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Thema: meine Kretareise auf Lebenszeit....

  1. #1
    Bettina Gast

    Standard meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Die Ankunft und das erste "Erwachen"

    ich werde es wie nie vergessen, wie ich damals im Dezember 2000 bepackt mit einem großen Rucksack und einer Sporttasche in Heraklion am Flughafen ankam.....Busse sind keine mehr gefahren, es war schon recht spät...Kosta konnte mich nicht abholen....mir blieb nur das Taxi....zu dieser Zeit ein Taxi nach Chora Sfakion zu bekommen stellte sich als echtes Abenteuer heraus....mehrere Taxen hatte ich gefragt..."Sfakia? Ochi Sfakia!" nein, mein Mädel nach Sfakia fahre ich Dich nicht...für mich war es ein echtes Rätsel....ich war schon am verzweifeln....ich dachte mir Kosta anzurufen....aber wie, noch keine 2 Stunen auf der Insel und schon mit Problemen ....ne ne, ich wollte wenigsten alleine nach Sfakia finden....und siehe da, ich fand auch einen sehr netten Herrn mit Taxi, der bereit war mich ins abgelegene Chora Sfakion zu bringen.
    Ich war antürlich schon neugierig, was denn nu los sei mit der Sfakia...warum so viele die Fahrt verweigerten....der gute Mann erklärte mir dann, es hätte mehrer Gründe...zum einen fuhren sie ungern in der Nacht, in der Einsamkeit über die Berge (na toll...dachte ich mir so)...zum anderen, ist die Wahrscheinlichkeit, daß in Sfakia jemand zurück will gleich null....also lohnt es sich geschäftsmäßig nicht....na und dann sei da noch die schlechte Straße wegen des Unwetters....Unwetter??? ja es gab wohl unmittelber vorher ein sehr sehr stakes Unwetter und hat u.a. die Straße auch sehr strak beschädigt.....und das stellte sich dann auch nicht als Lüge heraus....nach Imbros war die Straße an mehreren Stellen komplett weggerissen....der Taxifahrer war schon so um Sorge um seinen tollen Mercedes....man konnte es ihm ansehen, das er am liebsten umgedreht wäre....aber er tat es nicht...er brachte mich tatsächlich heil nach Sfakia..

    ..es war furchbar....Chora Sfakion war total im Matsch und Schlamm versunken....mit viel Mühe fuhren wir bis in den Ort, bis zur Taverna Levka Ori....Kosta wartete mit seinem Cousin in der letzten Cafeteria....mein Gott ich war so nervös....in mir drehte sich alles...ich zitterte und bebte...vergaß beinahe den Taxifahrer zu bezahlen....(dies geschah nur auf Aufforderung seiner seits...) dann stand ich da...bis zu den Knöcheln im Schlamm....schlürfte in Richtung Cafeteria....und zur Begrüßung wurde erst mal einer gebechert!!!!

    Kosta und ich gingen spät und überaus heiter nach hause...wir wohnten in einem der Apartments der Familie.....Kosta hatte vorher nur in einem kleinen Zimmer gewohnt....im alten Teil des Gebäudes....naja, Zimmer wäre fast schon zuviel gesagt...ich hätte es wohl eher Rümpelkammer genannt....aber was solls...wir waren ja im schönen Apartment....

    Aber es war so bitter kalt....was heißt eigentlich ich friere auf griechisch...das war das was mich in diesem Moment am meisten beschäftigte....keine Heizung....kein Öfchen...kein warm Wasser...nichts......aber geschlafen habe ich die ertse nacht in meinem neuen Leben trotzdem wie ein Murmeltier....

    ....am nächsten morgen...und zwar schon recht früh...hat mich Kosta geweckt....."ella.... pame....Chania....." ne ne er hatte nicht nur diese drei Worte gesagt....aber das war eigentlich alles was ich verstanden hatte....und wie sich noch rausstellen sollte habe ich entschieden zu wenig verstanden....!!!!! Ich packte kurz meine "Handtasche..Telefon, Geldbeutel, nen zweiten Pulli, weil ich echt frohr wie blöd....und meinen Kittel....Kosta murmelte noch mal irgendwas...aber wieder nichts verstanden....

    Mit seinem Bruder ging es dann in einem echt alten "abgefahrenen" und damit meine ich abgefahren im Sinne von verbrauchten Golf nach Chania....die Straße war natürlich immer noch kaputt...und da wo ich am vorabend mit dem Taxi eine Stunde brauchte....brauchten wir jetzt nur knapp eine viertelstunde....mir hat es ein zwei male beinahe die Innereien zerschlagen.....aber irgendwo ging es mit trotzdem einfach nur gut....ich saß da im Auto....mit Kosta und seinem Bruder, die die ganze Zeit redeten, ich kein Wort verstand...und einfach nur glücklich und zufrieden war....

    Wir fuhren in Chania zu Kostas Kaiki, das er gerade da baute....in einer uralten Schiffswerft...bei Fodoras (eigentlich Theodoros).....ich war sprachlos....als ich da in die Kuppelhalle ging...so viele Eindrücke...es roch nach Feuer...nach gerösteten Kastanien und ellinikos Kaffes....es gibt dort zwei Hallen....in der einen Halle, es war die in die wir zuerst reinkamen....saß ein eher zierlich aussehender älterer Mann...."KOSTI" rief er....und naja, mehr verstand ich dann mal wieder nicht, es war Fodoras.....er saß vor einem alten Ölfaß, das er zu einem Kachelofen umgebaut hatte, genoß seinen Kaffe, und aß geröstete Kastanien.....

    Fodoras schaute Kosta an....zwinkerte ihm zu und machte eine nickende Kopfbewegung zu mir..... "jeneka mou!" ...sagte Kosta....und das Wort kannte ich....das hieß "meine Frau"..."alles klarrr" fragte mich Forodas...ganz stolz antwortete ich sogar auf griechisch...kala!
    Die Männer machten sich recht bald an die Arbeit...und als ich zum ersten mal das Kaiki, bzw das Skelett des Kaikis sah....es erschien mir so riesen groß....es stad in mitten der zweiten Halle...vorne oben war ein großes hölzernes Kreuz und eine Knoblauchknolle angebracht....ich war ganz hin und weg...es war so beeindruckend...kam aber schnell zu mir.....durch einen recht rubusten Schlag auf den Rücken....Fodoras.... "kaikia ee?"....dann ging das geklopfe gesäge und gewerke los....ich wußte gar nicht wo ich zuerst hinschauen sollte....ich war echt überfordert....mitten im griechischen Alltagsleben zu sein...in dieser Schiffswerft...all die Gerüche und Geräusche....die fremde Sprache...die so schön zu hören war.....Gefühle, die ich jederzeit wieder aufrufen kann und wieder spühren kann, aber nicht beschreiben kann....

    Mittags wurde auf dem umgebauten Ölfaß Hühnchen gegrillt....ich brauche nicht zu erwähnen wie lecker es war!!
    Der Tag neigte sich so langsam dem Ende zu...draußen war es schon dunkel....und bald sollte ich das erfahren, was ich besser schon in Sfakia erfahren hätte sollen.....von der Werft gingen wir nicht etwa zum Auto...das war nämlich gar nicht mehr da....Kostas Bruder war schon vor mittags weggefahren.....nein, es ging nicht weit von der Werft in einer hinteren Gasse zu eienem Rooms to Rent ....klasse....wir fuhren gar nicht mehr nach Sfakia....wir blieben in Chania.....und nicht nur diese eine Nacht....wir blieben 4 Tage in Chania.....die erste Nacht war mir egal....ich war von den ganzen neuen Eindrücken eh so fix und alle....wir gingen abends nur noch zu Stelio in eine kleine Taverna am Hafen und dann fiel ich auch schon in den Tiefschlaf....Kosta weckte mich am nächsten morgen auf und wir gingen wieder in die Werft....ellinikos Kaffes gab es von Fodoras....und wie ich dann so meinen Kaffe schlürfte, wachte ich dann wohl erst so richtig auf....innerlich lachte ich mir schier den Ast ab....was war eigentlich in den ersten beiden Tagen geschehen......ich war wohl wie in Trance, daß ich einfach alles über mich ergehen ließ, ohne mich zu informieren...wohin wann wo wie lange....das mußte sich ändern.....ich nahm mir Kosta bei Seite ...und stotterte mit einen auf griechisch ab....aber immerhin, ich bekam dann doch raus, daß wir ein paar Tage in Chania blieben und dann erst nach Sfakia fahren....für mich hieß das nur eins....ab zum Einkauf....was man halt so alles notdürftige braucht....zweite dritte Garnitur Klamotten Waschzeug....war gar nicht so leicht, wenn man Chania nur vom Sommer und den Touristenläden kennt....aber ich habs geschafft.....die 4 Tage vergingen wie im Fluge.....und es war einfach nur schön....und jeden Tag lernte ich ein paar Worte griechisch dazu....

    Rückblickend kann ich gar nicht mehr nachvollzeihen, wie wir uns verständigt haben....ich hatte mir in Deutschland ein Handy gekauft und Kosta täglich griechische SMS geschickt.....aber irgendwie war das bloße Schreiben mit dem Reden und Hören absolut nicht zu vergleichen....Kosta sprach (und spricht auch heute) kein Wort Englisch....es ging alles nur übers Griechische....naja und dann kommt noch hinzu, das er auch eigentlich eher sfakiotisch als griechisch spricht. Und es war zeitweise wirklich sehr schwer....aber dafür war ich bei jedem Erfolg um so stolzer auf mich selber und das spornte mich an und machte unwahrscheinlich viel Spaß....man hatte immer das gelernt was man gerade brauchte....und alles konnte mit bestimmten Gefühlen und Erlebnissen "gespeichert" werden und blieb so auch in der Erinnerung.....

    Das waren meine ersten Tage meines aufregend neuen Lebens auf Kreta........es gibt noch viel zu erzählen....von meinem Leben auf Kreta....viele Geschehnisse des Alltags....in mitten einer kretischen-sfakiotischen Familie und Gesellschaft......

  2. #2
    Kreta Fan 49 Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina!
    Du könntest doch glatt ein Buch schreiben.Da wäre autentischer wie manch
    andere Erzählungen.Ist schon interessant das Leben einer Deutschen in der
    Sfakia oder sonst auf Kreta zu beschreiben.Überlege Dir das bitte mal.
    Gruß Thomas

    PS:Gilt übrigens auch für die anderen Neukreter.

  3. #3
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,
    das ist ganz, ganz schön, was und wie Du schreibst. Näher dran kann man nicht sein, als ich diese Seite gerade gelesen habe, kam es mir so vor,als wäre ich gerade dabei gewesen und hätte auch alles so gesehen und gerochen.
    Bitte weiter machen gaaaaaaaaaaaaaanz lange.
    Danke schön:Knuddel:
    :smiley5:Herzliche Grüße, Servus und Ade Reinhold
    Kreta - denn Dahoam is Dahoam

  4. #4
    gawriella Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    ...ja, Bettina, hinreißender Bericht. Mach ein Buch draus..... in ein, zwei Jahren hast Du genug zusammen . ...und ich liefere Dir die entsprechende Umrahmung dazu. Du weißt schon.:grin:

  5. #5
    Sandra Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina

    Super!

    Sehr schön geschrieben,da bin ich fast ein wenig "traurig" das ich Samstag nach Kreta fliege und die Fortsetzung erst später lesen kann :grin:

    Die Idee mit dem Buch finde ich auch Klasse,du hast bestimmt sehr viel zu erzählen.

    Lieb Grüße
    Sandra

  6. #6
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,

    ich habe bei Deinem Bericht schon Gänsehaut bekommen. Echt mutig von Dir allein spät am Abend mit dem Taxi nach Sfakia zu fahren und wenn ich es richtig verstanden habe, mit fast keinen Grichischkenntnissen. Hut ab! Ich will auch mehr lesen. Ja, Du solltest wirklich ein Buch schreiben, Du schreibst so schön und so authentisch, ich habe es so erlebt, als wäre ich dabei gewesen.

    Sei ganz lieb gegrüßt Ilona :Knuddel:

  7. #7
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,
    Du schreibst so toll und man kann sich in Deine Lage versetzen, in der Du Dich da befunden hast.
    Danke, dass Du uns teilhaben lässt.
    Sollten wir uns im Mai mal treffen, erzähle ich Dir, wie es mit mir und meiner Frau 1960 angefangen hat. Auch die Geschichte ist spannend, hat aber nichts mit Kreta zu tun.
    Liebe Grüsse an Dich und Deine Familie
    Wolfgang
    Gruß, Wolfgang.

    Wer den Blick nur in die Ferne richtet, übersieht leicht die Blumen, die zu seinen Füßen wachsen.

  8. #8
    Gaia1979 Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Traumhaft Bettina, ich kann mich nur anschliessen! Schreib ein Buch, wir kaufen es alle!!

    :biggthump

  9. #9
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Wie geht es denn weiter? <ungeduldig schau> :smiley8:

    Ich glaube, im Zuge der Verliebtheit und des dazugehörig hohen Adrenalin,- bzw. Glückshormonspiegels :nuts: tut man manchmal Dinge, wo andere nur staunen können...

    Meiner Schwester ging es auch einmal so, Urlaub in der Türkei, verliebt, ein paar Wochen später türkische Hochzeit in Izmir.....

    Trotzalledem bewundere ich auch deinen Mut und deine Entscheidung für Kreta und Kosta auf einer für dich doch nur aus dem schönen Urlaub kennenden Insel.

    Was mich brennend interessieren würde, wie ging das denn mit der Sprache? Was hattest du für Vorkenntnisse, hattest du dich extra noch vorbereitet? Und hast du dort nur vom Hören gelernt?

    LG Dorli
    Und gingest Du bis ans Ende der Welt, Du findest keine Insel wie diese!

    N.Kazantzakis

  10. #10
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Die Idee mit dem Buch finde ich auch großartig.

    Ich glaube aber fast, dass Bettina das Buch schon längst fertig hat und hier jetzt einmal den Anfang herkopiert hat, um zu sehen, wie es ankommt. :laugh::laugh::laugh:
    LG
    Gerhard

  11. #11
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    :clap::clap::clap:

    Bravo liebe Bettina,

    deine Berichte zu lesen sind soooo schön und unterhaltsam.

    Vorschlag mit dem Buch stimme ich 100% ig zu, obwohl auch ich glaube, daß du damit schon längst begonnen hast :laugh::laugh:

    Und nun ist dir ja wohl klar, daß wir sehr ungeduldig :motz::motz:auf die Fortsetzungen warten.

    Und bloß keine Ausreden, so von wegen, daß auch du nur einmal in der Woche schreiben kannst, da du dich erst einmal z.b. beim Joggen inspieren lassen mußt

    Bitte, bitte schreib schnell weiter :Knuddel::Knuddel:
    Lieben Gruß von DER wunderschönen Insel
    Anna


    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling. "Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben".H.C. Andersen

  12. #12
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    ..wie immer war es ein Genuß, Deine Geschichte zu lesen. Man fühlt sich immer, als wäre man mittendrin. Ich wünschte, ich könnte auch so schreiben.
    Bitte laß' uns weiter teilhaben an Deiner Anfangszeit auf unserer geliebten Insel.
    Η Νικολέτα σου (Deine Nikoleta)

  13. #13
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Ich bin auch sehr dafür, Bettina, dass Du ein Buch schreiben solltest.
    Nach dem überaus fesselnden "Kreta-Virus von Reginaki", der ja leider kein Happy-End zu bieten hat, gibt es für alle Kreta-Fans den dringenden Bedarf an einer erbaulich verlaufenden Geschichte.

    Eines ist mir aufgefallen ... das Geschehenlassen, das hat am Anfang auch Regina so durchgemacht

    Wann gibts die Fortsetzung?
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  14. #14
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Jetzt warte ich natürlich auf mehr.
    Du kannst dich super ausdrücken, hast das echt schön geschrieben.
    Das mit dem griechisch sprechen kann ich nachvollziehen. Im Griechischunterricht lerne ich etwas zu fragen, die Lehrerin antwortet mit den Worten die man gelernt hat. Wenn ich dann auf Kreta das Gelernte anwende und etwas frage kommt als Antwort gleich ein riesen Redeschwll und Gegenfragen, da stehe ich dann wieder da wie doof.

    Aber wie man weiß hast du es ja gelernt also kann ich das auch, es dauert halt nur länger.

    So und jetzt mach weiter!
    Roland

  15. #15
    Kreta-Klaus Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Ja Roland,
    ich kann Dich beruhigen, man kann diese Sprache tatsächlich zumindest für den Alltagsgebrauch erlernen. Ein wenig Zeit braucht es aber in jedem Fall und regelmäßige Übung und Anwendung ...
    Gruß Klaus

  16. #16
    Bettina Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Kalimera ihr Lieben,

    erst einmal gaaanz arg vielen Dank für euren lieben Worte...und da macht es noch viel viel mehr Spaß zu schreiben....

    Wenn ich mit jemanden darüber rede, wie es mich denn hierher verschlagen hat etc etc....ist eine der häufigsten Fragen auch immer das mit der Sprache....

    Wir hatten ja nun etliche Griechenlandurlaube hinter uns....mein Vater sprach sogar fließend Griechisch und meine Mutter spricht es auch ein wenig....aber wir Kinder hatten das nie gelernt. Mein Vater hatte immer mit den Griechen gesprochen und dann halt interher seine Übersetzte Version erzählt....aber der Klang, der Klang lag uns schon im Ohr..... Mein Wortschatz als ich nach Griechenland zog war nicht besonders groß....Vokabeln wußte ich so die ein und andere...aber das war es acuh schon.....

    Und weil heute schon so ein toller morgen war und ich recht früh mit dem Essenkochen fertig war......habe ich sogar schon an meiner Fortsetzung gearbeitet!!

    P.S. ihr seid ja klasse....gleich ein ganzen Buch schreiben :laugh::laugh:...
    Geändert von Bettina (4.April.2009 um 12:40 Uhr)

  17. #17
    Bettina Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Μίλα! Αντε μίλα!

    Mila!, Ade mila! - Sprich! Auf sprich!

    Die ersten Monate meines neuen Lebens, verbrachte ich in Chania. In Sfakia waren wir immer nur für ein zwei Tage...immer nur kurz zum erholen...und wohl, daß Kosta die neusten Neuigkeiten vor Ort erfährt....

    In Chania war der Tagesablauf eigentlich immer der gleiche.....früh aufstehen, den ganzen Tag beim Kaiki, abends was essen und dann halbtod ins Bett fallen....aber totzdem war jeder Tag wie kein anderer...jeden Tag hab ich etwas Neues erlebt, etwas Neues gesehen, etwas Neues gelernt.....

    Langsam hatte ich mich sogar daran gewöhnt, daß ich eigentlich so gut wie nichts verstand, und wenn ich was zu sagen hatte, das kurz und knapp mit den mir zur Verfügung stehenden Worten sagte....ach, ab und zu mal ein Telefonat mit der Familie in Deutschland, da konnte ich dann wieder so richtig loslegen, nicht, daß meine Zunge noch lahm wurde.....in Sachen Kommunikation war um mich herum eine gewisse Stille eingetreten...aber durchaus eine angenehme Stille, es war überhaupt nicht beklemment und einsam fühlte ich mich auch nicht......Kosta und ich verstanden uns auch irgendwie so, mit wenig Worten.....man achtet einfach mehr auf andere Dinge, wie Tonfall, Körpersprache.....ja, ich weiß, da kann man auch ins Fettnäpfchen treten....wenn man zu einem Hund mit liebkosender entzückter Stimme sagt...“na du kleiner stinkender Straßenstrohmer, hau ab“ dann wendet er sich nicht etwa ab, sondern freut sich wie ein König, wedelt mit dem Schwanz und schuat einen ganz lieb an....(so einen Hund gab es da übrigens war wohl der häßlichste Hund, den ich jeh gesehen habe, er hieß Mourgo...) ....naja, und mit genügend Vertrauen, veließ ich mich auf die Tonlage und Körpersprache....ich konzentrierte mich stets auf das was ich sah und v.a. auf mein Gehör...so bekam ich schnell bestimmte Ausdrücke mit, zusammenhängende Sätze, die sich immer wieder und immer wieder wiederholten.....bis ich dann auch verstand, was es beudeutet.
    Einzelne Worte lernte ich am schnellsten, wenn Kosta etwas von mir wollte.... „ferre mou to sfiri!“ ...ferre mou, das war mir klar, das hieß soviel wie hol mir, oder bring mir.....aber dann!? Dann steht man da und überlegt Sfiri, Sfiri, was könnte nur Sfiri bedeuten...und wenn man dann im Hintergrund hört...“to Sfiri!“..na klar, akkustisch hatte ich das schon verstanden, nur da lag ja viel rum.....mit dem Finger zeigte er mir dann auf eine Werkbank....das machte es aber auch nicht wirklich leichter, die Werkbank, war sowas von chaotisch, auch wenn ich gewußt hätte was Sfiri bedeutet, hätte ich mich wohl eher schwer getan.....“akoma?“...er wurde also auch noch ungeduldig...aber dann kam seine Rettung....“ Sfiri, taka tuka taka tuka!!!....na klar, nun hab ichs auch verstanden....Sfirri war der Hammer....und so vergißt mein einfach nie mehr, was Sfiri heißt!!!!
    Und so lernt man ein Wort nach dem anderen....Stück für Stück, jeden Tag ein paar Worte mehr....

    Jeden Tag gab es reges Kommen und Gehen... die Fischer aus Chania...Freunde...Bekannte...Neugierige....es war immer etwas los in der Werft....und für ein kleines Schwätzchen sind die Griechen bekanntlich auch sehr gerne zu haben. Zwei Männer, schon älter...Spiros und Strati, die waren jeden Tag stundenlang da....Spiros war wohl ein Onkel von Kosta, der in Chania wohnte.....und Strati ein Bekannter......Spiros war ein echt lustiger, ein Schelm, das merkte ich nicht an dem was er sagte, ich verstand ja nur die Hälfte, aber an seinen Augen und v. a. an seinem verschmitzten Lachen....Strati, war eher ruhiger....er war es auch, der sich immer am meisten bemühte langsam und deutlich zu sprechen.....mein Problem war inzwischen gar nicht mehr so das Verstehen...das klappte schon recht gut....meistens habe ich verstanden um was sie sich denn unterhielten, zwar nicht immer Wort für Wort, aber den Sinn wohl schon.....mein Problem war nun viel mehr, selber zu sprechen....irgendwie gab es da eine riesen große Hemmschwelle....innerlich wußte ich das was ich sagen wollte schon, aber irgendwie brachte ich es einfach nicht über die Lippen....eines abends saßen wir in einer kleinen Taverna, naja Taverna war es wohl gar nicht wirklich.....es gab dort das tollste gegrillte Hühnchen....und sie hatten einen Lieverservice...(der wurde dann auch ab und zu genutzt)....naja und da saßen wir...Kosta, Strati und ich....und ich erinnere mich noch, er hielt wohl einen Vortrag über die Liebe zweier Menschen unterschiedlicher Nationalitäten....ich musste immer nur grinsen....weiß gar nicht warum, vielleicht aus Verlegenheit....

    ...irgendwann schaute er mich an und sagte mit doch eher ernsten und etwas schroffen Stimme...“Katalaves ti leo?“...sollte so viel wie-verstehst du was ich sage-heißen....viel antwortete ich nicht, ich faßte es in einem Wort zusammen, wahrscheinlich sagte ich „ligo“...ein wenig....dann klopfte er mit der Hand auf den Tisch, schaute mich an und sagte „Mila! Ade mila!“...er hatte wohl verstanden, daß mein Hauptproblem darin bestand, daß ich nicht wirklich anfing auch griechisch zu sprechen....sondern immer nur mit kurz möglichsten Sätzen antwortete....er erklärte mir dann, daß ich nie Griechisch lernen werde, wenn ich nicht endlich anfing zu sprechen.....die ganze Situation war für mich dann aber doch kurz etwas erdrückend....ich wußte ja er hatte Recht...aber auf Knopfdruck ging das nun auch wieder nicht....den Abend mußte ich dann auch wirklich erstmal verdauen....

    ...die folgenden Tage geschah immer das gleiche...Strati sah mich...und fragte nur...“milises“ ...haste gesprochen....natürlich hatte sich bei mir noch nicht viel geändert gehabt...wie auch, die Hemmschwelle war einfach zu groß....aber eingesehen hatte ich das schon, also mußte ich was unternehmen....ich wollte ja unbedingt die Sprache lernen. Wie solllte ich denn sonst mit Kosta und allem zurechtkommen.....dann kam mir so eine Idee......ich mußte ja nicht wirklich viel machen da....hab zwar geholfen, wenn es für mich was zu helfen gab, aber wirklich wichtig war das auch nicht.....so beschloß ich mich immer wieder zurückzuziehen....ich wollte irgendwo sein, wo ich alleine war und mich keiner hörte....und ein toller Platz dazu war direkt am Meer, hinter der Schiffswerft....da ging ich dann immer hin und sprach lauthals mit mir selber....alle griechischen Wörter die mir in den Sinn kamen...ob es einen Sinn gab oder nicht...egal...ich dachte daran, wie ich es von den Griechen hörte und sprach einfach drauf los.....das ging ein paar Tage so....und es war echt lustig.....irgendwie prägte sich das nun auch bei mir ein...es ging auf einmal....und ich versuchte nun auch aus allen Vokabeln die ich hatte richtige Sätze zu bilden....klappte auch...wunderbar....und so kam es dann ganz langsam auch dazu, das ich in Gesellschaft, anfing zu sprechen...und es geschah von ganz alleine....vorher hatte ich mir das ja auch schon immer im Kopf zurecht gerückt...aber eben nie ausgesprochen....auf einmal sprach ich es auch aus....ohne drüber nachzudenken...einfach so.....und von Tag zu Tag wurde es mehr...ich wurde immer mutiger...und alles wurde immer einfacher!! Es dauerte wohl drei bis vier Monate, bis ich von mir behaupten konnte, ich kann mich gut auf Griechisch verständigen.....und es dauerte auch nicht wirklich viel viel länger, bis ich das erste mal merkte, daß ich griechisch nachgedacht habe....so ganz einfach und normal....auf Griechisch nachgedacht....Deutsch sprach ich ja nun wirklich sehr wenig...ab und zu am Telefon mit der Familie...ansonsten gar nicht...und so machte sich immer mehr das Griechische in meinem Kopf breit....

    Im folgenden Sommer war ich viel zusammen mit meiner Schwägerin, die Frau von Kostas Bruder....und sie half mir wirklich unwahrscheinlich viel...sie erklärte mir die Grammatik, vielseitige Bedeutungen einzelner Wörter....und v.a. korrigierte sie mich bei jedem noch so kleinen Fehler....und das war schon eine klasse Hilfe...

    Und dieser besagte Sommer...der hatte es schon in sich, ein echt lustiger aufregender und wichtiger Sommer...aber das ein andermal....also Fortsetzung folgt!

  18. #18
    gawriella Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Na, Du hast Dir selber Mut gemacht, das finde ich toll.:clap: Manchmal muß man sich selber ins Wasser schubsen, nicht. Die Hemmschwelle kenne ich auch vom meinem Griechischsprechenanfang. Gehört bei mir auch in die Reihe, beim Tanzen als Erste zu führen. Hab es aber geschafft.
    Was mich eigentlich interessiert, ob Ihr mal darüber nachgedacht hattet, Eure Kinder zweisprachig aufwachsen zu lassen oder war das kein Thema, nichundnieimleben, für Euch?
    :Knuddel:

  19. #19
    Jasmina Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Wenn ich das lese, Du schreibst wirklich wunderbar Bettina, die Idee mit dem Buch ist doch super. Die Freundin meiner Freundin hatte auch eine Idee im Kopf und jetzt hat sie es geschafft, hält Lesungen, das Buch verkauft sich super. Heißt "Laugenweckle zum Frühstück". Sie ist selbst ganz erstaunt, wie das so ging.
    Aber zurück zur Sprache. Ich spreche hier kaum griechisch. Ich höre griechisches Radio, habe meine Assimil-Geschichte, aber so richtig griechisch reden, dass jemand einem antwortet, das habe ich halt nicht und aufgrund meiner megali historia habe ich es als Kind nicht gelernt. Jedes Jahr habe ich mit meinem Schwager Zoff, es geht ihm mit mir zu langsam. Er hat nicht unrecht, ich habe auch das Gefühl, als ob es so seit 2 Jahren stagniert. Ich komme so durch, aber so richtig toll finde ich es nicht. Es ist eigentlich frustrierend. Da wir einmal im Jahr für 4 Wochen auf Kreta sind, mein Mann deutsch mit der Mama redet, mit Teilen meiner Geschwister englisch, ist es halt auch nicht optimal. Jedes mal, wenn ich mal für kurz unten bin, aber alleine, da merke ich schon, es bringt mehr. Allerdings ist das Kritika ja auch nochmal besser. Ich finde es wunderschön, aber wenn mein Bruder und Schwager loslegt, poh, poh, poh.

    Liebes Grüßle
    Jasmina

  20. #20
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    1.563

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    @ Bettina

    Wieder ein tolles Bericht, Bettina, mehr brauch ich nicht zu sagen.
    Nur 4 monate, um mit griechisch auf eine eingestiegene Level zu kommen? Dann wäre eine Überwinterung für jeder genug, d.h. man halt sich fern von Touri's / Deutsch / Englisch.

    LG Nimmi

  21. #21
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    Lächeln AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    :Knuddel Bettina, ich bin ganz hingerissen von deinem Weg nach Kreta !
    Ein DANKE , das du uns daran teilhaben läßt:):
    Liebe Grüße
    EVA

    Ganz liebe GrüßeEVA
    Was hindert uns daran das zu tun , was wir von anderen erwarten ???

    http://www.fashion4kids.eu/

  22. #22
    Bettina Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Und es wurde Sommer....

    Kosta fuhr nun regelmäßig mit seinem neuen Kaiki zum Fischen....entweder nach Gavdos oder hier vor der Küste der Sfakia....ich bin etliche Male mitgefahren....habe dort viel erlebt und viel gelernt....man kann von der Fischerei viel erzählen...erlebtes...gesehenes...lustiges....span nendes....aber vieles lässt sich einfach nicht in Worte fassen....mein Schicksal hat es wohl gewollt, daß ich das alles mal erleben durfte....und da bin ich auch sehr dankbar dafür....

    So schön es aber auch war...es war sehr anstrengend auf dem Kaiki, auch wenn die Arbeit mich doch eher verschonte....so kam es dann auch dazu, daß ich mich ab und zu dazu entschloss mal nicht mit nach Gavdos zu fahren.....auch wenn es mir immer schwer viel....der Abschied von Kosta....der Verlust auf die Zeit auf dem Kaiki....aber es warteten neue Erlebnisse auf mich.

    Ich verbrachte viel Zeit mit meiner Schwägerin.....von ihr lernte ich nicht nur viel Griechisch....ich erfuhr auch viel über den Ort und die Menschen, durch viele Gespräche und Erzählungen lernte ich so einiges über die Menschen hier im allgemeinen und den ein und anderen im Bestimmten....und das alles aus erster Hand....sie erzählte mir viel über die einzelnen Dorfbewohner...wer ist mit wem verwant...wer macht was...einfach alles, obwohl sie selber keine Sfakiotissa ist, nicht einmal Kreterin, kannte sie sich bestens aus, auch in den Sitten und Bräuchen...sie war die perfekte Lehrerin und immer hatten wir Spaß dabei...dabei merkte ich fast gar nicht, wie gut mein Griechisch wurde....eigentlich lernte ich bei ihr sogar das kochen....ich schaute bei ihr nämlich immer in die Töpfe wenn sie die tollen griechischen Sachen kochte....die „Chemie“ zwischen uns passte einfach vom ersten Augenblick an....wir verbrachten immer mehr Zeit miteinander...es wurde immer lustiger ...und eine neue Freundschaft war entstanden....und wieder ein Grund mehr, warum ich mich so unwahrscheinlich wohl fühlte in Sfakia.

    Ende Mai Anfang Juni sagte Kosta dann es gäbe Arbeit für mich...naja gut, von Arbeit konnte ich eigentlich nicht wirklich reden...sein ältester Bruder hatte oberhalb des Strandes eine Art Kiosk aufmachen wollen....damals war es ein kleines Ding....ein Raum mit Fenster und Tür und ein paar Steckdosen....drinnen gab es nur einen Kühlschrank für Getränke und einen für Eis und ein Regal für Chips...mehr nicht...meine „Arbeit“ war es nun die dort zu verkaufen....es hielt sich wirklich in Grenzen....viel war nicht los....in Sachen Verkauf zumindest! Für mich war es aber der Renner....morgens ein kurzes Bad im lybischen Meer und dann oberhalb des Strandes an den „Kiosk“....ich holte mir einen Liegestuhl und einen Sonnenschirm und ließ es mir so richtig gut gehen...man konnte so schön die Leute am Strand beobachten...langweilig wurde es nie.....und Parea gab es auch....Vangelio, meine Schwägerin, kam in jeder freien Minute zu mir....meist brachte sie dann einen eiskalten Frappe mit....einen Teller mit Obst....ach...eiskalte Karpusi (Wassermelone)....Wassermelonenkernweitspucken. und Kirschekernweitspucken...ach was haben wir gelacht...Mittagessen gab es immer von und bei meiner Schwiegermutter in spe....sie rief mich immer wenn das Essen fertig war, ich machte den Kiosk für ein paar Minuten zu und genoß die herrliche typische kretische Küche .....frisch gestärkt ging es dann erneut an die „Arbeit“....ab und zu mal ein Eis verkauft...ein kaltes Getränk....ab und zu mal kurz ins Meer hüpfen stand natürlich auch auf dem Programm....am späten Nachmittag aber ging es mit Vangelio regelmäßig zum Schwimmen....die schönste Stunde am Tag....wir schwammen oft bis zu den „drei Felsen“ raus....sprangen wie die jungen Mädels ins Wasser...machten Purzelbäume...das wir die Zwanzigjahresgrenze schon ein paar Jährchen überschritten hatten konnte man nicht wirklich erkennen...wir blieben auch fast jeden Tag über eine Stunde im Wasser....wir warteten immer die Daskalogiannisfähre ab....wenn sie kam und dann wieder in Richtung Loutro fuhr war es für uns dann auch Zeit unsere aufgeweichte Haut aus dem Wasser zu bewegen...

    Es war einfach eine tolle Zeit.....aber der Abschied von Kostas, jedes mal wenn er nach Gavdos fuhr, viel mir trotzdem riesig schwer....meist fuhr er morgens....da schwamm ich dann immer zu „meinen“ drei Felsen und schaute dem Kaiki nach...ich saß oft auf den Felsen, bis man das Kaiki nicht mehr sah....genoß den Ausblick und die Ruhe...so vergingen die Tage und Wochen....

    Juni...Juli....es wurde immer heißer....es kamen immer mehr Touristen....man lernte den einen und anderen kennen, die jeden Tag an den Strand kamen...es kam zu netten Bekannschaften, die bis heute noch anhalten....und wenn zwei drei Wochen lang jeden Tag bestimmte Leute an einem vorbeilaufen ...“kalimera guten morgen....“sagen....und dann auf einmal nicht mehr, weil sie abgereist sind...das war schon immer komisch...aber dann kamen neue Touristen neue Gesichter neue Geschichten....ab August bekam ich sogar noch richtig Arbeit dazu....ich sollte die „Herrschaft“ über die Liegen und Schirme am Strand übernehmen...das artete manchmal sogar richtig in Streß aus....hoch die Treppe runter ...hoch - runter...und das bei 40° im Schatten...das war schon heftig zeitweise.....im September war immer noch recht viel los....es war aber eigentlich nicht mehr ganz so heiß....aber irgendwie strengte mich komischer Weise immer noch das hoch und runter an....irgendwie war mein Kreislauf nicht das was ich kannte....irgendwas war anders....der Frappe schmeckte zwar noch....aber nicht mehr so wie vorher....und warum es einem aus unerfindlichen Gründen auf einmal „gammelig“ wird......tja...das alles lag daran, daß ich nicht mehr alleine war!! Die Freude war einfach zu groß....ein weiterer großer Wunsch und Traum ging in Erfüllung....Nachwuchs....am Anfang war ich ja schon eher etwas gespannt...ich meine, wir lebten in der Sfakia....da lebt man schon eher noch nach den „Alten Zeiten“ ....und Kosta und ich waren noch nicht verheiratet...nun kam aber der erste Nachwuchs....aber Zeiten ändern sich eben auch in der Sfakia....alles war gut....und es war so schön zu sehen, wie sich die Menschen aus dem Ort freuten...das war dann auch die Zeit, in der dann ein für alle mal im ganzen Ort aus der „Γερμανιδα του Κοστα“ („der Deutschen von Kosta“) die Bettina wurde....

    Der Sommer ging im Flug vorbei....es kommt mir heute noch so vor als sei es gerade erst letztes Jahr gewesen...so viel ist mir noch so gut in Erinnerung....und es sind nicht nur ganz bestimmte Ereignisse...nein, auch so ganz "belanglose" Momente, die man aber irgendwie doch ganz intensiv gelebt und erlebt hat

    Es war noch kein Jahr vergangen....seit meinem „Schnellstart“ in ein neues Leben....und es kam ein neuer Start in ein wieder neues Leben....ein Leben in einer griechischen Familie seine eigene Familie zu gründen....das konnte nur spannend und aufregend und schön zu gleich werden....
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  23. #23
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Super Bettina,
    ich hoffe du erzählst deine Geschichte noch weiter.
    Roland

  24. #24
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,
    soll ich schon wieder,zum wieviel´ten mal denn nun schon wieder schreiben toll,super genial? Nein ich sag jetzt nicht´s mehr dazu, sondern ich freue mich in Zukunft auf "Deine Kretareise auf Lebenszeit.... . Möge, und das wünsche ich Dir, äh Euch, gaaanz gaaanz lange dauern.
    Da ich auch ein bißchen egoistisch bin, hätte ich nur einen Wunsch (für uns alle), erzähl uns weiterhin davon.
    Danke
    :smiley5:Herzliche Grüße, Servus und Ade Reinhold
    Kreta - denn Dahoam is Dahoam

  25. #25
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    :Knuddel::Knuddel::Knuddel:

    LG mia
    ------------------------------------------------------
    träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum

  26. #26
    gawriella Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    .da schwamm ich dann immer zu „meinen“ drei Felsen und schaute dem Kaiki nach..

    Wie die "kleine Meerjungfrau".:smiley5:

  27. #27
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    Daumen hoch AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Bettina, kann mich Mia nur anschließen :Knuddel::Knuddel::Knuddel::Knuddel::Knuddel::Knud del::Knuddel: Es ist soooo schön, zu hören und zu lesen, dass sich die "Xenia" so wohl fühlt in ihrer neuen Heimat mit ihrem Mann und den drei "Orgelpfeifen" - denn Deine Jungs sind ja wohl altersmäßig nicht so weit auseinander, oder?:laugh: Bitte weiterschreiben - vielleicht wird's ja wirklich noch einmal ein Buch :read: - ich meld' mich schon mal an :Knuddel:
    Ich freu' mich schon auf die 1. Mai-Woche, auf Dich und die Sfakia :Knuddel::Knuddel::Knuddel:
    Marianna

  28. #28
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    ach liebe Bettina :Knuddel::Knuddel::Knuddel::Knuddel:

    ich sitze hier und lese deine Lebensgeschichte und bekomme Gänsehaut und es wird mir warm ums Herz :ANGEL::ANGEL:

    Du schreibst soooo schön.
    Ich kann nur immer wieder sagen; überlege es dir - laß deine Kontakte spielen - schreib ein Buch :read: mit dem Titel "meine Kretareise auf Lebenszeit"

    Es ist ganz ganz ehrlich von mir und bestimmt auch von vielen anderen aus diesem Forum gemeint! Denke mal richtig intensiv darüber nach......
    Lieben Gruß von DER wunderschönen Insel
    Anna


    "Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling. "Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muß man auch haben".H.C. Andersen

  29. #29
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Moin Betti(na),
    -bis jetzt ist das Buch nur noch ein wenig zu dünn ... :smiley8:, -will sagen, wir warten auf die Fortsetzungen der Kapitel ... !

    Mach´ weiter so, - immer wieder schön zu Lesen.

    Danke, viele Grüße,
    Andreas

    Den Schutzumschlag habe ich Dir schon einmal gebastelt ...
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    Geändert von Andreas (26.April.2009 um 09:40 Uhr)
    In jedem Manne steckt ein Kind.
    ... und das will
    SPIELEN !!!

  30. #30
    Mikesch Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Guten Morgen Bettina,

    endlich geht deine Geschichte weiter.
    Sie zieht mich wie ein Magnet an.

    Herzliche Grüße von Mikesch

  31. #31
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Ist ja fast zum Weinen schön! Bitte weiter so......toll, mit den Fotos von damals....haste noch mehr davon? Dein Arbeitsplatz sieht ja einfach gemütlich aus! War wohl nicht besonders stressig :icon_lol:

    Und Andreas, das Cover ist einfach genial!

    Dorli
    Und gingest Du bis ans Ende der Welt, Du findest keine Insel wie diese!

    N.Kazantzakis

  32. #32
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    Lächeln AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,

    einfach toll zu lesen deine Zeilen.Mann kann richtig mitfühlen und kann es natürlich kaum erwarten zu erfahren, wie es weiter geht.
    Bitte lass uns noch ganz lange teilhaben an deiner kretischen Lebensgeschichte.

    Grüße Charlotte

  33. #33
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,

    ich habe es wieder sehr genossen, Deine Geschichte zu lesen. Es ist einfach toll, was Du erlebst. Ich sauge es förmlich in mich rein.

    @ Andreas, ja so könnte es aussehen und wenn Bettina weiter schreibt, werden sich die Seiten auch richtig gut füllen.

    Danke Bettina, dass Du uns daran teilhaben lässt, wie Dein Leben auf Kreta ist. :Knuddel:

    Liebe Grüße Ilona

  34. #34
    Roxy Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina,

    ich kann nur sagen: super schön! Sehr romantisch und es geht bis ins Herz!
    Eigentlich der Stoff aus dem Bücher sind!

    @Andreas: Das Cover ist Klasse!

    LG
    Roxy

  35. #35
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Zitat Zitat von Andreas Beitrag anzeigen
    Moin Betti(na),
    -bis jetzt ist das Buch nur noch ein wenig zu dünn ... :smiley8:, -will sagen, wir warten auf die Fortsetzungen der Kapitel ... !

    Mach´ weiter so, - immer wieder schön zu Lesen.

    Danke, viele Grüße,
    Andreas

    Den Schutzumschlag habe ich Dir schon einmal gebastelt ...

    Hallo Andreas,

    sehr gut gelungen. Werde Bettina mal einen Vorschlag wegen auflegen machen. Mal sehen was sie davon hält.

    Gruß Kretagegge
    Dieses Haus ist mein und doch nicht mein.
    Der vor mir war dachte auch es wäre sein;
    er zog aus und ich zog ein.
    Nach dem Tod, wird es wieder so sein.


    www.schwaebische-post.de/

  36. #36
    Registriert seit
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    733

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Danke, liebe Bettina :Knuddel:

    ....Deine Geschichte ist einfach "herzerwärmend", spannend und wunderschön !!
    Mach bitte weiter so, wir alle warten darauf !
    ....auch ich würde Dein Buch kaufen. :read:
    Viele Grüße von
    Britta

    Kreta, meine zweite "Heimat".

  37. #37
    Registriert seit
    2.April.2007
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    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Die arme Betti,
    - wird ja regelrecht überrumpelt ...

    Die Tischdecke hängt schief.
    Andreas
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    In jedem Manne steckt ein Kind.
    ... und das will
    SPIELEN !!!

  38. #38
    Bettina Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Ihr Lieben,

    eigentlich weiß ich gar nicht was ich sagen/ schreiben soll....ich freue mich riesig, das euch gefällt was ich hier aufschreibe....und ihr gebt einem unwahrscheinlichen Mut und Freude weiterzuschreiben :Knuddel::Knuddel:

    Das mit dem Buch...tja, das sagt ihr so einfach...ich stelle mir das aber echt schwer vor....erlebt habe ich genug...das würde locker reichen für ein Buch....was ich hier aufschreibe ist ja auch nur ein Bruchteil von allem....und es gibt so viel...so viel erlebtes erfahrenes gelerntes.....und nicht nur die schönen verträumten Zeiten...auch schwere Zeiten in denen die verschiedenen Herkünfte zur Geltung kamen und man kämpften mußte /muß um durch zukommen ....Zeiten die einen dann stärken und es hinterher noch schöner wird....neue Perspektiven neue Grenzen.....ach ja...es gäbe viel zu erzählen.....

    ich muß zugeben....ein verlockender Gedanke ist es schon....

    Andreas.....sollte ich jeeee ein Buch schreiben....dann werde ich an Dich denken :):)

    aber vorerst wird es wohl bei Erzählungen hier im Forum bleiben....und möchte euch nochmal danken

    Allerliebste Grüße aus der Sfakia...meinem kleinen Paradies

  39. #39
    Kreta Fan 49 Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Hallo Bettina!
    Zum Buch auflegen könnte K-K doch nützliche Tips geben.Cover ist schon
    vorhanden.Jetzt kommt es auf Dich an.Nur Mut.Wir würden das Buch
    auf jeden Fall kaufen.Erinnert ein wenig an"Wind auf Kreta".Eins der besten
    Kretabücher meiner Meinung nach.
    Gruß Thomas

  40. #40
    Jasmina Gast

    Standard AW: meine Kretareise auf Lebenszeit....

    Also logo, kaufen würde ich auch.
    Eine Frage noch, zur Autorenlesung mit Signierstunde fliegen wir dann alle zusammen runter
    Danke liebe Bettina, dass Du uns an Deinem Leben teilhaben lässt.

    Jasmina

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