dritten Art…). Am Strandabschnitt vor dem Aristidis scheint kurz vor unserer Ankunft ein UFO gelandet zu sein. Dessen Passagiere befanden sich von morgens bis abends auf den Liegen und schockten die restlichen Anwesenden mit den „Space-Shields“, die sie auf ihren Köpfen trugen. Ich würde Euch gern ein heimlich gemachtes Foto zeigen, aber das darf ich aus rechtlichen Gründen nicht. Der Versuch einer Beschreibung: Stellt Euch einen breiten Haarreif vor, der rund um den Kopf verläuft, auf der Stirn aufliegt und an dessen unterer Kante ein etwa 30 cm breiter UV-Schutz hängt. Und das in den unaufdringlichen Farben neongelb, pink, stahlblau und giftgrün. Noch Fragen?
:boing:
Aber immerhin, dieser „Crew from outer space“ konnte man sich ja entziehen, in dem man sie nicht ansah oder sich einfach woanders platzierte. Nicht entziehen konnten wir uns hingegen einer Familie, die kurz nach unserer Ankunft in das Appartement hinter unserer Küche einzog. Sie kamen, sie sahen und sie zerstörten die bis dahin göttliche Ruhe (wir erinnern uns: Kein Husten mehr; außerdem war der Pope krank, so dass es auch kein Gebimmel am Sonntag gab)!
Die Mitwirkenden im einzelnen: Drei Kinder zwischen etwa zehn Monaten und fünf Jahren, wovon vor allem das Mittlere selbst den kompletten Markt in Mires hätte niederschreien können; eine Mutter, die wie ferngesteuert durch die Gegend lief und Ringe von der Tiefe der Samaria-Schlucht unter den Augen hatte; ein Vater, der mal äußerte, dass ihm der mittlere Sohn „so langsam“ auf die Nerven falle (was heißt hier langsam?) und die Oma. Nicht etwa eine Oma, die ruhig da sitzt und den Zwergen Geschichten zum Beruhigen erzählt. Nein, eher eine Oma, die von Sonnenauf- bis Untergang alles, und zwar wirklich alles kommentierte, was sie sah („Guck mal, ein Wassernapf für Katzen; sieh mal, drei Tische; oh schau mal dort, das Meer…“, usw., usw.).
Alle sechs zogen am späten Vormittag mit einer Unmenge von Dingen runter an den Strand, wo jeder Anwesende direkt Zeus anflehte, sie mögen sich möglichst weit weg ausbreiten. Nicht aber, dass dann Ruhe am Haus eingekehrt wäre. Stattdessen kam etwa alle 20 Minuten mindestens einer der Gruppe wieder rauf, weil irgendwas vergessen worden war, das Kind gewickelt werden musste, der Mittlere einen Tobsuchtsanfall bekommen hatte… Wir waren entzückt!:dooya004:
Natürlich haben wir die Zeit trotzdem genossen (wäre ja auch noch schöner). Zumal fast alle weiteren Begegnungen – mit neuen und alten Gesichtern – extrem nett waren. :Knuddel: Die erste Woche Kalamaki verlief also prima und ohne große Abenteuer. Da wir für diese sieben Tage kein Auto gebucht hatten, gab es keine Ausflüge. Die holten wir dann in der dritten Woche nach. Darüber – und über die diesjährige „Trottel des Urlaubs“-Entscheidung - gibt es dann demnächst mehr. Ich will ja den Eintrag nicht sprengen und mit ellenlangen Texten gleich zum Abschalten verleiten.
Liebe Grüße an alle,
taznette
Nach einer Woche rund um den Westen der Insel starteten wir am 07. September endlich von Spili aus nach Kalamaki. Und wie immer hatten wir Hummeln im Hintern: So schön es auch in den ersten Tagen war, Kalamaki ist nun mal das zweite zu Hause. Und somit konnten wir es kaum abwarten. Der schnell noch vollzogene Großeinkauf in einem Supermarkt in Timbaki zog sich wie Gummi – nicht zuletzt, weil die Kassiererin mitten beim Kassieren aufstand, ein Telefonat führte und dann nicht mehr wusste, was sie schon kassiert hatte…:smiley8:
In Kalamaki angekommen, wurden zunächst alle (wie immer) gefürchteten Veränderungen begutachtet. Optisch hatte sich zu unserer Erleichterung nicht viel getan. Dass vor unserem Haus ein neues entsteht, hatten wir schon vor dem Urlaub gehört, und dementsprechend groß war die Angst, Zimmer mit Meerblick gebucht, aber keinen Meerblick mehr zu haben. Aber nein, bislang gibt es nur das Fundament, während der Saison herrschte Baustopp. Nun gut, wir können jetzt erahnen, wie es einmal aussehen wird und für die Zukunft überlegen, wo unsere Prioritäten liegen: Bei der guten, alten Tradition (und damit bei den alten Zimmern) oder beim Meerblick. Warten wir´s ab.
Für´s erste waren wir mal beruhigt.:)
Relativ schnell stellten wir fest, dass der griechische Nachbar aus dem Haus nebenan wohl nicht mehr unter uns weilt. Jahrelang hatten wir über seinen extrem lauten Husten Witze gemacht (und manchmal – vor allem beim Frühstück – auch geschimpft). Nun war es fast ein bisschen seltsam, ihn nicht mehr zu hören.
Die nächste Veränderung fanden wir im Delfinia vor: Alles ist beige! Tische, Stühle, die ganze Taverne strahlt schon von weitem. Hmm, griechisch-blau war irgendwie netter. Aber solang sich das Essen, die Belegschaft und der Härtegrad der Stühle nicht geändert hat, können wir über die Farbgestaltung großzügig hinwegsehen…:p:
Schlimmer war die Tatsache, dass der gute Iannis geschlossen hatte. Eine Operation hat ihn dazu gezwungen, kürzer zu treten. Auf eine „Tellerschlacht“ mit phantastischen Gerichten mussten wir also leider verzichten.
Verzichtet haben wir dankbar und freiwillig übrigens auf den Besuch einer Art „Sportbar“, die es mittlerweile am Strand gibt. Trotz der Übertragung von Bundesligaspielen…:pop:
Soweit die „Neuerungen“. Nun zu den Begegnungen (teilweise der dritten Art…). Am Strandabschnitt vor dem Aristidis scheint kurz vor unserer Ankunft ein UFO gelandet zu sein. Dessen Passagiere befanden sich von morgens bis abends auf den Liegen und schockten die restlichen Anwesenden mit den „Space-Shields“, die sie auf ihren Köpfen trugen. Ich würde Euch gern ein heimlich gemachtes Foto zeigen, aber das darf ich aus rechtlichen Gründen nicht. Der Versuch einer Beschreibung: Stellt Euch einen breiten Haarreif vor, der rund um den Kopf verläuft, auf der Stirn aufliegt und an dessen unterer Kante ein etwa 30 cm breiter UV-Schutz hängt. Und das in den unaufdringlichen Farben neongelb, pink, stahlblau und giftgrün. Noch Fragen?
:boing:
Aber immerhin, dieser „Crew from outer space“ konnte man sich ja entziehen, in dem man sie nicht ansah oder sich einfach woanders platzierte. Nicht entziehen konnten wir uns hingegen einer Familie, die kurz nach unserer Ankunft in das Appartement hinter unserer Küche einzog. Sie kamen, sie sahen und sie zerstörten die bis dahin göttliche Ruhe (wir erinnern uns: Kein Husten mehr; außerdem war der Pope krank, so dass es auch kein Gebimmel am Sonntag gab)!
Die Mitwirkenden im einzelnen: Drei Kinder zwischen etwa zehn Monaten und fünf Jahren, wovon vor allem das Mittlere selbst den kompletten Markt in Mires hätte niederschreien können; eine Mutter, die wie ferngesteuert durch die Gegend lief und Ringe von der Tiefe der Samaria-Schlucht unter den Augen hatte; ein Vater, der mal äußerte, dass ihm der mittlere Sohn „so langsam“ auf die Nerven falle (was heißt hier langsam?) und die Oma. Nicht etwa eine Oma, die ruhig da sitzt und den Zwergen Geschichten zum Beruhigen erzählt. Nein, eher eine Oma, die von Sonnenauf- bis Untergang alles, und zwar wirklich alles kommentierte, was sie sah („Guck mal, ein Wassernapf für Katzen; sieh mal, drei Tische; oh schau mal dort, das Meer…“, usw., usw.).
Alle sechs zogen am späten Vormittag mit einer Unmenge von Dingen runter an den Strand, wo jeder Anwesende direkt Zeus anflehte, sie mögen sich möglichst weit weg ausbreiten. Nicht aber, dass dann Ruhe am Haus eingekehrt wäre. Stattdessen kam etwa alle 20 Minuten mindestens einer der Gruppe wieder rauf, weil irgendwas vergessen worden war, das Kind gewickelt werden musste, der Mittlere einen Tobsuchtsanfall bekommen hatte… Wir waren entzückt!:dooya004:
Natürlich haben wir die Zeit trotzdem genossen (wäre ja auch noch schöner). Zumal fast alle weiteren Begegnungen – mit neuen und alten Gesichtern – extrem nett waren. :Knuddel: Die erste Woche Kalamaki verlief also prima und ohne große Abenteuer. Da wir für diese sieben Tage kein Auto gebucht hatten, gab es keine Ausflüge. Die holten wir dann in der dritten Woche nach. Darüber – und über die diesjährige „Trottel des Urlaubs“-Entscheidung - gibt es dann demnächst mehr. Ich will ja den Eintrag nicht sprengen und mit ellenlangen Texten gleich zum Abschalten verleiten.
Liebe Grüße an alle,
taznette