Hallo Robert,
habe soeben Deine spannenden Erlebnisse verschlungen. Du schreibst wirklich toll und man freut sich schon auf Fortsetzungen.
Gruß, Wolfgang.
Wer den Blick nur in die Ferne richtet, übersieht leicht die Blumen, die zu seinen Füßen wachsen.
Hallo, Robert
habe heute frei und bin den ganzen Tag schon im Forum.
Schöne Geschichten, denke mich da direkt mit hinein.
Gruß Kretagegge
Hallo Wolfgang, toll geschrieben würde ein bißchen anders aussehen, aber man tut,was man kann.
Dann versuch ich wieder
Inzwischen wurde es August. Die Hitze dieses Monats übertraf seine beiden Vorgänger nochmals um einige Wärmegrade. Wenn ich mich recht erinnere, fiel in diesem Jahr von Mai bis Oktober kein Tropfen vom Himmel.
In Fournes gab es 1980 noch kein Bewässerungssystem. Wie schon vorher beschrieben, fingen wir im Juni an Gräben in den Feldern für die ersten Rohrleitungen auszuheben. So erlebten wir sehr oft hitzige Wortgefechte mitten am Dorfplatz, bis hin zu Handgreiflichkeiten, zwischen den einheimischen Bauern mit wüsten Beschimpfungen (****** etc., ihr wisst schon) und Flüchen (damals habe ich meine griechischen Flüche gelernt, welche ich auch heute noch benutze). Das Ganze war die Folge der Wasserknappheit. Es wurde nämlich jedem Bauern nur stundenweise Wasser in seine jeweiligen Felder über endlos lange Schläuche zugeführt. So kam es immer wieder vor, daß ein Plantagenbesitzer nachts heimlich die Wasserzufuhr vom Nachbarn wieder in seinen Hain umleitete. Auch ich hatte zweimal an solchen Aktionen mit Manoli teilgenommen.
Die unsägliche Hitze schien den Bewohnern ausserordentlich zu zusetzen, denn es lag eine richtig apathische Stimmung über dem Dorf. Tagsüber sah man kaum jemand im Freien, es wurden die relativ kühlen Häuser als Aufenthaltsort bevorzugt. Im Dorf wurde es nur kurz etwas lebendiger, wenn die Linienbusse ihren 20minütigen Aufenthalt in Fournes hatten und Zeitungen, Post und ein paar Touristen ankamen.
Nun hatte auch Manoli kaum mehr Arbeit für mich und Dave war sowieso schon seit Tagen ohne Einnahmen. Mein Bankkonto war in Folge des Paleochoraurlaubs bereits aufgelöst. Manoli entschuldigte sich für den Mangel an Arbeitund er empfahl uns doch in die Gegend von Timbaki zu gehen um in den Treibhäusern nach Arbeit zu fragen. Aber Anfang Oktober sollte ich unbedingt wieder zurückkommen, dann gäb`s wieder genug Arbeit bei ihm.
Also beschloßen Dave, Hector und ich nach Timbaki zu trampen. Zufällig fuhr an diesem Tag der Bürgermeister, übrigens ein echter Mafioso (da gäb`s auch eine Geschichte dazu), mit seiner Frau (Sie war die Herrin der Post, ein richtiger Drache) nach Rethymnon und bot uns eine Mitfahrgelegenheit an, welche wir dankend annahmen. Überraschenderweise luden die beiden uns sogar zum Mittagessen in eine Hafentaverne ein. So lernte ich zum ersten mal die schöne Stadt von innen kennen, ansonsten fuhr ich ja immer nur daran vorbei.
Das ausgedehnte Mahl wurde mit viel krassi und Tsikoudia eingenommen. So waren wir am Nachmittag schon ganz schön angedüdelt und beschlossen die Nacht hier zu verbringen.
Diese Entscheidung stellte sich als wahrer Glücksfall heraus. Am Abend nämlich erlebten wir das erste mal richtig kretische Livemusik. Ich glaube es war irgendein besonderes Fest(?), auf jeden Fall wurde getanzt und der Alkohol floß in Strömen, alles umsonst. An das Ende konnte ich mich nicht mehr erinnern. Wir wachten am Strand mit unsäglichen Kopfschmerzenauf, geweckt von der unbarmherzig auf uns niederbrennende Sonne .
Erst am Nachmittag waren wir wieder zu einigermaßen vernünftigen Handlungen fähig. Wir gingen hoch zur Hauptstraße und schon nach kurzer Zeit hielt ein offener, mit Melonen beladener Kleinlastwagen an. Er fuhr nach Akoumia und so saßen wir Drei zwischen lauter Melonen auf der Ladefläche, umweht von nicht wirklich kühlendem Wind. Am Zielort des Chaffeurs wurden wir noch mit 4 Wassermelonen beschenkt als Proviant für die Weiterreise. Ein denkbar unpraktisches Geschenk wenn man trampen muß!
So verköstigten wir während der Nacht diese wohlschmeckenden Früchte, was sich aber am nächsten Tag in Form von vollständiger Darmentleerung rächte. Diese Tatsache bescherte uns einen zusätzlichen Tag Aufenthalt in der Gegend von Akoumia. Am nächsten Tag kamen wir dann erst in Timbaki an. Damals war`s einfach auf den verschiedensten Pickups mitgenommen zu werden. Leider wußte ich damals noch nichts von Agia Galini, sonst hätten wir bestimmt einen Abstecher dorthin gemacht.
Das war`s mal wieder
Gruß Bob
Danke Bob, für Deine spannenden und interessanten Geschichten.
Es macht sehr viel Spass diese zu lesen.
Viele Grüße von
Britta
Kreta, meine zweite "Heimat".
1980. Danke Robert.
Jetzt weiß ich, dass meine Geschichte falsch datiert ist. War 1980, der Höllenaugust. Muss ich mal ändern.
Höllenaugust 1980
Norbert
Hallo Robert,
bisher habe ich nur "still" mitgelesen und Deine Geschichte genossen.
Ich möchte Dich jetzt ermuntern, weiter zu schreiben und zu erzählen wie Du es bisher getan hast. Nicht nur Anekdoten...
Viele, liebe Grüße
Herbert
Geändert von H.B. (29.February.2008 um 16:00 Uhr) Grund: t zu viel, d zu wenig
Hallo Herbert, sowas kann man ja gar nicht zusammenhanglos einfach reinstellen, das müßte doch einleuchten. Selbst Klaus hat ja vorher lang genug erzählt und so kann man sich nun nur mit Anektoden alles weitere vorstellen.
Was soll`s, jedem das Seine.
Gruß Bob
Hallo Robert,
wir haben uns hier noch nicht zu Wort gemeldet,
aber auch wir warten, daß Du weiterschreibst.
Ob "ellenlange" Berichte oder kurze Anekdoten,
die Erfahrungen anderer bringen einem die Insel
in jedem Fall ein Stück näher.
Wer sich lange Texte nicht antun will, läßt es eben.
Wir tun sie uns begeistert an.
Also bitte, laß Dich nicht beirren!
VG Anja & Thomas
VG Anja & Thomas
Holzwege eröffen einem oft neue Perspektiven. Allerdings enden sie über kurz oder lang im Wald.
Holla, Ihr Lieben,
entfachen wir jetzt einen "Glaubenskrieg" :ANGEL:, ob nun lange oder kurze Geschichten besser sind?
Das ist doch nun nicht nötig ... ich lese lange gerne und kurze ebenso ... und beim Schreiben ist es genauso!
Dass ich zuerst lange zusammenhängende Berichte geschrieben habe und nun nur noch "Episoden" (NICHT "Anekdoten" - Anekdoten sind etwas, was man gehört und in der Regel nicht selbst erlebt hat ... das ist meine eigene unwissenschaftliche Unterscheidung, bevor mir wieder ein Germanist contra gibt, weil das so wahrscheinlich in keinem Fachbuch steht), weil ich diese Jahre nicht mehr zusammenhängend in Erinnerung habe, sondern nur noch eine ganze (große) Reihe von Einzelerlebnissen!
Besten Gruß
Klaus
Hallo Robert,
ich lese Deine Erlebnisse mit sehr großem Interesse und warte schon ganz sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
Ich mag alle Erlebnisse, egal ob kurz oder lang, es ist einfach nur schön zu lesen was jeder so in den vergangenen Jahren erlebt hat.
Mach bitte weiter so.
Grüßchen Ilona
Vielen dank Robert, dass du deine Kreta Geschichte uns hier erzählst. Es macht mir viel Spaß sie zu lesen und ich kann gar nicht anders als täglich nach zu sehen, ob wieder was von dir geschrieben ist.
Danke,
Anette
Keine Angst, das bring ich schon noch zu Ende
Bis bald
Bob
Lieber Robert!!
......darum möchte ich Dich jetzt auch ganz dringend bitten!!!!!!!!!!
Deine Geschichte hat mich tief beeindruckt und berührt. Und besonders Deine Art zu schreiben, ganz lebensecht, quasi ohne Verzierung, ganz frei und ehrlich ohne Selbstdarstellung und ohne Klischees.....Du hast da eine gaaanz besondere Begabung.
Beim Lesen hast Du mich oft an die Autobiographie von Anna Wimschneider "Herbstmilch" erinnert; nicht die Lebenserfahrungen sind hier gleich, wie auch, aber Eure Lebensgrundhaltung und der Schreibstil.....
Deine Erinnerungen sind etwas ganz Besonderes, da mußt Du einfach dranbleiben!! Weißt Du eigentlich, daß auch das Manuskript von Anna Wimschneider ohne ihr Wissen an einen Verlag geschickt wurde?? Und wieee das Buch dann eingeschlagen hat??
Bleib´bitte GENAU so, aufrecht und unerschütterlich!!
Alles Liebe Dir,
Andrea
Danke für die Blumen, Andrea. Das hast Du schön geschrieben. Herbstmilch kenne ich nur in Ausschnitten als Film, kann mich aber erinnern, daß damals sehr viel darüber berichtet wurde.
So, dann geht`s wieder einen Schritt weiter:
Als wir zum ersten mal einen Blick von Akoumia kommend auf die Messara werfen konnten, waren wir einerseits total begeistert ob der traumhaft schönen Landschaft, andererseits auch enttäuscht wegen der weissen Zeltlandschaft der Treibhäuser von Timbaki und Umgebung, welche wie eine Schneedecke unten in der Ebene lag.
Bis heute finde ich aber trotz dieser Verschandelung diese Gegend als die schönste Landschaft von ganz Kreta. Es ist schon imposant, wie sich die hohen Berge und der mächtige Psiloritis so nah am Meer in die Höhe "schrauben". Noch heute gehört es zu meinem Kretareportoire in der Abendsonne von Plakias nach Matala mit entsprechender Musik aus im Cassettenrecorder zu fahren. Um diese Tageszeit liegt ein eigenartiges Licht in den Bergen, das sie noch majestätischer erscheinen lassen.
Nun gut, in Timbaki war es leicht,auf die bewährte Art Arbeit zu finden, was hieß, morgens in einem Kafenion an der Platia auf die Frage "dulia?" zu warten.
So fanden wir beide sofort bei einem Bauern Arbeit in seinen Tomatenhäusern. Im Gegensatz zu meinen Erfahrungen mit Manoli entpuppte sich unser Arbeitgeber als richtiger Sklaventreiber und die Bezahlung war bedeutend geringer als in Fournes.
Dave war von der Statur her ein schmächtiger Typ und hielt den Anforderungen nicht lange stand. So wurde er bereits am nächsten Morgen nicht mehr zur Arbeit mitgenommen, was aber auch den Vorteil hatte, daß er sich um Hector kümmern konnte. In Fournes blieb er immer schön artig im Haus und Garten während ich arbeitete, aber nun wurde das zu einem Problem.
Nach ein paar Tagen hatte ich dann auch keinen Bock mehr in der Gluthitze für diesen Bauern zu schuften, denn es gab ständig Reibereien mit ihm.
Wir hatten ja noch einige Drachmen und in Anbetracht der Hitze war es eh kein Spaß sich für ein paar "Kröten" drangsalieren zu lassen.
Was lag nun nahe? Natürlich MATALA!
Wir entschieden ein paar Tage dorthin zu gehen und dann zur Traubenernte nach Archanes weiterzuziehen, dort gäb`s dann Arbeit und Kohle genug!
Also trampten wir ins nahe Matala.
Der erste Blickkontakt mit dem damals noch kleinem Dorf hinterließ ebenfalls einen unauslöschlichen Eindruck in meinem Gedächtnis. Einfach nur schön der sich auftuende Blick auf das libysche Meer mit den Paxamadiainseln im Hintergrund.
Es wurde Abend und wir genossen wortlos den legendären Ansichtskartenblick der untergehenden Sonne mit reichlich Wein am Strand. So verbrachten wir einige Tage und Nächte in Gesellschaft der hier "ansässigen" Hippies und Freaks.
Aber irgendwann erinnerte uns die schön langsam zur Neige gehende "Reisekasse" an unsere eigentliche Bestimmung - nämlich zu arbeiten. Ich muß schon sagen, ich hätte mich wirklich an den Gedanken gewöhnen können, für ewige Zeiten hier zu bleiben. Aber dazu war ich scheinbar noch zu sehr von einem gewissen Sicherheitsdenken geprägt.
So nahmen wir wieder Abschied von dieser Idylle und zogen gen Iraklion, nicht ohne den festen Vorsatz wiederzukehren, das ich auch Wahrwerden ließ, allerdings erst viele Jahre später als gedacht.
Nächstes mal: Mittellos in der Hitze von Iraklion
Kali nichta Bob
Hallo Bob,
....auch diese Erzählung von Dir ist sehr anschaulich und interessant geschrieben. Toll !
Diese Erfahrungen prägen für's ganze Leben....
Viele Grüße von
Britta
Kreta, meine zweite "Heimat".
Hallo Robert,
bin heute nach ein paar Wochen Abwesenheit zum 1. Mal wieder im Forum und habe deine Berichte soeben von Anfang bis Ende "verschlungen".
:clap::clap::clap: Echt supergut geschrieben - kann ich da nur sagen! Du MUSST unbedingt weiterschreiben!
Meinen heutigen Tag hast du jedenfalls schon mal gerettet!
LG - Barbara
Hallo Robert,
habe auch heute nachmittag erst wieder mal reingeschaut und alles auf einen Sitz gelesen.
Mach weiter so mit der faszinierenden Geschichte, ich finde es toll, dass du dich getraut hast, einfach so abzuhauen. :clap:
LG Lisi
Meine Lieblingsseite meiner Lieblingsfreundin:
www.kritimou.de
Da jetzt Wochenende ist, werde ich mal fortfahren
Wir verließen also das paradiesische Matala Richtung Iraklion. Diesmal nahmen wir den Bus, denn in der großen Hitze wollten wir nicht zu lange an der schattenlosen Ausfallstrasse stehen, und damals waren die Einheimischen nicht besonders gut auf die Rucksacktouristen zu sprechen, da in den letzten Monaten oder auch schon länger sich die Diebstähle und andere unschöne Szenen, wie uns erzählt wurde, häuftenund dadurch das Trampen wohl aussichtslos gewesen wäre. Genau weiß ich es nicht mehr, aber die große Hippiezeit in Matala war wohl schon vorbei. Ich kann mich nur noch an die große Präsenz der hiesigen Polizei dieses Bezirks erinnern.
Nun gut, so kamen wir also am Busbahnhof der Inselhauptstadt an. Es war August und Hauptreisezeit, so herrschte ein unbeschreibliches Gewirr von Touristen aller Couleur, Einheimischen und Bussen an diesem Ort - kein Vergleich zum Januar. Verwunderlich nur, daß es bei solch einem Chaos von ständig abfahrenden und kommenden Bussen sowie kreuz und quer umherirrenden Touristen scheinbar keine Verletzten gab.
Eigentlich wollten wir uns für ein, zwei Tage Iraklion anschauen, aber nach einem halben Jahr Aufenthalt in fast nur ländlicher Gegend empfanden wir diese Szenerie als totalen Zivilisationsschock. So nahmen wir den erstbesten Bus nach Archanes.
Dort angekommen war ich ein wenig überrascht. Irgendwie kam mir dieses Dorf etwas anders vor als alle anderen kretischen Dörfer, die ich bis dato gesehen hatte. Vielleicht eine andere Bauweise? Damals jedenfalls hatte ich das Gefühl.
Wie immer wenn wir wo neu waren suchten wir uns zuerst einen geeigneten Schlafplatz, welchen wir in der Nähe des Friedhofs fanden. In unserer Nachbarschaft zeltete ein holländisches Pärchen. Als wir uns "häuslich" eingerichtet hatten, was ja nur im Ausrollen des Schlafsacks bestand, setzten wir uns zu ihnen und fragten wie`s denn mit Arbeit hier aussehen würde. Die beiden waren gewöhnliche Touristen, aber sie erzählten uns, daß andauernd Polizeistreifen durchs Dorf fuhren und übers Megaphon Durchsagen machen würden. Dies beunruhigte uns und wir gingen in ein Kafenion um uns kundig zu machen was dies zu bedeuten hätte.
Wir nahmen bei ein paar Freaks Platz, die ebenfalls auf der Suche nach Beschäftigung waren. So erfuhren wir, daß die griechische Regierung einen Erlaß herausgebracht hätte. Demnach dürften die Bauern keine ausländischen Tagelöhner beschäftigen. Während der Semester und schulferien sei es nur erlaubt, griechische Schüler und Studenten Arbeit zu geben. Wie wir später erfuhren, paßte dies den Weinbauern überhaupt nicht, denn es gab so eine Art Mindestlohn (wie man heute wohl sagen würde) für die Studierenden, welcher um einiges höher lag als der übliche Tageslohn. Später wurde uns dies alles durch Tolis bestätigt. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wußten, dieser Erlass wurde von den Kretern zwar zur Kenntnis genommen, es wurden auch Geldstrafen angedroht, aber nicht viele hielten sich daran.
Nun hatten wir ein Problem. Wir rechneten fest mit einer Beschäftigung und vor allem mit den Drachmen, denn wir waren schon äußerst knapp bei Kasse um nicht zu sagen pleite. Irgendwie hatten wir die kretische Gelassenheit doch noch nicht so richtig aufgesaugt, sonst wären wir wohl nie nach Iraklion zurückgefahren ohne irgendeinen Plan, wie wir dort zu Arbeit kommen könnten.
Am nördlichen Altstadtrand, heute ein Parkplatz, fanden wir ein Plätzchen zum Übernachten. Wie ich schon schrieb, überließ mir Helmut, der nach der Orangenernte immer auf den Peloponnes fuhr um dort zu arbeiten, sein Werkzeug samt Muscheln. So verbrachten Dave und ich die folgenden Tage mit der Herstellung von Ringen und Ketten, die wir versuchten in der nähe des Morsinibrunnens, am Busbahnhof und an der Fähranlegestelle zu verscherbeln.
In Anbetracht der Modeschmuckgeschäfte und Stände verlief dieser Gelderwerbsversuch äußerst besch....eiden. Immerhin langte es für unseren täglichen Bedarf an Feta, Brot, Tomaten und vor allem dem Lebensgeistern erhaltenden Krasi.
So verbrachten wir einige Tage in Iraklion. Die Gluthitze und stickige Luft der Hauptstadt bewirkte eine Art Lethargie. Eins hatte ich aber schon in meinem neuen Leben gelernt, nur nicht unterkriegen lassen, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Und so war es dann auch.
Bis demnächst
Bob
fällt mir geradeb ein
http://de.youtube.com/watch?v=pVJAURUYrKQ
Nur damit keine Zweifel aufkommen: Ich lese übrigens auch noch mit... Und schön, dass Du dieses Wochenende Zeit hattest, weiterzuschreiben. Was mich interessieren würde: Du hast doch eine handwerkliche Ausbildung - konntest Du damit irgend etwas anfangen auf Kreta?
Hallo Ma Nischma
Damals hatte ich 3 Jahre eine Lehre als Kirchenmaler gemacht, welche ich durch meine "Flucht" leider kurz vor Abschluß quasi abgebrochen hatte. Aber irgendein Verwandter von Manoli hatte mir tatsächlich angeboten in seiner Werkstatt in Chania zu arbeiten. War irgendwie vergleichbar mit meiner damaligen Tätigkeit, Ikonenrestaurierung und ähnliche Arbeiten.
Aber ich hatte mich so an das harte, aber schöne Leben im Freien gewöhnt, daß ich dankend ablehnte.
Daher habe ich mich später fürs steinmetzen entschieden um möglichst meine Arbeiten im Freien machen zu können. Ich hab`s nicht bereut!
Hallo Charalambos,
ich verfolge auch schon einige Zeit Deine spannenden Berichte. Du hast Kreta wirklich sehr intensiv kennengelernt. Das prägt wahrscheinlich für das weitere Leben und beeinflusst die Lebenseinstellung. Du hast dadurch ja einen reichen Schatz in Deinem Herzen, den Dir keiner nehmen kann.
Kreta so wie Du es erlebt hast arbeitend und genießend, zu der damaligen Zeit, das kann man heute in der Art gar nicht mehr erleben oder? Wenn ich noch mal jung wäre.....
Ich hoffe Du kommst am 5.April zum Forumstreffen nach München, da hätte ich noch allerhand Fragen....
Herzliche Grüße aus München
Doro :smiley5:
Hallo Charalambos,
Hab hier endlich deine ganze alle Geschichten (von vorne an) gelesen, und hab' es von vorne bis hinten tief mitfühlen können, obwohl ich immer nur Urlauber war. Und das hammerhafte ist, daß wir ein paar Erfahrungen ungefähr exact (< geht das zusammen?) teilen, da denke ich an die Samaria bei Nacht, und daraufhin ein Spaziergängchen nach Sfakia mit ohne (<?) Wasser.
Ich erinnere mich dazu auch an einem 'Dave' und einem 'Werner'... Aber weil ich erst in 1983 oder so da war, könnte das total andere Leute betriffen. Aber wie du den bescheibst....
Als ich dich mit dem Schmuck in Loutro gesehen hätte, hätte ich dich wohl für den ersten besten Hippie halten können (für wen ich damals kein Respekt mehr haben könnte, seit ich gesehen habe was die aus Preveli gemacht hatten), aber du bist etwas Anderes (auf Holl. hätte ich das jetzt auch mit grossen A geschrieben).
Ich lese mit, auch dein nächtsten Beitragen !!
Gruß
Nimwegener
Hi Nimwegener
Wir versuchten immer uns in die Kreter und deren Lebensweise hineinzuversetzen.
Insofern glaube ich, daß wir eigentlich fast überall als das akzeptiert wurden was wir sein wollten, nämlich willkommene Gäste.
Außer mit der Behandlung der meisten Einheimischen mit Tieren klappt das bis heute. Soviel Toleranz Fremden gegenüber und ehrliche Gastfreundschaft habe ich eigentlich woanders nicht mehr angetroffen.
Jetzt muß ich leider(?) in meine Kneippe, aber das mit meinen damaligen Weggenossen müssen wir noch genauer erforschen, da könnte was dran sein!
Gruß Bob
Charalambos, schauen wir die nächten Tage mal ins Postfach, ok? Bin schon sehr vorsicht mit meine eigene Name aufs Internet, aber auf Internet über ANDERE Leute reden ist mir wirklich 'n Tabu.
Gr. Nimw.
Mir i9st ALlES wurscht
Denbirasi
Habe keine Angst vor irgendwelchjen Repressalien!!!
Bob, Charalampos,Robet oder was auch immer kennt keine Grenzen mehr!!
Komme gertade von einer "überflüssigen Alkoholkontrolle " mit dem Fahrrad
DEN BIRASI
Übrigens ist das "Leben" nirgens mehr lebenswert, außer man gestaltet es sich selbst!!1
Macht mal!
Ein Obrichkeitsgegner in jeder erdenklicher Form lebender Chara....
Also, GUTENMORGEN Rob, dem birasi, morgen ist Zeit genug !!!
Und das Leben machen wir nur selbst, stimmt genau !
Jau kali mera
Guten Morgen, Babis!!
Schon wieder munter?? Kater?? Dann hör´ Dir mal an, wie unser Hans das mit der Polizei erledigt----jaaaaa, der Hans, der kann´s....
http://de.youtube.com/watch?v=euwnfLarrVA
http://de.youtube.com/watch?v=jRKKY_4UN80
Auch Dir wünsche ich
"Siunattua Pääsiästä!" ....doch, Du bist nüchtern, das ist Finnisch!!
Ändräjänämü
Hi Andreanamou
So oder so ähnlich wie der Söllner hatte ich auch schon "Erlebnisse" mit unseren Staatsorganen, was mir übrigens wieder, obwohl schon weit über 10 Jahre her, von den lieben Beamten in mein Gedächtnis transportiert wurde.
Manche Leute können halt einfach nicht lassen....
Übrigens schöne Ostertage
Kali mera lieber Babis,
danke für Deinen köstlchen Bericht....bin gespannt wes weitergeht............
überhaupt, damals und jetzt!
LG
Marga
Hallo Marga
Damals wie heute OLA ENDAXI
Denke es wird mal wieder Zeit ein bißchen zu schreiben.
Es vergingen also ein paar Tage in dem schwülen Iraklion in denen wir beide nicht so gut drauf waren. Die Hitze tat ihr übriges und so verbrachten wir die meiste Zeit an den bekannten touristischen Orten mit Sehenswürdigkeiten um dort ein paar Drachmen zu ergattern.
Plötzlich wurde ich aus meiner Lethargie herausgerissen. Ich beobachtete gerade einige Touristen in der Nähe des Morosinibrunnens (diesmal richtig geschrieben?) und meinte einen guten alten Freund aus Regensburg zu erkennen. War das eine Fata Morgana oder lag`s am Wein? Ich rieb mir die Augen, aber es mußte Hardy sein! Ich ging auf ihn zu und tatsächlich erkannte auch er mich trotz meines wohl sehr ungepflegten Aussehens und des keinenfalls für mich typischen langen Bartes. Man kann sich vorstellen, welch riesiges Hallo nun folgte.
Nach der beiderseitigen herzlichen Begrüssung erzählte er mir, daß er nicht alleine in Iraklion wäre, sondern auch Bip, Pony und Sepp gerade in einem Restaurant in der Nähe sitzen würden, alle ebenfalls gute Freunde von mir. Die Vier machten in diesem Sommer eine Inseltour durch die Ägäis und waren an ihrem letzten Ziel Kreta angelangt.
So gingen wir drei und natürlich Hector Richtung Hafen in dieses Restaurant. Die Überraschung für die anderen war perfekt gelungen. Nun gab es natürlich eine Menge untereinander zu erzählen. Dave und ich wurden zu einem ausgiebigen Mahl eingeladen und so kamen wir seit Tagen wieder in den Genuß eines guten kretischen Essens und auch Hector sollte nicht zu kurz kommen. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, daß des öfteren auf dieses unverhoffte Treffen angestoßen wurde.
Übrigens kann ich diesen Tag fast genau datieren da ich mit Hardy, den ich vor ein paar Tagen in einer Kneipe traf, über diese Begegnung plauderte. Es muß der 4. oder %. September gewesen sein, denn an diesem Tag war deren Rückreise.
So verging der Nachmittag wie im Flug. Die Vier mußten dann zur Fähre nach Athen, von wo aus sie den Rückflug nach München antraten.
Wehmütig verabschiedeten wir uns nicht ohne zu erwähnen, daß uns jeder von ihnen ein paar Märker ihrer auch schon spärlichen Reisekasse spendierten.
Durch dieses Treffen waren wir schlagartig wieder voller Energie. So beschlossen wir nach Knossos zu Fahren. Dort mußte es ja nur so wimmeln von Touristen und die Chancen wären bestimmt größer hier unseren Schmuck an den Mann, besser gesagt an die Frau zu bringen. Also nahmen wir den Linienbus nach Knossos. Aber auch dort ging das Geschäft nur spärlich, nichts desto trotz hatten wir keine Bange mehr vor der Zukunft - die kretische Lebensfreude hatte uns wieder erreicht.
Ich glaube wir waren gerade mal zwei Tage und Nächte bei Knossos, wir saßen einfach nur an der Straße herum, als ein Pickup direkt vor uns anhielt. Ein junger, sympatischer Kreter stieg aus und fragte uns auf englisch, ob wir Arbeit suchen würden. Unser Erstaunen war groß mitten auf der Strasse angesprochen zu werden. Voller Freude bejaten wir natürlich diese Frage und stiegen zu Tolis ins Auto und fuhren los. Irgendwo zwischen Skalani und Mirtia steuerten wir ein altes kretisches Natursteinhaus an, welches auf einem sanften Hügel mitten zwischen unzähligen Weinstöcken lag. Hier begrüßte uns eine junge, deutsche Frau, welche wohl seine Freundin sein mußte, wie wir unschwer erkennen konnten.
Tolis sprach prfekt englisch und erklärte uns, daß er uns für die Arbeit bei der Weinernte nicht allzuviel bezahlen könnte, aber dafür wären auch Kost und Logis frei.
Bis demnächst und Frohe Ostern
Bob
Ich bin dabei.
Hi Bob,
ich habe mir gerade im Zuge der Oster-Entspannung mal Zeit genommen und deine gesamte Geschichte bis hierher gelesen.
Die Story ist wirklich mitreißend und spannend zu lesen. Das reist mich wieder mal zu der Feststellung hin, dass ich einfach zu spät geboren bin.
Ich begleite dich regelrecht in Gedanken, obwohl ich das Kreta dieser Zeit nicht erleben durfte. Aber ich kenne halt viele der Orte, die du erlebt hast, aus den letzten Jahren und kann so schon einige Vergleiche ziehen.
Mach weiter so und lasse uns bald wieder eine Fortsetzung lesen!
Viele Grüße
Stephan:nuts:
...today is life, tomorrow never comes...
Stillstand ist Rückschritt...aber das Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht...
Hallo Stephan
Danke für Deine Worte, aber schön langsam wäre ich nun doch lieber bei den sogenannten Spätgeborenen um noch viele schöne Erlebnisse auf der Insel geniessen zu können.
Aber vielleicht klappt`s ja noch für einen Daueraufenthalt, da bin ich guter Dinge.
Schönes Restostern noch von Bob
YS Charabob,
Ohne Geduld kommt man 's Leben schlecht durch,
aber jetzt, SIND WIR ALLE SCHON EINIGERMASSEN bzw. MASSENHAFT UNGEDULDIG auf das Weiteren.
:motz:
Nimwegener
(Das war nicht schlecht gemeint, im Gegensatz sogar)
Hi Nimwegener
Denke heute abend schreib ich mal wieder.
Bin zur Zeit an 2 "Kunstwerken" am meißeln und abends dementsprechend k.o. und wenn ich dann noch fähig bin lerne ich noch griechisch, aber wie gesagt schau mal abends rein.
Gruß Charabobbabis