aktuell Sendung auf ARTE
Es geht um Atlantis, Paleokastro, Malia
und den Versuch, den Untergang der minoischen Kultur zu ergründen
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Es geht um Atlantis, Paleokastro, Malia
und den Versuch, den Untergang der minoischen Kultur zu ergründen
ich habe es auch gerade gesehen und fand es recht interessant. Zumal ich mich sehr für diese Zeit interessiere.
Wer es verpasst hat, kann es sich hier anschauen ---> http://www.arte.tv/guide/de/036167-000/das-war-atlantis
Hallo Warspite,
danke für den Link!. Ich werde es mir nochmal ansehen. Die Archäologen wirkten auf mich sehr kompetent ud ihre Berichte und Folgerungen sehr schlüssig, was man ja längst nicht über jede derartige Dokumentation sagen kann.
Da ich selbst auch schon in Paleokastro war und die dortigen Ausgrabungen zum Teil selbst sehen konnte, war für mich vieles nachvollziehbar.
Leider ist vieles auf Kreta nicht so besonders gut dokumentiert, was Archäologie betrifft. Und mir scheint, das meiste außer Festos und Knossos ist wenig bekannt und für die meisten Urlaubern auch nicht so interessant. DAs stört mich wiederum nicht. Aber ich hätte doch gerne entsprechende Fachliteratur.
Für das wirklich hochinteressante Gelände von Aptera hatte ich leider viel zu wenig Zeit (zu spät aufgestanden; um 3 Uhr nachmittags wird geschlossen). Da muss ich unbedingt nochmal mit mehr Zeit hin.
Rena
Hoffentlich finde ich die Zeit mir die Sendung anzuschauen.
Aptera gehört bei mir inzwischen zu meinen Lieblingsausgrabungsorten. Es ist so nachvollziehbar und vielseitig.
Schönen Tag noch,
Anette
Hallo ihr beiden
Leider kann ich hier die Sendung per Videothek nicht gucken, aber wenn ich so die Beschreibung dazu lese, bin ich etwas verwundert. Wird immer noch erzaehlt, dass die minoische Kultur durch einen Vulkanausbruch zerstoert wurde? Womoeglich durch einen Ausbruch auf Santorini? Dies ist gaenzlich unmoeglich, da Santorini nach der sogenannten "minoischen Eruption", also dem Ausbruch des Vulkans waehrend der minoischen Zeit, von minoischen Menschen aus Kreta wiederbesiedelt wurde. Auch fand der Vulkanausbruch nach verschiedenen wissenschaftlichen Erkenntnissen um ca. 1600 vor unserer Zeit statt - also wenn dann schon eher in der zeitlichen Naehe der ersten Zerstoerung der minoischen Palaeste. Die minoische Kultur ist zerstoert worden durch eine militaerische Eroberung durch mykenische oder achaeische, auf jeden Fall griechische Staemme, das wird nur leider nach wie vor aus verschiedenen Gruenden immer noch nicht immer klar ausgesprochen. Archaeologie ist leider oft ein sehr konservatives Feld, so dass veraltete Sichtweisen - auch wenn sie laengst widerlegt sind - immer wieder wiederholt oder sogar nochmals neu belegt werden.
Gruß Michael
Zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung...
aber für Kreta topfit!
Αν σε κλωτσήσει ένας γάιδαρος, δεν έχει νόημα να τον κλωτσήσεις κι εσύ.
@ Anette und Minos:
ja, Aptera ist wirklich sehr vielschichtig und ergiebig. Kann mir sehr gut vorstellen, dass man dort immer wieder Neues entdecken kann.
Ein wenig enttäuscht war ich von Lappa.
Ich möchte trotzdem noch einmal nachhaken: gibt es ein "Nachschlagewerk" oder eine gute Karte, in der alle archäologischen Ausgrabungen verzeichnet sind?
Ich bin diesbezüglich durch Ägypten sehr verwöhnt und die Ägypter (incl. der meisten bisherigen Regierungen) sind sich dessen bewusst, dass die Altertümer seit mehreren Jahrhunderten viel Geld ins Land gebracht haben.
Warum erscheint mir dieses Thema auf Kreta vernachlässigt zu werden?
lg Rena
Hallo Monica,
wirklich schade, dass Du die Sendung nciht sehen kannst!
Nein, man geht nicht mehr, schon gar nicht ausschließlich, davon aus, dass EIN Vulkanausbruch "Schuld" am Untergang der minoischen Kultur war.
Verschiedene Wissenschaftler haben glaubhaft darlegen können, dass es MEHRERE Tsunamis, evtl. in Verbindung mit Vulkanausbrüchen und Seebeben, ursächlich waren.
Die von Dir erwähnten Invasionen haben auch stattgefunden, aber definitiv nicht das plötzliche und endgültige Verschwinden dieser Hochkultur an verschiedenen Plätzen zugleich ausgelöst.
Den Minotaurus-Mythos lasse ich bei meiner Einschätzung, dass es sich hierbei nicht um reißerische sondern wissenschaftlich fundierte Berichte handelt, mal außen vor.
Rena
So in etwa wurde es in diesem Beitrag auch erwähnt. Die Theorie besagt, daß die Minoer zum größten Teil an der Küste siedelten. In Thailand wurde durch einen vergleichbaren Tsunami 80 % der Küstenstädte zerstört.Die minoische Kultur ist zerstoert worden durch eine militaerische Eroberung durch mykenische oder achaeische, auf jeden Fall griechische Staemme,
Eine weitere Theorie sprach davon, daß die mykenische Kultur im Golf von Korinth aufgrund der geographischen Lage vom Vulkanausbruch und dem nachfolgendem Tsunami völlig unberührt blieben. Dadurch wurden sie quasi über Nacht zur vorherrschenden Macht.
Danke fuer eure Antworten! Dann bin ich ja sozusagen erleichtert....dass der Film nicht ganz voellig veraltet war.
Das Thema mit den Kuestensiedlungen ist mir aber trotzdem etwas eigenartig: Knossos ist mit genuegend Abstand zum Meer auf einem Huegel, Faistos noch weiter weg, ebenso Agia Triada, und dann auch die Siedlungen bei Apodoulou, Eleftherna, Monastiraki usw. usf., und die Bergheiligtuemer Jouchtas, Vrissinas, Thronos, die heiligen Hoehlen von Kamares, Ida etc.. Der Hafen von Kommos (zuegehoerig zu Agia Triada und Faistos) liegt unterdessen auf dem Trockenen (der Suedwesten hat sich gehoben seither). Einzig der Palast von Malia ist in relativer Kuestennaehe, aber doch soweit davon entfernt, dass bis heute auf dem Trockenen (obwohl sich der Nordosten ja senkt). Ja, wie auch immer, die weitere Forschung wird weitere Resultate bringen...
Es geht ja (mithin auch) um das Thema, dass Kreta seit 1450 vor unserer Zeit durchgehend besetzt war bis 1944/1945 unserer Zeit, mit einer kurzen Zeitspanne dazwischen (1898 - 1941), also seit 1944/1945 zum ersten Mal seit 3400 Jahren wieder (einigermassen) selbstbestimmt ist - bisher die laengste Zeit! Was ein Grund zu feiern und was ein Grund zu bewundern, wie sich die Menschen hier mit ihrer Kultur und ihrern Eigenheiten ueber die Jahrtausende hindurch gehalten haben.
Speziell spannend in diesem Zusammenhang die Ausgrabungen von Eleftherna: die Dorflegenden, dass sich in der Naehe ein Orthi petra = ein heiliger Stein (aus minoischer Zeit), bemalt mit weisser Farbe da befindet hat sich bei den aktuellen Garbungen bewahrheitet, ob sich die weitere Dorflegende, dass sich da auch 7 goldene Schweinchen befinden, ebenfalls bewahrheiten wird, werden wir sehen.... Aber was fuer eine Geschichte: die Menschen haben ueber 3400 Jahre hinweg durch muendliche Weitergabe ihre Geschichte, ihr Gedaechtnis bewahrt. Immer mehr wird mir der Name des Ortes: Eleftherna = der freie Ort klarer. Und der Ort hat natuerlich Blick auf den Psiloritis. :)
Übrigens: wer sich für Geologie des östlichen mediterranen Raumes interessiert kann Wissenschaft aus erster Hand erleben: http://www.geofrankfurt2014.com/pdf/...4_19082014.pdf
Montag, 22.09.14 ab 14h gibt es an der Uni Frankfurt auch Kreta-Beiträge.
Viel Spass beim Forschen
Jochen
oh, Godolella/Jochen,
danke für Deine Hinweise! (heute erst gelesen) Ja, es gibt viel zu forschen. (ein Glück, dass nicht jeder alles selbst erforschen muss, sondern auch auf diverse andere Forschungsergebnisse und auf verschiedenste Medien zurückgreifen kann.)
Das war eigentlich auch nur mein Ansatz.
Ein aus meiner sehr individuellen Sicht interessantes archäologisches Thema wird sicher auch nicht alle interessieren; ich spreche es mal trotzdem an; auch auf die Gefahr hin, dass ich die einzige HIER bin:
Bei Gortyn gibt es einen "temple of egyptian gods", unweit der in Stein gemeißelten Gesetzestafeln, dort wo die meisten Touristen früher oder später mal vorbeikommen.
Den ägyptischen Tempel fand ich schließlich versteckt im Olivenhain, eingezäunt, von der Natur überwuchert, keinerlei Hinweis auf eine Besichtigungsmöglcihkeit. Beim Ticketkauf für Gortyn habe ich selbstverständlich auch danach gefragt; man konnte mir dort nichts darüber sagen. Internet, Bücher? Fehlanzeige! Man muss schon Schleichwege ausfindig machen, wenn man darüber etwas wissen möchte. Ich finde es einfach schade. Werde mich demnächst mal etwas intensiver mit dem Kreta-Umweltforum auseinander setzen und bitte um Nachsicht, falls ich diese Sehenswürdigkeit schon mal an einer anderen Stelle hier angesprochen habe. Naja, eine Sehenswürdigkeit ist es soo, wie man es derzeit sehen kann, nur sehr bedingt.
Manchmal wird man dort fündig, wo man es am wenigsten erwartet; in diesem Fall bekam ich einen sehr aufschlußreichen Hinweis aus dem Ägyptologie-Forum. Für mich immer wieder spannend zu sehen, wie vielfältig die Verbindungen vor längst vergangener Zeit bereits waren und was davon übrig blieb.
Rena
Koumása bei Bangioniá südlich von Mires ist auch eine geschichtsträchtiege Region und war besonders von den Minoern besiedelt. Ein Bericht der Griechenlandzeitung vom Januar widmet sich der dortigen Ausgrabung. Von dort gibt es besondere Fundstücke.
LG, Tom
https://georgioupoli.net/Koumasa.jpg
Der Grabungsleiter von Koumása ist übrigens der Archäologe Prof. Diamantis Panagiotopoulos, der auch an der Uni Heidelberg lehrt und das Sachbuch "Das minoische Kreta - Abriss einer bronzezeitlichen Inselkultur" (Verlag Kohlhammer2021) geschrieben hat. Für mich eines der besten und informativsten Sachbücher der letzten Jahre (nach Brinna Otto) und er geht insbesondere auf neue Einschätzungen aus aktuellen Grabungsergebnissen ein. Wer sich intensiver mit der Minoischen Kultur und Geschichte befassen möchte, dem sei dieses Buch auf alle Fälle zu empfehlen. Auch weil Prof. Panagiotopoulos nicht in den Trend einiger aktueller Altertumsforscher verfällt, alle Erkenntnisse der frühen minoischen Archäologie (Evans, Halbherr u.a.) zu negieren.