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Thema: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

  1. #1
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    Standard Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Ein Holländer hier, mein Deutsch ist nicht perfekt, aber trotzdem möchte ich hier einige Erfahrungen teilen.. schliesslich habe ich meinem Deutsch auch auf Kreta gelernt.

    Keine Ahnung wie oft ich auf Kreta gewesen bin, oder andere Griechische Insel. Ich glaube dass ich insgesamt 12 bis 15 mal in Griechenland war, '80 bis '97, entweder nur Kreta, oder Kreta mit andere Insel.

    Mal schauen, ob das funktioniert, ein neues Thema. Ob jemandem es lesen wird, ob jemandem etwas einfühlt, ob jemandem reagieren will.
    Es wird das erste Mal sein, dass ich überhaupt Erinnerungen aufschreib, also, die kommen nicht alle auf Einmal hier los. Vorsichtigen Anfang, im folgendem Bericht die ersten Beitrage...

  2. #2
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    Standard Unterwegs

    - Erste mal auf Kreta -

    Ein Freund hatte mich Kreta angeraten. Aber es war zu weit weg, zu teuer da hin zu kommen. Als ich dem Tür hinter mir zu zog, war ich entschlossen nach Portugal zu trämpen. Aber einmal auf der Strasse haben meine Füsse mich zu einem anderem Autobahn geführt, den weg zu Kreta. Wohl eine der besten intuitiven Enscheidungen in mein leben.
    Der Reise daher war ein Abenteuer alleine, aber nicht für diesem Forum (Yugo-Forum?) Allerdings bin ich in Athens angekommen, und erstmal herzlich entfangen im Familienhaus einer Griechischen Lastwagenfahrer, der mich von einer der einzamsten Stellen in Yugoslavien hat mitgenommen, bis Athens. (Hast du Fuhrerschein? Nein! Aber ich kann dir hilfen wach zu bleiben...) Und mein Fremdsprache war verreicht mit einem erstes Griechisches Wort: '******'.
    Dann.. den Hectic von Pireaus.. Hectic beim einladen Boot.. kein Schlaf auf den Fehre.. den ersten Füss auf das grauen Beton von Iraklion's Hafen...
    Der Zeit zwischen das Gefuhl 'was mache ich hier?' und das Gefuhl 'ich bin heim!' war sehr wesenlos aber dauerte allerdings nur eine halbe Stunde. Denn, wenn ich im Bus einstieg und knallhard Nikos Manias ueber den Lautsprechern klang, war ich genau da wo ich sein sollte. Meine Liebe für Kreta fang an mit Musik.
    Sieben wochen, statt drei, bin ich geblieben, (Geschichte kommen später), und platter als ich beim Rüchfahrt war, kan einer nicht sein. Yugo's die Geld wollten von ein Trämper, haben mich bis mitte Frankfurt entführt, aber nur 5 Pfennig (Holländisch auch nog) gefunden und mich dann endlich gehen lassen. In meine auf Kreta versammelten Musik waren sie dank Gott nicht interessiert. Pfff, ich war in schlaflosen Trance, und mit 200 km/S und eine Hand auf mein Knie (ach) kam ich heim und könnte wieder etwas essen.

    - Spili -

    Der alten Taverna am Strassenknick. Alten Stuhlen, 2 oder 3 alten Tischen. Eine blauen Tonne in der Ecke mit Raki, der Wirt verkaufte nichts anderes. Nicht mal eine Teke um Gläschen zu spülen. Nein, weil hinter im dunklen Raum war ein winziges Fenster. Mit die Hände aus das Fenster, spülte er die Glasen in ein kleine Fluss von Bergwasser, das direkt unter das Fenster über den Felsen fliesste.

    - Feier -

    Was man so am Strand usw. nicht mitkriegt, sind die Religiöse Feiertage. Ik kenn sie alle nicht, aber diese habe ich schon gemerkt... Mit dem Bus von Sougia nach Chania, ich zass ganz hinter im Bus, zwischen einige laut protestierende Hühner. Der Bus haltete in jedes Dorf an, nicht so ungewohn; aber ungewohn war schon das der Busfahrer und seine Helfer in jedes Dorf ein oder zwei Raki's angeboten kriegten, zum Feiertag. Einmal in Chania, realisierte ich mich das der Fahrer unterwegs mindestens 20 Raki's getrunken hat. Und langsam kommt das Moment dann wieder nach vorne, in einer der höheren Dorfen, mit einem kleinen Hauptplatz direkt am Abgrund. Der Bus musste hier umkehren, und der Busbegleiter rief zu den Fahrer: Ella, ella, ella. Hooooo-ppa !!
    Ich hing mit dem Hinterteil der Bus über den Abgrund, und ein stück Holz vom Heck ist unter mich in de Abgrund gestürtzt. Die Hühner protestierten zu diesen Zeit nicht mehr, aber ich tok-tokte schon.
    Geändert von nimmi (13.March.2008 um 17:45 Uhr)

  3. #3
    charalambos Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hi Nimwegener
    Sehr schön, schreib drauflos, gefällt mir!
    Auch lustig zu lesen (ist nett gemeint!). Bewunderung, daß Du dich traust in einer anderen Sprache zu schreiben.
    Waren deine ersten stories 1980? Das mit Raki und Busfahrer kenn ich auch noch von damals.
    Hoffentlich bis bald
    Charalampos

  4. #4
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    Standard Plastiktüte

    Hallo Charalambos.
    Mein erste mal auf Kreta, ich glaube 1983, entweder 1985. Mir fehlt Structur.
    Noch eine geschichte hier.

    - Amerikaner -

    Ich sitze im Bus van Plakias(?) nach Sfakia, wieder mal ganz hinten. Eine Amerikanische Familien ist eingestiegen, Papa, Mama, Sohn, Tochter. Das hat 20 minuten gedauert, weil die viel Platz brauchten. Jeder Mitglied dieser Familien brauchte 2 Stühle, weil sie auch nach Amerikanischen Werte(!) zämlich fett waren. Dazu kam eine menge Reisegepäck die man in kubik Meter statt kubik Decimeter rechnen muss. Das Gepäck wurde hinter im Bus auf meine Füsse und teilweise auf meine Beine geladen, und den Treten zum Hintentür auch ganz damit vollgebaut. Sie hatten wohl sehr sich gut informiert über das 'primitiven' Kreta, weil auch ein kleine TV war mit auf Urlaub. Natürlich haben ihre Zimmern immer einen Anschluss auf CNN und sonstiges gehat, 1985 oder so...?
    Und los ging es, endlich fahren.
    Nach 10 minuten ist Mama aufgestanden, hat sich zwischen die Stühle durchgepresst, und fang an eine Plastiktüte zu suchen zwischen das Gepäck. Ihre Ärger wird grosser und grosser, die Tüte war unfindbar.
    Zunächtst kam der Zene um der Busfahrer zu bewegen zurück zu kehren, um die vergessenen Tüte auf zu hohlen. Die Gesichten im ganzem Bus variierten inszwischen von laut lachend bis sehr gequält (besonderes der Fahrer). Der Fahrer hat geschreit dass einer dann aussteigen soll um das Ding zu hohlen, und mit dem nächsten Bus hinterher zu kommen. Der dicke Mann ist dann bei 40 grad celsius im Pampa ausgestiegen, heftig schwitzend, und wie er zuruck gegangen ist, ich weiis es nicht. Seltsam, seltsam, war sein unglücklichen, wütenden Blick. Und seltsam, die wievieligkeit Schwitz.
    Ankunft in Skakia. Der Tür swingt fröhlich auf, dreiviertel vom Gepäck fallt auf der Strasse herum, und rate mal was nun oben auf dieser Berg lag...
    Der Familien hat sich in einem Taverna am Hafen installiert, um auf dem Mann zu warten. Ich hab mich mit 'n Paar leute aus dem Bus in eine Taverne nebenan gesetzt, um ruhig schnabbelnd an ein Bierchen die letzten Zene dieses Märchen, der Rückkehr des Mannes, ab zu warten. Mit Belohnung! Ich frage mich was aus der Ehe dieser Leute nachher geworden ist. Ja ich bin herzlos, oder war es damals auf jeden fall.
    Geändert von nimmi (13.March.2008 um 17:39 Uhr)

  5. #5
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    Standard Ziege

    - Ziege -

    Yiorgos, nach meiner Meinung der beste Chef am Mittelmeer, machte ein Rundgang unter seine am einsamen Taverna gebunden Kunden, und fragte wer diesem abend Ziege essen will.
    Die 15 Leute stimmten alle gerne zu, obwohl eine Frau sich Sorgen machte ob das nicht zu fett sei. Sie liess sich vom andere Gäste überzeugen: es ist nicht fett, nein, eher das Gegenteil.
    Ich war dabei wann Yiorgos eine früh am Tag geschlachtete halbe Zeige kaufte, von dem Bauer nebenan. Yiorgos erzählte mich, das die Ziege im Leben eigentlich nur Oregan gefressen hat... beim Leben durchaus mariniert also.
    Das Mahl war wirklich das beste was ich je gegessen hab, wirklich die Hammer. Und dieses Frau wollte es NICHT essen, es sei ihr... zu fett. (Jetzt glaud mir bitte, die Ziege hatte nicht mal eine Microgramme Fett.)
    Ein Tag später, wann die Frau abgereist war, hörte ich welche maximal-höhe Amt sie in Deutschland hatte. Aber was hat das hiermit zu tun? Wo kommt den Abkehr von Fett her?? (Hehe, als Holländer wage ich mir hier kein Blatt vor den Mund zu nehmen, aber will auch kein namen nenne, also... füll das selber ein jetzt.)
    Geändert von nimmi (13.March.2008 um 17:36 Uhr)

  6. #6
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    Standard Kartoffeln

    Ah, noch ein Erinnerung.

    - Kartoffeln in Sougia -

    Eine alte kleine Frau hatte in einem Hand einem Sack mit etwa 20 kilo Kartoffeln, und in den anderem Hand auch noch so einem. Langsam langsam, ging's zur Taverna, wo ihre ganze Familien hin und her rannte om die viele Gäste mit Essen zu bedienen.
    Obwohl ich noch kaum ein Wort Griechisch sprach, hatte ich schnell die Kartoffeln von ihr übernommen und hinter um die Taverna gebracht. Lächeln und ein Paar liebe aber nicht verstanden Wörte waren mein Teil.
    Später, es war schon dunkel, hatte ich bei einen anderen Familien bzw. andere Taverna der viel ruhiger war, ein Zimmer gemietet. Eine Treppe hoch, auf dem ersten Stock, für eine sehr ok normalen Preis.
    Der nächsten Morgen wachte ich auf von Lärme an der schon halboffene Tür, klimme aus Bett, zieh eine Hose an und öffne die Tür. Ein Esel spaziert ruhig mein Zimmer hinein. Mit eine Gedanke am Zirkus-Esel oder so etwas, stellte ich fest dass was ich für ersten Stock gehalten hatte, 15 meter weiter am Hügel kein ersten Stock mehr war. Die Galerie endete dort am auflaufendes Land, Wohnort von einige Esel.
    Der Esel war Menschenfreund, und liess sich darum locker zurück bringen, lief einfach hinter mich her. So süss.
    Eine Woche nachher wollte ich weiter ziehen, und geh in die Taverna um zu bezahlen. Ich sollte ein moment wachten, der Boss kommt gleich. Und ja, als der Boss 'rein kam, die alte Kartoffel-Frau, ging mir das Licht an über Sougia, und damit viele viele andere Dörfer auf Kreta. Diese Frau war Besitzerin vom ganzem Dorf. Sie hatte mich nicht vergessen und sie liess mich kaum etwas bezahlen für die ganze Woche, dass war fast peinlich. Und sehr lehrsahm.
    Geändert von nimmi (13.March.2008 um 17:40 Uhr)

  7. #7
    charalambos Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Köstlich! Einfach nur köstlich.

  8. #8
    andreanamou Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Zitat Zitat von charalambos Beitrag anzeigen
    Köstlich! Einfach nur köstlich.
    ....... lekker lekker lekker.......ich habe Deine Geschichten verschlungen- gleich zwei Mal- und mir jedes Wort auf der Zunge zergehen lassen!!
    Zu und zu .....schmackhaft!!

    Und mit welch´ schmunzelnder Spitzbübigkeit Du die Welt siehst...soo schön!! Das hilft mir, die *Ver-rückt-heit* in den Dingen wiederzuentdecken; das ist mir im Augenblick besonders wichtig- und dafür danke ich Dir.
    Und weißt Du was?? Ich bin mir sicher-- während Du in `Neymechen´ Deine Erlebnisse aufschreibst, sitzen mindestens zwei Kreter beisammen und erzählen sich "Geschichten vom verrückten Holländer".

    Liebe Grüße von
    Andreanamou
    Geändert von andreanamou (13.March.2008 um 09:45 Uhr)

  9. #9
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Einfach Spitzenklasse
    Ich hoffe, da kommt noch mehr .... Deine Geschichten lesen sich wirklich gut.

    Mir tut etwas nur ganz furchtbar leid: Schade, dass ich Dich nicht hören kann, es ist sooo süß :ANGEL:,
    wenn Niederländer Deutsch sprechen, da geht die Sonne auf.
    LG Reinhilde

    Wenn du nicht kämpfst, dich nicht bemühst, hast du nicht das Recht zu hoffen.

  10. #10
    spotty Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Wann schlaft ihr eigentlich?
    Aber Robert hat schon den Finger drauf: einfach köstlich. Ich lese das und muss irgendwie an Huub Stevens oder Rudi Carell denken und habe eine Menge Spaß ... also mach mal ruhig weiter mit den schlaflosen Nächten!
    Gruss
    Spotty

  11. #11
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    DANK U WEL :Knuddel:

    Wirklich schön geschrieben.....und obwohl ich gleich zur Arbeit muß (und da ganz viele Niederländer treffe ) habe ich schnell Deinen Bericht gelesen :)

    Verder zo en tot ziens :biggthump


    (ach, Reinhilde : ich habe ne nette niederländische Kolleginn, die sich furchtbar bemüht gut deutsch zu sprechen, und doch ist es so witzig, was sie manchmal von sich gibt, das wir alle mit ihr laut lachen müssen:laugh:)

    Wer weiß was die Niederländer denken, von dem, was ich so von mir gebe :laugh:
    Ich kam an deine Küste als ein Fremdling, ich wohnte in deinem Haus als ein Gast, ich verlasse deine Schwelle als ein Freund, meine Erde.
    (Verfasser: Rabindranath Tagore)

  12. #12
    andreanamou Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Zitat Zitat von Schnegge Beitrag anzeigen
    [COLOR="Red"][SIZE="3"][B]DANK U WEL :Knuddel:



    ... ich habe ne nette niederländische Kolleginn, die sich furchtbar bemüht gut deutsch zu sprechen, und doch ist es so witzig, was sie manchmal von sich gibt, das wir alle mit ihr laut lachen müssen.......
    ....was meint Ihr, wie ich immer schmunzeln muß, wenn ich im Achterhoek unterwegs bin!!
    Über dem Klingelknopf steht " Drei Mal BELLEN", im Supermarkt gibt es nur "Halfvolle Melk", beim Metzger "Gevoegelten"- wer will denn D A A S noch essen-, und dann die ganzen "Warmen Bakker" dort.......

    Aber Ihr habt recht: Ich schmelze auch dahin, wenn ein Niederländer Deutsch spricht, dieses Klangbild :Knuddel:....ach!! Ich habe mal mit einem Niederländer beruflich und nur telefonisch zu tun gehabt......in den Telefonhörer bin ich gekrochen...ich war richtig verliebt und gaanz aufgeregt, als ich IHM auf einer Konferenz begegnen durfte.....Hi, Hi,......da hatte mir meine Sprachverliebtheit aber einen mächtigen Streich gespielt :icon_lol:!!

    Gruß,
    Andreanamou

  13. #13
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Nimwegener :biggthump:biggthump:biggthump
    "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit - aber beim Universum bin ich noch nicht ganz sicher" - Albert Einstein

  14. #14
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Ich hoffe nur, dass wirklich mal einer alle die Geschichten hier sammelt und als Buch herausgibt.
    Ich bestelle schon mal eins!:biggthump

    Schreibe bloss weiter!
    Gruß Michael

    Zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung...
    aber für Kreta topfit!



    Αν σε κλωτσήσει ένας γάιδαρος, δεν έχει νόημα να τον κλωτσήσεις κι εσύ.

  15. #15
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hallo Nimwegener

    :clap::clap::clap:
    ~ ulla

  16. #16
    Marianne Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Da fällt mir für einen Niederländer prompt die Ofenkäse-Werbung im TV ein - "Bitte nochmal :icon_lol:" bzw. ich sage "Bitte weitermachen", das sind herrliche Geschichten!

    Gruss
    Marianne

  17. #17
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    Standard Preiseformung

    Ich freue mich wirklich SEHR um eure Antworte. Cool, und ja, ich werde wohl mehr schreiben.
    Offentlich hat dieses Forum auch verbotene Wörter und übersetzt die in '******'. Kein Problem, ich wüsste es nun nicht. Eure Fantasie wird schon ausreichen :respekt:.

    - Preiseformung -

    Wann ein Dorf noch nicht überlaufen ist vom Tourismus, ist eine Preise etwas Bewegendes, abhänglich von dein Gesicht, Klamotten, Augen, Benehmen, und ob der Verkaufer(in) dich im ersten Blick mag oder nicht. Um es zu complizieren, hast du selber auch ein Maximum im Gedanken, das nicht richtig festliegt, oder?

    Mittags 14:00u oder so. Das Dorf ist gespalten durch ein schmalles aber tiefes Flussbett, einem 'V' in die Landschaft. Die andere Halbe des Dorfs ist ein paar hundert Meter entfernt, auf die andere Seite.
    Wir wollen ein paar Flashen Wein einkaufen. Aber das Dorf ist um diese Zeit in sehr tiefe Ruhe. Man hört nur Insekte.
    Ah, da rammelt etwas. Ein Gerucht, sogar in der einzige Laden an diese Seite. Wir gehen 'rein und fragen die Frau ob sie Wein zu verkaufen hat. Ja, aber moment, rufe ich meinen Mann. Der Mann taucht auf, bestätigt das er Wein hat, aber muss dan lang nachdenken wieviel er dafür fragen soll. Der Wein ist entweder gerade gemacht, oder er hat noch nie ein paar Liter an Besucher verkauft.
    Aber, er hat ein Idee. Geht raus auf die Strasse, plaziert die Hände um die Mund, und schreit KNALL-LAUT zur überseite: YANNI, WA' KOST' DEN ROTWEIN BEI DIR DENN??
    Ursache und die Folge....
    Scheinbar gibt es auf der andere Seite auch ein Laden, ein Tür geht auf, es wirt ein genau so lautes Antwort zuruck geschreit. Aber das ganze Dorf wacht nun auf, und mehr und noch mehr gescheite Antworte folgen (zusammen mit den Echo's), hin und her über die kleine Schlucht. Ich hab mir dieses einigartiges Proces von Preiseformung mit 'nackte Zähne' (das ist nicht mal ein Holländische Ausdruck) angehört, und ein Paar laute Minute später gab's eine Preise. Recht günstig auch. Bleibt nur das Schuldgefühl das ich dem Begriff 'Concurrenz' im Dorf introduziert habe.

  18. #18
    charalambos Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Auf bayrisch kommentiert: I kriag mi nimma

  19. #19
    MaNischma Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hallo Nimwegener,
    das kann wirklich nur ein Niederländer erleben! Besten Dank dafür, dass Du uns anteilnehmen lässt! :Knuddel:

  20. #20
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    Standard Wurstbus

    Mit nur einem Bus am Tag, kann's mal sein dass man richtig vollpacken muss.
    In diesem Fall war es extrem. So viele Leute in dem sehr alte, kleinen, wurstformigen Bus, ich hatte es nicht für möglich gehalten, bis ich selbst zwishen den Leute im Bus stand. Es war nicht nur unangenehm voll, es war durchaus intim. Und dann noch das Gepäck, unter im Bus, auf dem Dach, balanzierend in der geöffnete Türe und sogar hängend aus die Fenster.
    Und los ging es, von Lendas zu Agii Deka. Wer diese Strecke kennt, weiss wohl wie steil das hoch geht. So viel Gewicht, der Bus hatte wirklich ein Problem. Zu Fuss könnte man den Bus locker überhohlen, und wir haben uns alle gefragt wann (und wo...) der Bus es aufgeben wird.
    Wir erreichten trotzdem den Gipfel, und die andere seite des Massives.
    Plötzlich haltete der Bus an, und wir bekamen alle die Auftrag dem Bus zu verlassen, und auch alle Gepäck aus zu laden, da mitte in dem heissen Gebirge auf der kurvigen Bergstrasse. Das war's wohl mit dem Bus, dachten wir alle, ende Geschichte, wir werden austrocknen und hoffentlich als Mummi nog mal zurückgefunden werden.
    Aber, es war nur eine Vorsichtigkeit der Fahrer. Es gibt da einen so starken und so steilen Knick in der Weg, dass er kein Risiko mit dem Passagiere/Bremsen nehmen wollte, und hat sich wahrscheinlich überlegt, dass wann er die Halbe der Leute aussteigen lasst, er besser Alle aussteigen lassen kann. Er war sich, denke ich jetzt, sehr bewusst dass er den Bus niemals so überladen fahren dürfte. Den geringsten Unfall oder Verletzung von nur eine der Passagiere, würde ihm nach ausführlichem Untersuchung schon sicher dem Kopf kosten.
    Nah, der Knick würde vorsicht genommen vom leeren Bus. Dann wieder Alles einpacken, anscheiben, wieder ganz intim aber jetzt zu einander festgeklebt vom Schwitz. Und sind nachher durstig aber sonst gut in Agii Deka angekommen.
    Die Leute tranken etwas, und sind weiter gereist zum Nord, West, Ost.

    Wo ich hin wollte weiss ich jetzt nicht mehr, aber ich war der Letzte in Agii Deka die noch auf einen nächsten Bus wartete. Aaah, da kam dan endlich mein Bus... Und, oh Zufall, es war genau der gleiche alte kleine nietliche wurstformige Bus aus dem Abenteuer von Stunden her.
    Diesesmal war ich jedoch der einzige Passagier, und hab mich eine halbe Stunde sehr nett mit den Fahrer und Begleiter unterhalten.
    Und dann... machte das Motor der Bus sehr komische Lärme, rattelte noch ein par mal nach, und gab's dann endlich auf !!
    Das ist so'n Moment, worin mann sich vornimmt mal etwas mehr zu lesen über TeleKinetik, TelePathie unsoweiteres. Gibt's mehr dan wir wissen ?

    Aber was denkst du?
    Haha, kein Diesel mehr. Der Fahrt über das Massiv hatte viel mehr verbraucht als üblich, und an Beitanken, abgesehen von eigenen Magen, hatte ja keiner gedacht. Wurstbus, Durstbus.

  21. #21
    Funny Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Ich hab echte die Dränen in die Auge

    Die sind superlustig Deine Geschichten

  22. #22
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hallo Nimwegener,

    Dein trockener Humor ist einfach genial!
    Wir lachen uns kaputt.
    Weitermachen!

    VG Anja & Thomas
    VG Anja & Thomas
    Holzwege eröffen einem oft neue Perspektiven. Allerdings enden sie über kurz oder lang im Wald.


  23. #23
    charalambos Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    ".....wieder ganz intim aber jetzt zu einander festgeklebt vom Schwitz."

    I holt`s nimma aus!

  24. #24
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    ORANGE BOVEN.......ICH SCHMEISS MICH WECH :laugh::laugh::laugh:

    Mit dem niedlichen Akzent fällt mir noch ne nette Episode mit unserem Sohn ein (der damal 4 Jahre zählte, als wir an der niederländischen Küste unseren Sommerurlaub verbrachten)
    Also: Ferienzeit in Cadzand Bad in einer sogenannten "Frituure" mit Außenterasse.Pommes rot - weiß gemampft und ne Frikandel spezial verschlungen mit nem großen Becher Schokomelk als Abschluss. Dann wurde bezahlt und die Bedienung gab uns das Wechselgeld zurück und meinte " Alstublieft" (bitte sehr!) Unser Söhnchen fragte dann ganz erstaunt: "was hat die Frau gesagt, ASCHGESICHT?" Mama und Papa wären am liebsten in den nächsten Mülleimer gekrochen, denn er fragte so laut, das es auch die nächsten Besucher mitbekamen und verwundert aber auch teils lachend mitbekamen. :biggthump Diese Story wird auch heute noch oft zum besten gegeben!
    Ich kam an deine Küste als ein Fremdling, ich wohnte in deinem Haus als ein Gast, ich verlasse deine Schwelle als ein Freund, meine Erde.
    (Verfasser: Rabindranath Tagore)

  25. #25
    Guennie Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hallo,

    das ist ja alles so toll und lebendig erzählt, das ich das Gefühl habe dabei gewesen zu sein. Ich sehe die Bilder alle ganz genau vor mir. Schade das ich erst viel zu spät nach Kreta gekommen bin.....

    Bedankt und weiter so....

    GG

  26. #26
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    Standard Ernst

    .. sind wir nicht alle zu spät nach Kreta gemommen, Guennie ? ...

    Wirklich erstaunt bin ich, um eure Reaktionen. Danke !!!
    Und ich wollte gar nicht witzig sein, oder nur ein bisschen, story-abhänglich. Mein zehekrummendes deutsch macht's scheinbar witziger dann ich je gemeint habe, ok, das kostet mir nicht der Schlaf. Aber der Zeit die es kostet alles in Fremdsprache zu notieren...
    Aber es macht mir Spass, mit eures Entusiasmus dazu eben mehr.

    Aber nicht alles ist zum lachen. Lese mal.

    - Ernst -

    Ich hatte damals ein Freund (Niederländer), der so oft in Sfakia kam das er etwa Teil der Familien würde. Das beteutet dass er nicht locker in jedes Restaurant etwas essen könnte, nicht in jede Laden einkaufen könnte, nicht in jedes Bett schlafen könnte. Er muss den Vendetta's wirklich im acht nehmen.
    Ich kam auch gerne in Sfakia, jedes Jahr wieder ein paar Tage oder eine kleine Woche, warum eigentlich, vielleicht um das starke Gefuhl, und die winzigen Hinweise auf was da vorgeht, und die du nur aufmerken kannst wann du tagenlang auf die gleiche Terrase sitzt und jedes kleines Erreignis gut in dich aufnimmst.
    Mitte auf meine Terasse steht eine kleine Kapelle (Kirchen). Ich weiss dass diese Kapelle da gebaut ist beim Vermittlung des Monasteriums in eine (an zu nehmen blutige) Vendetta um ein kleines stückchen Land. Das stücken Land war nicht grösser als die Kapelle, und die Kapelle steht genau auf das stückchen Land worum es handelte.
    Der Wirt hat mich ein Angebot getan, und er meinte es: als ich mein Sohn (3 monate alt damals und mit auf Kreta) in dieser Kapelle taufen liess, dann bin ich mit mein Familien lebenslang sein Gast, jedes Jahr, umsonst. Ich hab's wohl abgelehnt. Als ich irgendwann noch umziedle nach Kreta, dann ist dass der richtige Zeit mich vielleicht an eine Familien-kreis zu verbinden, aber nicht eher.

    Mein Freund hatte natürlich viele Bekannten im Familienbereich, und wir gingen oft zu einem Bucht, fünf kilometer weiter, mit einen nagelneue Taverna. Der Wirt war Nikos. War. Weil er erschossen ist bei eine Streit (und nicht schuldlos) um eine kwadrat Meter Land.

    Merk dir das: EINE :explo: kwadrat Meter.

  27. #27
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hoi Nimwegener!

    Ich war lange nicht mehr so vrolijk!

    Hartelijk bedankt!
    Ulli
    Zitat Zitat von mk310149 Beitrag anzeigen
    Ich hoffe nur, dass wirklich mal einer alle die Geschichten hier sammelt und als Buch herausgibt.
    Und als Hoerbuch!

  28. #28
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    Standard AW: Wurstbus

    Zitat Zitat von nimwegener Beitrag anzeigen
    Wurstbus, Durstbus.
    :icon_lol:

    Weiter so!
    Beste Groeten
    Kreta ist eine Wiege, ein Instrument, ein vibrierendes Reagenzglas, in welchem ein vulkanisches Experiment durchgeführt wurde. Kreta vermag den Geist zum Schweigen zu bringen, den Aufruhr der Gedanken zu stillen. Henry Miller, Der Koloss von Maroussi

  29. #29
    Sozza 2 Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Zu Nimwegener:

    Heisseste Tränen gelacht! Mein Freund Orloff (lebte eine Zeit lang in Rotterdam) hielt sich brüllend den Bauch und meinte: "Endlich hat der Humor -und noch dazu intelligenter- Einzug gehalten im Spießerclub!"

    Sozza

  30. #30
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    Standard Damnoni

    Für ein paar Sachen muss ich mich nun auch entschuldigen.
    Ich schaffe es nicht um alle Örter und alle Leute bei Name zu nennen. Das hier ist Internet, offenes Forum, und die Stellen wo ich gern kam sind vielleicht seit Jahren überlaufen, und eine einzige vielleicht (hoffentlich) noch nicht. Meine Geschichte haben sogar vielleicht nicht alle auf Kreta gelaufen (die meisten schon), aber mit Ortsnamen halt ich mich wirklich zurück.

    - Damnoni -

    Die ersten drei Jahren auf Kreta kam ich am liebsten in Damnoni, etwa 6 km ostlich von Plakias. Damnoni mit das grosse Strand und die zwei unglaublich herrlichen Mini-Kiesel strändchen. Einmal ein Sturm erleben in Damnoni, und mann weiss warum es dort diese beiden Mini-Kiesel Strände gibt. Im Mann-blick, einmal von eine schöne Frau die Rücke einreiben lassen mit Sonnebrandmilch, und weitere Vorteile dieses Strand werden klar. Mit Sand geht das nicht, kann nur hier

    Und das ersten Jahr war ich da wochenlang, und hab dort Sache erlebt die ich nicht erzählen kann, unteilbar und tief im Herz. Zwei Tavernen auf dem Strand. Die Bäume auf den Terrasse die Saltz schwitsen. Stavros mir seinem Humor. Die Ruhe, die (meist deutschen) Leute, die Raki. Kein Hippy-ort, aber die richtenen Leute für mich.
    Auf ein kalten Abend erzählte ich das ich Hühnerfell hatte. Das lachen. Ah, Gänzehaut heisst das auf deutch? Mein deutsch, wie krumm auch, hab ich hier gelernt.

    Roh werde ich aufgewacht von einem Politzist. Was nun? Alle Leute die am Strand Zelteten sollten aufbrechen und verschwinden. Landläufer, Schweine !
    Ich weiss nicht wie, aber ich hab den Polizeibeambter irgendwie klar gemacht, dass wann ich meine Zelt aufbreche, keiner noch sehen kann dass ich je da war. Er würde kein Müll finden, nicht mal eine Zigarettenfilter (Drehtaback, zu euren Begriff, beim ersten überfluss sowieso undfindbar).
    Der Politzist hat mich angeguckt, und ging zum anderem Zelter. Im Endeffect, waren alle Zelten am Strand verschwunden, und meine war noch da. Sie hatten mich weiterhin im Ruhe gelassen.
    Ich weiss immer noch nicht wie ich das geschafft habe.

    Nachdem, war ich zwei Jahre lang nicht dort. Dann kam ich mal wieder, und sah dass das Tal volgebaut war, 700 Zimmer, 2000 Bette. Ich hab zum ersten mal seit Kinderzeit richtig geweint, hab den Stavros noch kurz gesprochen (ihm tat's auch leit, obwohl sein Bauch ganz gross gewurden war), und bin abgehauen und nie, nie, nie wieder daher gegangen.

    Noch mal, nicht alles ist Humor.

  31. #31
    andreanamou Gast

    Standard AW: Ernst

    Zitat Zitat von nimwegener Beitrag anzeigen





    Ich hatte damals ein Freund (Niederländer), der so oft in Sfakia kam das er etwa Teil der Familien würde. Das beteutet dass er nicht locker in jedes Restaurant etwas essen könnte, nicht in jede Laden einkaufen könnte, nicht in jedes Bett schlafen könnte. Er muss den Vendetta's wirklich im acht nehmen.
    Ich kam auch gerne in Sfakia, jedes Jahr wieder ein paar Tage oder eine kleine Woche, warum eigentlich, vielleicht um das starke Gefuhl, und die winzigen Hinweise auf was da vorgeht, und die du nur aufmerken kannst wann du tagenlang auf die gleiche Terrase sitzt und jedes kleines Erreignis gut in dich aufnimmst.

    Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr Du mir aus Herz und Seele sprichst....
    ganz genau so habe ich Kreta damals auch erlebt: ich war einfach da, wo mich die ":ANGEL::ANGEL:" haben wollten, habe am Dorfleben teilgenommen, Alltag gelebt, auf meinem Balkon gesessen und gehörte dazu, als ob ich schon immer dort gesessen hätte...festgewurzelt. Herumreisen war gar nicht nötig und ich wollte das auch nicht.....

    Auf das Kleine muß man schauen, einfach DAA sein muß man, um das Wesentliche nicht zu übersehen!!

    Und bei der Gelegenheit: LUSTIG finde ich Deine Geschichten überhaupt nicht!! Du sagst auf Deine Art und in Deinem Deutsch Dinge, die ich soo gar nicht beschreiben könnte....das ist erHELLend und erHEITERnd ...alleine schon das Wort "Sonnenbrandmilch"...sowas öffnet doch erst die Augen für eine andere Sicht auf die Welt.

    Viele Grüße,
    Andreanamou
    Geändert von andreanamou (14.March.2008 um 12:10 Uhr) Grund: Mir ist noch was eingefallen.....

  32. #32
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    Standard Fisch Diversen

    Yiorgos, der SuperChef (hier oben schon introduziert), ladete mich ein mit fischen zu gehen. Unglaublich, die Ehre, die sehr grosse Ehre. Er schaffte das immer alleine, aber mit der Müde am ende der Saison wollte er dieses mal gerne ein Paar extra Muskeln zum Fischfahrt. Es ist tatsächlich schwere Arbeit, und mann müss auch sicher keine Angst für die Sonne haben.

    Polyester Bootchen, so klein das es heftig schaukelt, und mit zwei Persone war es viel mehr als voll. Am Boden gab's ein Netz, das wir auf vollem Meer auswarfen. Nicht zu fassen, das Netz war 500 meter lange, und das alles auf diesem winzigem Eierschale.
    Als der letzte Meter Netz ausgeworfen war, war 's ungefähr Zeit die ersten Meter wieder 'rein zu hohlen. Es war keine Riesen-Fang, aber was da so hochkam: schöne Fische, hässliche Fische; eine Haifisch in meine Hände denem der Yiorgos für mich alleine kochen wollte, und zwei Teufelfische die ich nicht anfassen sollte (direkt tötlich). Während ich das Netz einholte, hat der Yiorgos ständig seine Augen auf das Netz gehat wo es aus dem Wasser hochkam, damit ich niet in 'ne Stachel einer Teufelfisch greifen sollte. Nach richtigen verfahren liefert ein Teufelfish aber wirklich die besten Fischensuppe. Ich gebe nach, dass es mir ein Moment Leit getan hat, wenn Yiorgos dem Haifisch vom Leben beräubte.

    Natürlich, natürlich, gab es den Abend Fischensuppe. Mein Haifisch war in der Suppe zusammen mit die Teufelfische, ich wollte den Haifisch nicht für mich alleine. Schön war es, um mit meinem starkem Belohnung-nach-harte-Abeit Gefühl, mit den Anderen am Tisch zu sitzen, auf die dunkle Terasse unter dem Bambudach, mit nur eine Lichtkolbe die ein bischen bewegte im Wind und die Suppe lebendig machte.

    Der Yiorgos. Ein Wunder wie er so alleine die kleine Taverna trieb. Meistens kochte er eine Mahlzeit für Alle, etwas zu wahlen gab's in diese einsame Ort nicht, aber jede Mahlzeit bei ihm war etwas besonderes.
    Er hatte immer so 5 bis 15 Kunden, nette Leute, die die Einsamigkeit liebten, die Ausblick auf dem Meer und das Strandchen, die Ruhe. Da zu sein ist vom ersten Zekunde eine Trance.
    Es passierte mir mal, das ich eine Ewigkeit über das Meer hinaus starhte, Bierchen in den Hand, aber mir erst nach 2 volle Stunden realisierte, dass es Delfinen waren die da hin und her in und über dem Wasser 'rumschplaschten.


    Zugefügt:
    Aber der Kreta-Klaus hat eine ECHTE Story übers Fishermann-Leben geschrieben. Mein Haichen war VIEL kleiner, mehr n Baby.
    Geändert von nimmi (16.March.2008 um 00:13 Uhr) Grund: Im Forum noch einiges gelesen

  33. #33
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Köstlich, köstlich! Der Schreibstil erinnert mich an eine Website von einem Tschechen.....

    Btte weiter so, da kommt Schwung in die Bude :smiley71:

    Dorli
    Und gingest Du bis ans Ende der Welt, Du findest keine Insel wie diese!

    N.Kazantzakis

  34. #34
    spotty Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Ja, ganz klar --- das ist hier momentan der absolute Renner. Und , wie ich finde, vollkommen zu Recht.
    Ich freue mich schon auf kommende Erinnerungen!

    Gruss

    Spotty

  35. #35
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    Standard Nikos

    Zu diesem kleinem Fleck der Erinnerung, muss ich erst erzählen dass ich im vorheriges Jahr diese schöne Musik, die Rebetika, kennengelenrt hatte. Ich hatte schon eine Menge ur-alte Aufnamen davon versammelt, und daraus eine Kassette gemacht die ich mit auf Urlaub hatte. In das staubige Ort, wieder bei Yiorgos, halten Kassetten es nicht lange aus, und ist die von Leute mitgebrachte Musik immer wilkommen. (Obwohl nicht angesagt, die Stille war auch immer gut.)

    Vor ein Paar Tage sind die Ehefrau von Yiorgos und seine Schwiegervater und -Mutter aus der Grossstadt angekommen, um nun am Ende dieser Sommer ein bischen mit zu helfen und ein bisschen Urlaub zu haben. Sie sprachen alle kein Wort Englisch, aber Nikos, der liebe Schwiegervater mit den immer lachende Augen, hat ständig mit die Leute auf Griechisch geredet, egal ob sie 's verstanden oder nicht.

    Der Nikos ist 'Pensionado' aus das Polizeiamt, und merk dir jetzt dass er nog voll im Beruf war als Polizist während die Kolonels-Zeit, anfang 70-er Jahre. In diese Zeit war die Rebetika -seie RebellenMusik- streng VERBOTEN.

    Yiorgos sitzt mit sein Familien am Tisch, zum Essen, und er hat mich kurz vordem gefragt ob er meine Kassette mal spielen darf. Yiorgos muss genau gewissen haben was er tat - sein Schwiegervater und Schwiegermutter sassen mit ausgestrichenem Gezicht am Tisch weil die Musik spielte, keine Emotion war sichtbar. Aber von mein Tisch war's zu sehen: Nikos' Fuss tappte fast unmerkbar mit.

    Haben wir denn überhaupt Ahnung, welches Universum hinter dieses kleines Momentchen steckt?

  36. #36
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Holländisch-Deutsch ist einfach schön. Deine Art zu schreiben und dann noch diese Erinnerungen. Kommt mir alles sehr bekannt vor, die Orte und die Menschen, das Gute und das Schlechte und jetzt lebe ich hier.
    Bitte schreib weiter.
    Gruss
    von Anette

  37. #37
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    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Hallo Nimwegener,

    vielen Dank für Deine schönen, interessanten und spannenden Geschichten !!
    Sie erfreuen mich und machen mich nachdenklich zugleich.
    Es ist ein Genuss diese zu lesen, einfach herrlich dadurch von Kreta zu Träumen.......
    Geändert von Britula (15.March.2008 um 21:40 Uhr)
    Viele Grüße von
    Britta

    Kreta, meine zweite "Heimat".

  38. #38
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    Standard Zuerst tun, dann nachdenken

    Meine mächtigste Erfahrung auf Kreta habe ich geteilt mit eine Frau. Ich werde diese Frau wohl niemals wiederfinden, aber mit IHR die Erlebnisse noch mal memorieren zu können wäre eine Wunsch. Von diesem Abenteuer werde ich übrigens noch berichten, aber nicht jetzt, weil die Geschichte ist zu lange und zu schön und mir zu wichtig um schnell aufschreiben zu können. Ich arbeite dran.

    Also. Das hierunten fangt an gerade beim Abschied von diese Frau.

    Meine Miniatur-Zelt (oder eigentlich nur das Zeltdach, der Rest war nicht mit) eingepackt. Noch einmal die Frau drücken. Kuss.
    Ich befand mich auf das Strand von Ayia Roumeli, es war im frühen Morgen sehr heiss, und die Frau war noch kein 10 Meter entfernt oder sie fehlte mir schon. Aber den Gedanken an was wir den Stunden, Tagen vorher gemacht hatten, in richtiges Lebenskonzentrat, macht mutig, bischen übermutig vielleicht. Ich bin ein Mann, also auch im diesem Abschiedsmoment sollte ich Mann sein, eh?.
    Also darum, dass ich in eine andere Richtung gehen müsste als diese Frau, habe ich die leeren Flaschen mit 2 Liter frisches Bergwasser abgefüllt, Rücksack umgehangen, und hab mich zu Fuss auf der Weg zu Loutro bzw. Sfakia gezetst, den Küsten entlang.

    Interessant, interessant, was mich auf dem kaum zu spüren Pfad entgegen kam. Keine Leute, ebenfalls, aber schöne Eizamigkeit (ich hasse Einzamigkeit, ich meine TOTALE Einzamigkeit, aber in meinem Zustand war es sehr Angenehm), und viele viele viele Gedanken.
    Eine dieser Gedanken umfasste die Idee dass das Wasser wahrscheinlich nicht ausreichen würde. Ganz korrekt gedacht. Sehe hier, das Vorteil der Intelligenz.
    Umkehren war das Beste, ich war nog lange nicht Mittwegs, aber dass könnte ich nicht, in meinem System ist so etwas einfach ausgeschlossen.

    Steinlawinen (ich meine bewegend). Nasse Klamotten wo das Pfad unterbrochen war, und ich im Meer um eine Felshaufen hinschwimmen müsste. Düne gab's auch. Eine Ziege die auf ein Ast am Baum balaziert und die ich erst bemerkte wann ich da unterdurch lief und sie mekkerte.
    Wie vorsicht ich auch war mit das Wasser, der Durst müsste ich zum Freund machen, oder aufgeben und sterben.

    Irgendwann, kurz vor aufgeben, endlich, kam das ersten Zeichen der bewohnte Welt.
    Eine Stelle, wo ich demnoch mal hinfahren sollte, ist die einsame am Felsen geklebte Taverna, 20 Meter oben ein kleines Strandchen. Muss kurz vor Loutro gewesen sein. Wie man leben kann von eine sonst unfindbare Taverne, ist mir ein Rätsel. Aber, weil das Mann-sein :nuts: mich unterwegs nicht verlassen hatte, bestellte ich eine halbe Liter, und noch eins, und noch eins, und noch eins, und noch eins, und noch eins, und noch eins. Die alte Wirtin hat keine Gelegenheit gehat sich da zwischendurch zu setzen, soooo schnell ging das Bier 'rein. Sie hat wohl etwas von meine einzame Kilometern gespürt, und keine Fragen gestellt, nur gelächeld.
    Zu Loutro war's noch 2 kilometer oder so, aber ich habe bestimmt das Doppelte gelaufen.

    Erst in Loutro schnallte ich, warum die Wirtin meine Tätigkeiten so gut einschatzen könnte. Wann einer von West nach Ost lauft, eine ganze Tag lang, hast du eine Schwarze Arm, und eine Weisse. Wochenlang habe ich noch auf meine Rechtenseite auf Strände geliegen, damit die andere Arm nog eine Chance kriegte.

  39. #39
    Marga Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    ...klasse, lieber Nimwegener, wie Du Kreta beschreibst und wie Du Kreta erlebst.
    Einfach wunderschön zu lesen und zu fühlen!

    LG
    Marga

  40. #40
    Kreta-Klaus Gast

    Standard AW: Kleine/Grosse Erinnerungen die mir niemals verlassen

    Also, ich muss auch mal hinzufügen, dass ich mich einerseits schlapp lache über Deine Beschreibungen, dass ich aber andererseits hinter all der Skurrilität der Sprache - die ja alle und ich auch sehr charmant finden - sehr viel Gefühl und Verständnis für Kreta erkenne. Sehr, sehr schön. :biggthump
    Mach weiter. Als Mann einer halben Holländerin habe ich sehr oft auch die originale niederländische Formulierung vor Augen, obwohl ich es selbst nicht spreche, aber recht gut verstehe.
    Ich traue mich nicht mehr zu sprechen, seit ich einmal in einer Bäckerei Krantebroodjes statt Krentebroodjes erbat, was zu großer Heiterkeit unter den Anwesenden Niederländern führte. :schild11:
    Gruß Klaus

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