Griechenland: Das Tourismus-Fiasko
...
Symptomatisch ist der Alptraum, den ein achtzehnjähriger Tourist aus Italien auf Mykonos erleben muss. Die Insel steht wegen der exponentiell steigenden Infektionszahlen kurz vor dem "lokalen Lockdown", wie der zuständige Staatssekretär für Katastrophenschutz, Nikos Hardalias, für Mykonos, Paros, Ios,
Kreta und Santorin angekündigt hat. Sollte diese Maßnahme verkündet werden, ist es mit dem Urlaubsleben vorbei.
Außer der Ausgangssperre ab Mitternacht müssen Touristen dann auch auf Musik im Strandlokal verzichten und während des Besuchs mit Lokal immer dann die Maske aufhaben, wenn sie nicht gerade die Gabel mit dem Essen in den Mund führen. Zudem sind dann nur Gruppen von maximal neun Personen, im Privaten wie in der Öffentlichkeit, erlaubt. Angestellte, die im touristischen Gewerbe tätig sind, müssen nun zwei Tests pro Woche vorweisen, wenn sie noch nicht vollständig geimpft sind.
Für den Italiener ist diese Horrorvision bereits besser, als das, was er erlebt. Er wurde positiv auf CoVid-19 getestet. Aus seinem bisherigen Urlaubszimmer flog er daher raus. Eigentlich müsste er nun in eines der so genannten Corona-Hotels, welche für die Quarantäne erkrankter Touristen eingerichtet wurden. Nur leider sind diese bereits vollkommen ausgebucht.
Das lokale Krankenhaus lehnt den Patienten ab, weil er (noch) nicht krank genug ist. An den Strand darf er nicht, weil er damit gegen die Quarantäneauflagen verstoßen würde. Aus dem gleichen Grund darf er auch kein konventionelles Hotelzimmer mieten. Eine Abreise ist ebenfalls nicht erlaubt.
Der griechische Katastrophenschutz, der zuständig wäre, verweist schlicht auf die vollen Quarantäne-Hotels. Er hat neue Maßnahmen eingeführt. Nun benötigen Touristen für ihre Abreise von den Inseln einen negativen Test. Zunächst ist nur ein Selbsttest vorgeschrieben, der aber vorgelegt werden muss. Noch fehlt es an der Infrastruktur, um auf den Urlaubsinseln massenhaft Rapid- und PCR-Tests durchzuführen.