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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : K.r.e.t.a. (2008) Spotty ... Sivas und Matala



spotty
4.June.2008, 20:46
19.05.2008 Odigitrias Kloster, Sivas und Matala

Glücklicherweise sind wir auch im Urlaub Frühaufsteher – das bringt einen langen Tag mit der Chance, eine Menge zu erleben. Dass wir allerdings im Urlaub noch eine Stunde früher als üblich in das diffuse Dunkel der noch gar nicht sichtbaren Morgendämmerung, ist nicht gewollt und nicht geplant.

Wir sind also wiederum Opfer von Hahn und Hund, die sich gegenseitig zu übertönen versuchen und natürlich in der ansonsten beschaulichen Stille des ehemaligen Fischerdorfes unüberhörbar sind. Zumindest für jene, die im Umkreis von 700m zur Mole wohnen, und somit also für 95% aller hier mehr oder minder lange Wohnenden. Und hinter dem Berg, da ist es eh´ nicht so schön, nein, dann schon lieber Hahnengeschrei und Hundgebell. Aber ich glaube, diesen Unruhestiftern werden wir wohl in Kürze etwas mehr Aufmerksamkeit widmen müssen. Wenn wir nur eine Küche hätten ...

Das Frühstück wird übrigens wieder mit Mürbekuchen veredelt: ein Kakao Revani, so vermute ich zumindest, verströmt angenehmen Geruch auf dem Frühstücksbuffet. Schmeckt sehr lecker und selbst die bettelnden Kätzchen erbarmen sich anstelle fleischlicher Gaben den süßen Gaben der – ich staune – überwiegend aus Holland stammenden Gäste. Die haben eine Zweidrittelmehrheit, die jedoch ungenutzt und damit nicht weiter bemerkenswert bleibt.

Beim Kalamakitreffen ist einige Male das Örtchen Sivas (http://www.kreta-inside.com/NewFiles/html/Tab_Frame_dt.html) erwähnt worden, und das passt dann auch ganz gut zum geplanten Besuch des roten Strandes in Matala (http://www.holidaycheck.de/region-Urlaubsbilder_Matala-oid_3901-ch_ub.html).
Der frisch betankte Hyundai wird alsbald in die Serpentinen hinauf aus Agia Galini und hinab nach Tymbaki gewzungen, wobei die angebotene Motorisierung jeglichen Ralley ähnlichen Experimenten heftig im Wege steht. Rasen soll ja ohnehin nicht der Gesundheit dienlich sein, die Spottyfrau ist auch mehr der Typ *ängstlicher Beifahrer* - also füge ich mich in die abrufbaren Pferdestärken des *Boliden* und konzentriere mich auf die immer wieder verkehrstechnisch interessante Durchfahrt Tymbakis.
Alles andere ist in diesem Ort, ich erwähnte es bereits, eher zum Vergessen. Es sei denn, man steht auf Abenteuerurlaub in Abgasmief und Straßenstaub … einigen scheint das zu liegen, wie die hier und da belegten Tische und Stühle in Reichweite der vorüber fahrenden Autos belegen. Geschmacks- oder Geruchssache eben ... oder auch Macht der Gewohnheit oder Fluch der Heimat?

Es ist wieder recht quirlig auf und neben der Straße: da wollen Früchte frisch vom Feld oder Kartoffeln beeindruckenden Ausmaßes ebenso verkauft werden, wie mal schnell der Schwatz mit dem Nachbarn wichtig ist – oder man frühstückt eben in gerade beschriebenem Ambiente. Und auch da achtet dann der motorisierte Kreter peinlich darauf, keinen Meter zu viel zu laufen. Insofern gesehen, könnte diese Verhaltensweise einer der Gründe dafür sein, warum es mir hier gut gefällt. Nicht in Tymbaki, aber auf Kreta …

Unweit des Zentrums der Foliegewächshäuser wird es dann spannend: ich erkenne ein mittleres Verkehrschaos in der rasch näher kommenden Ferne. Kurz darauf verlangt ein ziemlicher Haufen an Zerborstenen, Verbogenen und Zersprungen auf der Straße erhöhte Aufmerksamkeit – Unfall!
Im langsameren Durchfahren herumliegender Exfahrzeugteile und herumstehender ... nein, wie Unfallermittler sehen die nicht aus ... lebender Hindernisse mindestens 30 Pickups und andere inseltypische Fahrzeuge. Für die Feststellung der geparkte Motorräder, Motorroller und Mopeds reicht die Durchfahrtssequenz einfach nicht aus.
Ein entgegen kommender Pickup ist auch am Geschehen interessiert. So sehr, dass er ungebremst in und über das aufgestellte Warndreieck donnert. Keinen kümmert das.
Dann erscheint rechtsseitig im Unterholz die Rückansicht eines 20 Tonnen Diesels, auf der Gegenseite der Rest eines PKWs, der sich mit jenem wohl anlegen wollte. Auch ein Stück weit weg von der Straße. Und nicht mehr besonders komplett ...

In kleinen Gruppen stehen die selbst ernannten Unfallermittler herum: debattieren, gestikulieren, rauchen, kratzen sich die Haare und auch anderswo - haben wohl, bis dann möglicherweise auch die Polizei auftaucht (man kann ja nichts ausschließen), alles Wesentliche zum Fall bereits erörtert.
Ein Stück Insellebensromantik der ganz besonderen Art … und nur die Spottyfrau und meine miserablen Griechischkenntnisse hindern mich daran, auch nach einen Parkplatz zu suchen … obwohl, für ein paar effektvolle Fotos bedürfte es doch eigentlich keiner Sprache, oder?

Nun gut, ich fahre also brav weiter und schon bald sind wir Richtung Festos abgebogen, wo in der Morgensonne noch keinerlei Touristenschwärme auszumachen sind. Aber das wird schon noch!
Bis nach Sivas ist es nur noch streng geradeaus, und einer spontanen Eingebung folgend (und weil ich es auf der Karte gesehen hatte) fahren wir erst einmal auf erstklassiger Bitumenstraße bis zum Kloster Ogiditrias (http://www.globetrotter-seiten.de/griechenland/grietexte/grie_messara.html), das nicht den Bekanntheitsgrad anderer Klöster teilt.

Die klösterliche Bebauung präsentiert sich in erstaunlich gutem Zustand, und es gibt reichlich zu tun. Also die unterschiedlichen Gebäude für die Ewigkeit auf Chip und Film zu bannen, dann auch ein wenig auf Erkundung gehen: in einem Haus werden die Handwerkszeuge zur Ölgewinnung und zur Brotherstellung gezeigt, alles in piccobello Ambiente und mit viel Liebe präsentiert.
Etwas Mut verlangen die wackligen Leitern innerhalb des Gebäudes – wenn man dann aber auf dem Dach des Türmchens angekommen ist, bietet sich ein phantastischer Rundumblick.

Von den gewaltigen Bergen geschützt, schmiegt sich das Kloster in das fruchtige Grün der – na ja, eine Hochebene ist es nun nicht gerade. Und im Klosterhof hat mittlerweile die Spottyfrau einen zweifelsfrei griechischen Gesprächspartner gefunden.
Allein über die Kleidung unterscheidet man jederzeit den gewöhnlichen Touri vom gewöhnlichen Kreter. Mir fällt aber die Vorstellung auch schwer, dass ein Kreter in Deutschland in BermudaShorts und Papageienshirt auf Erkundung geht ...

Der Klosterhausmeister (so will ich ihn jetzt einmal nennen) erklärt in verständlichem griechischen Englisch, was wir da zu sehen bekommen. Er lädt uns in die kleine Kapelle ein, die auch im Inneren einen ausgesprochen gepflegten Eindruck macht – und als er mein Zögern bemerkt, fordert er mich auf, was auch immer ich möchte zu filmen und zu fotografieren. Wir bekommen die ebenso schönen wie alten Ikonen beschrieben, und eine Flasche köstlichen Öls als Erinnerung an einen schönen Urlaubsmoment mit auf dem Weg.

Als wir dann auch noch etwas für den Erhalt der Anlage hinterlegen, lädt uns Nikos (wir haben mittlerweile Bekanntschaft geschlossen) noch auf einen Kaffee ein. Einen richtigen natürlich, also kleine Menge Wasser mit großer Menge Kaffee… im Gegensatz zum Frühstückskaffee. Den könnte ich auch literweise trinken, ohne dass der Herzkasper an mir Gefallen findet. Ich muss aber auch anmerken, dass Kaffee bei mir sehr wohl sehr stark sehr süß sein darf.

Während wir also (Spottyfrau trinkt nun den dritten Kaffee ihres Lebens und den ersten, der ihr schmeckt) am Frischgebrühten nippeln, erzählt uns Nikos von Ferienwohnungen in Sivas, die wir gern bei ihm mieten könnten … und dass Sivas noch ursprünglich und nicht touristisch verdorben sei. Es sind ein paar Aussteiger und Umsiedler da, aber trotzdem sei es noch sehr ruhig da. Und preiswert.

Dermaßen auf den Geschmack gebracht (und weil es ja ohnehin in der Planung gewesen ist), machen wir uns nach einer freundlichen Verabschiedung auf den Rückweg. Ich werfe noch einen Blick auf die weiter führende „Straße“, die nämlich von der feinen Bitumendeckung ohne Vorwarnung ins äußerst Naturelle wechselt. Lange Staubfahnen hinter den wenigen bergab fahrenden Autos zeugen davon, dass der Weg nach Kali Limenes wohl nicht ganz ohne ist! Das sind dann so die Überraschungen, wenn man von der Theorie (Karte/Lesen/Exceltabelle) in die Praxis wechselt ...

Wir beobachten noch moderne kretische Bergbauern bei der Arbeit: auf den Ladeflächen von zwei PickUps (http://de.wikipedia.org/wiki/Pickup_(Automobil)) soll wohl die Ziegenherde an einen anderen Fressort umgesetzt werden. Und weil Kreter eben fahren wie Kreter und die Gesetze der Schwerkraft auch hier wirken, sind ein paar der eng zusammen geferchten Kreaturen einfach umgefallen. Also gibt es einen Stopp, natürlich im Kurvenscheitel, und dann steigen die vom Wetter gebräunten Burschen flugs in das meckernde und wabelnde Ziegengemisch und stellen die Tiere wieder auf die Beine. Bis zur nächsten Spitzkehre, denke ich ...

Wir genießen zur Anfahrt auf Sivas die *schöne Straße*, die sich wieder in den üblichen dem Gelände folgenden Schlängellinien bergab windet. Ein paar Minuten sind es nur bis Sivas, das in der Mittagsschwüle träge vor sich hindöst.
Der erste Eindruck: ein typisches Bergdorf, irgendwie an Pitsidia erinnernd. Denn auch dort ist der Wechsel zwischen schönen sanierten Häusern und einigen mit erheblichen „Sanierungsrückstau“ nicht nur dem Fachmann ins Auge fallend! Da sich dies aber alles in eine überaus üppige und lebendige Natur einbettet, entwickelt es einen ganz anderen Flair als die verfallenden Häuser fernab der repräsentativen Hauptstädte osteuropäischer Staaten – wer mal außerhalb der A 17 Richtung des tausendtürmigen Prags gerollt ist, kann meine Gedanken gut nachvollziehen.

Wir schlendern rund um die Plakia herum, neugierig betrachtet von den vielen kretischen Männern, die in althergebrachter Tradition die Mittagszeit in der Taverne verbringen. Laut diskutierend und kommentierend, und trotzdem wachen Auges auf das Geschehen blickend. Es ist auch gut möglich, dass sie nicht nur die Mittagszeit da verleben ...

In einem fremden Ort zu Mittag zu sein, ist kein Problem. Besonders auf Kreta nicht, denn jede der zahlreichen dörflichen Tavernen ist zu empfehlen – wir halten es auch sonst in der Fremde so, dass wir dort nach Plätzen suchen, wo schon viel los ist. Weil es ja Gründe geben muss, dass viel los ist.
Unsere Wahl fällt auf das *Minas*, das nicht nur an der Straße voll besetzte Tische hat, sondern auch eine schöne Freifläche bestuhlt anbietet. Also mal wieder das Gleiche wie jeden Mittag … das Phänomen ist nur (ähnlich der Spaghetti in Italien), dass man Bauernsalat und Salat täglich essen kann, ohne dass es mal zu viel werden könnte!

Die Portionen sind reichlich, das Mythos kommt aus der Kühlbox und zum Bezahlen reicht, großzügig Serviergeld eingerechnet, ein Zehn-Euro-Schein. Noch Fragen?

Gern würden wir noch ein wenig verweilen und dieses beschauliche Geschehen da rings um uns ähnlich der weiter „Mittag“ machenden Einheimischen wahr nehmen – aber wir haben ja einen Plan. Die ExcelUrlaubsErlebnisListe und unser Tagesprogramm „zwingt“ uns folglich Richtung Matala. Weil es dort einen roten Strand zu bewundern geben soll. Und weil ich auch mal meinen Kopf in eine der Hippiehöhlen stecken möchte …

Es sind nur wenige Kilometer zurück in die Messara Bucht, und zwischen Pitsidia und der Abfahrt Richtung Matala wundern wir uns über großzügige geschobene Freiflächen beidseits der bituminierten Straße – soll hier ein achtspuriger Highway entstehen? Oder die Landebahn eines Großflughafens? Manches kretische Baugeschehen wird rätselhaft bleiben!

Es gibt noch kostenfreie Parkplätze in der ehemaligen HippieHauptstadt. Nicht viele, denn es ist schon erstaunlich, wie gut belegt die Autoauffangflächen sind. Es ist ja noch lange keine Hochsaison - der Beliebtheitsgrad des Städtchens der markanten Höhlen scheint ungebrochen.
Der von mir behauptete Eintrittsobolus für die Höhlen kann an dieser Stelle aufgeklärt werden: ein blaues Häuschen am Eingang erweckt den Eindruck einer Ticketausgabe ... besonders wenn man bei über 40Plusgraden im Sand dahinschwitzt und die zur Fotoerkundung notwendigen Anstrengungen nicht mehr aufgebracht werden können und man ein gutes Zoomobjektiv sein Eigen nennt. Also: kein Eintritt. Sorry. Aber auch Spotty ist nicht perfekt, wird mir genau in jenem Moment klar.

Die Kletterei auf den Felsen ist notwendig und etwas rutschig in Sandalen. Um einen Blick in die Höhlen werfen zu können, geht man da bei unter 30 Plusgraden heuer gern hin.
Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse, wie lange diese schon den Fels so markant gestalten … es könnten aber auch schon 8000 Jahre sein. Keiner weiß was Genaues. Sicher ist, dass zur *Let`s Go To San Matala (http://www.youtube.com/watch?v=jotsFVJPHIk)* Zeit hier die jungen Wilden ge*wohnt* haben. Selbst mäßiger Komfort sieht anders aus, aber immerhin haben manche der felsigen Bauhausungen so eine Art steinernes Kopfteil. Und teilweise muss man schon recht vorsichtig mit dem Kopf sein, denn die Höhlenhöhen sind nicht direkt komfortabel und auf abendländische Durchschnittsgrößen ausgerichtet.
Allein der Gedanke, in welcher Form man die sanitären Probleme angepackt hat, macht nicht wirklich Lust auf diese Zeit ... auch wenn die Musik dazu toll gewesen ist.

Ein paar wenige (noch weniger als beim letzten Mal) Schmuck-Hobby-Hersteller im Erscheinungsbild der Endsechziger suggerieren ein unvollkommenes Rudiment dieser FlowerPowerZeit ... und schade auch, dass die Stars (http://www.youtube.com/watch?v=iFzfiC_87uA&feature=related) jener Szene dem wirklichen Leben nicht ausweichen können und konnten. Vor dieser gewaltigen Naturkulisse ein wenig gute Musik ...
So aber spielt nun mal das Leben, und so hat eben jede Zeit ihre besonderen Zeitgenossen. Und natürlich – und das ist natürlich auch meinem Baujahr geschuldet – glaube ich, dass jene Zeit markanter, liebenswerter und mit interessanteren Idealen besetzt gewesen sind als die Tokio-Hotel-Fotohandy-Generation in ihrer verweichlichten Verwöhnung. Bums, der hat gesessen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, die meine Überlegungen ad adsurbum führen. Ausnahmen eben.

Das übliche informative Schlenderchen durch den Ortskern macht einmal mehr den Unterschied zu Agia Galini deutlich: natürlich gibt es auch in AG Schmuckläden, unsäglichen Kitsch, der erstaunlicher weise immer wieder Käufer findet (das gilt natürlich weltweit … oder ist es gar kein Kitsch???) und gefakte Sonnenbrillen und Badelatschen für fünf weitere Folgetouristenjahrzehnte ...und das für wenig Geld. ABER: die Hanglage, das Eingebettetsein in die Bucht machen zwangsläufig allabendlich andere Emotionen frei, als wenn man diese Dinge wie an einer Schnur aufgereiht erleben darf.
Ich will hier keinerlei Reklametrommel rühren. Jeder wird mehr oder minder vernünftige oder auch emotionale Begründungen haben, um seinen Lieblingsort nun als das kretische NonPlusUltra zu präsentieren. Und das ist auch gut so!

Das Unternehmen *Red Beach* erweist sich als Problemfall.
Wir folgen der Fohrer-Beschreibung und gehen gleich neben einem Hotel die schmale Straße hinein. Eng bei eng stehen hier die Pensionen, und am Ende der Bebauung gibt es jede Menge nur den Hotels und Pensionen zugeordnete, und auch ein paar bezahlbare, Parkplätze. Dann aber führt der Weg über Stock und Stein, und schließlich steil bergan. Es gibt keine richtigen Stufen, sondern man sucht sich zwischen stachligen Bodendeckern und rutschigen Gesteinsbrocken denn ausgetretenen Weg bergan.
In der prallen Nachmittagssonne und ohne jede Chance auf einen Schattenhalt, zudem natürlich wieder in Sandalen, macht das nicht viel Spaß. So bin ich etwas froh, dass die Spottyfrau auf ihre Höhenuntauglichkeit verweist und wir das Rücksteigen beginnen, ohne auch nur eine einzige rötliche Sandkrume gesehen zu haben. Nicht einmal das Meer. Schade.

Später entdecken wir am fast am Ende der Flanierzone einen weiteren *Red Beach* Hinweis und überlegen, dass man das vielleicht noch einmal am frühen Morgen probieren könnte. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben, und vielleicht geht es so herum besser? Wir werden sehen.

Auf der Rückfahrt fällt uns das Hinweisschild auf das legendäre *Mystical View* ins Auge.
Auch wenn der Sonnenuntergang noch weit ist, rollen wir mal auf die Klippenkrone. Warum allerdings ausgerechnet die letzten 200Meter Straße in Naturausführung verblieben sind, bleibt ungeklärt. Wer hat denn hier gespart? Aber logisch auch: wer bis hierher gefahren ist, der holpert auch noch die letzten unbefestigten Meter zur ultimativen millionenfach dokumentierten Feuerhimmelstimmung ...
Selbstverständlich haben die Sonnenuntergangshungrigen hier einen phantastischen Platz, und sicher werden die Plätze unmittelbar an der Wasserfront höchst begehrt sein.
Ein nicht unbedeutendes Restrisiko aber bleibt: was, wenn das Wetter weiter so dunstig bleibt wie bisher? Da helfen dann auch Topplatzierungen auf dem Plateau nicht wirklich, wenn DAS FOTO dem milchigen Dunst in der Ferne zum Opfer fällt. Zum Trost hat man dann ja noch die Romantik.

Übrigens habe ich den Eindruck, dass – unter gleichen Voraussetzungen – der Sonnenuntergang von den Tavernenterrassen in Myrthios kaum weniger beeindruckend sein wird. Mal sehen, ob da in den verbleibenden Tagen noch etwas geht.
Kein schöner Gedanke übrigens, dass wir von hier auch wieder mal weg müssen …

Wir vertreiben solche schlechten Gedanken und frischen am Abend alte Erinnerungen auf.
Balustradenplätze in Charlie`s Place! Die alte Stammbesatzung ist um eine junge Frau erweitert worden, die hauptsächlich mit dem Austeilen der Obst-Raki-Gratis-Portion am Ende jedes Essens beschäftigt ist.
Der Chef entpuppt sich als Gedächtniskünstler, denn spontan kommt er auf mich zu und freut sich, dass wir wieder bei ihm eingekehrt sind. Spottyfrau meint später, ich hätte wahrscheinlich so etwas Markantes oder Einprägsames … und ich hoffe, das bezieht sich nicht auf mein Essverhalten. Das ist nämlich in diesem Jahr kontrollierter als üblich. Okay, das müssen wir jetzt auch nicht unbedingt vertiefen!

Im Kafenion bei Miros ist wieder keine Menschenseele, also machen wir einfach noch einen stimmungsvollen Bummel durch die Fressgassen und genießen das Panorama der übereinander geschachtelten Häuser – das hat auch ohne Sonnenuntergang durchaus eine eigene Romantik Und deshalb sind wir ja auch hier!

Bekkoula
5.June.2008, 07:55
boah... Spottaki - das hast Du aber schön fotografiert http://yelims5.free.fr/Vacances/Vacances12.gif

Schnegge
5.June.2008, 08:17
Nee,nee......watt issett schöööööööööööööön :biggthump

W.W.7640
5.June.2008, 08:41
Hallo Spotty,
ich sitze in Rethymno in einem 1 m2 grossen Raum und freue mich mal wieder ueber Deinen tollen Bericht und ueber die schoenen Bilder, danke.:biggthump

Kretamum
5.June.2008, 08:47
Wolfgang ... 1 m² ... soll ich Dir einen Gugelhupf mit Feile drin schicken :icon_lol:

@ Spotty

... wie soll da ein Mensch zum Arbeiten kommen? Habe alles beim ersten Bürokaffee "verschlungen" und bin nun gar nicht in der Laune, Bilanzen und Konten zu kontrollieren ... äh .. wann sagst Du, dass die heißersehnte Fortsetzung erscheinen wird :ANGEL:

spotty
5.June.2008, 09:14
... äh .. wann sagst Du, dass die heißersehnte Fortsetzung erscheinen wird :ANGEL:


Schlechte Nachrichten, meine liebe Reinhilde: ich bin vom Bilder auswerten und schreiben so kaputt, dass ich dringend Urlaub notwendig habe! Also geht es OHNE Laptop in den Spreewald - aber die Fotoausrüstung ist dabei, so dass es bestimmt für einen kleinen Bericht reicht.
Und spätestens am Montag kommender Woche geht es dann weiter mit den KretaErinnerungen - und ab Donnerstag ist dann schon wieder Pause, weil ich mich ja dem Schnegge Besuch widmen muss ....
Dafür wird dann zweimal Deine Arbeitsproduktivität nach oben schnellen :biggthump

Gruss
Spottyhttp://www.smileygarden.de/smilie/Nahrung/99.gif (http://www.smileygarden.de)

Bekkoula
5.June.2008, 09:21
Das haben wir gerne... unsereins sitzt am Computer und quält sich (oder wird gequält) und Du fährst in den Uhrlaub...
aber wenn ich es überdeke... wenn ich nicht die ganze Zeit hier rumgoogle, dann könnte ich ja tatsächlich diese blöden Lektionen abhören ... stöhn ...

Kretamum
5.June.2008, 09:21
Dafür wird dann zweimal Deine Arbeitsproduktivität nach oben schnellen

Mein Chef wird's Dir danken, meine Gruppe allerdings nicht, wenn ich einen Energieschub kriege ... :nuts:

Viel Spass, iss doch bitte ein Senfgürkchen für mich aus dem Holzbottich :grin:

Kreta-Klaus
5.June.2008, 11:41
Hallo Spotty,
sehr schön geschrieben wie immer. Aber ich hätte auch vorher schon angenommen, dass der Weg zum Red Beach nicht so ganz Dein Fall ist ... (schwindel nicht, das war nicht die Spottyfrau schuld :)).
Hier ist übrigens meine Beschreibung:
Zwei alternative (und etwas sicherere) Wege zum "Red Beach":
1. In den Ort hinein, am Marktplatz vorbei, Richtung Gasse, die zum Meer führt. Links geht es dann einen ziemlich steilen Weg hinauf (Schild "Georgos Bar"). Dann hält man sich aber nicht in Richtung Bar, sondern geht links an ein paar alten Häusern vorbei weiter, hinter dem letzten Haus dann scharf rechts den Berg hinauf. Man kommt links um die Bergflanke vorbei (teilweise etwas steil und unwegsam, aber man kann es durchaus laufen). Man halte sich immer links dieser Bergflanke, dann geht es ein Stück bergab, bis man auf einen Zaun stößt. Diesem folgt man nach rechts über einen kleinen Sattel hinweg bis zum Ende des Pfades. Hier findet man ein Tor im Zaun. Dieses wegen der hier weidenden Ziegen bitte unbedingt wieder schließen! Dann führt ein weiterer unübersehbarer Trampelpfad hinunter zum "Red Beach".
2. Man geht hinter dem Hotel "Zafiria" links die Straße hinein und folgt dem Weg geradeaus bis zum Berg. Das letzte Stück den Berg hinauf erfordert allerdings eine ziemliche Kraxelei. Auch auf diesem Weg erreicht man schließlich den Zaun, dem man dann wieder nach rechts bis zum Ende des Pfades bis zum Tor folgt ... Restweg siehe oben.

Gruß Klaus